Braunschweig: Jugend allgemein, Arbeiterjugend und Gewerkschaftsjugend

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin, 13.04.2010

Separate Darstellungen aus dem Jugendbereich gibt es derzeit für die Braunschweiger Bundeswehr und die Ersatzdienstleistenden sowie für die Braunschweiger Oberschulen.

In dieser, wie immer äußerst unvollständigen Darstellung können derzeit nur wenige Hinweise auf die Jugend- und Arbeiterjugendbewegung in Braunschweig gegeben werden, obwohl Braunschweig bereits früh ein wichtiges Zentrum der sich im Deutschen Reich herausbildenden Arbeiterjugendbewegung gewesen zu sein scheint, wie sich nicht zuletzt am Ersten Mai 1916 zeigte.

Ende der sechziger Jahre gibt es dann auch in Braunschweig eine Rote Garde (vgl. 1969), aus der vermutlich die örtliche KPD/ML hervorgeht. Daneben gibt es vermutlich auch eine Lehrlingsgruppe, für die sich die jungtrotzkistischen Spartacisten aber offenbar vergeblich interessieren (vgl. März 1970), auch die lambertistische Junge Garde (vgl. 3.6.1972) war vermutlich nur zu Besuch in Braunschweig.

Die IG Metall-Jugend aber scheint dann Anfang 1973 durchaus oppositionell (vgl. Feb. 1973), wie offenbar die Mehrheit der Braunschweiger Gewerkschaftsjugend bzw. deren Kreisjugendausschuss, was wie an anderen Orten auch dann auch zur Auflösung des DGB KJA Braunschweig (vgl. 23.4.1973) führt, womit sich die bundesdeutsche Linke vielerorts befasst (vgl. 24.5.1973, Juni 1973, Juli 1973, 9.7.1973, Aug. 1973, 14.8.1973, 14.9.1973), wobei es damals eine im DGB KJA vertretene Initiativgruppe Braunschweig gibt, die sich anlässlich der Fahrpreiserhöhungen zunächst mit dem Kommunistischen Bund Braunschweig kritisch auseinandersetzt (vgl. 15.3.1973), sich später aber dann doch mit ihm zum KBW vereinigt, vermutlich vor allem dessen Zelle VW stärkend.

Die Vorläufer des KBW agitieren auch an den Berufsschulen (vgl. 12.9.1973, 26.9.1973, 24.10.1973, 7.11.1974), die Freunde der KPD dagegen verweisen wiederholt auf die Jugendvertreterentlassung bei Olympia Braunschweig (vgl. 14.9.1973, 15.10.1973) und engagieren sich gegen solche Entlassungen wie auch gegen Gewerkschaftsausschlüsse (vgl. 20.10.1973) und Gremienauflösungen, wobei diese zumindest in der IG Metall-Jugend oppositionell zu bleiben scheinen (vgl. 22.2.1974, 15.3.1974).

In Konkurrenz zum KB Braunschweig bzw. zum KBW und auch zur KPD stehen zunächst die Marxisten-Leninisten Braunschweig (ML BS), die aus der KPD/ML-ZK kommen und sich dieser vermutlich später auch wieder anschlossen, zeitweise aber offenbar auch mit den ML Aachen befreundet waren (vgl. Mai 1973). Die ML BS setzen sich auch für ein Jugendzentrum (JZ) ein, was besonders nach der Schließung der Jugendhäuser aus Spargründen ein wichtigeres Anliegen der Braunschweiger Jugendlichen zu werden scheint (vgl. 20.9.1974, 14.10.1974, 16.10.1974), was dann gar zur hausbesetzung führt (vgl. 6.12.1975).

Vermutlich die früheren Jugendlichen aus den ML Braunschweig gründen erneut eine Rote Garde Braunschweig, so dass auch in Braunschweig die Solidarität mit dem iranischen Rotgardisten Sascha Haschemi gegen dessen Abschiebung in den Iran organisiert wird (vgl. 23.2.1974). Die jugendlichen Freunde der KPD haben sich mittlerweile dem Kommunistischen Jugendverband (KJV) angeschlossen (vgl. 18.12.1974, 9.4.1975, 28.5.1975).

Vermutlich alle linken Gruppen gemeinsam unterstützen die Kämpfe um das Bildungswesen und gegen die Jugendarbeitslosigkeit (vgl. 28.5.1975, 14.6.1975, Apr. 1976).

Zum KJVD Braunschweig der KPD (vgl. 18.8.1976) und dem KJB des KBW (vgl. 18.10.1976) hat sich auch noch eine Ortsgruppe des RJVD des KABD gesellt (vgl. 7.6.1976), die aber vermutlich nur bescheidenen Umfang hatte. Während die Gewerkschaftsjugend nun auch gegen die Lagerung von Atommüll in der Asse eintritt (vgl. 7.10.1977), agitiert der KJB Braunschweig des KBW zum vorläufigen Abschluss dieser Darstellung weiterhin gegen die Jugendarbeitslosigkeit, aber auch gegen die Zwangsarbeit, wie sie etwa in Form des Berufsgrundbildungsjahres (BGJ) auftritt (vgl. 14.1.1978, 21.1.1978).

Auszug aus der Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ (MAO)

01.05.1916:
Der KJVD der KPD/ML-ZB (vgl. Apr. 1971) berichtet u.a. von heute:"
1.MAI 1916: KAMPF GEGEN LOHNRAUB UND IMPERIALISTISCHEN KRIEG

Der 1.Mai 1916 steht vor der Tür. Überall in Deutschland bereiten sich die Arbeiter, Jungarbeiter und Lehrlinge darauf vor, an diesem Tag den Kampf zu eröffnen gegen den imperialistischen Krieg und die Hungersnot, die er für die Menschen im Land mit sich bringt.

