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Der hier mit seinen ersten Ausgaben, ob weitere erschienen ist unbekannt, dokumentierte 'Rote Funke' wurde erstellt durch die Anhänger des Kommunistischen Bund Westdeutschland (KBW) in Hannoversch Münden, die nach eigenem Bekunden zuvor an den im Raum Göttingen erscheinenden Branchenzeitungen 'Der Chemiearbeiter' und 'Der Metallarbeiter' mitgearbeitet hatten.
Betriebliche und gewerkschaftliche Themen beherrschen daher diese Zeitung, die teils gemeinsam mit der 'Kommunistischen Volkszeitung' (KVZ) vertrieben wurde (vgl. 5.12.1973).
Fortgeführt wurde der 'Rote Funke' als 'Mündener Volkszeitung'.
Mai 1973:
Das Redaktionskollektiv Mündener Marxisten-Leninisten gibt seine kommunistische Ortszeitung 'Roter Funke' Nr. 1 (vgl. 18.7.1973) für Mai heraus. Im einleitenden Wort "An unsere Leser" wird bekanntgegeben, dass die Autoren zuvor an den Branchenzeitungen des Kommunistischen Bundes Göttingen (KBGö), 'Der Chemiearbeiter' und 'Der Metallarbeiter' mitgearbeitet haben, aber auch eine kommunistische Ortszeitung für Münden als notwendig erachten um auch in Münden eine kommunistische Gruppe aufzubauen.
Aus dem IGM-Bereich wird berichtet in "Willi Tauer: Wahlpropaganda im Betrieb". Berichtet wird auch "1.Mai in Göttingen: Ein kämpferischer 1. Mai", aber auch vom "1. Mai in Hann. Münden", wo erstmals seit Jahren wieder demonstriert wurde, mit 500 Leuten, während die Kundgebung gar 700 anhörten. Es sprachen der Mündener DGB-Vorsitzende Albert Fiege, die Betriebsratsvorsitzende von C.F. Schröder (CPK-Bereich) und der Vertrauensleutevorsitzende von Händler & Natermann (IGM-Bereich) sowie Jürgen Weitemeier, Mitglied der DGB-Jugendgruppe und des DGB KJA. Während Fieges für seine Befürwortung der Mitbestimmung keinen Beifall erhalten habe, habe die Kollegin von Schröder den Streik in der Schleifmittelindustrie verteidigt und für ihre Aussage, man müsse für seine Forderungen kämpfen, starken Beifall erhalten. Weitemeier rief zur Solidarität mit Großbritannien auf, wo der 1. Mai kein Feiertag ist, ging auf den Wehrkundeerlass (WKE) ein und forderte eine besseres Jugendzentrum (JZ). Abschließend sprachen ausländische Kollegen und fordern ein Kommunikationszentrum.
Dargestellt werden auch, mit Hilfe der 'Wahrheit' des KB Bremen (KBB) die Gewerkschaftsausschlüsse beim DGB Niedersachsen" (UVB) gegen Udo Bergmann und Hartwig Heine (vgl. 27.3.1973).
Geworben wird für den Polibula Göttingen und den Buchladen Roter Punkt Kassel.
Quelle: Roter Funke Nr. 1, Hannoversch-Münden Mai 1973
18.07.1973:
Das Redaktionskollektiv Mündener Marxisten-Leninisten gibt vermutlich erst in dieser Woche seine kommunistische Ortszeitung 'Roter Funke' Nr. 2 (vgl. Mai 1973, Sept. 1973) für Juni/Juli heraus. Der Leitartikel fordert mit Hilfe der 'Wahrheit' des KB Bremen (KBB) zu den UVB der IG Druck und Papier (DruPa – vgl. 9.3.1973) und der IG Metall (IGM – vgl. 16.4.1973): "Weg mit den Unvereinbarkeitsbeschlüssen!". Geworben wird für die 'KVZ' des KBW (vgl. 11.7.1973) und mit Hilfe dieser auch berichtet: "Die Währungskrise geht weiter" sowie über den 'Aufbau des Sozialismus' im Artikel "In chinesischen Betrieben. Dokumentiert wird die Gründungserklärung des KBW (vgl. 12.6.1973).
Aus dem IGM-Bereich wird berichtet aus Göttingen von ISCO (vgl. 18.6.1973) und aus Hannoversch Münden von "Haendler & Natermann: Aktive Jugendvertreter werden entlassen". Aus der Geschichte Hannoversch Mündens wird berichtet vom 25.2.1945 in "Nazi-Verbrechen in Hann. Münden: Arbeiterjungen sadistisch mißhandelt".
Geworben wird für Radio Peking und Radio Tirana, das Restaurant Z Sorbas, Göttingen, Papendiek 1, den Buchladen Roter Punkt Kassel und den Buchladen Polibula Göttingen, der für seinen Bücherbrief wirbt, den er gemeinsam mit 10 anderen Buchläden herausgibt.
