Fahrpreiserhöhungen in Hannover: Die Proteste des Jahres 1969

01.05.1969:
In Hannover gelingt es, laut 'RPK', SDS-Genossen, den "SPD-Opportunisten Leber … auf dem Klagesmarkt am Reden zu hindern, ohne dabei auf den Widerstand der Arbeiter zu stoßen. Dennoch wurde versäumt", die Frage der Fahrpreiserhöhungen der ÜSTRA (vgl. 1.6.1969) "rechtzeitig und öffentlich zu diskutieren."
Die Aktionäre hatten nämlich die dritte Erhöhung seit 1964 von 70 Pf. auf 80 Pf. ohne, und von 80 Pf. auf 90 Pf. mit Umsteigeberechtigung beschlossen. Der SPD-Magistrat habe sich bereitwillig den Sachzwängen untergeordnet und die ÖTV die Ruhe bewahrt, um die anstehenden Lohnerhöhungen nicht zu gefährden. "In ihren Feiertagsreden zum 1.Mai verloren die Gewerkschaftsfunktionäre denn auch kein Wort über die Üstra-Preise."
Quelle: SC: Info Nr. 7, Frankfurt 5.7.1969

Juni 1969:
Vermutlich im Juni erscheint die 'Was tun' Nr. 8 (vgl. Apr. 1969, Juli 1969) mit einem Titelbild zum Roten Punkt gegen Fahrpreiserhöhungen und dem Leitartikel "Lasst tausend rote Punkte blühen", der Bezug nimmt auf Hannover und Heidelberg, aber auch aus Stuttgart von den SSB berichtet, von Lothar Boepple.
Q: Was tun Nr. 8, Mannheim 1969, S. 1ff

GIM_Was_tun_1969_08_01

GIM_Was_tun_1969_08_02

GIM_Was_tun_1969_08_03


Juni 1969:
Es erscheint die Nr. 3/4 der 'Göttinger Betriebszeitung' - Informationen für Arbeitnehmer (vgl. 5.5.1969, Sept. 1969) mit dem Artikel "Kalle meint: das war nur ein Anfang" zur Aktion Roter Punkt in Hannover.
Q: Göttinger Betriebszeitung Nr. 3/4, Göttingen Juni 1969, S. 12

GBZ028


Juni 1969:
Für die DKP berichtet Jochen Mandel (vgl. 6.2.1971):"
NACH 10 TAGEN WAREN DIE ÜSTRA-BOSSE 'AUSGEPUNKTET'

ROTER PUNKT-HANNOVER: IM JULI 1969 SIEGTE EINE GANZE STADT, WEIL SIE EINHEITLICH UND GESCHLOSSEN HANDELTE

Wenn heute erneut viele Nahverkehrsgesellschaften ihre Fahrpreise erhöhen, dann wird häufig von Arbeitern und Angestellten, von Schülern und Studenten die Forderung erhoben, diesen unsozialen Maßnahmen durch eine 'Rote-Punkt-Aktion' zu begegnen. So, wie es im Juli 1969 in Hannover geschah, als eine ganze Stadt 'denen da oben' bewies, daß sie längst nicht machen können, was sie wollen, wenn 'die da unten' damit nicht einverstanden sind.

Denn als die Hannoversche Verkehrsgesellschaft ÜSTRA damals eine Erhöhung ihrer Fahrpreise ankündigte, ahnte sie sicherlich nicht, daß sie damit den Anlaß für eine der bedeutsamsten und wirkungsvollsten sozialpolitischen Protestaktionen der Bundesrepublik lieferte: der Roten-Punkt-Aktion.

Die Fahrpreise der ÜSTRA sollten um 33 1/3 Prozent erhöht werden. Zur gleichen Zeit aber wurde eine Gewinnausschüttung von 1,4 Millionen DM oder sechs Prozent für das Jahr 1968 beschlossen. Schon am Tage, als die beabsichtigte Preiserhöhung bekannt wurde, breitete sich Unruhe innerhalb der Bevölkerung aus. Der Club Voltaire lud zu einem öffentlichen Forum ein, um dort die Vertreter der Stadt zu befragen, warum sie diesen ungerechten und unsozialen Fahrpreiserhöhungen ihre Zustimmung gaben.

Die im Rathaus vertretenen Parteien und die ÜSTRA-Verwaltung lehnten es jedoch ab, sich an dem Forum zu beteiligen. Die Stadt weigerte sich sogar, Räumlichkeiten zur Durchführung des Forums zur Verfügung zu stellen.

Daraufhin setzten sich Vertreter von 21 Organisationen, unter ihnen katholische und evangelische Jugendorganisationen, SHB, SDAJ, Jungdemokraten (Judos der FDP,d.Vf.) und die DKP zusammen, um über gemeinsame Forderungen und Aktionen zu beraten.