Von den SPD-Führern, die vor dem Krieg einander übertrumpften in ihren Beteuerungen für Frieden, Völkerfreundschaft und den Sozialismus, ist keine Hilfe zu erwarten. Hatten sie doch selbst den kaiserlichen Militärs und den Kapitalisten das Geld für diesen Krieg bewilligt und die Jugend mit ihrem Gerede von der Verteidigung des Vaterlandes über den wahren Charakter dieses Krieges täuschen wollen.

Ein einziger hatte in der SPD-Reichstagsfraktion seine Stimme gegen die Kriegskredite erhoben: Karl Liebknecht, der Führer der revolutionären Arbeiter, der spätere Begründer der Kommunistischen Partei Deutschlands.

Er rief am 1.Mai die Arbeiter Berlins zu einer großen Kundgebung. Er zeigte ihnen den Weg, wie allein diesem Krieg ein Ende zu setzen war:
'NIEDER MIT DEM KRIEG! NIEDER MIT DER REGIERUNG!'

Für diese Worte warfen ihn die Büttel der kaiserlichen Regierung ins Gefängnis.

Aber die Arbeiter in Berlin und ganz Deutschland nahmen seine Worte auf.

In den Tagen nach dem 1.Mai kam es in vielen Betrieben zu machtvollen Streiks und Demonstrationen gegen den Krieg und die Regierung.

Die Arbeiterjugend stand fest an der Seite Karl Liebknechts im Kampf gegen den imperialistischen Krieg und die SPD-Führer, die die Interessen der Arbeiterklasse an die Kapitalisten verraten hatten und sie mit ihrem Blut für deren Profitgier bezahlen ließen.

Die Lehrlinge in Braunschweig gaben in diesem Jahr einen hervorragenden beweis für die Kampfbereitschaft der revolutionären Arbeiterjugend. Hier hatten die Militärbehörden eine Verfügung erlassen, nach der die Lehrlinge einen Teil ihres Lohnes zwangsweise auf die Sparkassen bringen sollten. Auf diese Weise wollte der Staat den jungen Arbeitern den Lohn stehlen und ihn als billige Kriegsanleihe verwenden.

Aber die Arbeiterjugend war nicht bereit, von ihrem Hungerlohn auch noch den imperialistischen Krieg zu unterstützen.

SIEGREICHER KAMPF DER BRAUNSCHWEIGER ARBEITERJUGEND
(hier beginnt ein nicht nachgewiesenes Faksimile,d.Vf.)

Am Vortage des 1.Mai 1916 veranstaltete das Gewerkschaftskartell des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes (ADGB,d.Vf.) in Braunschweig eine Maifeierstunde.

Obwohl nach dem Gesetz Jugendliche bis zu 21 Jahren nicht das Recht hatten, an öffentlichen Versammlungen teilzunehmen, erschienen sie doch zahlreich in dem großen Saal des 'Wilhelmsgartens'.

Nach Eröffnung der Versammlungen verlangten der die Versammlung überwachende Polizeioffizier und ein Kriminalbeamter, die Jugendlichen sollten sofort den Saal verlassen. Ein Sturm der Empörung und Entrüstung brach aus. Proteste wurden laut: 'Wenn wir das Recht haben, den Heldentod zu sterben, haben wir auch das Versammlungsrecht!' - 'Die Polizei hat nicht das Recht, uns von unseren Müttern zu trennen!'

Die Jugendlichen verließen das Lokal nicht. Der Polizeioffizier gab nicht nach. Laut und erregt wurde diskutiert. Der Versammlungsleiter, ein rechter Sozialdemokrat, der unaufhörlich die Glocke schwang, bat händeringend um Ruhe und Ordnung. Als nach 20 Minuten etwas Ruhe eingetreten war, sprang ein Genosse aus unserer Liebknecht-Luxemburg-Gruppe auf einen Tisch und rief den Arbeitern mit lauter Stimme zu: 'Der 1.Mai ist der Kampf- und Feiertag des Proletariats, der Tag des Völkerfriedens, des Völkerfrühlings! Nieder mit dem Krieg! Fort mit dem Sparzwang-Erlaß! Spartakus - lebe hoch!' Ein dreifaches Hoch brauste durch den Saal.

Der Polizeioffizier löste die Versammlung auf.

Wir jungen Genossen aber schliefen nicht. Durch Flüsterparolen gaben wir bekannt, daß sich die jugendlichen Arbeiter nach Auflösung der Versammlung außerhalb der Stadt, in der Nähe des Waldes, treffen sollten, um den Kampf gegen den Krieg und den Sparzwang-Erlaß zu eröffnen.

Gegen Mitternacht versammelten sich etwa 200 Jugendgenossen an der Schunterbrücke, in der Nähe des Querumer Holzes, und faßten den Beschluß, am 1.Mai in den Streik zu treten.

Wir legten fest, wer als Streikposten vor den Fabriken Aufstellung nehmen sollte, um die anderen Jungarbeiter ebenfalls zum Streik aufzufordern. Weiterhin vereinbarten wir, was zu geschehen hätte, wenn die Jugend unserem Streikaufruf Folge leisten würde. Wir bildeten ein Streikkomitee. Dann gingen wir geschlossen bis zur Stadtgrenze. Dabei sangen wir die Kampflieder der Arbeiterklasse. In der Nähe der Stadt teilten wir uns in kleine Gruppen auf. Jede Gruppe begab sich zu dem zugeteilten Betrieb auf Posten.

