Hannover - Continental-Gummiwerke

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin, 19.8.2021

Hier können nur wenige Dokumente vorgestellt oder erschlossen werden. Die Belegschaft der Continental-Gummiwerke Hannover ist danach offenbar stets in der ersten Reihe dabei, wenn es darum geht, aufzubegehren, wie hier zunächst kurz anhand erster Verweise auf Streikberichte (vgl. Dez. 1967) sowie der frühen Proteste gegen die Fahrpreiserhöhungen dokumentiert werden kann.

Ansonsten wird bei den Continental-Gummiwerken, mit dem mutmaßlichen Hauptsitz in Hannover, der Bedarf der Autoindustrie an Reifen befriedigt, wobei sich bei Conti bereits kurz nach ihrer Gründung die DKP engagiert (vgl. 26.6.1969), vermutlich nicht zuletzt vermittels ihrer jugendlichen Anhänger (vgl. 26.6.1969). Die DKP publiziert auch frühzeitig ihre Presse für die Continental-Gummiwerke (vgl. Sept. 1969, Apr. 1970), berichtet in dieser auch vom alljährlich erneut aufflammenden Protestes gegen die Fahrpreiserhöhungen der heimischen ÜSTRA im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV - vgl. 2.3.1970).

Ab dem Frühjahr 1970 berichtet auch die 'Arbeitersache' von Conti (vgl. 13.4.1970), schildert auch die Kautschuk-Tarifrunde 1970, bei der es bei Conti Hannover offenbar zum gesetzwidrigen Streik kommt (vgl. 8.6.1970, 12.6.1970).

Ab Ende 1970 schenkt nun auch die KPD/ML-ZB den Hannoveraner Contiwerken mehr Aufmerksamkeit, zunächst aufgrund der mutmaßlichen Aggressivität des Werksschutzes, die in einen Zusammenhang mit diversen Waffenbeschaffungsplänen der mit der Sicherung der ordnungsgemäßen Wahrnehmung der Demokratie Beauftragten, wie dem Westberliner Handgranatengesetz, gestellt worden zu sein scheint (vgl. 24.10.1970).

Auch die Kurzarbeit bei Conti Hannover, eine der gern als Anzeichen der Krise gedeuteten Maßnahmen der quantitativen Produktionskontrolle, wird durch die Linke bundesweit gemeldet (vgl. 20.11.1970, Dez. 1970, 25.1.1971), wobei auch noch die Kantinenpreise anziehen (vgl. 1.12.1970). Im Hintergrund von derlei finsteren Umtrieben stehen natürlich Konzernkooperationen (vgl. Jan. 1971). Das ruft weitere Arbeiteravantgarden auf den Plan bzw. dient diesen in heimischen Gefilden zur Berichterstattung (vgl. Jan. 1971, 18.1.1971).

Die Continental-Gummiwerke Hannover werden dergestalt zu einem immer wieder gern angeführten Betrieb (vgl. 29.1.1971 , Feb. 1971 , 5.2.1971), werden von der KPD/ML-ZB im Eifer des Klassenkampfs wohl gar der Chemieindustrie zugeschlagen (vgl. 1.2.1971).

Die Deutsche Bank erweist sich als scheinbarer Drahtzieher des Kapitals im Hintergrund (vgl. 15.2.1971, 20.2.1971, März 1971), während sich auf der Linken die verschiedenen Betriebsgruppen von DKP und KPD/ML-ZB angiften (vgl. 20.2.1971).

Die Gelder, die die Oberen der Continental Gummiwerke einstreichen, rufen offenbar Neid hervor (vgl. 18.3.1971). Selbst einigen Beschäftigten der Conti Hannover werden offenbar zwecks Spaltung die Bezüge aufgrund der Kurzarbeit teils erhöht (vgl. 12.4.1971). Die Kurzarbeit aber ist immer noch das wichtigste Thema, wenn von Conti Hannover berichtet wird (vgl. 19.4.1971).

Nun aber tritt das bundesdeutsche Kernproletariat in natürlich exakt angemessener Gestalt als Handwerker aggressiv auf den Plan, durchkreuzt diesen - ist darin doch das UMS-System enthalten, welches bereits im Dezember 1969 im schwedischen Kiruna zum Ausstand führte - und bewirkt so einen der frühesten Arbeiteraufstände der Jahres 1971, wobei aber nur die Handwerker selbst tätig zu werden scheinen (vgl. 12.5.1971, 13.5.1971, 14.5.1971), andere teile der Belegschaft sich nicht anschließen. Die damalige bundesdeutsche Linke gibt sich eher überrascht (vgl. Mai 1971, 7.5.1971). Ein Aktionskomitee der Kollegen, welches als Kollektiv die Tarifautonomie untergräbt, wird gewählt (vgl. 16.8.1971).

Die DKP-Betriebszeitung greift in die Bewegung ein (vgl. Mai 1971, 14.5.1971), es kommt offenbar gar zu Treffen mit der KPD/ML-ZB (vgl. 15.5.1971), beide Partei-Betriebsgruppen bedenken die Beschäftigten mit bedrucktem Papier voller Prophezeiungen über die prima Zukunft der Werktätigen wie schon in der DDR gegenwärtig bzw. des Proletariats, wie es in der VR China heimisch ist (vgl. 17.5.1971). Die KPD/ML-ZB versucht sich nicht nur darin, die Schlussfolgerungen zu ziehen (vgl. 18.5.1971), sondern schildert gar auch den Eingriff der Polizei (vgl. 18.5.1971). Berichtet wird auch bei Conti Northeim (vgl. 19.5.1971).

Nur eine Woche nach dem Ende des Handwerkerstreiks bei Conti Hannover beginnt die Kautschuk-Tarifrunde 1971 in Niedersachsen, für die die Conti unbestritten der mit Abstand wichtigste Betrieb ist (vgl. 24.5.1971), wobei das Beispiel von Conti Hannover auch in anderen Betrieben, Branchen und Orten Mut zu machen scheint (vgl. 26.5.1971, Juni 1971, 7.6.1971).

Conti Hannover ist damals einer der wichtigsten Betriebe in Hannover und somit auch in die jeweiligen Kampagnen der Linken, wie die für Angela Davis, (vgl. 19.10.1971) einbezogen.

Für die KPD/ML-ZB ist die Betriebsgruppe bei Conti Hannover (vgl. 23.10.1971, 1.12.1971) damals keineswegs unwichtig, sondern vielmehr eine der knappen Handvoll wirklicher Gruppen im Norden der Republik. Zumindest könnte die Gruppe bei der Conti gemeinsam mit der Betriebsgruppe bei Hanomag Hannover als eine der maßgeblichen Organisationseinheiten der KPD/ML-ZB und ihres Landesverbandes Niedersachsen in der Region betrachtet werden. Sie meldet sich in der Parteidiskussion prominent zu Wort (vgl. 10.1.1972), worauf auch Duisburg Bezug genommen wird (vgl. Feb. 1972).

Vor Ort in Hannover macht immer noch der Werksschutz von sich reden (vgl. 6.3.1972), stehen doch nun die Betriebsrätewahlen an (vgl. 13.3.1972). Offen revolutionäre Listen scheint es 1972 nicht zu geben, die Belegschaft der hannoverschen Contiwerke beteiligt sich vielmehr brav an den rechtswidrigen Aktionen zur Verteidigung der sozialliberalen Koalition (vgl. 26.4.1972), unternimmt aber bald auch auf eigene Faust wiederum rechtswidrige Streikaktionen (vgl. 12.6.1972).

Die Conti-Betriebsgruppe der KPD/ML-ZB scheint immer noch eifrig bemüht, sich zu verankern (vgl. Juli 1972), zu einer Zeit, als die KPD/ML-ZB sich schon in alle Himmelsrichtungen aufzulösen begann.

Als gemeinsamer Hintergrund für Versammlungen mag dabei die Gewerkschaftsopposition (GO), die KPD/ML-orientierte Vorläuferin der RGO, gedient haben, an deren frühesten Treffen sich auch Beschäftigte von Conti Hannover offiziell als Gruppe oppositioneller Gewerkschafter (GOG) Conti beteiligen (vgl. 22.10.1972, 20.11.1972). In Hannover selbst wird nun aber neben DKP und KPD/MLs auch die KPD bei Conti aktiv (vgl. 8.11.1972), wähnt sich allerdings in ihrer Notwendigkeit als Arbeiteravantgarde umgehend durch die IG Chemie und deren internationale Verbindungen bedrängt (vgl. 9.2.1973), während die DKP beharrlich ihre Betriebszeitung publiziert (vgl. Juni 1972, Sept. 1972, Okt. 1972, Nov. 1972, Dez. 1972). Dies setzt sich auch altbekannt im neuen Jahr fort (vgl. Jan. 1973, Feb. 1973, März 1973, Apr. 1973, Mai 1973), während die KPD schon einmal Hintergründe der Gewerkschaftstaktik enthüllt (vgl. 9.2.1973), und die KPD/ML-ZK derweil, nun recht unangefochten alleiniges Angebot der Marke KPD/ML auf dem norddeutschen Markt, weiterhin ihre Gewerkschaftsopposition zu gebären versucht (vgl. 21.4.1973). Ob der Streik für die Teuerungszulage wirklich in Niedersachsen stattgefunden hat (vgl. Mai 1973), oder eher im Oberbayrischen Bedarf der Klärung, aus der Nähe oder aus sonstigen Quellen ist zumindest nichts davon zu erfahren, weder aus der DKP-Betriebszeitung (vgl. Juni 1973, Juli 1973, Aug. 1973, Sept. 1973, Okt. 1973), noch etwa von der KPD/ML (vgl. 18.8.1973).

Nun stimmt auch noch der frisch gegründete Kommunistische Bund Westdeutschland (KBW), in Gestalt seiner örtlichen Sympathisantengruppe Kommunistischer Bund Hannover (KBH), in den Chor der Konzertierten Aktion der kommunistischen Avantgarden vor den Hannoverschen Conti-Toren ein, allerdings mit nur bescheidenem Erfolg (vgl. 12.9.1973, 26.9.1973, 10.10.1973, 7.11.1973, 22.11.1973, 19.12.1973). Auch die DKP (vgl. Dez. 1973, Jan. 1974) sowie die KPD (vgl. 24.10.1973) bemühen sich um die Anleitung der dortigen Beschäftigen bei der Bolschewisierung der Bundesrepublik, wobei die KPD 1974 offenbar wiederum die Fahrpreiserhöhungen der ÜSTRA im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) als Aufhänger benutzt (vgl. 27.12.1974). Die KPD bleibt vermutlich nachhaltig an der Conti interessiert (vgl. 9.12.1975), wobei vom Streik Anfang 1976 (vgl. 30.1.1976, 4.2.1976) und auch weiterhin (vgl. Apr. 1976) ebenfalls auch die trotzkistische SAG berichtet, die in Hannover damals einen ihrer wenigen Schwerpunkte hat.

Bei der Conti Hannover aber scheint damals offenbar zunächst immer noch eher eine aus der längst aufgelösten KPD/ML-ZB stammende Gruppe, die sog. Conti-Gruppe, für linksradikale Revolutionäre relevant (vgl. 14.4.1976), während die KPD gar die Verlagerungen nach Northeim anprangert (vgl. 30.8.1976) und der KBW eine Betriebszeitung 'Arbeitersache' herausgibt (vgl. 18.10.1977).

Auszug aus der Datenbank "Materialien zur Analyse von Opposition" (MAO)

Dezember 1967:
Innerhalb der deutschen Sektion des Vereinigten Sekretariats (VS) der Vierten Internationale erscheint anstatt des bisherigen 'Rundbriefes' nun die Nr.1 des 'Internen Bulletins' (vgl. Feb. 1968). Ebenfalls auf Dezember datiert ist auch die Nr.2, die schon unter dem neuen Titel 'Zentralredaktions-Rundbrief' (ZR-RB) erscheint und sich u.a. mit Streiks u.a. bei Conti befaßt.
Quellen: VS-deutsche Sektion: Internes Bulletin Nr. 1, o.O. Dez. 1967; VS-deutsche Sektion-ZR: Rundbrief Nr. 2, o.O. Dez. 1967

19.06.1969:
In Hannover erntet der DGB, laut 'RPK', mit einem Flugblatt zu den Fahrpreiserhöhungen nur "den Hohn und Spott der Arbeiter. … Dagegen wurden SDS-Flugblätter und solche der KPD/ML den Verteilern von den Arbeitern … aus der Hand gerissen".

"Vor dem Conti-Werk Limmer wurden SDS-Verteiler von Arbeitern vor dem anrückenden Werkschutz abgeschirmt. In den Diskussionen vor den Fabriktoren und dem Hauptbahnhof trat die Unzufriedenheit mit den Gewerkschaften, aber auch die Sympathie mit den radikalen Demonstranten deutlich hervor. Arbeiter schlugen neue Kampfobjekte vor: die bei 7,4% Lohnerhöhung steckengebliebenen Tarifverhandlungen bei der Conti, die hohen Mieten, … die Fernsehgebühren."
Q: SC: Info Nr. 7, Frankfurt 5.7.1969

26.06.1969:
Die DKP bringt die Nr. 13 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 19.6.1969, 3.7.1969) und berichtet aus Hannover, u.a. von den Betriebsräten bzw. Vertrauensleuten oder Jugendvertretungen von Conti.
Q: Unsere Zeit Nr. 13, Essen 26.6.1969

September 1969:
Die Betriebsgruppe Conti Stöcken, Limmer, Hochhaus und Vahrenwald der DKP in Hannover gibt erstmals ihren 'Roten Reifen' (vgl. Apr. 1970) heraus.
Q: Roter Reifen Nr. 1, Hannover 1969

25.09.1969:
Die DKP bringt die Nr.26 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 18.9.1969, 2.10.1969) und berichtet u.a. von Conti Hannover.
Q: Unsere Zeit Nr. 26, Essen 25.9.1969

02.03.1970:
Das Aktionskomitee der sozialistischen Arbeiter-, Schüler- und Studentengruppen Hannovers gibt vermutlich in dieser Woche ein Flugblatt heraus, welches auf der Rückseite u.a. den folgenden Text enthält:"
LASSEN WIR UNS KEINEN SAND IN DIE AUGEN STREUEN: FAHRPREISERHÖHUNG

Wie rechtfertigen die Bosse der Verkehrsträger und die Bürokraten die Preiserhöhung????

