Kunst und Kultur in den Organen der KPD/ML

Teil 3: Fernsehen, Presse und bürgerliche Zeitungen (1967-1978)

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Dietmar Kesten, Gelsenkirchen, Dezember 2012

In dritten Teil der Serie über „Kunst und Kultur in den Organen der KPD/ML“ geht es um die Themen „Fernsehen, Presse und bürgerliche Zeitungen.“ Dazu ist zunächst anzumerken, dass hier nur jene zentralen Artikel aus dem Zeitraum 1967-1978 behandelt werden können, aus denen sich in etwa die Haltung der KPD/ML zu ihnen ablesen lässt. Ein erheblicher Teil der Ausgaben zitiert zwar unter den jeweiligen kulturellen, politischen oder ökonomischen Zusammenhängen stets Presse- oder Fernsehberichte, insgesamt lässt sich jedoch aus einzelnen Zitaten keine Gesamtschau herausfiltern.

Das Problem besteht somit darin, dass die Pressestellen der KPD/ML und ihre „Volkskorrespondenzen“ bei ihrer Auswertung „bürgerlicher Zeitungen“ oder Fernsehsendungen, sich in einem erheblichen Maße dieser stets bedienten, ohne, und dass erscheint wichtig, die Quellen zu benennen.

Das führte wiederum zu Fragwürdigkeiten vieler Artikel, die auf deren Daten- und Faktenbasis zu einzelnen Themenbereichen basierten, die öfter auch auf einer Vielzahl falscher oder ungenauer Quellen basierten. Daraus muss folgern: Vielen Artikeln des „Roten Morgen“ fehlte somit die eigentliche handwerkliche Grundlage, was jedoch nicht allein das Problem des „Roten Morgen“ war, sondern sich nahtlos durch alle K-Gruppen zog.

Die Betrachtung stößt daher an eine gewisse Erkenntnisschranke. Denn die Verflachung der Artikel und das Abgleiten in mehr oder wenige krude Aussagen und Phrasen über die „bürgerliche Presse“ und das Fernsehen sind wenig dazu geeignet, die Äußerungen der KPD/ML im „Roten Morgen“ als richtungweisend für deren Kulturproduktion zu verstehen und zu bewerten. Dennoch geben viele Artikel Auskunft über den Stellenwert der Medien im Zentralorgan der KPD/ML.

Presse und bürgerliche Zeitungen

Im Zentralbüro der KPD/ML gab es etwa eine eigene Redaktion, die den „Kommunistischen Nachrichtendienst“ herausgab, der KABD gab in seiner Frühphase seine „Kommunistische Korrespondenz“, die sich an den „KND“ anlehnte, heraus. Die Redaktionen bestanden aus Mitarbeitern, deren primäre Aufgabe es war, jeden Tag eine Menge der sog. „bürgerlichen Zeitungen“ durchzuarbeiten, um daraus Quellen für die jeweilige „Rote Fahne“ zu erschließen. Zwar gab die KPD/ML-ZK einen solchen „Nachrichtendienst“ nicht heraus, doch es ist davon auszugehen, dass verschiedene Kommissionen beim ZK die Redaktion des „Roten Morgen“ auf eine ähnlichen Art und Weise bedienten.

Auf den ersten Blick waren die Positionen des „Roten Morgen“ davon geprägt, dass sie in der Auseinandersetzung mit der „bürgerlichen Presse“ stets deren „Verlogenheit“, „Betrug“, „Geschichtsfälschung“, „Verdrehungen“ und „Verleumdungen“ kritisierte und dies an einzelnen Beispielen herausgestellte. Als Quintessenz galt dementsprechend: „Es gibt keine Pressefreiheit … es gibt nur die Presse für die Ausbeuterklasse“ (Nr. 22/1973).

Insgesamt gilt für den „Roten Morgen“ zur „bürgerlichen Presse“: Sie würde im „Interesse der Kapitalistenklasse eine wahre Meinungsdiktatur ausüben … Also ist die Pressefreiheit eine Freiheit für Millionäre, für Kapitalisten“. In Westdeutschland sind es einige wenige Pressezaren, die im Interesse der Kapitalistenklasse eine wahre Meinungsdiktatur ausüben“ (Nr. 19/1976).

Einen Schritt weiter ging das Zentralorgan während der „Baader-Meinhof-Fahndung“ und später der „Schleyer-Entführung“. Hier würde eine Pogromhetze „gegen Revolutionäre und Kommunisten“ entfaltet. Dabei kritisierte man in einem besonderen Maße die „Gleichschaltung der bürgerlichen Presse“ bei der Fahndung nach den Terroristen und deren „widerwärtiges Triumphgeheul über den kaltblütigen Abschuss eines Revolutionärs“ wie im Falle von Willy Peter Stoll (Nr. 38/1978).

Das zeige wiederum, dass sie sich (die Presse) nicht davor scheuen würde, die KPD/ML in Fahndungsaufrufe mit einzubeziehen. Der „Rote Morgen“ sah das als „Komplott gegen die KPD/ML“ an, das bis auf die Aktionen zum „Roten Antikriegstag“ (seit 1972) zurückreichen würde, was an vielen Rubriken (etwa die Monatsüberblicke im Bild) zu ersehen sei (Nr. 37/1977; 45/1977; 49/1977). So sei in diesem Zusammenhang auch ein „Steckbrief von Ernst Aust“ in der „Quick“ veröffentlicht worden (Nr. 37/1977).

Dementsprechend verband die KPD/ML diese Kritiken mit einer weitreichenden politischen Dimension. Die „bürgerliche Presse“ würde so einen Beitrag zur „Vorantreibung der Faschisierung“ und „Terroristenhetze“ leisten (Nr. 48/1974; 49/1977). Sie mache „Propaganda für das aggressive Nato-Militärbündnis“ (Nr. 24/1977).

Zur „ideologischen Beeinflussung der Massen“ diene den Kapitalisten gleich ein ganzes Arsenal von Zeitungen. Allen voran war es die „Bild-Zeitung“, auf die sich der „Rote Morgen“ einschoss. „Bild“ würde stets die „Verbrechen der amerikanischen Imperialisten“ in Südostasien gut heißen und in „den Himmel“ loben (Nr. 15/1975).

Gegen ausländische Kollegen würde sie eine „unverschämte Hetze“ entfalten und würde sich während der Fußballweltmeisterschaft einem „Hurra-Patriotismus“ verschreiben (Nr. 36/1973; 24/1974).

Das Interesse der „Bild-Zeitung“ sei es, „die Tatsachen zu verdrehen“. Das sei ganz im Sinne „der Imperialisten auf der ganzen Welt, vor allem der beiden Supermächte USA und Sowjetunion …“ (Nr. 21/1974).

Spektakulär war 1977 die Aktion von G. Wallraff bei der „Bild-Zeitung“. Unter dem Pseudonym Hans Esser hatte Wallraff bei der Redaktion der Zeitung in Hannover gearbeitet. Nach seiner Enttarnung entfaltete „Bild“ eine sich bis ins Uferlose steigende Hetze gegen Wallraff, die der „Roter Morgen“ zum Anlass nahm, einen eigenen Artikel dazu zu erstellen. In diesem wurden dem Blatt u. a. „reaktionäre Methoden“ vorgeworfen (Nr. 43/1977).

„Reaktionär“ waren für den „Roten Morgen“ alle „bürgerlichen Zeitungen“ unter Einschluss aller DKP-Organe, Werkszeitungen, DGB-Zeitschriften, der „Spiegel“, die „Süddeutsche Zeitung“ oder die „Frankfurter Rundschau“. Sie stehen „im Dienst der Kapitalisten“ (Nr. 14/1976), arbeiten mit den „Mitteln der Verleumdungen gegen die KPD/ML“ (Nr. 1/1976), würden gegen „China und Albanien hetzen“ (Nr. 52/1975) und seien nichts anderes als ein „Sprachrohr der Kapitalisten“ (Nr. 45/1975).

Fernsehen

Was für die „bürgerlichen Zeitungen“ galt, das galt natürlich auch für das Fernsehen. Und zwar für alle Fernsehanstalten. Sie würden „gezielte Provokationen“ verbreiten, so im Anschluss an die Ermordung des Bankiers Jürgen Ponto. Angeblich habe sich dafür eine „Befreiungsbewegung Roter Morgen“ „verantwortlich erklärt“ (Nr. 33/1977). Daraus folgt, dass „Presse, Rundfunk und Fernsehen“ im „Dienst der Kapitalisten stehen“ (Nr. 36/1976).

Die Polemik war indes noch weitreichender. Etwa die Aussage, dass das Fernsehen immer mehr im „Sinne eines faschistischen Staatsrundfunks“ zu sehen sei, das „immer vollständiger gleichzuschalten“ gedenke. Der Aufhänger für diese Schelte war, dass der „Bayerische Rundfunk“ ein Interview mit Heinrich Böll abgesetzt hatte, in dem dieser zur Terrorhysterie Stellung nehmen wollte (Nr. 51/1977).

Diese Fälle würden zeigen, dass in „allen westdeutschen Rundfunk- und Fernsehanstalten“ die „Faschisierung, Kontrolle und Zensur“ vorangetrieben werde. „Revolutionäre Beiträge, Sendungen, die mit ihrer Kritik den Rahmen der kapitalistischen Ordnung sprengen, vom Standpunkt des wissenschaftlichen Sozialismus ausgehen, hatten nie einen Platz im Fernsehen“.

Es würde dort auch keine „Meinungsfreiheit für die Arbeiterklasse geben“, die gebe es „im Kapitalismus und in den kapitalistischen Massenmedien nicht“.

Funk und Fernsehen, so der „Rote Morgen“, seien „Instrumente, mit denen die Bourgeoisie ihre Diktatur über die Arbeiterklasse, über das Volk ausübt“ (Nr. 51/52 1977).

Daraus resultiert, dass auch „Wahlsendungen der KPD/ML“ an die Grenzen der Demokratie stoßen würden. Hier würde „Meinungsmache“ betrieben und eine „Staatsdiktatur“ über die KPD/ML eingeführt. Hintergrund für diese Behauptung war, dass der WDR sich geweigert hatte, eine solche Sendung auszustrahlen. Dies würde die „Möglichkeiten der KPD/ML verschlechtern, in ihrem Sinne Propaganda zu machen“ (Nr. 17/1975).

Besonders wandte der „Rote Morgen“ sich in seiner Agitprop gegen den „Amerikanismus“ im Fernsehen. Das „Deutsche Fernsehen - Made in USA“ kann als Schlüssel für die Deutung der Totalität des Fernsehens verstanden werden. Fernsehen und Film würden „auf der ganzen Linie der reaktionären amerikanischen Propaganda liegen“ (Nr. 9/1978).

Fernsehsendungen, die aus Amerika in die BRD rüberschwappen würden (etwa: „Roots“, „Die Straßen von San Francisco“, „Kojak“) seien nur Produkt der „amerikanischen Propaganda-Industrie, die für den „American way of Life‘ Werbung (be-)treiben, die über den kulturellen Einfluss in anderen Ländern die politische Macht sichern sollen“.

Interessant ist daher die Grundtendenz des „Roten Morgen“ zu dieser Kulturideologie: Wie die Sendung „Ein Herz und eine Seele“ sei dies alles „niveauloser Fernsehschund“, eine „Soße aus Gewalt und Geld“ (Nr. 17/1978).

Ziel der amerikanischen Kulturpolitik sei es, „unser fortschrittliches deutsches Kulturerbe abzutöten und alle geistigen Ansprüche zu ersticken“ und uns „moralisch und kulturell vom amerikanischen Imperialismus abhängig zu machen“ (Nr. 17/1978).

Zum „fortschrittlichen nationalen (deutschen) Kulturerbe“, das es zu verteidigen gelte, äußerte sich der „Rote Morgen“ nicht. Problematisch sind diese Aussagen allemal; denn sie basieren nur auf zahlreichen Rückgriffen, die sich aus der traditionellen Arbeiterbewegung ergaben. Ob sich daraus ein „weltanschaulicher Entwurf“ der KPD/ML zum „deutschen Kulturerbe“ und einer möglichen Nähe zu nationalen Tendenzen ableiten lässt, muss weiteren Untersuchungen vorbehalten bleiben.

Ausblick

Eine nüchterne Kennzeichnung der Stationen der KPD/ML zu „Kunst und Kultur“ erscheint mir abschließend wichtiger, als aus jeder Aussage gleich eine Analyse anfertigen zu wollen. Konzidiert werden muss allerdings, dass dem Verfasser fast 10 Jahre „Roter Morgen“ hier noch nicht zur Verfügung standen. Ob sich daraus für den zu untersuchenden Gegenstand eine andere Sichtweise ergeben würde, dürfte dennoch eher fraglich sein.

Hinzuweisen wäre noch darauf, dass einer der zentralsten Artikel der KPD/ML zur Kulturfrage, jener aus dem „Weg der Partei Nr. 6/1977“ (TO der KPD/ML): „Eröffnet die revolutionäre Kulturkampffront“. Die Agitation und Propaganda vereinheitlichen. Referat auf der zentralen AP-Konferenz Ende September 1977 in Dortmund“ war. Dieser soll später in einer Gesamtanalyse zu „Kunst und Kultur in den Organen der KPD/ML“ einfließen.

1973

Der „Rote Morgen“ veröffentlicht den Artikel „Life - Demokratie im Fernsehen“. In der Sendung „Diskus“ würde „gedreht und geschoben“ (vgl. 5. Mai 1973).

In seiner Ausgabe 29/1973 meint das Zentralorgan, dass Sebastian Haffner ein „Hofschreiber der modernen Revisionisten und Kapitalisten“ sei (vgl. 28. Juli 1973).

Im „Roten Morgen“ erscheint ein Artikel, der sich gegen die „Welt am Sonntag“ und einen ihrer Aufmacher („Mit Bankraub rüstet die Linke auf“) richtet (vgl. 18. August 1973).

Die KPD/ML erklärt sich mit dem Ford-Streik solidarisch und prangert die „Bild-Zeitung“ an, die „gegen ausländische Kollegen“ hetzen würde (vgl. 15. September 1973).

Im Nahost-Krieg versuche die „bürgerliche Presse“, die „arabischen Staaten als Angreifer hinzustellen“ (vgl. 20. Oktober 1973).

Ein Artikel des Zentralorgans richtet sich gegen die Fernsehsendung: „Aktenzeichen XY“ mit Eduard Zimmermann und erklärt, „dass wir mit den wirklichen Verbrechern … abrechnen werden“ (vgl. 3. November 1973).

„Bild“ würde sich zwar gegen die in Saus und Braus lebenden Ölscheichs wenden, doch im Grunde wolle die Zeitung nichts vom „Kampf der arabischen Volksmassen“ wissen (vgl. 15. Dezember 1973).

1974

Über einen „Skandal“ bei einem „Zwerenz-Interview“ im Fernsehen berichtet der „Rote Morgen“, Nr. 11/1974 (vgl. 16. März 1974).

Gleichzeitig wird die „Tagesschau“ kritisiert, die einen Streit um eine chinesische Insel „verfälschen“ würde (vgl. 2. Februar 1974).

Alle „bürgerlichen Zeitungen“ würden das „Protokoll über die Errichtung gegenseitiger Vertretungen zwischen der DDR und der BRD“ begrüßen (vgl. 23. März 1974).

Mit Verve wendet sich der „Rote Morgen“ gegen die Ausstrahlung der Fernsehserie „Ein Herz und eine Seele“ mit Heinz Schubert (als Alfred Tetzlaff) (vgl. 30. März 1974).

Gegen die „Terrorherrschaft der israelischen Zionisten“ wendet sich der „Rote Morgen“, Nr. 21/1974 (vgl. 25. Mai 1974).

Die „bürgerliche Presse“ würde angesichts der Fußball-Weltmeisterschaft einen „Hurra-Patriotismus“ vertreten (vgl. 15. Juni 1974).

Zur Ausstrahlung eines Tagesschau-Berichtes über Günter Routhier meint der „Rote Morgen“: „Hetzlügen und Terror können die Wahrheit nicht unterdrücken. Es ist die Polizei, die mordet“ (vgl. 6. Juli 1974).

Die „Bild-Zeitung“ würde „das Schicksal der Arbeitslosen verhöhnen“ (vgl. 24. August 1974).

Der „Rote Morgen“ nimmt Stellung zu einem „Spiegel“-Artikel, wonach Klaus Rainer Röhl („konkret“) von der „DDR finanziell ausgehalten“ wurde. Röhls Autobiografie wird als „Memoiren eines Konterrevolutionärs“ bezeichnet (vgl. 14. September 1974).

Zur Gerhard-Löwenthal-Hatz bläst der „Rote Morgen“, Nr. 38/1974 (vgl. 21. September 1974).