Es war gegen 5 Uhr früh. Die ersten Arbeiter kamen vor die Fabriktore. Wir sprachen mit den Jungarbeitern über den heute beginnenden Streik. Es gelang uns, etwa 2 000 Jugendliche für den Streik zu gewinnen. Die Streikenden begaben sich sofort in einen Wald, in das 'Pawelsche Holz'.

Gegen 9 Uhr eröffneten wir die Maikundgebung. In der Mairede wurde die Forderung gestellt, daß Partei und Gewerkschaft von General Linde-Suden, den wir 'Sündenluder' tauften, die Zurücknahme des Sparzwang-Erlasses verlangen sollten. Wir entsandten eine Delegation zu den Partei- und Gewerkschaftsvorständen mit dem Auftrage, beide aufzufordern, am 2.Mai um 12 Uhr bei uns im Walde zu erscheinen, um das Resultat ihrer Verhandlungen bekanntzugeben.

Alle Streikenden blieben im Walde. Am Nachmittag zogen wir geschlossen zur Stadt. Wir wählten den Weg so, daß unsere Demonstration zur Zeit des Schichtwechsels an den großen Rüstungsbetrieben vorüberzog. So sahen uns viele Arbeiter; sie diskutierten über unseren Streik und über unsere Forderung. Wir appellierten an die Arbeiter, Solidarität zu üben und sich unserem Streik anzuschließen.

Am nächsten Morgen standen wieder Streikposten vor den Betrieben. Viele Arbeiter schlossen sich uns an. Als wir zum Sammelpunkt in den Buchhorst kamen, konnten wir 4 000 Streikende registrieren.

Aber die Vorstände der Sozialdemokratischen Partei und der Gewerkschaften erschienen nicht.

Nunmehr beschossen wir, in vier Marschkolonnen mit je tausend Streikenden auf verschiedenen Zufahrtsstraßen zum Stadtinnern - zum Hagenmarkt - zu marschieren. Unser Ziel war, um Punkt fünf Uhr von vier Seiten aus uns auf dem großen Platz zu einer Kundgebung zu vereinen.

Bald zeigte sich, daß dort, wo ein fester Wille zum Kampf für eine gerechte Sache vorhanden ist, auch der Sieg sicher ist. Alle vier Marschkolonnen stießen auf Widerstand. Doch wir überrannten die Polizeiposten und erreichten den Hagenmarkt zur festgesetzten Stunde. Einige Hundert Arbeiter, die aus den Fabriken nach ihren Wohnungen gehen wollten, schlossen sich uns an. Etwa 6 000 Jugendliche und Arbeiter befanden sich nunmehr auf dem großen Platz. Von einem Springbrunnen herab, der als Rednertribüne benutzt wurde, gaben wir unsere Forderung bekannt. Wieder ertönte die 'Internationale'. Das war die Zustimmung, daß wir nicht eher fortgehen würden, bis der Sparzwang-Erlaß gefallen wäre.

Die vieltausendköpfige Menge ging auch nicht vor dem von der Casparistraße her vordringenden großen Polizeiaufgebot zurück. Pfuirufe ertönten, als die Polizei die Säbel zog. Die Hüter der Macht wagten es nicht, uns anzugreifen. trotz Aufforderung wichen die kampfentschlossenen Arbeiter nicht. So verging die Nacht…

Am nächsten Morgen wurde ein Teil unserer Genossen in die am Hagenmarkt liegende Markthalle gedrängt. Wir erkannten sofort die Situation. Als viele Polizisten unseren Genossen folgten, schlossen wir die Tore und verbarrikadierten sie mit Kisten und Fässern. Unsere Genossen, die in die Halle gedrängt worden waren, liefen schnell zu den anderen Ausgängen wieder hinaus. Und so gelang es, die Polizei in der Markthalle einzusperren.

Ein weiteres Polizeiaufgebot drängte einen anderen Teil der Streikenden in die Langestraße ab. Auch hier beherrschten unsere Genossen sofort die Lage. Sie setzten sich zur Wehr, und die Bewohner der langestraße eilten ihnen zur Hilfe, indem sie, als die Polizisten an den Häusern vorüber waren, selbst auf die Straße gingen und die Polizei angriffen. Das war ein Kampf an zwei Fronten.

Zur Freude aller Streikenden und zum Verhängnis der Polizei entstand eine dritte Front. Blumentöpfe, der Inhalt von Abfalleimern, Dachziegel usw. wurden aus den Fenstern und von den Dächern auf die Polizisten geworfen. In dieser Situation bat der Polizeioffizier um freien Abzug - doch unsere Genossen blieben fest.

Viele Polizisten wurden von den Arbeitern hart bedrängt, und einem Teil von ihnen wurden die Säbel abgenommen. Einige Hundert Demonstranten blieben zurück, um die Polizei in Schach zu halten; die Masse der Streikenden aber begab sich wieder zum Hagenmarkt, dem zentralen, nun schon traditionell gewordenen Platz im Stadtzentrum.

Jetzt wurde die Feuerwehr eingesetzt, um uns mit Wasserstrahlen 'wegzuspülen'. Auch das half nichts. Die letzte Hoffnung für die regierende Clique war nun der Einsatz von Truppen. Das 92.Infanterieregiment aber war nicht zuverlässig, weil ihm viele Arbeiter angehörten, die mit uns sympathisierten. Als dann schließlich das 17.Schwarze Husarenregiment auf uns gehetzt werden sollte, trat die Arbeiterschaft der großen Betriebe geschlossen in den Streik.