Der 'Großraumfahrschein' erlaube es, von 'Burgdorf bis zum Steinhuder Meer' unter Inanspruchnahme verschiedener Verkehrsmittel für 80 bzw. 60 Pfg. zu fahren. Wer aber tagtäglich von Vahrenheide bis Conti Vahrenwald (CPK-Bereich,d.Vf.) fahren muß, den interessiert die Fahrt von Burgdorf nach Steinhude wenig. Er bezahlt jetzt nämlich 80 bzw. 60 anstatt 50 Pfg. (Und wer zum Steinhuder Meer segeln fährt, ist sowieso nicht auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen.) Nur für den kleinen Teil der sog. 'Pendler', die gezwungen sind, auf ihrem Weg zum Arbeitsplatz mehrere Verkehrsträger, z.B. Bahn UND Üstra, in Anspruch zu nehmen, bedeutet der neue Tarif keine Preiserhöhung."
Q: Aktionskomitee der sozialistischen Arbeiter-, Schüler- und Studentengruppen Hannovers: Lassen wir uns keinen Sand in die Augen streuen: Fahrpreiserhöhung, Hannover o.J. (1970)

April 1970:
Die Betriebsgruppe Conti Stöcken, Limmer, Hochhaus und Vahrenwald der DKP in Hannover gibt diesen Monat die Nummern 2, 3 und 4 ihres 'Roten Reifens' (vgl. Sept. 1969, Mai 1970) heraus.
Q: Roter Reifen Nr. 2 bis 4, Hannover Apr. 1970

13.04.1970:
In Hannover erscheint die 'Arbeitersache' Nr. 2 (vgl. 28.4.1970) mit dem Artikel "Information (Continental Gummi Werke)."
Q: Arbeitersache Nr. 2, Hannover 13.4.1970, S. 8

Hannover_SALG_Arbeitersache_1970_02_08


Mai 1970:
Die Betriebsgruppe Conti Stöcken, Limmer, Hochhaus und Vahrenwald der DKP in Hannover gibt die Nr.5 ihres 'Roten Reifens' (vgl. Apr. 1970, Nov. 1970) heraus.
Q: Roter Reifen Nr. 5, Hannover Mai 1970

08.06.1970:
Laut KPD/ML-ZB kommt es bei den Continental-Gummiwerken in Hannover zu einem wilden Streik von mehreren hundert Arbeitern, die einen baldigen Abschluß der Tarifverhandlungen fordern. Von einem Streik im Juni oder Juli berichtet auch die RFO Saarland, während die DKP sogar das Datum weiß.
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 6, Bochum 15.6.1970; Unsere Zeit - Ausgabe NRW Nr.25,Düsseldorf 20.6.1970;Rote Fahne - Röchling Nr.7,Völklingen o.J. (1970)

12.06.1970:
In Hannover erscheint die 'Arbeitersache' Nr. 4 (vgl. 28.4.1970) mit dem Leitartikel "Bums - Da fiel der Vorstand um. Streik bei Conti-Limmer".
Q: Arbeitersache Nr. 4, Hannover 12.6.1970, S. 1ff

Hannover_Arbeitersache011

Hannover_Arbeitersache012

Hannover_Arbeitersache013


24.10.1970:
Die Nr. 44 des 'KND' (vgl. 21.10.1970, 26.10.1970) der KPD/ML-ZB erscheint. Eingegangen wird auch auf die "Werkspolizei", zu der u.a. gesagt wird:"
Der BdA verstärkt seine Bemühungen, die Kämpfe der Arbeiterklasse in den Betrieben zu unterdrücken. Die Kapitalisten, die im BdA vereinigt sind, wollen die 'Aktivitäten linker Gruppen in den Betrieben' stärker beobachten, um alle Aktivitäten dieser Gruppen zentral zu sammeln und auszuwerten. Dieses zusammengetragene Material soll Grundlage für die Abwehrmaßnahmen der Kapitalisten sein." Beispiele berichten von Felten und Guillaume Köln sowie von Conti Hannover. "Und die D'K'P tut so, als sei diese Entwicklung den Plänen der SPD nach 'mehr Demokratie' entgegengesetzt. Dabei will sie natürlich nichts davon wissen, daß die Maßnahmen der Kapitalisten in Einklang stehen mit den Aktivitäten der SPD: Ausbau des Bundesverfassungsschutzes (…), Umorganisierung des Bundesgrenzschutzes zu einer Bürgerkriegsarmee (…) sowie die Vorbereitung der Polizei für den Einsatz gegen die Arbeiterklasse. (Handgranatengesetz …)"
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 44, Bochum 24.10.1970

November 1970:
Die Betriebsgruppe Conti Stöcken, Limmer, Hochhaus und Vahrenwald der DKP in Hannover gibt die Nr. 13 ihres 'Roten Reifens' (vgl. Mai 1970, 22.2.1971) heraus.
Q: Roter Reifen Nr. 13, Hannover Nov. 1970

20.11.1970:
Die KPD/ML-ZB berichtet von Conti Hannover:"
Am 20. November teilte die Continental Gummiwerke AG in Hannover mit, daß noch in diesem Jahr Kurzarbeit eingeführt wird. 1 400 Beschäftigte werden an 5 Tagen im Dezember nicht arbeiten. Als Ursache werden Absatzschwierigkeiten bei der Autoindustrie, der Landmaschinen- und der Schuhindustrie angegeben."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 53, Bochum 25.11.1970, S. 3

23.11.1970:
Bei den Kabelwerken Reinshagen (KWR) in Bochum erscheint vermutlich in dieser Woche ein Flugblatt der Roten Betriebsgruppe (RBG) der KPD/ML-ZK und ihrer Roten Garde (RG):"
KRISENBAROMETER AUF STURM

In der Stahl- und Elektrobranche fing es vor kurzem an: bei den Bosch-Werken in Stuttgart, Reutlingen, Dillingen, Bamberg und Blaichach wurde wegen zurückgehender Aufträge Kurzarbeit eingeführt. Die Blaupunkt Werke und AEG-Telefunken zogen nach. Krisenerscheinungen wie Kurzarbeit und Entlassungen meldeten nun auch Werke der Autozulieferindustrie (Continental, Kupferhütten), Schuhindustrie (Salamander), Uhrenindustrie (Kienzle), Textilindustrie, ein Werk in Schwalmtal will zu Weihnachten 400 Kollegen von insgesamt 1 200 entlassen!"
Q: KPD/ML-ZK und RG-RBG Reinshagen: Krisenbarometer auf Sturm, Bochum o.J. (1970)

Dezember 1970:
Vermutlich Mitte Dezember, auf jeden Fall nach dem 7.12.1970, erscheint die auf Nov./Dez. 'Internationale Arbeiterkorrespondenz' Nr.34 (vgl. Okt. 1970, März 1971) und berichtet auch:"
Jetzt haben auch die Continental-Werke in Hannover für 1400 Beschäftigte, das ist ein Siebentel der gesamten Belegschaft, Kurzarbeit eingeführt. Betroffen von einer Woche Arbeitsausfall sind die Abteilungen für Sohlen, Absätze, Keilriemen und Autozubehör."
Q: Internationale Arbeiterkorrespondenz Nr. 34, Frankfurt Nov./Dez. 1970, S. 2

Dezember 1970:
Bei Continental Hannover wird, laut KPD/ML-ZK, Kurzarbeit für insgesamt 1 400 KollegInnen eingeführt. Laut KPD/ML-ZB wird an 5 Tagen im Dezember nicht gearbeitet, was ca. 10% weniger Lohn bedeute.
Q: Roter Morgen Nr. 2, Hamburg Feb. 1971, S. 1; Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 55, Bochum 2.12.1970, S. 5;Schwungrad Nr. 10, Hannover Dez. 1970

01.12.1970:
Bei Conti Hannover werden ab heute, laut KPD/ML-ZB, die Essenspreise um 30% erhöht.
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 55, Bochum 2.12.1970, S. 5

21.12.1970:
Vermutlich in dieser Woche geben in Berlin die Sozialistischen Betriebsgruppen von Daimler, Gillette, NCR und SEL die Nr. 6 ihrer 'Die Sache der Arbeiter' (vgl. 1.10.1970, März 1971)datiert auf Nov./Dez. 1970 mit dem Titel 'Präsente zum Fest - Kurzarbeit' heraus. Über Kurzarbeit wird bundesweit berichtet u.a. von Conti Hannover.
Q: Die Sache der Arbeiter Nr. 6, Berlin Nov./Dez. 1970

Januar 1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet von Phönix Hamburg und Conti Hannover:"
Bereits Anfang Januar wurde zwischen Phönix und Conti eine 'lose Zusammenarbeit' angekündigt. Die Phönix-Verwaltung kündigte damals an, man wolle Fragen einer Kooperation auf bestimmten Gebieten prüfen und klären, ob damit die Marktstellung gegenüber den großen ausländischen Konkurrenten verbessert werden könnte."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 14, Bochum 20.2.1971, S. 7

Januar 1971:
Die Berliner KPD/AO gibt die Nr.13 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 7.12.1970, 1.2.1971) heraus. Eine Arbeiterkorrespondenz kommt von Conti Hannover, wo die DKP ihren 'Roten Reifen' herausgibt.
Q: Rote Fahne Nr. 13, Berlin Jan. 1971

Januar 1971:
Anfang 1971 entsteht, nach eigenen Angaben, bei den Hannoveraner Continental-Werken eine Betriebsgruppe der KPD/ML-ZB.
Q: Dokumentation Roter Conti Arbeiter: Die Kautschuk Tarifrunde 72 in Niedersachsen steht im Zeichen der Stärke der Arbeiterklasse, o.O. (Hannover) o.J. (1972)

Januar 1971:
Vermutlich in der letzten Januarwoche gibt das SALZ Hamburg ein S.A.L.Z.-Extrablatt "Krise - Offene und versteckte Angriffe der Kapitalisten auf die Existenzgrundlage der Arbeiterklasse" heraus, welches u.a. über Kurzarbeit bei Conti berichtet.
Q: S.A.L.Z.-Extrablatt Krise - Offene und versteckte Angriffe der Kapitalisten auf die Existenzgrundlage der Arbeiterklasse, Hamburg Jan. 1971

18.01.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet vermutlich aus dieser Woche:"
Bei Conti-Gummi in Hannover wird die Kurzarbeit vom Dezember fortgesetzt. Die Konzern-Verwaltung erklärte dazu, die Auswirkungen des Auftragsrückgangs in einzelnen Bereichen hätten sich auf einige weitere Abteilungen des Unternehmens verlagert. Betroffen sind von der Kurzarbeit etwa 1 000 Arbeiter."

Die OG München der KPD/ML-ZK berichtet bei BMW (IGM-Bereich - vgl. Feb. 1971) von 1 400 Betroffenen.
Q: KPD/ML-ZK-OG-München: Tausende von Arbeitern rausgeschmissen, München o.J. (1971),S.1; Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 7, Bochum 27.1.1971, S.1 2

25.01.1971:
In Berlin gibt die KPD/AO die Nr. 15 ihrer 'Kommunistischen Arbeiterpresse - Ausgabe AEG Telefunken' (vgl. Jan. 1971, 15.2.1971) heraus. In "Kurzarbeit und Massenentlassungen auch in Westdeutschland" wird auch berichtet von Conti Hannover über 49 Entlassungen monatlich.
Q: Kommunistische Arbeiterpresse - Ausgabe AEG Telefunken Nr.15,Berlin 25.1.1971, S. 5

29.01.1971:
Es erscheint die Nr. 100 der 'RPK' (vgl. 22.1.1971, 5.2.1971) mit dem Artikel "Die Franco-Clique ist eine Marionette des westdeutschen Imperialismus", in dem es auch heißt: "Durch eine 50%iger Beteiligung an der 'Expecialidades des Caucho S.A.' haben die Continental-Werke in Hannover ihre Position weiter ausgebaut".
Q: Rote Presse Korrespondenz Nr. 100, Berlin 29.1.1971, S. 6

Februar 1971:
Die Nr. 2 der 'Roten Fahne' des KAB/ML (vgl. Jan. 1971, März 1971) berichtet u.a. von Conti.
Q: Rote Fahne Nr. 2, Tübingen Feb. 1971

Februar 1971:
In München gibt die Betriebsgruppe BMW der ABG die Nr. 6 ihrer 'Arbeitersache' heraus. U.a. wird auch von Conti berichtet.
Q: Arbeitersache Nr. 6, München Feb. 1971, S. 2

Februar 1971:
Die OG München der KPD/ML-ZK gibt vermutlich im Februar bei BMW ein Flugblatt heraus, in dem es zum IGM-Bereich bzw. der Autoindustrie in auffälliger Nachrichtenübereinstimmung mit dem 'KND' Nr.5 der KPD/ML-ZB (vgl. 20.1.1971) heißt:"
TAUSENDE VON ARBEITERN RAUSGESCHMISSEN

GUMMI: Bei Conti Gummi 1 400 Kollegen in Kurzarbeit (vgl. CPK-Bereich in Hannover - 18.1.1971,d.Vf.)."
Q: KPD/ML-ZK-OG-München: Tausende von Arbeitern rausgeschmissen, München o.J. (1971)

Februar 1971:
In Hamburg gibt die Betriebsgruppe des SALZ auf der Norddeutschen Affinerie (NA) erstmals ihre 'Arbeiterstimme' heraus. U.a. mit Berichten über die Kurzarbeit u.a. bei Conti.
Q: Arbeiterstimme Nr. 1, Hamburg Feb. 1971, S. 1

01.02.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet vermutlich aus dieser Woche:"
ZUR LAGE IN DER CHEMIEINDUSTRIE

Durch die verschärfte imperialistische Konkurrenz auf den ost- und westeuropäischen und den US-Märkten hat jetzt auch in der Chemieindustrie eine zyklische Krise begonnen. Anzeichen dafür sind vor allem die Einstellungsstops bei Bayer, Hoechst, BASF (in Ludwigshafen in Rheinland-Pfalz, d.Vf.), CWH (in Marl in NRW, d.Vf.), Boehringer, Kalle Wiesbaden (in Hessen, d.Vf.), zum Teil auch schon Überstundenkürzungen z. B. bei Glasurit, das zu BASF gehört. Weitere Maßnahmen werden möglicherweise von den Kapitalisten noch vor oder in der Tarifrunde (CTR, d.Vf.) zur Erpressung der Arbeiter durchgeführt werden. Das heißt jedoch auf keinen Fall, daß es sich in der Chemieindustrie um eine 'gewollte Rezession' handelt.

Wir müssen hier verstärkt die Forderung nach 6 Mark Mindestlohn stellen und versuchen, sie in den nächsten Monaten zu einer Aktionslosung zu machen. …

Das Wichtigste sind im Moment die Verrätereien der rechten Gewerkschaftsführer. In den Betrieben tun die rechten Gewerkschaftsführer alles, um das Aufstellen von Forderungen zu verhindern und rechnen intern mit den üblichen 8 - 9%.

Bezeichnend für ihre Taktik ist folgende Geschichte (vermutlich von Conti Hannover in Niedersachsen, d.Vf.): In Chemiebetrieben in Norddeutschland haben KPD/ML-Genossen bei der Vertrauensleuteschulung den Antrag gestellt, sobald wie möglich über die Tarifrunde zu beraten. Im Schulungsplan waren diese Beratungen erst direkt vor dem Kündigungstermin vorgesehen. Die Genossen konnten sich durchsetzen und einen Termin, der über einen Monat vor dem Kündigungstermin liegt, erreichen.

Die Bonzen versuchten diesen Erfolg mit allen Mitteln zu durchkreuzen und suchten Ausreden, um den Termin zu verschieben (Referent erkrankt usw.)! Es hat ihnen aber nichts geholfen.

Gegen die Verrätereien der rechten sozialdemokratischen Führer heißt im Moment die taktisch wichtigste Parole:
DIE LOHNFORDERUNGEN MÜSSEN AUF DEN TISCH!

Damit ist nicht gemeint, daß wir warten, bis die Bonzen die Forderungen auf den Tisch legen, sondern daß wir selbst aktiv darangehen, das Aufstellen von Forderungen durchzusetzen.

Wir verbinden dies mit der zweitwichtigsten Parole:
SCHLUSS MIT DER SCHLICHTUNGS- UND ARBEITSGEMEINSCHAFTSPOLITIK!
SCHLUSS MIT DEN SPITZENGESPRÄCHEN!

