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Weitere Darstellungen zum Aachener Betriebsbereich liegen derzeit vor aus dem Metallbereich für Philips-Valvo Aachen und Aldenhoven (vgl. Jürgen Schröder: Aachen - Materialien zur Analyse von Opposition bei Philips-Valvo), aus dem IGBE-Bereich über das Aachener Steinkohlerevier, welches wir unter Landkreis Aachen behandeln (vgl. Jürgen Schröder: Materialien zur Analyse von Opposition im Landkreis Aachen), sowie allgemein überbetrieblich bzgl. der Demonstrationsverbote 1973 (vgl. Jürgen Schröder: Demonstrationsverbote in Aachen im Jahr 1973), die u.a. die Maiaktionen 1973 beeinträchtigten.
Aus dem Aachener Betriebs- und Gewerkschaftsbereich lag uns bis auf einige Branchenzeitungen für den Metallbereich kaum örtliches Material vor.
Als erste Organisation wird die DKP, aktiv u.a. im GTB-Bereich (vgl. 15.5.1969), in der IG BSE (vgl. 21.8.1969) und in der Süßwarenindustrie bei Trumpf (vgl. 18.4.1970). Hier tritt zusammen mit der DKP die Betriebsprojektgruppe (BPG) des ehemaligen SDS auf. Diese benennt sich und Sozialistische BPG um spaltet sich später. Während wir von der SBPG/Linke Kommunisten derzeit keine Berichte vorliegen haben, beteiligt sich die SBPG/Ml u.a. an der Aktionseinheit zur Metalltarifrunde 1971 (vgl. 25.9.1971). Nahezu zeitgleich tritt auch die KPD auf (vgl. 10.9.1971), die sich evtl. u.a. aus der SBPG rekrutiert hat. Bereits zuvor, vermutlich u.a. in Zusammenarbeit mit Alsdorfer Anhängern, wird auch die KPD/ML-ZK in Aachen tätig (vgl. 1.5.1971).
Später benennt sich die SBPG in Kommunistische Gruppe (KG) Aachen um (vgl. 23.4.1973), die vermutlich zunächst unabhängig im Spannungsfeld zwischen AB und KBW verbleibt, sich vermutlich nach einer Spaltung dann dem AB zuordnet (vgl. 1.5.1974). Ab Ende 1976 scheinen auch Kontoakte zum DGB KJA zu bestehen (vgl. 31.10.1976, 6.2.1977, 17.4.1977, 14.6.1977).
Die SDAJ der DKP scheint im DGB KJA einflussreich (vgl. 7.4.1974).
Die Septemberstreiks 1969 werden auch in Aachen, bei Garbe, Lahmeyer und Co. durchgeführt (vgl. Sept. 1969).
Sowohl die BPG als auch die DKP versuchen sich in der Agitation bei trumpf (vgl. 18.4.1970). Auch aus dem Textilbereich, im bundesdeutschen Rahmen eine gewisse Besonderheit, berichtet die DKP bereits früh (vgl. 15.5.1969). Im Textilbereich kommt es sowohl 1970 (vgl. 26.3.1970, 31.3.1970) als auch 1971 zu Streiks (vgl. 3.5.1971).
1971 kommt es vermutlich auch in Aachen zu einer Maidemonstration. Zur selben Zeit kommt es zu Auseinandersetzungen im Rahmen der Chemietarifrunde (CTR – vgl. 21.6.1973). Im Herbst 1971 beginnt die KPD anlässlich der Metalltarifrunde (MTR) mit ihrer betrieblichen Agitation in Aachen, vor allem vor Metallbetrieben (vgl. 10.9.1971), u.a. bei Krantz, von wo auch über die Zustände im Betrieb berichtet wird (vgl. Nov. 1971)
Anfang 1972 erfolgt Im GEW-Bereich das erste hier dokumentierte Berufsverbot (BV) gegen das DKP-Mitglied Rutger Booß (vgl. 26.1.1972, 28.1.1972, 31.1.1972), weitere Berufsverbote erfolgen gegen Albert Sparla von der KPD (vgl. 30.6.1975, 11.7.1975, 26.5.1976) und Ulla Schmidt vom KBW (vgl. Mai 1977). Auffällig ist hierbei, das mit Ausnahme des AB (vgl. 5.9.1976), der vermutlich bündnispolitisch vorging, keine Erwähnung von Solidarität anderer Gruppen zu finden ist.
Zum 1. Mai 1972 beteiligt sich die örtliche KPD an der zentralen Demonstration in Dortmund. Die örtliche Sozialistische Betriebsprojektgruppe (SBPG) Aachen ist noch Ende 1972 bis Mitte 1973 im Metallbereich aktiv (vgl. 13.11.1972, Juni 1973), während dies von den ML Aachen nicht bekannt wurde (vgl. 9.12.1972), zumindest nicht aus Aachen selber (vgl. 10.4.1973). Die SBPG ist mit ihrem an die SDS-Zeiten erinnerndem Namen bundesweit wohl eine Besonderheit geworden, da zu diesem Zeitpunkt wohl schon fast alle Betriebsprojektgruppen sich längst umbenannt und, falls sie nicht selber eine gründeten, sich verschiedenen Kaderlinien angeschlossen haben. Im August 1973 aber erfolgt auch hier eine Spaltung der SBPG in KG Aachen, die sich dann schnell dem AB annähert, während die Rest-SBPG und die betriebliche Publikationstätigkeit der SBPG im Metallbereich fortführt, während die KG eine eigene Zeitung herausbringt (vgl. 23.4.1973, 27.8.1973, Aug. 1977). Hierbei geht es zunächst vor allem sowohl um die Inflation und Teuerungszulagen (TZL) als auch um die MTR (vgl. Aug. 1973, 9.8.1973, 17.8.1973, 22.8.1973). Die Kämpfende Jugend befasst sich u.a. mit den Lehrlingen bie Rhein-Nadel (vgl. Apr. 1973, Mai 1973)
1973 baut die KPD ein Maikomitee auf (vgl. 1.4.1973), welches eine Kundgebung organisiert. Demonstriert aber werden soll nicht in Aachen, sondern in Dortmund, allerdings werden die Aktionen verboten (vgl. Aachen_Demonstrationsverbote_1973.htm), wie in einem separaten Beitrag dokumentiert wird. Ebenfalls gesetzeswidrig ist der wilde Streik bei Philips-Valvo (vgl. Aachen_Philips-Valvo.htm), der in einem eigenen Bericht behandelt wird. Für eine TZL gestreikt wird aber auch bei Garbe, Lahmeyer und Co. (vgl. 22.8.1973), dem folgt bald ein Streik gegen die Stilllegung (vgl. 12.101.1973), die zumindest teilweise verhindert werden kann (vgl. Feb. 1975). Auch die Textilbranche ist 1973 in Aachen erneut von Stilllegungen betroffen (vgl. 28.11.1973). Die KPD interessiert sich auch für Trumpf und Zentis (vgl. 24.10.1973).
1974 gründet die KPD wiederum ein Maikomitee oppositioneller Gewerkschafter (vgl. 7.4.1974, 29.4.1974, 30.4.1974) und beteiligt sich, wie andere linke Gruppen auch, an der DGB-Maidemonstration. Der DGB aber möchte sich zunächst einmal von den Linken abgrenzen, schließt diese aus (vgl. 15.7.1974, 16.9.1974). Die KPD agitiert Mitte 1974 anlässlich des Todes einer Marokkanerin in den Aachener Unikliniken gegen die schlechte Gesundheitsversorgung für Ausländer.
Die Zusammenarbeit der KPD mit dem Türkischen Arbeiterverein (TAV) scheint einmalig und zentral organisiert (vgl. 22.3.1975), die Arbeitslosigkeit in Aachen aber bleibt fortan ein immer wiederkehrendes Thema (vgl. 16.3.1976, 4.4.1976) wobei besonders die Jugendarbeitslosigkeit erwähnt wird (vgl. 16.5.1976, 18.10.1977). Am 1. Mai 1975 kommt es erneut zum Polizeieinsatz seitens des DGB. Auch 1975 fährt die KPD fort, aus dem ÖTV-Bereich zu berichten (vgl. 12.2.1975, 11.6.1975), während vom KABD gar eine Gesundheitsgruppe bekannt wird (vgl. Nov. 1975).
