Köln:
"Zur Sache - Zeitung der Kommunistischen Gruppe Köln (KGK) für die Kollegen in der Chemischen Industrie" (1972)

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Dietmar Kesten, Gelsenkirchen, 15.9.2023

Die Zeitung "Zur Sache" der Kommunistischen Gruppe Köln (KGK) wurde in loser Folge für die "Kollegen in der Chemischen Industrie" in Köln herausgegeben. Die erste Ausgabe erschien, laut Nr. 12/1972 von "Theorie und Praxis" der KGK, um den 24.4.1972. Hier können nur vier Ausgaben vorgestellt werden. Wir bitten um Ergänzungen.

Auszug aus der Datenbank "Materialien zur Analyse von Opposition" (MAO)

01.05.1972:
Drei Zeitungen der KGK ("Zur Sache" für die Kollegen in der Chemischen Industrie, "Rote Presse" für die Kollegen der Druckindustrie, "Einheit" für die Kollegen in der Metallindustrie) geben einen "Sonderdruck zum 1. Mai" unter dem Titel "Die Lehren aus dem Angriff der CDU/CSU" heraus.
Quelle: KGK: Zur Sache - Zeitung für die Kollegen in der Chemischen Industrie, Rote Presse - Zeitung für die Kollegen der Druckindustrie, Einheit - Zeitung für die Kollegen in der Metallindustrie, Sonderdruck zum 1. Mai, Köln (1. Mai 1972).

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07.07.1972:
Die KGK gibt ihre Zeitung "Zur Sache" für die Kollegen in der Chemischen Industrie heraus.
Inhalt:
- 9. DGB-Kongress in Berlin
-- Diskussion über die Konzertierte Aktion
-- Vorstandswahlen
- Neuwahlen (BT)
- Baader-Meinhof Jagd: Wo wird das enden?
- Sind die Kommunisten gewerkschaftsfeindlich?

Informiert wird u. a. über den "9. DGB-Kongress". Dazu heißt es: "Die Vorbereitung des DGB-Kongresses in Berlin war für die Delegierten schwer. Die Anträge und der Vorschlag für ein neues Aktionsprogramm sind den Einzelgewerkschaften viel zu spät zugegangen. Außerdem waren sie unvollständig. Dadurch konnte eine breite Diskussion der Forderungen und Probleme durch die Kollegen in den Betrieben nicht erst zustande kommen". (S. 1) Informiert wird weiter über die "Konzertierte Aktion und die Vorstandswahlen" (S. 2), weiter über die "Neuwahlen" im Herbst 1972. Die SPD wird u. a. wegen ihrer "Lohnleitlinienpolitik" kritisiert. (S. 3) Zur "Baader-Meinhof-Jagd" wird die Frage "Wo wird das enden?" gestellt. (S.4) Im Artikel "Sind Kommunisten gewerkschaftsfeindlich" wird u. a. erklärt: "Wer uns deshalb vorwirft, wir seien gewerkschaftsfeindlich, der hat ein Interesse daran, ungestört die Lohnleitlinienpolitik im Interesse der Kapitalisten weiterzumachen. Denn in Wirklichkeit ist unsere Politik ja nicht gewerkschaftsfeindlich, sondern kapitalistenfeindlich". (S. 7)
Q: KGK: Zur Sache - Zeitung für die Kollegen in der Chemischen Industrie, Köln, 7. Juli 1972.

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01.09.1972:
Die KGK gibt ihre Zeitung "Zur Sache" für die Kollegen in der Chemischen Industrie heraus.
Inhalt:
- Sichere Arbeitsplätze - Rationalisierung
- Aus dem Aktionsprogramm
- Arbeitszeitverkürzung durch Rationalisierung 8Antrag an den Gewerkschaftstag)
- Unsere Kritik am Aktionsprogramm des DGB

Informiert wird u. a. über das "Aktionsprogramm des DGB". Dazu heißt es: "Rationalisierungen im kapitalistischen Betrieb haben nicht etwa die Funktion, die Arbeitssituation zu verbessern. (…) Sie dienen auch nicht dazu, qualitativ bessere Produkte herzustellen, die Verkaufspreise wesentlich zu senken, oder gar höhere Löhne an die Kollegen zu zahlen. Rationalisierungen werden von den Kapitalisten Einzig und allein dann vorgenommen, wenn sie in ihrem Profitinteresse liegen. Sie ermöglichen es, die Produktionskosten zu senken und so die Spanne zwischen Herstellungs- und Verkaufspreise zu vergrößern". (S. 1). Informiert wird weiter über Arbeitszeitverkürzung. Abgedruckt wird dazu ein Antrag zum 9. ordentlichen Gewerkschaftstag der IG Chemie, Papier Keramik, in dem es darum geht, "bei künftigen Tarifverhandlungen (möge man) sich verstärkt für eine Verkürzung der Arbeitszeit einsetzen". (S. 3) Deshalb: "Unterstützt die fortschrittlichen Kollegen in der Gewerkschaft! Die Gewerkschaften müssen wieder zu starken Kampforganisationen der Arbeiter werden!" (S. 4).
Q: KGK: Zur Sache - Zeitung für die Kollegen in der Chemischen Industrie, Köln, 1. September 1972.