Erstes Ergebnis war der Beschluß, eine Protestkundgebung durchzuführen. Einig war man sich aber auch darüber, daß eine bloße Anprangerung der Fahrpreiserhöhungen keinesfalls genügte. Es kam zur Entwicklung eines gemeinsamen Forderungskataloges.

Die Forderungen drückten sich in folgender Losung aus: 'Runter mit den erhöhten Fahrpreisen, neue Tarifgestaltung, Überführung der ÜSTRA in städtisches Eigentum - weg mit den Steuern und Dividenden.'

Schon nach den ersten, nur von etwa 500 Teilnehmern besuchten Kundgebung kam es zur zeitweiligen Stillegung des Verkehrs am Hauptbahnhof. In Diskussionen mit Passanten zeigten sich erste Anzeichen eines Solidarisierungsprozesses. An der zweiten Kundgebung nahmen bereits 1 500 Personen teil. Ihre Zahl wuchs von Tag zu Tag.

Nach jeder Kundgebung wurde zum Steintor, dem neuralgischen Punkt der ÜSTRA marschiert, um dort die Schienen zu blockieren. Dabei wurde darauf geachtet, nicht den Autoverkehr zu belästigen. An Kreuzungen wurden sogar extra Durchfahrmöglichkeiten für die Autofahrer geschaffen.

In den ersten Tagen ging die Polizei mit Tränengas, Knüppeln und Festnahmen gegen die Demonstranten vor. Gegen die immer größer werdende Zahl der Protestierenden und die Welle der Sympathie aus der Bevölkerung war sie jedoch machtlos. 104 Demonstranten konnten festgenommen werden, aber nicht Zehntausende. Die auf einige Hundertschaften verstärkte Polizei rückte nach eingen Tagen ab. Die eigentliche Rote-Punkt-Aktion begann erst, als die ÜSTRA ihren Verkehr völlig einstellte. Zweifellos in der Hoffnung, durch ein Verkehrschaos den Widerstand und die Welle der Solidarität zu ersticken, die vor allem aus den Betrieben heraus immer stärker wurde.

Die Rechnung der ÜSTRA-Oberen ging nicht auf. Eine schon vom ersten Tage der Proteste an von Studenten der Technischen Universität (TU,d.Vf.) organisierte Rote-Punkt-Organisation weitete sich aus und ersetzte innerhalb weniger Tage den ÜSTRA-Verkehr voll und ganz. An allen großen Straßenbahnhaltestellen, die mit Lautsprecheranlagen versehen waren, hielten Autos auf den Schienen, wo sonst die Straßenbahnen fuhren. Lastwagen, Busse, alles hielt an. Jugendliche riefen aus: 'Wer will nach Ricklingen? Wer will nach Linden? Wer will in die Innenstadt?' usw. Alles ging reibungslos vor sich, denn die jungen Arbeiter und Studenten regelten den Verkehr zügiger als die Polizei.

Täglich wurden bis zu 40 000 Flugblätter verteilt, um die Bevölkerung zu informieren.

In den Betrieben wurden rote Punkte an Autofahrer verteilt und Geld gesammelt. Auch der DGB Hannover stellte sich im Namen seiner 120 000 Mitglieder voll hinter die Aktion, ohne jedoch dem Initiatorenkreis beizutreten. Seine Stellungnahme enthielt jedoch die gleichen Forderungen, die auch das Aktionsbündnis erhob. Nach zehn Tagen mußte der Rat der Stadt in einer außerordentlichen Sitzung den Forderungen der Demonstranten stattgeben."
Q: Unsere Zeit Nr. 6,Düsseldorf 6.2.1971,S.3

01.06.1969:
Heute treten, laut 'RPK', die Fahrpreiserhöhungen in Hannover bei der ÜSTRA (vgl. 1.5.1969, 7.6.1969) in Kraft, wobei zuerst kein Widerstand sichtbar wurde. Der Rat der Stadt hatte zwischen heute und dem 1.Mai auch die Freigabe des Freizeitheims in Ricklingen verweigert, in der eine Gruppe des Club Voltaire mit Parteien und DGB diskutieren wollte. Aber:"
Die herrschenden Bürokraten in Stadt- und Landesregierung kalkulierten nicht ein, daß die Massen, angespornt durch die beispielhaften Aktionen der Schüler, jungen Arbeiter und Studenten von verbalen Unmutsäußerungen zum offenen Widerstand gegen die menschenfeindliche Staatsgewalt übergehen würden."