Die Schlichtungsverhandlungen werden jetzt statt 14 Tagen 23 Tage dauern. Der Schlichtungstermin wurde auf den 19.2. festgesetzt!"
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 11, Bochum 10.2.1971, S. 4

05.02.1971:
Vor oder an diesem Tage gibt das SALZ Hamburg erstmals seine auf Februar datierte 'Kommunistische Arbeiter Zeitung' (KAZ) (vgl. 10.2.1971) heraus. Berichtet wird u.a. über die Kurzarbeit u.a. bei Conti.
Q: Kommunistische Arbeiter Zeitung Nr. 1, Hamburg Feb. 1971

15.02.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet vermutlich aus dieser Woche:"
Die Deutsche Bank hat Mitte Februar von dem amerikanischen Konzern Firestone die 25%-ige Beteiligung an den Phönix-Gummiwerken AG, Hamburg, übernommen. Damit scheint der Weg offen zu sein für eine Zusammenarbeit und spätere Konzentration auf dem Reifensektor: Die Deutsche Bank ist auch an dem größten westdeutschen Reifenhersteller, der Continental Gummi-Werke AG, Hannover beteiligt (vgl. Jan. 1971,d.Vf.). Die Deutsche Bank stellt zur Zeit in beiden Unternehmen die Aufsichtsratsvorsitzenden; bei Conti ist es Alfred Herrhausen, bei Phönix ist es H. J. Abs."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 14, Bochum 20.2.1971, S. 7

20.02.1971:
Die KPD/ML-ZB gibt ihren 'KND' Nr. 14 (vgl. 17.2.1971, 24.2.1971) heraus. In "Deutsche Bank bei Phönix und bei Hoesch" heißt es:"
Die beginnende Krise führt zu einer stärkeren nationalen und internationalen Konzentration. In der BRD sehen wir in der jetzigen, noch nicht sehr weit fortgeschrittenen Phase der Krise die Vorbereitungen der Monopole, durch Zusammenschlüsse und Rationalisierung in der Krise die Profite zu sichern und die Konkurrenzfähigkeit zu steigern. Die führende Rolle hat hierbei das Finanzkapital übernommen, vor allem die Deutsche Bank."

Berichtet wird dann über den Chemiebetrieb Phoenix Hamburg (CPK-Bereich - vgl. 15.2.1971) und dessen Beziehungen zu Conti Hannover in Niedersachsen (vgl. Jan. 1971) sowie von Hoesch Dortmund (IGM-Bereich in NRW - vgl. 15.1.1971) und fortgefahren:"
An diesen vorbereitenden Schritten zu umfangreichen Konzentrationen wird deutlich, welch umfangreiche Angriffe durch Rationalisierung die Arbeiterklasse bei weiter fortschreitender Krise noch zu erwarten hat."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 14, Bochum 20.2.1971

22.02.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet vermutlich aus dieser Woche über die DKP Betriebsgruppe Conti Stöcken, Limmer, Hochhaus und Vahrenwald in Hannover und deren 'Roten Reifen' (vgl. Nov. 1970, Mai 1971):"
D'K'P-HETZE GEGEN KPD/ML BEI CONTI-HANNOVER

Je stärker die KPD/ML in den Betrieben Fuß faßt, eigene Betriebsgruppen aufbaut und durch den Einsatz für die berechtigten Forderungen der Arbeiter sich als wirkliche Partei der Arbeiterklasse erweist, desto mehr werden die Revisionisten in die Enge gedrängt; in vielen Betriebszeitungen beginnen sie eine üble Hetze gegen die KPD/ML. Daß sie dabei jedoch nur auf Verleumdungen und Falschmeldungen aufbauen können, aber nicht die Betriebsarbeit der KPD/ML vor den Kollegen angreifen können, zeigt folgender Artikel, den die D'K'P-Bonzen bei Continental-Hannover verteilt haben:

'Jedesmal, wenn vor den Toren der Continental die 'Rote Fahne' oder der 'Rote Conti-Arbeiter' verteilt wird, kommen unsere Kollegen zu uns Kommunisten im Betrieb und bringen uns mit diesen Flugblättern in Verbindung. Wir von der DKP versichern dann immer wieder, daß wir nichts mit diesen Flugblättern und ihren Verfassern zu tun haben.

Die DKP ist die einzige legale kommunistische Partei in der Bundesrepublik. Sie fühlt sich eng verbunden mit den kommunistischen und Arbeiterparteien der ganzen Welt, den sozialistischen Staaten, insbesondere der Sowjetunion (SU,d.Vf.) und der DDR.

Die KPD/ML ist eine in mehrere Grüppchen zersplitterte maoistische Glaubensgemeinschaft, denen es nicht auf die Aktionseinheit aller fortschrittlichen Kräfte in der Bundesrepublik ankommt, sondern auf ihre Zersplitterung. Die Anhänger dieser Grüppchen sagen Marx und meinen Mao. Sie meinen, Veränderungen der Gesellschaft kommen nur aus den Gewehrläufen. Es geht ihnen nicht um die Entwicklung eines sozialistischen Bewußtseins, sondern um Revolutionen, welche unter den gegebenen Verhältnissen nur Revolten werden.

Der Gegner dieser Revoluzzer, die zum Teil eng mit dem Verfassungsschutz zusammenarbeiten, ist nicht das Großkapital, auch nicht das Rechtskartell, nicht Strauß, Barzel, Thadden, Nixon; ihre Gegner sind unsere Klassenorganisationen, die Gewerkschaften, die DKP, die sozialistischen Staaten, an ihrer Spitze die Sowjetunion und die DDR. Berechtigte Kritik gegen die Politik einzelner SPD-Führer führt bei ihnen zu einer Diffamierung aller SPD-Mitglieder.

An uns lassen sie ihren antisozialistische Dampf ab und werden so zu Handlangern des Kapitals. Dabei verstecken sie sich hinter dem Namen der traditionsreichen KPD mit dem Schrägstrich /ML.

Tatsache ist, daß die KPD noch immer widerrechtlich verboten ist. Den Schrägstrich-Kommunisten kommt es aber gerade auf die Verwirrung der Arbeiterklasse an. Deshalb mißbrauchen sie die traditionsreichen Namen der KPD und ihrer damaligen Zeitung die 'Rote Fahne' und auch den Kopf der KPD-Betriebszeitung für die Conti, den 'Conti-Arbeiter'. Sie täuschen auch eine Betriebsgruppe der Conti vor, und haben nicht ein einziges Mitglied in der Conti. Zwei Außenstehende der Mao-Partei wärmen die Meldungen unserer Betriebszeitung 'Roter Reifen' auf und versuchen dann, diese als 'NEUIGKEITEN' für 30 Pfg. an die Kollegen zu verkaufen.

Wir haben es deshalb für gegeben gehalten, auf diesen Mißstand aufmerksam zu machen.

Kollegen, die von Kommunisten über die Auseinandersetzung zwischen Kapitalismus und Sozialismus informiert werden wollen, lesen die 'UZ' und die Betriebszeitung der DKP-Betriebsgruppe, 'Roter Reifen'.

Aus: 'Roter Reifen' Nr. 2, Ende Febr."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 29, Bochum 17.4.1971,S.7f

März 1971:
In Hamburg gibt die Betriebsgruppe des SALZ auf der Phoenix die Nr.2 ihres 'Durchblickers' (vgl. Jan. 1971) heraus, u.a. mit Berichten über eine eventuelle Fusion von Phoenix mit Conti.
Q: Durchblicker Nr. 2, Hamburg März 1971, S. 1

18.03.1971:
Der Kreisvorsitzende der DKP Dortmund, Werner Groß, gibt vermutlich heute das folgende zweiseitige Flugblatt heraus:"
DUKATENSCHEISSER UND DUKATENFRESSER!

Und hier eine Liste von weiteren Dukatenfressern . . .

Aktiengesellschaft Bezüge pro Kopf in DM 1969

Conti Gummi 331 439"
Q: Groß, Werner: Dukatenscheißer und Dukatenfresser!, Dortmund o.J. (März 1971); Metall aktuell Stahlbosse in NRW: 6 Monate Lohnstopp!, Gelsenkirchen o.J. (Nov. 1971), S. 2

12.04.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet vermutlich aus dieser Woche:"
Bei CONTI-GUMMI in HANNOVER haben die Kapitalisten zu einem … üblen Spaltungsmanöver gegriffen, um die wachsende Empörung der Kollegen abzublocken: Jeder, der über zehn Schichten Kurzarbeit gemacht hat, bekommt ab der elften Schicht 17% Zuschlag zum Kurzarbeitsgeld. Die Betriebsgruppe der KPD/ML hat dagegen in ihrem 'Roten Conti Arbeiter' vollen Lohnausgleich für alle gefordert."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 29, Bochum 17.4.1971, S. 7

19.04.1971:
Bei Siemens München gibt die Rote Betriebsgruppe (RBG) der KPD/ML-ZK vermutlich Anfang dieser Woche ein Flugblatt heraus:"
KOLLEGEN - SCHLUSS JETZT MIT DEN ILLUSIONEN!!
NICHT NUR BEI SIEMENS KRACHTS IM GETRIEBE

ES KRACHT SCHON AN ALLEN ECKEN!

Die Elektroindustrie hats zuerst bei den Halbleitern erwischt. Aber schon werden auch Kleinmotoren, Tischrechner, Glühbirnen, Kabel u.a. erfaßt. Auch viele andere Industriezweige wurden bereits von einer ersten Welle von Kurzarbeit erfaßt:

Stahlindustrie (Krupp), Textilindustrie (Triumph), Optik (Zeiss, Voigtländer), Autozuliefererbranche (Continental).

Und nirgends kam die Kurzarbeit alleine.

Es stimmt, was die Kollegen von der Balanstraße zu unseren Genossen vor dem Werkstor am Donnerstag vor zwei Wochen (vgl. 1.4.1971,d.Vf.) sagten: 'Der ständige Begleiter von Kurzarbeit war und ist: MASSENENTLASSUNGEN' (von den Kapitalisten soweit wie möglich totgeschwiegen)."
Q: KPD/ML-ZK-OG-München-RBG Siemens: Kollegen - Schluß jetzt mit den Illusionen!!, München o.J. (Apr. 1971)

Mai 1971:
Es erscheint die Nr. 20 der 'Göttinger Betriebszeitung' - Für den organisierten Kampf in den Betrieben (vgl. März 1971, 17.5.1971). Ein Artikel berichtet vom "Handwerkerstreik bei Conti" in Hannover gegen das UMS-System, das auch in Northeim eingeführt werden soll.
Q: Göttinger Betriebszeitung Nr. 20, Göttingen Mai 1971, S. 3f

GBZ152

GBZ153


Mai 1971:
Die Betriebsgruppe Conti Stöcken, Limmer, Hochhaus und Vahrenwald der DKP in Hannover gibt diesen Monat die Nummern 5 bis 8 ihres 'Roten Reifens' (vgl. 22.2.1971, 14.5.1971) heraus.
Q: Roter Reifen Nr. 5 bis 8, Hannover Mai 1971

Mai 1971:
Der KB/ML Flensburg gibt erstmals seine 'Kommunistische Arbeiter Zeitung' (KAZ) (vgl. Juni 1971) heraus, die u.a. Berichte über Conti Hannover enthält.
Q: Kommunistische Arbeiter Zeitung Nr. 1, Flensburg Mai 1971, S. 1

Flensburg063


07.05.1971:
Im Werk Hannover-Stöcken der Continental Gummiwerke (Conti) streiken, laut SALZ Hamburg, die Handwerker der Wartungsabteilung dagegen, daß sie eine Mark in der Stunde weniger erhalten als die Handwerker von Leihfirmen (vgl. 12.5.1971). Damit beginnt, laut KPD/ML-ZB, eine Serie von kurzen Streiks, die zunächst im Werk Stöcken bis zum 18.5. immer wieder, besonders bei den Handwerkern ausbrechen (vgl. 12.5.1971):"
STREIK BEI CONTI-GUMMI IN HANNOVER

Am 7.5. fand im Werk Stöcken eine Versammlung der Handwerker aus der Wartungsabteilung statt. Um dagegen zu protestieren, daß Arbeiter einer Leihfirma, die keinen Akkord zu machen brauchten, fast 1 DM mehr pro Stunde bekamen, legten sie die Arbeit nieder.

Die Empörung der Kollegen richtete sich auch gegen das Akkordsystem (UMS), mit dem die Arbeitshetze ständig mehr verschärft wird.

Der Betriebsrat hatte nichts eiligeres zu tun, als Direktor Lohauß anzurufen und zu informieren, angeblich, um ihn als Vermittler gegen den Betriebsleiter einzuschalten. Die Geschäftsleitung mußten den Kollegen einen Verhandlungstermin am 14.5. zusagen, worauf die Arbeit wieder aufgenommen wurde."

In Münster berichten die Betriebsgruppen Hamel, Jäger und Winkhaus der KPD/ML-ZB (IGM-Bereich - vgl. 31.5.1971) über heute:"
Am 8.5. streikten 500 Arbeiter bei Conti-Gummi in Hannover zwei Stunden für die Abschaffung des Akkordssystems."

Die KPD/ML-ZK gibt, ohne genaue Datumsangabe, 650 Streikende an.

Berichtet wird auch in:
- Berlin im IGM-Bereich durch die PL/PI bei Loewe (vgl. 28.5.1971) und durch die KPD/ML-ZB bei AEG-Brunnenstraße (vgl. 3.6.1971) und AEG Sickingenstrasse (vgl. 1.6.1971), bei NCR (vgl. 30.6.1971) und bei Osram (vgl. 6.4.1971).
Q: Kommunistische Arbeiter Zeitung Nr. 7, Hamburg 26.5.1971, S. 12; Rote Fahne Nr. 11, Bochum 7.6.1971, S. 4f;Rotlicht Nr. 12, Berlin 4.6.1971, S. 6ff;Das rote System Nr. 14, Berlin 1.6.1971, S. 8ff;Der AEG-Arbeiter Nr. 15, Berlin 3.6.1971, S. 7ff;Der NCR Arbeiter Nr. 8, Berlin 30.6.1971;Der Kampf der Arbeiterjugend Nr. 6, Bochum Juni 1971;Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 38, Bochum 19.5.1971, S. 3;Metallbetriebe KPD/ML informiert Nr. 1, Dortmund o. J. (1971), S. 2;Roter Metall Arbeiter Nr. 7, Münster o. J. (1971), S. 15;Klassenkampf - Ausgabe Loewe o. Nr. , Berlin Mai 1971

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12.05.1971:
In Hannover gibt die KPD/ML-ZB Betriebsgruppe Continental ein Extrablatt ihres 'Roten Conti Arbeiters' (vgl. **.*.1971, 17.5.1971) zu den Handwerkerstreiks am 7.5.1971 heraus, "das die Kollegen aller Conti-Werke in Hannover über die Vorfälle in Stöcken informierte und die Forderungen der Kollegen nach dem Wegfall des Akkordsystems und gleichem Lohn für gleiche Arbeit unterstützte.

An diesem Tag platzte im Conti-Werk Limmer eine Verhandlung über die Höhereinstufung aller Handwerker um eine Lohngruppe."
Q: Der NCR Arbeiter Nr. 8, Berlin 30.6.1971; Rotlicht Nr. 12, Berlin 4.6.1971;Rote Fahne Nr. 10, Bochum 24.5.1971, S. 4;Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.38,Bochum 19.5.1971,S.3

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13.05.1971:
Bei Conti Hannover versammeln sich, laut SALZ Hamburg, um 10 Uhr 500 Handwerker im Werk Limmer im Hof, um eine zwei Lohngruppen höhere Einstufung für alle Handwerker und die Abteilung Formenbau zu erreichen (vgl. 12.5.1971, 14.5.1971).

Die KPD/ML-ZB berichtet von den gestern im Werk Limmer gescheiterten Verhandlungen:"
Am Tag darauf versammelten sich 500 Handwerker gegen 10 Uhr auf dem Hof und stellten die einstimmige Forderung nach Anhebung um 2 Lohngruppen - nicht nur für die Handwerker, sondern für alle Kollegen im Bereich Formenbau. Auf Zuruf wurde eine siebenköpfige Delegation gewählt, die Werksdirektor Möller gegen 11 Uhr die Forderungen unterbreitete, die am 14.5. zusammen mit der Sache in Stöcken verhandelt werden sollten. Nach Rücksprache mit Lohauß gab Möller dann bekannt, daß der Termin stattfinden werde. Er hielt eine Rede vor den Kollegen mit dem Tenor, er sei ja auch nur Arbeiter, wer viel leisten würde, könne auch Forderungen aufstellen, er werde die Forderungen der Kollegen unterstützen usw.