Zum „Ihns-Prozess“, den die „Bild-Zeitung“ groß aufmacht, veröffentlicht der „Rote Morgen“ den Artikel: „Ihns-Prozess. So sollen die Ursachen der Verbrechen vertuscht werden“ (vgl. 28. September 1974).

Der „Rote Morgen“, Nr. 43/1974, bringt einen Artikel zur „Bild-Zeitung“, der sich mit der Arbeitslosigkeit beschäftigt (vgl. 26. Oktober 1974).

Das Zentralorgan nimmt zu einem Bericht des „Bayernkurier“ Stellung, wonach z. Zt. „in der Bundesrepublik mindestens 300 Polit-Banden am Werk“ seien, um „diesen Staat sturmreif zu bomben“ (vgl. 9. November 1974).

Zur „Faschisierung in der BRD“ würde „nichts in der bürgerlichen Presse“ stehen (vgl. 30. November 1974).

Ein Anschlag auf das Parteibüro der KPD/ML in (West-)Berlin ist für den „Roten Morgen“ Anlass, Zeitungen zu zitieren, die eine „Pogromhetze gegen Revolutionäre und Kommunisten“ entfalten würden (vgl. 7. Dezember 1974).

Der „Rote Morgen“ kritisiert die „bürgerliche Presse“, die nach einem Jean-Paul-Sartre-Besuch in Stuttgart-Stammheim gegen diesen hetzt und ihn „roten Krebst der Nation“ nennt (vgl. 14. Dezember 1974).

Ein Bericht aus der „Süddeutschen Zeitung“ über Bauprojekte nimmt das Zentralorgan zum Anlass zu erklären, dass die Kapitalisten „von der Krise in der Bauindustrie profitieren“ (vgl. 21. Dezember 1974).

Kommentare zum „Frieden auf Erden“, die im Fernsehen, Rundfunk und Presse zu Weihnachten erklingen, seien nur „Illusionen über die gegenwärtige Lage in der Welt“ (vgl. 28. Dezember 1974).

1975

Der „Rote Morgen“ berichtet über den „Stern“ und die „Hilfsaktionen gegen die Hungersnot in Äthiopien“. In dem Artikel wird der Herausgeber des „Stern“, Henri Nannen, angegriffen (vgl. 4. Januar 1975).

Ein Interview Henry Kissingers zum Nahen Osten, das er einer amerikanischen Zeitung gegeben hat, nennt der „Rote Morgen“ die „offenste und massivste Drohung, die gegen die arabischen Länder ausgestoßen“ wurde. Auch über eine „Warnung“ vor Terroristen in einem Krankenhaus wird berichtet (vgl. 11. Januar 1975).

Zum „Spiegel-Interview“ der RAF“ veröffentlicht der „Rote Morgen“ den Artikel „Antikommunismus und Massenverachtung“ und erklärt das „Scheitern der RAF“ (vgl. 8. Februar 1975).

Zur Situation in Südostasien zitiert der „Rote Morgen“ die „Bild-Zeitung“, die schon immer die „Verbrechen der amerikanischen Imperialisten und ihrer Lakaien in Saigon in den Himmel gehoben“ hätte (vgl. 12. April 1975).

Zur Wahlsendung der KPD/ML in NRW, die verboten wurde, meint man: „Die Ablehnung des Beitrags zeige die Verschlechterung der Möglichkeiten der KPD/ML in ihrem Sinne Propaganda zu betreiben“ (vgl. 26. April 1975).

Im „Roten Morgen“ erscheint der Artikel: „Früher wie heute. Hetztiraden gegen Karl Marx.“ Er beschäftigt sich mit einer Veröffentlichung im „Stern“ (vgl. 3. Mai 1975).

Der „Stern“ und der „Spiegel“ stehen im Blickpunkt der Ausgabe des „Roten Morgen“ 44/1975. Danach öffnen sie „breitwillig Spalten und Sendezeiten“ für Wolf Biermann und Robert Havemann (vgl. 1. November 1975).

Auch Werkszeitungen sind für die KPD/ML „Sprachrohr der Kapitalisten“ (vgl. 8. November 1975).

Eine Albanien-Serie in der „Praline“ wird als „wüste Hetze“ und „üble Verleumdung“ bezeichnet (vgl. 27. Dezember 1975).

1976

„Spiegel“-Lügen über die KPD/ML - so titelt der „Rote Morgen“ in seiner Ausgabe 1/1976. Es sei ein neues „Feindbild“ mit der KPD/ML im Mittelpunkt entstanden. Auch die Zeitung „bim“ würde auf diesen Zug aufspringen (vgl. 3. Januar 1976).

Der „Rote Morgen“ nimmt in einem Artikel zum Attentat auf Kohl Stellung, worüber die „Bild“-Zeitung berichtet (vgl. 31. Januar 1976).

„Schluss mit der Hetze gegen unsere ausländischen Kollegen“, fordert der „Rote Morgen“ anlässlich eines Artikels in der „Bild-Zeitung“ (vgl. 6. März 1976).

Ein Redakteur der „Recklinghäuser Zeitung“, der über den Tod von Günter Routhier berichtet hatte, soll gemaßregelt worden sein (vgl. 3. April 1976).

Über den „FAZ“-Artikel „Hundefutter in der Wurst“ berichtet der „Rote Morgen“, Nr. 17/1976. Die Quintessenz lautet: „Bei uns wird sogar aus solchem Abfall noch Profit für die Monopole gemacht“ (vgl. 24. April 1976).

Im Artikel „Mammutprozess gegen den Roten Morgen. Verteidigt die Kommunistische Presse“ wird grundsätzlich zur „bürgerlichen Presse“ Stellung bezogen. Einige „wenige Pressezaren“ würden „im Interesse der Kapitalistenklasse eine wahre Meinungsdiktatur ausüben“ (vgl. 8. Mai 1976).

Druckereiarbeiter würden „Hetzartikel“ gegen sie in den „bürgerlichen Zeitung“ verhindern. Die Kapitalisten versuchen, in der „bürgerlichen Presse“ gegen den Druckerstreik zu hetzen (vgl. 15. Mai 1976; 5. Juni 1976).

„Bild“ hetzt gegen die „VR China“ (vgl. 10. Juli 1976).

Filmmaterial, das im holländischen Fernsehen über den „Polizeiüberfall auf den Trauerzug zu Ehren G. Routhiers“ und „von der Beerdigung im Juni 1974“ gezeigt worden war, wurde beschlagnahmt. Die KPD/ML fordert die „die sofortige Freigabe des Filmmaterials (vgl. 17. Juli 1976).

Zu einem „Spiegel“-Interview, das über einen „Musterentwurf für ein neues Polizeigesetz“ berichtet, nimmt der „Rote Morgen“, Nr. 33/1976, Stellung (vgl. 14. August 1976).

Das DGB-Jugendmagazin „ran“ würde sich gegen Streiks aussprechen. Damit betätige sich das Magazin als „Streikbrecher im Interesse der Kapitalisten“ (vgl. 14. August 1976).

Der „Springer“ Konzern habe sich beim „Pressehaus Bayerstraße“ eingekauft. Ihm gehörten jetzt 3 der 5 Münchener Tageszeitungen (vgl. 4. September 1976).

Wahldiskussion im Fernsehen sind für die KPD/ML „Phrasen“. Dort gehe es nur darum, welcher Stiefel die „Werktätigen treten … soll“ (vgl. 9. Oktober 1976).

1977

Zu Aktionen der Kernkraftgegner in Brokdorf stellt der „Rote Morgen“ Zeitungsausschnitte aus der „UZ“ und der „Bild“ zusammen. „Gräuelmärchen der „Neuen Bildpost“: „Seife aus Ungeborenen“ werden kritisiert (vgl. 18. Februar 1977).

Die „Washington Post“ will enthüllt haben, dass Willy Brandt im „Sold des CIA“ stand (vgl. 4. März 1977).

In der „Einheit“, dem Organ der IGBE, würden „gefälschte Leserbriefe veröffentlicht“ (vgl. 13. Mai 1977).

„Pressefreiheit für wen“ titelt der „Rote Morgen“ in seiner Ausgabe 22/1977 (vgl. 3. Juni 1977).

Bei den Druckern des „Weserkurier“ und der „Bremer Nachrichten“ soll das „Tarifergebnis von 6% … angerechnet“ werden. Die KPD/ML ruft zur Solidarität mit den Druckern auf (vgl. 10. Juni 1977).

Über ein „NATO-Planspiel“ im Fernsehen berichtet der „Rote Morgen“, Nr. 24/1977 (vgl. 17. Juni 1977).

„Positive Sendungen über die Partei“ (gemeint ist die KPD/ML, d. Verf.) gibt es im Fernsehen nicht (vgl. 24. Juni 1977).

Für den Tod von Jürgen Ponto, so die Behauptungen im „Rundfunk, Fernsehen und Presse“, sei eine „Befreiungsbewegung Roter Morgen“ verantwortlich“. Dies sei eine „gezielte Provokation“. Auch bei der Schleyer-Entführung sei der „Rote Morgen … immer dabei“ (vgl. 19. August 1977; 2. September 1977; 9. September 1977; 16. September 1977).

Über eine Weigerung in „bürgerlichen Zeitungen“, „Annoncen zu Veranstaltungen über Albanien“ unterzubringen, beschwert sich eine OG in einem Leserbrief an die Redaktion des „RM“ (vgl. 23. September 1977).

Über Betriebe in der DDR berichte die „Frankfurter Neue Presse“ (vgl. 30. September 1977).

Die Zeitung „Metall“ der IG Metall sei „zum Einschlafen lahm“, befindet der „Rote Morgen“ (vgl. 7. Oktober 1977).

Die „öffentliche Meinung“ werde „gleichgeschaltet“, und Bonn „Hetze gegen Sympathisanten“ (vgl. 14. Oktober 1977).

Die Entführung der Lufthansa-Maschine nach Mogadischu und der Sturm der GSG 9, worüber die „Bild“- Zeitung berichtet hatte, werde von dieser in eine Reihe mit der Oktoberrevolution und dem Kampf der Partisanen gegen den Hitlerfaschismus gestellt (vgl. 21. Oktober 1977).

Zu den Methoden von „Bild“ und den Aktionen von Günter Wallraff nimmt ein Artikel des „Roten Morgen“ Stellung (vgl. 28. Oktober 1977).

Seit der Entführung von Hanns Martin Schleyer werden im Fernsehen immer mehr „Fernsehfilme abgesetzt“ (etwa: „Der Tod des Camillo Torres“); die Ausstrahlung von Dostojewskis „Dämonen“ sei ein Beispiel für „Terroristenhetze“ (vgl. 11. November 1977; 9. Dezember 1977).

„Zensur im WDR“ gebe es anlässlich der Entlassung eines „Glashaus“-Redakteurs. Das alles kommt in die Nähe „eines faschistischen Staatsrundfunks“ (vgl. 23. Dezember 1977).

1978

Protest beim „Stern“. Henri Nannen hat seinen „Stellvertreter (Manfred) Bissinger beurlaubt“ (vgl. 13. Januar 1978).

Das „Spiegel“-Manifest eines „angeblichen Bundes Demokratischer Kommunisten“ (in der DDR, d. Verf.) sei ein Hinweis auf die Tatsache, dass die „Machthaber im Westen wie im Osten“ es „gleichermaßen für ihre reaktionäre volksfeindliche Politik“ benutzen (vgl. 20. Januar 1978).

Der „Rote Morgen“ zitiert die „Tagesschau“. Angeblich hätten Anwälte der RAF „Pistolen in die Zellen der Häftlinge geschmuggelt“ (vgl. 27. Januar 1978).

„Bild“ hetzt: „Terroristen vergiften Apfelsinen“ (vgl. 10. Februar 1978).

Die „Braunschweiger Zeitung“ berichtet über den Sturm eines Panzergrenadierbattaillons auf eine besetze Fabrik (vgl. 17. Februar 1978).

Science Fiction im Kino und Fernsehen (etwa: „Krieg der Sterne“) sind für die KPD/ML „Traumwelten und Schreckensvisionen“ (vgl. 3. März 1978).

Nicht nur „Zeitungsverleger“, sondern auch „Druckerkapitalisten“ würden aussperren - so im „Klett-Verlag“ Stuttgart. Von weiteren Zeitungen wird berichtet (vgl. 10. März 1978).

Im Fernsehen läuft „Superstar Jesus“. „Bourgeoisie und Kirchen“ zeigen sich „hocherfreut“ (vgl. 31. März 1978).

Eine ARD-Sendung berichtet über eine „aktive Freiwilligenpolizei in Baden Württemberg. Das sei „erschreckend“ (vgl. 14. April 1978).

Die Medien würden die Streiks bei VW „totschweigen“ (vgl. 21. April 1978).

Deutsches Fernsehen ist „Made in USA“. Mit vielen Sendungen soll so „unser fortschrittliches deutsche Kulturerbe abgetötet“ werden, um die „geistigen Ansprüche zu ersticken“ (vgl. 28. April 1978).

Der „Rote Morgen“ berichtet über die Zeitschrift „Brigitte“ und ihre Aktion: „Schreiben Sie an den Bundeskanzler … (vgl. 12. Mai 1978).

Nach dem Leonid Breschnew-Besuch: „Provokationen in der Bonner Presse“. KPD und KPD/ML werden verwechselt (vgl. 19. Mai 1978).

„Fernsehfreie Tage?“ Hier geht es um eine „sensationelle Schlagzeile aus der Bild“ (vgl. 19. Mai 1978).

Das Fernsehen als Vorreiter der 35-Stunden-Woche? Zudem: „Bilanz des Terrors“ (vgl. 16. Juni 1978).

Gerhard Stoltenberg hat den „Staatsvertrag über den NDR gekündigt“. Die Redakteure protestieren „gegen diese Pläne“ (vgl. 30. Juni 1978).

Die „Neue Berliner Illustrierte“ berichtet über eine „Konfliktkommission in der DDR“ (vgl. 7. Juli 1978).

Zu Titelblättern des „Stern“, auf denen leicht bekleidete Frauen zu sehen sind, veröffentlicht der „Rote Morgen“ den Artikel: „Sir Henri und die nackten Mädchen“. Das alles ist für ihn (den „Roten Morgen, d. Verf.) „geschmack- und kulturlos“ (vgl. 7. Juli 1978).

Presse, Rundfunk und Fernsehen berichten über den Tod des „sechsten Paul“ (vgl. 11. August 1978).

Das ZDF berichtet über Sicherheitskonzepte „für die ganze Großen der Welt“ (vgl. 18. August 1978).

„Steckbriefe“ von Ernst Aust und Gernot Schubert würden in der Illustrierten „Quick“ veröffentlicht. Dies sei eine „üble Provokation“, die bis zu Gerhard Löwenthal zurückreiche (vgl. 25. August 1978).

Der „Stern“ beschreibt die Folgen der Einnahme von Duogynon (Medikament gegen Hormonstörungen, d. Verf.) (vgl. 1. September 1978).

Das „Neue Deutschland“ berichtet über den Raumfahrer Sigmund Jähn. Und über den neuen Papst, dem die Etikette „Arbeiterpapst“ anhängen würde (vgl. 8. September 1978).

Die „bürgerliche Presse“ würde sich über die „kaltblütige Erschießung“ des Willy Peter Stoll freuen“, und „Gräuelmärchen“ würden über die Medien verbreitet (vgl. 15. September 1978; 22. September 1978).

Das Ruhrgebiet würde zum „Terrorzentrum erklärt“. Auch in Hannover und Dortmund würde die „Terroristenfahndung“ groß geschrieben (vgl. 6. Oktober 1978; 20. Oktober 1978; 27. Oktober 1978).

Ein Bericht über MEK-Beamte bringt der „Rote Morgen“, 44/1978 (vgl. 3. November 1978).

Presse, Fernsehen und Rundfunk verbreiteten Lügen über den Iran. Über eine „Pressezensur im Iran“ wird berichtet (vgl. 17. November 1978).

„Geisterstunde“ an der „Genscher-Villa.“ Über ein „Feuergefecht“ bei Hans-Dietrich Genscher berichtet der „Rote Morgen“. Und kritisiert einen Zeitungsartikel der „Bild“ (vgl. 24. November 1978).

„Bild“ berichtet über eine „Anti-Schah-Demo in Hamburg“. Zerstörungen in einem „Einkaufsparadies“ werden „Randalierern“ zugeschrieben (vgl. 15. Dezember 1978).

Der „Rote Morgen“ zitiert den „Spiegel“ „über die geheimen und illegalen Waffengeschäfte des Bonner Geheimdienstes BND“ (vgl. 22. Dezember 1978).