Im Frühjahr 1976 wird bei Garbe, Lahmeyer und Co gestreikt (vgl. 18.4.1976). Zum 1. Mai 1976 arbeitet sogar der KABD in einem Maikomitee mit, der KBW scheint zeitweise eine gewisse örtliche Kraft darzustellen.
Anfang 1977 wird erneut bei Garbe, Lahmeyer und Co. gestreikt (vgl. 17.1.1977). Der AB befasst sich wiederholt mit Talbot (vgl. Mai 1977, 31.5.1977). Der 1.Mai 1977 bleibt im Vergleich zu den Vorjahren weit bescheidener, die organisierte Linke scheint umfangreiche personelle Verluste erlitten zu haben, zeigt aber auch 1978 und 1979 weiterhin Präsenz.
31.10.1976:
Der AB gibt seine 'Kommunistische Arbeiterzeitung' Nr.99 (vgl. 17.10.1976, 14.11.1976) heraus und berichtet aus Aachen u.a. von der DGB Kreisjugendkonferenz (KJK).
Quelle: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.99,München 31.10.1976
01.05.1971:
In Aachen beteiligt sich die KPD/ML-ZK, nach eigenen Angaben, an einer Maidemonstration.
Q: Roter Morgen Nr.5,Hamburg Mai 1971
01.05.1972:
..Die KPD (vgl. 3.5.1972) sowie in Folge fast identisch auch die KPD-Zelle
Hoesch Westfalenhütte Dortmund (IGM-Bereich - vgl. 31.5.1972) berichten:"
1.MAI IN DORTMUND ...
Unter dem Beifall der bereits versammelten Genossen und Kollegen trafen am
Dortmunder Nordmarkt Arbeiter- und Lehrlingsgruppen, oppositionelle
Gewerkschafter und Sympathisantengruppen aus ... Aachen, ... ein."
Q: Rote Fahne Nr.40, 41, 42und 43,Dortmund 7.4.1972, 19.4.1972, 3.5.1972 bzw.
17.5.1972, S.1, S.1, S.1 und 3 bzw. S.3;
Rote Presse Korrespondenz Nr.166,Berlin ****1972,S.2;
Kommunistische Arbeiterpresse Hoesch Westfalenhütte Nr.13,Dortmund 31.5.1972,S.6f
November 1972:
Im 'Managermagazin' (MM) Nr.11 erscheint, laut DKP bei Hoesch Dortmund
(IGM-Bereich in NRW - vgl. 14.11.1972) folgender Artikel:"
CDU-WIRTSCHAFTSRAT...
Auszug aus der Mitgliederliste des Wirtschaftsrates der CDU e.V. ...
GESCHÄFTSFÜHRENDER VORSTAND ...
Hermann Heusch, Präs. der Industrie- und Handelskammer Aachen".
Q: Heisse Eisen Schmiergelder der Unternehmer an CDU/CSU,Dortmund Nov. 1972,S.2, 5 und 6
01.04.1973:
Die KPD berichtet vermutlich von heute:"
Das 'Maikomitee' in Aachen ruft alle Gewerkschafter Aachens auf, sich an
einem oppositionellen Block am 30.4. zu beteiligen und in der Nähe der DGB-
Kundgebung (der DGB verzichtet auf eine 1. Mai-Demonstration) die
Gegenkundgebung der Partei zu unterstützen."
Q: Rote Fahne Nr.15,Dortmund 11.4.1973,S.7
21.04.1973:
Eine Maiveranstaltung der Ortsgruppe Aachen der LgdI der KPD war für heute angekündigt worden.
Q: Rote Fahne Nr.14,Dortmund 4.4.1973,S.2
23.04.1973:
Die Kommunistische Gruppe (KG) Aachen des AB (vgl. 27.8.1973) berichtet
vermutlich spätestens aus dieser Woche über sich bzw. die Sozialistische
Betriebsprojektgrupppe:"
In unserem ersten Flugblatt (Kampftag 1.Mai) sagten wir, daß sich Kolllegen
und ehemalige SBPG-Mitglieder zur Kommunistischen Gruppe Aachen (KG Aachen)
zusammengeschlossen haben."
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.2/3,Aachen Juli/Aug. 1973,S.10
07.04.1974:
In Aachen wird, laut und mit KPD, ein Maikomitee (MK) oppositioneller Gewerkschafter
(vgl. 29.4.1974) durch die Gruppe oppositioneller Gewerkschafter (GOG) Philips gegründet,
an dem auch Mitglieder der IGM, der NGG, der DruPa, der ÖTV, der GEW, der HBV, der
IG BSE, der DPG sowie ausländische Kollegen beteiligt sind, während der DGB KJA von
der SDAJ der DKP beherrscht werde.
Q: Rote Fahne Nr.15,Dortmund 10.4.1974;
Gewerkschaftliches Maikomitee Aachen: Maizeitung,Aachen 1974,S.5
17.04.1974:
In der Nr.16 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 10.4.1974, 24.4.1974) berichtet die KPD aus Aachen vom Maikomitee (MK) und von Valvo.
Q: Rote Fahne Nr.16,Dortmund 17.4.1974
29.04.1974:
In der spätestens Anfang dieser Woche erscheinenden Maizeitung des
Gewerkschaftlichen Maikomitees Aachen der KPD mit einem Titelbild von
Philips Aachen wird berichtet vom Arbeitsamt und über den
Gewerkschaftsausschluss gegen Martin Thomas in der IG Metall, aus dem IG
Chemiebereich von der Reifenfirma (Kautschuk) Uniroyal über giftige
Dämpfe, denen die dort arbeitenden Ausländer und Frauen ausgesetzt sind,
aus dem HBV-Bereich von einer Versicherung, aus dem NGG-Bereich von
Zentis, wo vor allem Ausländer und Frauen zu Billigstlöhnen arbeiten,
aus dem IGM-Bereich von Krantz, von der Post (DPG-Bereich), aus der GEW
über Berufsverbote und NPD-Lehrer, und aus dem Öffentlichen Dienst
(ÖTV-Bereich). Berichtet wird von der Geschichte des 1. mai und auch von
der eigenen Gründung (vgl. 7.4.1974) sowie von den Plänen des DGB Aachen
für die Maifeiern.
Eingeladen wird zur eigenen Maifeier mit Tanz am 30.4. und zum eigenen Block auf der DGB-Demonstration am 1. Mai.
Q: Gewerkschaftliches Maikomitee Aachen: Maizeitung,Aachen 1974
30.04.1974:
In Aachen war für heute vom Gewerkschaftlichen Maikomitee der KPD (vgl. 29.4.1973) eingeladen worden zur Maifeier mit Tanz im Hotel zur alten Post, Am Bergdriesch 38.
Q: Gewerkschaftliches Maikomitee Aachen: Maizeitung,Aachen 1974,S.20
01.05.1974:
In Aachen beteiligen sich, laut und mit KPD, rund 800 Arbeiter und
Studenten an der Maidemonstration des DGB. Das Maikomitee (MK)
oppositioneller Gewerkschafter habe einen Block von 200 Leuten gebildet
und 600 Broschüren (vgl. 29.4.1974) verkauft.
Die Kommunistische Gruppe (KG) Aachen führt, laut und mit dem Maiaufruf
des AB, eine Maiveranstaltung durch.
Die Sympathisanten des KBW reihen sich, nach eigenen Angaben (vgl.
15.5.1974), in die DGB-Demonstration ein.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.10,Mannheim 15.5.1974;
Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.47,München Mai 1974;
Rote Fahne Nr.18,Dortmund 2.5.1974;
Kämpfende Jugend Nr.9,Dortmund 8.5.1974;
Gewerkschaftliches Maikomitee Aachen: Maizeitung,Aachen 1974,S.20
15.07.1974:
In Aachen wird, laut und mit KPD, vermutlich in dieser Woche ein Komitee
gegen die Gewerkschaftsausschlüsse gebildet, welches gegen die Verfahren
aufgrund der Unvereinbarkeitsbeschlüsse (UVB) u.a. in der IG Metall (IGM)
Verwaltungsstelle, der Jugendvertretung (JV) Philips Glühlampenwerk und dem
DGB KJA aktiv wird.