Der KJVD der KPD/ML-ZB (vgl. Nov. 1970) berichtet, daß es auch zum Einsatz des BGS gegen die Blockaden kommt.
Q: Der Kampf der Arbeiterjugend Nr. 5, Bochum Nov. 1970, S. 6; SC: Info Nr. 7, Frankfurt 5.7.1969, S. *

05.06.1969:
An der Universität Hamburg erscheint die 'Unilife' Nr.7 (vgl. 9.5.1969, 22.6.1969). Angekündigt wird eine Aktion Roter Punkt (ARP) gegen die Fahrpreiserhöhungen, wie sie bereits in Berlin, Bochum, Kiel und Hannover angelaufen sei.
Q: Unilife Nr. 7, Hamburg 5.6.1969, S. 1

07.06.1969:
In Hannover werden heute, laut RJ/ML, Straßenbahnblockaden durchgeführt. Laut 'RPK' ruft der SDS zu einer ersten Protestversammlung gegen die Fahrpreiserhöhungen (vgl. 1.6.1969, 8.6.1969) und anschließender Straßenbahnblockade auf, woran sich ca. 250 Schüler, Lehrlinge und Studenten beteiligen. Bemängelt wird, daß der SDS nicht von Anfang an eine klare sozialistische Zielsetzung verfolgte, so daß heute keine roten Fahnen getragen wurden. Dadurch konnte die Bewegung teilweise von Stadt, DGB und Presse eingemeindet werden. Ein Fehler war dies auch, weil "die DKP, die über einen guten technischen Apparat und ein relativ ausgebautes Netz von Vertrauensleuten in den Hannoverschen Betrieben verfügt, die Bewußtseinsentwicklung der Arbeiter nicht analysiert hat und deshalb die Rote-Punkt-Aktion ähnlich wie die Bild-Zeitung nicht als antikapitalistischen Kampf auffaßte, sondern als solidarische Bürgerhilfe, getragen von einem 'freien demokratischen Bündnis' aus 'Christen, Liberalen, Sozialisten und Kommunisten' (vgl. UZ-Extrablatt, Juni 69)".
Q: SC: Info Nr. 7, Frankfurt 5.7.1969; Rebell Nr. 10, Mannheim Juni 1969, S. 5ff

Rebell029

Rebell030

Rebell031


08.06.1969:
In Hannover demonstrieren, laut 'IAK', lediglich ein paar hundert Studenten gegen die Fahrpreiserhöhungen (vgl. 7.6.1969, 9.6.1969).
Q: Internationale Arbeiter Korrespondenz Nr. 19, Eschborn Juni 1969

09.06.1969:
In Hannover demonstrieren, laut 'IAK', 1 000 - 1 500 gegen die Fahrpreiserhöhungen (vgl. 8.6.1969, 10.6.1969). Die Polizei setzt Tränengas ein. Laut 'RPK' nehmen die vom SDS organisierten Proteste durch Straßenbahn Blockaden solche Ausmaße an, daß 5 Hundertschaften Bereitschaftspolizei und Tränengas eingesetzt werden. Es kommt zu Massenverhaftungen.

Der AStA der TU veröffentlicht ein Flugblatt "Bürger Hannovers!" welches auf die heutige Verteilung des Roten Punktes hinweist.
Q: SC:Info Nr. 7, Frankfurt 5.7.1969; Internationale Arbeiter Korrespondenz Nr. 19, Eschborn Juni 1969;AStA der TU: Bürger Hannovers!, Hannover 9.6.1969

Hannover_SDS13


10.06.1969:
In Hannover demonstrieren, laut 'IAK', 2 000 - 3 000 gegen die Fahrpreiserhöhungen (vgl. 9.6.1969, 11.6.1969). Die IAK verteilt ein Flugblatt. Laut 'RPK' nehmen die Straßenbahnblockaden erneut solche Ausmaße an, daß 5 Hundertschaften Bereitschaftspolizei und Tränengas eingesetzt werden. Es kommt zu Massenverhaftungen.

Vermutlich heute erscheint ein Flugblatt "Hannoveraner!" des Club Voltaire e.V., welches die zum Protest aufrufenden Gruppen benennt.
Q: SC: Info Nr. 7, Frankfurt 5.7.1969; Internationale Arbeiter Korrespondenz Nr. 19, Eschborn Juni 1969;Club Voltaire e.V.: Hannoveraner!, Hannover o. J. (1969)

Hannover_SDS14


11.06.1969:
In Hannover wird eine Kundgebung gegen die Fahrpreiserhöhungen (vgl. 10.6.1969, 12.6.1969) vor dem Rathaus, laut 'IAK', von weit mehr als 7 000 Personen besucht.