Auszug aus der Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ (MAO)

05.05.1973:
Der „Rote Morgen“, Nr. 17/1973, veröffentlicht den Artikel: „Life - Demokratie im Fernsehen.“ Hier dreht es sich um die Sendung „Diskus“, einer Life-Übertragung. Dazu meint die Zeitung: „An allen Ecken und Kanten wurde gedreht und geschoben, um dem Fernsehzuschauer ein systemgerechtes Bild zu zeigen …“ Daneben sei die Sendung mit „Einblendungen, einer Beat-Kapelle, mit Theaterstücken, mit einem Film … gefüllt worden.“

Tatsächlich habe sich ein „Rotgardist das Mikrofon ergattern“ können. Dieser hielt eine „schwungvolle Rede, und ließ sich durch alle Störversuche von Seiten der Diskussionsleitung nicht abdrängen … man musste ihn reden lassen“. „Als dann der Genosse erklärte, um den Kampf richtig führen zu können, brauchen wir eine Kommunistische Organisation … da war es zu Ende mit dem liberalen Geist der Diskus-Sendung, da wurde dem Genossen das Richtmikrofon weggerissen. Er war deshalb nicht mehr zu hören, dass er aufforderte, sich in der Roten Garde, in der Jugendorganisation der KPD/ML zu organisieren.“
Quelle: Roter Morgen Nr. 17/1973, Essen S. 8.

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28.07.1973:
Der „Rote Morgen“, Nr. 29/1973, bezeichnet Sebastian Haffner „als Hofschreiber der Kapitalisten und modernen Revisionisten“, der im „Stern“ „Konsequenz und Logik in Sinne seiner imperialistischen Herren“ vertreten würde.
Q: Roter Morgen Nr. 29/1973, Essen S. 1.

18.08.1973:
Im „Roten Morgen“, Nr. 32/1973, macht das ZO gegen die Springer-Presse Front, die in einer Ausgabe der „Welt am Sonntag“ unter dem Titel: „Mit Bankraub rüstet die Linke wieder auf“, versuchen würde, „mehrere Banküberfälle den Anarchisten in die Schuhe zu schieben. Mit einem besonderen Artikel, der Josef Stalin als ‚prominentesten Bankräuber aus politischen Motiven‘ bezeichnet, wird hier die Verbindung zu den Marxisten-Leninisten gezogen.“
Q: Roter Morgen Nr. 32/1973, Essen S. 7.

15.09.1973:
Laut „Roter Morgen“, Nr. 36/1973, hetze die „Bild-Zeitung“ „gegen ausländische Arbeiter während des Streiks bei Ford in Köln.

Schlagzeilen seien etwa: „Deutsche Arbeiter kämpften ihr Werk frei“; „Ford ist jetzt in türkischer Hand“; „2.000 türkische Gastarbeiter schlugen mit Knüppeln, Messern und Zahnrädern auf ihre deutschen Kollegen los“; „Jetzt müssen die scharfen Paragraphen des Ausländergesetzes angewendet werden.“

Die „bürgerlichen Zeitungen hätten eine unverschämte Hetze gegen die ausländischen Kollegen entfaltet. Der Eindruck soll erweckt werden, dass deutsche und ausländische Arbeiter sich in den Betrieben gegenüberstünden und miteinander kämpfen würden um die Wiederaufnahme der Produktion … Mit ihrer Hetze haben sie sich alle Mühe gegeben, die ausländischen und deutschen Kollegen zu spalten“.
Q: Roter Morgen Nr. 36/1973, Essen S. 2f.

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20.10.1973:
Laut „Roter Morgen“, Nr. 41/1973, versuche „die bürgerliche Presse in ihrer Berichterstattung über den Krieg im Nahen Osten auf jede erdenkliche Weise, die arabischen Staaten als Angreifer hinzustellen, die Ursachen des Nahostkonfliktes zu vertuschen und Sympathie für das angeblich überfallene Israel zu wecken“.
Q: Roter Morgen Nr. 41/1973, Essen S. 2.

03.11.1973:
Im „Roten Morgen“, Nr. 43/1973, erscheint der Artikel: „Achtgroschenjungen gesucht“. Der Artikel geht auf die Fernsehsendung „XY“ mit Eduard Zimmermann ein, die lange Jahre über im ZDF lief. Danach soll die Bevölkerung nun selbst auf „Verbrecherjagd“ gehen. „Seite an Seite mit dem Freund und Helfer von der Polizei.“

XY, so weiter, „ist der Versuch der Bourgeoisie (und dazu ein recht plumper) die arbeitende Bevölkerung vor ihren Karren zu spannen und sie Seite an Seite mit der Polizei auf die von ihr ernannten Verbrecher zu hetzen. Heute- zur Generalprobe- auf Einbrecher und Scheckbetrüger. Morgen dann auf die, die ihr wirklich gefährlich werden können und die sie darum am erbitternsten bekämpft … Arbeiter, Werktätige, Hausfrauen als Achtgroschenjungen und Fahndungshelfer der Polizei. Zeigen wir den Zimmermann und ihren Hintermännern, dass sie sich verrechnet haben. Gegen die täglichen Erfahrungen der Bevölkerung mit Polizei, Justiz und diesem ganzen Ausbeutersystem kommen sie nicht an, und sie werden nicht verhindern, dass wir mit den wirklichen Verbrechern, unseren Klassenfeinden, gründlich abrechnen.“ Dazu ist eine Karikatur zu sehen, die die „Bild-Zeitung“ und den „Roten Morgen“ gegenüberstellt. Dazu lautet der Untertitel: „Merkst jetzt net langsam, welche unser Zeitung ist?“
Q: Roter Morgen Nr. 43/1973, Essen S. 4.

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15.12.1973:
Im „Roten Morgen“, Nr. 49/1973, wird der „Kommentar: An die Seite der arabischen Völker“ veröffentlicht.

Danach „kämpft Bild. An seiner Seite die gesamte kapitalistische Presse. Es geht gegen die Reichen, die in pompös eingerichteten Büros hocken, die mit Luxusschlitten kutschiert werden, die bei Sex- und Whiskyorgien Millionen verprassen, ohne jemals auch nur 1.- DM durch eigene Arbeit verdient zu haben, die in eiskalter Berechnung nur an ihren Profit denken“. Das seien „unerhörte Töne, die da aus den Schreibstuben des Kapitals zu uns dringen … Springer und Konsorten schießen nicht gegen das Finanzkapital. Der Feind steht in der Wüste: Die Ölscheichs … Der Sturm der Entrüstung, der die gesamte bürgerliche Presse ergriffen hat, scheint auf den ersten Blick nicht ohne Berechtigung zu sein … Bloß hat man von den gleichen Schreiberlingen noch kein Wort vernommen, aus dem ein auch nur annähernd ähnlicher Gerechtigkeitssinn in Bezug auf die kapitalistischen Verhältnisse hierzulande hervorginge“.

Und: „Vom Kampf der arabischen Volksmassen für die Befreiung ihrer Länder vom imperialistischen Joch wird in der Kapitalistenpresse praktisches kein wahres Wort berichtet. Vom heroischen Kampf des palästinensischen Volkes für die Befreiung seiner angestammten Heimat von den zionistischen Besatzern bleibt nicht mehr viel übrig als ein paar Flugzeugentführungen und Sprengstoffattentate.“
Q: Roter Morgen Nr. 49/1973, Essen S. 2.

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16.03.1974:
Im „Roten Morgen“, Nr. 11/1974, erscheint der Artikel: „Interview im ZDF. Von Folter darf nicht gesprochen werden.“

Danach ließ Reinhart Hoffmeister, Moderator der Sendung ‚Aspekte‘, am 27.2. den Schriftsteller Gerhard Zwerenz sagen, dass bei der Demonstration am 23.2. In Frankfurt „Folterungen bei der Polizei vorgekommen seien, wie glaubwürdige Zeugen versichern, und zwar bis zu dem Exzess, dass man den Inhaftierten zwang, sein eigenes Blut vom Boden aufzulecken“. Das, so der „Rote Morgen“, stieß auf „große Empörung bei den Zuschauern der Sendung über das Vorgehen der Polizei- und einen scharfen Anraunzer für den Moderator der Sendung“. Weiter heißt es: „Der Skandal um das Zwerenz-Interview im ZDF wirft ein Licht auf die Pressefreiheit in unserem Land. Und die kapitalistische Pressefreiheit sagt: Die Journalisten dürfen zwar vieles wissen, aber schreiben und sagen dürfen sie nur, was die Kapitalisten bzw. ihre Polizei erlauben.“
Q: Roter Morgen Nr. 11/1974, Dortmund S. 8.

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02.02.1974:
Der „Rote Morgen“, Nr. 5/1974, meint: „Weil die Tagesschau die Zurückschlagung der Invasion der Saigoner Marionettentruppen auf den Paracelinseln durch die chinesische Volksbefreiungsarmee verfälschen wollte, ließ sie auf ihrer Landkarte die Insel Hainan (größer als Nordrhein-Westfalen) einfach weg.“ Diese Insel „gehöre zur VR China. Mit diesem üblen Trick versuchte die Tagesschau, eine möglichst große Entfernung zwischen der Volksrepublik China und den Paracelinseln vorzuspiegeln.“
Q: Roter Morgen Nr. 5/1974, Dortmund S. 2.

23.03.1974:
Laut „Roter Morgen“, Nr. 12/1974, würden auch die bürgerlichen Zeitungen „von der FAZ bis hin zur „UZ“ „die Unterschrift und das das ‚Protokoll über die Errichtung gegenseitiger Vertretungen‘ zwischen der DDR und der DBR“ begrüßen und das als „ein Schritt zur Entspannung und Normalisierung“ bezeichnen.
Q: Roter Morgen Nr. 12/1974, Dortmund S. 2.

30.03.1974:
Der „Rote Morgen“, Nr. 13/1974, veröffentlicht den Artikel: „Fernsehserie: Ein Herz und eine Seele. Wie die Kapitalisten den kleinen Mann gerne hätten.“

Danach sei Alfred Tetzlaff (auch als „Ekel“ Alfred bekannt, d. Verf.), „Hauptperson in der Fernsehserie ein Herz und eine Seele … so, wie die Kapitalisten ihn gerne hätten: Reaktionär bis in die Knochen und stramm antikommunistisch. Es soll uns eingeredet werden: Das Volk will den Faschismus, alle Reaktionäre kommt von den Massen.“ Tetzlaff sei ein Beispiel für die „faschistische Hetze gegen Ausländer, gegen Juden und gegen den Kommunismus“.

Selbstverständlich sei der „Kommunismus sein Hauptfeind. Kommunistisch allerdings ist für ihn alles von den sowjetischen Sozialimperialisten bis hin zu Brandt und der SPD samt Jusos. So soll der Kommunismus vor den Massen diskreditiert werden. Aus jedem Wort Alfred Tetzlaffs wird klar: Nicht die Kapitalisten, sondern das Volk will den Faschismus … Auf jeden Fall wird er als Vertreter des werktätigen Volkes hingestellt … Und verachtenswert wird das Leben der Werktätigen dargestellt … Alfred Tetzlaff tyrannisiert seine Familie, insbesondere seine Frau … Partnerschaft, Kollegialität, Solidarität - davon ist in dieser Serie nicht einmal andeutungsweise die Rede.“
Q: Roter Morgen Nr. 13/1974, Dortmund S. 8.

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25.05.1974:
Im „Roten Morgen“, Nr. 21/1974, erscheint der Artikel: „Wer ist verantwortlich für Ma‘Alot?“

Ausgeführt wird: „Wie immer, wenn es darum geht, die Terrorherrschaft der israelischen Zionisten zu rechtfertigen, berichtet ‚Bild‘ in groß aufgemachten Fotoberichten über das Geschehen in Ma‘Alot, über Verzweiflungsgeschrei sterbender und schwerverletzter Kinder. Der Zeitung gehe es nicht „um das Leben der Kinder“. „Wo klagt ‚Bild‘ die bestialischen Morde der Zionisten an, die mit ihren Bomben auch Spielzeug abwarfen - Puppen, Brummkreisel und Spielautos, die, wenn sie aufgehoben werden, die Kinder in der Luft zerreißen? Stattdessen Siegesmeldungen: ‚In Beirut klirren die Fensterscheiben.‘ … Das Interesse der ‚Bild‘- Zeitung, die Tatsachen zu verdrehen, ist das Interesse der Imperialisten auf der ganzen Welt, vor allem der beiden Supermächte USA und Sowjetunion …“
Q: Roter Morgen Nr. 21/1974, Dortmund S. 2.

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15.06.1974:
Der „Rote Morgen“, Nr. 24/1974, meint, dass der „Rummel um die Fußballweltmeisterschaft in diesen Tagen in der bürgerlichen Presse, in Rundfunk und Fernsehen großgeschrieben“ wird. „Deutschland, Deutschland über alles und vor allen anderen auf Platz 1“ - dieser Hurra-Patriotismus, von dem die letzte ‚Bild am Sonntag‘ vor Beginn der Fußballweltmeisterschaft triefte, ist es, der das Bild der Fußballweltmeisterschaft bestimm.“
Q: Roter Morgen Nr. 24/1974, Dortmund S. 1.

06.07.1974:
Der „Rote Morgen“, Nr. 27/1974, berichtet im Artikel: „Hetzlügen und Terror können die Wahrheit nicht unterdrücken. Es ist die Polizei, die mordet“ auch davon, dass die Spätausgabe der „Tagesschau“ am 24.6. über die Beerdigung „des von der Polizei erschlagenen Genossen Günter Routhier“ berichtete.

In der „Bild“ - Zeitung hieß es einen Tag später: „Die Kommunisten kamen mit Knüppeln , Rohren und Messern.“ Die „Frankfurter Rundschau“ „meldete den ‚Fund‘ von Schusswaffe n bei einer Demonstration der KPD/ML in Duisburg“. „So hetzt die bürgerliche Presse über die Beerdigung des von der Polizei erschlagenen Genossen Günter Routhier.“
Q: Roter Morgen Nr. 27/1974, Dortmund S. 1.

24.08.1974:
Der „Rote Morgen“, Nr. 34/1974, veröffentlicht den Artikel: „650.000 Arbeitslose. Bild lügt. Höhere Gewalt.“ Danach „verhöhnt ‚Bild‘ „das Schicksal der arbeitslosen Kollegen“. „Die Arbeiterklasse verhöhnen, den individuellen ‚Ausweg‘ propagieren, Angst verbreiten, Resignation - die Bourgeoisie tut das alles, um zu verhindern, dass die Arbeiter den Kampf gegen Krise und Arbeitslosigkeit aufnehmen.“
Q: Roter Morgen Nr. 34/1974, Dortmund S. 3.

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14.09.1974:
Laut „Roter Morgen“, Nr. 37/1974, veröffentlichte der „Spiegel“ Auszüge aus der Biografie des ehemaligen Herausgebers der Zeitschrift „Konkret“, Klaus Rainer Röhl. Röhl solle „enthüllt“ haben, „dass ‚Konkret‘ jahrelang von den Revisionisten aus der DDR finanziell ausgehalten worden ist“. Diese „Tatsache versuche nun die Bourgeoisie zu einem üblen Feldzug gegen den Kommunismus auszunutzen, indem sie die DDR als sozialistisches Land, und Herrn Röhl als Kommunisten hinstellt“. Röhls Autobiografie wird als „Memoiren eines Konterrevolutionärs“ bezeichnet.
Q: Roter Morgen Nr. 37/1974, Dortmund S. 4.

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21.09.1974:
Im „Roten Morgen“, Nr. 38/1974, erscheint der Artikel: „Löwenthal sucht das Weite.“ Danach ist Richard Löwenthal bei einer Veranstaltung in Darmstadt attackiert worden. „Kaum hatte Löwenthal seine Veranstaltung begonnen, wurde ihm das Mikrofon entrissen, wurden kurz darauf der Bühne ketten gebildet, um die Hetzpropaganda Löwenthals gar nicht erst zum Zuge kommen zu lassen. Als daraufhin Löwenthals Schlägertrupps Stühle in die Zuschauerreihen warfen und mit Gewalt vorgingen, wuchs die Empörung im Saal derart, dass die Veranstaltung schleunigst abgebrochen wurde. Löwenthal suchte das Weite.“
Q: Roter Morgen Nr. 38/1974, Dortmund S. 4.