Nunmehr waren die rechten Sozialdemokraten und die reformistischen Gewerkschaftsbonzen gezwungen, die Forderungen der Jugend dem General 'Sündenluder' vorzutragen.

Immer mehr Arbeiter schlossen sich dem Streik an. In Hannover und Berlin fanden ebenfalls Massendemonstrationen gegen den imperialistischen Krieg und gegen den Sparzwang-Erlaß statt.

Wir forderten den Rückzug von Militär, Feuerwehr und Polizei sowie die Aufhebung des Sparzwang-Erlasses. Erst dann würde die Arbeit wieder aufgenommen werden.

Am 5.Mai 1916 - nach fünftägigem Streik und Kampf - mußte der General seinen Befehl zurücknehmen. Das war der erste Sieg der revolutionären Arbeiterjugend!"

Für die KPD (vgl. 17.5.1972) berichtet ein alter Genosse aus der revolutionären Jugendbewegung (vgl. Berlin 1.5.1916, Magdeburg 31.5.1916):"
In Braunschweig (Anfang Mai) und in Magdeburg (Ende Mai) wurden Streiks gegen das Sparzwanggesetz durchgeführt, die mit einer völligen Rücknahme des Erlasses siegreich beendigt werden konnten."
Quellen: Der Kampf der Arbeiterjugend Nr.4,Bochum Apr. 1971,Beilage S.1f; Rote Fahne Nr.43,Dortmund 17.5.1972,S.8

1969:
In Braunschweig taucht, laut KB Braunschweig, die Rote Garde (RG) der KPD/ML auf.
Q: Rote Arbeiter Zeitung Nr.5/6,Braunschweig 19.2.1973

März 1970:
Innerhalb der Internationalen Kommunisten Deutschlands (IKD) erscheint das zweiteilige 'Interne Bulletin' (IB) Nr.1 (vgl. Nov. 1969, März 1970). Kontakte habe man u.a. nach Braunschweig.
Q: IKD:Internes Bulletin Nr.1 und Nr.1 Teil B,o.O. März 1970

03.06.1972:
An diesem und dem nächsten Tage führt die Junge Garde, laut eigenen Angaben, vorbereitende Versammlungen zu ihrer 2.Konferenz (zu deren Besuch auch schon einmal für den 13./14.5.1972 aufgerufen worden war) durch, u.a. in Braunschweig.
Q: Die Junge Garde Nr.12,Bochum Mai 1972

Februar 1973:
Der IGM OJA Braunschweig wird, laut Nationalem Komitee Arbeiterjugend gegen politische Entlassungen und Gewerkschaftsausschlüsse, vom IG Metall (IGM) Ortsvorstand angegriffen.
Q: Nationales Komitee Arbeiterjugend gegen politische Entlassungen und Gewerkschaftsausschlüsse:Arbeiterjugend gegen politische Entlassungen und Gewerkschaftsausschlüsse,Remscheid o.J. (1973)

15.03.1973:
Der KB Braunschweig gibt ein Extra seiner 'Roten Arbeiter Zeitung' (vgl. 19.2.1973, 17.4.1973) zu den Versorgungstariferhöhungen (vgl. 10.3.1973) heraus. Kritisiert wird der KB Braunschweig durch die Initiativgruppe Braunschweig.
Q: Rote Arbeiter Zeitung Extra,Braunschweig 15.3.1973,S.3

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26.04.1973:
Der DGB KJA Braunschweig/Wolfenbüttel wird, laut Nationalem Komitee Arbeiterjugend gegen politische Entlassungen und Gewerkschaftsausschlüsse sowie KSB Braunschweig, vom DGB Kreisvorstand aufgelöst.

Im KJA vertreten sind, laut KJV der KPD, die Jugendgruppen (JG) Siemens, Olympia, Voigtländer, MIAG, BMA, VW-MAN-Luther und Branche Metall der IGM, der ÖTV-OJA, der DPG-OJA, die HBV JG und die DruPa JG.
Q: Nationales Komitee Arbeiterjugend gegen politische Entlassungen und Gewerkschaftsausschlüsse:Arbeiterjugend gegen politische Entlassungen und Gewerkschaftsausschlüsse,Remscheid o.J. (1973); Rote Hochschulzeitung Nr.11,Braunschweig 6.6.1973; Der Kontakt Nr.2,Braunschweig 22.3.1974

Mai 1973:
In Braunschweig erscheint erstmals die 'Rote Wühlmaus – Revolutionäre Zeitung für Lehrlinge und Schüler', die sich in einer Auflage von 1 800 Stück an Berufs-, Haupt-, Real- und Oberschüler wendet und von den Marxisten-Leninisten/Braunschweig initiiert wurde. Verantwortlich zeichnet G. Härtel, Aachen. Berichtet wird vom Schülerstreik in Dänemark, vom 1. Mai in Braunschweig, vom Häuserkampf in Frankfurt (vgl. 4.4.1973), aber auch von der Umstrukturierung der Stadt Braunschweig, von der Versorgungstarifkampagne (vgl. 12.2.1973, 3.3.1973, 7.3.1973) sowie über die Wehrkunde (WKE), und man wendet sich "Gegen verblödende Freizeitgestaltung" und fordert daher ein Jugendzentrum (JZ). Eingeladen wird zur eigenen Leserrunde am 25.5.1973.
Q: Rote Wühlmaus Nr.1,Braunschweig Mai 1973

