Lüneburg:
'Hammer und Amboß' - Betriebszeitung der DKP (1973)

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin, 13.10.2020

Es können hier nur wenige Ausgaben von 'Hammer und Amboß' der DKP Lüneburg vorgestellt oder erschlossen werden. Wir bitten um Ergänzungen.

Wir danken Dr. Bernd Rother und der Friedrich-Ebert-Stiftung Bonn für die Unterstützung.

Auszug aus der Datenbank "Materialien zur Analyse von Opposition" (MAO)

April 1973:
Die DKP Lüneburg gibt erstmals ihre Betriebszeitung 'Hammer und Amboß' (vgl. 23.4.1973) mit 4 Seiten DIN A 4 unter Verantwortung von Michael Kuhlendahl heraus:"
GEMEINSAM SIND WIR STÄRKER!

Liebe Kolleginnen und Kollegen!

Dies ist die erste Ausgabe unserer Zeitung. Wir wollen versuchen, sie regelmäßig monatlich herauszubringen. Ihre Aufgabe wird sein, Eure Interessen, Probleme und Sorgen aufzugreifen und von unserem Standpunkt aus dazu Lösungen und Ziele aufzuzeigen. UM DAS ZU ERREICHEN, SIND WIR AUF EURE MITHILFE, INFORMATIONEN UND KRITIK ANGEWISEN.

Daß das zum Nutzen der Arbeitenden ist, zeigen die erfolgreich abgeschlossenen Streiks der Arbeiter bei Hoesch (IGM-Bereich in Dortmund - vgl. 8.2.1973,d.Vf.) und Mannesmann (MM - IGM-Bereich in Duisburg - vgl. 28.2.1973,d.Vf.). Dort waren es die Betriebszeitungen der DKP, die über die Anschläge und Absichten der Bosse informierten und eine Solidarität im ganzen Bundesgebiet in Gang brachten, die die Bosse zum Rückzug zwang (…). Sie standen als einzige konsequent an der Seite der Arbeiter - im Gegensatz zur bürgerlichen Presse, die die Streiks totschwieg und die wahren Gründe zu verfälschen suchte. Dort erschienen die Betriebszeitungen der DKP bis zu dreimal täglich!

Dort zeigte sich, daß durch das geschlossene Handeln von Kommunisten, Sozialdemokraten, Parteilosen, Christen und nicht zuletzt den aktiven Gewerkschaftern die Bosse geschlagen werden können, daß es die vielgepriesene 'Sozialpartnerschaft' nicht gibt und die Demokratie am Werktor aufhört.

Denn trotz aller unterschiedlichen Auffassungen sind wir Werktätige gleichermaßen betroffen von Preissteigerungen, steigenden Mieten, Unsicherheit der Arbeitsplätze usw.

Kämpfen wir gemeinsam
- für höhere Löhne und Gehälter
- für eine wirksame Mitbestimmung in allen Betrieben
- für eine Senkung der Steuern bei kleinen und mittleren Einkommen, für eine höhere Besteuerung der Bosse und ihres Kapitals
- für die Senkung der Rüstungsausgaben und die damit verbundene Erhöhung der Ausgaben für Bildung, Kindergärten und -krippen und für das Gesundheitswesen.

Eine endgültige Lösung dieser Probleme gibt es aber nur im Sozialismus. Dieses Ziel macht unser gemeinsames Handeln notwendig. Nur im Sozialismus entscheidet sich die Frage, ob wir 'Hammer oder Amboß' sind, zu unseren Gunsten!"

Zum selben Thema heißt es im nächsten Artikel auf Seite 3:"
ALLE STANDEN FÜR ACHT! HOESCH MUSSTE ENTLASSUNGEN ZURÜCKNEHMEN

DKP: ARBEITERSOLIDARITÄT STÄRKER ALS UNTERNEHMERWILLKÜR!

Die Hoesch-Arbeiter in Dortmund haben die Rechnung der Bosse durchkreuzt!