Es wurde erst nach der Mittagspause weitergearbeitet.

Die Kollegen sind bereit, weiterzustreiken, falls das Verhandlungsergebnis unbefriedigend ist."

Der KJVD der KPD/ML-ZB (vgl. Juni 1971) berichtet:"
Die Kollegen bei Conti in Hannover haben gezeigt, wie wir den Kampf führen müssen. In der Zeit vom 13. bis 18.5. haben die Conti-Arbeiter wiederholt die Arbeit niedergelegt. Sie kämpften gegen die verschärfte Arbeitshetze im Betrieb. Sie forderten die Abschaffung eines neuen Akkordsystems und:
Gleichen Lohn für gleiche Arbeit.

Sie haben sich beidem Kampf um die Durchsetzung dieser Forderungen nicht auf die Gewerkschaftsfunktionäre im Betrieb verlassen, sondern aus ihren eigenen Reihen ein Streikkomitee gebildet, das die Sache in die Hand nehmen sollte.

Die KPD/ML hat die Kollegen in ihrem Kampf mit Flugblättern und ihrer Betriebszeitung unterstützt."
Q: Der Chemiearbeiter Extrablatt 27.5.1971,Hamburg 27.5.1971, S. 2; Kommunistische Arbeiter Zeitung Nr.7,Hamburg 26.5.1971;Der Kampf der Arbeiterjugend Nr.6,Bochum Juni 1971,S.10;Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.38,Bochum 19.5.1971,S.3;Kommunistische Arbeiter Zeitung Nr.7,Hamburg 26.5.1971.

KB_Chemiearbeiter004_010


14.05.1971:
Bei den Continentalwerken Hannover beteiligen sich nunmehr auch die Handwerker des dritten Werkes in Vahrenwald am Streik (vgl. 13.5.1971, 15.5.1971).
Q: Der NCR Arbeiter Nr. 8, Berlin 30.6.1971; Rotlicht Nr. 12, Berlin 4.6.1971;Rote Fahne Nr. 10, Bochum 24.5.1971

14.05.1971:
Über die DKP bei Conti Hannover berichtet die KPD/ML-ZB:"
D'K'P ZUM CONTI-STREIK

Die D'K'P-Führer haben zum Streik der Handwerker bei Conti ein Extrablatt des 'Roten Reifens (vgl. Mai 1971, 17.5.1971, d.Vf.) herausgebracht.

Diesen Streik benutzen sie als Aufhänger für ihre sozialdemokratischen Theorien und die Forderung nach 'Mitbestimmung am Arbeitsplatz und im Betrieb' und Preis- und Mietstop.

Die D'K'P-Führer gehen in diesem Flugblatt nicht ein auf die Verschärfung der Arbeitshetze zu Beginn der Krise durch Akkordsystem und Einstellungsstop und auf die Spaltung der Arbeiter durch die Beschäftigung von 'Leiharbeitern'. Stattdessen versuchen sie den Arbeitern von Conti weiszumachen, die Situation der Handwerker sei durch die Dummheit der Kapitalisten hervorgerufen:
'Der Fehlbestand von ca. 10% Handwerkern ist das Ergebnis einer naiven Lohn- und Personalpolitik auf der Continental. Die Profitsucht der Geschäftsleitung trübt den Blick für Tatsachen.'

Die Forderungen der Handwerker sind für die D'K'Pisten nicht berechtigt als Kampf gegen Lohnraub und Lohndrückerei, sondern als Ausgleich für die gestiegenen Gewinne: '…die Gewinne der Unternehmer sind in den ersten Monaten dieses Jahres um 13% gegenüber dem Jahr 1970, dem Jahr der Gewinnexplosionen, noch gestiegen.

Darum sofortige Erfüllung der Forderungen der Conti-Belegschaft'.

Gleichzeitig versuchen die D'K'P-Führer im selben Flugblatt, die Contiarbeiter von ihrem Kampf abzulenken. Da heißt es: 'Was im Augenblick von größter Dringlichkeit ist, ein gesetzlicher Preis- und Mietstop muß erkämpft und eine öffentliche Kontrolle darüber, unter Beteiligung der Gewerkschaften und Belegschaftsvertreter, erkämpft werden.'

Ein GESETZLICHER Preis- und Mietstop, d.h.: Sie erwarten, daß im Bundestag der Preisstop beschlossen wird. Statt zu zeigen, warum Schiller, der der Arbeiterklasse das Lohndiktat aufzwingen will, jetzt noch mehr Macht in der SPD-Regierung erhält, verbreiten die D'K'P-Führer die Illusion, als könne diese Regierung einen Preisstop durchführen.

Die D'K'P-Führer brachten ihr 'Extrablatt' am 14.5., eine Woche nach dem ersten Streik im Werk Stöcken (7.5.) heraus.

Schon am 12.5. hatte die Betriebsgruppe der KPD/ML bei der Conti in einem Extrablatt des 'Roten Conti Arbeiters' alle Arbeiter der Conti-Werke in Hannover von dem Streik in Stöcken informiert und zur Unterstützung der Kollegen in Stöcken aufgefordert: Am 13.5. wurde im Werk Limmer gestreikt.

Die Kollegen bei Conti können nun klar sehen, wer ihre Interessen tatsächlich vertritt und wer hinter ihren Kämpfen dreinläuft; die D'K'P-Führer, die noch vor kurzem in ihrem 'Roten Reifen' frech behauptet hatten, die KPD/ML wärme die Meldungen des Roten Reifens auf und habe überhaupt keinen Kontakt im Betrieb, haben sich durch ihr Verhalten beim Conti-Handwerker-Streik selbst entlarvt."

An anderer Stelle berichtet die KPD/ML-ZB, daß dieser 'Rote Reifen' nicht von der Betriebsgruppe der DKP, sondern von ihrem Kreisvorstand erstellt wurde.
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 38 und 40, Bochum 19.5.1971 bzw. 26.5.1971, S. 4 bzw. S. 3

15.05.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet von Conti Hannover (vgl. 14.5.1971, 17.5.1971):"
Am Wochenende hatten Gespräche der KPD/ML-Betriebsgruppe und der DKP-Betriebsgruppe mit dem von den Kollegen gewählten Aktionskomitee stattgefunden. Ein gemeinsames Flugblatt wurde entworfen".
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 39, Bochum 22.5.1971, S. 3

17.05.1971:
Bei den Continental-Werken in Hannover (vgl. 15.5.1971, 18.5.1971) erscheinen Extrablätter der Betriebszeitungen der DKP, 'Der rote Reifen' (vgl. 14.5.1971, Juni 1972) und der KPD/ML-ZB, 'Roter Conti Arbeiter' (vgl. 12.5.1971).
Die KPD/ML-ZB ruft dabei dazu auf im "Vertrauen auf die eigene Kraft" einen Streik der Belegschaft gegen das Akkordsystem und für Lohnerhöhungen fortzusetzen. Laut SALZ Hamburg wird heute der Handwerkerstreik fortgesetzt, u.a. mit einer Demonstration durch die Stadt. Laut KPD/ML-ZK beginnt dort heute ein anderthalbtägiger Streik der Handwerker aus allen 3 Werken.

Die KPD/ML-ZB (vgl. 15.5.1971, 18.5.1971) berichtet:"
STREIK BEI CONTI IN HANNOVER

Die Kollegen bei Conti haben in dieser Woche ihren Kampf GEGEN DAS AKKORDSYSTEM, für Lohnerhöhungen und GLEICHEN LOHN FÜR GLEICHE ARBEIT fortgesetzt. Obwohl am Montag morgen bereits bekannt war, daß die Verhandlungen des Betriebsrates mit dem Vorstand der Conti am Freitag eine Einigung auf einen Ausschuß, der bis zum 10. Juni die Forderungen untersuchen soll, gebracht hatte, wurde der Streik am Montag weitergeführt." Berichtet wird von dem am Wochenende von ihr, der DKP und dem Aktionskomitee entworfenen Flugblatt, "das am Montag morgen verteilt wurde. Daraufhin kam es zu einem neuen Warnstreik in Stöcken. In Vahrenwald wurde von 8 Uhr 30 - 10 Uhr 30 eine Versammlung abgehalten, auf der die Streikbereitschaft noch nicht ganz fest war. In Limmer streikten die Handwerker von 10 Uhr 30 bis zum Feierabend. An die hereingehende Mittagsschicht verteilten sowohl die Betriebsgruppe der KPD/ML als auch die DKP Extrablätter ihrer Betriebszeitungen. Das Flugblatt der KPD/ML-Betriebsgruppe wurde in Limmer den streikenden Kollegen im Werk von einem Kollegen vorgelesen."

Die Betriebsgruppe Conti Stöcken, Limmer, Hochhaus und Vahrenwald der DKP in Hannover gibt eine Nr. 6 ihres 'Roten Reifens' (vgl. Mai 1971, Juni 1972) zum heutigen Streik bei Conti Hannover heraus.
Q: Roter Reifen Nr. 6, Hannover Mai 1971; Kommunist Nr. 7, Göttingen Juni 1971, S. 3;Der NCR Arbeiter Nr. 8, Berlin 30.6.1971;Der Chemiearbeiter Extrablatt 27.5.1971, Hamburg 27.5.1971;Kommunistische Arbeiter Zeitung Nr. 7, Hamburg 26.5.1971;Roter Morgen Nr. 6, Hamburg Juni 1971, S. 4;Rote Fahne Nr. 10, Bochum 24.5.1971;Rotlicht Nr. 12, Berlin 4.6.1971;Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 39, Bochum 22.5.1971, S. 3f

RM_1971_06_07


18.05.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet von Conti Hannover (vgl. 17.5.1971): "
Am Dienstag war die Kampfbereitschaft der Kollegen weiterhin ungebrochen. 1 000 Kollegen aus Limmer, Vahrenwald und Stöcken marschierten in einem Demonstrationszug zum Conti-Hauptgebäude, um zu zeigen, daß sie bereit sind, für ihre Forderungen zu kämpfen.

Die streikenden Arbeiter wollen ihren Kampf fortsetzen bis ihre Forderungen erfüllt sind, obwohl die Kapitalisten mit allen Mitteln versuchen, den Kampf zu zerschlagen: die Geschäftsleitung erließ Anweisungen, die 'Rädelsführer' namhaft zu machen und unterbrach die Telefonleitungen zwischen den Werken, um so die Ausweitung des Streiks zu verhindern (die einzelnen Werke liegen mehrere km voneinander entfernt).

Die Conti-Arbeiter, die über eine große Kampferfahrung verfügen, zeigen der Arbeiterklasse mit diesem Streik, wie sie ihre wirtschaftlichen Kämpfe führen muß: nämlich, indem sie EIGENE KAMPF- UND ORGANISATIONSFORMEN entwickelt (d.h. ohne die rechten Gewerkschaftsführer). Das Wählen eines Streikkomitees, die eigenständige Herausgabe von Flugblättern und die eigenständige Organisierung von Demonstrationen sind sehr fortschrittliche Formen des Kampfes. Die Rolle der GEWERKSCHAFTSBONZEN bei Wirtschaftskämpfen, in denen die Massen die selbständige Führung übernehmen, zeigt sich hier auch ganz deutlich: sie schalteten sich nachträglich als 'VERMITTLER' ein, mauschelten mit den Kapitalisten herum und VERSUCHTEN ABZUWIEGELN, indem sie die Kollegen auf die kommenden Tarifverhandlungen vertrösteten (die Tarifverträge in der Kautschukindustrie sind zum 30.6. kündbar)."

An anderer Stelle berichtet die KPD/ML-ZB: "
STREIK BEI CONTI IN HANNOVER

Über den weiteren Verlauf des Streiks bei Conti berichten uns die Genossen aus Hannover:
'Die Stimmung am 18. war gut und kämpferisch, weil die Geschäftsleitung es abgelehnt hatte, mit den von den Kollegen gewählten Streikkomitee überhaupt zu sprechen. Die einzige legale Vertretung sei der Betriebsrat. So platzte am Dienstag der vereinbarte Verhandlungstermin. Die Streikleitung informierte die Kollegen in allen drei Werken und forderte sie auf, einen Sternmarsch zum Conti-Hauptgebäude zu veranstalten. Über 1 000 Kollegen formierten sich zum Zug (…).

Als die ersten Kollegen am Königsworther Platz ankamen, erschienen etwa 20 berittene Polizisten, umkreisten die Kollegen und verschwanden wieder. Als dann alle Kollegen da waren, wurde das Polizeiaufgebot größer und größer. Es erschien auch ein Wasserwerfer auf der Bildfläche. Die Kollegen sahen das, ließen sich aber nicht provozieren, obwohl offensichtlich bezahlte Provokateure unter den demonstrierenden Kollegen waren, die zum Sturm auf das Geschäftshaus agitierten.

Als einer der ersten erschien auch der OB von Hannover, der gleichzeitig IG-Chemie-Bezirksvorsitzender ist. Er und seine Gefolgsleute versuchten die Kollegen gegen die Genossen von der KPD/ML aufzuhetzen, indem sie auf die Kollegen einschwätzten, sie sollten sich nicht von 'radikalen Kräften, die nicht einmal im Betrieb arbeiten' für ihre Zwecke mißbrauchen lassen.

Währenddessen verfolgte die Geschäftsleitung weiterhin ihren Kurs: mit der Streikleitung sprechen wir nicht, für uns existiert nur der Betriebsrat, was die Stimmung der Kollegen nur noch mehr aufbrachte. Am Nachmittag wurden wieder Flugblätter verteilt, was viele Kollegen der Spätschicht veranlaßte, sich ebenfalls an dem Sternmarsch zu beteiligen. Am späten Nachmittag erfuhren die Kollegen, daß die Geschäftsleitung mit dem Betriebsrat verhandelte. Später wurde bekannt, daß das Akkordsystem UMS ausgesetzt werden sollte bis zum 10. Juni. Die Bezahlung soll nach einem besonders vereinbarten System erfolgen. Die Frage der Anhebung der zwei Lohngruppen wird bis zu den Tarifverhandlungen geprüft. Die Streikzeit wird nicht bezahlt.

Damit war die Streikfront zerbrochen. Die Stöckener hatten ihr Ziel erreicht, der Streik für sie war sinnlos geworden. Die Vahrenwalder, die nur in den Streik getreten waren, um die anderen Kollegen in ihrem Kampf zu unterstützen, die aber keine eigenen Forderungen aufgestellt hatten, begannen auch wieder zu arbeiten. Die Kollegen aus Limmer standen am Abend allein da. Das Streikkomitee beschloß daraufhin, den Streik abzubrechen.

Der Streik ist also vor allem zusammengebrochen, weil es nicht gelungen, eine einheitliche Kampffront herzustellen: Die Handwerker der drei Werke hatten alle unterschiedliche Forderungen aufgestellt und die Nichthandwerker, die in der Produktion arbeiten, solidarisierten sich nicht mit den Handwerkern. Deshalb gelang es den Conti-Herren im Verein mit dem Betriebsrat, den Streik abzuwürgen.

Zur Haltung der DKP-Betriebsgruppe ist noch zu sagen, daß die Zusammenarbeit nur sehr zögernd zustande kam, da der DKP-Kreisvorstand die Zusammenarbeit mit der KPD/ML abgelehnt hatte. Die erste Ausgabe des 'Roten Reifen' zum Streik (… (vgl. 14.5.1971, d.Vf.)) war auch vom Kreisvorstand geschrieben worden, der die Verträge und Miet- und Preisstop reinbrachte.'"

Berichtet wird auch durch die AGL Göttingen (vgl. 24.5.1971).
Q: AGL Lehrlings-Zeitung Nr. 11, Göttingen Mai 1971, S. 1; Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 39 und 40, Bochum 22.5.1971 bzw. 26.5.1971, S. 4 bzw. S.3;Rote Fahne Nr. 10, Bochum 24.5.1971;Der NCR Arbeiter Nr. 8, Berlin 30.6.1971.