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28.09.1974:
Im „Roten Morgen“, Nr. 39/1974 erscheint der Artikel: „Ihns-Prozess. So sollen die Ursachen der Verbrechen vertuscht werden.“

Danach berichtete die „Bild“. „So feierten die lesbischen Frauen den Mord - mit solchen Aufmachern berichtet ‚Bild‘ fast täglich über den Mordprozess gegen Marion Ihns und Judy Anderson. Die beiden Frauen sind angeklagt, den Ehemann von Frau Ihns ermordet haben zu lassen. Sie unterhielten eine lesbische Beziehung.“ Von „Zeit zu Zeit“, so das Zentralorgan werden von der „bürgerlichen Presse Prozesse dieser Art immer wieder groß aufgezogen“. Ziel dieser „Art von Schauprozessen ist es, das Verbrechen in seinen abscheulichsten Formen als das Ergebnis individueller Perversion, ‚abartiger Veranlagungen‘ usw. hinzustellen. Das Verbrechen soll als etwas Mystisches erscheinen …

Die Feldzüge der bürgerlichen Presse anlässlich solcher Prozesse sollen den Menschen einreden, das Verbrechen habe seine Wurzel im unbegreifbaren Bösen, das im Menschen steckt und das mache Menschen eben völlig beherrscht. Besonders exemplarisch ist hier der Fall des Jürgen Bartsch, der von der Presse schlicht als Tier, als Bestie in Menschengestalt vorgeführt wurde, der im Grunde aufgehängt gehört.“

Ähnlich sei es beim Ihns-Prozess. Die „bürgerliche Presse“ würde „unterschwellig mit der Lynchjustiz sympathisieren, wenn in der ‚Bild‘ -Zeitung breit die Verwandten des Ermordeten zitiert werden, die die Angeklagten am liebsten ermorden möchten - jedenfalls laut ‚Bild‘ - Zeitung“.
Q: Roter Morgen Nr. 39/1974, Dortmund S. 7.

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26.10.1974:
Der „Rote Morgen“, Nr. 43/1974, berichtet von der „Bild - Zeitung“, die die Auffassung vertreten würde, dass „die Arbeitslosigkeit überhaupt kein Problem“ sei. „Ihre ‚12 Tipps‘ lauten, kurz zusammengefasst, so: Sich beim Arbeitsamt melden - die Unterstützung vom Konto abheben - neue Arbeit suchen - alles andere erledigt das Amt. Diese Art der Propaganda tritt jetzt immer stärker in den Vordergrund.“
Q: Roter Morgen Nr. 43/1974, Dortmund S. 1.

09.11.1974:
Der „Rote Morgen“, Nr. 45/1974, zitiert den „Bayernkurier“: „Zur Zeit sind in der Bundesrepublik mindestens 300 Polit-Banden am Werk, um diesen Staat sturmreif zu bomben. Sie haben nach Schätzungen der Polizei ungefähr 500 Zentner Sprengstoff zur Verfügung, der zum Teil aus Steinbrüchen, Bundeswehreinbrüchen oder eigener Fertigung stammt. Die Bewältigung der schwierigen logistischen, das heißt der Nachschubprobleme und der Beschaffung, hat offensichtlich die kommunistische Partei (KPD/ML) übernommen.“ Mehrere Zeitungen wussten auch, „über Verbindungen unserer Partei zur RAF oder ähnlichen Organisationen“. „Wie die ‚Rheinische Post‘ vom 23.10. Schreibt, ist das Bundeskriminalamt Wiesbaden die Quelle dieser Mutmaßungen.“

In der „Rheinischen Post“ heiß es weiter: „In Wiesbaden glauben die Fahnder, dass zumindest Teile der KPD/ML Baaders Nachfolgern Unterstützung gewähren, wohl auch Geld geben. Dies klingt umso glaubhafter, als keine andere Geldquelle für die RAF-Leute sichtbar ist. Die Ermittlungsbehörden müssen deshalb ihre Tätigkeit auch auf die KPD/ML mehr ausdehnen, als dies bisher der Fall war. Bei Streiks, Kurzarbeit oder Unruhen im Ruhrgebiet zum Beispiel bleiben die roten Agitatoren der KPD/ML bislang fast ungeschoren. Wie falsch dies war, wird nun sichtbar.“

Kommentar des „Roten Morgen“: „Dieser Kommentar der ‚Rheinischen Post‘ trifft in einer Hinsicht in der Tat den Kern der Sache: Was die Bourgeoisie wirklich fürchtet und fürchten muss, ist die wachsende Verbindung der Partei mit der kämpfenden Arbeiterklasse.“
Q: Roter Morgen Nr. 45/1974, Dortmund S. 6.

30.11.1974:
Zur „Vorantreibung der Faschisierung in der BRD, würde, so der „Rote Morgen“, Nr. 48/1974, nichts in de „bürgerlichen Presse“ stehen.

Auch wird davon berichtet, dass „innige bürgerliche Blätter“ und auch „die Rundfunknachrichten“ davon berichteten, dass ein Mann an seiner Wohnungstür erstochen worden sei, der „in Flugblätter der KPD/ML als ‚Arbeiterfeind‘ beschimpft worden sei“. Und die „Berliner Zeitung“ soll berichtet haben: „Da der Verdacht bestehe, dass eine ‚linksradikale Gruppe für das Verbrechen verantwortlich ist, ermittelt der polizeiliche Staatsschutz.“ Besagtes Opfer, sei bereits „vor einigen Wochen groß als ‚Opfer der KPD/ML‘ herausgestellt worden.“ Klar sei, dass „die Bourgeoisie mit dieser Geschichte wieder einmal versucht, die Partei als ‚Bande von Kriminellen‘ hinzustellen. Es ist keineswegs neu, sondern eine alte Erfahrung der Arbeiterbewegung, dass sie sich dabei auf lumpenproletarische Elemente stützt.“
Q: Roter Morgen Nr. 48/1974, Dortmund S. 1 u. 4.

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07.12.1974:
Zu Schüssen auf ein (West-)Berliner Parteibüro der KPD/ML, zitiert der „Rote Morgen“ einige Aussagen „aus der Springer-Presse“:

„Bild“ am 11.11.74: „Attentat! Berlins höchster Richter ermordet- Zerstörungsmarsch der Radikalen durch Belins City.“ „Bild“ am 12.11.74: „Seine Mörder reisen zum nächsten Opfer - Straßenschlacht und Plündereien auf dem Berliner Kurfürstendamm.“ „Berliner Zeitung“: „Richtermord: Die Anschläge gefährden das Leben aller Bürger.“

Kommentar des „Roten Morgen“: „Diese wenigen Kostproben allein aus den Westberliner Zeitungen zeigen, dass die Bourgeoisie hier bewusst eine Pogromhetze gegen Revolutionäre und Kommunisten entfaltet, die sich notwendigerweise auch in Anschläge wie jetzt gegen das Westberliner Parteibüro äußern muss.“
Q: Roter Morgen Nr. 49/1974, Dortmund S. 7.

14.12.1974:
Nach dem „Roten Morgen“, Nr. 50/1974, habe die „bürgerliche Presse nach der Pressekonferenz (gemeint war jene, die Sartre nach dem Besuch von Baader in Stuttgart-Stammheim gegeben hat) gegen Sartre eine Hetzkampagne entfacht. Sie stellte ihn als einen alten Mann hin, der sich in der Vergangenheit internationales Ansehen erworben habe, sich nun aber, von den Verteidigern der RAF-Gefangenen verführt, lächerlich mache“. Und die „Bild“-Zeitung würde ihn als „roten Krebs der Nation“ bezeichnen.
Q: Roter Morgen Nr. 50/1974, Dortmund S. 2.

21.12.1974:
Zum Artikel: „Bonner ‚Konjunkturprogramm‘ gegen die Arbeitslosigkeit? Milliarden für die Profite der Monopole“, zitiert der „Rote Morgen“, Nr. 51/1974, auch die „Süddeutsche Zeitung“, die zu Zweiterwerben von Bauprojekten ausführt: „Dies bedeutet, dass fertig gestellte Bauprojekt keinen Käufer finden, auch von einem Kreditinstitut oder einem anderen Zwischenkäufer übernommen werden können, ohne dass der Zweiterwerb den Anspruch auf Abschreibungsmöglichkeiten verliert.“

Kommentar des „Roten Morgen“: „Unter der Fahne des ‚Kampfes gegen die Arbeitslosigkeit wird den Banken also in Wirklichkeit die Möglichkeit eingeräumt, doppelt von der Krise der Bauindustrie zu profitieren.“
Q: Roter Morgen Nr. 51/1974, Dortmund S. 1.

28.12.1974:
Der „Rote Morgen“, Nr. 52/1974, meint im Artikel: „Friede auf Erden? Imperialismus bedeutet Krieg.“ „Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen - so wird es auch in diesem Jahr zu Weihnachten in den Kirchen, aber auch in den Kommentaren von Fernsehen, Rundfunk und Presse heißen. Mit solchen Reden, die sowohl den Frieden zwischen den Staaten als auch den ‚sozialen Frieden‘ innerhalb der Staaten beschwören, versuchen die Imperialisten aller Länder gerade zu Weihnachten, den tiefen Wunsch der Werktätigen nach Frieden auszunutzen, um Illusionen über die gegenwärtige Lage in der Welt und über den richtigen Weg des Kampfes für den Frieden zu verbreiten.“
Q: Roter Morgen Nr. 52/1974, Dortmund S. 10.

04.01.1975:
Der „Rote Morgen“, Nr. 1/1975, berichtet über den „Stern“ und die Bilanz „der aufwendigen ‚Hilfsaktion‘ gegen die Hungersnot in Äthiopien. Rund 18.000.000 DM wurden gespendet … Angeblich um den Stern-Lesern zu zeigen, was aus ihrem Geld geworden ist, fuhren Stern-Reporter durch Äthiopien. In Wahrheit aber einzig und allein zu dem Zweck, um in den ehemaligen Hungersnotgebieten auf immer andere Fragen immer die gleichen Antworten zu geben … Natürlich weiß der ‚Stern‘ ganz gut, dass nicht Henri Nannen in glühender Hitze Steine gewälzt und Felsen geebnet hat …“
Q: Roter Morgen Nr. 1/1975, Dortmund S. 4.

11.01.1975:
Der „Rote Morgen“, Nr. 2/1975, berichtet im Artikel: „Kissinger droht mit imperialistischem Krieg“ davon, dass er der amerikanischen Zeitschrift „Business Week“ ein Interview gegeben haben, wonach er „die bisher offenste und massivste Drohung gegen die arabischen Länder ausgestoßen“ habe. Er soll „ein militärisches Eingreifen der USA im Nahen Osten“ angekündigt haben.

Weiter wird im Artikel: „Imperialistische ‚Winke‘ nach Albanien“ davon gesprochen, dass am „2. Januar in der ‚Frankfurter Rundschau‘ ein Artikel erschienen ist, indem die Touristen aus der Bundesrepublik darüber ‚aufgeklärt‘ werden, dass sie ‚in schwierigen Situationen‘ in der VR Albanien nicht auf den ‚staatlichen Schutz‘ der DBR rechnen können, weil zwischen beiden Staaten keine diplomatischen Beziehungen bestehen“.

Im Artikel: „Betriebsrat im Landeskrankenhaus: Zynische Hetze gegen RAF-Genossen“, wird aus „der Hauszeitung des Landeskrankenhauses Dortmund, eine Zeitung für Personal und Patienten, die vom Betriebsrat herausgegeben wird“, auch die Mitteilung, dass „vor Anschlägen durch Mitglieder der Baader-Meinhof-Organisation“ gewarnt würde. Weiter heißt es dort: „Schützen Sie unsere Patienten, schützen Sie sich und Ihre Kollegen.“

Diese „Warnung“ sei ein „Teil der Bemühungen der Bourgeoisie, mit denen sie bereits seit geraumer Zeit versucht, eine Einweisung der schwerkranken RAF-Genossen, die mit ihrem Hungerstreik gegen Isolationsfolter und Vernichtungshaft kämpfen, in die öffentlichen Krankenhäuser am ‚Widerstand der Krankenhäuser‘ scheitern zu lassen“. Der Betriebsrat würde sich damit „offen in den Dienst des imperialistischen Staatsapparates“ stellen.
Q: Roter Morgen Nr. 2/1975, Dortmund S. 1f. u. 7.

08.02.1975:
Der „Rote Morgen, Nr. 6/1975, veröffentlicht den Artikel: „Zum Spiegel-Interview der RAF: Antikommunismus und Massenverachtung.“

Danach sei die „neue Imperialismusanalyse der RAF im Kern antimarxistisch“. Sie leugnet „das heftige Ringen der beiden Supermächte USA und Sowjetunion um die Vorherrschaft in der Welt … Praktisch bedeutet das Leugnen der Rivalität beider Supermächte eine Beschönigung des Imperialismus.“ Ebenso sei es grundlegend falsch, „den nationalen Befreiungsbewegungen der Länder der Dritten Welt zum Ausgangspunkt aller strategischen und taktischen Überlegungen des Kampfes zu machen“.

Die RAF „bestreite jeden nationalen Rahmen des Kampfes … Das heißt nichts anderes, als dass der gerechte und revolutionäre Kampf für ein vereintes, unabhängiges, sozialistisches Deutschland als reaktionär beschimpft wird, die Spaltung unserer Nation durch die Imperialisten akzeptiert und damit Zugeständnisse an den Imperialismus gemacht werden. So entlarvt sich das scheinbar radikale Eintreten für den Kampf der Länder der Dritten Welt in Wahrheit als Begünstigung des Imperialismus“.

Weiter heißt es: „Wenn die RAF dennoch den bewaffneten Kampf als Generallinie und Taktik des revolutionären Kampfes zum jetzigen Zeitpunkt ausgibt, so ist das kein Zeichen besonders revolutionärer Entschlossenheit, wie sie das hinstellt, sondern offenbart die massenfeindliche, kleinbürgerliche Linie des Abenteurertums, der Putschismus … Eben das ist auch die Grundlage der Theorie von der ‚Stadtguerilla‘ überhaupt: An die Stelle des revolutionären Kampfes der Massen, den bewaffneten Kampf einiger Helden zu setzen. Diese Taktik des von den Massen isolierten Kampfes stärkt in Wahrheit nicht die Revolution, sondern schwächt und zersplittert die revolutionären Kräfte …

Dass die RAF scheitern musste, liegt darin begründet, dass nicht einige Helden die Geschichte machen, sondern der Kampf der Massen die Entwicklung der Gesellschaft bestimmt … Und dazu bedarf es einer Kommunistischen Partei, einer bolschewistischen Kampfpartei, die diese Linie des Marxismus-Leninismus strikt befolgt … Diese Partei ist in Westdeutschland die KPDML …“
Q: Roter Morgen Nr. 6/1975, Dortmund S. 6.

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12.04.1975:
Der „Rote Morgen“, Nr. 15/1974, zitiert im Leitartikel: „Großartige Siege des Volkes in Vietnam. Kambodscha kurz vor der Befreiung: Es lebe der Sieg im Volkskrieg“, die „Bild“-Zeitung: „Das ist das wahre Gesicht des Kriegs in Vietnam: Ein weinendes Kind, hilflos, verzweifelt, allein. Ein Kind, das seine Arme den Erwachsenen entgegenstreckt, von denen es Mitleid erwartet. Ein Kind, aus dessen Antlitz, aus dessen Geste nur eine Bitte spricht: helft uns, rettet uns!“

„Bild“ habe „immer noch die Verbrechen der amerikanischen Imperialisten und ihrer Lakaien in Saigon in den Himmel gehoben und ihnen den Mantel der ‚Verteidigung der Freiheit‘ und der ‚Menschlichkeit‘ umgehängt. Die Kampagne von ‚Bild‘ zur ‚Rettung der Kinder‘ in Vietnam und ihr ‚Appell‘ im ‚Interesse der Kinder die Waffen 48 Stunden schweigen zu lassen‘, ist nichts als eine Kampagne von Verbrechern, die sich den Mantel der Kinderliebe umgehängt haben.“
Q: Roter Morgen Nr. 15/1975, Dortmund S. 1.

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26.04.1975:
Laut „Roter Morgen“, Nr. 17/1975, ist eine Wahlsendung der KPD/ML in NRW vom WDR verboten worden. „Den von der KPD/ML eingereichten Beitrag auszustrahlen, sieht sich der WDR nicht in der Lage, da der Inhalt des uns angelieferten Beitrags nach unserer Auffassung gegen gesetzliche Regelungen verstößt.“ Die Ablehnung des Beitrags zeige die Verschlechterung der Möglichkeiten der KPD/ML in ihrem Sinne Propaganda zu betreiben. „Wer mag wohl angesichts dieser Tatsache, dass sie uns vier Minuten Redezeit für revolutionäre Propaganda streichen, noch annehmen, man könne den Sozialismus erreichen, ohne diesen Herren ihre Macht gewaltsam zu entreißen.“
Q: Roter Morgen Nr. 17/1975, Dortmund S. 9f.

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03.05.1975:
Der „Rote Morgen“, Nr. 18/1975, veröffentlicht den Artikel: „Früher wie heute. Hetztiraden gegen Karl Marx“.

Danach beschäftigt sich der „Rote Morgen“ mit einem Artikel aus dem „Stern“. Der Zeitung wird „Betrug, Geschichtsfälschung, Verdrehungen und Verleumdungen“ vorgeworfen. „Wenn der ‚Stern‘ sich gedacht hat, dass er die Masse der Menschen mit seinen Verleumdungen und Verfälschungen täuschen kann, dann haben ihn sicher bereits die zahlreichen empörten Leserbriefe eines Bessern belehrt. So leicht ist es nicht, als dass eine gehörige Portion Schmierenjournalismus im Auftrag der Bourgeoisie die Verehrung und das Vertrauen zu den großen Klassikern des Kommunismus, zu Marx und Engels, im Volk zerstören könnte. Nicht nur wir Marxisten-Leninisten wissen, dass es gut und nicht schlecht ist, wenn der Feind uns bekämpft.“
Q: Rote Morgen Nr. 18/1975, Dortmund S. 5.

