Kommunistische Initiative Köln: Der Klassenkampf - Forum des Kommunismus, Nr. 3, (Februar 1971)

Februar 1971:
Vermutlich im Februar erscheint die Nr. 3 der Zeitschrift "Der Klassenkampf". Die Zeitung wird nun von der "Kommunistischen Initiative" (KI) Köln herausgegeben und trägt den Untertitel: "Forum des Kommunismus".

In der Vorbemerkung zur Herausgabe wird ausgeführt: "Recht und schlecht haben wir versucht, mit dem ersten Heft des 'KLASSENKAMPFES' die Vergangenheit (auch unsere eigene), die letzten beiden Jahre der Bewegung zu 'bewältigen' und aus dieser Entwicklung ein gewisses Fazit zu ziehen. Wir haben begonnen mit der Abgrenzung gegenüber denen, die aus dieser Vergangenheit noch keine oder falsche Konsequenzen gezogen haben, und mit dem Versuch, in einigen Punkten unsere Alternative aufzuzeigen. Auch uns geht wie ein Mühlrad LENINs alte Frage 'Was tun?' im Kopf herum. Wir haben kein fertiges Patentrezept. Wir sehen erst die Umrisse einer Lösung. Sicher, der simple Ausbau der bestehenden Organisationen verspricht eine bequeme Abkürzung der Kämpfe um die Schaffung der revolutionären Partei. Wenn da nicht die Wirklichkeit im Wege wäre, die triste Wirklichkeit der angeblichen Parteien und die rauhe Wirklichkeit der Klassengesellschaft, die den Allmachtsphantasien ein unsanftes Erwachen beschert, Die ABC-Waffen, die Computer, das ganze Arsenal der 'Meinungsbildung' in den Händen der Monopole: Wie sollen wir das alles mit Stimmungen und großsprecherischen Parolen, ohne nüchterne wissenschaftliche Analyse und ein wirklichkeitsgetreues Programm schachmatt setzen? Ganz zu Recht verhöhnt der intelligente Bourgeois F.J. Raddatz die DKP und ihre abgestandenen Phrasen, die aus alten KPD-Programmen und der Mottenkiste der KPdSU zusammengeklaubt sind …

Wir setzen darauf, dass sich in nächster Zeit in der ML-Bewegung ein Teil des im Schwindel der Gründerzeit und im fieberhaften Konkurrenzkampf aufgewirbelten Staubes legen wird, dass dann die wahren Differenzen ans Licht kommen und weniger Pappkameraden vorgeschoben werden. Schon deshalb werden wir erst in der nächsten Nummer wieder im einzelnen zu den marxistisch-leninistischen Richtungen Stellung nehmen. Man darf die Künstlichkeit vieler ihrer Theorien und Streifragen nicht aus dem Auge verlieren, die am grünen Tisch als Totgeburt zur Welt kamen oder einfach aus der Geschichte der Arbeiterbewegung zur literarischen Wiederauferstehung gebracht wurden … Wir wollen mit diesem Heft versuchen, unsere eigene Position schärfer abzuheben und zugleich erste Vorschläge zu einer Plattform zu machen , die von den revolutionären Kommunisten gemeinsam ausgearbeitet und als Grundlage des Zusammenschlusses eingesetzt werden muss …

Es kommt jetzt darauf an, mit der systematischen Erarbeitung eines umfassenden Programms, das eindeutige Handlungsanweisungen enthält, zu beginnen … Es müssen in den Programmfragen Schritt für Schritt klare Verhältnisse geschaffen werden. Gerade bei den meist als allgemein bekannt und gebilligt stillschweigend vorausgesetzten Grundsätzen gehören die Karten auf den Tisch. Das Beispiel Rußlands zwischen 1890 und 1895 zeigt, dass in der ersten Phase des Parteiaufbaus unbedingt die Prinzipien im Mittelpunkt stehen müssen, und dass die Opportunisten gerade davon abzulenken und das zu umgehen versuchen. Bei der zentralen Wichtigkeit der Kaderbildung in der jetzigen Phase müssen zugleich ständig die Grundzüge des Marxismus-Leninismus u. a. durch Originalzitate verdeutlicht werden, so dass die Zeitschrift auch die Schulungsarbeit unterstützen kann".