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19.05.1971:
Es erscheint ein Extra "Streik bei Conti" der 'Göttinger Betriebszeitung' - Für den organisierten Kampf in den Betrieben (vgl. 17.5.1971, Juni 1971) zum Streik bei Conti Hannover, gedruckt mit Spiritcarbonmatrize also vermutlich mit nur kleiner Auflage, vermutlich nur für Conti Northeim. Abschließend heißt es:"
Es wird Zeit, daß auch bei Conti Northeim die Probleme so angefaßt werden, wie es die Kollegen in Hannover tun: Stärkung des gewählten Vertrauenskörpers, um den ständigen Akkordkürzungen (neue Werte) wirksam begegnen zu können.

DIE KOLLEGEN DER DREI HANNOVERSCHEN WERKE STEHEN ZUSAMMEN, UM IHRE FORDERUNGEN DRUCHZUSETZEN. SIE ERWARTEN EURE SOLIDARITÄT."
Q: Göttinger Betriebszeitung Extra Streik bei Conti, Göttingen o. J. (1971)

GBZ182


24.05.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet:"
KAUTSCHUKTARIFRUNDE - FORDERUNGEN NIEDERSACHSEN

Die rechten IG-Chemie-Führer versuchen jetzt auch im Kautschukbereich das Lohndiktat durchzusetzen.

In Niedersachsen hat es der IG-Chemie-Bezirksvorsitzende, Benno Adams, geschafft, die Forderungen der Kollegen zu drücken.

Nachdem die Vertrauensleute von Conti in Hannover bei einer Versammlung am letzten Montag klar 12% gefordert hatten, versuchte Adams mit allen Mitteln die Abstimmung darüber zu verhindern. Dies gelang ihm dadurch, daß er den Kollegen versprach, die Forderung der Tarifkommission werde zwischen 11 und 13% liegen. Daß es Adams auf die Durchsetzung des Lohndiktats ankommt, ist klar. Schon beim Streik hatte er sich eingeschaltet mit dem Ziel, eine Fortsetzung oder Ausweitung des Streiks um jeden Preis zu verhindern. Er stellte sich zuerst groß hinter die Forderungen, verhandelte dann aber hinter dem Rücken der Kollegen, und das, wo die Conti-Arbeiter eine Streikleitung gewählt hatten. Bei seinen Verhandlungen erreichte er dann, was er wollte:
die Forderung der Conti-Arbeiter wurde nicht voll erfüllt (nur Aussetzung von
UMS bis 10.6.) aber der Streik war dadurch gebrochen."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 42, Bochum 2.6.1971, S. 5

26.05.1971:
Vermutlich heute erscheint in Dortmund die Nr. 1 der 'Metallbetriebe - KPD/ML informiert' der KPD/ML-ZK und ihrer Roten Garde (RG - vgl. 7.6.1971). Auf der Vorderseite, die von einer Karikatur eingenommen wird, in der Harders von Hoesch und ein 'IGM-Bonze' gemeinsam ein Süppchen kochen, heißt es in der Überschrift: "Hinter den Kulissen: Bosse und Bonzen schachern um Metalltarife JETZT HEISST ES ACHTUNG". Auf der Rückseite heißt es:"
KOLLEGEN SEID WACHSAM!

DAS KRISENGESPENST GEHT UM

Wie sieht die 'gesamtwirtschaftliche Entwicklung' aus, von der Brenner schwätzt? Es geht bergab. Die Preise sind in letzter Zeit wieder um 5% gestiegen. Kurzarbeit und Entlassungen häufen sich. Die SPD-Regierung hängt am seidenen Faden, die bürgerliche Propaganda preist uns die CDU an. Doch weder SPD noch CDU noch irgend ein anderer reaktionärer Klüngel kann daran etwas ändern. Solange die Kapitalistenklasse an der Macht ist, sind Krisen unvermeidbar. Krisen sind die Folgen der Profitgier der Kapitalisten. Nur die geschlossene Kampffront der Arbeiterklasse kann daran etwas ändern. Das wissen auch die Gewerkschaftsbonzen, und deshalb werden sie alles versuchen, uns vom Kampf abzuhalten. Sie werden weiter vor den Kapitalisten und ihrer SPD-Regierung katzbuckeln, wo immer es geht!

STREIKS UND PROTESTAKTIONEN

An einigen Stellen beginnen die Kollegen bereits, sich zu wehren. Bei Conti (Hannover) traten 650 Kollegen gegen den Willen der Bonzen in den Streik (vgl. 7.5.1971,d.Vf.). Die Bonzen 'prüften' dagegen gemeinsam mit den Kapitalisten, ob die Forderung der Kollegen (Anhebung der Löhne um 2 Lohngruppen), 'berechtigt' sei."
Q: Metallbetriebe KPD/ML informiert Nr. 1, Dortmund o.J. (1971)

27.05.1971:
In Hamburg gibt das SALZ ein Extrablatt seines 'Chemiearbeiters' (vgl. 11.5.1971, 7.6.1971) heraus. Aufgerufen wird: "Von den Kollegen bei Conti und Merck lernen!" zu Conti Hannover und Merck Darmstadt.
Q: Der Chemiearbeiter Extrablatt, Hamburg 27.5.1971, S. 2

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Juni 1971:
In Regensburg erscheint die 'Arbeitersache' Nr. 9 (vgl. Mai 1971, Juli 1971) der SBG mit dem Artikel "Streik in Hannover" zu Conti.
Q: Arbeitersache Nr. 9, Regensburg Juni 1971, S. 9

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Juni 1971:
Die KPD/ML-ZK Augsburg gibt vermutlich im Juni ein Flugblatt zur Werbung für den 'Roten Morgen' (RM) Nr.6 (vgl. Juni 1971) heraus, das offensichtlich vor Betrieben verteilt wird:
KOMMUNISMUS?

ROTER MORGEN

Hier wird uns nicht Sand in die Augen gestreut. Hier werden uns nicht irgendwelche konstruierten Märchen von der High-Society vorgesetzt. Im 'ROTEN MORGEN' wird geschildert, wie der Großverleger Burda '(Bunte Illustrierte') mit brutaler Gewalt das Verteilen von Flugblättern vor seinem Betrieb zu verhindern versucht.

Es wird von einem Streik bei den Conti-Werken in Hannover berichtet und wie hier die Kapitalisten versuchen, die Arbeiter mit Hilfe übelster Methoden auseinanderzubringen."
Q: KPD/ML-ZK Augsburg: Kommunismus?, Augsburg o.J. (Juni 1971)

Juni 1971:
In Bremerhaven gibt das SALZ die Nr. 10 seiner 'Arbeiterstimme' (vgl. 10.5.1971, Juli 1971) heraus und berichtet u.a. von Conti Hannover.
Q: Arbeiterstimme Nr.10,Bremerhaven Juni 1971, S. 5

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Juni 1971:
Die Betriebsgruppe Conti Hannover der KPD/ML-ZB gibt die Broschüre "Handwerker im Streik. Die Streiks der Handwerker bei der Continental Gummiwerke AG Hannover im Mai 1971" heraus. Enthalten sind die Abschnitte:
- "Vorwort";
- "UMS Ultra Moderne Sklaverei";
- "Der Streikablauf";
- "Dokument: Wie die Kapitalisten Streiks zerschlagen wollen";
- "Spalten, hinhalten - Taktik der Chemiekapitalisten";
- "Betriebsrat - Arbeitervertreter oder Handlanger?";
- "Das Beispiel Benno Adams: Rechte Gewerkschaftsführer arbeiten SPD-Verrätern in die Hände";
- "Aus Rote Fahne 10/71: Das falsche Bild von der gewerkschaftsfeindlichen KPD/ML. Gegen die verstärkte Hetze der Gewerkschaftsführer";
- "Innerbetriebliche Angelegenheit? SPD-Verräter schicken Reiterstaffel, Mannschaftswagen und Wasserwerfer";
- "Aus Rote Fahne 11/71: Die Arbeiterklasse kämpft - SPD-Polizei marschiert";
- "D'K'P - Kreisvorstand war dagegen. Märchenstunde im 'Roten Reifen'" sowie
- "Bürgerliche Presse - Sprachrohr der Kapitalisten".
Q: KPD/ML-ZB-BG Conti: Handwerker im Streik, Hannover Juni 1971

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07.06.1971:
Die Nr. 11 der 'Roten Fahne' der KPD/ML-ZB (vgl. 24.5.1971, 21.6.1971) erscheint mit dem Artikel "Hannover: Betriebsrat gegen gewählte Streikleitung" zu Conti. Im Leitartikel "Die Arbeiterklasse kämpft - SPD-Polizei marschiert!" wird u.a. ausgeführt:"
Die westdeutsche und Westberliner Arbeiterklasse hat in den letzten Wochen verstärkt den Kampf aufgenommen. In Hannover streikten bei den Conti-Werken rund tausend Handwerker gegen die Arbeitshetze durch das antreiberische UMS-Akkordsystem und für die Anhebung der Löhne um zwei Lohngruppen."
Q: Rote Fahne Nr. 11, Bochum 7.6.1971, S. 1 und 4f

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07.06.1971:
Das SALZ Hamburg gibt die Nr. 4 seines 'Chemiearbeiters' heraus u.a. wird auch über Conti Hannover berichtet.
Q: Der Chemiearbeiter Nr. 4,Hamburg 7.6.1971, S. 1

Juli 1971:
Es erscheint die Nr. 22 der 'Göttinger Betriebszeitung' - Für den organisierten Kampf in den Betrieben (vgl. Juni 1971, Aug. 1971) mit dem Artikel "Kautschuk-Abschluss im Schatten der Chemie", in dem auch von der Streikbereitschaft bei Conti Hannover und den Mündener Gummiwerken berichtet wird.
Q: Göttinger Betriebszeitung Nr. 22, Göttingen Juli 1971, S. 7

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August 1971:
Die Nr.8 des 'Der Kampf der Arbeiterjugend' (KDAJ) (vgl. Juli 1971, 16.8.1971) des KJVD der KPD/ML-ZB erscheint und berichtet u.a. von Conti Hannover, "die Arbeiterjugend stand mit in den ersten Reihen."
Q: Der Kampf der Arbeiterjugend Nr. 8, Bochum Aug. 1971, S. 2

16.08.1971:
Es erscheint die Nr.16 der 'Roten Fahne' der KPD/ML-ZB (vgl. 2.8.1971, 30.8.1971) und berichtet im Artikel "Betriebsrat statt selbstgewählte Streikleitung" u.a. von der eigenen Betriebsgruppe Conti Hannover.
Q: Rote Fahne Nr. 16, Bochum 16.8.1971, S. 5

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19.10.1971:
Laut KPD/ML-ZB findet in Hannover eine Veranstaltung "Freiheit für Angela Davis" der SDAJ der DKP statt. Zwischen der KPD/ML-ZK und der KPD/ML-ZB kommt es zu dieser Veranstaltung zu einer Aktionseinheit. Eine gemeinsame Resolution wird erarbeitet, die der Versammlung zur Abstimmung vorgelegt werden sollte. Beteiligt sind auch der KJVD der KPD/ML-ZB, die Betriebsgruppen und Jugendbetriebsgruppen von Conti und Hanomag sowie der SDS/ML der KPD/ML-ZK.

Am Morgen vor der Veranstaltung verteilen die Jugendbetriebsgruppen des KJVD vor Hanomag und Conti in Hannover Flugblätter, in denen sie die Arbeiterjugend zum Kampf unter den Parolen: 'Freiheit für Angela Davis' und 'Kampf dem Verbot der KPD/ML' aufriefen.
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.82,Bochum 27.10.1971,S.10ff; Der Kampf der Arbeiterjugend Nr.11,Bochum Nov. 1971

23.10.1971:
Die KPD/ML-ZB gibt ihren 'KND' Nr.81 (vgl. 20.10.1971, 27.10.1971) heraus. U.a. meldet sich darin die eigene Betriebsgruppe Conti Hannover zu Wort.
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.81,Bochum 23.10.1971

01.12.1971:
Die KPD/ML-ZB gibt ihren 'KND' Nr.92 (vgl. 27.11.1971, 4.12.1971) heraus. U.a. findet Conti Hannover Erwähnung.
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.92,Bochum 1.12.1971

10.01.1972:
Die erste Nummer der 'Roten Fahne' der KPD/ML-ZB in diesem Jahr (vgl. 20.12.1971, 24.1.1972) erscheint.
Im Artikel "Mehr Klarheit über die Aufgaben der Partei. Stellungnahme der Betriebsgruppe Conti zum Aufruf des Zentralbüros" heißt es von dieser Betriebsgruppe im CPK-Bereich in Hannover in Niedersachsen:"
Die Betriebsgruppe Conti hat in den letzten Wochen eine intensive Diskussion über die Fehler und Schwächen geführt. Ausgangspunkt der Diskussion waren allerdings nicht die politischen Fehler, sondern die Tatsache, daß Dauer und Intensität unserer Betriebsarbeit dem Grad der Vorwärtsentwicklung der BG nur ungenügend entsprechen, daß unsere Anstrengungen nicht in einem befriedigenden Verhältnis zu unseren Erfolgen stehen."
Als Ursachen der Fehler der KPD/ML-ZB in der Metalltarifrunde (MTR) werden genannt:
- Unterschätzung der historischen Rolle der Partei,
- Ungenügende Anwendung der Massenlinie,
- Keine Klarheit in den konkreten taktischen Aufgaben und Zielen.

Die KPD/ML-ZB habe keine klare Linie in den Fragen:
- der Massenlinie,
- in der Überprüfung ihrer konkreten Politik,
- in der Umstellung ihrer Parteiarbeit auf 'revolutionäre Art',
- in der Schulung und Erziehung der Arbeiter.

Die BG Conti zieht die Schlußfolgerung, daß an erster Stelle die Aufgabe der "ideologischen Klarheit" für die weitere Arbeit stehen muß. Es muß "über die Rolle der BG als Grundorganisation einer KP" reflektiert werden, "ihre Ziele und Aufgaben am Beginn der revolutionären Flut und im Hinblick auf den gegenwärtigen Stand des Parteiaufbaus" müssen deutlich sein. Auf der Grundlage der 'Dialektik der Massenlinie' "muß die BG entsprechend der politischen Linie der Partei und gestützt auf die Erfahrungen der Massen sowie spezieller Untersuchungen politisch-analytische Arbeit leisten und klare betriebliche Kampfziele aufstellen. Die Ausarbeitung eines betrieblichen Kampfprogramms ist hier ein geeigneter Anfang; die BG wird dieses Kampfprogramm nur nach intensiven Beratungen mit den Massen, nach gründlichen Konsultationen mit den Kollegen aufstellen können und auf diese Weise lernen, ihre Arbeit in engster Verbindung mit den Massen zu leisten … Nachdem die BG ihre politischen Untersuchungen, Analysen usw. in einem Plan verarbeitet hat, ist der nächste Schritt, den Einsatz der verschiedenen Kampfmittel wie den Einsatz der sympathisierenden Kollegen im Betrieb, die Formen der Unterstützung der Kampfziele durch die Kollegen festzulegen. Schließlich muß die BG die sympathisierenden Kollegen an die Partei heranführen, sie an der praktischen Arbeit teilnehmen lassen und sie ideologisch und politisch schulen."
Q: Rote Fahne Nr. 1, Bochum 10.1.1972, S. 3 und 8

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Februar 1972:
Ehemalige Mitglieder der KPD/ML-ZK verfassen in Duisburg ein Papier mit der Kontaktadresse O. Borgards, über den später auch die Marxisten-Leninisten (ML) Duisburg erreichbar sind. Gedruckt und getippt wurde es vermutlich bei den späteren ML Dortmund, die evt. auch an der Erstellung beteiligt waren:"
DER ANBETUNG DER SPONTANEITÄT DER ARBEITERBEWEGUNG DIE ANBETUNG DER SPONTANEITÄT DER EIGENEN BEWEGUNG ENTGEGENSETZEN?
EINE KRITIK AN EINIGEN AUFFASSUNGEN IM 'LV' NIEDERSACHSEN

Der Kritik liegen folgende Materialien zugrunde:
Das Papier 'Zur Plattform des ZK der KPD/ML'-Gen. U. und LL (Landesleitung - vgl. 9.12.1971,d.Vf.) (im folg.: 'Zur Pl.'); 'Die Massenlinie' mit der Einleitung der LL-Nds vom 8.12.1971 (im folg.: 'Ml 1'); 'Die Massenlinie 3'; 'Die Massenlinie' mit dem ersten Artikel 'Was heißt kommunistische Betriebsarbeit…' (im folg.: 'Ml 4').