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01.11.1975:
Der „Rote Morgen“, Nr. 44/1975, veröffentlicht den Artikel: „Kritische Solidarität mit Honecker? Wem nützt Biermann?“ Darin wird u. a. auf den „Stern“ und den „Spiegel“ eingegangen, die „breitwillig Spalten und Sendezeit für Biermann und Havemann zur Verfügung“ stellen.
Q: Roter Morgen Nr. 44/1975, Dortmund S. 3.

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08.11.1975:
Im „Roten Morgen“, Nr. 45/1975, erscheint der Artikel: „Werkszeitungen. Sprachrohr der Kapitalisten.“ Danach sollen mit dem „8. Bundestreffen der Arbeitsgemeinschaft der deutschen Werkredakteure“, die „Werkszeitungen neu ausgerichtet“ werden. Die „Kapitalisten verfolgen mit diesen Blättern ganz bestimmte Ziele“.
- die Arbeitswelt würde „in rosigen Farben geschildert“
- die „kapitalistischen Schmierblätter“ sollen gegen die „kommunistische Agitation und Propaganda verstärkt eingesetzt werden“
- die Kapitalisten wollen „jetzt mit den Betriebsräten und dem Gewerkschaftsapparat gemeinsam die Werkszeitungen gestalten“
- die Werkszeitungen seien „Instrumente der Kapitalisten gegen die Arbeiterklasse“.
Q: Roter Morgen Nr. 45/1975, Dortmund S. 5.

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27.12.1975:
Im „Roten Morgen“, Nr. 52/1975, erscheint der Artikel: „Albanienserie in der Praline. Wüste Hetze, üble Verleumdungen.“ Danach werden z. Zt. In der Praline“ „große politische Reiseberichte über Albanien“ veröffentlicht. „Sechs Folgen“ seien bisher erschienen, „sechs Folgen, von denen jede die unglaublichsten Lügen und Verleumdungen über das sozialistische Albanien über die Diktatur des Proletariats, die marxistisch-leninistische Partei der Arbeit Albaniens, über Genossen Enver Hoxha usw. usf. enthält“. Die Serie sei „Lumpenjournalismus der übelsten Sorte“. Die „Hetze und die Lügen“ sind nicht nur „gegen die VR Albanien, sondern auch direkt gegen unser Volk gerichtet“.
Q: Roter Morgen Nr. 52/1975, Dortmund S. 12.

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03.01.1976:
Im „Roten Morgen“, Nr. 1/1976, erscheint der Artikel: „Spiegel-Lügen über die KPD/ML.“ Danach versucht „Der Spiegel“ unter der Überschrift: „Neues Feindbild“ „mit dem Mittel der Lüge und der Verleumdung die Politik der KPD/ML zu diffamieren“. Verfolgt werde damit „offensichtlich, den Eindruck zu erwecken, dass unsere Partei den Kampf gegen den westdeutschen Imperialismus zurückstellen und eine Politik in sozialchauvinistischen Bahnen betreiben würde und nicht im Interesse des Proletariats, die proletarische Revolution im Mittelpunkt des Kampfes stünden“.

Dazu schrieb die KPD/ML eine „Gegendarstellung“. Ob sie vom „Spiegel“ veröffentlicht wurde, ist nicht bekannt.

Zur Zeitung „bim“, die vom „Bundesinnenministerium zum Jahreswechsel kostenlos“ als „eine Illustrierte im Stil und der Aufmachung der Bild-Zeitung“ herausgegeben wurde, wird angemerkt: „Sie diene ausschließlich der Propaganda für den Terrorapparat des bürgerlichen Staates“. Diese „neue Hetzschrift zeige klar, dass die Bourgeoisie bereit ist, ihre Herrschaft mit allen Mitteln der Gewalt und des Terrors zu verteidigen, zeigt, dass es für die Befreiung der Arbeiterklasse und des ganzen Volkes nur einen Weg geben kann - den der gewaltsamen proletarischen Revolution“.
Q: Roter Morgen Nr. 1/1976, Dortmund S. 2 u. 8.

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31.01.1976:
Der „Rote Morgen“, Nr. 5/1976, veröffentlicht den Artikel: „Messerstiche - Mit einem Rehbockgehörn.“ Danach hätte die „Bild“ am 21. Januar, die Welt“ und die „Süddeutsche Zeitung“ über ein „Attentat auf Kohl“ berichtet. Über die „Attentäter“ sei man sich einig gewesen: „Linksextreme, die eine Veranstaltung mit Kohl in der Freiburger Universität stören wollten“.
Q: Roter Morgen Nr. 6/1976, Dortmund S. 12.

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06.03.1976:
Der „Rote Morgen“, Nr. 10/1976, zitiert im Artikel: „Schluss mit der Hetze gegen unsere ausländischen Kollegen“, die „Bild-Zeitung“ mit den Worten: „900.000 Gastarbeiter sollen gehen.“ Und folgert: „Dieser reaktionären Hetze gegen unsere ausländischen Kollegen muss die gemeinsame Solidarität der deutschen und ausländischen Arbeiter entgegengestellt werden. Wir haben einen gemeinsamen Feind: Den Kapitalismus.“

Im Artikel: „Den Klassenkampf als Hauptkettenglied anpacken“, wird davon gesprochen, dass die „bürgerliche Presse“ von „angeblichen Machtkämpfen in der Führung der Kommunistischen Partei Chinas und einer breiten Kampagne ähnlich der Kulturrevolution“ berichten würde. Allerdings wird keine einzige Zeitung erwähnt.
Q: Roter Morgen Nr. 10/1976, Dortmund S. 1f. und 10.

03.04.1976:
Der „Rote Morgen“ Nr. 14/1976, veröffentlicht den Artikel: „Lügengebäude über natürlichen Tod zusammengebrochen.“ In diesem Artikel geht es um Günter Routhier, der, so der „Rote Morgen“, „von der Polizei ermordet worden sei“. In diesem Zusammenhang seien „Anklagen“ gestellt und „Geldstrafen“ ausgesprochen worden. Auch Ulrich G. aus Recklinghausen sei angeklagt worden. Bei einem Prozess gegen ihn in Recklinghausen sei auch ein „Redakteur der Recklinghäuser Zeitung“ anwesend gewesen, der „gewissenhaft über den Prozess berichtete“.

Später sei der Artikel kontrolliert worden. „Der Artikel über den Prozess würde eine ‚Einflussnahme auf den Urteilsspruch‘ bedeuten. Der Artikel wurde daraufhin ohne Rücksprache mit dem Redakteur herausgenommen.“
Q: Roter Morgen Nr. 14/1976, Dortmund S. 7.

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24.04.1976:
Im „Roten Morgen“, Nr. 17/1976, erscheint der Artikel: „Hundefutter in der Wurst.“ Danach zitiert die Ausgabe die „FAZ“, in der es „um die Wurst, genauer gesagt, um das, was in die Wurst hineinkommt“, geht.

Auch Sendungen aus dem Fernsehen werden zitiert: „Manchmal kann man im Fernsehen heuchlerische Berichte sehen, in denen Kinder aus den Slums von Rio oder Kalkutta Abfallhaufen nach Speiseresten durchstöbern. ‚Gott sei Dank‘. So etwas gibt es bei uns nicht‘, mag mancher bei solchen Bildern denken. Nein, bei uns wird sogar aus solchem Abfall noch Profit für die Monopole gemacht.“
Q: Roter Morgen Nr. 17/1976, Dortmund S. 12.

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08.05.1976:
Der „Rote Morgen“, Nr. 19/1976, veröffentlicht den Leitartikel: „Mammutprozess gegen den Roten Morgen. Verteidigt die Kommunistische Presse.“ Hier wird grundsätzlich zur Presse Stellung genommen. U. a. meint der „Rote Morgen“: „In Westdeutschland sind es einige wenige Pressezaren, die im Interesse der Kapitalistenklasse eine wahre Meinungsdiktatur ausüben … Also ist die Pressefreiheit eine Freiheit für Millionäre, für Kapitalisten …. Welche Stellung aber eine bürgerliche Zeitung bezieht, welche Kritik sie übt, bestimmt der Verleger, also der Kapitalist … Die Presse, die nicht käuflich ist, die nicht den Standpunkt der Kapitalisten vertritt, sondern die Interessen der Arbeiterklasse und der anderen werktätigen, ist die kommunistische Presse.“

Zum „Roten Morgen“ heißt es: „Er ist … ein gefährlicher Gegner für die Bourgeoisie, weil er die einzige Zeitung ist, die den Marxismus-Leninismus propagiert, die einzige Zeitung, die nicht der ‚freiheitlich-demokratischen Ordnung‘, sprich dem Kapitalismus verpflichtet ist, sondern der Arbeiterklasse und der sozialistischen Revolution.“

In der Ausgabe erscheint auch der Artikel: „Getroffene Hunde bellen. Spiegel-Hetze gegen China.“ Danach betreibt „Der Spiegel“ eine „imperialistische Hetze“. „Mit einem Gemisch aus Hintertreppengeschichten, Lügen und Gerüchten ist so ein übler Hetzartikel gegen die Diktatur des Proletariats und die Kommunistische Partei zusammengebraut worden.“
Q: Roter Morgen Nr. 19/1976, Dortmund, S. 1 u. 7f.

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15.05.1976:
Im „Roten Morgen“, Nr.20/1976, erscheint der Artikel: „Druckereiarbeiter verhindern Hetzartikel. Lamento über Bedrohung der Pressefreiheit.“

Danach sollen so oder ähnlich die „Kommentatoren von Rundfunk und Fernsehen“ und die „Kommentarspalten der bürgerlichen Zeitungen“ nach der Aussetzung des Streiks bei Druck- und Papier, getönt haben. Die Druckereiarbeiter hätten sich gegen eine „Unfreiheit zur Wehr gesetzt“ und sich „im Kampf“ die Freiheit genommen, „wenigstens einige dieser Hetzartikel unveröffentlicht zu lassen“. Freiheit bedeute im Kapitalismus „eben die Freiheit der Kapitalisten. Die Freiheit der Kapitalisten aber beinhaltet vor allem die Freiheit, Profit zu machen, also die Freiheit, die Arbeiterklasse auszubeuten und zu unterdrücken … Da macht die Pressefreiheit keine Ausnahme; denn auch die Pressefreiheit ist im Kapitalismus nur eine Freiheit der Kapitalisten. Die Arbeiterklasse hat ja in Wirklichkeit keineswegs die Freiheit, in der bürgerlichen Presse zu veröffentlichen.“

Die Ausgabe enthält auch einen Artikel über die sog. „Zensurgesetze“. Gemeint ist die 14. Strafrechtsänderung. „Initiativen von Verlegern Buchhändlern und Kulturschaffenden“, haben zur „politischen Unterdrückung in der BRD. Das Beispiel: Die Zensurgesetze“, eine Dokumentation herausgegeben, die sich gegen die „zunehmende Faschisierung des imperialistischen Staatsapparates“ richte.
Q: Roter Morgen Nr. 20/1976, Dortmund S. 2 u. 12.

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05.06.1976:
Im „Roten Morgen“, Nr. 23/1976, erscheint der Artikel: „Nach dem Druckerstreik. Zeitungskapitalisten fordern Streikverbot.“ Danach „starteten die Kapitalisten in den Spalten der von ihnen gekauften bürgerlichen Presse, eine wütende Hetze gegen den großen Kampf der Druckereiarbeiter“.

Genannt werden die Zeitungen:
- Bild
- Welt
- Handelsblatt
- Frankfurter Rundschau
- Süddeutsche Zeitung
- Der Vorwärts.

Zudem fordere der „Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger“, dass es jetzt „bei den Politikern zu einem Prozess des Nachdenkens über die Zulässigkeit von Streiks bei Zeitungsverlagen“ kommen müsse. Mit anderen Worten: „Die Zeitungskapitalisten verlangen ein gesetzliches Streikverbot.“
Q: Roter Morgen Nr. 23/1976, Dortmund S. 4.

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10.07.1976:
Nach dem „Roten Morgen“, Nr. 28/1976, hetzt die „Bild“ gegen die VR China und versucht, ihr „ein mögliches Platzen der Olympischen Spiele in Montreal in die Schuhe zu schieben“.
Q: Roter Morgen Nr. 28/1976, Dortmund S. 8.

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17.07.1976:
Im „Roten Morgen“, Nr. 29/1976, erscheint der Artikel: „Nach Sendung im holländischen Fernsehen: KPD/ML-Filmmaterial beschlagnahmt.“ Danach hält die Staatsanwaltschaft seit dem 5. Juli „Filmmaterial der KPD/ML beschlagnahmt“. Das Material hatte die KPD/ML der „Redaktion ‚Kenmerk‘ des II. Holländischen Fernsehens zur Verfügung gestellt“.

Der „Rote Morgen“ meint: „Es sind Aufnahmen vom Polizeiüberfall auf den Trauerzug zu Ehren Günter Routhier und von der Beerdigung im Juni 1974, von denen einzige Szenen im Rahmen eines Berichts von ‚Kenmerk‘ über den Fall Günter Routhier am 2. Juni im Holländischen Fernsehen gesendet wurden.“ „Kenmerk“ habe „gegen diesen ungeheuerlichen Angriff auf die Informationsfreiheit und freie Berichterstattung seitens der deutschen Behörden protestiert und wird die holländische Öffentlichkeit über diesen Fall informieren“. Die KPD/ML fordert „die sofortige Freigabe des Filmmaterials“. In der Ausgabe 30/1976, berichtet der „Rote Morgen“, dass in der Zwischenzeit das „beschlagnahmte Filmmaterial zurückgegeben“ wurde.
Q: Roter Morgen Nr. 29/1976, Dortmund, S. 7.; Roter Morgen Nr. 30/1976, Dortmund S. 7.

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14.08.1976:
Laut „Roter Morgen“, Nr. 33/1976, hat „Der Spiegel“ einen Polizeiminister interviewt. Erklärt wurde … „dass dieses Gesetz (gemeint ist das „Musterentwurf für ein neues Polizeigesetz“, d. Verf.) der Polizei die legalen Mittel zu offenem faschistischen Terror gegen das Volk geben soll …“
Q: Roter Morgen Nr. 33/1976, Dortmund S. 1.

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14.08.1976:
Nach dem „Roten Morgen“, Nr. 34/1976, spricht sich das DGB-Jugendmagazin „ran“ gegen Streiks aus. Und meint: „Mit seinen ‚Ratschlägen‘ betätigt sich ‚ran‘ als Streikbrecher im Interesse der Kapitalisten. In ihnen wird die ganze Verrottung des DGB-Apparates deutlich, der nicht im Dienste der Kapitalisten um die Kämpfe der Arbeiterklasse steht, sondern im Dienst der Kapitalisten, um die Kämpfe der Arbeiterklasse abzuwürgen und zu unterdrücken.“
Q: Roter Morgen Nr. 34/1976, Dortmund S. 4.

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04.09.1976:
Der „Rote Morgen“, Nr. 36/1976, berichtet darüber, dass sich der Springer-Konzern beim „Pressehaus Bayerstraße“ einkaufte. Das „Pressehaus“ gibt den „Münchener Merkur“ und „tz“ heraus. „Zusammen mit der Bild-Zeitung gehören damit praktisch drei der fünf Münchener Tageszeitungen dem Westberliner Zeitungszaren.“

Das „Ergebnis dieser Konzentration ist praktisch eine Gleichschaltung der Presse, wie sie nur noch in der Zeit des Hitlerfaschismus überboten worden ist, wo im Wesentlichen ein einziger Pressetrust herrschte … Presse und Rundfunk sind im Kapitalismus eine Waffe der Bourgeoisie, die sie gegen die Werktätigen richtet, die dazu dient, sie in Unwissenheit zu halten und im Dienst der Bourgeoisie aufzuhetzen. Ihr diese Waffe zu nehmen, Presse, Rundfunk und Fernsehen in den Dienst der Arbeiterklasse zu stellen, das wird nur durch den Sturz der Bourgeoisie möglich sein.“
Q: Roter Morgen Nr. 36/1976, Dortmund S. 6.

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09.10.1976:
Im „Roten Morgen“, Nr. 41/1976, erscheint der Artikel: „Wahldiskussion im Fernsehen. Außer Phrasen nicht gewesen.“ Danach habe im WDR-Fernsehen eine „Fernsehdiskussion von Schmidt, Genscher, Strauß und Kohl“ stattgefunden. „Deutlich bei der Fernsehdiskussion wurde vor allem eines: Der als demokratisch beschworene Meinungskampf, dessen Ergebnis dann erst die Entscheidungen im Parlament sein sollen, gibt es in Wirklichkeit nicht … Hier ging es nur darum, ob der linke oder rechte Stiefel des Kapitals die Werktätigen in den nächsten vier Jahren treten soll..“
Q: Roter Morgen Nr. 41/1976, Dortmund S. 3.

