IPdA: Praxis. Politische Zeitschrift, Nr. 2, Köln, Januar 1976

Januar 1976:
Die Nr. 2 der "Praxis. Politische Zeitschrift. Zeitschrift der Abteilung Organisation in der Zentralen Leitung der Initiative Partei der Arbeit (IPdA)" erscheint.
Artikel der Ausgabe sind:
- "Das ZK der KPD/ML und die nationale Frage"
- "Protokoll der Delegiertenversammlung der Kommunistischen Initiative (Juni 1974)"
- "Politischer Bericht des provisorischen Ausschusses (25. Juni 1974, gekürzte
Fassung)"
- Literaturliste nationale Frage in Deutschland nach 1954 (I)

Einleitend heißt es zur Nr. 2: "All die Schwierigkeiten und Verzögerungen im Aufbau der Organisation haben dazu geführt, dass die 'Praxis' einige Monate nicht erscheinen konnte. Auch in der nächsten Zukunft wird sie unregelmäßig, aber in wesentlich kürzeren Abständen als bisher erscheinen, weil wir alle Kraft auf den Aufbau der 'Einheit', der zentralen politischen Zeitung richten. Das Protokoll der Delegiertenversammlung der KOMMUNISTISCHEN INITIATIVE und der Politische Bericht ihres Provisorischen Ausschusses sind jetzt mehr als ein Jahr alt. Sie sind ursprünglich nur einem kleinen Kreis zugänglich gewesen … Gerade in der heute beginnenden breiten Bewegung für die Einheitspartei der Revolutionäre, gegen die Reformisten und Versöhnler, gegen die zugleich ultralinken und ultrarechten Verteidiger des bürgerlichen Vaterlands haben diese grundsätzlichen Texte größte Aktualität. Auch manche Selbstkritik in ihnen ist noch gültig. Auf dem Weg vorwärts führt die IPdA heute eine tiefgreifende Ausrichtungsbewegung durch, um mit der Überwindung der eigenen Schwächen die Front der Revolution zu stärken".

Das "Protokoll der Delegiertenversammlung" vom Juni 1974 gliedert sich in die Punkte:
"I. Entwicklung der Organisation und heutiger Stand
II. Internationale Situation und kommunistische Bewegung in Deutschland
III. Arbeiterbewegung und kommunistische Bewegung in Westdeutschland
IV. Perspektive der Organisation
V. Beginn der Statut-Diskussion
VI. Umwandlung des Provisorischen Ausschusses in eine feste zentrale Leitung
VII. Wahl der Zentralen Leitung".

Zur einstigen "K.I." heißt es, dass sie die "einzige Organisation" sei, "die konkret sagt, wie die deutsche Revolution durchgeführt werden kann". Zur Frage des Parteiaufbaus wird erklärt, dass man bewusst auf einen "Neubeginn" setzt, "gegenüber der falschen Auffassung eines Wiederaufbaus der KPD". Auch der AB würde "diese falsche Auffassung" vertreten.

Im "Politischen Bericht des provisorischen Ausschusses (25. Juni 1974, gekürzte Fassung)", heißt es u. a.: "Im August 1973 wurden mit dem Ausschluß der rechten Kleinbürger-Fraktion aus der K.I. die Voraussetzungen für die Umwandlung des Diskussionszirkels in eine proletarische Kampforganisation geschaffen. Im November 1973 wurde der Provisorische Ausschuss gebildet. Die klarsten und festesten Genossen wurden bestimmt. Sie waren der ruhende Pol in der noch schwankenden und unsicheren Gruppe. Das bei Bildung des Provisorischen Ausschusses auf Mitgliederversammlungen diskutierte Arbeitsprogramm ist noch nicht völlig verwirklicht. Damit die Anleitung systematischer, konkreter und umfassender wird als bisher, ist es unerlässlich, eine Entlastung der Leitung von täglicher Kleinarbeit zu erreichen. Nur so können die Leitungssitzungen besser vorbereitet, die Berichte korrekt ausgewertet, die Beschlüsse schneller und exakter kontrolliert werden. Nur so auch werden Kräfte freigesetzt für eine unseren Aufgaben gerecht werdende programmatische und analytische Arbeit …