Wenn es in 'Ml 1' heißt, daß 'der Spontaneismus seine Ursache in dem bürgerlichen Verständnis der Massenlinie hat', oder wenn in 'Ml 4' behauptet wird, daß in einem 'falschen Verständnis von Massenorganisation das Wesen der bürgerlichen Politik der KPD/ML liegt', so halten wir das für falsch. Das Fehlen des ideologischen Kampfes, der bürokratische Zentralismus usw. sind nur NOTWENDIGE ERSCHEINUNGSFORMEN des bürgerlichen, auf der Anbetung der Spontaneität beruhenden Parteiverständnisses. IN DEN VORLIEGENDEN DOKUMENTEN DES 'LV'-NDS WERDEN ERSCHEINUNGSFORMEN DER REVISIONISTISCHEN LINIE MIT IHREM WESEN VERWECHSELT.

Die Conti-Sektion (CPK-Bereich in Hannover, d.Vf.) sagt in 'Ml 4' allgemein richtig: 'Die KKU-Kampagne muß geführt werden mit dem Ziel des nationalen Parteiaufbaus, es kann nicht das Ziel sein, regionale Zirkel aufzubauen, die sich irgendwann zusammensetzen und die Partei gründen.' Die Bestätigung, dass dies auf der ideologischen Grundlage des Massenlinie-Verständnisses von 'Zur Pl.' eine Phrase bleiben MUSS, folgt sofort: 'Das heißt nicht, daß jetzt hauptsächlich nationale Widersprüche der Partei diskutiert werden, sondern unsere Probleme im Kollektiv.'

Der radikale Bruch vollzieht sich für die Conti-Sektion folgendermaßen: 'Wie wird die bolschewistische Partei im Betrieb aufgebaut? Unter dieser Fragestellung muß die KKU-Kampagne im Bereich der Conti-Sektion geführt werden.' …
Die Conti-Sektion stellt sich die weitere Arbeit folgendermaßen vor: Die Fehler dürfen nicht nur 'theoretisch' aufgearbeitet werden, 'sondern dies beinhaltet gleichzeitig einen Schritt in die Praxis'. 'Der erste Schritt in die Praxis ist die Erstellung eines Perspektivplans für jedes Kollektiv.' Dazu müssen Fragen beantwortet werden, die sich aus den 'eigenen Erfahrungen' und dem Lenin-Zitat ergeben. Die Fragen können nur in der Praxis beantwortet werden. 'Mit den hieraus gewonnenen Erfahrungen läßt sich ein Perspektivplan erstellen, in dem die Frage des Parteiaufbaus für den jeweiligen Bereich konkret beantwortet werden kann.' Jedem Kollektiv seinen Perspektivplan, zum Parteiaufbau, dann kräftig rühren, äh kämpfen, dann hat der 'LV' eine Plattform, dann mit den anderen Zirkeln zusammen kräftig rühren, äh, kämpfen, dann ist die Partei da.

In diesen Vorstellungen ist u.a. die Herabminderung der Rolle der Bewusstheit vorhanden, was sich darin ausdrückt, daß man NUR vom besonderen zum allgemeinen vorgehen will.

Genossen, solche Blüten des Subjektivismus werden weiterhin das notwendige Ergebnis der 'KKU' sein, wenn ihr weiter den ideologischen Kampf zum Selbstzweck erhebt, loslöst vom Widerspruch Spontaneität - Bewußtheit und damit die Rolle der proletarischen Bewußtheit herabmindert, wenn ihr weiterhin die Erfahrungen der gesellschaftlichen Praxis des Klassenkampfes einengt auf die Erfahrungen des 'eigenen Bereichs'.

Da ihr die Rolle der Bewußtheit herabmindert und euch nur auf die Erfahrungen der 'eigenen Bereiche' der 'bewußten Massen' verlaßt, setzt ihr der Anbetung der spontanen Arbeiterbewegung durch die Herren Aust, Genger und Co. Nichts weiter entgegen als die Anbetung der Spontaneität der eigenen Bewegung, als die Anbetung der spontanen Entwicklung der 'bewußten Massen'. Wie diese Anbetung der Spontaneität der eigenen Bewegung Hand in Hand geht mit der Anbetung der spontanen Arbeiterbewegung, läßt sich schon an dem Vorschlag aufzeigen, heute gewerkschaftliche Massenorganisationen aufzubauen."
Q: N.N.: Der Anbetung der Spontaneität der Arbeiterbewegung die Anbetung der Spontaneität der eigenen Bewegung entgegensetzen?, Duisburg Feb. 1972

07.02.1972:
Es erscheint die Nr. 3 der 'Roten Fahne' der KPD/ML-ZB (vgl. 24.1.1972, 21.2.1972) und berichtet u.a. vom Eingriff der Betriebsgruppe Conti Hannover in die Parteidiskussion.
Q: Rote Fahne Nr. 3, Bochum 7.2.1972, S. 3

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06.03.1972:
Laut KPD/ML-ZB versuchen in Hannover-Vahrenwald Polizei und Werksschutz der Conti (CPK-Bereich) Plakatkleber der KPD/ML-ZB festzunehmen (vgl. 13.3.1972).
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 23, Bochum 22.3.1972

13.03.1972:
Laut KPD/ML-ZB beginnt in den Conti-Werken Hannover die erste von 3 Betriebsversammlungen (BV), die am 14. und 15. März fortgesetzt werden. Zu den Versammlungen wird das Kampfprogramm der KPD/ML-ZB propagiert:"
Im Vordergrund standen Forderungen gegen Entlassungen, Lohnkürzungen, für die Offenlegung der Fusionspläne mit der Phoenix (in Hamburg,d.Vf.) … Weiter gegen die Zusammenarbeit zwischen Polizei und Werksschutz, die in den Tagen zuvor gegen die KPD/ML angerückt waren (vgl. 6.3.1972,d.Vf.), gegen das reaktionäre BVG, die Abspaltung der Arbeiterjugend bei der BR-Wahl (BRW,d.Vf.) und gegen die Betriebsrätebestechung. Die Betriebsgruppe fordert die Kollegen auf, von den Kandidaten und den wiederkandidierenden Beriebsräten klare Stellungnahmen zu dem Kampfprogramm zu fordern."
Die Betriebsversammlungen haben laut KPD/ML-ZB deutlich gezeigt, "wie die sozialdemokratischen Regierungsknechte um ihren Einfluß fürchten".

Laut KJVD der KPD/ML-ZB wird heute eine Ausgabe des 'Roten Conti Arbeiters' der KPD/ML-ZB durch die Polizei beschlagnahmt, laut KPD/ML-ZB werden bei Conti "zu allen Werken Streifenwagen geschickt, um den ROTEN CONTI ARBEITER zu beschlagnahmen".
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 23 und 27, Bochum 22.3.1972 bzw. 12.4.1972; Der Kampf der Arbeiterjugend Nr. 3, Bochum Apr. 1972

12.04.1972:
Die Nr. 27 des 'KND' der KPD/ML-ZB und des KJVD (vgl. 8.4.1972, 15.4.1972) erscheint. Aus Niedersachsen berichtet die Betriebsgruppe Conti Hannover (CPK-Bereich - vgl. 13.3.1972) u.a. über die Jugendlichen, die Werke Stöcken und Limmer sowie die Reifenwickler im Werk Stöcken.
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 27, Bochum 12.4.1972, S. 12f

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26.04.1972:
In Hannover wird heute, laut SAG, bei Conti gegen die CDU/CSU-Machtübernahmepläne gestreikt.
Q: Klassenkampf Nr. 11/12, Frankfurt Mai/Juni 1972

28.04.1972:
Bei KWU Berlin gibt die Betriebsgruppe der KPD/ML-ZB vermutlich heute eine Ausgabe ihrer 'Roten Turbine' (vgl. 19.4.1972) heraus und berichtet u.a. vom 'Roten Conti Arbeiter' der KPD/ML-ZB in Hannover.
Q: Rote Turbine Datum unleserlich, Berlin 2?.4.1972, S. 4

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Juni 1972:
Die Betriebsgruppe Conti Stöcken, Northeim, Limmer, Hochhaus und Vahrenwald der DKP in Hannover und Northeim gibt die Nr.6 ihres 'Roten Reifens' (vgl. 17.5.1971, Sept. 1972) heraus.
Q: Roter Reifen Nr. 6, Hannover Juni 1972

12.06.1972:
In Hannover demonstrieren, nach einem Bericht der Betriebsgruppe der KPD/ML-ZB, 4 000 streikende Arbeiter von Hanomag, die durch Kollegen von VW, Leichtmetall und Conti (CPK-Bereich) unterstützt werden, gegen die Stillegung der Gießerei, des Hammerwerks und des Motorenbaus (vgl. 13.6.1972). Auch KB und KBB haben auf der um 11 Uhr begonnenen Demonstration 4 000 und die selben Solidaritätsdelegationen gesehen, während die RJ/ML des KAB/ML nur von 3 500 Streikenden spricht (eventuell ja ohne die Solidarischen). Die Berliner PL (vgl. Juni 1972) berichtet von über 3 500 zum Rathaus Demonstrierenden, die gegen 1 000 Entlassungen in Hammerwerk, Gießerei und Motorenbau protestieren.
Berichtet wird auch in:
- Niedersachsen in Hannover an den Berufsschulen durch die RJ/ML des KABD (vgl. Okt. 1972).
Q: Arbeiterkampf Nr. 20, Hamburg Juli 1972; Klassenkampf Nr. 22, Berlin Juni 1972;Klassenkampf für die Kollegen der Rhodiaceta, Freiburg 4.12.1972, S. 3f;Roter Berufsschüler Nr. 1, Hannover Okt. 1972, S. 2;Rote Fahne Nr. 13, Bochum 28.6.1972;Rote Fahne Nr. 47, Dortmund 14.6.1972, S. 5;Roter Kurs Nr. 31 und 37, Göttingen 4.7.1972 bzw. 14.12.1972, S. 1 und 4 bzw. S. 2;Rotes Signal Nr. 7/8, Erlangen Aug./Sept. 1972, S. 23ff;Rebell Nr. 7, Tübingen Juli 1972;Wahrheit Nr. 5/6, Bremen Juni/Juli 1972, S. 1;Der Metallarbeiter Nr. 4, Hamburg Juli 1972

21.06.1972:
Die Nr. 42 des 'KND' der KPD/ML-ZB und des KJVD (vgl. 14.6.1972, 28.6.1972) erscheint und berichtet u.a. von Entlassungen und Kurzarbeit bei VW und: "Die VW-Zuliefrer (u. a. Conti in Hannover) kündigten einige Tage später ebenfalls 4.000 bis 6.000 Entlassungen an."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 42, Bochum 21.6.1972, S. 7

Juli 1972:
In Berlin erscheint die Nr. 23 des 'Klassenkampf' als Zeitung der Proletarischen Linken (PL - vgl. Juni 1972, Aug. 1972). Berichtet wird u.a. von der Solidarität gegen die Hanomag-Stillegung (vgl. 13.6.1972) bei Conti Hannover.
Q: Klassenkampf Nr. 23, Berlin Juli 1972, S. 2

Juli 1972:
Vermutlich Anfang Juli ruft, laut KPD/ML-ZB, bei Conti Hannover ihr 'Roter Conti Arbeiter' dazu auf, "das Lohndiktat der Gewerkschaftsführung" bei den anstehenden Tarifverhandlungen zu brechen. Eine Agitation der KPD/ML-ZB-Betriebsgruppe gegen das Lohndiktat sei in der Belegschaft gut angekommen und habe einen "großen Erfolg" gebracht:"
Die Betriebsgruppe hatte den entscheidenden taktischen Hebel aufgegriffen, um den Zusammenschluß der Conti-Arbeiter gegen das Lohndiktat herbeizuführen. Die Partei hat viel an Vertrauen gewonnen, weil sie nicht mehr nur vom Kampf gegen das Lohndiktat sprach, sondern auch mit einem der Bewegung entsprechenden Mittel den Kampf organisierte."
Dagegen aber richten sich Repressionsmaßnahmen:"
Aber gerade deswegen wächst in der Gewerkschaftsjugend und den DKP-Betriebsgruppen die Zahl der Kollegen, die mit der KPD/ML ins Gespräch kommen wollen, weil sie diesen Schacher und diese Verbotshetze ablehnen."
Q: Rote Fahne Nr. 15, Bochum 24.7.1972, S. 10

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August 1972:
Spartacus Bolschewiki/Leninisten gibt seinen 'Spartacus' Nr. 29 (vgl. Juli 1972, Sept. 1972) heraus und berichtet aus Hannover u.a. von Conti, wo seit 1971 3.000 Beschäftigte entlassen wurden.
Q: Spartacus Nr. 29, Mainz Aug. 1972, S. 11

02.09.1972:
Es erscheint die Nr. 18 der 'Roten Fahne' der KPD/ML-ZB (vgl. 21.8.1972, 18.9.1972) mit dem Artikel Im Zeichen der Stärke der Arbeiterklasse. Lohndiktat durchbrechen. Kampf in den Gewerkschaften vorantreiben! Lehren der Kautschuktarifrunde in Niedersachsen" u. a. bei Conti Hannover.
Q: Rote Fahne Nr. 18, Bochum 2.9.1972, S. 9

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September 1972:
Die Betriebsgruppe Conti Stöcken, Northeim, Limmer, Hochhaus und Vahrenwald der DKP in Hannover und Northeim gibt die Nr.10 ihres 'Roten Reifens' (vgl. Juni 1972, Okt. 1972) heraus.
Q: Roter Reifen Nr. 10, Hannover Sept. 1972

Oktober 1972:
Die Betriebsgruppe Conti Stöcken, Northeim, Limmer, Hochhaus und Vahrenwald der DKP in Hannover und Northeim gibt die Nr.11 ihres 'Roten Reifens' (vgl. Sept. 1972, Nov. 1972) heraus.
Q: Roter Reifen Nr.11,Hannover Okt. 1972

22.10.1972:
Laut KPD/ML-ZB soll in Bochum ein bundesweites Treffen oppositioneller Gewerkschafter stattfinden, zu dem Vertreter kommen wollen u.a. von Conti (Hannover). Die Teilnehmer kommen offensichtlich sowohl von der KPD/ML-ZB als auch von der KPD/ML-ZK. U.a. wird ein Komitee gewählt, das eine weitere Konferenz vorbereitet.
Q: Rote Fahne Nr. 21, Bochum 24.10.1972, S. 11; Rote Westfalenwalze Wir Lehrlinge stellen unsere Lohnforderungen auf!, Dortmund o.J. (Nov. 1972),S.3

November 1972:
Die Betriebsgruppe Conti Stöcken, Northeim, Limmer, Hochhaus und Vahrenwald der DKP in Hannover und Northeim gibt die Nr. 12 ihres 'Roten Reifens' (vgl. Okt. 1972, Nov. 1972) heraus.
Q: Roter Reifen Nr. 12, Hannover Nov. 1972

