Anarcho-Info, Jg. 2, Nr. 9, Aug. 1971

August 1971:
Es erscheint das 'Anarcho-Info' Nr. 9 (vgl. 30.5.1971, 30.9.1971) in einer Auflage von 500 als "Sondernummer über das Bundestreffen der anarchistischen und rätekommunistischen Gruppen in Sievershausen am 10. und 11. Juli 1971" mit dem Inhalt:
- "Was war los?" zum Bundeskongreß in Vorderweidenthal;
- "Was wollen wir?";
- "Aufruf der Berliner Genossen" Gruppenberichte zu erstellen, vom 22.6.1971;
- "Erstes Protokoll der Sitzungen", an denen die Gruppen Aachen, Bad Oeynhausen, Berlin, Frankfurt, Hannover, Kiel, Tübingen, Wetzlar und Wilhelmshaven sowie ein Einzelgenosse aus Brüssel teilnahmen, mit Berichten aus Wilhelmshaven (wo das Anarcho-Syndikat die stärkste linke Gruppe ist, sich in eine Lehrlings- und eine Schülerprojektgruppe teilt), Tübingen (wo Betriebs- und Lehrlingsgruppe eingeschlafen sind und die 'Fanal' eingestellt wurde), Wetzlar ("Die neue Gruppe wird versuchen über eine Kommune und mit einem geplanten Buchladen eine Lehrlingsgruppe u. ä. aufzubauen. Neben einer schwachen Spartakus- und ML-Gruppe ist die KP ziemlich stark und unterhält eine Betriebsgruppe im Buderus-Werk."), Berlin (wo die Flipperfraktion aus der '883' ausschied und die PL/PI sich wohl bald spalten wird. Die PH-Gruppe habe bisher 6 Seminar-Infos herausgebracht, die Basisgruppe Spandau sei rätekommunistisch), Frankfurt (wo es keine Gruppe gibt und der Revolutionäre Kampf (RK) vertreten war, Bad Oeynhausen (wo die Betriebsarbeit aufgrund von Entlassungen scheiterte und die Schülerarbeit fortgeführt wird), Aachen (wo die in Unigremien präsente Gruppe schwerpunktmäßig Agitfilme, aber auch den Mensafunk macht sowie die Lehrlings- und Schülerarbeit beginnt) und Hannover (wo es eine Schwarze Hilfe, eine Lehrlingsprojektgruppe und einen Rätearbeitskreis gibt);
- "Zweites Protokoll der Sitzungen" mit anfangs 18 Genossen aus 6 Gruppen, später wurden es über 50. Diskutiert wird, ob die '883' bundesweites Organ werden soll. Diskutiert wird auch über "Anarchismus-Definition" sowie über "Militanz - Gewalt";
- ein Brief des Anarcho-Syndikats Köln vom 6.7.1971;
- "Beitrag der 883-Redaktion Berlin";
- - "1. Darstellung der Gruppensituation";
- - "2. Vorstellungen über die eigene zukünftige politische Arbeit";
- - - "Was heißt revolutionäre Organisation?";
- - - "Agitationsautonomie der Arbeiter";
- - - "Soziale Revolution - Einheit von politischem und ökonomischem Kampf";
- - - "Intellektuelle im Arbeiterkostüm";
- - - "Dämmen wir das sozialistische Sektenwesen ein!";
- - "3. Inhaltliche Abgrenzung den Parteien gegenüber";
- - - "a) Allgemein";
- - - "b) Spartacus; KPD/AO, ML", diese seien "Sektiererhaufen, die auf den Müllhaufen der Geschichte gehören.";
- - - "c) PL/PI", in der es eine Trennung zwischen PL und PI gäbe, wobei man mit den PLern zusammenarbeiten wollen;
- - "4. Anarchismus-Definition";
- - "5. Gewalt und Militanz";
- - "6. Zusammensetzung" der Gruppe aus 9 Arbeitern, Studenten und Angestellten;
- - "7. Zeitungsprojekt";
- - "8. Sekretariat";
- - "9. Internationaler Kongress in Paris";
- - "10. Kontakte";
- "Zum Treffen in Sievershausen - Stellungnahmen zu den 10 Punkten" von der Redaktion 'Fizz', der Projektgruppe Lehrlingszentrum, Yippies Schwarze Hilfe (SH) 1 und 2, die alle die RAF unterstützen und die Stadtguerilla propagieren. Eine Lehrlingsfete wurde zusammen mit der Stadtteilgruppe Kreuzberg und den Resten von RotKol gemacht;
- ein Bericht der Schwarzen Zelle (SZ) Kreuzberg (3 Werktätige, 1 Lehrling, 2 Erzieherschüler), die theoretisch und in je einer Lehrlings- und Schülergruppe mitarbeitet;
- ein Bericht der FNL Mainz vom 3.7.1971, wo zwei FNLs nebeneinander arbeiten, die FNL II Projektgruppen für Lehrlinge und Schüler hat;
- "Gruppe Siegen";