Q: Rote Fahne Nr.30,Dortmund 24.7.1974
16.09.1974:
Vermutlich in dieser Woche gibt in Aachen, laut KPD, das Komitee gegen
Gewerkschaftsausschlüsse eine Broschüre (vgl. 30.9.1974) heraus, u.a. über
die Unvereinbarkeitsbeschlüsse (UVB), die IGM Ortsverwaltung und die
Jugendvertretung (JV) Valvo.
Q: Rote Fahne Nr.39,Dortmund 25.9.1974
30.09.1974:
In Aachen hat das Komitee gegen Gewerkschaftsausschlüsse, laut und mit KPD,
vermutlich bis zu dieser Woche 300 Exemplare seiner Broschüre (vgl.
16.9.1974) über die Unvereinbarkeitsbeschlüsse (UVB), u.a. gegen 3
Jugendvertreter (JV) bei Philips/Valvo (IGM-Bereich) u.a. an Berufsschulen
und Betrieben verkauft.
Q: Rote Fahne Nr.41,Dortmund 9.10.1974
27.01.1975:
Die Nr. 35 der 'Sozialistischen Arbeiterpolitik' (SAP – vgl. 16.12.1974,
24.2.1975) – Organ für Arbeiterpolitik in der SPD. Für
SPD-Alleinregierung für Jan./Feb. erscheint vermutlich in dieser Woche.
Aus NRW wird berichtet von der DruPa, u.a. von den 'Aachener
Nachrichten' und der 'Aachener Volkszeitung' sowie von der NRZ Aachen.
Q: Sozialistische Arbeiterpolitik Nr.35,Bochum Jan./Feb. 1975
22.03.1975:
In Aachen führt die KPD, nach eigenen Angaben, gemeinsam mit dem türkischen
Arbeiterverein (TAV) eine Demonstration gegen Arbeitslosigkeit,
Krisenwirtschaft und politische Unterdrückung durch.
Die Kundgebung sei von 150 Personen angehört worden.
Q: Rote Fahne Nr.12,Köln 26.3.1975
30.04.1975:
In Aachen beteiligen sich, laut Kommunistische Gruppe Aachen bzw. AB, ca.
600 an der Demonstration und 1 000 an der Kundgebung des DGB, der gegen die
Oppositionellen (u.a. 30 bis 40 Studenten der KPD) nach der Polizei ruft.
Laut KPD beteiligen sich an der heutigen Maidemonstration des DGB u.a.
Mitglieder der GEW von Sonderschulen sowie IGM-Mitglieder von Philips/Valvo.
Nach einem Polizeiüberfall, bei dem KBW und KPD/ML den Festnahmen
Oppositioneller einfach zugesehen hätten, hätten auf einer spontanen
Versammlung 150 Personen eine Resolution dagegen nur gegen den Widerstand des
KBW beschließen können.
Q: Rote Fahne Nr.18,Dortmund 7.5.1975;
Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.60 und 82,München 4.5.1975 bzw. 7.3.1976
01.05.1975:
In Aachen führt die Kommunistische Gruppe Aachen - Sympathisantengruppe des
AB ihre Maiveranstaltung in der Gaststätte Degraa am Hansemannplatz durch.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.59,München Apr. 1975
26.01.1972:
Laut einer anonymen Dokumentation "Der Fall Rutger Booß" (vgl. Bonn Feb.
1972) wird heute vom Schulkollegium beim Regierungspräsidenten in Düsseldorf
das folgende Schreiben an den Studienreferendar Rutger Booß, erreichbar durch
die Leitung des Staatlichen Bezirksseminares für das Lehramt an Gymnasien
verfaßt:"
BETR.: ÜBERNAHME IN DEN SCHULDIENST
BEZUG: Antrag vom 10.11.1971; Vorsprache am 21.1.1972
Sehr geehrter Herr Booß!
Wir haben Ihren Antrag auf Übernahme in den höheren Schuldienst unseres
Amtsbereichs und Beschäftigung als Beamter dem Kultusminister (KuMi,d.Vf.)
des Landes Nordrhein-Westfalen zur Entscheidung vorgelegt. Bis zu einer
Entscheidung sehen wir uns nicht in der Lage, Sie unter Übernahme in das
Beamtenverhältnis auf Probe zum Studienassessor zu ernennen oder als Lehrer
im Angestelltenverhältnis zu beschäftigen, da Sie Mitglied der DKP sind. Auf
die mündliche Erörterung dieser Angelegnheit anläßlich Ihrer Vorsprace am
21.1.1972 nehmen wir Bezug.
Sie erhalten sobal wie möglich weiteren Bescheid."
Q: N.N.:Dokumentation Der Fall Rutger Booß,o.O. o.J. (1972),S.5
28.01.1972:
In einer anonymen Dokumentation "Der Fall Rutger Booß" (vgl. Bonn Feb. 1972) heißt es zu dessen Berufsverbot (BV - vgl. 26.1.1972):"
SOLIDARITÄT MIT RUTGER BOOSS
Diese Erklärung wurde von 38 Studienassessoren unterzeichnet.
Eine ähnliche Erklärung gaben am selben Tag 37 Assessoren des Bonner
Bezirksseminars ab.
'ERKLÄRUNG
Die folgenden Studienassessoren des Ausbildungsjahrgangs 1970/1971 am
Bezrksseminar Aachen fordern den Kultusminister (KuMi,d.Vf.) von NRW auf, den
Kollegen Booß unverzüglich in den Höheren Schuldienst einzustellen.
Ungeachtet unserer eigenen Parteizugehörigkeiten und ungeachtet unserer
eigenen politischen und weltanschaulichen Überzeugungen sind wir der Meinung,
daß die Zurückweisung des Kollegen Booß eine eindeutige Verletzung von
Artikel 3 und 33 des Grundgesetzes (GG,d.Vf.) darstellt, denen zufolge nimand
wegen seiner religiösen, politischen und weltanschaulichen Überzeugungen
beruflich benachteiligt werden darf.
Wir meinen, daß die Mitgliedschaft in der DKP, einer nicht für
verfassungswidrig erklärten Partei, zu der sich Herr Booß bekennt, die
Verweigerung der Einstellung in keiner Weise rechtfertigt.
Weiterhin ist anzumerken, daß sich Herr Booß bereits zweimal zur Verfassung
der BRD bekannt hat (am 1.Juli 1970 und am 22.1.1972).
Wir weisen darauf hin, daß die Art und Weise des Vorgehens der zuständigen
Instanzen nach unserer Meinung dem Wesen unseres demokratischen Rechtsstaates
widerspricht.
Aachen, den 28.1.1972"
Q: N.N.:Dokumentation Der Fall Rutger Booß,o.O. o.J. (1972),S.7
31.01.1972:
Laut einer anonymen Dokumentation "Der Fall Rutger Booß" (vgl. Bonn - Feb.
1972) erhält heute der am Bezirksseminar Aachen ausgebildete Rutger Booß vom
Prüfungsamt für die Zweite Staatsprüfung für das Lehramt in Gymnasium in
Düsseldorf ein Zeugnis, daß er die Zweite Staatsprüfung für das Lehramt am
Gymnasium am 26.12.1971 mit der Note befriedigend bestanden und damit die
Befähigung zum Lehramt in den Fächern Deutsch und Geschichte erworben habe.
Zum Hintergrund seines Berufsverbotes (BV - vgl. 26.1.1972) heißt es:"
FACHLICHE QUALIFIKATION
'... (ein Wort, vermutlich Name unleserlich,d.Vf.)