Laut RJ/ML beteiligen sich 7 000 an den Straßenbahnblockaden. Laut 'RPK' wird in einem Flugblatt des DGB u.a. ausgeführt:"
Hannoveraner! Üstra-Fahrpreiserhöhungen - unsozial und ungerecht - stehen im Widerspruch zur Preis- und Geldstabilität und treffen in erster Linie die wirtschaftlich Schwachen, Rentner und Arbeitnehmer!"
Q: SC:Info Nr. 7, Frankfurt 5.7.1969; Rebell Nr. 10, Mannheim Juni 1969;Internationale Arbeiter Korrespondenz Nr. 19, Eschborn Juni 1969

12.06.1969:
In Hannover wird, laut 'RPK', in einem Flugblatt des von der DKP kontrollierten Club Voltaire zu den Fahrpreiserhöhungen (vgl. 11.6.1969, 13.6.1969) u.a. ausgeführt:"
Bürger und Demonstranten! Wehrt Euch gegen einzelne Provokateure! Ihre Handlungen richten sich gegen unsere Vorstellungen und Absichten. Wer aus reiner Zerstörungswut handelt, sollte der Polizei übergeben werden! Gewalt ist nicht unsere Methode!" Diese geht vermutlich u.a. von den aus Berlin angereisten SDS-Mitgliedern aus.

Die Betriebsprojektgruppe im SDS Hannover veröffentlicht ein Flugblatt "Uestra-Boykott - Aktion ROTER PUNKT".
Q: SC: Info Nr. 7,Frankfurt 5.7.1969; SDS-Betriebsprojektgruppe: Uestra-Boykott - Aktion ROTER PUNKT, Hannover o. J. (12.6.1969)

Hannover_SDS15


13.06.1969:
Vermutlich frühestens heute beginnt in Heidelberg der Kampf gegen die Fahrpreiserhöhungen, der, laut 'RPK', aus den Erfahrungen in Hannover (vgl. 7.6.1969) lernend, von Anfang an vom SDS unter roten Fahnen geführt worden sei.
Q: Rote Presse Korrespondenz Nr. 31, Berlin 19.9.1969; SC: Info Nr. 7, Frankfurt 5.7.1969

13.06.1969:
In Hannover kommt es in der Frage der Fahrpreiserhöhungen (vgl. 12.6.1969, 14.6.1969), laut 'RPK', zu einem Kompromiß von einem Preis von 50 Pfennig.

Heute erscheint die Arbeiter-, Schüler- und Studentenzeitung 'Extrablatt' Nr. 1 (vgl. 16.6.1969) gegen eine Spende von 10 Pfennig.
Q: SC: Info Nr. 7, Frankfurt 5.7.1969; Extrablatt Nr. 1, Hannover 13.6.1969

Hannover_SDS19

Hannover_SDS20


14.06.1969:
Die Betriebsprojektgruppe im SDS Hannover veröffentlicht ein Flugblatt "Wenn unser starker Arm es will, stehen ÜSTRA-Räder still - und nicht nur die!".

Von der Schülerbasisgruppe erscheint vermutlich heute das Flugblatt "Üstraaktion".

Vermutlich heute wird ein "Resolutionsantrag" veröffentlicht, der auf einer Versammlung vorgelegt wird und die Hannoverschen Zeitungen zum Abdruck einer durch Steuergeldern finanzierten Anzeige bzw. Gegendarstellung gegen die Anzeige des Bürgermeisters und des Oberstadtdirektors vom 12.6.1969.
Q: SC:Info Nr. 7,Frankfurt 5.7.1969; SDS-Betriebsprojektgruppe: Wenn unser starker Arm es will, stehen ÜSTRA-Räder still - und nicht nur die!, Hannover o. J. (14.6.1969);Schülerbasisgruppe: Üstraaktion, O. O. (Hannover) o. J. (1969);N. N.: Resolutionsantrag, Hannover o. J. (1969)

Hannover_SDS22

Hannover_SDS21

Hannover_SDS17

Hannover_SDS18


16.06.1969:
Der SDS Heidelberg (vgl. Aug. 1969) berichtet von den Aktionen Roter Punkt (ARP) gegen die Fahrpreiserhöhungen (vgl. 15.6.1969, 17.6.1969):"
Sicher war der Stadtbürokratie nach den Erfahrungen in Hannover, auf die wir in der Agitation immer wieder hinwiesen, die ursprünglich geplante Taktik eines massiven Polizeieinsatzes bei gleichzeitiger Hetze gegen die Betroffenen zunächst suspekt geworden."
Q: Rote Presse Korrespondenz Nr. 31,Berlin 19.9.1969

16.06.1969:
Das Aktionskomitee Strassenbahn Heidelberg gibt vermutlich heute das vermutlich in der Stadt verteilte Flugblatt "Die Strassenbahn fährt kostenlos - oder gar nicht" zur Fahrpreiserhöhung der HSB heraus. Berichtet wird auch aus Hannover und es werden die Lehren aus den dortigen Aktionen gezogen.
Q: Aktionskomitee Straßenbahn: Die Strassenbahn fährt kostenlos - oder gar nicht, O. O. (Heidelberg) o. J. (1969)