Der Vorstand mußte dem Druck der Arbeitersolidarität und einer von den gewerkschaftlichen Vertrauensleuten der Hoesch-Hüttenwerke AG angekündigten Massendemonstration der Kollegen nachgeben und 8 entlassene Kollegen wieder einstellen. Nachdem die Hoescharbeiter gegen den Abbau der Reallöhne und für eine Teuerungszulage (TZL, d.Vf.) von 15 Pfg. pro Stunde gestreikt und 5 Pfg. pro Stunde erkämpft hatten, beschlossen die Bosse, unterstützt vom BdI-Präsidenten Sohl (Thyssen/Rheinstahl) 38 Kollegen als Rädelsführer zu feuern. Zunächst wurden 8 Kollegen, darunter 2 Betriebsräte und 6 gewerkschaftliche Vertrauensleute auf die Straße gesetzt - unter ihnen befanden sich übrigens vier Sozialdemokraten und zwei Kommunisten, die gemeinsam für die Arbeiterinteressen eingetreten waren. Doch die Kollegen ließen sich diesen unverschämten Angriff, der sich gegen alle Streikenden, ja gegen die ganze Arbeiterklasse richtete nicht bieten.

Auf mehreren Belegschaftsversammlungen forderten sie die sofortige Aufhebung der Entlassung. Die Betriebsgruppen der DKP alarmierten in zahlreichen Flugblättern und Betriebszeitungen die Öffentlichkeit. Im ganzen Bundesgebiet wurde gegen den Anschlag der Bosse protestiert, tausende von Solidaritätsadressen trafen in Dortmund ein. Diesen Massenprotesten und den einheitlichen Aktionen der Hoesch-Arbeiter waren die Unternehmer nicht gewachsen. Sie wurden gezwungen, die Entlassungen zurückzunehmen. Wieder einmal hat sich gezeigt, daß einheitliche Kampfaktionen der Arbeiter stärker sind als die Macht und Willkür des Großkapitals. Diese Erfahrung, die die Hoescharbeiter demonstriert haben, muß verstärkt von allen Arbeitern angewandt werden!"

Neben einem zentralen Artikel zur Regierungserklärung und dem Hinweis auf den Verkauf der 'UZ', jeden Samstag in der Bäckerstraße findet sich auf der Rückseite noch ein dritter Artikel:"
DIE FRAU - MENSCH ZWEITER KLASSE?

Trotz 'Gleichberechtigung' der Frauen ist es den Arbeitnehmerverbänden - sprich Gewerkschaften - nicht gelungen, namentlich in Industriebetrieben und im Einzelhandel (Kaufhäuser usw.) (HBV-Bereich, d.Vf.) die unzähligen Lohngruppen fortzubringen. Betriebsräte - wenn mehrere Perioden im Amt - lassen sich leider häufig von den Bossen mißbrauchen.

Während in den sozialistischen Ländern nach dem Prinzip 'gleiche Arbeit, gleicher Lohn' verfahren wird, gibt es in der sogenannten freien und demokratischen BRD extra 'untere' Lohngruppen, die den Frauen vorbehalten sind. Zum Beispiel:
Lohngruppe V gleich Facharbeiter
Lohngruppe IV gleich Angelernte Arbeiter
Lohngruppe III gleich Ungelernte Arbeiter
Lohngruppe II gleich Angelernte Arbeiterin
Lohngruppe I gleich Ungelernte Arbeiterin

Zwischen den Gruppen V - I besteht oft ein Lohnunterschied von 1 DM pro Stunde! Nun, bei 170 Stunden im Monatsdurchschnitt weiß jede Arbeitnehmerin, wie sie eingestuft ist - als Mensch 2. Klasse.

Auch vermißt man den Ausdruck 'Facharbeiterin' in den einzelnen Tarifen. Im Einzelhandel, vor allem in den Kaufhäusern und kaufmännischen Berufen ist der Lohndifferenzbetrag pro Monat noch größer. In der DDR ist diese Frage durch die Herstellung der völligen Gleichberechtigung der Frau längst gelöst! Bei uns in der BRD aber kann nur der gemeinsame Kampf der Arbeiter und die Stärkung der gewerkschaftlichen Kampfkraft diese enormen Lohnunterschiede beseitigen!

