Roter Rebell, Jugendmagazin der Roten Garde, Nr. 5, Mai 1980

Mai 1980:
Es erscheint die Nr. 5 des "Roten Rebell - Jugendmagazin der Roten Garde".
Im Artikel "Die Grenzen der Pressefreiheit" wird zum "Roten Rebell" ausgeführt: "Heute wollen wir mal nicht über die Grenzen der Pressefreiheit reden, die Gerichtsbeschlüsse, Anzeigen, Klagen in der Regel setzen. Wir reden von der Grenze der Pressefreiheit, die bei uns das Geld, der kapitalistische Markt setzt.
Als wir vor zwei Jahren, im Mai '78, den 'Roten Rebell' starteten, war uns klar, dass nicht sofort die Produktionskosten des 'Roten Rebell' durch den Verkaufspreis von 1 DM zu decken waren. Unsere Partei, die KPD/ML, hat uns aber in unserem Vorhaben unterstützt, durch monatliche Zuschüsse geholfen, diese Zeitung zu machen.

In der Folgezeit haben unsere Genossen, viele Leser mitgeholfen, den 'Roten Rebell' zu einer revolutionären Jugendzeitung, zu einem konkreten Schlag gegen den bürgerlichen Meinungseintopf zu machen. Die Verkaufsleistungen waren hoch, und sehr schnell haben wir es erreicht, auch einen festen Leserkreis außerhalb unserer Organisation zu bekommen. Nun sind wir ja keine Organisation, die jeden Monat Tausende Verkäufer ausschwirren lassen kann, der Markt ist da, das wissen wir, aber wir erreichen ihn nur zum geringen Teil.

Wir haben versucht, in die Kioske zu kommen. Bis zu 55 Prozent Rabatt verlangten die Großhändler von uns, für jede teure Nummer kamen nur wenige Pfennige zurück.
Vor allem fehlte uns der hohe Bekanntheitsgrad, eine Riesenwerbekampagne, die die Nachfrage an den Kiosken erhöht hätte. Die Gewerkschaftsjugendzeitung 'ran' hat die Kosten für eine solche Kampagne zur Ankurbelung des Kioskverkaufs schon 1977 auf mindestens 2 Millionen Mark veranschlagt. ( …)

Eines ist klar: Der 'Rote Rebell' bleibt, er wird weiter erscheinen. Eine drastische Preiserhöhung erscheint uns aber auch keine gute Lösung, sind unsere Leser doch in der Regel keine gutverdienenden Leute. Wir planen im Moment eine drastische Verringerung aller kostenintensiven Faktoren bei der Herstellung des RR. Verringerung der Redaktion (bisher zwei Redakteure, ein Layouter), eine radikale Verringerung des Umfangs. Das Konzept wird bleiben, links und locker, vielseitig und bunt wird der 'Rote Rebell' auch nach allen notwendigen Umstellungen sein. Und vielleicht schaffen wir dann sogar noch eine Preissenkung.

Liebe Leser, also keine Panik, in der nächsten Ausgabe, (die als Doppelnummer für Juni/ Juli erscheint), können wir bestimmt schon Näheres sagen. Vorab wollen wir aber noch zwei ganz dicke DANKESCHÖN loswerden: An unsere Partei, die es uns überhaupt erst ermöglicht hat, den 'Roten Rebell' zu starten, diese Form von Zeitung zu machen, und die uns versprochen hat, auch weiter nach Kräften zu helfen.

Und an unsere Genossen und Leser, die im Rahmen ihrer Möglichkeiten unheimlich viel getan haben, um den RR zu verkaufen, ihn unter der Jugend bekanntzumachen, uns mit Briefen, Kritiken und Artikeln geholfen haben, und uns so auch den Mut geben, trotz der finanziellen Probleme weiterzumachen und den richtigen Weg zu finden, gegen die bürgerliche Presse ein revolutionäres Jugendmagazin zu machen."

Inhalt der Ausgabe:
- "Ein 14jähriger starb im Gefängnis … Wieder kann keiner was dafür"
- "Massenüberprüfungen beim Barras?"
- "Nazi-Attentat auf Kabarettist"
- "Todesurteil gegen antifaschistischen Schüler: Rettet das Leben von Erdal Eren!"
- "Olympia-Boykott. Sportler dagegen: No Mr. Präsident!"
- "Sportler für Olympia! Flugblattaktion der Ruderer"
- "Im Olympia-Jahr: Fußballer haben's nicht nur in den Beinen"
- "Früher vergast: Zigeuner in Deutschland noch immer verfolgt"
- "Landfahrer und Arbeitsscheue"
- "Harte Kritik an innergewerkschaftliche Demokratie: Jugendkonferenzen fanden statt"
- "Großbritannien: Stahlstreik trotz Protest beendet"
- "ÖTV-Jugend in Aktion"
- "Gewerkschaftsfeinde am Werk"
- "Gewerkschaftsangestellte gefeuert"
- "Der Kampf gegen den Blut-Schah darf nicht umsonst gewesen sein. Amis Hände weg vom Iran"
- "Hände weg vom Iran:
- "Große Lager werfen ihre Schatten voraus. Lagerzeitung Nr. 4"
- "Ferien auf neue Art"
- "Revolutionärer Sturm über Mittelamerika. Die Henkersknechte der USA schlagen zu!"
- "Pinnwand"
- "Und der Dollar rockt und rollt"
- "Titanic taucht was"
- "Karl Hoche: Hokuspokus im Poncho"
- "Elbe 1"
- "Haschisch legal. Shit aus dem Supermarkt?"
- "Spectrum: 'Rote Grütze' gegen Drogen"

Berichtet wird über Erdal Eren, der von einem türkischen Gericht am 19.3. zum Tode verurteilt wurde, über Jugendkonferenzen der IG Drupa und der ÖTV im März, über das "Internationale Jugendlager", das vom 19.7.-3.8. in Thiergarten (Hunsrück) stattfinden soll, über die "Lagerzeitung" vom Mai 1980.
Q: Roter Rebell, Jugendmagazin der Roten Garde, Nr. 5, Dortmund, Mai 1980.

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