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24.05.1973:
In Freiburg gibt der BKA seinen 'Klassenkampf' (vgl. Apr. 1973) heute zum letzten Male als Zentralorgan heraus, da diese Funktion nun durch die 'Kommunistische Volkszeitung' (KVZ) des KBW (vgl. Juli 1973) übernommen wird. Berichtet wird auch über die Gewerkschaftsausschlüsse, die es außer bei Intermetall Freiburg auch noch in den DGB KJAs Bremen, Hildesheim, Osnabrück und Braunschweig sowie im IGM OJA Bremen gab, die alle aufgelöst wurden.
Q: Klassenkampf Nr.33,Freiburg 24.5.1973

Juni 1973:
Vermutlich im Juni gibt die DKP ihren 'Roten Käfer' Nr.13 für alle VW-Werke heraus. Im Artikel "Die Einheitsgewerkschaft stärken!" von Werner Hilke, ehemaliger DGB-KJA Vorsitzender aus Hannover heißt es:"
Merkwürdige Dinge geschehen im Bereich des DGB-Landesbezirks Niedersachsen. Da werden Kreisjugendausschüsse aufgelöst, wie in Hildesheim, Helmstedt, Braunschweig und Bremen. Zahlreiche Jugendausschüsse der Einzelgewerkschaften erleiden das gleiche Schicksal. Zwei Jugendsekretäre wurden mit sofortiger Wirkung beurlaubt, dann gekündigt und gleichzeitig aller gewerkschaftlicher Funktionen entbunden.

Um diese Vorgänge zu begreifen, kann man es sich sehr einfach machen und pauschal behaupten, die betroffenen Jugendausschüsse und die Jugendsekretäre wären Angehöriger ultralinker und somit gewerkschaftsfeindlicher Gruppierungen, wie z.B. die sogenannte 'Revolutionäre Gewerkschaftsopposition'.

Wenn man so an die Dinge herangeht, bedeutet das allerdings die Dinge auf den Kopf stellen, denn erstens trifft die Behauptung generell nicht zu und zweitens löst man innergewerkschaftliche Probleme nicht mit administrativen Maßnahmen, sondern mit dem Ausbau der innergewerkschaftlichen Demokratie. Das setzt voraus, die breite Diskussion über Rolle und Funktion der Gewerkschaften im kapitalistischen System. Diese Diskussion kann nur auf der Grundlage der gewerkschaftlichen Beschlüsse erfolgen und erfordert natürlich kritische Kollegen.

Die DKP ist für starke, an Klasseninteressen orientierte Gewerkschaften, die als Kampforganisation die Verbesserung der sozialen, politischen und gesellschaftlichen Stellung der abhängig Beschäftigten durchsetzen. Sie ist für die Einheitsgewerkschaft, d.h., für das Zusammenwirken von kommunistischen, sozialdemokratischen, christlichen und parteilosen Kollegen in einer Organisation - im DGB. Dort geht es um höhere Löhne und Gehälter, Mitbestimmung in Betrieb und Gesellschaft, für den Kampf gegen Preistreiberei, für die Zurückdrängung der Macht der Superreichen und für die Erweiterung der Rechte des arbeitenden Volkes. Um diesen Kampf erfolgreich zu führen, auf der Grundlage der Satzung der Gewerkschaften, des DGB-Grundsatzprogrammes und der Beschlüsse der Gewerkschaftskonferenzen, muß man jenen entgegentreten, die - wie z.B. rechte SPD-Führer - die Gewerkschaften als Ordnungsfaktor in das kapitalistische System integrieren wollen und durch ihr opportunistisches Verhalten junge kritische Gewerkschafter in die Arme der ultralinken Sektierer treiben.

Diese ultralinken Sektierer, Maoisten, Anarchisten, RGO-Leute, bis hin zu dem sogenannten Kommunistischen Bund (hiermit dürfte wesentlich der KB Wolfsburg gemeint sein,d.Vf.), sind der Arbeiterbewegung fremde Gruppierungen von kleinbürgerlichen Abenteurern, die objektiv die Funktion haben, die Gewerkschaften zu spalten und somit zu schwächen. Sie leisten somit den Unternehmern und Arbeiterfeinden einen großen Dienst.
MIT IHNEN GIBT ES FÜR DIE DKP ABSOLUT KEINE GEMEINSAMKEIT!
Wir warnen alle Kollegen davor, sich von scheinrevolutionären Phrasen mißbrauchen zu lassen. Das hier zu erklären ist unsere gewerkschaftliche Pflicht als Kommunisten, denn wir sehen in der Einheitsgewerkschaft eine der größten Errungenschaften der bundesdeutschen Arbeiterbewegung nach 1945.

Grundfalsch ist es natürlich, alle kritischen Kollegen, die sich für konsequent kämpfende Gewerkschaften einsetzen, in die RGO-Spalterecke zu drängen und mit administrativen Mitteln die Diskussion abzuwürgen.

Politisch falsch ist es aber auch, wenn kritische Gewerkschaftskollegen, weil sie im Augenblick ihre Vorstellungen nicht sofort verwirklichen können, mit ultralinken Gruppierungen paktieren oder Flugblätter herausgeben, mit einer undifferenzierten Stoßrichtung gegen die Gewerkschaften. Das trifft zu für einige Jugendausschüsse aber auch für die beiden gemaßregelten DGB-Jugendsekretäre.

