Es können hier nur wenige Dokumente und Hinweise zur ersten ordentlichen Delegiertenkonferenz des KBW vorgestellt werden. Wir bitten um Ergänzungen.
12.04.1974:
Nach eigenen Angaben (vgl. 1.5.1974) beginnt die 1. ordentliche Delegiertenkonferenz (vgl. 8.6.1973, 28.3.1975) des KBW in Mannheim. Sie dauert bis zum 15. April:"
Auf der 1. ordentlichen Delegiertenkonferenz waren 96 Delegierte aus Ortsgruppen und Ortsaufbaugruppen anwesend … Es wurden vor allem folgende Themen und Fragen behandelt: Rechenschaftsbericht des Zentralen Komitees, Bereicht über den Stand der Organisation, einige Änderungsanträge zum Programm des KBW, eine Resolution zur Arbeit in den Gewerkschaften, Resolutionen zur Militärfrage, zur Beteiligung an Wahlen zum bürgerlichen Parlament, zur Öffentlichkeit der Delegiertenkonferenzen und eine Resolution zum Kampf gegen den Paragrafen 218."
Ein Protokoll, von dem uns die Seiten 1 und 2 mit den bibliographischen Angaben fehlen, erscheint vermutlich - ebenso wie das Protokoll der DK 1975 - 1976 in einer Auflage von 500 Stück für KBW-Mitglieder, wobei die Personaldebatte am 4. Tag und der Schluß nicht enthalten sind.
Die Tagesordnung lautet:
- "1. Eröffnung durch das zentrale Komitee";
- "2. Konstituierung der Konferenz";
- - "a. Wahl des Präsidiums";
- - "b. Verabschiedung der Geschäftsordnung";
- - "c. Verabschiedung der Tagesordnung";
- "3. Politischer Bericht des Zentralen Komitees";
- - "Debatte";
- - "Anträge";
- "4. Bericht über den Stand der Organisation";
- - "Debatte";
- - "Anträge";
- "5. Finanzbericht";
- "6. Änderungsanträge zum Programm und Statut";
- "7. Gewerkschaftsarbeit";
- "8. Militärfrage";
- "9. Beteiligung an Parlamentswahlen";
- "10. Verschiedenes".
Am 17.4.1974 wird die Vorbemerkung für die Broschüre "Politischer Bericht des Zentralen Komitees des Kommunistischen Bundes Westdeutschlands an die 1. ordentliche Delegiertenkonferenz" verfasst, die noch im April in einer Auflage von 10 000 Stück erscheint.
Am 29.5.1974 veröffentlicht die 'KVZ' den Beschluß "Warum und wie wir uns an Wahlen beteiligen", in dem es u.a. heißt:"
Der KBW wird zur Niedersachsenwahl noch keine Kandidaten aufstellen, jedoch mit aller Wahrscheinlichkeit die Aufstellung von Kandidaten für die Hessenwahlen beschließen … die 1. ordentliche Delegiertenkonferenz … (beschließt), daß der KBW nach Maßgabe seiner Kräfte sich an Wahlen zu Bundes-, Landes- und Kommunalparlamenten beteiligen und eigene Kandidaten dazu aufstellen wird. Über jeden einzelnen Fall einer Wahlbeteiligung entscheidet das Zentrale Komitee."
Ein neues 13-köpfige Zentrales Komitee (ZK) wurde gewählt. Auf dessen erster Sitzung wurde der Ständige Ausschuß gewählt. Ihm gehören an: Dieter Bock, Martin Fochler, Hans-Jörg Hager, Wilfried Maier, Joscha Schmierer. Sekretär des KBW wird Joscha Schmierer.
Weiter wird, nach einem weiteren Bericht (vgl. 10.7.1974) beschlossen, "die Voraussetzungen dafür zu schaffen, daß die KVZ wöchentlich erscheinen kann. Im September soll eine Beratung des ZK mit den Sekretären der Ortsleitungen prüfen, ob die Voraussetzungen für ein wöchentliches Erscheinen bereits geschaffen sind." Der Ständige Ausschuß des Zentralen Komitees des KBW erklärte dazu, daß gewährleistet sein muß, "daß Umfang und Qualität der KVZ auch bei einem wöchentlichen Erscheinen gehalten werden können".
Weiter muß gesichert sein, "daß ohne eine unverhältnismäßige Steigerung der Verkaufsanstrengungen die Auflage der KVZ gehalten werden kann … es muß gesichert sein, daß die Korrespondenten und festen Mitarbeiter inhaltlich einen großen Teil der Zeitung tragen können".
Es werden auch Berichte seitens der Regionalbeauftragten des Ständigen Ausschusses (StA) des ZK erstattet für Südost (vgl. 22.2.1974) und Südwest (vgl. 19.2.1974).
Quellen: Kommunistische Volkszeitung Nr. 9, 11 und 14, Mannheim 1.5.1974, 29.5.1974 bzw. 10.7.1974, S. 12, S. 3 bzw. S. 16; N.N. <KBW-Regionalbeauftragter Südost>: Bericht Südost, Mannheim 22.2.1974:
12.04.1974:
Auf der heute beginnenden 1. Delegiertenkonferenz (DK) des KBW, die bis zum 15.4.1974 dauert, werden auch die "Leitsätze zur Militärfrage" einstimmig angenommen. Diese werden noch im April 1974 in einer ersten Auflage von 15 000 Stück zum Preis von 60 Pfennig veröffentlicht. Eine zweite Auflage im Dezember steigert die Zahl 18 000 Stück, eine dritte Auflage vom April 1975 dann auf 28 000 Stück.
Ausgeführt wird, dass der KBW Zellen in Bundeswehr und Polizei aufbauen und Fraktionsarbeit in den Soldaten- und Reservistenkomitees (SRK), die aufgebaut werden sollen, betreiben werde.
Q: KBW: Leitsätze zur Militärfrage, 3. Aufl., Mannheim Apr. 1975
Letzte Änderung: 08.09.2019