Rote Fahne, Zentralorgan der KPD, 7. Jg., Nr. 35, 1.9.1976

01.09.1976:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr. 35 (vgl. 25.8.1976, 8.9.1976) heraus.
Aufgerufen wird zur zentralen Veranstaltung in Köln (vgl. 4.9.1976) zu den Bundestagswahlen (BTW - vgl. 3.10.1976), von denen auch berichtet wird, u.a. über die Fernsehspots (vgl. 23.8.1976).
Gespendet wurden dafür insgesamt 57 648, 34 DM, davon 1 384, 75 DM auf den Jugendlagern des KJVD und 4 509, 92 von der Wasserkante (Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein und Teile Niedersachsens) sowie:
- 2 822 DM aus Baden-Württemberg u.a. vom Rote Fahne Freundeskreis (RFFK) Stuttgart;
- 8 548, 49 DM aus Bayern u.a. aus Coburg, aus Fürth von einem Gastwirt, aus Hof vom KJVD, aus München vom Rote Fahne Freundeskreis (RFFK), KSV Zelle Germanistik und Altgenossen und aus Nürnberg von Altgenossen;
- 20 660, 05 DM aus Berlin u.a. vom KJVD, vom KSV und seiner Zelle Medizin FUB, von der LgdI, von den Rote Fahne Freundeskreisen (RFFK) Charlottenburg und Neukölln, vom BSLE und der Konzernzellenleitung (KZL) Siemens (IGM-Bereich);
- aus Hamburg u.a. von der LgdI OG Altona und aus Wilhelmsburg;
- 1 515, 73 DM aus Hessen u.a. vom Rote Fahne Freundeskreis (RFFK) Darmstadt;
- 6 162, 43 aus Niedersachsen u.a. aus Braunschweig vom KJVD und der KPD-Sympathisantengruppe, aus Hannover u.a. vom KSV und aus Osnabrück;
- 11 894, 97 DM aus NRW u.a. aus Bielefeld u.a. vom Parteikomitee (PK), aus Bochum von der Ortsleitung (OL), aus Bonn, aus Essen vom Parteikomitee (PK) und von Sympathisanten, von Sympathisanten in Herne, von Sympathisanten in Iserlohn, aus Köln u.a. von der Ortsleitung (OL), dem KSV und seiner Zelle Medizin, der LgdI OG, der RH e.V. OG und der Zelle KHD (IGM-Bereich), aus Münster von KJVD und KSV, von Sympathisanten in Solingen, aus Weisweiler und von Sympathisanten in Wuppertal;
- 150 DM aus dem Saarland u.a. aus Saarbrücken und St. Wendel;
sowie von einem DDR-Arbeiter in Lübeck in Schleswig-Holstein.

Eingegangen wird auf die Aktionseinheit mit der KPD/ML (vgl. 28.8.1976) zum heutigen Antikriegstag (AKT), auf die Lockheed-Affäre und auf den Großhandel (HBV-Bereich).

Geworben wird für die eigene 'Theorie und Praxis des Marxismus-Leninismus' Nr. 1-3 (vgl. Sept. 1976) und die "Friedliche Konterrevolution" von Nils Holmberg (vgl. 8.9.1976).

Auslandsmeldungen behandeln die Herbstmanöver von NATO und Warschauer Pakt (WP), den achten Jahrestag der CSSR-Invasion 1968, die DDR, Albanien im Fernsehen (vgl. 28.8.1976), Argentinien, die USA, das Seerecht, Azania, die PLO Palästina und Nordirland.

Aus Baden-Württemberg wird berichtet vom Antikriegstag (AKT - vgl. 28.8.1976) in Freiburg, Karlsruhe und Mannheim sowie von der eigenen Gewerkschaftskonferenz (vgl. 22.8.1976).

Aus Bayern wird berichtet durch die Ortsleitung (OL) München aus dem Krankenhaus Haar bei München (ÖTV-Bereich - vgl. 23.8.1976).

Aus Berlin wird berichtet von der GEW (vgl. 23.8.1976), von einer Polizeischau (vgl. 28.8.1976), vom Komitee Freiheit für Horst Mahler sowie über Gerichtsreferendare und Rechtsanwalt (RA) Schily.
Aus dem IGM-Bereich berichtet die Zelle Siemens Wernerwerk u.a. über das Schaltwerk, das Röhrenwerk, das Keramik- und Porzellanwerk sowie die Nordhalle im Meßgerätewerk.
Aus dem ÖTV-Bereich wird berichtet vom Urbankrankenhaus (vgl. 23.8.1976), u.a. über die OP-Pflegekräfte, die Station 81 und die Anästhesie.

