Kommunistische Gruppe Bochum/Essen, Opel-Kollektiv (Hrsg.): Wolfgang Schaumberg/Wieland Lenze: "Massive Rationalisierungsangriffe der Konzerne - und warum uns die IG-Metall-Führung noch tiefer in den Schlamassel führt. Kapitalistische Krise ohne soziale Gegenmacht. Eine Streitschrift gegen die Linie des IGM-Vorstandes und zur oppositionellen Bewegung am Beispiel der Zeitschrift REVIER" (1982)

Zur Broschüre, die vom Opel-Kollektiv der KGB/E herausgegeben wurde, erklären die Autoren: "Da drängt die Zeit für uns als Beschäftigte in der Industrie - und nicht nur für uns, angesichts der weitreichenden Folgen - über die Ursachen und Auswirkungen dieser Rationalisierungswelle sowie die notwendigen Gegenmaßnahmen zu einem vereinheitlichten Konzept zu kommen. (…) Unsere Arbeit verstehen wir als Beitrag zur Diskussion unter aller den oppositionellen Kolleginnen und Kollegen, die mit grundsätzlicher Kritik an der offiziellen Gewerkschaftspolitik den gewerkschaftlichen Kampf voranbringen wollen. (…) Wir möchten mit der Broschüre der Diskussion um eine einheitliche und klassenkämpferische Gewerkschaftsbewegung dienen". (S. 7f.)

Auszug aus der Datenbank "Materialien zur Analyse von Opposition" (MAO)

November 1982:
Das Opel-Kollektiv der Kommunistischen Gruppe Bochum/Essen (KGB/E) gibt die Broschüre von Wolfgang Schaumberg und Wieland Lenze "Massive Rationalisierungsangriffe der Konzerne - und warum uns die IG-Metall-Führung noch tiefer in den Schlamassel führt. Kapitalistische Krise ohne soziale Gegenmacht. Eine Streitschrift gegen die Linie des IGM-Vorstandes und zur oppositionellen Bewegung am Beispiel der Zeitschrift REVIER" heraus. Die Broschüre versteht sich als ein "Beitrag zur Diskussion unter all den oppositionellen Kolleginnen und Kollegen, die mit grundsätzlicher Kritik an der offiziellen Gewerkschaftspolitik den gewerkschaftlichen Kampf voranbringen wollen" (S. 7). Zudem setzen sich die Autoren am Beispiel der Zeitschrift REVIER, der verfälschende Betriebsberichterstattung vorgehalten wird, mit dem Teil der oppositionellen Bewegung auseinander, der das Programm und die Linie des DGB und der IGM für "grundsätzlich richtig" hält, und die Fehler bei engstirnigen Funktionären und mangelnder Umsetzung des Programms suche (vgl. Rückseite).
Inhalt:
Wolfgang Schaumberg: Massive Rationalisierungsangriffe der Konzerne und warum uns die IGM-Führung noch tiefer in den Schlamassel fuhrt.

I. Die IG Metall zur Entwicklung der Lage der Beschäftigten in der Auto-Industrie, Tendenzen und Ursachen
1. Die IGM-Einschätzung der allgemeinen Entwicklungstendenzen und ihrer Ursachen
2. Konkrete Auswirkungen für die Lohnabhängigen in der Autoindustrie
3. Kritik der IGM-Analyse

II. Die Forderungen der IG Metall
1. Die allgemeinen Zielvorstellungen der IG Metall
2. Konkrete Gewerkschaftsforderungen
3. Kritik der IGM-Forderungen
4. Schlussthesen

Wieland Lenze: Zur oppositionellen Bewegung am Beispiel der REVIER

III. Auseinandersetzung mit REVIER
1. Wie Revier die Gewerkschaften kritisiert
- "Die Richtung des DGB Programms stimmt"
- "Aber es hapert in der Praxis"
- "Loderer ist Repräsentant des Bewusstseins der Arbeiterschaft"
- "Die Generalversammlung der Hanauer Metallarbeiter protestiert gegen die Kriegspolitik der Führung" (1919) - und wird ausgeschlossen.
- "Die Gewerkschaft erwartet, dass die Regierung die Verwaltung gegen jeden radikalen Einfluss immunisiert" (Hans Böckler, 1950)
- Auch REVIER meint: "Sozialdemokratische Richtungsgewerkschaften"
- Führung und Mitglieder
- Resümee
2. "Montanmitbestimmung verteidigen". Festlegung auf die Mitbestimmung sichert den sozialen Frieden
3. Friedenspolitik der REVIER. Gewerkschaftsbeschlüsse nach eigenem Gutdünken ausgelegt - am Beispiel der Entschließung der IGM gegen die Nachrüstung
4. Wie und warum die IGM verändern? Innergewerkschaftliche Diskussion, oppositionelle Gruppen und ihre Ziele. Beispiele: GOG - Hoss/Mühleisen Gruppe
5. Sonderschichten. Oberflächliche Beschreibung, keine Analyse der "Mehrarbeit". Beispiel der Sonderschichten bei Graetz
6. Sammelpunkt des Widerstandes oder Hebel zur Befreiung? REVIER's Weg der linken Sozialdemokratie

IV. REVIER verfälscht die Betriebsberichterstattung
1. Beispiel: Betriebsratswahl bei Opel, 1981
2. Beispiel: Vertrauensleute-Wahl bei Graetz, 1982

Anmerkungen

Anhang
- "Ein Kenner der Arbeiterbewegung?" Antwort auf eine REVIER Kritik an der GOG aus: Bochumer Arbeiter Zeitung, August 1980
- Arbeiten um zu Leben! Nicht leben, um zu Arbeiten! Produktivität und Arbeitszeitverkürzung aus: Bochumer Arbeiterzeitung, Juli 1981
- Thesen zu "Humanisierung der Arbeit". Schwülstige Phrasen, die auf Flickschusterei hinauslaufen aus: Beiträge zur revolutionären Theorie, Nr. 14
- PAISY-Personal-Informations-Computer. Opels neues Profitinstrument - von Steuergeldern bezahlt aus: Bochumer Arbeiter Zeitung, Januar 1982
- PAISY - und die Gewerkschaft sagt ein klares JAIN dazu. aus: Bochumer Arbeiter Zeitung, Mai 1982
- Sonderschichten bei Graetz. Leserbrief aus REVIER 4/82 zur Auseinandersetzung der Redaktion mit der Betriebsgruppe

Geworben wird u. a. für KGBE: "Beiträge zur revolutionären Theorie", "Opel streikt", "Opel Bochum 1972-1975", Opel-Kollektiv der Kommunistischen Gruppe Bochum: "Die Lage wird erst dann katastrophal, wenn man kopflos wird".
Quelle: KGB/E, Opel Kollektiv (Hrsg.): Wolfgang Schaumberg/Wieland Lenze: Kapitalistische Krise ohne soziale Gegenmacht. Eine Streitschrift gegen die Linie des IGM-Vorstandes und zur oppositionellen Bewegung am Beispiel der Zeitschrift REVIER, Bochum, November 1982.

Letzte Änderung: 13.04.2024