Zur Umbenennung der Zeitung heißt es: "Statt 'Kommunistische Zeitschrift' heißt der 'KLASSENKAMPF' jetzt 'FORUM DES KOMMUNISMUS'. Noch ist das eine Ankündigung, ein Wegzeichen. Aber wir wollen diesen Anspruch in die Tat umsetzen. Wir verstehen den 'KLASSENKAMPF' nicht als unsere Hauspostille. Er soll sowohl unsere eigene Position verbreiten, wie auch der Auseinandersetzung um die politische Linie, der Klärung von Grundfragen der gesamten Bewegung dienen … Als theoretische Zeitschrift kann der 'KLASSENKAMPF' nicht den Herren Kapitalisten die Faust ins Gesicht schlagen.

Das ist die Aufgabe einer politischen Massenzeitung. In der theoretischen Zeitschrift können wir nur eins: klären, wie und wohin wir zu schlagen haben. Allerdings muss in ihr, je mehr das Proletariat zum Handeln übergeht, auch immer mehr seine Praxis selbst zur Sprache kommen … Die Linie des Aufbaus der kommunistischen Partei ist in den Grundzügen klar. Es gibt für die junge marxistisch-leninistische Bewegung keinen ernsthaften Grund zur Selbstaufgabe. Was wir heute gleichzeitig tun können ist:
- den ideologischen Aufbau ( zunächst im örtlichen bzw. regionalen Maßstab) in der Einheit von Theorie und Praxis vorantreiben, die Organisationsform nach und nach festlegen, die Disziplin festigen und die Initiative fordern
- Kader heranbilden und zur Massenarbeit übergehen (eigene Agitation und
Propaganda, ebenso wie Arbeit in den Massenorganisationen des Proletariats, besonders in den Gewerkschaften)
- den Kampf um eine politische Plattform aufnehmen, die alle wirklich revolutionären Elemente vereinigen kann, die die allgemeinen Richtlinien der Politik enthält und die die Grundlage des späteren Parteiprogramms darstellt
- einen qualifizierten Kern von Genossen zu schaffen, die durch ideologische Überzeugungsarbeit führen, die ein theoretisches Organ und eine politische Massenzeitung herausgeben und die die Schaffung einer demokratisch-zentralistischen Organisation vorbereiten, welche den Aufbau der kommunistischen Partei leitet".

Artikel der Ausgabe sind:
- "Zu diesem Heft"
- "Die Klasse, ihre Bewegung, ihre Linie"
- "Die Partei aufbauen"
- "Die Voraussetzungen des Parteiaufbaus"
- "Mao Tsetung: Über den Parteiaufbau"
- "Die Organisation als Waffe"
- "Mao Tsetung - Ideen und Parteiaufbau"
- "1. Der ideologische Aufbau"
- "2. Ideologie und Klassenstandpunkt"

Aufgerufen wird zum Arbeitsseminar der KI vom 29.-30.5.1971 zum Thema: "Zirkelwesen und Parteiaufbau". Themen sollen sein:
"I. Grundzüge des Imperialismus. Imperialismus und Organisationsfrage. Die Organisationsfrage im Leninismus. Der Maximalprofit-Imperialismus, der proletarische Internationalismus und die Notwendigkeit einer neuen kommunistischen Partei. Klassenanalyse und Programm.
II. Der deutsche Imperialismus, die Hauptaufgaben des Kommunismus in Deutschland.
III. Entwicklung und gegenwärtige Situation der marxistisch-leninistischen Bewegung in der BRD. Zirkelwesen und Parteigründungen.
IV. Geschichtliche Beispiele der Überwindung des Zirkelwesens.
V. Die nächsten Aufgaben der westdeutschen Marxisten-Leninisten".
Q: Kommunistische Initiative Köln: Der Klassenkampf - Forum des Kommunismus, Jg. 2, Nr. 3, Köln, (Februar 1971).

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