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18.02.1977:
Zum Artikel: „Nieder mit Polizeiterror und Hetzkampagne. Kein Atomkraftwerk in Brokdorf und anderswo“, erscheinen im „Roten Morgen“, Nr. 7/1977, Zeitungsausschnitte aus der „UZ“ und der „Bild“, die den Eindruck erwecken, dass beide Zeitungen in etwa auf einer Wellenlänge liegen. Dazu der Kommentar des „Roten Morgen“: „Nicht der Terror der Polizei wird angeprangert, sondern gegen einen angeblichen ‚roten Terror‘ der Demonstranten“ Front gemacht.

Es erscheint auch der Artikel: „Seife aus Ungeborenen. Ein Gräuelmärchen der Neuen Bildpost.“ Darin geht es um zwei englische Journalisten, die aufgedeckt hätten, dass die „englische Kosmetikindustrie abgetriebene Embryos zur Herstellung von Seife und andren Kosmetika benutzt“. Der „ganze Bericht“ sei „ein erfundenes Gräuelmärchen, ein übles Machwerk, um die werktätigen Frauen einzuschüchtern, damit sie die Diskriminierung und Unterdrückung durch die Kapitalisten als ‚gottgegeben‘ hinnehmen und sich nicht zum Kampf erheben“.
Q: Roter Morgen Nr. 7/1977, Dortmund S. 2 u. 8.

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04.03.1977:
Der „Rote Morgen“, Nr. 9/1977, berichtet darüber, dass die „Washington Post“ enthüllt habe, dass Willy Brandt „im Sold des CIA“ stand.

Ein weiterer Artikel beschäftigt sich mit Georg Weerth, der nach „der März Revolution von 1848 das Feuilleton der von Marx geleiteten Rheinischen Zeitung“ übernahm.
Q: Roter Morgen Nr. 9/1977, Dortmund S. 1f. u. 12.

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13.05.1977:
Der „Roten Morgen“, Nr. 19/1977, erklärt, dass die „Einheit“, Organ der IGBE, „gefälschte Leserbriefe“ veröffentlichen würde.
Q: Roter Morgen Nr. 19/1977, Dortmund S. 8.

03.06.1977:
Im „Roten Morgen“, Nr. 22/1973, erscheint der Artikel: „Pressefreiheit für wen?“ Danach „gleichen sich die Sprüche der Herrschenden in Ost und West“. Und auch „die Verlogenheit dieser angeblichen Pressefreiheit, die es in beiden Teilen Deutschlands nur für eine Presse gibt, für die Presse der Ausbeuterklasse. Mit dem Unterschied, dass das faschistische Honecker-Regime von vornherein keinerlei revolutionäre Presse zulässt und der ‚Rote Morgen‘ in der DDR völlig illegal verbreitet werden muss wie die ‚Rote Fahne‘ in der Zeit des Hitler-Faschismus, während die Bourgeoisie im Westen den Staatsanwalt nachher den Rotstift ansetzen lässt.“
Q: Roter Morgen Nr. 22/1977, Dortmund S. 3.

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10.06.1977:
Im „Roten Morgen“, Nr. 23/1977, erscheint ein Artikel zum „Weserkurier“ und den „Bremer Nachrichten“.

Danach hatte der „Bremer Verleger Meyer … den Druckern seines Verlages den Lohn kürzen wollen, indem er das Tarifergebnis von 6% auf die übertariflichen Zulagen anrechnen wollte“. „Als Angriff auf diesen Angriff beschloss eine Belegschaftsversammlung“ u. a. die Forderungen: „Zurücknahme der übertariflichen Zulage bei Angestellten und Redakteuren; Festschreibung der Zulagen; Anhebung der übertariflichen Zulagen für alle um 30 DM“. Die KPD/ML habe diesen Kampf „mit einer Grußadresse unterstützt und hat unter der Bremer Bevölkerung zur Solidarität mit den Kollegen der Firma Weserkurier GmbH aufgerufen“.
Q: Roter Morgen Nr. 23/1977, Dortmund, S. 5.

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17.06.1977:
Im „Roten Morgen“, Nr. 24/1977, erscheint der Artikel: „Nato-Planspiel im Fernsehen. Propaganda für den aggressiven Nato-Pakt.“ Danach wurde mit „großem Reklamerummel ein Fernsehspiel angekündigt, das … über die Bildschirme lief“. Titel: „Frieden ist der Ernstfall.“ „Dieser Film sollte, wie es in einer Ankündigung hieß, das ‚NATO-Bewusstsein der Bevölkerung stärken“. Propaganda also für das aggressive westliche Militärbündnis.“
Q: Roter Morgen Nr. 24/1977, Dortmund S. 1f.

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24.06.1977:
Im Artikel: „Hast Du Deine Waffe schon erkannt. Rede des Genossen Ernst Aus zum 10jährigen Bestehen des Roten Morgen“ heißt es im „Roten Morgen“, Nr. 25/1977, zu einem ZDF-Magazin: „Positive Sendungen über die Partei gibt es grundsätzlich nicht. Die Partei erscheint dann, wenn man hofft, ihr eins auswischen zu können.

Und zur Zensur heißt es: „In der Bundesrepublik findet diese Zensur (wie in „faschistischen Diktaturen“, fügt der „Rote Morgen“ hinzu, d. Verf.) genauso statt, nur auf umgekehrte Weise. Man hat erst die ‚Freiheit‘ zu schreiben, was man will. Und kommt dann dafür ins Gefängnis, weil man sich etwa die ‚Freiheit‘ genommen hat zu schreiben, dass dieser Staat ein Ausbeuterstaat ist. Das heißt: Pressefreiheit für die kommunistische, die revolutionäre Presse gibt es im Kapitalismus nicht und wird es auch nie geben.“
Q: Roter Morgen Nr. 25/1977, Dortmund S. S. 10.

19.08.1977:
Der „Rote Morgen“, Nr. 33/1977, stellt die Behauptung auf, dass „im Zusammenhang mit dem Tod des Bankiers Jürgen Ponto von Rundfunk, Fernsehen und Presse die gezielte Provokation verbreitet wurde, dass sich angeblich eine ‚Befreiungsbewegung Roter Morgen‘ verantwortlich erklärt habe.
Q: Roter Morgen Nr. 33/1977, Dortmund S. 7.

02.09.1977:
Im „Roten Morgen“, Nr. 35/1977, erscheint der Artikel „Provokation!“

Dazu heißt es: „Drei Tage, nachdem über die bürgerliche Presse, Rundfunk und Fernsehen, die ersten Meldungen über einen gescheiterten Anschlag auf den neuen Generalbundesanwalt ‚ Rebmann verbreitet worden waren, drei Tage, nachdem als verantwortlich für diesen Anschlag eine ‚Aktion der Roten Armee Fraktion‘ genannt worden war, verbreiteten die gleichen bürgerlichen Zeitungen, Rundfunk und Fernsehen die Meldung, dass sich eine ‚Bewegung Roter Morgen‘ telefonisch gemeldet und die Verantwortung für diesen Anschlag übernommen haben.“ Die Meldung wird „als gezielte Provokation“ bezeichnet. Sie diene dazu, „die KPD/ML und ihr Zentralorgan den ‚Roten Morgen‘, zu kriminalisieren“.

Im Artikel: „Die Tagebücher Goebbels. Eine faschistische Provokation“ wird u. a. „Der Stern“ aufs Korn genommen, der „dem Volksverhetzer, zügellosen rassistischen und antikommunistischen Demagogen und Kriegstreiber, dem Schreibtischmörder Josef Goebbels seine Spalten geöffnet“ habe.
Q: Roter Morgen Nr. 35/1977, Dortmund S. 1 u. 12.

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09.09.1977:
Laut „Roter Morgen“, Nr. 36/1977, soll der NDR die Nachricht verbreitet haben, dass es „nicht ausgeschlossen“ sei, dass „dieser Anschlag auf das Konto der KPD/ML gingen“.

Dazu meint der „Rote Morgen“, dass „die KPD/ML mit diesem Bombenanschlag genauso wenig etwas zu schaffen (hat), wie mit dem Attentat auf den Bankier Ponto, dem missglückten Anschlag auf die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe oder gar der Befreiung des Nazimörders Kappler.“ Und: „Wir können nicht verhindern, dass die Herrschenden die Kette der Provokationen gegen die KPD/ML weiter führen. Wir können auch nicht verhindern, dass ihre Massenpresse, ihr Fernsehen usw. ein verzerrtes Bild über uns verbreitet, dass sie die Wahrheit vertuschen und verdrehen. Aber noch weniger kann die Bourgeoisie verhindern, dass die ausgebeuteten und unterdrückten Massen, immer weniger ihren Lügen Glauben schenken und dass unsere Partei sich eng mit den Massen verbinden wird, dass sie sie zum revolutionären Kampf gegen dieses verrottete Ausbeutersystem führen wird.“

Dazu werden verschiedene Zeitungsausschnitte mit den Meldungen über eine mögliche Beteiligung des „Roten Morgen“ an Terroranschlägen gezeigt.
Q: Roter Morgen Nr. 36/1977, Dortmund S. 1 u. 8.

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16.09.1977:
Der „Rote Morgen“, Nr. 37/1977, mokiert sich über die Berichterstattung der Schleyer-Entführung in den Zeitungen und im Fernsehen. „Auf den ersten Seiten der Zeitungen: Schleyer-Entführung und nichts anderes. Im Fernsehen: Schleyer-Entführung … Und der ‚Rote Morgen‘ ist immer dabei, in Gestalt jenes Anrufers aus den Kreisen des BKA, des Verfassungsschutzes oder sonst woher, der den Namen unseres Zentralorgans missbraucht und reihum bei den Zeitungen und Nachrichtenagenturen neue Anschläge ankündigt oder irgendwelche Verantwortung übernimmt.“

Und im Artikel: „Neue Provokationen gegen die Partei“, geraten „Bild“, die „WAZ“, die „Nürnberger Zeitung“ und der „NDR“ ins Kreuzfeuer der Kritik der KPD/ML. Der „Rote Morgen“ sieht dieses Komplott im Zusammenhang mit dem „faschistischen Vorgehen des Staatsapparates“. Es gilt nun dieses Vorgehen „breit zu entlarven und die Wachsamkeit gegenüber zu erwartenden Angriffen der Polizei und ihrer faschistischen Hilfsorganisationen zu verstärken“.
Q: Roter Morgen Nr. 37/1977, Dortmund S. 1 u. 7.

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23.09.1977:
In einer Leserzuschrift an den „Roten Morgen“, Nr. 38/1977, macht eine OG der KPD/ML ihrer Verärgerung Luft, dass die „WAZ/WR“ und den „Ruhrnachrichten“ eine Annonce zu einer Veranstaltung über Albanien ihr das aus formalen Gründen verweigerte.
Q: Roter Morgen Nr. 38/1977, Dortmund S. 7.

30.09.1977:
Der „Rote Morgen“, Nr. 40/1977, erklärt dass die „Frankfurter Neue Presse“ berichtet habe, dass „in zwei Betrieben in der DDR Arbeiter die Forderung aufgestellt hätten, ihnen einen Teil ihres Lohnes in Westgeld auszuzahlen, damit sie in den Intershop-Läden, die nur westliche Devisen annehmen, einkaufen können.“

Berichtet wird auch darüber, dass jetzt „Moskaus Propaganda auf den Bildschirmen der DDR“ zu sehen sei.
Q: Roter Morgen Nr. 39/1977, Dortmund S. 3.

07.10.1977:
Der „Rote Morgen“, Nr. 40/1977, berichtet darüber, dass viele Funktionäre der IG Metall, die Zeitung „Metall“ „zum Einschlafen lahm finden“.
Q: Roter Morgen Nr. 40/1977, Dortmund S. 4.

14.10.1977:
Im Roten Morgen, Nr. 41/1977, erscheint der Artikel: „Bonner Hetze gegen Sympathisanten. Gleichschaltung der öffentlichen Meinung.“

Danach berichtete der „Spiegel“ über Zoff im Parlament. SPD-Franke soll die Auffassung geäußert haben: „Man sollte die Prügelstrafe wieder einführen. „Und tatsächlich lag eine Schlägerei in der Luft. Was war geschehen? Eine Handvoll SPD-Abgeordneter hatte ihre Zustimmung zu dem von allen drei Parteien durchgepeitschten Kontaktsperregesetz verweigert. Und Millionen konnten später in der Tagesschau sehen, wie einer dieser Abgeordneten, der seine Ablehnung begründen wollte, niedergeschrien und ausgepfiffen und schließlich von Wehner regelrecht fertiggemacht wurde … Was heute verlang wird, ist eben ein klares Bekenntnis zur Faschisierung, ist ein uneingeschränktes Ja zu all den Terrorgesetzen, die schon durchgepeitscht oder noch in der Vorbereitung sind.“
Q: Roter Morgen Nr. 41/1977, Dortmund S. 2.

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21.10.1977:
Im Artikel „Volksfeindliche Flugzeugentführung - Für Bonn ein Vorwand zum Terror gegen das Volk“, führt der „Rote Morgen“, Nr. 42/1977, zur „Bild“- Zeitung u. a. aus: „Das Ziel der Bild-Zeitungslügen und anderer, die die Oktoberrevolution in Russland, den Kampf der Partisanen gegen den Hitlerfaschismus und die chinesische Revolution in eine Reihe mit der Taktik des individuellen Terrors als Methode zum Sturz des Kapitalismus, ja, sogar in eine Reihe mit der konterrevolutionären Flugzeugentführung stellen, ist durchsichtig (gemeint war der Sturm auf die von Terroristen gekaperte Lufthansamaschine und der Sturm auf dieser durch die GSG-9 in Mogadischu, d. Verf.).Sie versuchen mit allen Mitteln die revolutionäre Gewalt vor den Massen zu verteufeln und die Marxisten-Leninisten zu isolieren.“
Q: Roter Morgen Nr. 42/1977, Dortmund S. 6.

28.10.1977:
Im „Roten Morgen“, Nr. 43/1977, erscheint der Artikel: „Die Methoden von Bild.“

Danach hat G. Wallraff bei der „Redaktion der ‚Bild‘- Zeitung in Hannover gearbeitet. Dabei wurde von Jörg Gröfer auch ein Film gedreht über den ‚Bild‘ - Reporter Hans Esser alias G. Wallraff … Der Pressezar Springer rief als erstes nach der Klassenjustiz an, die G. Wallraff verschiedene ‚Behauptungen‘ auf Antrag Springers untersagte. Anschließend wurde Druck auf den WDR ausgeübt, dessen Intendanten und führende Redakteure den Film dann auch absetzten. Sicher nicht nur, weil sie unter Druck gesetzt wurden. Im Rahmen der Gleichschaltung der bürgerlichen Presse sind diese Leute ja auch keine Unschuldsengel … Wallraff wurde von ‚Bild‘ im Rahmen der Kampagne gegen ihn als ‚Untergrundkommunist‘ bezeichnet … Im Rahmen der Gleichschaltung der bürgerlichen Presse ist eben inzwischen schon bald jeder, der nicht auf der reaktionären Linie liegt, ein Kommunist, ein Terrorsympathisant, ein Volksfeind. Insofern ist der Film sehenswert, weil er zeigt, mit welchen reaktionären Methoden das Hetzblatt Springers arbeitet.“
Q: Roter Morgen Nr. 43/1977, Dortmund S. 8.

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11.11.1977:
Im „Roten Morgen“, Nr. 45/1977, erscheint der Artikel: „Seit der Schleyer - Entführung immer häufiger: Fernsehfilme werden abgesetzt.“

Danach ist am 1. November der Film im ZDF: „Der Tod des Camillo Torres … über den 1966 von kolumbianischen Militärs ermordeten Priesters“ abgesetzt worden. „Eine Ansagerin wurde eingeblendet mit der Erklärung, dass in den heutigen Tagen der angekündigte Film zu falschen Schlussfolgerungen verleiten könnte … Aber die Herren können ihr Fernsehprogramm noch so sehr zurechtstutzen. Sie können damit natürlich nicht verhindern, dass die Werktätigen ihre Schlussfolgerungen ziehen; denn die stammen nicht aus Fernsehfilmen, sondern aus der tagtäglichen Wirklichkeit des Klassenkampfes.“
Q: Roter Morgen Nr. 45/1977, Dortmund S. 12.