Studiendirektor
Fachleiter für Geschichte
Fachleiterbericht über den Ausbildungsunterricht des Studienreferendars
Rutger Booß
I) PLANUNG DES UNTERRICHTS
Herr Booß besitzt zweifellos die Fähigkeit, sich in die mannigfaltigen
Bereiche des komplexen Faches Geschichte einzuarbeiten. Sein besonderes
Interesse gilt dem ökonomischen Aspekt des Geschichtsunterrichts. Die Pläne
des Herrn Booß fielen nach Quantität und Qualität recht unterschiedlich aus.
Sie zeigten den Willen des Referendars, didaktisch und methodisch
durchzustoßen.' (Auszug)
'GUTACHTEN
des Seminarleiters über den Studienreferendar Herrn Rutger BOOSS
Herr Booß hat ein ruhiges, ausgeglichenes Naturell, das gekoppelt ist mit
freundlichem, verständnisvollem Auftreten vor einer Klasse. Diese Haltung und
sein solides Wissen in seinen Fächern Deutsch und Geschichte verschaffen ihm
das Vertrauen und den Respekt seiner Schüler. Geduldig geht er auf Fragen und
und Anregungen ein in dem Bemühen, ein Problem restlos abzuklären. Herr Booß
plant seine Stunden mit Fleiß und Sorgfalt und ist bestrebt, den Stoff
didaktisch-methodisch für die jeweilige Klassenstufe aufzubereiten.' (Auszug)
'Hans Esser, StD
Fachleiter für Deutsch
Bezirkseminar Aachen
FACHLEITERBERICHT ÜBER DIE UNTERRRICHTS- UND SEMINARTÄTIGKEIT DES
STUDIENREFERENDARS RUTGER BOOSS
Der Umgangston im Verkehr mit Schülern und Kollegen ist freundlich; bisweilen
herzlich; diese verbindliche Note wird durch gelegentliche ironische
Bemerkungen und Kommentare nicht getrübt, weil sie ihre zündenden Wirkungen
aus einem weitherzigen, geistreichen Humor beziehen. Mit dieser feinen
Ironie, der die aggressiven Spitzen fehlen, vermag Herr Booß die
Aufmerksamkeit und Mitarbeit lässiger schüler in Gang zu halten. Überhaupt
zehrt der Unterricht von seiner Gabe, die Wirklichkeit und ihre Spannungen im
versöhnlichen Licht des Humors zu sehen.' (Auszug)
Q: N.N.:Dokumentation Der Fall Rutger Booß,o.O. o.J. (1972)
19.02.1975:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.7 (vgl. 12.2.1975, 26.2.1975)
heraus und berichtet u.a. aus der GEW über den Stadtverband Aachen.
Q: Rote Fahne Nr.7,Köln 19.2.1975
30.06.1975:
In Aachen wird, laut KPD, vermutlich in dieser Woche das Berufsverbot (BV)
gegen den Sonderschullehrer Albert Sparla, der der KPD nahesteht,
ausgesprochen (vgl. 11.7.1975).
Q: Rote Fahne Nr.27,Köln 9.7.1975
11.07.1975:
In Aachen rief die KPD zur Demonstration gegen das Berufsverbot (BV - vgl.
30.6.1975) von Albert Sparla ab Kennedyplatz auf.
Q: Rote Fahne Nr.27,Köln 9.7.1975
Mai 1977:
In der Nr.5/77 des Aachener 'Klenkes' findet sich ein Bericht über das
Berufsverbot der bereits im Schuldienst befindlichen Ulla Schmidt, die
Bundestagskandidatin von "einer so unwesentlichen Sekte wie dem KBW" gewesen
sei.
Q: Klenkes Nr.5,Aachen Mai 1977
15.05.1969:
Die DKP gibt die Nr.7 des Regionalteils NRW ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 8.5.1969, 22.5.1969). Eingegangen wird u.a. auf den IG Tex Bezirk Nordrhein, der u.a. für Aachen zuständig ist.
Q: Unsere Zeit NRW Nr.7,Essen 15.5.1969
26.03.1970:
In Aachen findet, laut DKP, ein Streik in der Tuchfabrik Königsberger statt (vgl. 31.3.1970).
Q: Unsere Zeit - Ausgabe NRW Nr.15,Düsseldorf 11.4.1970
31.03.1970:
In Aachen wird, laut DKP, der Streik in der Tuchfabrik Königsberger (vgl. 26.3.1970) fortgeführt.
Q: Unsere Zeit - Ausgabe NRW Nr.15,Düsseldorf 11.4.1970
03.05.1971:
In Aachen streiken, laut SALZ Bremerhaven, 300 Beschäftigte eines
Textilbetriebs eine Stunde lang.
Die KPD/ML-ZB berichtet vom Scheitern der Verhandlungen in der
Textiltarifrunde Nordrhein (vgl. 2.5.1971):"
In einem Aachener Textilbetrieb protestierten daraufhin die Kollegen am 3.
Mai mit einem Warnstreik gegen das provokatorische Angebot der Kapitalisten
und gegen die Verzögerung der Verhandlungen."
Q: Arbeiterstimme Nr.9,Bremerhaven Mai 1971;
Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.36,Bochum 12.5.1971,S.5
28.11.1973:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' Nr.48 (vgl. 20.11.1973, 5.12.1973) heraus. Berichtet wird u.a. über Stillegungen in der Textilindustrie, u.a. in Aachen.
Q: Rote Fahne Nr.48,Dortmund 28.11.1973
02.06.1975:
Der KBW (vgl. 12.6.1975) berichtet vermutlich aus dieser Woche, daß im GTB Bezirk Nordhrein in Aachen gestreikt wird.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.23,Mannheim 12.6.1975
29.06.1975:
Der AB gibt die Nr.64 seiner 'Kommunistischen Arbeiter Zeitung' (KAZ) (vgl. 15.6.1975, 13.7.1975) heraus und berichtet u.a. aus der Schirmfabrik Brauer (Bereich der GTB) Aachen.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.64,München 29.6.1975
Oktober 1975:
Bei der Schirmfabrik Brauer in Aachen (Bereich der Gewerkschaft Textil und Bekleidung - GTB) streiken, laut AB, vermutlich Anfang Oktober 120 Beschäftigte.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.72 und 74,München 19.10.1975 bzw. 16.11.1975
11.01.1976:
Der AB gibt die Nr.78 seiner 'Kommunistischen Arbeiter Zeitung' (KAZ) (vgl. 14.12.1975, 25.1.1976) heraus. Aus Aachen wird u.a. berichtet von Brauer.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.78,München 11.1.1976
28.11.1973:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' Nr.48 (vgl. 20.11.1973, 5.12.1973) heraus. Berichtet wird u.a. über Stillegungen in der Textilindustrie, u.a. in Aachen.
Q: Rote Fahne Nr.48,Dortmund 28.11.1973
12.02.1970:
Die DKP gibt die Nr.7 des Regionalteils NRW ihrer 'Unsere Zeit' (UZ)
heraus (vgl. 5.2.1970, 19.2.1970). Veröffentlicht wird auf S.11 die
Reserveliste zu den Landtagswahlen (LTW - vgl. 14.6.1970). Diese
KandidatInnen kommen aus folgenden Orten (Berufe und DGB-
Organisationsbereiche falls bekannt angegeben): Aachen (IGBE).
Q: Unsere Zeit - Ausgabe NRW Nr.7,Essen 12.2.1970
10.04.1970:
Für die DKP berichtet E. R.:"
8,5 PROZENT BESCHLOSSEN, ABER:
KEIN SPIELRAUM NACH UNTEN
DISKUSSIONSERGEBNIS DES IGBE-GEWERKSCHAFTSTAGES …
Der Delegierte Hans Angerlechner aus dem Aachener Revier: Wenn 8,5 Prozent verlangt werden, müsse am Ende auch 8,5 Prozent herauskommen, damit 'die Kollegen nicht wieder von der Barrikade heruntergeholt werden müssen'“
Q: Einheit Nr.8,Bochum 15.4.1970,S.1 und 3;
Unsere Zeit Nr.16 und 17,Essen 18.4.1970 bzw. 25.4.1970,S.4 bzw. S.6;
Der Hammer Lohnrunde 70 - nicht unter 8,5%,Bochum o.J. (Apr. 1970),S.1f;
Die Kumpel-Post Lohn- und Gehaltsforderungen der IGBE voll durchsetzen,
Dortmund o.J. (Mai 1970),S.1;
Unsere Zeit NRW Nr.4,Essen 22.1.1970,S.9
11.04.1970:
Die DKP bringt die Nr.15 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 4.4.1970,
18.4.1970).