Die SPD-Regierung unternimmt in dieser Beziehung allerdings nichts, sondern belastet den kleinen Mann durch neue Steuererhöhungen (z.B. Mineralölsteuer) sowie staatlich geduldete Preissteigerungen. Nur die Arbeiterpartei, die DKP, eht den Bossen wirklich an den Kragen. In unserem Kampfprogramm fordern wir eine sofortige höhere Besteuerung der Großkonzerne (Anhebung des Steuersatzes von 53 auf 80 Prozent), verbunden mit einem Preisstop sowie eine drastische Einschränkung der Rüstungsausgaben um jährlich 15 Prozent zunächst bis zur Hälfte. Unmißverständlich gesagt: Nur wer dem Großkapital etwas nimmt, kann den Arbeitern etwas geben!"
Quelle: Hammer und Amboß Nr. 1, Lüneburg Apr. 1973

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23.04.1973:
Die DKP Lüneburg gibt vermutlich in dieser Woche ihre Betriebszeitung 'Hammer und Amboß' (vgl. Apr. 1973, Dez. 1973) als Maizeitung heraus, die auf ihren 4 Seiten ausschließlich zentrale Artikel enthält:
- die Maiaufrufe des DGB und des Parteivorstandes (PV) der DKP,
- eine DKP-Erklärung zur Rathausbesetzung in Bonn (vgl. 10.4.1973) sowie einen Artikel "Günstige Perspektiven für Beziehungen UdSSR - BRD" zum eventuellen Besuch von Breschnew (KPdSU) in der BRD.

Aufgerufen wird zum 1. Mai in Lüneburg.
Q: Hammer und Amboß Maizeitung, Lüneburg 1973

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01.05.1973:
In Lüneburg rief u.a. die DKP zur Demonstration um 9 Uhr in der Barckhausenstraße und im Wilschenbrucher Weg sowie zur Kundgebung um 10 Uhr auf dem Marktplatz auf.
Q: Hammer und Amboß Maizeitung, Lüneburg 1973, S. 2

Oktober 1973:
Die DKP Lüneburg berichtet vermutlich aus dem Oktober über sich selbst:"
KREISMITGLIEDERVERSAMMLUNG:
DKP KANDIDIERT 1974

Vor einiger Zeit fand die Kreismitgliederversammlung der DKP Lüneburg/Uelzen statt. Auf ihr wurde eine kritische Bilanz über die Arbeit der Partei gezogen und vorwärtsweisende Beschlüße gefaßt. Einmütig wurden Entschließungen gegen das Berufsverbot (BV,d.Vf.), für die Auflösung der revanchistischen Ostakademie in Lüneburg und für die Verbesserung der Wohnverhältnisse der Nikolaihofbewohner gefaßt. Nach einer konstruktiven Diskussion wurde der Kreisvorstand, bestehend aus 14 Mitgliedern, neu gewählt. Die Teilnahme der DKP Lüneburg an den Landtags- und Kommunalwahlen im Juni 1974 (LTW bzw. KW - vgl. 9.6.1974,d.Vf.) wurde beschlossen. In der Entschließung heißt es dazu:
'Wir kandidieren, weil die arbeitende Bevölkerung eine aktive und zuverlässige Interessenvertretung in den Kommunen braucht.'
Eine Solidaritätssammlung für das kämpfende chilenische Volk ergab 150 DM. Im Rahmen einer Abendveranstaltung '5 Jahre DKP', in der auch die Songgruppe 'Adelante' auftrat, wurden verdiente ältere Genossen ausgezeichnet, die Jahrzehnte in der kommunistischen und Arbeiterbewegung stehen."
Q: Hammer und Amboß Nr. 4, Lüneburg Dez. 1973, S. 3f

10.10.1973:
Die DKP, u.a. in Lüneburg, berichtet anläßlich des heutigen 'Handelsblattes':"
Im Frühjahr dieses Jahres legte die (West-) Berliner Handelsgesellschaft - Frankfurter Bank (BHF-Bank) eine Untersuchung über die zu erwartenden Gewinnsteigerungen der Unternehmer vor:

GEWINNSTEIGERUNG PRO AKTIE 1973

20 Prozent - VW
20 Prozent - Hoechst
22 Prozent - BMW
20 Prozent - Linde
25 Prozent - AEG
37 Prozent - MAN
50 Prozent - Demag
50 Prozent - Klöckner-Humboldt-Deutz (KHD,d.Vf.)
50 Prozent - Gutehoffungshütte (GHH,d.Vf.)
150 Prozent - Thyssen
(mit Ausnahme von Hoechst - CPK-Bereich - alle IGM-Bereich,d.Vf.)

Die BHF-Bank hat am 10.10.1973 diese Gewinnschätzungen erneut bestätigt.