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15.09.1972:
Die KGK gibt ihre Zeitung "Zur Sache" für die Kollegen in der Chemischen Industrie" heraus.
Inhalt:
- 9. Gewerkschaftstag der IG Chemie
- Das Massaker von München
-- Stellungnahme der KGK
-- Die Reaktion der zivilisierten Welt
-- Das reaktionäre Ausländergesetz
-- Deutsche und ausländische Arbeiter eine Kampffront

Informiert wird u. a. über den "9. Gewerkschaftstag der IG Chemie". Dazu heißt es: "Anlässlich des am nächsten Wochenende stattfindenden Gewerkschaftstags der IG Chemie, Papier, Keramik veröffentlichte die Gewerkschaftspost eine 'stolze Bilanz' der letzten drei Jahre Gewerkschaftsarbeit. Der Bericht zählt all die 'Erfolge' der IG Chemie auf, die innerhalb des Zeitraums von 1970 bis 1972 erzielt wurden, und er belegt das alles mit imponierend hohen Zahlen. Doch wie wenig an Information für den einzelnen Kollegen dabei herausspringt, merkt man spätestens dann, wenn man sich die Zahlen etwas genauer ansieht. (…) In dem Abschnitt 'Tarifliche Erfolge' werden die Einkommenssteigerungen der Kollegen in der Chemie in den letzten drei Jahren mit 45,8% angegeben. Das sieht auf den ersten Blick wirklich gar nicht so schlecht aus. Aber diese Zahl ist nichts anderes als eine Vergleichszahl, die etwa besagt um wie viel Prozent mehr das Einkommen der Arbeiter gegenüber dem der Angestellten, der Beamten, oder selbst der Kapitalisten angestiegen ist. Wie viel die Kollegen wirklich mehr in der Lohntüte gehabt haben, das kann man an den einzelnen Tarifabschlüssen ablesen, die die IG Chemie in den letzten Jahren erreicht hat. Wie die ausgesehen haben sieht man an dem letzten, so groß gefeierten Abschluss von 6,4%" (S. 1) Informiert wird weiter über die Aktionen des Schwarzen September in München am 5. September. "Die KGK, wie auch alle anderen kommunistischen Organisationen in der BRD, verurteilt den Anschlag des 'Schwarzen September' auf die israelischen Sportler in München". (S. 2) Abgedruckt werden noch Anträge zum IG Chemie-Antrag, die die "Ablehnung der Konzertierten Aktion'" verlangen. (S. 4)
Q: KGK: Zur Sache - Zeitung für die Kollegen in der Chemischen Industrie, Köln, 15. September 1972.

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22.09.1972:
Die KGK gibt ein "Aktuell" ihrer Zeitung "Zur Sache" für die Kollegen in der Chemischen Industrie" heraus.
Inhalt:
- Solidarität mit den ausländischen Kollegen
- Resolution

Informiert wird u. a. über das "Massaker in München" und die Forderung nach einem "Schärferen Vorgehen gegen die politischen Organisationen in der BRD. Dabei versuchen die Vertreter der SPD, FDP und CDU/CSU sowie die gesamte bürgerliche Presse, die berechtigte Empörung vieler Menschen über die Münchener Ereignisse auszunutzen und nationalistische Vorurteile gegenüber den Ausländern zu stärken". (S. 1) Parolen dazu sind: "Kampf dem reaktionären Ausländergesetz! Freie politische und gewerkschaftliche Betätigung für alle fortschrittlichen und kommunistischen Ausländer und ihre Organisationen! Deutsche und ausländische Arbeiter, eine Kampffront!" (S. 1f.) Informiert wird noch über eine "Resolution für eine Aktionseinheit gegen die Ausländergesetze", die am 17.9. in Frankfurt/M. verabschiedet wurde. Unterzeichner sind u. a.:
- KB Bremen
- KB Wolfsburg
- KHG Heidelberg (NRF)
- KPD/ML (Rote Fahne)
- KPD/ML (Roter Morgen)
- Rote Zellen Münster

Unterstützt wird die "Resolution" von den ML Dortmund, ML Hagen, ML Unna, Proletarische Linke Hamm. Eine einheitliche Aktion soll am 8.10. durchgeführt werden. Die Ausgabe beinhaltet auch einen griechischen Teil. (S. 4)
Q: KGK: Zur Sache - Zeitung für die Kollegen in der Chemischen Industrie, Köln, 22. September 1972.

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Letzte Änderung: 02.10.2023