Der "Kulturkongress der KPD" in Dortmund war u. a. für die Konstituierung der "Initiative zur Gründung einer Vereinigung sozialistischer Kulturschaffender" (ISK), später "Vereinigung sozialistischer Kulturschaffender" (VSK) von wesentlicher Bedeutung.
In der Nr. 1 der "Kämpfenden Kunst - Zeitschrift der Vereinigung sozialistischer Kulturschaffender" vom Januar 1975 heißt es dazu: "Mit diesem Kongress wurde in einer Atmosphäre verschärfter politischer Unterdrückung, des Demonstrationsverbots und der Massenverhaftungen unter Lenins Losung Die Kunst gehört dem Volk! der Kampf gegen die revisionistische Kulturpropaganda der heutigen KPdSU, gegen die bürgerliche Linie der Kulturpolitik von DKP/SEW eröffnet. Ausgehend von der Notwendigkeit, praktische Arbeit zu leisten und die kulturelle und künstlerische Aktivität mit den Bedürfnissen der Massen zu verbinden, berieten in den darauffolgenden Monaten fortschrittliche und revolutionäre Künstler den Aufbau eines sozialistischen Kulturbundes …"
Der "Kulturkongress" in Dortmund spannte den Bogen von der Arbeiterliteratur, dem Film, der Malerei bis hin zur Musik. Wichtige Beiträge waren: Science Fiction in der Sowjetunion, Malerei in der DDR, die DEFA, die Kulturpropaganda in der DDR und die Musikkultur in der Sowjetunion.
Zum "Kulturkongress" siehe auch den Bericht in der Roten Fahne (21/1975, S. 7) der KPD.
20.05.1973:
In Dortmund findet am 20.5. der "Kulturkongress" der KPD statt. Dazu erscheint später im Verlag Rote Fahne die Broschüre: "Die Kunst gehört dem Volk! Nieder mit der revisionistischen Kulturpropaganda! Protokoll des Kulturkongresses der KPD in Dortmund am 20. Mai 1973".
Im Vorwort 24.6. wird u. a. erklärt, dass die "Abteilung für Agitation und Propaganda des ZK der KPD in Zusammenarbeit mit den Kulturschaffenden aus der BRD und Westberlin dieses erste Forum fortschrittlich gesinnter und revolutionärer Kunst- und Kulturschaffender vorbereitet" hatte. Der Kongress sei bewusst "während des Breschnew-Besuches in der Bundesrepublik" abgehalten worden. Die "Restauration des Kapitalismus in der Sowjetunion" habe sich auch "im Kulturschaffen manifestiert". Daher sei eine "Kampfansage an die revisionistische Kultur und Kulturpolitik" notwendig. "Der Kulturkongress unserer Partei hat deutlich gezeigt, wie wichtig es ist, dass sich die fortschrittlich gesinnten und revolutionären Kulturschaffenden sich fester zusammenschließen, ihre Erfahrungen austauschen und die Ergebnisse ihrer im Kampf gesammelten Erfahrungen in den Dienst der Arbeiterklasse und aller ausgebeuteten und unterdrückten Schichten des Volkes stellen."
Mit der Herausgabe der Protokolle werde das Ziel verfolgt, "die Masseninitiative und Massenkritik an der Kulturfront zu entfalten". Sie sollen auch "den Zusammenschluss aller fortschrittlichen und revolutionären Kulturschaffenden unter der Parole: Die Kunst gehört dem Volk! vorantreiben."
Artikel der Broschüre sind:
- "Vorwort"
- "Begrüßungsworte"
- "Wolfgang Schwiedrzik (KPD): Einleitungsreferat"
- "Renate Horlemann: Jewtuschenko: Hofpoet der Kremlzaren"
- "Hartmut Lück: Science Fiction und Massenliteratur in der Sowjetunion"
- "Friedrich Rothe: Tendenzen in der Arbeiterliteratur in der BRD seit 1968"
-- "Diskussion"
- "Jochen Hiltmann: Zur Kritik der Malerei in der DDR: Die Dresdner Kunstausstellung 1973"
- "Christine Nestler: Die Zeitschrift Tendenzen - Anleitung zur revisionistischen Kunstauffassung"
- "Ulrich Seifert: "Revisionistische Filmarbeit und Filmpolitik in der BRD"
- "Klaus Kreimeier. Neuere Entwicklungen im Filmschaffen der DEFA - ein Modell revisionistischer Kulturpropaganda"
-- "Diskussion"
- "Konrad Boehmer: Gegen die revisionistische und sozialimperialistische Musikkultur!"
-- "Diskussion"
- "Bruno Salzmann (KPD): Schlussworte"
Aufgerufen wird zur "Solidarität mit dem Kampf der Völker Angolas, Guinea-Bissaus und Mozambique", zur "Unterstützung der Befreiungsfront Südvietnams (FNL)", für die "Solidaritätssammlung der Liga gegen den Imperialismus: Alles für den Sieg des kämpfenden Vietnam!". Eingeladen wird zur Großveranstaltung am 15.12.: "Alles für den Sieg der Völker Indochinas " der Liga und des NVK in West-Berlin (TU). Geworben wird für Schriften aus dem "Verlag Rote Fahne", u. a. "Dokumente und Analysen zur kommunistischen Arbeiterbewegung".
Quelle: Die Kunst gehört dem Volk! Nieder mit der revisionistischen Kulturpropaganda! Protokoll des Kulturkongresses der KPD in Dortmund am 20. Mai 1973, 2. Aufl., Berlin 1974
Letzte Änderung: 04.11.2019