- - "Darstellung der Gruppensituation", die aus dem RC Siegen und der Schülerbasisgruppe hervorging, deren Kern in zwei Zellen (Masse und Avantgarde sowie Gewerkschaftsfragen) theoretisch arbeitet, und die jetzt Lehrlingsarbeit betreibt, dabei an den Berufsschulen 150 Fragebögen an Sympathisanten verteilte. Spartacus versuche zu spalten;
- - "Vorstellungen über eine zukünftige politische Arbeit", wo mit der Hochschularbeit begonnen werden soll, wobei zwei Genossen vermutlich in den AStA der PH kommen werden. Eine Rote Zelle Sozialpädagogik soll zusammen mit Genossen der FOS SP gegründet werden. Nach den Ferien solle bei den Lehrlingen die Massenmobilisierung beginnen, u. a. wird ein Floh de Cologne-Konzert durchgeführt, eine Lehrlingszeitung soll erscheinen. 12000 Fragebögen sollen an den Berufsschulen verteilt werden;
- - "Abgrenzung den Parteien gegenüber";
- - "Anarchismus-Definition";
- - "Gewalt und Militanz";
- - "Zusammensetzung der Gruppe" aus 16 Lehrlingen, 5 Schülern, 4 Studenten und einem Lehrer;
- - "Zeitungsprojekte";
- - "Sekretariat";
- - "Internationaler Kongress in Paris";
- - "Internationale Kontakte";
- ein Bericht der Gruppe Tübingen, die aus 5 Genossen besteht und einige Sympathisanten hat, derzeit Schwarze Hilfe-Flugblätter erstellt und evtl. bald wieder Betriebs- bzw. Berufschularbeit machen will. Man könne keine dauerhafte Zusammenarbeit mit der RAF unterhalten, um weder sich noch die RAF zu gefährden;
- ein Bericht der Libertären Sozialisten Wetzlar (LSW);
- "Anarchistisches Syndikat Wilhelmshaven: Paper für das Treffen der anarchistischen und rätekommunistischen Gruppen in Sievershausen am 10. und 11. Juli 1971". Das ASy besteht seit 1969, ging aus dem Sozialistischen Jugendbund hervor und hat zwischen 10 und 45 Mitgliedern gehabt seitdem. Aktuell sind es 34, vor allem Lehrlinge, aber auch Schüler, Jungarbeiter und Soldaten, darunter aber einige Karteileichen, etwa 15 arbeiten verbindlich mit. In der Lehrlingsprojektgruppe sind 7 von 15 auch im Asy. Die Schülerprojektgruppe war bis zur ML-Fraktionierung sehr stark, ist momentan eingeschlafen. Sie gab 6 'Infos' als Flugblatt bzw. Zeitung heraus. An der VHS habe man über 20 bezahlte Vorträge gehalten, geredet habe man auf zwei Teach-Ins;
- "Vorschlag: Entwurf für eine provisorische Plattform des Anarchistischen Syndikats Wilhelmshaven", vom 9.6.971, in einer zweiten Auflage vom Aug. 1971;
- - "Vorbemerkung";
- - "I. Gesellschaftsanalyse und revolutionäre Strategie";
- - "II. Grundsätze und Arbeitsthesen";
- - "III. Fragen der Taktik und der Organisation";
- "Gruppe Wolfsburg", von Ilse Bongartz, derzeit JVA Vechta;
- - "1. Gruppensituation", die mehr als mies sei, "es fehlt an Kommunikation sowie Solidarität untereinander";
- - "2. Unsere Arbeit" in der Kommune aus ehemaligen Kiffern;
- - "3. Folgendes ist noch wichtig", worin es zur RAF heißt: "Kontakt zur Meinhoff-Bader Gruppe muß verstärkt werden. Genossen, die als Stadtguerilla arbeiten wollen zur Ausbildung ins Ausland schicken oder selbst Stadtguerilla ausbilden.";
- "Schwarzkreuz-Nachrichten" der Schwarzen Hilfen (SH) Berlin, Hannover und Köln, u.a. zur Freilassung von Renate Wolff und aus Italien;
- Kleinanzeigen;
- "An alle Leser und Abonnenten des Anarcho-Infos. Wichtig, bitte lesen! Erklärung der neuen Info-Redaktion" über die versuchte Ausdehnung des Bezieherkreises des 'Info' mit einem Fragebogen;
- "Achtung!" zur Übernahme des Sekretariats durch die Gruppe Wetzlar, die versucht die Kosten durch eine Polit-Poster-Cooperative zu bestreiten.

Geworben wird u. a. für die 'Libertäre Front' der FNL, die über das Kommunikationsbüro in Wiesbaden bezogen werden kann.
Q: Anarcho-Info Nr. 9, Wilhelmshaven Aug. 1971

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