Kommunistischer Bund Bremen (KBB): Wahrheit – Kommunistische Arbeiter-Korrespondenz, Jg. 2, Nr. 2, Feb. 1973

19.02.1973:
Vermutlich in dieser Woche gibt der Kommunistische Bund Bremen (KBB) die Nr. 2 seiner Wahrheit (vgl. 25.1.1973, 17.3.1973) heraus mit dem Leitartikel "Kampf den Steuererhöhungen!", der sich mit der Mineralölsteuer (vgl. 1.7.1973) befasst. Ein Artikel von Christine Bucher stellt fest: "Währungskrise: Krise des kapitalistischen Systems". Man äußert sich "Zur Regierungserklärung Brandts" (vgl. 18.1.1973). Im Artikel des Zentralen Komitees des KBB, "Trotz Lohnraub, die Kampfkraft der Arbeiterklasse wächst!" wird berichtet von den Tarifrunden im Öffentlichen Dienst (ÖDTR) bzw. von GdED, DPG und ÖTV, von Metall- und Stahltarifrunde (MTR bzw. STR), von den Streiks bei Hoesch Dortmund, Klöckner Bremen und Hülsbeck und Fürst Velbert sowie auch mit Bilder aus Waiblingen und von der DPG in Frankfurt (vgl. 1.2.1973).

Berichtet wird von der Drucktarifrunde (DTR):"
Die Bewegung für lineare Lohnforderungen wächst in ganz Westdeutschland!

Bremen:
- Die DM 160,- lineare Lohnerhöhung für Arbeiter, Angestellte und Lehrlinge sind von den Kollegen der VIW-Druck (Werbedruck) aufgestellt worden. In einer Resolution ist diese Forderung mit der Forderung nach dem Abschluß in einem gemeinsamen Tarif von allen Kollegen im betrieb unterschrieben worden.
- Der Betriebsrat vom Weser-Kurier hat sich in seiner Betriebsratsinformation ebenfalls für lineare Lohnerhöhungen ausgesprochen."

Speyer:
- Die Vertrauensleutevollversammlung der IG Druck + Papier des Ortsvereins Speyer hat eine lineare Forderung für Arbeiter und Angestellte von DM 175,- mehr beschlossen.

Besonders hervorgehoben wurde von den Kollegen, daß das Geld der Arbeiter in den untersten beiden Lohngruppen keineswegs ausreichend sei; deshalb wurde die Abschaffung der Lohngruppen 1 und 2, also der beiden unteren Lohngruppen, mit in die Forderungen aufgenommen.

Um nicht mehr den ständigen Preissteigerungen nachhinken zu müssen, um dem Abbau der Reallöhne durch eine Laufzeit von 12 Monaten entgegenzutreten, wurde die Einführung einer Preisgleitklausel von 3 % gefordert.

Hamburg:
- Auf der Funktionärskonferenz in Hamburg wurde eine von 400 Springer-Kollegen unterschriebene Resolution vorgeschlagen und als Forderung beschlossen: DM 40.- lineare Lohnerhöhung die Woche; 10 % Vorweganhebung; eine Preisgleitklausel von 3 %; die Forderung nach Urabstimmung nach dem 1. Verhandlungsergebnis.

Diese Forderungen wurden mit 50 Stimmen gegen die 3 Stimmen der Tarifkommissionsmitglieder beschlossen."

München:
- Die Mitgliederversammlung München beschloß eine lineare Anhebung um DM 40,- die Woche; eine Absicherung der übertariflichen Löhne um mindestens DM 20,-; 13. Monatsgehalt, einen einheitlichen Existenzlohn für Lehrlinge von DM 500,-.

Köln:
- Die Merkur-Vertrauensleute haben eine Forderung von DM 40,- lineare Lohnerhöhung pro Woche beschlossen.

Freiburg:
- In Freiburger Betrieben finden Unterschriftensammlungen für DM 1,- lineare Lohnerhöhung statt."