Heidelberg_SDS075

Heidelberg_SDS076


16.06.1969:
Der AStA der FU Berlin gibt zusammen mit der Betriebsgruppe des SDS Hannover vermutlich Anfang dieser Woche das Flugblatt "Rote Punkte gegen Unternehmer!" heraus, welches die Berliner Studenten zur Fahrt nach Hannover aufruft.
Q: AStA FU, SDS-Betriebsgruppe Hannover: Rote Punkte gegen Unternehmer!, O. O. (Berlin) O. J. (1969)

Hannover_SDS32

Hannover_SDS33


16.06.1969:
In Hannover werden, laut 'RPK', vom DGB alle Betriebsräte und Vertrauensleute in das Gewerkschaftshaus gerufen, wo es dem DGB gelungen sei, ihnen die Zustimmung zu dem Kompromiß zu den Fahrpreiserhöhungen (vgl. 13.6.1969, 19.6.1969) "aufzuschwatzen. Er war jedoch machtlos, als Vertrauensleute und Betriebsräte mehrheitlich darauf bestanden, einen Satz aus einem abwieglerischen DGB-Flugblatt zu streichen, der sich von revolutionärer Gewalt distanzierte." Bei diesem Flugblatt handelt es sich vermutlich um eines unter dem Titel "Hannoveraner!".

Bei AEG Telefunken Berlin-Schwedenstraße (vgl. Juni 1969) wird das heutige Flugblatt der Arbeiter, Schüler, Lehrlinge und Studenten, "Roter Punkt für die ÜSTRA" Nr. 2 (vgl. 13.6.1969, 20.6.10969) dokumentiert.

Von ASTA TU, AStA PH, AStA TiHo, AStA SIA und dem Arbeitskreis Schulen (AKS) gibt ein Flugblatt "Die Ergebnisse der bisherigen Verhandlungen fordern eine weitere Fortsetzung der Maßnahmen gegen die ÜSTRA" heraus.
Q: AEG Telefunken Betriebskorrespondenz Nr. 8, Berlin Juni 1969, S. 4f; ASTA TU, AStA PH, AStA TiHo, AStA SIA, AKS: Die Ergebnisse der bisherigen Verhandlungen fordern eine weitere Fortsetzung der Maßnahmen gegen die ÜSTRA, Hannover 16.6.1969;DGB-KV Hannover: Hannoveraner!, Hannover o. J. (1969);SC: Info Nr. 7, Frankfurt 5.7.1969

Hannover_SDS23

Hannover_SDS24

Hannover_SDS25

Hannover_SDS26

Hannover_SDS27

Hannover_Fahrpreis079

Berlin_AEG050

Berlin_AEG051


18.06.1969:
In Heidelberg erscheint die "Rote Kampfzeitung der Arbeiter, Schüler und Studenten zu den Aktionen zur Fahrpreiserhöhung der Heidelberger Strassenbahn" zur HSB. Bekanntgegeben werden:"
Gute Nachrichten aus Hannover

Der Stadtrat von Hannover hat heute folgendes beschlossen: In Zukunft sollen die Fahrpreise so aussehen:
0.50 DM auf allen Strecken, 0.25 DM für Schüler und Studenten; Monatskarten für 10.- und 14.- DM.
das sind die bisher billigsten Tarife in der Bundesrepublik. Dies ist ein erster Erfolg. Die Forderung nach freier Fahrt zum Arbeitsplatz bleibt auf der Tagesordnung."
Q: N. N.: Rote Kampfzeitung der Arbeiter, Schüler und Studenten zu den Aktionen zur Fahrpreiserhöhung der Heidelberger Strassenbahn, O. O. (Heidelberg) 18.6.1969, S. 1

18.06.1969:
Die Berliner Basisgruppe Zehlendorf gibt eine Ausgabe ihrer 'Informationen für die Arbeiter und Angestellten in den Zehlendorfer Fabriken' (vgl. Mai 1969, 30.6.1969) unter der Überschrift "Hannover: Massenhafte Solidarität gegen Fahrpreiserhöhungen erfolgreich" heraus.
Q: Informationen für die Arbeiter und Angestellten in den Zehlendorfer Fabriken, Berlin 18.6.1969

Berlin_Zehlendorf009

Berlin_Zehlendorf010

Berlin_Zehlendorf011


19.06.1969:
In Hannover erntet der DGB, laut 'RPK', mit einem Flugblatt zu den Fahrpreiserhöhungen (vgl. 16.6.1969, 23.6.1969), in dem u.a. ausgeführt wird, "die Hannoverschen Betriebs- und Personalräte im DGB haben die Interessen der Hannoverschen Bevölkerung erfolgreich vertreten" nur "den Hohn und Spott der Arbeiter. Viele DGB-Flugblätter landeten zerknüllt unter den Werkbänken. Ähnlich erging es der DAG (… 'Damit sind die Forderungen der DAG erfüllt!') mit ihrem Flugblatt an die Belegschaften der großen Kaufhäuser. Dagegen wurden SDS-Flugblätter und solche der KPD/ML den Verteilern von den Arbeitern … aus der Hand gerissen".