U.a. wird berichtet vom Bergbau im Aachener Revier.
Q: Unsere Zeit Nr.15,Essen 11.4.1970
10.05.1970:
Am 15.5.1970 berichtet die IGBE:"
TARIFKONFLIKT BEENDET! 40 DM ÜBERGANGSGELD FÜR DEN MAI!
Keine Urabstimmung. Kein Streik. Im deutschen Steinkohlebergbau stimmen die
Kohlen. Im Ruhrbergbau, in Ibbenbüren und im Saarbergbau wurde vereinbart,
die Einkommen der Bergarbeiter und Bergbauangestellten entscheidend zu
verbessern. Für das Aachener Revier wird z.Zt. der Drucklegung dieser
Ausgabe noch verhandelt. Auch hier ist das gleiche Ergebnis zu erwarten. Der
gewerkschaftliche Erfolg ist unstreitig. Die 'Einheit' hat sich in den
Betrieben erkundigt. Das Echo auf die 7,5 Prozent und die anderen 'Extras'
reicht von gut bis begeistert.“
Q: Einheit Nr.11, Bochum 15.5.1970,S.1
18.09.1970:
Für die DKP berichtet Erwin Seel, stellvertretender Bundesvorsitzender der
SDAJ:"
MEHR DEMOKRATIE
GEWERKSCHAFTSJUGEND IN SAARBRÜCKEN
Am 18. und 19.September kommen die jungen Delegierten, Gastdelegierten und
Gäste der IG Bergbau und Energie zu ihrem 10.Gewerkschaftsjugendtag nach
Saarbrücken, Ihre Tagung steht unter dem Motto 'Mehr Demokratie wagen'.
'Zechenstillegungen leiten Gesundung des Ruhrbergbaus ein' und 'Saarbergbau
hat Zukunft' - so lauteten in diesen Tagen die Schlagzeilen zweier
saarländischer Tageszeitungen. In dem einen Artikel wies der saarländische
Bezirksvorsitzender der IGBE, Walter Hacker, darauf hin, daß von der
'Verwirklichung von Generalplänen' verbunden mit Stillegungen von Gruben
'keine Rede mehr sein' könne. Ganz anders konnte man es in dem anderen
Artikel lesen. Da hieß es, es sei damit zu rechnen, daß ab 1972 mit diesen
Revieren (Saar und Aachen) Gespräche geführt würden, die eine ähnliche
Entwicklung wie an der Ruhr zum Inhalt hätten.
Also weiterhin das Gespenst der Grubenschließungen, des Arbeitsplatzverlustes
und der Vernichtung nationalen Reichtums. Wahrlich keine gute Begleitmusik
zum 10. Gewerkschaftsjugendtag der IGBE.“
Q: Unsere Zeit Nr.37 und 40,Essen 12.9.1970 bzw. 3.10.1970,S.13 bzw. S.13
01.01.1971:
Die IGBE (vgl. 15.12.1970) berichtet von tariflichen Änderungen ab 1.1.1971:"
STEINKOHLE
Das tarifliche Urlaubsgeld für die Arbeiter und Angestellten an der Ruhr, im
Aachener Revier, in Ibbenbüren und an der Saar wird von 240 auf 300 DM
erhöht. Für die 245 000 Beschäftigten bringt diese Erhöhung um 60 DM
insgesamt runde 15 Millionen DM ein."
Q: Einheit Nr.24,Bochum 15.12.1970,S.4
15.03.1971:
Die IGBE gibt ihre 'Einheit' Nr.6 (vgl. 1.3.1971, 1.4.1971) heraus.
Auf der Titelseite heißt es:"
TARIFBEWEGUNG AUCH IM BERGBAU
Auch im Bergbau zeichnet sich die Tarifbewegung für 1971 ab. Die Lohn- und
Gehaltstarifverträge im Ruhrbergbau, Saarbergbau, Aachener Revier und
niedersächsischen Steinkohlenbergbau laufen zum 31.Mai 1971 aus. Davon erfaßt
werden rund 260 000 Bergarbeiter und Bergbauangestellte. …
Q: Einheit Nr.6,Bochum 15.3.1971
01.01.1972:
Die IGBE gibt ihre 'Einheit' Nr.1 (vgl. 15.12.1971, 15.1.1972) heraus. Im Leitartikel heißt es:"
UNSER KAMPF HAT ERFOLG GEBRACHT
ENTSCHEIDENDE VERBESSERUNGEN ...
STEINKOHLE AACHEN: 18 764 ... Neuordnung des Entlohnungswesens; 7,3 Prozent
Lohn- und Gehaltserhöhung; Erhöhung des Weihnachtsgeldes von 400 DM auf 500 DM;
Verdopplung der Nachtschichtzulage von 2 DM auf 4 DM je Schicht."
Q: Einheit Nr.1,Bochum 1.1.1972
24.09.1972:
Laut IGBE (vgl. 15.12.1971, 15.5.1972) soll heute in Hannover ihr 10.
Gewerkschaftskongreß (vgl. 23.6.1968) beginnen (vgl. 3.1.1972), der am
28.9.1972 abgeschlossen sein soll. Die IGBE dokumentiert u.a.:
"Auszüge aus dem Diskussionsbeitrag von Helmut Marmulla.
'Man sollte gleich mit der Frage der Mitbestimmung anfangen. Es wird uns sehr
oft unterstellt, daß wir mit der Bildung der Ruhrkohle AG die Mitbestimmung
ausweiten wollten. Ich glaube, wir können nach den Jahren, in denen wir mit
dieser Ruhrkohle AG leben mußten, feststellen, daß eine solche Ausweitung
absolut nicht erfolgt ist. Abgesehen von den naturgemäß vorhandenen
menschlichen Schwächen, die sich im Bereich der PS-Direktoren gezeigt haben,
ist diese Stelle - und um diese ging es ja bei der gesamten Ausweitung
-aufgrund der abgeschlossenen Verträge nicht geeignet, den Geist von
Clausthal-Zellerfeld oder den Geist der Aachener Kameraden Bergassessoren zu
ändern. Die Kollegen PS-Direktoren sind dermaßen an die Kette gelegt, daß sie
die Hoffnungen nicht erfüllen konnten, die wir in sie gesetzt hatten.'"
Q: Einheit Nr.24, 10, 15 und 19,Bochum 15.12.1971, 15.5.1972, 1.8.1972 bzw. 1.10.1972,S.1, S.3, S.4 und 6ff bzw. S.1ff.
21.08.1969:
Die DKP gibt die Nr.21 des Regionalteils NRW ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 14.8.1969, 28.8.1969). Berichtet wird u.a. über die IG BSE Aachen.
Q: Unsere Zeit NRW Nr.21,Essen 21.8.1969
07.04.1974:
In Aachen wird, laut und mit KPD, ein Maikomitee (MK) oppositioneller Gewerkschafter durch die Gruppe oppositioneller Gewerkschafter (GOG) Philips gegründet, an dem auch Mitglieder der IG BSE beteiligt sind.
Q: Rote Fahne Nr.15,Dortmund 10.4.1974
06.04.1975:
Der AB gibt vermutlich heute die auf April datierte Nr.58 seiner 'Kommunistischen Arbeiter Zeitung' (KAZ) (vgl. März 1975, 20.4.1975) heraus und berichtet aus dem BSE-Bereich über Krall Wohnungsbau Aachen.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.58,München Apr. 1975
21.06.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet vermutlich aus dieser Woche über eine Entscheidung
des Arbeitsgerichtes Aachen zur Chemietarifrunde (CTR) der CPK:"
Der IG Chemie wird aufgegeben, die Streikposten zu verpflichten, den Zutritt
oder die Zufahrt Arbeitswilliger zum Werk nicht durch Postenketten und
Transparentträger zu behindern. Dies gilt auch für die Zufahrt zu den
Werksplätzen".