Diese Maßnahmen von rechts und ultralinks stärken nicht den notwendigen Kampf gegen das Großkapital, sondern leiten nur Wasser auf die Mühlen der Rechten, der CDU/CSU, der Unternehmerverbände. Gegen die gilt es den Hauptstoß des Kampfes zu richten und das setzt voraus, einheitlich und geschlossen handelnde Gewerkschaften!"
Q: Roter Käfer Nr.13,Hannover 1973

Juli 1973:
Vermutlich im Juli gibt die SAG ihren 'Klassenkampf' Nr.25/26 für Juli und August (vgl. Juni 1973, 12.9.1973) heraus. Aufgelöst wurden die DGB KJAs in Braunschweig, Bremen, Hildesheim und Osnabrück. Ebenso, bis auf Bremen, auch jeweils die IGM OJAs, zu Ausschlußverfahren kam es gegen Mitglieder in Braunschweig von Ortsverein, JV Voigtländer, IGM OJA und bei Siemens.
Q: Klassenkampf Nr.25/26,Frankfurt Juli/Aug. 1973

09.07.1973:
In München gibt die Druck-Betriebsgruppe der ABG vermutlich in dieser Woche ihren 'Roten Widerdruck' Nr.23 (vgl. Juni 1973, 13.8.1973) heraus. Eingegangen wird auch auf die Auflösung der DGB KJAs Bremen, Hildesheim, Braunschweig und Osnabrück.
Q: Roter Widerdruck Nr.24,München Juli 1973

August 1973:
Spartacus Bolschewiki/Leninisten gibt seinen 'Spartacus' Nr.6 (vgl. Mai 1973, Sept. 1973) heraus. Aus Niedersachsen wird berichtet vom IGM LBJA, den DGB KJAs Hannover und Osnabrück, dem IGM KJA Braunschweig und den IGM-Jugendgruppen Hildesheim.
Q: Spartacus Nr.6,Mainz Aug. 1973

14.08.1973:
In München gibt die Betriebsgruppe des AB im Pressehaus Bayerstraße (PHB) ihren 'Roten Aufmucker' Nr.29 (vgl. 9.7.1973, Sept. 1973) heraus. Der Unvereinbarkeitsbeschluß der Gewerkschaft Textil und Bekleidung (GTB) gelte auch für AB und DKP. Aufgelöst worden seien bereits die DGB KJAs in Braunschweig, Bremen, Hildesheim und Osnabrück.
Q: Roter Aufmucker Nr.29,München 14.8.1973

12.09.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.2 des KBW verkauft der KB Braunschweig an zwei Berufsschulen zusammen 22 Exemplare, wobei an einer in drei Tagen 13 und an der anderen in zwei Tagen 9 verkauft wurden.
Q: KB Braunschweig:Verkaufsstatistik KVZ 2,Braunschweig 25.9.1973

14.09.1973:
Auf Initiative des Düsseldorfer Initiativausschusses "Arbeiterjugend gegen politische Entlassungen und Gewerkschaftsausschlüsse" (vgl. Sept. 1973), treffen sich, nach eigenen Angaben, über 60 Arbeiterjugendliche. An der morgen beginnenden zweitägigen Gründungskonferenz des Nationalen Komitees "Arbeiterjugend gegen politische Entlassungen und Gewerkschaftsausschlüße" (NKAJgpEuGa - vgl. 17.9.1973) in Düsseldorf beteiligen sich dann , laut KPD, über 60 Personen u.a. aus Braunschweig.

Das Komitee gibt vermutlich noch diesen Monat eine Broschüre unter dem eigenen Namen als Titel heraus. Darin wird berichtet von Jugendvertreterentlassungen bzw. Nichtübernahmen von Olympia (1) und Auflösung von Gewerkschaftsgremien u.a. von IGM OJA (vgl. Feb. 1973) und DGB KJA (vgl. 26.4.1973) Braunschweig.
Q: Für ein freies Jugendzentrum Nr.2,Dortmund Okt. 1973,S.11; NKAJgpEuGa:Arbeiterjugend gegen politische Entlassungen und Gewerkschaftsausschlüsse,Remscheid 1973; Rote Fahne Nr.38,Dortmund 19.9.1973; Revolutionäre Gewerkschaftsopposition Nr.8,Dortmund Okt. 1973

26.09.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.3 des KBW verkauft der KB Braunschweig an zwei Berufsschulen insgesamt 30 Exemplare.
Q: KB Braunschweig:KVZ-Verkaufsstatistik KVZ 3,Braunschweig "23.8.1973"

15.10.1973:
Die Gewerkschaftsabteilung des ZK der KPD gibt vermutlich in dieser Woche ihre auf Oktober datierte 'Revolutionäre Gewerkschaftsopposition' Nr.8 (vgl. 10.9.1973, Feb. 1974) heraus. Über Jugendvertreterentlassungen wird u.a. berichtet von Olympia Braunschweig.
Q: Revolutionäre Gewerkschaftsopposition Nr.8,Dortmund Okt. 1973

20.10.1973:
In Essen führt das Komitee "Arbeiterjugend gegen politische Entlassungen und Gewerkschaftsausschlüsse", laut und mit KPD, heute eine bundesweite Demonstration ab Flachsmarkt durch und beginnt mit seinem zweitägigen Kongreß.
An der Demonstration beteiligen sich laut KPD rund 1 200 Personen, laut KJV über 1 200 und laut der KPD-Zelle Springer Hamburg allerdings gar über 1 500.
Die Teilnehmer kommen aus über 50 Betrieben in Rhein/Ruhr, Berlin, Hannover, Hamburg, Karlsruhe, Braunschweig, Frankfurt, Cuxhaven, Nürnberg und München.
Q: Rote Fahne Nr.38, 42 und 43,Dortmund 19.9.1973, 17.10.1973 bzw. 24.10.1973; Kämpfende Jugend Sonderdruck Berlin Lehrlingsmetalltarifrunde; Kämpfende Jugend Nr.9 und 10,Dortmund Okt. 1973 bzw. Nov. 1973,S.1f bzw. S. 1 und 4; Tarifschiedsgericht erklärt Tarifvertrag für ungültig!,Berlin Okt. 1973; Kommunistische Arbeiterpresse - Springer Hamburg Nr.19,Hamburg 25.10.1973; Für ein freies Jugendzentrum Nr.2,Dortmund Okt. 1973,S.11; KOV-Sympathisantengruppe Dortmund:Gegen politische Entlassungen und Gewerkschaftsausschlüsse,Dortmund o.J. (1973)