"Vor dem Conti-Werk Limmer wurden SDS-Verteiler von Arbeitern vor dem anrückenden Werkschutz abgeschirmt. In den Diskussionen vor den Fabriktoren und dem Hauptbahnhof trat die Unzufriedenheit mit den Gewerkschaften, aber auch die Sympathie mit den radikalen Demonstranten deutlich hervor. Arbeiter schlugen neue Kampfobjekte vor: die bei 7,4% Lohnerhöhung steckengebliebenen Tarifverhandlungen bei der Conti (CPK-Bereich, d.Vf.), die hohen Mieten, … die Fernsehgebühren.

Außerdem folgten viele Arbeiter und Lehrlinge dem Aufruf des SDS, sich im Club Voltaire zu versammeln, um dort über die Bildung von Betriebsgruppen zu diskutieren. Wie die Reaktion der Mehrheit der Arbeiter auf die roten Fahnen tatsächlich aussieht, ist noch völlig ungeklärt. Denn als SDS-Genossen vor Hanomag (IGM-Bereich,d.Vf.) mit roten Fahnen erschienen, ließen sie sich leider durch die hysterische Reaktion von Gewerkschafts- und DKP-Funktionären beeinflussen. Sie rollten die roten Fahnen wieder ein, ohne die Reaktion der Arbeiter festzustellen" (vgl. Mai 1968).
Q: SC:Info Nr. 7, Frankfurt 5.7.1969

20.06.1969:
In Hannover erscheint heute zu den Fahrpreiserhöhungen die Nr. 3 des 'Extrablatt' - Arbeiter Schüler Studenten Presse - (vgl. 16.6.1969), das unter der Parole 'Radikal ist Realistisch!' nach dem 50 Pf. Erfolg gegen einen Unkostenbeitrag von 10 Pfennig verteilt wird. Die Auflage wird mit 100 000 angegeben.
Q: Extrablatt Nr. 3, Hannover 20.6.1969; SC:Info Nr. 7, Frankfurt 5.7.1969

Hannover_SDS28

Hannover_SDS29

Hannover_SDS30

Hannover_SDS31


20.06.1969:
Der 'EXI' berichtet über Fahrpreiserhöhungen in NRW:"
ROTE PUNKTE IM RUHRGEBIET

NRW-Wirtschaftsminister Dr. Fritz Krassmann zur 'Westfälischen Rundschau' am 20.6.1969: 'Wir werden solche Demonstrationen auch bekommen'. Auf die Frage der 'Westfälischen Rundschau', ob er nach Hannover überhaupt noch Preiserhöhungen für die Nahverkehrsunternehmen für möglich hält, sagte der Minister, er wolle den Städten nicht vorgreifen. Er könne sich jedoch nicht denken, daß beispielsweise Bochum oder Dortmund zu irgendwelchen Preiszugeständnissen finanziell in der Lage seien."
Q: Express International Nr. 75, Frankfurt 27.6.1969

23.06.1969:
In Hannover werden, laut 'RPK' (vgl. 28.6.1969), die ersten organisatorischen Schritte zur Bündelung der Sympathien für den Kampf des SDS gegen die Fahrpreiserhöhungen (vgl. 19.6.1969) unter den Lehrlingen unternommen, als sich "viele Lehrlinge im Freizeitheim des Arbeiterviertels Linden trafen, um die Bildung eines Sozialistischen Lehrlingszentrums vorzubereiten."
Q: SC: Info Nr. 7, Frankfurt 5.7.1969

27.06.1969:
Es erscheint die Berliner 'RPK' Nr. 19 (vgl. 20.6.1969, 4.7.1969), u.a. mit einem Artikel "Der ÜSTRA-Streik in Hannover und die Perspektiven des Klassenkampfes" zu den Fahrpreiserhöhungen in Hannover (vgl. 1.5.1969) und Heidelberg (vgl. Juni 1969). "Ab sofort kann eine Agitationsbroschüre des Hannoverschen SDS mit Analysen, Flugblatt-, Plakat- und Klebezetteldokumentation über den Üstra-Streik angefordert werden. Anschrift: Psychologisches Seminar, 3 Hannover, Wunstorfer Str.14"

Der SDS Heidelberg (vgl. Aug. 1969) berichtet im Zusammenhang mit Fehleinschätzungen:"
Der Artikel in der Roten Presse Korrespondenz (27. Juni 1969) bleibt in dieser Hinsicht unbestimmt, wenn auch seine Terminologie zunächst gegen eine solche Fehleinschätzung zu sprechen scheint.

