04.03.1976:
Der KBW gibt seine 'KVZ' Nr. 9 (vgl. 26.2.1976, 11.3.1976) heraus mit dem Artikel "Forderungen von Soldaten" von der Mannschaftsversammlung der Instandsetzungsausbildungskompanie 15/2 in Homberg am 12.2.1976;
- "25 Jahre Bundesgrenzschutz. Der Bundesgrenzschutz - eine Bürgerkriegsarmee" zum BGS
- "Informationsveranstaltung mit einem Vertreter der demokratischen Militärunion" aus Spanien in Frankfurt am 28.2.1976;
- "Menschen schinden und schlapp machen" aus der 3. Kompanie in hannoversch Münden;
- "Die 'Gleichbehandlung' des Prinzen Ferdinand" beim Panzerspähzug 320 in Schwanewede;
- "Revision im Lüneburger Wehrkraftzersetzungsprozeß" gegen Klaus Öllerer von der KPD;
- "12 Tage Bau für Teilnahme an Demonstration gegen den § 218" am 21.2.1976 gegen einen Gefreiten aus dem schweren Fernmeldeverbindungsbataillon 970 in Mannheim.
Es wird von Demonstrationen gegen den Paragraphen 218 berichtet.
Im Artikel "Gegen rechte Abweichungen. Den wirtschaftlichen Kampf mit politischen Enthüllungen verbinden!" wendet man sich gegen Auffassungen der Redaktion der 'KVZ', die in der letzten Ausgabe eine Reihe von Auffassungen vertreten hatte, die nicht mit denen des ZK deckungsgleich waren.
Rechte Auffassungen würde die Redaktion in der Frage des Kampfes der Beschäftigen im öffentlichen Dienst insofern vertreten, als daß sie den "Kampf um betriebliche Vertretungsrechte" favorisiert.
"Das ist vollständig falsch. Die Tatsache, daß die Bourgeoisie die besondere Entrechtung, das Beamtenrecht und das KPD-Verbot auch gegen den Kampf der Belegschaft auf betrieblicher Ebene einsetzt und anwendet, wird hier benutzt, um den Horizont der Bewegung auf den Kampf um betriebliche Vertretungsrechte einzuengen, wobei noch nicht einmal gesagt wird, daß Beamtenrecht und KPD-Verbot auch für die Kämpfe auf betrieblicher Ebene eine schwere Fessel bedeuten, sondern vom längeren Hebel rumgeredet wird. Das läuft auf eine ideologische Entwaffnung der Bewegung im öffentlichen Dienst hinaus. … Es ist rechts, den Beschäftigten in öffentlichen Diensten einzureden, sie säßen 'im Kampf um betriebliche Vertretungsrechte' am längeren Hebel. … Das Gegenteil ist richtig. Zu einem mächtigen Hebel, ihre Lage zu verändern, kommen die Lohnabhängigen in öffentlichen Diensten nur, wenn sie sich erheben, statt herumzusitzen."
Die DKP lade an verschiedenen Orten zu Veranstaltungen gegen den 'Maoismus' u.a. auch den KBW ein, und biete an, "den einen oder anderen Beitrag zu halten", so u.a. in Göttingen und Frankfurt, gegen KB, KPD/ML und gegen die KPD in Gießen.
Aus Baden-Württemberg wird berichtet von der Razzia im KBW-Büro Karlsruhe (vgl. 26.2.1976, 6.3.1976).
Aus Berlin wird berichtet von den Fahrpreiserhöhungen, mit denen sich auch die KPD/ML und die Rote Hilfe e.V. der KPD befassen.
Aus Hessen wird berichtet von der eigenen Betriebszeitung bei VW Baunatal bei Kassel.
Aus NRW wird die KG Menden erwähnt. Berichtet wird in "Jugendzentrum Emsdetten. Trotz Verbot - Veranstaltung gegen Maulkorbgesetze".
Ortsbeilagen wurden uns bekannt aus:
- Baden-Württemberg aus Heidelberg, Karlsruhe und Neckargemünd.
- Bremen und Hamburg.
- Hessen aus Frankfurt und Gießen.
- Niedersachsen aus Lüneburg.
- NRW aus Bochum, Düsseldorf, Gummersbach / Bergneustadt, Köln und Leverkusen.
- Rheinland-Pfalz aus Speyer.
- Schleswig-Holstein aus Kiel.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr. 9, Mannheim 4.3.1976