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.50,Bochum 3.7.1971,S.2
24.10.1973:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' Nr.43 (vgl. 17.10.1973, 31.10.1973) heraus.
Die Ortsleitung Aachen befaßt sich mit den Ausländerwohnheimen u.a. von
Uniroyal.
Q: Rote Fahne Nr.43,Dortmund 24.10.1973
31.03.1975:
Die Frankfurter Marxisten-Leninisten (FML - vgl. 20.4.1975) berichten,
unterstützt u.a. von den ML Aachen und den ML Bochum, von der bundesweiten
Chemietarifrunde (CTR) der CPK:"
In der Chemie war der Abschluß noch vor der offiziellen Kündigung am 31.3.
ausgehandelt."
Q: Frankfurter Marxisten-Leninisten:Marxisten-Leninisten zum 1. und 8.Mai 1975,Bochum 1975,S.3
26.10.1970:
Für die DKP berichtet Heinz Czymek vermutlich u.a. aus dieser Woche von der
MTR der IGM in NRW:"
MIT LOHNPOLITIK UNZUFRIEDEN
DIE VERHANDLUNGSFÜHRUNG DER IG METALL VON NRW UNTER KRITIK
Zwischen Aachen und Bielefeld, zwischen Siegen und Münster rumort es in der
IG Metall. Auf zahlreichen Konferenzen brachten Betriebsräte und
Vertrauensleute zum Ausdruck, daß ihnen das Elf-Prozent-Angebot der
'politischen Schlichtung' keineswegs genügt."
Q: Unsere Zeit Nr.45,Düsseldorf 7.11.1970,S.6
10.09.1971:
Die KPD gibt die Nr.25 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 27.8.1971, 24.9.1971)
heraus und darin bekannt, daß sie anlässlich der Metalltarifrunde (MTR)
Propagandatrupps für eine 120 DM Forderung u.a. in Aachen eingesetzt habe.
Q: Rote Fahne Nr.25 und 27,Berlin 10.9.1971 bzw. 8.10.1971,S.1ff bzw. S.9
20.12.1971:
Es erscheint die Nr.25 der 'Roten Fahne' der KPD/ML-ZB (vgl. 6.12.1971,
10.1.1972). Aus Aachen wird berichtet aus der IGM.
Q: Rote Fahne Nr.25,Bochum 20.12.1971
13.11.1972:
Die Sozialistische Betriebsprojektgruppe (SBPG) Aachen gibt, laut
Kommunistischer Gruppe (KG) Aachen des AB (vgl. 27.7.1973), ihren
'Metallarbeiter' Nr.14 (vgl. **.**.1972, Dez. 1972) im November kurz vor den
Bundestagswahlen (BTW - vgl. 19.11.1972), also vermutlich spätestens in dieser
Woche heraus. Behauptet worden sei, daß die SPD eine Reformpolitik im
Interesse der Arbeiterklasse betreibe.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.2/3,Aachen Juli/Aug. 1973,S.10
Dezember 1972:
Die Sozialistische Betriebsprojektgruppe (SBPG) Aachen gibt vermutlich im
Dezember ihren 'Metallarbeiter' Nr.15 (vgl. 13.11.1972, Jan. 1973) heraus, der
uns leider noch nicht vorlag.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.2/3,Aachen Juli/Aug. 1973,S.10
09.12.1972:
Heute findet eine Versammlung statt, von der uns vorliegt das folgende,
dreiseitige, auf "Dortmund, im Januar 1973" datierte:"
Protokoll der Beratung zur MTR in Dortmund
Durch Rundbrief vom 12.12.1972 (?,d.Vf.) waren auch eingeladen
worden die Marxisten-Leninisten Aachen, die aber nicht kamen.
Q: KB Osnabrück-Orgabteilung:An BKA, KBB, KBG, KB Wob, KG/NRF und Sekretariat zur MTR,Osnabrück 13.12.1972;
KB Osnabrück-X.:An die Kommunique-Organisationen, Sekretariat zur MTR und
Programmkommission,Osnabrück o.J. (März 1973),S.1;
N.N.:Protokoll der Beratung zur MTR in Dortmund,Dortmund Jan. 1973
Januar 1973:
Die Sozialistische Betriebsprojektgruppe (SBPG) Aachen gibt vermutlich im
Januar ihren 'Metallarbeiter' Nr.16 (vgl. Dez. 1972, Feb. 1973) heraus, der uns
leider noch nicht vorlag.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.2/3,Aachen Juli/Aug. 1973,S.10
Februar 1973:
Die Sozialistische Betriebsprojektgruppe (SBPG) Aachen gibt vermutlich im
Februar ihren 'Metallarbeiter' Nr.17 (vgl. Jan. 1973, März 1973) heraus, der
uns leider noch nicht vorlag.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.2/3,Aachen Juli/Aug. 1973,S.10
März 1973:
Die Sozialistische Betriebsprojektgruppe (SBPG) Aachen gibt vermutlich im
März ihren 'Metallarbeiter' Nr.18 (vgl. Feb. 1973, Apr. 1973) heraus, der
uns leider noch nicht vorlag.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.2/3,Aachen Juli/Aug. 1973,S.10
April 1973:
Die Sozialistische Betriebsprojektgruppe (SBPG) Aachen gibt, laut
Kommunistischer Gruppe (KG) Aachen des AB (vgl. 27.7.1973), vermutlich im April
ihren 'Metallarbeiter' Nr.19 (vgl. März 1973, Mai 1973) heraus, in dem es u.a.
heisse:"
Der SPD geht es in erster Linie um eine Ausdehnung des Staatshaushaltes."
Die KG Aachen berichtet auch:"
Obwohl im Metallarbeiter 19 gezeigt wird, daß die seit 1951 in der
Montanindustrie bestehende paritätische Mitbestimmung nur den Interessen der
Kapitalisten diente, und den Arbeitern nichts als Nachteile brachte, heißt es
weiter: 'Die Enttäuschung über DIESE Mitbestimmung ist groß.' Und an einer
anderen Stelle im Metallarbeiter 19 wird gesagt, bei der Mitbestimmung sei es
'sehr unklar (!), wieweit ihrem (der Arbeiter) Interesse damit wirklich gedient
ist' und kritisiert, daß die Mitbestimmungsforderung (am 1.Mai) von der
Gewerkschaftsführung als 'isolierte Forderung' aufgestellt wurde."
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.2/3,Aachen Juli/Aug. 1973,S.10f
10.04.1973:
Eine Ausgabe der 'Lanze' (vgl. März 1973) - Mannesmann (MM) Betriebszeitung
der Marxisten-Leninisten (ML) Duisburg erscheint. Für die Zeitung zeichnet G.
Härtel (Aachen), der auch schon durch die Herausgabe
der 'Roten Stimme' der ML Aachen bekannt wurde, verantwortlich.
Q: Die Lanze,Duisburg 10.4.1973
23.04.1973:
Die Kommunistische Gruppe (KG) Aachen des AB (vgl. 27.8.1973) berichtet
vermutlich spätestens aus dieser Woche über sich bzw. die Sozialistische
Betriebsprojektgrupppe:"
In unserem ersten Flugblatt (Kampftag 1.Mai) sagten wir, daß sich Kolllegen
und ehemalige SBPG-Mitglieder zur Kommunistischen Gruppe Aachen (KG Aachen)
zusammengeschlossen haben."
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.2/3,Aachen Juli/Aug. 1973,S.10
Mai 1973:
Die Sozialistische Betriebsprojektgruppe (SBPG) Aachen gibt vermutlich im
Mai ihren 'Metallarbeiter' Nr.20 (vgl. Apr. 1973, Juni 1973) heraus, der uns
leider noch nicht vorlag.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.2/3,Aachen Juli/Aug. 1973,S.10
Juni 1973:
Die Sozialistische Betriebsprojektgruppe (SBPG) Aachen gibt vermutlich im
Juni ihren 'Metallarbeiter' Nr.21 (vgl. Mai 1973, **.*.1973) heraus, in dem
es, laut Kommunistischer Gruppe (KG) Aachen des AB (vgl. 27.7.1973), heißt,
"daß die Mitbestimmung kein ausreichendes Mittel ist".