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09.12.1977:
Im „Roten Morgen“, Nr. 49/1977, erscheint der Artikel: „Dostojewskis ‚Dämonen‘ Im Fernsehen. Bezeichnende Parallelen.“

Danach sei „genau zum richtigen Zeitpunkt die Fernsehbearbeitung von Dostojewskis Roman ‚die Dämonen‘ fertig geworden, um der ‚Terroristenhetze‘ nach dem Hinscheiden des Kapitalistenbosses Schleyer eine bestimmte Richtung zu geben.“ Sein Werk, so die Zeitung, „bei den russischen Revolutionären immer auf Ablehnung gestoßen, was nebenbei bemerkt, ein bezeichnendes Licht auf die modernen Revisionisten wirft, bei denen Dostojewski zu einem ‚antikapitalistischen‘ Schriftsteller hochstilisiert wird … Heute, wo das deutsche Fernsehen dem Beispiel des Zarismus folgt, gab es zwar solche öffentlichen Proteste nicht. Aber die meisten Werktätigen dürften gegen diesen Versuch, mit Dostojewski ‚Dämonen‘ klassenkämpferische und revolutionäre Menschen zu Irren abzustempeln und zu verleumden, auf ihre Art reagiert haben - durch den Druck auf die Ausschalttaste.“
Q: Roter Morgen Nr. 49/1977, Dortmund S. 8.

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23.12.1977:
Im „Roten Morgen“, Nr. 51/1977, erscheint der Artikel: „Zensur im WDR - Im Gleichschritt marsch.“

Danach sendet „der WDR nicht nur Nachrichten, er macht auch selbst welche.“ „Glashaus“-Redakteur Ludwig Brundiers wurde „fristlos entlassen“. „Die Begründung des Intendanten: Brundiers habe innere Angelegenheiten des Hauses in die Öffentlichkeit getragen. Das sei ein Bruch des ‚Betriebsfriedens“. Tatsache ist: Brundiers hat in einer Sendung des Südwestfunks die Gründe dafür genannt, weshalb die Leitung des WDR eine Sendung vom Programm abgesetzt, also Zensur geübt hat.“

Es ging um die Sendung: „Was Arbeiter vom Fernsehen halten?“ „Was sie alles gesagt haben, ist nicht bekannt. Aber das Wenige, was in einem Ausschnitt über den Bildschirm lieg, war deutlich: ‚Wir wissen, dass im Fernsehen Sendungen abgesetzt werden‘. ‚Das Fernsehen arbeitet für die Kapitalisten‘. ‚Bei einem Streik arbeitet das Fernsehen gegen uns‘ … Für den Intendanten war dies: Einseitig, überspitzt, unwahr …“

„Der Versuch, das Fernsehen im Sinne eines faschistischen Staatsrundfunks immer vollständiger gleichzuschalten, ist nicht nur auf den WDR beschränkt.“

Das sei auch im „Bayerischen Rundfunk“ so gewesen. Dort wurde „ein Interview abgesetzt, indem Böll gegen die ‚Sympathisantenhetze‘ Stellung nimm.“ Der Kreis ziehe sich weiter zum ZDF und zum Südwestfunk.

„All diese Fälle zeigen: In allen westdeutschen Rundfunk- und Fernsehanstalten wird die Faschisierung vorangetrieben. Revolutionäre Beiträge, Sendungen, die mit ihrer Kritik den Rahmen der kapitalistischen Ordnung sprengen, vom Standpunkt des wissenschaftlichen Sozialismus ausgehen, hatten nie einen Platz im Fernsehen … „Meinungsfreiheit für die Arbeiterklasse gibt im Kapitalismus und in den kapitalistischen Massenmedien nicht.“

Funk und Fernsehen seien „Instrumente, mit denen die Bourgeoisie ihre Diktatur über die Arbeiterklasse, über das Volk ausübt … Kontrolle und Zensur sind bei den westdeutschen Rund- und Fernsehanstalten heute fast ein alltäglicher Zustand …“

Der Artikel mündet in die Parolen ein: „Kampf der fortschreitenden Gleichschaltung von Presse, Funk und Fernsehen! Schluss mit der Hetze gegen demokratische und antifaschistische Schriftsteller! Für Presse- und Meinungsfreiheit!“
Q: Roter Morgen Nr. 51/52 1977, Dortmund S. 9.

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13.01.1978:
Im „Roten Morgen“, Nr. 2/1878, erscheint der Artikel: „Protest beim Stern.“

Danach macht der „Stern“ zur Zeit Schlagzeilen. „Chefredakteur Nannen hat seinen Stellvertreter Bissinger beurlaubt. Die Redakteursversammlung hat gegen diesen Schritt protestiert. Sie lässt jetzt ‚gerichtlich prüfen‘, ob die Entlassung gegen das Redaktionsstatut verstößt. Vor allem aber fürchten die Journalisten, dass die Gleichschaltung in dieser Zeitschrift immer mehr vorangetrieben wird.“

Der ‚Stern‘ ist keine fortschrittliche Zeitschrift. Die ‚Terroristen‘ - Hetze in diesem Blatt war nicht weniger übel als in ‚Bild‘. Allerdings ist es wichtig, jede Maßnahme der Faschisierung, die Gleichschaltung in den kapitalistischen Massenmedien zu entlarven und bekämpfen. Damit nicht noch mehr Lügen verbreitet werden, damit der ‚Stürmer‘ - Jargon nicht noch mehr durchschlägt. Darum: Kampf der fortschreitenden Gleichschaltung von Presse, Funk und Fernsehen! Für Presse und Meinungsfreiheit!“
Q: Roter Morgen Nr. 2/1978, Dortmund S. 6.

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20.01.1978:
Im „Roten Morgen“, Nr. 3/1978, erscheint der Artikel: „Spiegel-Manifest. Reklame für Bonner Revanchisten.“

Danach hat „mittlerweile der ‚Spiegel‘ den zweiten Teil des Manifest eines angeblichen ‚Bundes Demokratischer Kommunisten Deutschlands‘ veröffentlicht. Damit verschärfen sich zwischen Bonn und Ostberlin der Propagandakrieg um die Autoren und Hintermänner dieses konterrevolutionären Machwerks. Aber gleichgültig in welcher Giftküche es zusammengebraut wurde, eins wird immer deutlicher: Die Machthaber im Westen wie im Osten benutzen es gleichermaßen für ihre reaktionäre volksfeindliche Politik.“ Bekannt gemacht wird, dass im ZDF „Panzerkreuzer Potemkin“ zu sehen ist.
Q: Roter Morgen Nr. 3/1978, Dortmund S. 3 u. 12.

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27.01.1978:
Im „Roten Morgen“, Nr. 4/1978, wir ein Ausschnitt aus der „Tagesschau“ zitiert, in der offenbar ein Staatsschützer darüber berichtet, wie Anwälte der „Roten Armee Fraktion“ möglicherweise Pistolen in die Zellen der Häftlinge geschmuggelt hätte. Eine Äußerung von Rebmann sei dazu von „der bürgerlichen Presse begierig aufgegriffen“ worden.
Q: Roter Morgen Nr. 4/1978, Dortmund S. 12.

10.02.1978:
Im „Roten Morgen“, Nr. 6/1978, erscheint der Artikel: „Eine Massenhysterie sollte geschürt werden. Heute vergiften sie Apfelsinen …“ Danach soll „Bild‘ „in der letzten Woche“ mit der Titelschlagzeile „Terroristen vergiften Apfelsinen“ an die Öffentlichkeit gegangen sein.
Q: Roter Morgen Nr. 6/1978, Dortmund S. 12.

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17.02.1978:
Der „Rote Morgen“, Nr. 7/1978, berichtet davon, dass die „Braunschweiger Zeitung“ davon berichtete, dass „die 4. Kompanie des 22. Panzergredadierbattaillons das Gelände einer besetzten Fabrik“ stürmte. „Mit Enterhaken drangen Soldaten in das Gebäude ein, der Schützenpanzer ‚Marder‘ durchbrach die Fabrikmauern, Scharfschützen schossen in die Werkshalle.“
Q: Roter Morgen Nr. 7/1978, Dortmund S. 12.

03.03.1978:
Im „Roten Morgen“, Nr. 9/1978, erscheint der Artikel: „Science-Fiction-Filme in Kino und Fernsehen: Traumwelten und Schreckensvisionen.“

Danach hat der „Krieg der Stern“ „200 Millionen Dollar … in die Kassen des amerikanischen Filmkonzerns Fox geschwemmt“. „Nachdem der amerikanische Markt weitgehend abgegrast war, hat die Fox diesen Streifen mit einer präzis kalkulierten Propagandakampagne auch in die westdeutschen Kinos gebracht. Dazu gehörten nicht nur aufwendige Anzeigen und Werbespots im Fernsehen. Zeitschriften wie ‚Stern‘ und ‚Spiegel‘ brachten seitenlange, reichlich bebilderte Artikel, in denen der ‚Krieg der Sterne‘ zum Vorläufer einer neuen Welle hochgejubelt wurde.“ Mit „auf der Welle der Weltraummärchen und Science-Fiction Filme schwimmen jetzt auch die westdeutschen Fernsehanstalten. Das ZDF hat eine Reihe ‚Geschichten aus der Zukunft‘ gestartet. Die ARD bringt eine ganze Serie von ca. 40 solcher Filme zu einer der besten Sendezeiten … Darunter neben den reaktionären Machwerken aus Hollywood, die den größten Anteil der Reihe bestreiten, auch Produktionen aus der Propaganda-Giftküche Moskaus.“

Fernsehen und Film liegen „ganz auf der Linie der reaktionären amerikanischen Propaganda … Sie sollen den Geist des Pessimismus und der Resignation verbreiten“. Es würde sich wieder einmal zeigen, dass „die deutschen Medien einer amerikanischen Filmproduktion den Weg zu den Kinokassen ebnen“.
Q: Roter Morgen Nr. 9/1978, Dortmund S. 8.

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10.03.1978:
Der „Rote Morgen“, Nr. 10/1978, berichtet darüber, dass die Kapitalisten „Zehntausende von Arbeitern und kleinen Angestellten der Druckindustrie“ aussperrten. „Zum ersten Mal seit Beginn der Aussperrungsmaßnahmen sperrten nicht nur Zeitungsverleger, sondern auch andere Druckkapitalisten, wie etwa der Klett-Verlag in Stuttgart aus.“ „100 Kollegen der ‚WAZ“- Druckerei in Essen“ hätten „auf eigene Initiative … eine Blockade organisiert“. Die „WAZ-Bosse“ hätten „die Polizei“ geholt.

Berichtet wird in der Ausgabe auch von der „Rheinischen Post“, von der „FAZ“, von „Gruner & Jahn“, von „Giradet“, von der „Hessischen Allgemeinen“. Auch in den Verlagshäusern, in denen die Zeitungen gedruckt werden, wird die Urabstimmung innerhalb der Druckindustrie durchgeführt bzw. schon gestreikt.

Weitere Berichte dazu befinden sich auch in den Ausgabe 11/1978, 12/1978 und 13/1978
Q: Roter Morgen Nr. 10/978, Dortmund S. 1ff.; Roter Morgen Nr. 11/1978, Dortmund S. 3.; Roter Morgen Nr. 12/1978, Dortmund S. 1 u. 3.; Roter Morgen Nr. 13/1978, Dortmund S. 3.

31.03.1978:
Im „Roten Morgen“, Nr. 13/1978, erscheint der Artikel: „Im Fernsehen - Superstar Jesus.“

Ausgeführt wird: „Vor und auch während der Feiertage gibt es im Fernsehen gewöhnlich den ‚Fortsetzungsschinken‘. Diesmal war es allerdings nicht Jack London oder Dostojewski. Professor Holzamer vom ZDF hatte die ‚größte Geschichte aller Zeiten‘ eingekauft. Vier abendfüllende Folgen von ‚Jesus von Nazareth‘ … Überall, wo die amerikanischen Produzenten diese Filmproduktion bereits verkaufen, zeigten sich Bourgeoisie und Kirchen hocherfreut. Und in Amerika auch der Waschmittelkonzern Procter and Gamble, der die Fernsehvorführung ‚gesponsert‘ hatte, also den Film jeweils mit Werbespots nach dem Motto ‚Weißer geht‘s nicht‘ unterbrach.“

Und: „In Zeiten, in denen der Klassenkampf anwächst, haben die Herrschenden immer gerne auf diese 2. 000 Jahre alte Geschichte zurückgegriffen. Der Vierteiler in der Osterwoche ist sicher erst der Anfang für die ‚Jesus-Welle‘ im Fernsehen.“
Q: Roter Morgen Nr. 13/1978, Dortmund S. 12.

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14.04.1978:
Laut „Roter Morgen“, Nr. 15/1978, wurde in einer ARD-Sendung über die „seit Jahren in Baden-Württemberg“ aktive „Freiwilligenpolizei“ berichtet. „Die Sendung, die sich ‚kritisch‘ gab, ließ nur die Spitze des Eisberges erkenne; denn: ‚Die Befragten machten ihre Antwort davon abhängig, ob die Kamera lief und das Mikrophon offen war. Was man uns hinter vorgehaltener Hand sagte, lassen wir weg.‘ Aber auch die bekanntgewordenen Tatsachen“ seien „erschreckend genug“.
Q: Roter Morgen Nr. 15/1978, Dortmund S. 12.

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21.04.1978:
Laut „Roter Morgen“, Nr. 16/1978, würden „Fernsehen, Presse und IGM Bonzen“ die Streiks bei VW „totschweigen.
Q: Roter Morgen Nr. 16/1978, Dortmund S. 1.

28.04.1978:
Im „Roten Morgen“, Nr. 17/1978, erscheint der Artikel: „Deutsches Fernsehen - Made in USA:“

Danach würde kaum ein Tag vergehen, „ohne dass amerikanische Serien über den Bildschirm flimmern“. Genannt werden: „Roots“, „Superstar“, „Die Straßen von San Francisco“ und „Kojak“. Keineswegs, so meint die Zeitung, seinen „diese Streifen reine Unterhaltung, tatsächlich sie Produkte der amerikanischen Propaganda-Industrie, die für den ‚American way of Life‘ Werbung treiben, die über den kulturellen Einfluss in anderen Ländern die politische Macht sichern sollen.“ Das alles sei „niveauloser Fernsehschund“. Das sei eine „Soße aus Gewalt und Geld“. Damit wollen sie (die amerikanische Fernsehindustrie, Verf.) „unser fortschrittliches deutsche Kulturebene abtöten und alle geistigen Ansprüchen ersticken“. Es sei das Ziel, „dieser Sendungen, uns moralisch und kulturell vom amerikanischen Imperialismus abhängig zu machen“.
Q: Roter Morgen Nr. 17/1978, Dortmund S. 15.

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12.05.1978:
Im Artikel „Brigitte-Aktion zu den Problemen der Frau. Kanzler Schmidt kanzelt die Frauen ab.“ Danach startete die Zeitschrift „Brigitte“ die Aktion: „Schreiben Sie an den Bundeskanzler … Alle beschwerten sich. Über die Frauenarbeitslosigkeit, über zu wenig Betreuungsmöglichkeiten für die Kinder von berufstätigen Frauen, über das zu niedrige Kindergeld. Sie forderten verbesserten Mutterschutz, mehr Teilzeitstellen, gleichen Lohn für gleiche Arbeit usw. Kanzler Schmidt antwortete … Er kanzelte die Frauen ab. Und das nach Strich und Faden.“

Zu den Betriebsrätewahlen bei Hoesch in Dortmund, zitiert der „Rote Morgen“, Nr. 19/1978, einige Zeitungen aus Dortmund und Bochum.
Q: Roter Morgen Nr. 19/1978, Dortmund S. 5f.

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19.05.1978:
Im „Roten Morgen“, Nr. 20/1978, erscheint der Artikel: „Provokation der Bonner Presse.“

Danach wartete die Bonner Presse „mit einer hinterhältigen Provokation nach dem Breschnew Besuch“ auf. In einigen Zeitungen sei die Schlagzeile verbreitet worden: „Junge Union und KPD/ML demonstrieren in Hamburg mit demselben Redner gegen Breschnew.“ Hier sei die KPD/ML mit der KPD bewusst verwechselt worden. Es geht hier um eine Veranstaltung der KPD in Hamburg, bei dem ein Redner auch auf einer Veranstaltung der Jungen Union gesprochen hatte. Hier seien Auffassungen lanciert worden, die nichts mit der KPD/ML zu tun hätten. „Die Verleumdungen gegen unsere Partei anlässlich des Breschnew-Besuchs, die Unverschämtheit, mit der hier der Name KPD/ML auf die reaktionären Umtriebe der GRF gestülpt wird, das ist kein Einzelfall und hat Methode.“
Q: Roter Morgen Nr. 20/1978, Dortmund S. 3.

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19.05.1978:
Der „Rote Morgen“, Nr. 22/1978, bringt die Artikel: „Das Gespräch des Abends.“ Und: „Warum fernsehfreier Tag?“. Dabei geht es um „sensationelle Schlagzeilen“ aus der „Bild“, um verschiedene Fernsehsendungen, sowie eine Äußerung von Schmidt, der den Bürgern einen „fernsehfreien Tag“ empfahl.
Q: Roter Morgen Nr. 22/1978, Dortmund S. 16.