08.11.1972:
Die KPD gibt in der Nr. 68 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 31.10.1972, 15.11.1972) bekannt, wo, außerhalb der Regionen in denen sie bereits als Partei arbeitet die 'Rote Fahne' verkauft wird. Hierbei handelt es sich u.a. um Conti (alle Hannover).
Q: Rote Fahne Nr. 68, Dortmund 8.11.1972

20.11.1972:
Die KPD/ML-ZK gibt den 'Roten Morgen' Nr. 23 (vgl. 6.11.1972, 4.12.1972) heraus, in dem u.a. über die zweite Konferenz der Gewerkschaftsopposition (GO) berichtet wird, an dem sich u.a. die Gruppe oppositioneller Gewerkschafter (GOG) von Conti Hannover beteiligt.
Q: Roter Morgen Nr. 23, Hamburg 20.11.1972

Dezember 1972:
Die Betriebsgruppe Conti Stöcken, Northeim, Limmer, Hochhaus und Vahrenwald der DKP in Hannover und Northeim gibt die Nr. 12 ihres 'Roten Reifens' (vgl. Nov. 1972, Jan. 1973) heraus.
Q: Roter Reifen Nr. 12, Hannover Dez. 1972

Januar 1973:
Die Betriebsgruppe Conti Stöcken, Northeim, Limmer, Hochhaus und Vahrenwald der DKP in Hannover und Northeim gibt die Nr. 1 ihres 'Roten Reifens' (vgl. Dez. 1972, Feb. 1973) heraus.
Q: Roter Reifen Nr. 1, Hannover Jan. 1973; Der rote Kanal Nr. 2, Hannover 1973,S.5

Februar 1973:
Die Betriebsgruppe Conti Stöcken, Northeim, Limmer, Hochhaus und Vahrenwald der DKP in Hannover und Northeim gibt die Nr. 2 ihres 'Roten Reifens' (vgl. Jan. 1973, März 1973) heraus.
Q: Roter Reifen Nr. 2, Hannover Feb. 1973

09.02.1973:
Die Gewerkschaftsabteilung des ZK der KPD berichtet:"
DIE GRÜNDUNG DES EUROPÄISCHEN GEWERKSCHAFTSBUNDES: DGB ALS SCHRITTMACHER DER EWG-MONOPOLE

Am 9. Februar gründeten die Führer von 17 gewerkschaftlichen Dachverbänden aus 15 kapitalistischen Staaten Europas einen neuen 'europäischen Gewerkschaftsbund'.

Es handelt sich hierbei um eine Erweiterung des alten EBFG, um die Organisationen der neuen EWG-Länder und der restlichen EFTA-Staaten. Welche Interessen stecken hinter seiner Gründung? … Am weitesten entwickelt ist die 'multinationale Konzernstrategie' im ICF. Sogenannte 'Weltausschüsse' gibt es inzwischen bei Dunlop-Pirelli, Michelin, Rhone-Poulenc, Shell, Kimberly-Clark u.a. In Gründung befinden sich Ausschüsse bei Hoechst, Continental und BASF. Neben einigen Scheinkämpfen bei Pirelli und Michelin sahen diese Weltausschüsse des ICF ihre Aufgabe darin, Arbeitskämpfe durch Spitzengespräche mit den Monopolherren zu ersetzen."
Q: Rote Fahne Nr. 15, Dortmund 11.4.1973, S. 8; Revolutionäre Gewerkschaftsopposition Nr. 2, Dortmund o.J. (1973), S. 44ff

März 1973:
Die Betriebsgruppe Conti Stöcken, Northeim, Limmer, Hochhaus und Vahrenwald der DKP in Hannover und Northeim gibt die Nr. 3 ihres 'Roten Reifens' (vgl. Feb. 1973, Apr. 1973) heraus.
Q: Roter Reifen Nr. 3, Hannover März 1973

April 1973:
Die Betriebsgruppe Conti Stöcken, Northeim, Limmer, Hochhaus und Vahrenwald der DKP in Hannover und Northeim gibt die Nr. 4 ihres 'Roten Reifens' (vgl. März 1973, Mai 1973) heraus.
Q: Roter Reifen Nr. 4, Hannover März 1973

21.04.1973:
Die KPD/ML-ZK gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr.15 (vgl. 14.4.1973, 28.4.1973) heraus und berichtet aus Hannover u.a. aus dem CPK-Bereich von Conti über die Gewerkschaftsopposition (GO), die Lehrlinge in Limmer und das Werk Vahrenwald.
Q: Roter Morgen Nr. 15, Dortmund 21.4.1973, S. 4

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Mai 1973:
Die Betriebsgruppe Conti Stöcken, Northeim, Limmer, Hochhaus und Vahrenwald der DKP in Hannover und Northeim gibt die Nr.5 ihres 'Roten Reifens' (vgl. Apr. 1973, Juni 1973) heraus.
Q: Roter Reifen Nr. 5, Hannover Mai 1973

Mai 1973:
In Hannover findet bei Conti, laut AB, vermutlich frühestens im Mai ein Streik für eine Teuerungszulage (TZL) statt.
Q: Der Rote Weichensteller Nr. 10, München Juli 1973

Juni 1973:
Die Betriebsgruppe Conti Stöcken, Northeim, Limmer, Hochhaus und Vahrenwald der DKP in Hannover und Northeim gibt die Nummern 6 und 7 ihres 'Roten Reifens' (vgl. Mai 1973, Juli 1973) heraus.
Q: Roter Reifen Nr. 6 und 7, Hannover Juni 1973

Juli 1973:
Die Betriebsgruppe Conti Stöcken, Northeim, Limmer, Hochhaus und Vahrenwald der DKP in Hannover und Northeim gibt die Nr. 8 ihres 'Roten Reifens' (vgl. Juni 1973, Aug. 1973) heraus.
Q: Roter Reifen Nr. 8, Hannover Juli 1973

August 1973:
Die Betriebsgruppe Conti Stöcken, Northeim, Limmer, Hochhaus und Vahrenwald der DKP in Hannover und Northeim gibt vermutlich im August die Nr. 9 ihres 'Roten Reifens' (vgl. Juli 1973, Sept. 1973) heraus, die uns bisher leider nicht vorlag.
Q: Roter Reifen Nr. 8 und 11, Hannover Juli 1973 bzw. Okt. 1973

August 1973:
Es erscheint die 'Hannoversche Fresse' Nr. 2 (vgl. Mai 1973, Okt. 1973) für August mit dem Artikel "Conti entläßt 495 Angestellte der Verwaltung" aus der 'Hannoverschen Presse' vom 24.7.1973.
Q: Hannoversche Fresse Nr. 2, Hannover Aug. 1973, S. 25

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18.08.1973:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr.32 (vgl. 11.8.1973, 25.8.1973) heraus. Aus Hessen wird berichtet von Bänninger Gießen durch die Zelle Conti aus Hannover oder Korbach.
Q: Roter Morgen Nr. 32, Dortmund 18.8.1973, S. 4

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September 1973:
Die Betriebsgruppe Conti Stöcken, Northeim, Limmer, Hochhaus und Vahrenwald der DKP in Hannover und Northeim gibt vermutlich im September die Nr. 10 ihres 'Roten Reifens' (vgl. Aug. 1973, Okt. 1973) heraus, die uns bisher leider nicht vorlag.
Q: Roter Reifen Nr. 8 und 11, Hannover Juli 1973 bzw. Okt. 1973

12.09.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr. 2 des KBW verkauft der KB Hannover (KBH) bei Conti Werk Limmer mit zwei Verkäufern ohne Hilfsmittel zum Schichtwechsel von 13 bis 15 Uhr 4 Exemplare an Arbeiter mittleren und hohen Alters und macht dabei ähnliche Erfahrungen wie bei Hanomag (IGM-Bereich - vgl. 12.9.1973).
Q: KBH: Bericht über den Verkauf der KVZ Nr. 2, Hannover 25.9.1973

12.09.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr. 2 des KBW verkauft der KB Hannover (KBH) bei Conti Werk Vahrenwald mit zwei Verkäufern ohne Hilfsmittel zum Schichtwechsel von 13 bis 15 Uhr 2 Exemplare:"
Erfahrungen: Ein Großteil nahm keine Notiz oder kaum Notiz; kaum ein Kollege, der die Zeitung wohl umsonst mitnehmen wollte."
Q: KBH: Bericht über den Verkauf der KVZ Nr. 2, Hannover 25.9.1973

12.09.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr. 2 des KBW verkauft der KB Hannover (KBH) bei Hanomag (5 000 Besch.) mit zwei Verkäufern von 5 Uhr 20 bis 7 Uhr an die Frühschicht 3 Exemplare:"
Erfahrungen: Nur wenige Kollegen ohne jedes Interesse; die meisten überrascht, eine Reihe wollte die Zeitung wohl ohne bezahlen mitnehmen; ausländische Kollegen zeigten Interesse, kauften jedoch nicht, weil sie nicht ausreichend Deutsch konnten. Kaum offene Ablehnung.

Hilfsmittel: Keine."
Q: KBH: Bericht über den Verkauf der KVZ Nr. 2, Hannover 25.9.1973

26.09.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr. 3 des KBW verkauft der KB Hannover (KBH) bei Conti Limmer mit einem Verkäufer an einem Tag ein Exemplar.
Q: KBH: Verkaufsbericht für die KVZ Nr. 3, o.O. (Hannover) 9.10.1973

26.09.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr. 3 des KBW verkauft der KB Hannover (KBH) bei Conti Vahrenwald mit zwei Verkäufern an einem Tag 4 Exemplare.
Q: KBH: Verkaufsbericht für die KVZ Nr. 3, o.O. (Hannover) 9.10.1973

Oktober 1973:
Die Betriebsgruppe Conti Stöcken, Northeim, Limmer, Hochhaus und Vahrenwald der DKP in Hannover und Northeim gibt vermutlich im September die Nr. 10 ihres 'Roten Reifens' (vgl. Aug. 1973, Okt. 1973) heraus, die uns bisher leider nicht vorlag.
Q: Roter Reifen Nr. 8 und 11, Hannover Juli 1973 bzw. Okt. 1973

10.10.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr. 4 des KBW verkauft der KB Hannover (KBH) bzw. die OG des KBW bei Conti Limmer mit zwei Verkäufern bei einem Verkauf 5 Exemplare.
Q: N.N.: Verkaufsstatistik der Kommunistischen Volkszeitung Nr. 1-4, o.O. (Hannover) o. J. (Okt. 1973)

10.10.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr. 4 des KBW verkauft der KB Hannover (KBH) bzw. die OG des KBW bei Conti Vahrenwald mit zwei Verkäufern bei einem Verkauf 8 Exemplare.
Q: N.N.: Verkaufsstatistik der Kommunistischen Volkszeitung Nr. 1-4, o.O. (Hannover) o.J. (Okt. 1973)

24.10.1973:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' Nr.43 (vgl. 17.10.1973, 31.10.1973) heraus. In einem Bericht aus Hannover zu den Entlassungen bei Hanomag heißt es: "Ein anderer will bei Continental anfangen, aber dort könne er auch nicht lange arbeiten, weil bald 500 Kollegen entlassen werden und wahrscheinlich würde der Betrieb bald dicht gemacht."
Q: Rote Fahne Nr. 43, Dortmund 24.10.1973, S. 4

07.11.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.6 verkauft die OG Hannover des KBW bei Conti Vahrenwald 1 Exemplar.
Q: KBW-OG Hannover: Bericht über den Verkauf der KVZ Nr. 6, o.O. (Hannover) o.J. (Nov. 1973)

22.11.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr. 7 verkauft die OG Hannover des KBW bei Conti Limmer 2 Exemplare.
Q: KBW-OG Hannover: Verkaufsbericht von KVZ 7 und KVZ 8, o.O. (Hannover) o.J. (Dez. 1973)

Dezember 1973:
Die Betriebsgruppe Conti Stöcken, Northeim, Limmer, Hochhaus und Vahrenwald der DKP in Hannover und Northeim gibt die Nummern 12 und 13 ihres 'Roten Reifens' (vgl. Okt. 1973, Jan. 1974) heraus.
Q: Roter Reifen Nr. 12 und 13, Hannover Dez. 1973

19.12.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr. 9 verkauft die OG Hannover des KBW bei Conti Vahrenwald 3 Exemplare.
Q: KBW-OG Hannover:Verkaufsbericht zur KVZ Nr. 9, o.O. (Hannover) o.J. (Jan. 1974)

Januar 1974:
Die Betriebsgruppe Conti Stöcken, Northeim, Limmer, Hochhaus und Vahrenwald der DKP in Hannover und Northeim gibt die Nr. 1 ihres 'Roten Reifens' (vgl. Dez. 1973) heraus, welches die letzte uns derzeit vorliegende Ausgabe.
Q: Roter Reifen Nr. 1, Hannover Jan. 1974

27.12.1974:
In Hannover wird zwischen Weihnachten und Neujahr, laut und unter Führung des KJV der KPD, ein Uestra-Kampfkomitee gegen die Fahrpreiserhöhungen gegründet, das in der Folge u.a. im CPK-Bereich bei Conti aktiv wird.
Q: Rote Fahne Nr. 5, Dortmund 5.2.1975

Februar 1975:
Der Spartacusbund (SpB) gibt sein 'Spartacus' Nr. 13 (vgl. Jan. 1975, 18.3.1975) heraus. Berichtet wird:"
Die Arbeitslosensituation im Raum Hannover verschlechtert sich von Woche zu Woche! Offene oder versteckte Massenentlassungen bei Hanomag, Continental, bei VW und den diversen Zuliefererbetrieben. Die Entlassenen haben auf lange Sicht kaum eine Chance, im Raum Hannover nur eine annähernd gleichwertige Arbeit zu finden."
Q: Spartacus Nr. 13, Essen Feb. 1975, S. 11

01.03.1975:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr. 9 (vgl. 22.2.1975, 8.3.1975) heraus. Über mangelhafte Autoreifen wird berichtet von Conti Hannover und Metzeler München.
Q: Roter Morgen Nr. 9, Dortmund 1.3.1975, S. 2

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Oktober 1975:
Die Gesellschaft zur Unterstützung der Volkskämpfe (GUV) Hannover des KBW gibt die Broschüre "Gegen die Schulhoheit des Staates: Einheitsschule bis zum 18. Lebensjahr unter der Kontrolle des Volkes" heraus mit dem Bericht "Wie Conti arbeitslosen Jugendlichen 'hilft'".
Q: GUV Hannover: Gegen die Schulhoheit des Staates: Einheitsschule bis zum 18. Lebensjahr unter der Kontrolle des Volkes, Hannover Okt. 1975, S. 32ff

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09.12.1975:
Die KPD gibt ihren 'Roten Fahne Pressedienst' (RFPD) Nr. 5 (vgl. 2.12.1975, 16.12.1975) heraus und berichtet u.a. von Conti Hannover (CPK-Bereich): "1975 sind bisher allein 10% der gesamten Arbeitszeit durch Kurzarbeit ausgefallen u. seit Jahresanfang wurden rund 1.600 Arbeitsplätze wegrationalisiert. Gegenwärtig sind noch 18.900 Beschäftigte bei Conti, während die Belegschaftsstärke früher bei 29.000 lag. Vom 22.12. bis 2. Januar fallen erneut 7 Produktionstage aus."
Q: Rote Fahne Pressedienst Nr. 5, Köln 9.12.1975

30.01.1976:
Bei Conti Hannover beginnen, laut Arbeiterbuch, Streiks, die bis mindestens zum 4.2.1976 andauern. Laut SAG begint bei Conti Vahrenwald ein Streik (vgl. 4.2.1976).