'Die Berliner Handelsgesellschaft - Frankfurter Bank (BHF-Bank) hat jetzt ihre Gewinnschätzungen für deutsche Aktiengesellschaften auf den neuesten Stand gebracht. Dabei ergaben sich gegenüber den Prognosen vom Frühjahr meist nur GERINGFÜGIGE Korrekturen.' (Handelsblatt vom 10.10.1973)"
Q: Hammer und Amboß Nr. 4, Lüneburg Dez. 1973,S.2

13.10.1973:
Die DKP berichtet, u.a. in Lüneburg, über sich selbst:"
ARBEITERJUGENDKONFERENZ DER DKP

Am 13. Oktober 1973 fand in Frankfurt eine Arbeiterjugendkonferenz der DKP statt. Über 600 Teilnehmer diskutierten über die jugendpolitischen Alternativen der DKP.

Im Mittelpunkt der Diskussionen stand die Berufsbildung, der Jugendarbeitsschutz und die Stellung der Jugendvertreter und Lehrlinge. Die Konferenz erarbeitete zu jedem dieser Bereiche einen Katalog von Sofortmaßnahmen.

Diese Konferenz hat deutlich gezeigt, daß die DKP die einzige Partei ist, die die Forderungen der Arbeiterjugend ernst nimmt. Und die gleichzeitig auch die Wege aufzeigt um diese Veränderungen zu finanzieren. 'Die Finanzierung ist durch einen Bundesfonds für die Berufsbildung zu sichern, den die Unternehmer, besonders das Großkapital, aufzubringen haben. Weitere Mittel sind durch die Senkung der Rüstungskosten bereitzustellen.'"
Q: Hammer und Amboß Nr. 4, Lüneburg Dez. 1973,S.3

21.11.1973:
Vermutlich findet die IGM-Vertreterversammlung Lüneburg statt, von der die 'Lüneburger Landeszeitung', laut DKP, so berichtet:"
Lüneburg. Löhne und Gehälter, die um 'eine doppelstellige Zahl' steigen. 50 Prozent statt 30 Prozent Urlaubsgeld. Mehr Urlaub und Abschaffung der Leichtlohngruppen, die besonders Frauen benachteiligen. Für diese Forderungen haben sich die Delegierten der Vertreterversammlung der IG Metall, Verwaltungsstelle Lüneburg, ausgesprochen. Im Mittelpunkt stand der Bericht vom Geschäftsführer Helmut Muhsmann zur Tarifsituation.

Muhsmann: 'Die maßvolle, stabilitätsgerechte Haltung der IG Metall ist nicht honoriert worden. Sie wurde mit einer Preis- und Gewinnexplosion beantwortet.'"
Q: Hammer und Amboß Nr. 4, Lüneburg Dez. 1973, S. 2

Dezember 1973:
Die DKP Lüneburg gibt die Nr. 4 ihrer Betriebszeitung 'Hammer und Amboß' (vgl. 23.4.1973) unter Verantwortung von Gerd Haucke heraus, welches die letzte uns derzeit vorliegende Ausgabe ist. Auf den 4 Seiten wird berichtet der eigenen Kreismitgliederversammlung Lüneburg/Uelzen (vgl. Okt. 1973), über die Gewinne von ITT und von der Arbeiterjugendkonferenz der DKP (vgl. 13.10.1973), wozu angekündigt wird:"
Die DKP Lüneburg wird die Ergebnisse dieser Arbeiterjugendkonferenz in einer Jugendaussprache zur Diskussion stellen!"

Im Leitartikel heißt es zur Metalltarifrunde (MTR):"
TARIFKAMPF 1973:
PROFITE EXPLODIEREN REALLÖHNE SINKEN!

Die Mitglieder der IG Metall bereiten sich auf eine Lohnrunde vor, die nach den Worten des Vorsitzenden Eugen Loderer 'lang und hart' sein wird. In den Betrieben und in den Gewerkschaften wird die Höhe der Lohn- und Gehaltsforderungen diskutiert.

Bei Berücksichtigung der Preis- und Steuersteigerungen, des Produktivitätsfortschritts und des lohnpolitischen Nachholbedarfs ist eine Zulage zwischen 15 und 20% erforderlich.