Aus Bremen wird berichtet von Krupp-Atlas-Elektronik (KAE - vgl. 6.2.1973), aus der DruPa (vgl. 17.2.1973), von Siemens über "125 Jahre Ausbeutung und Unterdrückung", vom Streik bei Nordmende (vgl. 1.2.1973) im Hafen (vgl. 7.2.1973) und bei Klöckner (vgl. 26.1.1973, 6.2.1973). Geschildert wird auch aus dem GEW-Bereich "Der Kampf der Bremer Lehrer", der sich u.a. gegen die Berufsverbote (BV - vgl. 21.1.1973, 29.1.1973) richtet, gegen die auch in Bremen demonstriert wurde (vgl. 28.1.1973) und von denen berichtet wird aus Baden-Württemberg, Bayern und Niedersachsen. Durch die KBB-Zelle im Kommunistischen Oberschülerbund (KOB) wird geschildert "Der demokratische Kampf der Bremer Schüler", aus Frankfurt wird berichtet von der Demonstration gegen den NC (vgl. 29.1.1973), vom "Aufschwung der Studentenbewegung" wird berichtet aus Bremen (vgl. 13.2.1973) und Bayern bzw. München (vgl. 25.1.1973)

Aus Dortmund wird berichtet über den "Streik der Hoescharbeiter" (vgl. 8.2.1973) und der Zurückkämpfung der Kündigungen (vgl. 22.2.1973), aus Düsseldorf und Rheydt von der Schiess AG (vgl. 29.1.1973), von Hoesch Hamm (vgl. 25.1.1973), von Eylert Wuppertal (vgl. Jan. 1973), Varta Hagen (vgl. 29.1.1973) sowie aus Velbert von Hülsbeck und Fürst (Huf):"
Gegen die Versuche der Kapitalisten, die 8,5 % Lohnerhöhung nicht wirksam werden zu lassen, kämpften in Velbert 180 Akkordarbeiter der Firma Hülsbeck und Fürst. Die Firma wollte den Akkordarbeitern nur eine Erhöhung von 6,5 % zukommen lassen. In zwei Streikwochen marschierten die Arbeiter fünf Mal durch Velbert. Zahlreiche Spenden wurden gesammelt, insgesamt 15.000 DM. 50 ausländische Arbeiterinnen legten aus Solidarität mit den deutschen Kollegen die Arbeit nieder."

Aus Kiel wird berichtet von der Island-Solidarität (vgl. 17.1.1973), aus Hildesheim von der Gründung des Kommunistischen Bundes (KBH - vgl. 13.1.1973). Berichtet wird aus Berlin vom "Hungerstreik in der Frauenhaftanstalt Lehrter Strasse" (vgl. 15.1.1973) sowie von den RAF-Gefangenen über deren "Protest gegen unmenschliche Haftbedingungen" mittels Hungerstreik.

Auslandsmeldungen kommen aus Angola, Azania, Dhofar, Griechenland, Großbritannien von den Lehrern (NUT), Japan (vgl. 8.2.1973), Jugoslawien, Kambodscha, Kolumbien, Laos, dem Libanon (vgl. 30.1.1973), den Niederlanden (vgl. 6.2.1973), Peru, Portugal, Spanien, u.a. von den Lehrern (vgl. 25.1.1973), und der Türkei. Berichtet zu Vietnam über das Pariser Waffenstillstandsabkommen vom 27.1.1973. Zum Artikel "Der israelische Imperialismus" erscheint auch ein "Augenzeugenbericht" aus dem Gazastreifen. Berichtet wird über Guinea-Bissao in "Amilcar Cabral ermordet!" (vgl. 20.1.1973), aus Großbritannien vom Stabilitätsprogramm (vgl. 17.1.1973) und vom Streik der Gasarbeiter. Aus der VR China wird berichtet über "Die Betriebsordnung von Anshan". In "DKP: Spalterpolitik bekräftigt!" befasst sich Michael Tilgner mit der Bonner Vietnamdemonstration vom 14.1.1973.

Im Artikel "Ein Jahr 'Wahrheit'" wird berichtet, dass die Auflage von anfangs 6 000 mittlerweile auf 11 000 gesteigert wurde. Dokumentiert werden Verteilerberichte u.a. von Hanomag-Henschel und Nordmende.
Q: Wahrheit Nr. 2, Bremen Feb. 1973

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