24.10.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.5 des KBW verkauft der KB Braunschweig an Berufsschulen 20 Exemplare.
Q: KB Braunschweig:Verkaufsstatistik KVZ 4 und 5,Braunschweig o.J. (Nov. 1973)

07.11.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.6 des KBW verkauft der KB Braunschweig an Berufsschulen 9 Exemplare.
Q: KB Braunschweig:Verkaufsstatistik KVZ 6,Braunschweig 4.12.1973

22.02.1974:
In Braunschweig findet, laut KBW, die Ortsjugenddelegiertenkonferenz (OJDK) der IG Metall statt, auf der eine Neuwahl des IGM OJA (vgl. 15.3.1974) beschlossen wird.
Q: Der Kontakt Nr.2,Braunschweig 22.3.1974,S.4

15.03.1974:
In Braunschweig wird, laut KBW (vgl. 22.3.1974) ein IGM Ortsjugendausschuß (OJA) mit einem Vertreter von VW (2 Kandidaten scheiterten), wo sich die Ortsverwaltung um Einfluss bemühte, zweien von MIAG und dreien von Siemens gewählt, wobei die drei augrund der Ausbildungsbeendigung der anderen noch verbliebenen bisherigen fortschrittlichen OJA-Mitglieder gegen den Willen der Ortsverwaltung, die sich vor allem bei VW um Untergrabung der Basis des alten OJA bemüht hatte, wiedergewählt wurden.
Q: Der Kontakt Nr.2,Braunschweig 22.3.1974,S.4ff

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23.02.1974:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' Nr.8 (vgl. 16.2.1974, 2.3.1974) heraus. Solidaritätsunterschriften für Sascha Haschemi aus München wurden gesammelt 100 in Braunschweig.
Q: Roter Morgen Nr.8,Dortmund 23.2.1974

20.09.1974:
In Braunschweig versammeln sich, laut KBW (vgl. 7.10.1974), 150 – 200 Jugendliche auf dem Kohlmarkt um gegen die Schließung der Jugendhäuser zu protestieren (vgl. 14.10.1974).
Q: KBW-OG Braunschweig: Keine Erhöhung der Verkehrs- und Versorgungstarife!,Braunschweig o. J.,S.14f

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14.10.1974:
In Braunschweig soll, laut KBW (vgl. 7.10.1974), im Jugendheim Nord ein Fest gegen die Schließung der Jugendhäuser stattfinden (vgl. 20.9.1974).
Q: KBW-OG Braunschweig: Keine Erhöhung der Verkehrs- und Versorgungstarife!,Braunschweig o. J.,S.15

16.10.1974:
In der Nr.42 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 9.10.1974, 23.10.1974) berichtet die KPD u.a. vom Rote Fahne Freundeskreis (RFFK) Braunschweig über Beschäftigten der Jugendhäuser.
Q: Rote Fahne Nr.42,Dortmund 16.10.1974

18.12.1974:
Der Kommunistische Jugendverband (KJV) der KPD gibt die Nr.23 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. 4.12.1974, 8.1.1975) heraus. Einen KJ-Treff gibt es auch in Braunschweig.
Q: Kämpfende Jugend Nr.23,Dortmund 18.12.1974,S.7

09.04.1975:
Der Kommunistische Jugendverband (KJV) der KPD gibt die Nr.7 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. 19.3.1975, 23.4.1975) heraus. Aus Braunschweig kommt aus den Erziehungsheimen ein "KJ-Interview mit einer Genossin aus dem Heim".
Q: Kämpfende Jugend Nr.7,Dortmund 9.4.1975,S.6

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24.05.1975:
In Braunschweig demonstrieren, laut und mit KBW (vgl. 29.5.1975), ca. 320 Menschen gegen Jugendarbeitslosigkeit und für bessere Berufsausbildung, wobei ca. ein Drittel die KBW-Forderung nach Einheitsschule unterstützt habe.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.21,Mannheim 29.5.1975

28.05.1975:
Der Kommunistische Jugendverband (KJV) der KPD gibt die Nr.10 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. 7.5.1975, 11.6.1975) heraus. Aus Braunschweig wird berichtet: "Das ist Polizeiterror!" zu einem Einsatz vor der Jugendkneipe 'Keller' sowie von der Solidarität mit den in der DDR-Festgenommenen.
Q: Kämpfende Jugend Nr.10,Dortmund 28.5.1975,S.4 und 7

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14.06.1975:
DGB-Demonstration gegen Jugendarbeitslosigkeit in Hannover mit, laut KB, ca. 12 000 Teilnehmern. Die Demonstration war "insgesamt recht stark von den Linken geprägt. Der KBW, der besonders durch seine Ortsgruppen aus Bremen, Göttingen und Hannover zahlreich vertreten war, konnte durch geschlossenes Auftreten seine Parolen in größere Teile der Demonstration hineintragen".
Laut AB (vgl. 29.6.1975, 13.7.1975) beteiligen sich in zwei Blöcken 80 Soldaten in Uniform, darunter einer aus Goslar. Aufgerufen dazu wurde u.a. vom SRK Hannover des KBW (vgl. 2.6.1975). Laut der KBW-Kunstgruppe Braunschweig (vgl. Apr. 1976) demonstrieren über 100 Soldaten in Uniform, davon 8 aus Braunschweig.