Die KPD verbreitet dazu u.a. eine Stellungnahme der Conti-Gruppe (vermutlich u.a. aus der KPD/ML-ZB hervorgegangen), bei der es sich um klassenbewußte Arbeiter handele, die allerdings z.T. Illusionen hätten, aber immerhin eine klare Kritik an der DKP üben würden.

Von der Conti-Gruppe heißt es u.a.:"
Wir müssen ehrlich sagen, die KPD war es nicht, die uns unterstützt hat, sie stand 'Gewehr bei Fuß' und griff nicht ein in den Kampf. Genau diese Haltung hat auch die KPD/ML eingenommen." Zum Streik wird auch eine Dokumentation erstellt.

Mit dem Streik befaßt sich auch das ZK des KJVD der KPD (vgl. 1.3.1976).
Q: KJVD-ZK: Freiheit für die kommunistische Presse!, o.O. o. J. (1976), S. 2; Rote Fahne Nr. 6, Köln 11.2.1976, S. 1 und 5;Klassenkampf Nr. 53, Frankfurt 18.2.1976;Kommunistische Arbeiterzeitung Nr. 80, München 8.2.1976, S. 4

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04.02.1976:
Bei Conti Hannover beteiligen sich nun, laut SAG, auch die Werke Stöcken und Limmer am Streik (vgl. 30.1.1976).
Q: Klassenkampf Nr. 53, Frankfurt 18.2.1976

10.02.1976:
Die KPD gibt die Nr. 6 ihres 'Rote Fahne Pressedienstes' (RFPD - vgl. 3.2.1976, 17.2.1976) heraus und berichtet u.a. von Conti Hannover (CPK-Bereich): "Besondere Bedeutung haben deshalb in dieser Situation selbständig organisierte Streikkämpfe, wie etwa der Streik der Conti-Arbeiter in Hannover. Aus Protest gegen die geplante Streichung von Zulagen (bis zu 250,- DM) waren bereits am Freitag vor einer Woche die Arbeiter im Werk Vahrenwald und später auch Kollegen in Stöcken und im Werk Limmer in den Streik getreten."
Q: Rote Fahne Pressedienst Nr. 6, Köln 10.2.1976

12.02.1976:
ermutlich heute erscheint die 'KVZ-Ortsbeilage Hannover' Nr. 6. Berichtet wird auch von den Sammlungen für die entlassenen Conti-Arbeiter auf der GEW Jahreshauptversammlung und in der ÖTV Fachgruppe Sozialarbeit.
Q: KVZ-Ortsbeilage Hannover' Nr.6,Hannover 1976, S. 2

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18.02.1976:
Die GIM gibt ihre 'Was tun' Nr. 96 (vgl. 4.2.1976, 5.3.1976) heraus mit dem Artikel "Streik bei Conti ohne Erfolg" am 30.1.1976 in Hannover.
Q: Was tun Nr. 96, Frankfurt 18.2.1976, S. 5

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10.03.1976:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr. 10 (vgl. 3.3.1976, 17.3.1976) heraus und berichtet u.a. von Conti Hannover (CPK-Bereich).
Q: Rote Fahne Nr. 10, Köln 10.3.1976, S. 4

April 1976:
Die SAG gibt mit der Nr.55 ihren 'Klassenkampf' (vgl. März 1976) heraus und berichtet aus Hannover u.a. von den Lehrlingen bei Conti.
Q: Klassenkampf Nr. 55, Frankfurt Apr. 1976

14.04.1976:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr. 15 (vgl. 7.4.1976, 21.4.1976) heraus und berichtet von Conti Hannover (CPK-Bereich), über die Werke Stöcken und Vahrenwald, die DKP und die Contigruppe (ex-KPD/ML-ZB).
Q: Rote Fahne Nr. 15, Köln 14.4.1976, S. 5

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07.06.1976:
Bei Conti Hannover findet, laut KPD, vermutlich in dieser Woche ein Prozeß gegen Entlassungen wegen des Streiks statt, gegen die sich u.a. der KJVD der KPD sowie ihr Rote Fahne Freundeskreis (RFFK) Hannover wenden.
Q: Rote Fahne Nr. 24, Köln 16.6.1976, S. 4

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28.06.1976:
Die SAG gibt die Nr. 5 ihrer 'Sozialistischen Arbeiter Zeitung' (vgl. 2.6.1976, 11.8.1976) heraus. Berichtet wird u.a. aus Hannover von Conti Vahrenwald.
Q: Sozialistische Arbeiter Zeitung Nr. 5, Frankfurt 28.6.1976

28.06.1976:
Bei Conti Hannover kommt es, laut KPD, vermutlich in dieser Woche zu einem Hitzestreik, bei dem die Akkordarbeiter eine 5-prozentige Hitzezulage und die Zeitlöhner 20 Minuten mehr Pause pro Schicht durchsetzen.
Q: Rote Fahne Nr. 27 und 28, Köln 7.7.1976 bzw. 14.7.1976, S. 5 bzw. S. 5

30.08.1976:
Bei Conti Hannover-Stöcken wird, laut KPD, vermutlich in dieser Woche die drohende Verlagerung der Abteilung Auto 2 nach Northeim bekannt.
Q: Rote Fahne Nr. 36, Köln 8.9.1976, S. 4

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29.09.1976:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr. 39 (vgl. 20.9.1976, 6.10.1976) heraus und berichtet vom Wahlkampf, u.a. "die Conti-Kapitalisten wollen nach einem ersten abgewehrten Entlassungsversuch im Frühjahr jetzt doch entlassen - gleichzeitig aber die dritte Schicht einführen" vermutlich aus Hannover.
Q: Rote Fahne Nr. 39, Köln 29.9.1976, S. 7

06.06.1977:
In Hannover erscheint vermutlich in dieser Woche die "Dokumentation 5 Jahre Unabhängiges Jugendzentrum Kornstraße Hannover" mit dem Abschnitt "Wir kämpfen gegen Entlassungen" auch zu Conti.
Q: Dokumentation 5 Jahre Unabhängiges Jugendzentrum Kornstraße Hannover, O. O. (Hannover) o. J. (1977), S. 74

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18.10.1977:
In Hannover gibt die Zelle Conti des KBW ihre Betriebszeitung 'Arbeitersache' (vgl. 14.11.1977) heraus mit dem Leitartikel "Kesselhäuser in Limmer und Stöcken sind sich einig: Der Qualifikationsprämienlohn muß im gemeinsamen Kampf zurückgeschlagen werden!".

Weitere Artikel sind:
- "Betrogen um die Überstundenzuschläge";
- "'Altersadäquater Arbeitseinsatz'. Conti lässt Knochenschinderei 'wissenschaftlich' begründen";
- "Die Bourgeoisie fürchtet den Wissenschaftlichen Sozialismus wie der Teufel das Weihwasser" zur Ablehnung einer Examensarbeit über Conti an der TU; sowie
- "Mitgliederversammlung-Pensionskasse: Niederlage des Vorstands".

Aufgerufen wird zur Veranstaltung am 25.10.1977.
Q: Arbeitersache Kesselhäuser in Limmer und Stöcken sind sich einig: Der Qualifikationsprämienlohn muß im gemeinsamen Kampf zurückgeschlagen werden!, Hannover 18.10.1977

14.11.1977:
In Hannover gibt die Zelle Conti des KBW ihre Betriebszeitung 'Arbeitersache' (vgl. 18.10.1977, 18.12.1977) heraus mit dem Leitartikel "LKW-Reifenwickler müssen 20 % mehr schuften. Akkorderhöhung muß zurückgeschlagen werden. Verbot der Akkordarbeit" zu Pufferlohn und Qualifikationsprämienlohn.

Weitere Artikel sind:
- "In der Reifenputzerei in Vahrenwald wird die Gesundheit der Arbeiter ruiniert. Schluß damit";
- "Seminar an der TU Hannover. Verschärfung der Ausbeutung wird an der Uni wissenschaftlich vorbereitet. Arbeiter und Studenten gemeinsam gegen dieses Projekt";
- "Trotz Terrorurteil gegen Hartwig Heine die Einheit für die ersatzlose Streichung des § 218 hat sich gefestigt" zum Prozeß (vgl. 25.10.1977, 8.11.1977);
- "Mit Probeläufen will der Vorstand die Gleitzeit durchsetzen" zur GLAZ; sowie
- "Für die Rechte der Arbeiterklasse und des Volkes! Auf dieser Grundlage kann man die Front aufbauen" zum gemeinsamen Vorschlag von KBW und KPD.

Aufgerufen wird zur Veranstaltung am 20.11.1977.
Q: Arbeitersache LKW-Reifenwickler müssen 20 % mehr schuften. Akkorderhöhung muß zurückgeschlagen werden. Verbot der Akkordarbeit, Hannover 14.11.1977

18.12.1977:
In Hannover gibt die Zelle Conti des KBW ihre Betriebszeitung 'Arbeitersache' (vgl. 14.11.1977, Feb. 1978) heraus mit dem Leitartikel "Vertrauensleute-Sitzungen: Kein Grund zur Weihnachtsfeier".

Weitere Artikel sind:
- "Conti stellt 1978 über 100 Auszubildende ein (Hann. Allg. Zeit 4.12.)";
- "Wem die Conti gehört";
- "Keine Forderung der Studentenbewegung ist erledigt" zum Streik an den meisten Hochschulen Hannovers vom 28.11. bis 9.12.1977;
- "Pensionskasse für Angestellte: Weg mit dem Vetorecht des Vorstandes!";
- "Expansion auf unsere Knochen";
- "Conti-Hochhaus: Die Rationalisierung läuft";
- "Schluß mit der Ausplünderung durch den bürgerlichen Staat!" zu den Fahrpreiserhöhungen der ÜSTRA;
- "Nächtliche Kontrollgänge von Hahn und Co"; sowie
- "Musiktage der Soldaten- und Reservistenkomitees vom Mittwoch, den 28.12.77, bis zum 31.12.77 in Hannover".
Q: Arbeitersache Vertrauensleute-Sitzungen: Kein Grund zur Weihnachtsfeier, Hannover 18.12.1977

Februar 1978:
In Hannover gibt die Zelle Conti des KBW vermutlich im Februar ihre bisherige 'Arbeitersache' (vgl. 18.12.1977) nun als 'Kommunistische Volkszeitung - Betriebsausgabe' (vgl. 6.3.1978) heraus mit dem Leitartikel "Betriebsratswahlen: Gegen verschärfte Auspressung, für die Vorbereitung des Lohnkampfes" zu den BRW.

Weitere Artikel sind:
- "Warum nicht mehr 'Arbeitersache'?";
- "Schluß mit den Fahrpreiserhöhungen und Stillegungen von Conti-Bussen!" u.a. zur ÜSTRA;
- "Die Praxis beweist - Der Pufferlohn muß weg";
- "Pensionskasse für Angestellte: Der 'Kompromiß' wäre fast gescheitert";
- "Aufruf an die Arbeiterklasse und das Volk in Westdeutschland für die Ausrüstung einer Kompanie der Afrikanischen Nationalen Befreiungsarmee von Zimbabwe (ZANLA)" von der ZANU vom 14.12.1977 und einem zugehörigen Artikel über die Conti;
- "Aufruf zum Aktionstag der Komitees und Initiativen gegen den § 218 am 25.2.78" zum Autokorso in Hannover um 9 Uhr;
- "Mit den Grohnde-Prozessen soll das imperialistische Energieprogramm durchgesetzt werden. Sofortige Einstellung aller Ermittlungs- und Strafverfahren" zur bundesweiten Demonstration am 25.2.1978 in Hannover;
- "Kesselhaus in Limmer: Schikanen mit dem Spalterlohn";
- "Interviews in Stöcken"; sowie
- "Zum Plakat auf Seite 10", das von der Conti-Zelle in Zusammenarbeit mit Studenten der FHS für Kommunikations- und Produktgestaltung Hildesheim erstellt wurde, zu den Reifenwicklern bei Conti bzw. dem Forschungsprojekt 'Humanisierung der Arbeitswelt'.
Q: Kommunistische Volkszeitung - Betriebausgabe Conti Betriebsratswahlen: Gegen verschärfte Auspressung, für die Vorbereitung des Lohnkampfes, Hannover o. J. (1978)

06.03.1978:
In Hannover gibt die Zelle Conti des KBW vermutlich in dieser Woche ihre 'Kommunistische Volkszeitung - Betriebsausgabe' (vgl. Feb. 1978, 13.4.1978) heraus mit dem Leitartikel "Schlesies zur Tarifrunde und Betriebsratswahl beim Wort nehmen. 'Die Zeichen auf Sturm setzen'" zu den BRW und der CTR.

Weitere Artikel sind:
- "Warum nicht mehr 'Arbeitersache'?";
- "Schwerer Unfall in Korbach. Lügt die 'Conti-Intern' zu diesem Vorfall?";
- "20 Pf.-Zulage - als vermögenswirksame Leistung?"´;
- "Streichung der Nachtschichtzulage in Planung?";
- "Der alte Betriebsrat - Beispiel: Nöthel";
- "Die Bundesjugendkonferenz des DGB fordert die Unterstützung des Befreiungskampfes im südlichen Afrika" zu Zimbabwe;
- eine Ankündigung der Wahlkreiskundgebungen des KBW am 10.3.1978;
- "Mit dem Entgeltvertrag in der Chemieindustrie soll der Lohn entscheidend gesenkt werden" zur CTR; sowie
- der Aufruf des KBW zu den Bürgerschaftswahlen in Hamburg und den Landtagswahlen (LTW) in Niedersachsen am 4.6.1978.
Q: Kommunistische Volkszeitung - Betriebausgabe Conti Schlesies zur Tarifrunde und Betriebsratswahl beim Wort nehmen. 'Die Zeichen auf Sturm setzen', Hannover o. J. (1978)

13.04.1978:
In Hannover gibt die Zelle Conti des KBW ihre 'Kommunistische Volkszeitung - Betriebsausgabe' (vgl. 6.3.1978) heraus mit dem Leitartikel "Kurzarbeitergeld und 2% Lohnangebot. Schluß mit den dauernden Lohnsenkungen!".

Weitere Artikel sind:
- "Für die Ausrüstung einer vollmotorisierten Kompanie der ZANLA" mit dem Aufruf zur Zimbabwe-Kundgebung am 28.4.1978 auf dem Trammplatz vor dem Rathaus und einem Bild von einer Parole bei Conti Vahrenwald;
- "Die Ergebnisse der Vertrauensleute-Sitzungen: Die IG-Chemielisten zur Betriebsratswahl" zu den BRW; sowie
- "Wer wieder in den Betriebsrat will - Beispiel Ziulkowksi (Vahrenwald)" zu den BRW.

Eingeladen wird zur 1. Mai-Veranstaltung "Kampf um die Vorherrschaft in der Europäischen Gemeinschaft" am 14.4.1978 in der Stadthalle.
Q: Kommunistische Volkszeitung - Betriebausgabe Conti Kurzarbeitergeld und 2% Lohnangebot. Schluß mit den dauernden Lohnsenkungen!, Hannover 13.4.1978

28.07.1980:
Die Zelle Lüneburg des KBW gibt ihre 'Kommunistische Volkszeitung für die Beschäftigten von Fibrit' (vgl. 14.7.1980, 11.8.1980) heraus mit dem Artikel "Conti-Gummi will Kléber-Colombès schlucken" in Frankreich.
Q: Kommunistische Volkszeitung für die Beschäftigten von Fibrit, Hamburg 28.7.1980

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17.02.1987:
Die Landesleitung Niedersachsen / Bremen des BWK gibt eine "Flugschrift gegen Lohnsenkungen für die Beschäftigten in den hannoverschen Conti-Werken" (vgl. 2.12.1986) heraus.
Q: Flugschrift gegen Lohnsenkungen für die Beschäftigten in den hannoverschen Conti-Werken, Hannover 17.2.1987

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Letzte Änderung: 19.08.2021