Die schlichte Übernahme eines Zitats aus dem Handelsblatt als Beleg dafür, wohin 'konkrete' Phantasie fuhren kann. nämlich zur Besetzung von Bäckerläden, falls die Brötchen teurer werden (wobei wir dann freilich analog zum Rote-Punkte-Verkehr auch das Brötchenbacken selbst in die Hand nehmen müssten), lässt vermuten, dass die Aktionsphantasie hier eher ins Beliebige ausufert, statt durch genaue Analyse der Strassenbahnaktionen sich auf die tatsächliche Perspektive des Klassenkampfes zuzuspitzen."
Q: SC: Info Nr. 7, Frankfurt 5.7.1969; Rote Presse Korrespondenz Nr. 19, Berlin 27.6.1969, S. 7ff

RPK_1969_019_07

RPK_1969_019_08

RPK_1969_019_09


Juli 1969:
Frühestens im Juli gibt der Trikontverlag München erstmals die 'Agitation' (vgl. Nov. 1969) zu den Fahrpreiskämpfen in Hannover und Heidelberg heraus.
Q: Agitation Nr. 1, München o.J. (1969)

Juli 1969:
Es erscheint die 'Schering Betriebskorrespondenz' Nr. 3 (vgl. Apr. 1969, Aug. 1969) mit dem Artikel "Massenhafter Widerstand zahlt sich aus" zur Rote-Punkt-Aktion in Hannover und dem Flugblatt "Roter Punkt für die ÜSTRA", das in Hannover am 16.6.1969 vor Betrieben verteilt wurde.
Q: Schering Betriebskorrespondenz Nr. 3, Berlin Juli 1969, S. 5ff

Berlin_Schering174

Berlin_Schering175

Berlin_Schering176


Juli 1969:
Bei DWM Berlin erscheint 'Der rote Weichensteller' Nr. 2 (vgl. Apr. 1969, 1.9.1969) mit dem Artikel "Hannover" zur Aktion Roter Punkt gegen die Fahrpreiserhöhungen.
Q: Der rote Weichensteller Nr. 2, Berlin Juli 1969, S. 2 und 5

Berlin_DWM019

Berlin_DWM022


03.07.1969:
In Frankfurt soll, laut SC, eine Mitgliederversammlung (MV) des SDS (vgl. 28.6.1969) zur Diskussion über die bisherigen außeruniversitären Erfahrungen der Stadtteilbasisgruppen und die Auswertbarkeit der Kampagnen gegen die Fahrpreiserhöhungen in Hannover und Heidelberg für die politische Arbeit in Frankfurt stattfinden.
Q: SC: Info Nr. 7, Frankfurt 5.7.1969

12.07.1969:
Der SC Frankfurt gibt sein 'Info' Nr. 8 (vgl. 5.7.1969, 26.7.1969) heraus. Von Alvons Diemer und Alfred Krovoza erscheint ein Beitrag "Zur Diskussion über die Hannover-Analyse", in dem u.a. gesagt wird:"
Schon nach wenigen Tagen war in Hannover … eine Machtkampfsituation entstanden".
Q: SC: Info Nr. 8, Frankfurt 12.7.1969

25.07.1969:
Das 'Rote Forum' Nr. 4 erscheint erstmals unter dem neuen Namen (vgl. 30.10.1969) mit dem Artikel "Roter Punkt und Rote Fahne" zu den Protesten gegen die Fahrpreiserhöhungen auch in Hannover.
Q: Rotes Forum Nr. 4, Heidelberg 25.7.1969, S. 50f

Heidelberg_Rotes_Forum_1969_04_050

Heidelberg_Rotes_Forum_1969_04_051


31.07.1969:
Die DKP bringt die Nr. 18 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 24.7.1969, 7.8.1969). Aus dem Saarland wird berichtet über die Fahrpreiserhöhungen in Völklingen, wie zuvor schon in Saarbrücken und in Niedersachsen in Hannover und in Baden-Württemberg in Heidelberg.
Q: Unsere Zeit Nr. 18, Essen 31.7.1969

August 1969:
In Heidelberg wird vermutlich im August durch SDS-Mitglieder der folgende Text verfaßt, der u.a. in der Berliner 'RPK' (vgl. 19.9.1969) veröffentlicht wird. Darin heißt es grundsätzlich zur Aktion Roter Punkt (ARP) gegen Fahrpreiserhöhungen:"
DIE STRASSENBAHNAKTIONEN NICHT ALS ANGRIFF AUF DEN KONSUMSEKTOR MISSVERSTEHEN!