Aus Bremen wird berichtet von einem Polizeiüberfall (vgl. 21.8.1976).

Aus Hamburg wird berichtet vom Berufsverbot (BV) gegen Susanne Maaß und von der eigenen Wahlagitation (vgl. 23.8.1976).

Aus Hessen wird berichtet vom Antikriegstag (AKT - vgl. 28.8.1976) in Kassel und Marburg und vom Metallstreik der IGM vor 25 Jahren.

Aus Niedersachsen wird berichtet aus Delmenhorst vom Streik im Nahverkehr (ÖTV-Bereich - vgl. 26.8.1976) und aus Hannover vom Anschlag auf das Arbeiterbuch (vgl. 23.8.1976).

Aus NRW werden die zehn Direktkandidaten zu den Bundestagswahlen (BTW - vgl. 3.10.1976) aus Bielefeld, Bochum, Dortmund, Duisburg, Essen und Köln vorgestellt. Karl Heinz Hutter im Wahlkreis Köln-Kalk und City machte eine Elektromechanikerlehre in Darmstadt in Hessen, arbeitete ab 1969 bei Siemens Berlin und schloß sich dort 1970 der KPD/AO an. Seit 1974 ist er Mitglied des ZK der KPD. Thomas Luczak aus Dortmund-Nordstadt ist Mitglied des Regionalkomitees (RK) NRW. Bernd Beste ist Mitglied des ZK des KJVD der KPD und Kraftfahrer in Köln-Nippes. Norbert Zöller ist Werkzeugmacher bei Anker Bielefeld (IGM-Bereich). Egon Redereit ist Chemiearbeiter bei Armstrong Münster (CPK-Bereich), Mitglied des ZK des KJVD und kandidiert in Duisburg-Nord. Uwe Carstensen in Köln-Mülheim wurde als Elektriker bei KHD Köln (IGM-Bereich) entlassen und arbeitet nun in einem Kleinbetrieb. Eva Neuhaus in Köln-Ehrenfeld wurde als Ärztin aus dem Krankenhaus (ÖTV-Bereich) entlassen und ist nun arbeitslos. Jürgen Vogt in Essen-Nord ist Krankenhausarzt am St. Vincenzkrankenhaus (ÖTV-Bereich). Johann Quistorp in Duisburg-Ost erhielt als Lehrer Berufsverbot (BV) und ist nun Taxifahrer. Johannes Pietschmann in Bochum wurde als Arzt an den Städtischen Kliniken (SK - ÖTV-Bereich) in Dortmund entlassen.

Berichtet wird über die Bauern und das Verbot der Afrika-Sammlung (vgl. 23.8.1976), vom Antikriegstag (AKT - vgl. 28.8.1976) in Dortmund und Köln, von Bayer Dormagen (CPK-Bereich) u.a. über die Hallen N4 und N6 sowie über die Hilfskräfte und die Acetyl-Celluloseproduktion (110 Besch.), von einem Polizeiüberfall (vgl. 21.8.1976), dem Günther Routhier-Prozeß (vgl. 24.8.1976) und einem KJVD-Prozeß (vgl. 23.8.1976) in Dortmund, vom 'Rote Fahne' (RF) Prozeß (vgl. 26.8.1976), der Wahlagitation (vgl. 23.8.1976) und von KHD (IGM-Bereich - vgl. 1.9.1976) in Köln sowie von Bayer (CPK-Bereich - vgl. 23.8.1976) in Leverkusen.

Auf Seite 7 erscheint von der Wählerinitiative Unterstützt die KPD der "Aufruf zur Bundestagswahl 1976", die auch eine zentrale Podiumsdiskussion in Köln durchführen will (vgl. 10.9.1976).

Auf Seite 12 kritisiert die KPD die "Wahlboykott-Propaganda" der KPD/ML:"
Wahlbeteiligung und Parteiaufbau werden als antagonistischer Widerspruch dargestellt."
Kritisiert wird vor allem ein "phrasenhafter Linksopportunismus". Ein Wahlboykott nütze "nur der Bourgeoisie und dem Revisionismus". Gleichzeitig erscheint ein "Offener Brief der KPD an die Mitglieder und Sympathisanten der KPD/ML" mit dem Aufruf:"
Kehrt zurück zur korrekten Politik der Aktionseinheit im scharfen Kampf gegen den modernen Revisionismus, dem Hauptfeind in der Arbeiterbewegung und dem Opportunismus aller Schattierungen."
Aufgerufen wird auch zur Unterstützung der KPD-KandidatInnen durch die KPD/ML.
Q: Rote Fahne Nr. 35, Köln 1.9.1976

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