Rote Fahne, Zentralorgan der KPD, 4. Jg., Nr. 19, 9.5.1973

09.05.1973:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' Nr. 19 (vgl. 2.5.1973, 16.5.1973) heraus.

Der Leitartikel befaßt sich mit den Demonstrationsverboten in NRW (vgl. 1.5.1973), u.a. in Bielefeld (vgl. 5.5.1973).

Eingegangen wird auf zwei Artikel der 'Konkret' über die KPD (vgl. 23.4.1973) und die SPD-Konjunkturpolitik (vgl. 30.4.1973).

Angekündigt wird ein Kulturkongreß in Dortmund für den 19./20.5.1973, nachdem für den 19.5.1973 in Dortmund bereits zu einer nationalen Breschnewdemonstration aufgerufen wird.

Geworben wird für die eigene 'RGO' Nr. 3 (vgl. 1.5.1973).

Eingegangen wird auf den 1.Mai 1933, die Äußerungen der 'Konkret' zur KPD, die SPD-Konjunkturpolitik, Palästina, Japan, die französischen Soldaten in der 'BRD' und das drohende Verbot der KPD, gegen das sich Solidaritätsadressen einer Initiative (vgl. 30.4.1973), von TTIA Irak (vgl. 30.4.1973), CISNU Iran, EKKE Griechenland (vgl. 30.4.1973), PCML Italien, KEN/ML Niederlande (vgl. 1.5.1973) und der Konferenz der Lehramtsanwärter NRW richten, während die auf den eigenen Maiveranstaltungen in Berlin, Stuttgart, Heidelberg und München anwesenden Zirkler (zumeist NRF-Anhänger) eine Solidarität ablehnten. Aufgerufen wird zu Spenden, um die Auflage der 'Roten Fahne' auf 20 000 steigern zu können. Weiter wird eine Kündigung der Tarifverträge gefordert.

Aus Baden-Württemberg wird das Eingreifen der eigenen Freunde in einen Streik bei der Schnellpresse Wiesloch (vgl. 4.5.1973) geschildert.

Aus Bayern wird berichtet über die RGO in der DruPa Jugend München.

Aus Berlin wird berichtet von der RGO (vgl. 25.4.1973), u.a. in der DruPa Jugend und von Krone, wobei man sich u.a. mit den Wohnheimen, den Werksbussen, der für das Hauptwerk zuständigen IGM Stadtteilgruppe und den 13 Betriebsratskandidaten der oppositionellen Liste 2 befaßt und feststellt, dort gäbe es "seit längerer Zeit eine Betriebsgruppe …; der es auch gelungen ist, sich Sympathie und Einfluß unter einem Teil der Beschäftigten zu verschaffen; die aber … spontaneistische Forderungen angibt … Maschinen zu zerstören, sich krankschreiben zu lassen". Hierbei handelt es sich um die 'Betriebsgruppe Klassenkampf Krone'.

Aus Hamburg wird berichtet, daß bei Springer der Sprecher des Vertrauensleutekörpers, Helmuth Hoffmann, als angebliches KPD-Mitglied entlassen worden sei. Weiter wurde Peter Denk entlassen. Eingegangen wird auch auf die RGO in der DruPa Jugend.

Aus NRW wird berichtet aus Köln von Ford und dem DruPa OJA. Bekanntgegeben wird auch, daß bei Hoesch Dortmund der Vertrauensleuteblock der DKP für Gewerkschaftsausschlüsse gegen K-Grüppler eingetreten sei, während sich die ÖTV Jugend beim abgesagten DGB-Sternmarsch auf Bonn (vgl. 2.5.1973) im Sinne der RGO betätigte (vgl. 2.5.1973). Erneut berichtet wird auch von der eigenen regionalen Maiveranstaltung in Dortmund (vgl. 28.4.1973).
Anläßlich der Äußerungen eines Dortmunder IGM-Redners am 1.Mai wird eingegangen auf den 1.Mai 1933 und dessen Vorgeschichte (vgl. Jan. 1933, 22.4.1933).

Auf Seite 2 findet sich der folgende:"
SPENDENAUFRUF

Kollegen, Freunde und Genossen!

Wir rufen Euch hiermit auf, in den nächsten Wochen und Monaten alles in Euren Möglichkeiten liegende zu tun, um die Finanzkraft der Partei zu stärken, damit der Aufbau der Parteiapparate zügig vorangehen, die Partei ihre Aufgaben der ständigen Agitation und Propaganda unter den Massen erfüllen und die Voraussetzungen dafür schaffen kann, daß die ROTE FAHNE noch in diesem jahr das Planziel einer Auflage von 20 000 erreicht. In den vergangenen Monaten habt ihr große Geldsummen für den sozialistischen Wiederaufbu in Vietnam, für die Vietnam-Hilfe 'Alles für den Sieg' aufgebracht. Wir werden auch weiterhin über die Vietnam-Hilfe unseren vietnamesischen Freunden helfen, gegen alle Versuche imperialistischer 'Hilfe', durch materille projektgebundenen Hilfe das vietnamesische Volk erneut zu versklaven, fest gestützt auf die Solidarität unter dem Banner des proletarischen Internationalismus, ihr Land blühender denn je aufzubauen.

Gleichzeitig möchten wir Euch auffordern, jetzt in verstärktem Maße durch großzügige Spenden die Partei selbst zu unterstützen. Die faschistische Hetze, die die imperialistischen Gazetten von Bayern-Kurier bis UZ (der CSU bzw. der DKP, d.Vf.) in den letzten Wochen gegen uns veranstaltet haben, die Verbotsdrohungen, mit denen Vertreter der Bourgeoisie wie der nordrhein-westfälische Innenminister Weyer uns einschüchtern wollen, müssen uns wachsam machen. Mehr denn je müssen wir unsere Reihen nach dem Prinzip des Vertrauens auf die eigene Kraft zusammenschließen und den Parteiapparat stärken.

Die verstärkte Massenarbeit zum 1.Mai und unsere Antwort auf die Verbotsdrohungen: 'Die Massenarbeit verzehnfachen!' haben sehr viel Geld gekostet und werden auch in Zukunft größere Summen kosten.

SPENDET FÜR DIE VERSTÄRKTE MASSENARBEIT UND DEN WEITEREN AUFBAU DES TECHNISCHEN APPARATES!
KONTO NR. 24616-105, PSCHA BERLIN (WEST) SONDERKONTO MARIA BERGMANN"
Q: Rote Fahne Nr. 19, Dortmund 9.5.1973

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