Zur "K.I" heißt es weiter: "Die K.I, ist heute einer der örtlichen und regionalen Zirkel, aus denen sich die kommunistische Bewegung Westdeutschlands zusammensetzt. Obwohl sie zahlenmäßig schwächer ist als viele dieser Zirkel, ist sie ihnen überlegen durch ihren klaren revolutionären Standpunkt.
- Sie weicht nicht zurück, sondern führt den unvermeidlichen Kampf auf Leben und Tod gegen Revisionismus und Sozialimperialismus, während Gruppierungen wie der Kommunistische Bund (KB) nach Art aller Trotzkisten die Arbeiter den Henkern von Prag und Danzig ausliefern wollen.
- Sie verteidigt entschlossen die sozialistischen Länder, allen voran das China Mao Tsetungs und der Kulturrevolution. Auch hier betätigt sich der KB als verschämter Lakai seiner revisionistischen Zwillingsbrüder in der DKP.
- Die K.I. kämpft entschlossen für die proletarische Revolution in Deutschland und hat als einzige Organisation nachgewiesen, wie die deutsche Arbeiterklasse durch enge Verbindung des Kampfes für den Sozialismus mit dem antifaschistischen Kampf und dem Ringen um nationale Befreiung siegen kann. Zirkel wie der KBW versuchen, den Widerstand gegen die faschistische Gefahr zu zersetzen mit der mehr oder weniger offenen Ableugnung der Vorbereitung des Faschismus durch den Bonner Staat oder sie spalten den antifaschistischen Widerstand durch Aktionseinheitsverbote oder Ablehnung der Politik der proletarischen Einheitsfront und der demokratischen Volksfront.
- Die K.I. zeigt als einzige Organisation unserem Volk den Ausweg aus nationaler Unfreiheit und der Unterdrückung anderer Völker durch den deutschen Militarismus, indem sie alle Anstrengungen richtet auf den Volksbefreiungskampf mit allen gebotenen Mitteln. Nur die K.I. nimmt offen Stellung zu den Fehlern der sowjetischen Nachkriegspolitik gegenüber Deutschland und verurteilt unzweideutig die Politik der Vertreibung der deutschen Werktätigen aus den Ostgebieten. Gerade in dieser Frage versagen der Arbeiterbund für den Wiederaufbau der KPD und der KABD vollkommen, indem sie unserem Volk nichts anderes als abgeschriebene sowjetische Regierungserklärungen aus der Zeit vor 1953 zu bieten haben.
- Zugleich steht die K.I. bei aller solidarischen und materialistischen Kritik fest zu den geschichtlichen Leistungen des großen Revolutionärs J. W. Stalin. Sie zieht einen Trennungsstrich zu den hinterhältigen Verleumdungen aus den Reihen des KB und des KBW.
- Die K.I. kämpft für die Schaffung einer neuen kommunistischen Partei in beiden deutschen Staaten, die den Bedingungen der heutigen Zeit gerecht wird und das in den Schmutz getretene Banner der revolutionären deutschen Arbeiterbewegung neu erhebt. Die K.I. erteilt dem historischen Mummenschanz, wie er von 'KPD/ML', 'KPD' und besonders vom Arbeiterbund für den Wiederaufbau der KPD getrieben wird, eine klare Absage …
- Die K.I. hat in der Gewerkschaftspolitik eine Linie entwickelt, die frei ist von den sektiererischen Provokationen der Ultralinken (der sogenannten 'RGO') und den Anbiederungen an die imperialistische Gewerkschaftsführung, mit denen gewisse rechte Kräfte ihre trotzkistische Verharmlosung der Sozialdemokratie krönen …"

Und zur Zukunft der Organisation wird erklärt: "Für die Umbildung des örtlichen Zirkels zur auf die gesamte westdeutsche Arbeiterbewegung einwirkenden Parteiinitiative wird die Zentrale Leitung einen Plan ausarbeiten, der die politischen Notwendigkeiten ebenso berücksichtigt wie die gegebenen Kräfte. Unser Ziel ist, ein politisch-ideologisches und organisatorisches Zentrum innerhalb der kommunistischen Bewegung zu schaffen, das die Herausbildung der Partei vorantreibt und anleitet. Dabei bereiten wir uns auf jede mögliche Situation vor, denn sowohl in der Frage einer drohenden Illegalität wie in der Frage eines Zusammenschlusses mit anderen Organisationen können wir uns nicht auf Prophetien einlassen und müssen wir unsere unbedingte Handlungsfähigkeit wahren. Wir werden uns nicht von unserer jetzigen zahlenmäßigen Schwäche und ungünstigen klassenmäßigen Zusammensetzung in Resignation treiben lassen … Im Bewußtsein dieser geschichtlichen Verantwortung müssen alle Mitglieder und Kandidaten der K.I. unter äußester Anspannung aller Kräfte dafür eintreten, dass aus der Idee des völkerbefreienden Sozialismus die Wirklichkeit der unablässigen proletarischen Revolution wird …"

Geworben wird für Schriften aus dem "Programm-Verlag", u. a.: "Politische Erklärung der IPdA", "Adenauer vor Gericht", "Der Aurora-Skandal" und für die "Einheit - Politische Zeitung der IPdA".
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