Wolfsburg:
"Klassenkampf - Organ des Kommunistischen Bundes Wolfsburg"

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Dietmar Kesten, Gelsenkirchen, 4.3.2024

Hier können nur einige Ausgaben der Zeitung "Klassenkampf - Organ des Kommunistischen Bundes Wolfsburg" vorgestellt werden. Wir bitten um Ergänzungen.

Siehe zum Organ "Klassenkampf" und zum KB Wolfsburg auch: Jürgen Schröder: Wolfsburg

Auszug aus der Datenbank "Materialien zur Analyse von Opposition" (MAO)

Oktober 1971:
Der "Kommunistische Bund" (KB) Wolfsburg gibt erstmals seinen "Klassenkampf" mit dem Leitartikel "Kampf den Fahrpreiserhöhungen!" heraus.
Im Artikel "Was will der KB? Warum eine Zeitung?" auf Seite 8 heißt es: "Die wieder offen zutage getretene Krisenanfälligkeit des Kapitalismus, die verschärfte Ausbeutung der werktätigen Bevölkerung und die Notwendigkeit den ständigen Angriffen der Kapitalistenklasse und ihres Staates auf die Lebensbedingungen der Arbeiterklasse entgegentreten zu müssen, haben in vielen Orten und Betrieben der BRD dazu geführt, dass sich zunächst ein noch kleiner Teil der Arbeiterklasse über die gewerkschaftliche Organisation hinaus politisch organisiert hat.

Im KB Wolfsburg haben sich Arbeiter und Angestellte zusammengeschlossen um für die konsequente Durchsetzung ihrer Interessen in Betrieb und Gesellschaft zu arbeiten.

Gäbe es heute eine Kommunistische Partei in Westdeutschland, die nicht nur dem Namen nach, sondern ihrer politischen Linie und ihren Taten nach die revolutionäre Vorhut der Arbeiterklasse ist, so wäre es die Pflicht der Mitglieder des KB WOB in dieser KP zu arbeiten. Die Tatsache, dass es diese KP nicht gibt, kann aber nicht bedeuten, dass die Arbeiter und andere Werktätige darauf verzichten, sich zusammenzuschließen und für den Aufbau einer Partei der Arbeiterklasse, der KPD, zu kämpfen. Denn nur organisiert und gewappnet mit der mächtigen theoretischen Waffe des Marxismus-Leninismus, mit der wir unsere Kämpfe anleiten, können wir den Angriffen der Kapitalistenklasse und ihres Staates wirklich entgegentreten.

Der KLASSENKAMPF als Organ des KB WOB soll die Vorstöße der Kapitalistenklasse und die dabei von ihr angewandten Mittel aufdecken und den Stand der Verschärfung der Widersprüche im Kapitalismus zusammenfassen. Zum anderen hat sie über die verschiedenen Kämpfe der Arbeiter und anderer Werktätiger, über die Formen der Kämpfe zu berichten, und die Entwicklung der allgemeinen Kampfstärke der arbeitenden Massen im nationalen und internationalen Maßstab aufzuzeigen. In dem Maße, wie die Zeitung diese Aufgabe erfüllt, ist sie mehr als ein Instrument zur Entlarvung des Kapitalismus, nämlich ein Instrument, mit dessen Hilfe der Kampf für die Verteidigung der Interessen der arbeitenden Menschen und gegen den Kapitalismus wirksamer geführt werden kann.

Wenn einem von uns etwas über Absichten und Methoden der Kapitalisten zu Ohren gekommen ist, so kann er allein kaum etwas damit anfangen; durch Veröffentlichung in der Zeitung aber kann die Information zur Waffe werden, die von vielen gemeinsam benutzt wird. Die Erfahrung eines einzelnen, einer Abteilung oder einer Belegschaft werden am besten nutzbar gemacht, wenn sie allen anderen zugängig gemacht werden.

Erfolge in einem Kampf werden die größten Erfolge, wenn alle daraus lernen können.

Niederlagen in einem Kampf können dennoch zu Erfolgen werden, wenn alle daraus lernen und daraufhin den Kampf besser führen können.

SO KANN EINE ZEITUNG EINE ERSTE FORM DES ORGANISIERTEN ZUSAMMENWIRKENS DER VIELEN AUSGEBEUTETEN GEGEN EINE HANDVOLL AUSBEUTER WERDEN!"

Inhalt:
- Kampf den Fahrpreiserhöhungen!
- 11% und keinen Pfennig weniger!
- Metalltarifrunde: Gegen Panikmache
- DKP Illusionen
- Kampf dem BVG!
- Leiding und die Krise bei VW
- Kampf dem Lohnraub"
- Krupps Linsensuppe
- Mobilmachung!
Quelle: Klassenkampf - Organ des Kommunistischen Bundes Wolfsburg, Nr. 1, Wolfsburg, Oktober 1971.

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Mai 1972:
Die Nr. 5 der Zeitung "Klassenkampf - Organ des Kommunistischen Bundes Wolfsburg" erscheint mit der Schlagzeile: "1. Mai: Kampftag der Arbeiterklasse!" Informiert wird u. a. über den 1. Mai und seine Geschichte.
Inhalt:
- 1. Mai - Kampftag der Arbeiterklasse!
- Hat die SPD ihr Herz für die Arbeiterklasse wiederentdeckt?
- Die Rolle der Linken in der SPD
- Wir stehen nicht allein. Der 1. Mai muss Kampftag bleiben!
- VW: 650 Arbeiter sollen versetzt werden
- Arbeiterjugend gegen Stufenausbildung

Aufgerufen wird zur 1.-Mai-Demonstration in Wolfsburg. Geworben wird für Bücher des KB, u. a.: "Kommunistisches Manifest", "Marxistische Arbeiterschulung" und K. Neukrantz: "Barrikaden am Wedding".
Q: Klassenkampf - Organ des Kommunistischen Bundes Wolfsburg, Nr. 5, Wolfsburg, Mai 1972.

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17.05.1973:
Ein Extra der Zeitung "Klassenkampf - Organ des Kommunistischen Bundes Wolfsburg" erscheint mit der Schlagzeile: "Die Anschläge auf die Organisationsfreiheit der Arbeiterklasse und des Volkes entschieden zurückweisen!"

Informiert wird u. a. Durchsuchungen der Büros der KPD durch die Politische Polizei und der Verhaftung von J. Horlemann. Laut Bundesanwaltschaft bestehe der Verdacht "auf eine kriminelle Vereinigung" (S. 1). Dazu heißt es noch: "Bei dem Kampf gegen die Übergriffe gilt es eine breite Abwehrfront aller Demokraten, Sozialisten und Kommunisten aufzubauen, egal welche politische Meinung sie darüber hinaus vertreten; denn die Übergriffe, die heute vielleicht nur gegen einzelne Organisationen gerichtet sind, können Morgen gegen die gesamte organisierte Arbeiterbewegung gerichtet sein." (S. 1)
Parolen sind:
- Uneingeschränkte Organisationsfreiheit für die Arbeiterklasse und das Volk!
- Weg mit den Verbotsdrohungen gegen fortschrittliche Organisationen!
- Kampf der politischen Entrechtung im öffentlichen Dienst!
- Weg mit dem KPD Verbot!

Aufgerufen wird zu einer Demo in Dortmund am 18.5. Der KB Wolfsburg will eine "Solidaritätsdelegation" schicken.
Q: Klassenkampf - Organ des Kommunistischen Bundes Wolfsburg, Extra, Wolfsburg, 17. Mai 1973.

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Letzte Änderung: 04.03.2024