Löhne und Gehälter decken nicht mehr die schnell steigenden Lebenshaltungskosten. Im Juli wurden nach amtlichen Angaben die Preis für einen Arbeiterhaushalt mit vier Kindern um 8,2% erhöht, für jedes Kind bis zu 18 Jahren um 9,9%.

Nahrungsmittel verteuerten sich um 13%! Mit 3,5% belasten höhere Steuern und Sozialabgaben die Kaufkraft der Löhne. Die niedrigen Tariferhöhungen zwischen 8 - 9% sind also längst durch die inflationistischen Preistreibereien der Unternehmer aufgezehrt.

Frech behaupten Unternehmer und Regierung, die Löhne würden die Preise treiben. Tatsache aber ist: Die Reallöhne sinken, die Profite explodieren!

Im Jahreswirtschaftsbericht des Rates der Weisen wurde für das 2. Halbjahr 1973 eine Profitsteigerung um 17% angenommen. Viele Konzerne scheffeln aber Supergewinne." Als Beleg wird hier ein zentraler bericht aus dem Handelsblatt vom 10.10.1973 eingefügt:"
Die große Gewinnstrecke hat erst begonnen. Arbeitshetze und Rationalisierung treiben die Arbeitsproduktivität hoch: 7,2% in der Metallverarbeitung!

Auch hier sieht man also, daß die Methoden der Ausbeutung ständig verfeinert und ausgebaut werden.
Reine Lohnerhöhungen genügen nicht um die Lebenshaltungskosten nicht den Lohntüten davonlaufen zu lassen.
Wir wollen Maschinen bauen - aber nicht Teil von Maschinen sein! Die Arbeit im Betrieb muß menschlicher werden. Hohen Bandgeschwindigkeiten, Akkordhetze und der Kürzung von Vorgabezeiten muß entgegengewirkt werden.

- Kündigungsschutz für ältere Arbeiter und Angestellte!
- Kündigungsschutz für Jugendvertreter!
- Bei der Fließband- und Taktarbeit die Abwechslungsarmut durch Aufgabenbereicherung und Aufgabenerweiterung verhindern!
- Bestehende Takte dürfen nicht weiter aufgeteilt werden!
- Bei Fließbandarbeit (Gruppenarbeit) muß die Zahl der zur Besetzung der Bänder notwendigen Arbeiter, der Arbeitstakt und die Zahl der Springer mit dem Betriebsrat vereinbart werden!
- Die Bezugsleistung (tarifliche Normalleistung) muß die im Zeitfaktor (in der Vorgabe- oder Sollzeit) zugrunde Mengenleistung sein."

Mit Hilfe der 'Lüneburger Landeszeitung' wird berichtet von der Vertreterversammlung der IGM Lüneburg (vgl. 21.11.1973) und fortgefahren:"
Unternehmer und Regierung heizen Preise und Steuern weiter an. Das bringt zusätzliche Profite und läßt das Inflationskarussell immer schneller werden! Sollen die Reallöhne nicht weiter sinken, müssen Teuerungszulagen (TZL,d.Vf.) Preisstop und spürbare Reallohnerhöhungen erkämpft werden. Die Unternehmer können zahlen!"

Auf der letzten Seite heißt es:"
Einen Finger kann man brechen!
Fünf Finger sind eine Faust!

Das Kapital organisiert sich.
Warum wohl?
Warum haben noch immer einige wenige die Macht in diesem Staat?
Warum haben wir keine Demokratie im Betrieb?
Eine starke Gewerkschaft ist eine Notwendigkeit!
Eine Gewerkschaft kann aber niemals die Rolle einer Partei spielen!
Wir sind die Partei der arbeitenden Bevölkerung!
Wir sind Arbeiter, Angestellte, Lehrlinge, Schüler und Studenten. Aber noch immer hat die Mehrheit, die arbeitende Bevölkerung, nicht die Macht in diesem Staat.
Darum brauchen wir alle, die dies ändern wollen.
Wir brauchen alle, die mit uns für unsere gemeinsamen Interessen kämpfen wollen!
Wir sind jeden Samstag in der Bäckerstr. und verkaufen die UZ. Dort können Sie mit uns Kontakt aufnehmen. … Wir brauchen Sie!"
Q: Hammer und Amboß Nr. 4, Lüneburg Dez. 1973

Letzte Änderung: 13.10.2020