Der Metallarbeiter - Zeitung des Kommunistischen Bundes Westdeutschland für die Kollegen der Göttinger Metallindustrie, Jg. 2, Nr. 15, 15. Nov. 1973

15.11.1973:
Der KBW Ortsgruppe Göttingen gibt den 'Metallarbeiter' Nr. 15 (vgl. 1.11.1973, 3.12.1973) heraus mit dem Leitartikel "Gegen Prozentspaltung für lineare Erhöhung" zur Metalltarifrunde (MTR), wobei berichtet wird vom Streik bei Feinprüf und von Phywe, aber auch von Alcan. Ein Kasten befasst sich mit der Kritik der KAG an GBZ und KBW.

Weitere Artikel sind:
- "Nicht die Araber, sondern die Ölmonopole treiben die Ölpreise" zur Ölkrise;
- "IGM-Sekretär denunziert Kollegen" von Zeiss als KBW-Mitglied;
- "Jugenddelegiertenversammlung (vgl. 6.11.1973);
- "GEW-Mitgliederversammlung: Weg mit den Unvereinbarkeitsbeschlüssen!" (UVB - vgl. 24.10.1973);
- "Aufruf zur Demonstration" in Hamburg gegen die Teilnahme des Chilenen Frei am CDU-Parteitag (vgl. 17.11.1973);
- ein Bericht von der Guinea-Bissau-Veranstaltung (vgl. 2.11.1974) mit einem Artikel aus der 'KVZ';

Es erscheint auch der Artikel "Kampf dem Abbau der Reallöhne!" zum Kampf um Teuerungszulagen (TZL) von dem berichtet wird:"
Zeiss:
Mitte des Jahres forderte der Betriebsrat des Hauptwerkes in Oberkochen eine Teuerungszulage. Die Geschäftsleitung erklärte sich bereit, für die Betriebe der Carl-Zeiss-Stiftung (etwa 17 000 Beschäftigte) einen Betrag von insgesamt 210 000 DM zur Verfügung zu stellen. Davon entfielen auf Göttingen rund 21 000 DM. Der Verteilerschüssel, der in Oberkochen aufgestellt wurde, führte einerseits zu großer Unruhe in der Belegschaft, da 2/3 leer ausgingen. Andererseits war es der Geschäftsleitung damit aber gelungen, die Belegschaft zu spalten und von einem gemeinsamen Vorgehen abzuhalten.

Hinzu kommt, daß bei Zeiss viele Überstunden gemacht werden. Dennoch kam s Anfang September zu einem zweistündigen Streik in der Optik-Poliererei und am 8.10. zu einem 2-stündigen Streik in der Dreherei. Dabei ging es um betriebliche Arbeits- und Lohnverbesserungen.

ISCO:
Am 18. Juni erreichten die Kollegen durch eine dreistündigen Streik, daß ihnen sowohl 30 Pfennig mehr als auch die Streikzeit bezahlt wurde.

Bosch:
Bei Bosch wurde im August bekannt, daß ein Sonderbonus von mindestens 100 DM, gestaffelt nach dem Bruttojahresverdienst, gezahlt wird. Ähnlich wie bei Zeiss geht es dem Unternehmer auch hier darum, durch dieses 'freiwillige Zugeständnis' das Entstehen einer einheitlichen Kampffront im Betrieb zu verhindern.

Northeimer Maschinenfabrik:
Hier zahlen die Kapitalisten seit dem 1. September 'freiwillig' 30 Pfennig mehr pro Stunde.

Ruhstrat / Lenglern:
Im Anschluß an den Feinprüf-Streik zahlt Ruhstrat 'freiwillig' eine einmalige Teuerungszulage von 150 DM.

DEMAG (Bodenfelde, d. Vf.):
Auch bei der DEMAG zahlten die Kapitalisten eine 'freiwillige' einmalige Teuerungszulage von 200 DM.

Weber:
Die Kollegen bei Weber forderten eine einmalige Teuerungszulage von 150 DM sowie 30 Pfennig mehr pro Stunde. Das Verhandlungsergebnis: 30 Pfennig mehr pro Stunde.

Spindler & Hoyer:
Hier haben die Kollegen durchgesetzt, daß sie schon für die ersten beiden Überstunden 40 % Zuschlag bekommen und nicht 29 %, wie es im Manteltarifvertrag steht."

Eingeladen wird zur Veranstaltung "Betrieb und Demokratie in China" (vgl. 20.11.1973).
Q: Der Metallarbeiter Nr. 15, Göttingen 15.11.1973; Roter Funke Nr. 5, Hannoversch-Münden Nov./Dez. 1973, S. 4

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