KJVD: Kämpfende Jugend, Jg. 5, Nr. 9, Sept. 1976

September 1976:
Der Kommunistische Jugendverband Deutschlands (KJVD) der KPD gibt die Nr. 9 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. Juli 1976, Okt. 1976) heraus und berichtet: „Nach Montreal: Solidarität der Völker wächst - schlechte Aussichten für Breschnews Nazi-Olympiade.“

Dort heißt es u. a.: „Am 2. August gingen die 21. Olympischen Sommerspiele zu Ende. Über die Anzeigetafel im Stadion von Montreal flimmerte der Schriftzug: „Lebewohl Montreal - Bis auf bald in Moskau.“- der Auftakt für eine gigantische Propagandakampagne, die die Sozialimperialisten im Kreml einmal mehr als Friedens- und Völkerfreunde darstellen soll. Einmal mehr sollen die Völker der Welt vergessen, dass von Moskau, dem Ort der 22. Olympischen Spiele, die Gefahr eines Weltkrieges, dass von dort aus Aggression, Einmischung, Unterdrückung und Vorherrschaftsstreben in der ganzen Welt ausgehen. Die Kriegstreiber im Kreml ließen verlauten: Bescheiden, freundlich, liebenswert sollen die Moskauer Spiele werden, keine ehrgeizige Konkurrenz. Ausgerechnet die sagen das, die ebenso wie ihre Lakaien aus der DDR abstoßende Sportmonster in die Arena von Montreal schickten, mit Chemikalien und Apparaturen aufgepäppelt, mit Tricks und Betrug arbeitend, um so den Hauptanteil der Medaillen zum „Ruhme des Sozialismus“ abzuschöpfen.

Aber während der Spiele von Montreal taten sich Dinge, die zeigten: Eine „Nazi-Olympiade“ wie die von 1936, mit der Hitler die Welt über seine Kriegspläne täuschen wollte, wird 1980 nicht mehr so reibungslos über die Bühne gehen. Die Einheit und Solidarität der Staaten und Völker der Dritten Welt, besonders der afrikanischen Staaten, machte Schluss mit der imperialistischen Phrase vom „unpolitischen Sport“. Wie in der Weltpolitik, auf der Tribüne der UNO treten sie auch im Sport und Kultur dem alles zersetzenden Einfluss des Imperialismus entgegen.

- 29 afrikanische und arabische Staaten sagten ihre Teilnahme ab, nachdem sich das IOC geweigert hatte, Neuseeland für seine Sport-Kontakte mit dem südafrikanischen Rassisten-Regime mit Ausschluss von den Olympischen Spielen zu bestrafen. Die Organisation für Afrikanische Einheit (OAU) erklärte zu diesem Entschluss:
„Das freie und sich weiter befreiende Afrika ist nicht gewillt, den eitlen Ruhm einiger Medaillen oder den flüchtigen Nimbus einiger sportlicher Spitzenleistungen dagegen einzutauschen, seinen Anspruch auf Würde, Freiheit und Gerechtigkeit durchzusetzen, der eben von den rassistischen Machthabern des Apartheidsystems im südlichen Afrika und anderen mit Füßen getreten wird.“

- Die Regierung Kanadas, eines Landes der Zweiten Welt, stellte sich gegen die USA-Imperialisten auf die Seite des Fortschritts und verweigerten den Sportlern der chinesischen Provinz Taiwan die Einreise, die – gegen die Volksrepublik China gerichtet - unter dem anmaßenden Namen Republik China auftreten sollten.

- Während der Spiele war der Weltschwimmverband FINA unter dem Druck der Einheit der Dritten Welt gezwungen, die Rassisten-Regimes von Rhodesien und Südafrika auszuschließen, die damit sportlich auf internationaler Ebene fast völlig isoliert sind.

- Schließlich war nicht zu verkennen, dass der Abscheu der Völker gegen die abstoßenden Produkte der „Frankensteins des Sports“, wächst die von den Sozialimperialisten, gezüchtet und in die Arena geschickt werden.

Allein das gesamte Auftreten der fortschrittlichen Staaten und Völker im IOC und die Durchsetzung der Forderung aller fortschrittlichen Nationen nach Aufnahme der Volksrepublik China ins IOC wird es möglich machen, dass die olympischen Spiele nicht weiter eine Sache von denen bleiben, die fähig und willens sind, Millionenbeträge in einen olympischen Sieg zu investieren. Allein ihr gemeinsames Auftreten kann es möglich machen, die „sozialimperialistischen Staatsamateure“, die gedopten und von unmenschlichen Trainingsmethoden zu reinen Rekordmaschinen degradierten Sportkrüppel aus den Stadien zu verbannen. So werden die Länder der Dritten Welt im Bündnis mit den sozialistischen Ländern das Gerede der Supermächte Lügen strafen, dass die Olympiasieger aus der Doping-Spritze nun einmal eine unabwendbare Entwicklung seien. Das ist eine Lüge derer, die ein Interesse haben, den Sport für ihre imperialistischen Großmachtinteressen einzuspannen. Eine Lüge derer, die jammern, die Politik erobere den Sport, weil ihre eigene imperialistische Politik entlarvt und durchschaut ist.

Auch bis 1980 werden die Völker nicht vergessen haben, dass es die russischen Sozialimperialisten waren, die 1976 im IOC gegen den Anschluss Taiwans, gegen die Aufnahme der VR China stimmten. Breschnew will 1980 eine „Friedensolympiade“ a la Hitler. Aber seit 1936 sind die Völker erstarkt, der Imperialismus geschwächt. Das zeigt sich auch im Sport.“
Q: Kämpfende Jugend Nr. 9, Köln Sept. 1976

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