Dabei wird die DKP vor keinen Kampfmitteln zurückschrecken wie sich letzt wieder in Hannover zeigte und wie es sich in Heidelberg schon in heimtückischen Intrigen anzudeuten scheint, Diese Auseinandersetzung wird sich in dem Maße zuspitzen, wie es dem SDS, bzw. der revolutionären Linken gelingt, tatsächliche Mobilisierungsstrategien für die lohnabhängigen Massen auszuarbeiten und in die Praxis umzusetzen."
Q: Rote Pressekorrespondenz Nr. 31, Berlin 19.9.1969, S. 14

September 1969:
Es erscheint die Nr. 13 des 'Rebell' (vgl. Aug. 1969, Okt. 1969) für September. Aus München wird in "Bismarck - Sozialismus" über eine Versammlung der ADF zu den Fahrpreiskämpfen in Hannover berichtet.
Q: Rebell Nr. 13, Mannheim Sept. 1969, S. 15f

Rebell087

Rebell088


06.09.1969:
Heute erscheint in Hannover erstmals das 'Info' (vgl. 6.10.1969) - hannoversches Centralorgan der sozialistischen Basis- und Projektgruppen, welches vom SDS Gruppe Hannover herausgegeben wird.
Enthalten ist das "Schlußkapitel einer Analyse der Anti-Üstra-Aktionen: IV. Lernprozesse und revolutionäre Perspektive" von Alvons Diemer und Alfred Krovoza.
Q: SDS-Gruppe Hannover: Info Nr. 1, Hannover 6.9.1969, S. 13ff

Info_Hannover013

Info_Hannover014

Info_Hannover015


07.09.1969:
Bei Klöckner Hagen gibt der DKP Kreisvorstand Hagen vermutlich heute oder in den nächsten beiden Tagen die zweite Ausgabe seines 'Hasper Gold' (vgl. Aug. 1969, Juni 1970) heraus. Im letzten Artikel heißt es einleitend:"
DEUTSCHLANDS RECHTE MARSCHIERT WIEDER

In Hannover steht die Rote-Punkt-Aktion der Bevölkerung gegenüber der geplanten Erhöhung der Verkehrstarife vor dem Erfolg. NPD-Abgeordnete bedauern, daß die Polizei nicht hart genug durchgegriffen habe gegen die 'Macht der Straßen'. Der Erfolg der Bevölkerung gefällt ihnen offenbar nicht.

Die NPD behauptet, sie sei für Ruhe und Ordnung. Ruhe und Ordnung in ihrem Sinne hätten in Hannover höhere Gewinne der Aktionäre und höhere Unkosten für die Bevölkerung bedeutet."
Q: Hasper Gold Nr. 2, Hagen Aug. 1969

20.09.1969:
Der SC Frankfurt gibt sein 'Info' Nr. 13 (vgl. 13.9.1969, 27.9.1969) heraus. Der Projektbereich Infrastrukturplanung und Sozialpolitik (PIS) im SC beginnt mit der Veröffentlichung eines Textes "Städtewesen und Wohnungsbau" (vgl. 2.8.1969). Herangezogen werden sollen die Erfahrungen der Fahrpreiskämpfe in Hannover in Niedersachsen, Heidelberg in Baden-Württemberg und Saarbrücken im Saarland, der Münchener APO-Basisgruppen in Bayern, des Berliner Büros für Stadtsanierung sowie der Turiner (Italien) und Londoner (Großbritannien) Kampagnen.
Q: SC-Info Nr. 13, Frankfurt 20.9.1969; ABG: Internes Zirkular der Arbeiter-Basis-Gruppen München Nr. 8, München 23.3.1970,S.22

06.10.1969:
Vermutlich in dieser Woche erscheint in Hannover das 'Info' Nr. 2 (vgl. 6.9.1969, 27.10.1969). Enthalten ist der Beitrag von Alvons Diemer: "Die Revisionisten im sozialfaschistischen Trend der Anti-Üstra-Bewegung".
Q: SDS-Gruppe Hannover: Info Nr. 2,Hannover o. J. (1969)

Info_Hannover046

Info_Hannover047

Info_Hannover048


29.12.1969:
Für die DKP berichtet 'ja' vermutlich aus dieser Woche:"
ROTER PUNKT IN SICHT
IN ISERLOHN SCHIMPFT MAN AUF HOHE FAHRPREISE

Die Böllerschüsse der Neujahrsnacht knallten laut und lange. In Iserlohn übertönten sie ein Ereignis, daß im Schatten der Festtage ganz leise daherkam und an dem die Bürger des Kreises Iserlohn voraussichtlich noch lange knabbern müssen.
Heimlich, still und leise wurden auf allen Buslinien der Iserlohner Kreisbahn AG die Fahrpreise erhöht. Eigentlich wollte die Gesellschaft schon im September die Tarife heraufsetzen. Aber die Erinnerung an die erfolgreichen 'Roten Punkte' von Hannover, Heidelberg und Saarbrücken war noch zu lebendig. Man trat den Rückzug an und wartete auf eine günstigere Gelegenheit. Die schien den Aktionären der Nahverkehrs AG im Trubel der Festtage gekommen zu sein."
Q: Unsere Zeit - Ausgabe NRW Nr. 3, Essen 15.1.1970, S.*