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.2/3,Aachen Juli/Aug. 1973,S.11
August 1973:
Die Kommunistische Gruppe (KG) Aachen des AB gibt vermutlich Anfang bis
Mitte August, nach eigenen Angaben, ein Extrablatt ihrer 'Kommunistischen
Arbeiterzeitung' (KAZ - vgl. 23.4.1973, 27.8.1973) zum Kampf um
Teuerungszulagen (TZL), vor allem im IGM-Bereich, heraus, das uns leider noch
nicht vorlag.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.2/3,Aachen Juli/Aug. 1973,S.1
09.08.1973:
Die Kommunistische Gruppe (KG) Aachen des AB berichtete über Äußerungen zur
IGM-MTR bundesweit (vgl. 17.8.1973) und aus Hessen (vgl. Aug. 1973) und fährt
vermutlich über heute fort:"
Daß das alles nur Getöse ist, um die Kollegen davon abzuhalten,
Teuerungszulagen (TZL,d.Vf.) rauszuholen und rechtzeitig in den Betrieben die
Forderungen für die Tarifrunde aufzustellen, das hat SPD-Finanzminister
Schmidt, ein Kumpan der rechten Gewerkschaftsführer, längst eindeutig
klargemacht. Und zwar 'vom Standpunkt eines Gewerkschafters, der ich seit 25
Jahren bin'. (NRZ, 10.8.) Dabei scheut sich der 'Gewerkschafter' Schmidt
nicht, uns das alte Märchen (alle Jahre wieder!) von den bösen Löhnen, die
die Preise rauftreiben, aufzutischen. Nicht die Unternehmer setzen die Preise
fest, um ihre Profite weiter und weiter zu steigern. Nein, die Arbeiter sind
es, die die Preise machen und also auch die Verantwortung tragen! Weil das
aber viele Kollegen nicht mehr glauben, droht Schmidt im gleichen Atemzug mit
Arbeitsplatzverlust: Die Unternehmer würden durch Lohnerhöhungen 'gezwungen',
die Preise noch mehr zu erhöhen, könnten dann wegen der hohen Preise nicht
mehr soviel absetzen, deshalb müßten sie die Produktion einschränken und
Arbeiter entlassen. So einfach ist das!
'Eine durchschnittliche Lohnerhöhung um 15% im Jahre 1974 würde zu schwerem
Schaden in der Beschäftigungslage führen.' (NRZ, 10.8.)
Und 'wilde Streiks' nützen den Kollegen natürlich auch nichts. Zwar beweisen
die Erfolge in den spontanen Kämpfen in der letzten Zeit das Gegenteil; aber
das ist eben nicht im Sinne der Kapitalisten, und deshalb versucht's SPD-
Schmidt mal mit der frechen Behauptung, dem Arbeiter nütze nur 'eine FÜHRUNG
seiner Interessen' durch die rechte Gewerkschaftsführung (NRZ, 10.8.1973)."
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.2/3,Aachen Juli/Aug. 1973,S.3
17.08.1973:
Die Kommunistische Gruppe (KG) Aachen des AB berichtet vermutlich von heute
mit Hilfe der morgigen 'Neuen Rheinischen Zeitung' (NRZ):"
Auch IGM-Boß Loderer tönt: 'Löhne haben Nachholbedarf.'"
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.2/3,Aachen Juli/Aug. 1973,S.2
22.08.1973:
Die Kommunistische Gruppe (KG) Aachen des AB (vgl. 27.8.1973) berichtet
über die vermutlich heute beginnenden Streiks für Teuerungszulagen (TZL) im
Rheinstahl-Konzern in NRW in Bielefeld-Brackwede (vgl. 22.8.1973), Dortmund
(vgl. 24.8.1973), Duisburg-Wanheim (vgl. 23.8.1973) und Gladbeck (vgl. Aug.
1973):"
Rheinstahl-Boß Toni Schmücker (CDU-Innenminister a.D.) war für die Sprecher
der Kollegen nirgendwo zu erreichen. Der Arbeitnehmervertreter im Vorstand,
Arbeitsdirektor Fritz Potz erklärte: 'Während eines wilden Streiks verhandeln
wir nicht'. Doch die Herren werden sich noch wundern!"
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.2/3,Aachen Juli/Aug. 1973,S.16
27.08.1973:
Die Kommunistische Gruppe (KG) Aachen des AB gibt vermutlich heute die
Nr.2/3 ihrer 'Kommunistischen Arbeiterzeitung' (KAZ - vgl. Aug. 1973,
28.8.1973) für Juli/August mit 16 Seiten DIN A 4 unter Verantwortung von H.
Finken, mit der Kontaktadresse Elsaßstr.37 (Laden), wo die KG Montags von 17
Uhr 30 bis 19 Uhr 30 und Donnerstags von 18 bis 20 Uhr zu erreichen sei und
folgendem Leitartikel zum Kampf für TZL heraus:"
KOLLEGEN FORDERN ÜBERALL
TEUERUNGSZULAGE MUSS HER!
In der letzten Extraausgabe unserer KOMMUNISTISCHEN ARBEITERZEITUNG (vgl.
Aug. 1973,d.Vf.) haben wir gezeigt, wie die Kollegen überall in der BRD sich
gegen die unverschämte Preistreiberei mit spontanen Streiks gewehrt haben.
In Bayern sind die Kollegen noch einen Schritt weitergegangen. Auch sie haben
gesehen, daß der Kampf um höhere Löhne im Kapitalismus die wirksamste Waffe
der Arbeiter gegen die Inflation ist.
So haben in vielen Städten Süddeutschlands (und jetzt auch in Köln (vgl.
S1.*.1973,d.Vf.) fortschrittliche Gewerkschafter beschlossen, ein Komitee
'Kampf der Inflation' zu gründen. Dort haben sich Sozialdemokraten,
Parteilose, Kommunisten und christliche Arbeiter zu einer gemeinsamen Front
zusammengeschlossen. Wer fragt schon danach, welcher Partei einer angehört,
wenn er bereit ist, konsequent gegen den ständigen Abbau des Reallohns zu
kämpfen.
Die bayerischen Kollegen versuchen, den Kampf gegen die Inflation als
ständige Kampagne zu führen, d.h. die einzelnen Kämpfe zusammenzufassen und
die Arbeiter in allen Betrieben laufend über die Erfahrungen und Erfolge der
Kämpfe zu informieren.
Deshalb haben die Komitees Flugblätter herausgegeben, Kundgebungen und
Demonstrationen organisiert und damit überall bei den Kollegen Unterstützung
gefunden. Darüberhinaus konnten sie Kollegen und fortschrittlichen
Vertrauensleuten in vielen Betrieben helfen, Resolutionen und
Unterschriftensammlungen für Teuerungszulagen aufzustellen.
Betriebsversammlungen wurden endlich wieder zum Diskussionsort für die
Kollegen und nicht zum Plauderstündchen für die Kapitalistenvertreter. Auch
die Lehrlinge haben sich gemeinsam mit den älteren Kollegen für
Teuerungszulagen eingesetzt. In Stadtteilen fanden die Komitees große
Zustimmung bei der Bevölkerung. Denn auch Hausfrauen, Rentner, Schüler und
Studenten sind von der Inflation betroffen. Zusammen mit einem Straßentheater
unterstützen sie Bürgerinitiativen (BI,d.Vf.) z.B. gegen Mietwucher und
organisierten Informationsveranstaltungen. Im Herbst ist geplant, in allen
Städten Westdeutschlands Aktionen und Kundgebungen gegen die Preistreiberei
durchzuführen.
CDU/CSU: ERST RECHT KEIN AUSWEG!
