Roter Morgen, 8. Jg., 21. September 1974, Nr. 38

21.09.1974:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr. 38 (vgl. 16.9.1974, 28.9.1974) heraus mit dem Leitartikel "Tote, Verletzte, Verwüstungen - Manöverterror in Schleswig-Holstein" zum NATO-Manöver 'Bold Guard' vom 11. bis 14.9.1974, bei dem Hamburger Genossen die Soldaten agitierten, die auch den Feuerwehrball in Fischbek (Kreis Stormarn) besuchten. Berichtet wird auch aus Havighorst und aus der Nähe von Bad Segeberg.

Weitere Artikel sind:
- "Attentat auf die Botschaft der Volksrepublik Albanien in Paris!" in Frankreich;
- "RAF-Genossen im Hungerstreik: Weg mit der Isolationsfolter!" mit der "Hungerstreikerklärung der Gefangenen der RAF" vom 13.9.1974;
- "Solidarität mit dem Kampf des chilenischen Volkes!" mit einer Abgrenzung von den Demonstrationen von KBW und KPD in Frankfurt und in Kiel;
- "Nixon-Amnestie: '…böse Träume nicht verlängern'" zu den USA;
- "Sozialimperialisten drängen auf schnellen Abschluß der KSZE: Gromyko in Bonn";
- "Internationaler Schwimmsportverband attackiert Völkerfreundschaft mit China";
- "Vakuum ausgefüllt" zu Polen;
- "Eine Verleumdung Ernst Thälmanns" in der 'UZ' der DKP;
- "Shanghaier Arbeiter steigern die Sommerproduktion" in der VR China;
- "Sieg des Volkes in Mosambik - Aber die Imperialisten werden keine Ruhe geben";
- Meldungen aus Äthiopien, Italien und Tunesien; sowie
- "Zum 30. Jahrestag der Befreiung Albaniens und des Sieges der Volksrevolution: Tod dem Faschismus! Freiheit dem Volk!".

Aus Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz wird berichtet von der Gründung der Roten Hilfe (RH) Mannheim/Ludwigshafen. Eingegangen wird auch auf die JVA Bruchsal und Mannheim. Genossen aus Singen und Hohentwiel befassen sich mit Rielasingen, Tailfingen, Konstanz und Fahr Gottmadingen.

Aus Berlin wird berichtet von der Entlassung von Ilse Schaake im Siemens-Kabelwerk.

Aus Hessen wird berichtet aus Kassel von KPD/ML und RG, sowie aus Darmstadt von KPD und KPD/ML. Erwähnt werden auch die JVA Schwalmstadt und Frankfurt-Preungesheim.

Aus Dortmund wird berichtet über die Explosion auf der Zeche Gneisenau (vgl. 17.7.1974) sowie von der eignen Zelle Hoesch in "Hoesch-Arbeiter: Über 100 Jahre Kampf gegen Ausbeutung und Unterdrückung". Aus Witten wird berichtet von der Betriebsversammlung bei Siemens am 6.9.1974.

Angekündigt wird der RAKT-Prozess gegen Heinz Baron in München (vgl. 8.10.1974, 11.10.1974).

Eine Beilage "7 Nummern des Roten Morgen beschlagnahmt: Sie fürchten den Marxismus-Leninismus" enthält auch ein "Interview mit dem Vorsitzenden der KPD/ML, Genossen Ernst Aust". Darin nimmt Aust auch zu "massenweise erfolgten Prozessen gegen Genossen unserer Partei" Stellung.

Im Haupttext der Beilage heißt es abschließend:"
"Diese sogenannte 'Demokratie' setzt nicht nur die Polizei gegen streikende Arbeiter ein, sie hat in den Notstandsgesetzen nicht nur den Einsatz von Bundesgrenzschutz und Bundeswehr gegen die kämpfende Arbeiterklasse vorgesehen. Die Kapitalistenklasse hat ihrem 'demokratischen' Staat bereits heute Mordbefehl gegeben. Ermordet wurde unserer Genosse Günter Routhier, Mitglied der KPD/ML, der bei einem Polizeieinsatz im Duisburger Amtsgericht so schwere Verletzungen erlitt, dass er an den Folgen starb. Die Polizeihorden überfielen selbst noch den Beerdigungszug und für die kapitalistische Justiz war es selbst ein Beschlagnahmungsgrund, dass der Rote Morgen die Trauergäste als Trauergäste bezeichnete. Fast alle Nummern des Roten Morgen, die über den Mord an Genossen Routhier berichteten, wurden beschlagnahmt. In München wurde der Taxifahrer Günter Jendrian erschossen, in Mannheim der Arbeiter Hans-Jürgen Remizko u. a.

Und auch in den Gefängnissen wütet der Terror dieser 'Demokratie'. Kürzlich wurde bekannt, dass im Mannheimer Gefängnis ein Gefangener zu Tode gefoltert worden ist. Vor allem aber wird die physische Liquidierung politischer Gefangener durch jahrelange Isolationsfolter u. a. betrieben. Das alles macht den Charakter dieses Staates als Diktatur der Kapitalistenklasse mehr als deutlich. Der Rote Morgen Nr. 31 wurde beschlagnahmt, weil Genosse Gernot Schubert, Verleger des Roten Morgen, geschrieben hatte, diese 'Demokratie' sei 'gegen das Volk gerichtet'.

Und obwohl es die Spatzen von den Dächern pfeifen, dass in diesem Staat die Macht nicht im Parlament, sondern in den Händen der Abs, Krupp, Thyssen, Flick, Quandt usw. liegt, obwohl klar ist, dass im Parlament nur das verabschiedet wird, was zuvor in den Büroetagen der Konzerne und Banken entschieden wurde, soll den Genossen Ernst Aust und Gernot Schubert am 19. September in Hamburg der Prozess gemacht werden, weil im Roten Morgen zu lesen war, dass 'dieses Parlament eine Schwatzbude ist, die nichts anderes verdient, als durch den Kampf der Volksmassen auseinandergejagt zu werden'.

Dass ist es, wovor die Kapitalistenklasse zittert. … Darum versucht sie, die Propagierung des Marxismus-Leninismus durch den Roten Morgen zu unterdrücken. Darum treibt die Bourgeoisie die Faschisierung ihres Staatsapparates voran, um ihre immer brüchiger werdende Herrschaft erneut vor dem revolutionären Ansturm der Werktätigen durch die Errichtung einer offenen terroristischen faschistischen Diktatur zu retten.

Nieder mit dem westdeutschen Imperialismus!
Freiheit für die kommunistische Agitation und Propaganda!
Nieder mit den Verbotsvorbereitungen gegen die KPD/ML und den Roten Morgen!
Für ein vereintes, unabhängiges sozialistisches Deutschland!
Vorwärts mit der KPD/ML!"
Q: Roter Morgen Nr. 38, Dortmund 21.9.1974


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