Emscherbote - Stadtzeitung für Gelsenkirchen, Nr. 4, Gelsenkirchen, März 1978

März 1978:
Die Nr. 4 der Zeitung "Emscherbote" erscheint mit der Schlagzeile: "Haverkamp: Zechenhäuser werden verkauft: Bewohner müssen raus".

In "In eigener Sache" heißt es: "Er sollte eine Initiativenzeitung sein, der Emscherbote, aber es hat nicht geklappt! Schade, es wäre das zweite, außer dem Kölner, von Initiativen getragene Blatt gewesen. Jetzt wird der Emscherbote eine Zeitung mit (vielen) freien Mitarbeitern!!?

Initiativenzeitung, das sollte sein: alle (oder fast alle) in GE wirkende Initiativen arbeiten gemeinsam an einer Stadtzeitung für GE. Arbeiten bedeutet in diesem Zusammenhang konkret: recherchieren, Artikel schreiben und tippen, entsprechende Bilder fotographieren oder suchen, layouten, verkaufen, werben. Leider beteiligen sich nur wenige der angesprochenen Gruppen, und die ganze Maloche bleibt an einer Handvoll Leute hängen bis es denen endlich zuviel war.

Auf einer Vollversammlung der Initiativen, am 13.2.78, auf der die weitere Mitarbeit an der Zeitung diskutiert werden sollte, erschienen aber wieder nur die bekannten Gesichter.

Man reflektierte die bisherige Arbeit und suchte nach Möglichkeiten, die künftigen Ausgaben besser und effektiver zu gestalten.

Weil sowieso kaum Initiativenredakteure vorhanden sind, werden die wenigen übriggebliebenen auch abgeschafft und machen als freie Mitarbeiter weiter. Sie sind damit gleichberechtigt mit allen mehr oder weniger regelmäßig erscheinenden Gästen der Redaktionssitzungen. Die Redaktion besteht nun aus den Leuten, die Donnerstags zur Redaktionssitzung antreten und/oder sich am Lay-out beteiligen. Als Konzept ist diese Regelung natürlich sehr locker und das Erscheinen der Zeitung gefährdet; wenn keine Leute kommen, kommt auch die neue Ausgabe nicht. Andererseits, wenn viele mitmachen (und möglichst regelmäßig), kann man alle anfallenden Aufgaben besser aufteilen und besser arbeiten.

Wenn wir genügend Leute beisammen haben, können wir auch eine arbeitsfähige Redaktion organisieren und eine Zeitung mit besseren Inhalten machen. Mehr Leute wissen mehr, und mehr Leute haben mehr Ideen! Und die brauchen wir!!!"

Inhalt der Ausgabe ist:
- "Bauverein Falkenjugend. Jugendinteressen gegen 'sozialistische' Vetternwirtschaft"
- "Jugendliche Arbeitslose helfen sich selbst"
- "AB-Maßnahmen mit Jugendlichen"
- "Zoff in der Katernberger Straße"
- "Zur Diskussion: Was tun, gegen Arbeitslosigkeit & Krise?"
- "Obdachlosensiedlungen. Bewohner lehnen Mieterhöhung ab"
- "Stadtwald: Erholungspark vom Absterben bedroht"
- "Fernsehempfang: Amateurfunker stören"
- "Meinungsfreiheit a la WDR"
- "Wat is ambach bei den Frauen?"
- "8. März: Internationaler Frauentag"
- "Grohnde-Prozesse: Der Rechtsstaat marschiert"
- "Neue Arbeitsgruppe im Frauenladen"
- " Penner, Stadtstreicher, Lumpenproletarier"
- "Theaterkritik"
- "Kontakte, Treffs, Termine"

Im Artikel zum "Bauverein Falkenjugend" wird u. a. gegen die SPD-Clique in Gelsenkirchen zu Felde gezogen und deren Praktiken auf dem Gebiet der Kommunal- und Jugendpolitik als "skandalös" bezeichnet. Die "Frauengruppe GE" hat eine neue AG initiiert, um sich mit ihrem "Selbstverständnis" auseinanderzusetzen. Dazu ist eine "Selbstuntersuchungsgruppe" geplant.

Reklame gemacht wird für die Zeitschrift "links."
Quelle: Emscherbote - Stadtzeitung für Gelsenkirchen, Nr. 4, Gelsenkirchen, März 1978.

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