Q: Roter Funke Nr. 2, Hannoversch Münden Juni/Juli 1973
September 1973:
Die Sympathisantengruppe Münden des KBW gibt vermutlich erst im September ihre kommunistische Ortszeitung 'Roter Funke' Nr. 3 (vgl. 18.7.1973, Okt. 1973) für August und September heraus. Die Auflage beträgt 2 500 Stück. Der Leitartikel berichtet über "Streiks für Teuerungszulagen" (TZL). Aus dem CPK-Bereich wird berichtet über die Werkswohnungen in "Mündener Gummiwerk: Türkische Arbeiter müssen 2250 DM für Bruchbude zahlen". Vom BGS wird berichtet in "Bundesgrenzschutz: Neue Hubschrauber für die Bürgerkriegsarmee der Kapitalisten". Gewarnt wird: "Auch die Polizei rüstet für den Lohnkampf", wobei auch auf John Deere Mannheim (vgl. 29.5.1973) und Hella Lippstadt (vgl. 17.7.1973, 18.7.1973) eingegangen wird.
Berichtet wird auch mit Hilfe der Bremer 'Wahrheit' über "Pressefreiheit in China".
Geworben wird für den Buchladen Polibula Göttingen und das Politbuchkollektiv Roter Punkt Kassel.
Q: Roter Funke Nr. 3, Hannoversch Münden Aug./Sept. 1973
Oktober 1973:
Die Sympathisantengruppe Münden des KBW gibt ihre kommunistische Ortszeitung 'Roter Funke' Nr. 4 (vgl. Sept. 1973, Nov. 1973) für Oktober heraus. Die Auflage beträgt 2 500 Stück. Der Leitartikel berichtet über die "'Steuerreform'". Vom BGS wird berichtet in "Bundesgrenzschutz: Spezialeinheiten werden gegen streikende Arbeiter gerüstet".
Aus dem CPK-Bereich wird berichtet über die Lehrlinge in "Mündener Gummiwerk: Ausbeutung statt Ausbildung", aber auch in "Schleifmittelunternehmer: Tarifverband aufgelöst" über dessen Anschluss an den Chemieverband. Aus dem IG Metall-Bereich wird berichtet über "Die Manteltarife und unsere Forderungen", aber auch von den TZL in "Haendler & Natermann: Teuerungszulage ausgehandelt" und in "Toeller: Streik für Teuerungszulage" (vgl. 11.9.1973) und aus dem Werkzeugbau in "Bokelmann: Jugendvertreter entlassen".
Geworben wird für die 'KVZ'. Diese werde vor den Betrieben Aeroquip, Alphalint, Elementa-Primavera, Fischer & Herwig, Händler & Natermann, Mündener Gummiwerke, C.F. Schröder und Wandmacher (CPK-, GHK- und IGM-Bereich) verkauft. Mit ihrer Hilfe äußert man sich auch "Zum Jugendarbeitsschutzgesetz" (JuArschG).
Geworben wird für das Restaurant Z-Sorbas, Göttingen, Papendiek 1, den Buchladen Polibula Göttingen und das Politbuchkollektiv Roter Punkt Kassel.
Von Karl-Udo Quandt wird das "Gedicht aus Westdeutschland" abgedruckt.
Q: Roter Funke Nr. 4, Hannoversch Münden Okt. 1973
November 1973:
Die Sympathisantengruppe Münden des KBW gibt ihren 'Roten Funken' Nr. 5 (vgl. Okt. 1973, 17.4.1974) für November und Dezember heraus. Der Leitartikel "Zur Gründung der 'Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen' in der SPD: Die Politik der SPD und die Interessen der Arbeiter" äußert sich zur AfA. Die Politik der SPD/FDP-Bundesregierung schildert der Artikel "Stabilitätspolitik auf Kosten der Arbeiter: Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit".
Von der MTR der IGM wird berichtet von Feinprüf und Zeiss in "Göttingen: Forderungen aufgestellt" aber auch mit Hilfe des 'Metallarbeiters' vom 15.11.1973 von Zeiss in "Göttingen: IGM-Sekretär denunziert Kollegen". Eine "Gemeinsame Erklärung" gibt die zukünftige Mitarbeit von Genossen der ehemaligen Zelle Chemie ('Der Chemiearbeiter') des KBW Ortsgruppe Göttingen am 'Funken' bekannt.
Geworben wird für die 'KVZ'. Diese werde vor den Betrieben Aeroquip, Alphalint, Elementa-Primavera, Fischer & Herwig, Händler & Natermann, Mündener Gummiwerke, C.F. Schröder und Wandmacher verkauft (CPK-, GHK- und IGM-Bereich). Dargestellt wird auch, mit Hilfe der 'KVZ' "Die DKP und die Solidarität mit Chile".
Geworben wird für das Restaurant Z-Sorbas, Göttingen, Papendiek 1 und den Buchladen des Politbuchkollektiv Roter Punkt Kassel.
Q: Roter Funke Nr. 5, Hannoversch-Münden Nov./Dez. 1973
05.12.1973:
Die Agit-Prop-Abteilung (APA) der KBW OG Göttingen kündigte an:"
Der Rote Funke wird zusammen mit der KVZ Nr. 8 ausgegeben. Die Hannoversch Mündener Verteiler fordere ich auf, sich Bauchläden zu basteln, damit sie den Roten Funken und die KVZ gleichzeitig verbreiten können."
Q: KBW-OG Göttingen-APA: Verkaufsstatistik für die Kommunistische Volkszeitung Nummer 7, Göttingen 2.12.1973, S. 3
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