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16.06.1978:
Der „Rote Morgen“, Nr. 24/1978, berichtet darüber, dass das Fernsehen in einer Sendung meinte: „Als erste Gewerkschaft will die IG Druck und Papier die 35-Stunden-Woche durchsetzen.“ Und unter „Bilanz einer Woche“, werden eine Reihe von Zeitungen über „die Polizei“ und ihrem „Terror“ zitiert.
Q: Roter Morgen Nr. 24/1878, Dortmund S. 5 u. 7.

30.06.1978:
Im „Roten Morgen“, Nr. 26/1978, erscheint der Artikel: „NDR-Vertragskündigung. Maulkorb für Journalisten.“

Danach hat der Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, Stoltenberg „den Staatsvertrag über den NDR gekündigt“. Der „Rote Morgen“ meint: „Das Ziel dieser Vertragskündigung ist offensichtlich, es ist ein erpresserisches Manöver, um die Gleichschaltung der Rundfunkanstalten voranzutreiben, um Zensur und Unterdrückung jeder kritischen Berichterstattung zu verschärfen.“ Die Redakteure des NDR hätten „gegen diese Pläne protestiert. Dadurch würden ‚mißliebige Meinungen unterdrückt und der Freiraum für einen kritischen Journalismus weiter eingeengt‘. Kampf der fortschreitenden Gleichschaltung von Presse, Funk und Fernsehen! Für Presse und Meinungsfreiheit!“
Q: Roter Morgen Nr. 26/1978, Dortmund S. 15.

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07.07.1978:
Der „Rote Morgen“, Nr. 27/1978, zitiert die „Neue Berliner Illustrierte“, die über die „Konfliktkommission“ in der DDR berichtete.
Q: Roter Morgen Nr. 27/1978, Dortmund S. 3.

07.07.1978:
Im „Roten Morgen“, Nr. 28/1978, erscheint der Artikel: „Stern-Verleger Nannen: Sir Henri und die nackten Mädchen.“

Danach gehen „Deutschlands Verleger auf die Barrikaden“, zur „Rettung höheren Werte“. Danach hat das Verlagshaus Titelblätter mit Fotos nackter Frauen veröffentlicht. „Zehn Frauen haben Anzeige gegen Henri Nannen und den ‚Stern‘ gestellt. Sie fordern eine „gerichtliche Unterbindung von Titelblättern, die Frauen in extremer Weise als Sex-Objekt darstellen“. Der „Rote Morgen“ nennt das „geschmack- und kulturlose Eigenschaften der Werbeindustrie“ und würde nach Aussagen der Verleger „zum Bestand der freiheitlich-demokratischen Grundordnung in unserem Land gehören“.
Q: Roter Morgen Nr. 28/1978, Dortmund S. 12.

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11.08.1978:
Der „Rote Morgen“, Nr. 32/1978, berichtet darüber, dass „Rundfunk- und Fernsehsprecher“ über die „unfassbare Nachricht vom erwarteten Hinscheiden des sechsten Paul“ berichtet hätten.
Q: Roter Morgen Nr. 32/1978, Dortmund S. 8.

18.08.1978:
Im „Roten Morgen“, Nr. 33/1978, erscheint der Artikel: „ZDF-Sendung: Sicherheitsstufe 1. James Bond und Mafia lassen grüßen.“ Danach ginge es hierbei um „Sicherheitsstufe 1. Sicherheit für Breschnew, Carter und wie sie alle heißen, um Sicherheit für die ganze Großen der Welt.“
Q: Roter Morgen Nr. 33/1978, Dortmund S. 8.

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25.08.1978:
Nach dem „Roten Morgen“, Nr. 34/1978, konnte man „Steckbriefe des Vorsitzenden unserer Partei, des Genossen Ernst Aust, und des Genossen Gernot Schubert letzte Woche in der Illustrierten ‚Quick‘ abgebildet finden … Was die ‚Quick‘ so unter die Leute brachte, war ein Auszug aus einer geheimen Steckbrief-Sammlung des Verfassungsschutzes, die zu Spitzelzwecken an alle BGS-Dienststellen gegeben wurde.“

Weiter wird berichtet, dass „neue Einzelheiten über die berüchtigten ‚Schwarzen Bände‘ vom Verfassungsschutz die Illustrierte ‚Quick‘ in ihrer letzten Ausgabe brachte“. „Nach Angaben von ‚Quick‘ enthalten diese Bände die Steckbriefe von insgesamt 789 Personen. Die Illustrierte, die offensichtlich über gute Kontakte zu den Bonner Geheimdiensten verfügt, brachte aus eine Auswahl von Steckbrief-Konterfeis aus den ‚Schwarzen Bänden‘. Darunter auch ein Foto des Genossen Ernst Aust mit der Unterschrift ‚KPD/ML-Vorsitzender‘ und ein Foto des Genossen Gernot Schubert mit der Unterschrift ‚Politbüro der KPD/ML‘ … Auch wie diese Steckbrieffotos jetzt der Öffentlichkeit präsentiert werden, ist eine üble Provokation. Denn ausgerechnet die offen reaktionären Hetz-Organe wie die ‚Quick‘ oder Löwenthals ‚ZDF-Magazin‘ haben diese Steckbriefe gebracht.“
Q: Roter Morgen Nr. 34/1978, Dortmund S. 1 u. 7.

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01.09.1978:
Laut „Roter Morgen“, Nr. 35/1978, berichtete der „Stern“ über Duogynon, „ein Mittel, das Tausende von Frauen als Schwangerschaftstest oder als Medikament gegen Hormonstörungen vom Arzt verschrieben bekamen. Offenbar, so die Zeitung, ist dieses Medikament „kaum weniger gefährlich als Contergan“. „Der ‚Stern‘ beschrieb die schrecklichen Folgen: Missgebildet, verkrüppelte und kranke Kinder. Auffällig war nur eins: Alle Fälle, die der ‚Stern‘ beschrieb, waren aus dem Ausland. Kein einziger Fall aus Deutschland war aufgegriffen. Warum? Gibt es solche Fälle bei uns nicht? Kann man sie nicht ermitteln? Doch, man kann! Wenn man will.“
Q: Roter Morgen Nr. 35/1978, Dortmund S. 6.

08.09.1978:
Laut „Roter Morgen“, Nr. 36/1978, berichten alle „Massenmedien, Partei- und Regierungsstellen“ der DDR über den Kosmonauten Sigmund Jähn „als Beifahrer in einer sowjetischen Weltraumkapsel zur sowjetischen Raumstation Salut 6“. Das „Neue Deutschland“ präge eine Show, „die die DDR-Führung abziehe“. Das sei „lächerlich und bombastisch“. Eines Tages würde die Bevölkerung der DDR „die Herren Honecker und Co. samt ihrem ‚Neuen Deutschland‘, ihren Weltraumflügen und ‚Fliegerkosmonauten‘ dorthin schießen, wohin sie gehören: Auf den Mond“. Auch in der Ausgabe 38/1978 wird über Jähn berichtet.

Im Artikel „Der Arbeiterpapst“, wird über das DGB-Organ „Welt der Arbeit“ berichtet, das den neuen Papst „Mann des sozialen Engagements“ nennt.
Q: Roter Morgen Nr. 36/1978, Dortmund S. 3 u. 12.; Roter Morgen Nr. 38/1978, Dortmund S. 3.

15.09.1978:
Laut „Roter Morgen“, Nr. 37/1978, würde die bürgerliche Presse sich über die „kaltblütige Erschießung“ des Willy Peter Stoll freuen. Die „Süddeutsche Zeitung soll seinen Tod als „Geschenk des Himmels“ bezeichnet haben.
Q: Roter Morgen Nr. 37/1978, Dortmund S. 2.

22.09.1978:
Im „Roten Morgen´“, Nr. 38/1978, erscheint der Artikel: „Nach den Todesschüssen auf Willy Peter Stoll: Bild schreit nach neuen Opfern.“

Danach stand in der Zeitung: „Terror. 20 Koffer Waffen bei alter Dame. 30 Kilo Sprengstoff. Revolver, Pistolen, MPs, Telefonspion.“ Weiter spricht der „RM“ darüber, dass in der „Bild-Redaktion Terroristenjäger“ sitzen würden. „Bild“ offeriert seinen Lesern „solche Schreckenszenen“. Und: „Es sei nicht das erste Mal“. „Und oftmals wurden solche Gräuelmärchen auch von anderen Zeitungen oder direkt von der Polizei verbreitet.“ Diesen Herren würde es nur um „ihre eigene Haut“ gehen, die „sie heute vor den sogenannten ‚Terroristen‘ retten wollen, um ihre Ausbeuterherrschaft, die sie vor der Arbeiterklasse und den anderen Werktätigen schützen wollen“.

Im Fernsehen des WDR lief die Sendung „Freitag abends in Düsseldorf.“ „Mitten in der Sendung wird eine Nachricht hereingegeben: Willy Peter Stoll erschossen. Wie eine Siegesmeldung präsentiert Moderator Lothar Dombrowski diese Nachricht: ‚Ich kann meine klammheimliche Freude nicht verbergen“ … Für ein solches widerwärtiges Triumphgeheul über den kaltblütigen Abschuss eines Revolutionärs stellt dieser Staat gerne seine Fernsehanstalten zur Verfügung ….“
Q: Roter Morgen Nr. 38/1978, Dortmund S. 2.

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06.10.1978:
Im „Roten Morgen“, Nr. 40/1978, erscheint der Artikel: „Nach der Schießerei in Dortmund. Ruhrgebiet zum Terrorzentrum erklärt.“

Danach erschien nach einer „Schießerei im Dortmunder Randgebiet“, wobei „ein Polizist erschossen und zwei angebliche Terroristen schwer verletzt“ worden seien, die „Bild-Zeitung“ mit „der Schlagzeile: Terror-Zentrum Ruhrgebiet.“ „Ein konspiratives Netz sei über das ganze Ruhrgebiet gespannt und als Spinne im Netz wurde eine ‚Rote Ruhr Armee“ ausgemacht.“ Dazu setzt der „Rote Morgen“ „Karte und Schlagzeile aus der „Welt“ vom 26.9 und „Schlagzeile aus der Bild vom 26.9.“ in einer Schau zusammen.

Erklärt wird dazu: „Als Quelle für ihre Horrormärchen gaben die Berufshetzer aus dem Hause Springer - unwidersprochen - den Verfassungsschutz an. So nutzten die Herren in Bonn und ihre bezahlten Zeitungsschmierer die Schießerei von Dortmund, um jetzt das industrielle Herz unseres Landes, das Ruhrgebiet zum Kriegsschauplatz zu erklären.“

Im Artikel: „Unerforschlicher Ratschluss“, wird erklärt, dass „alle Rundfunksender auf Platz eins der Nachrichten, dass der frischgebackene Papst Paul Johannes I. in der Nacht das zeitlich gesegnet hat“. Der „neue Papst ist tot. Wieder erleben wir nun, wie Radio- und Fernsehsendungen abgesetzt werden und stattdessen lästige Trauermusik aus allen Kanälen ertönt.
Q: Roter Morgen Nr. 40/1978, Dortmund S. 1f. u. 12.

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20.10.1978:
Laut „Roter Morgen“, Nr. 42/1978, verkündete die „Bild“ aus Hannover: „Terroristenfahndung. Schüsse, Tränengas. Polizei stürmt Wohnung. Zwei Verdächtige festgenommen.“ Und in der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ hieß es: „Wohnung war kein Terroristenunterschlupf.“

Unter „Interessante Nachrichten aus dem Tagesgeschehen“, stellt der „Rote Morgen“ eine Collage aus „Veröffentlichungen des Springer Verlages“, vornämlich der „Bild-Zeitung“, zusammen. Kommentar des „RM“: „Springer - wie man sieht - braucht kein Kriegsrecht und auch keine Zensoren im Offiziersrang. Seine Leute wissen auch so, was eine ‚interessante Meldung aus dem Tagesgeschehen‘ ist. Ist es da ein Wunder, dass ‚Bild‘ auch bei denen, die auf diese Zeitung angewesen sind, als Drecksblatt gilt?“
Q: Roter Morgen Nr. 42/1978, Dortmund S. 8 u.12.

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27.10.1978:
Laut „Roter Morgen“, Nr. 43/1978, würde Springers „Welt“ jubeln: „Beim US-Präsidenten ist die Erkenntnis zu konstatieren, dass seine moralisch-religiös begründete Ablehnung des ‚Atoms‘ mehr und mehr von praktisch-politischen Erwägungen gedrängt wird.“

Zur Schießerei in Dortmund (siehe „RM“ 40/1978), erscheint der Artikel: „Polizeiterror in Dortmund: Selbstinserieren ist gefährlich.“ Danach „meldeten die Zeitungen, dass starke Polizeikräfte ausgerückt seien, um einen Wald im Dortmunder Stadtteil Persebeck nach Terroristen zu durchkämmen, weil dort Schüsse gehört worden seien.“ Dazu gibt es Meldungen aus verschiednen, wahrscheinlich Dortmunder, Zeitungen.
Q: Roter Morgen Nr. 43/1978, Dortmund S. 1. u. 7.

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03.11.1978:
Der „Rote Morgen“, Nr. 44/1978, zitiert eine „Westdeutsche Zeitung“ von 1973 zu den „MEK-Beamten“, die „mit der Handkante schlagen“ und „aus der Hüfte schießen wie James Bond“. Im „Halfter tragen sie Pistolen, und sie trainieren - anders als ihr uniformierten Kollegen, die zur Gefahrenabwehr nur auf die Beine oder Arme eines Rechtsbrechers zielen dürfen - den tödlichen Schuss.“
Q: Roter Morgen Nr. 44/1978, Dortmund, S. 16.

17.11.1978:
Der „Rote Morgen“, Nr. 45/1978, berichtet von der Pressezensur im Iran. Die „Kämpfe der iranischen Werktätigen für den Sturz des verhassten Schahregimes“ würden unterdessen weitergehen. Gleichzeitig würden in der BRD „Lügen von der Presse, von Rundfunk und Fernsehen aufgegriffen“, die den Eindruck vermitteln sollen, als „habe sich die Lage im Lande wieder normalisiert“.

Im Artikel: „Geschichtslehrer Schmidt“, wird auf eine ZDF-Sendung aus „Anlass des 40. Jahrestages der Reichskristallnacht“ verwiesen, in der Kanzler Schmidt sich selbst als „der politische Leiter dieser Bundesrepublik Deutschland vorstellte“.
Q: Roter Morgen Nr. 45/1978, Dortmund S. 1f.

24.11.1978:
Der „Rote Morgen“, Nr. 47/1978, kritisiert einen Artikel der „Bild-Zeitung“ über ein Feuergefecht auf einer Genscher-Villa mit dem Aufmacher: „Geisterstunde.“ Danach geisterte der „flüchtige Täter samt seinen ‚Schüssen‘, ‚Bärten‘ und ‚Verbindungen zur Terrorszene‘.. durch alle Rundfunk- und Fernsehnachrichten“.
Q: Roter Morgen Nr. 47/1978, Dortmund S. 12.

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15.12.1978:
Der „Rote Morgen“, Nr. 50/1978, zitiert die „Bild-Zeitung“ zur „Anti-Schah-Demo in Hamburg“. „Schlacht im Einkaufsparadies. Trotz Verbots: 2. 000 linke Randalierer terrorisieren Hamburgs Innenstadt“. Kommentar des „RM“: „Wer an diesem Samstag in Hamburg dabei gewesen war, weiß, wer dort in Wirklichkeit randaliert und die Bevölkerung terrorisiert hat.“

Im Artikel: „Pressefreiheit“, wird der Verleger und Herausgeber des „Kölner Stadtanzeigers“ Neven DuMont zitiert, der an die Redaktion seiner eigenen Zeitung schrieb, dass man sich nicht auf „die 35-Stunden-Woche festlegen“ wolle. Es soll Vorwürfe zur Manipulation über diese Art der „Berichterstattung“ gegeben haben. Kommentar des „Roten Morgen“: „Was zeigt besser als diese Äußerungen, wie es mit der Pressefreiheit in diesem Land wirklich bestellt ist. Wer das Geld und die Macht hat, bestimmt, was und wie es berichtet wird.“
Q: Roter Morgen Nr. 50/1978, Dortmund S. 2f.

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22.12.1978:
Der „Rote Morgen“, Nr. 51/1978, zitiert den „Spiegel“. Danach musste der BND einen seiner Berichte bestätigen, den General Wessel „vor fünf Jahren geschrieben hat“. Hier geht es um „einen Bericht über die geheimen und illegalen Waffengeschäfte des Bonner Geheimdienstes BND“.
Q: Roter Morgen Nr. 51/1978, Dortmund S. 2.

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