Der KJVD der KPD bildet, laut KPD (vgl. 25.6.1975), einen revolutionären Block mit ca. 100 Personen. Der KBW dagegen habe sich seine Transparente vom DGB genehmigen lassen.
Berichtet wird auch durch die KBW-Kunstgruppe Braunschweig (vgl. Apr. 1976).
Q: Schulkampf Nr.6 und 7,Göttingen 21.5.1975 bzw. 21.6.1975,S.4 bzw. S.2; Kommunistische Volkszeitung Nr.23,Mannheim 12.6.1975; Rote Fahne Nr.25,Köln 25.6.1975; Arbeiterkampf Nr.63,Hamburg 1.7.1975,S.34; Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.64 und 65,München 29.6.1975 bzw. 13.7.1975; Arbeiterzeitung Nr.13,Goslar Juni 1975; KBW-Kunstgruppe Braunschweig: 75 Wachsende Proteste – wachsende Selbständigkeit '76. 1. Mai - Internationaler Kampftag der Arbeiterklasse,Braunschweig Apr. 1976,S.9 und 30

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06.12.1975:
In Braunschweig wird das geschlossene Jugendheim Nord bis heute, wo die Jugendlichen eine Fete organisierten, nicht wieder geöffnet. Daraufhin demonstrieren, laut KBW (vgl. Apr. 1976), etwa Jugendliche zum 'Lindenhof' und besetzen diesen.
Q: KBW-Kunstgruppe Braunschweig: '75 Wachsende Proteste – wachsende Selbständigkeit '76. 1. Mai - Internationaler Kampftag der Arbeiterklasse,Braunschweig Apr. 1976,S.22f

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April 1976:
Die Kunstgruppe Braunschweig veröffentlicht zum 1. Mai 1976 eine Broschüre "'75 Wachsende Proteste – wachsende Selbständigkeit '76. 1. Mai - Internationaler Kampftag der Arbeiterklasse", in der eine Bilanz gezogen wird von verschiedenen Auseinandersetzungen in Braunschweig seit dem 1. Mai 1975, zu denen die Kunstgruppe einen kulturellen Beitrag geleistet und die Arbeit des KBW am Ort unterstützt habe. Hierbei handelt es sich auch um:
- "Die gegenwärtige Wirtschaftskrise trifft insbesondere die Arbeiterjugend in ganzer Schärfe" zur Jugendarbeitslosigkeit und auch zur Demonstration in Hannover am 14.6.1975.
Q: KBW-Kunstgruppe Braunschweig: '75 Wachsende Proteste – wachsende Selbständigkeit '76. 1. Mai - Internationaler Kampftag der Arbeiterklasse,Braunschweig Apr. 1976,S.9f

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07.06.1976:
Im KABD erscheint die 'ZKK Mitteilung' Nr.22 (vgl. 4.6.1976, 9.6.1976).
Inhalt: Ergebenheitsadressen u.a. von RJVD OG Braunschweig.
Q: KAB(RW):Arbeitshefte Nr.3,Frankfurt 1977,S.18; KABD-ZKK:Mitteilung Nr.22,o.O. 7.6.1976

18.08.1976:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.33 (vgl. 11.8.1976, 25.8.1976) heraus. Spenden zu den Bundestagswahlen gingen u.a. vom KJVD Braunschweig ein.
Q: Rote Fahne Nr.33,Köln 18.8.1976

18.10.1976:
Vermutlich spätestens in dieser Woche gründet der KBW in Braunschweig, laut KPD, seinen Kommunistischen Jugendbund (KJB), wozu mit einem Flugblatt eingeladen wird.
Q: Rote Fahne Nr.43,Köln 27.10.1976

07.10.1977:
In Braunschweig findet, laut KBW (vgl. 17.10.1977), die DGB-Kreisjugenddelegiertenkonferenz statt, auf der eine Demonstration für den 1. Mai 1978 befürwortet, die Lagerung von radioaktivem Abfall in der Asse II (Landkreis Wolfenbüttel) aber abgelehnt wird.
Q: Kommunistische Volkszeitung – Ausgabe SONS Nr.42,Mannheim 17.10.1977,S.20

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14.01.1978:
Zum Göttinger "Jugendkongress gegen Zwangsarbeit und Lohnsklaverei" (vgl. 21.1.1978) geben die Kommunistischen Jugendbünde (KJB) Braunschweig und Göttingen des KBW eine Broschüre heraus, die uns in einer etwas fehlerhaft gedruckten Ausgabe vorlag, in einer Auflage von 1 000 Stück zu Zimbabwespenden aufruft, und sich anläßlich der Einführung des Berufsgrundbildungsjahrs (BGJ) in Südniedersachsen mit den Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen (ABM) befasst, wobei auch von Siemens Braunschweig sowie aus Braunschweig von einer Sonderschule berichtet wird.
Q: KJB Braunschweig, KJB Göttingen: Jugendkongress gegen Zwangsarbeit und Lohnsklaverei,O. O. 14.1.1978

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21.01.1978:
In Göttingen soll der zweitägige "Jugendkongress gegen Zwangsarbeit und Lohnsklaverei" beginnen, zu dem die Kommunistischen Jugendbünde (KJB) Braunschweig und Göttingen des KBW (vgl. 14.1.1978) aufriefen.
Q: KJB Braunschweig, KJB Göttingen: Jugendkongress gegen Zwangsarbeit und Lohnsklaverei,O. O. 14.1.1978

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