Machen wir uns doch keine Illusionen, innerhalb dieses volksfeindlichen
kapitalistischen Wirtschaftssystems kann uns keine Regierung wirtschaftliche
Stabilität bescheren. Wir sind gezwungen, um mehr Lohn zu kämpfen und solche
räuberischen Sprüche des Wirtschaftsministers Friderichs (SPD,d.Vf*): 'Alle
müssen den Gürtel enger schnallen' zurückzuweisen. Erinnern wir uns doch, der
'Wirtschaftswunderbote' Ludwig Erhard verlangte damals und auch heute wieder:
'Maßhalten, maßhalten!'
Die CSU demonstriert sogar gegen die Inflation, um sich damit beliebt zu
machen. Sie hat aber hintenrum den Regierungsparteien 'volle Unterstützung'
bei den 'unpopulären Maßnahmen' zugesichert. Strauß hatte sich für eine
prinzipielle Kürzung des gesamten Haushaltes eingesetzt, hat aber wie die
ganze CDU/CSU-Fraktion der Erhöhung des Rüstungshaushaltes vorbehaltlos
zugestimmt.
In trauter Eintracht mit der SPD-Führung verlangt auch Narjes (CDU),
Vorsitzender des Wirtschaftsausschusses im Bundestag, von uns Bescheidenheit
bei den kommenden Tarifverhandlungen. Die SPD hält schon jetzt Vorschläge
bereit, die Einkommensgrenze für die Stabilitätsabgabe drastisch
herabzusetzen. Sie 'könnte so gezogen werden, daß alle Steuerzahler mit einem
zu versteuernden Jahreseinkommen von über 18 000 DM (Ledige), wenn nicht gar
über 12 000 DM zur Kasse gebeten werden' (Aachener Nachrichten, 31.7.1973).
So wie die SPD/FDP-Regierung den Lohnraub nicht verhindert, würde es die CSU/
CDU genausowenig, wäre sie an der Regierung. Warum haben denn bei den
Neuwahlen 1972 (BTW - vgl. 19.11.1972,d.Vf.) so viele Kollegen SPD gewählt?
Doch genau deswegen, weil die CSU/CDU sich die ganzen Jahre vorher durch ihre
offen arbeiterfeindliche Politik abgewirtschaftet hatte. Und da soll sie
plötzlich wieder Retter in der Not sein können?
Alle bisherigen Maßnahmen der Regierungen, ob die der großen Koalition oder
die der heutigen SPD/FDP-Regierung, haben dem Lohnabbau durch Inflation nicht
Einhalt gebieten können. Im Gegenteil, auch im staatlichen Bereich (Post,
Bahn usw.) wurden die Preise besonders hochgetrieben.
All diese Parteien sind Parteien des Monopolkapitals und vertreten
dementsprechend ausschließlich dessen Interessen. Die Politik dieser
bürgerlichen Parteien besteht darin, die Folgen der Geldentwertung auf die
arbeitende Bevölkerung abzuwälzen.
DER NÄCHSTE 'WINTER' KOMMT BESTIMMT
Und was tut jetzt die rechte SPD- und Gewerkschaftsführung?
Mittlerweile kann auch sie die Unzufriedenheit und Kampfbereitschaft der
Kollegen nicht mehr einfach übersehen oder sogar nur verurteilen. Immer
wortradikaler beteuert sie, daß die Arbeiter nun auch mal dran sind, und daß
man den Unternehmern auf die Finger klopfen müsse."
Berichtet wird von Äußerungen von IGM-Funktionären in Hessen (vgl. Aug. 1973)
und bundesweit (vgl. 17.8.1973) sowie von Finanzminister Schmidt (SPD) zum
Tarifgeschehen allgemein (vgl. 9.8.1973) und fortgefahren:"
Das ganze Gerede läuft darauf hinaus, die Kollegen jetzt, wo die
Kampfbedingungen günstig sind (die Auftragsbücher der Kapitalisten sind
voll), vom Kampf für höhere Löhne abzuhalten. Die Kollegen sollen warten bis
zum Winter, obwohl die Preise immer weiter steigen, die Kapitalisten immer
fetter werden. Dann, in der nächsten Tarifrunde, übernehmen die rechten
Gewerkschaftsführer mit Hilfe ihrer sozialdemokratischen Kumpane in der
Regierung für uns das Kämpfen - am grünen Tisch. Was dabei herauskommt, haben
wir oft genug erfahren. Sollen wir etwa warten, bis die Mark nur noch 10
Pfennig wert ist???"
Eingegangen wird auch auf:"
PREISE IN CHINA
Seit fast zwei Jahrzehnten hat es in der Volksrepublik China keine
Preiserhöhungen mehr gegeben:
- Preise für Grundnahrungsmittel, Medikamente, Radios und Fahrräder konnten
gesenkt werden
- Steuern und Mieten betragen nur wenige Prozent vom Lohn
- Jeder chinesische Arbeiter kann ein Viertel seines Monatsgehalts auf die
hohe Kante legen
- In der VR wird das Geld aber nicht durch laufende Geldentwertung immer
weniger, denn China hat die stabilste Währung der Welt!!!!"
Enthalten ist auch der:"
WITZ DES MONATS:
Ein Kollege kommt mit einer Beschwerde zum Betriebsleiter. Dieser sagt zu
ihm: 'Du bist wohl Kommunist?'
Daraufhin stellt sich der Kollege dumm: 'Was ist denn das, ein Kommunist?'
Der Betriebsleiter: 'Ach, ein Kommunist, das ist so einer, der immer eine
große Fresse hat, nichts arbeiten und viel Geld verdienen will.'
Darauf der Kollege: 'Ja, dann haben wir auch drei Kommunisten im Betrieb: den
Meister, den Direktor und den Betriebsleiter!'"
Berichtet wird mit Hilfe der 'KAZ' des AB (vgl. Juli 1973) über die
Sozialmieten (vgl. Juni 1973). Internationale Artikel behandeln die KSZE in
Europa (vgl. Aug. 1973) sowie Mozambique (vgl. Dez. 1972, Aug. 1973) und die
Haltung der Bundesregierung (vgl. 26.7.1973) und der SPD (vgl. Aug. 1973)
dazu.
Streikberichte aus dem IGM-Bereich in NRW (vgl. 24.8.1973) kommen von
Rheinstahl (vgl. 22.8.1973) aus den Werken Bielefeld-Brackwede (vgl.
22.8.1973), Dortmund (vgl. 24.8.1973), Duisburg-Wanheim (vgl. 23.8.1973) und
Gladbeck (vgl. Aug. 1973), von Ford Köln (vgl. 20.8.1973, 24.8.1973), der MF
Olbrich Bocholt (vgl. 20.8.1973), von AEG Küppersbusch Gelsenkirchen (vgl.
16.8.1973), von Rhein-Zink Datteln (vgl. 20.8.1973), von Opel Bochum (vgl.
22.8.1973) bzw. Opel Antwerpen in Belgien (vgl. 28.8.1973), von Pierburg Neuß
(vgl. 7.6.1973, 22.8.1973) sowie aus Herne von Dorn (vgl. 17.8.1973) und
Flottmann (vgl. 21.8.1973).
Prognostiziert wird:"
70 000 Kollegen an Rhein und Ruhr standen am Freitag im Kampf - heute werden
es noch mehr sein!
ALLE RÄDER STEHEN STILL, WENN DEIN STARKER ARM ES WILL!"
Aus dem IGM-Bereich wird berichtet aus Aachen im zweiten Leitartikel von
Valvo (vgl. 24.8.1973, 27.8.1973) sowie von Garbe-Lahmeyer (vgl. 22.8.1973)
und bezüglich der Sozialistischen Betriebsprojektgrupppe über:"
UNSERE KRITIK AM 'METALLARBEITER' SBPG
In unserem ersten Flugblatt (Kampftag 1.Mai (vgl. 23.4.1973,d.Vf.)) sagten
wir, daß sich Kollegen und ehemalige SBPG-Mitglieder zur Kommunistischen
Gruppe Aachen (KG Aachen) zusammengeschlossen haben. Wir setzen uns an dieser
Stelle mit der politischen Linie der Rest-SBPG (sie gibt weiterhin den
'Metallarbeiter' heraus) auseinander, um zu zeigen, daß diese Linie von
falschen Voraussetzungen ausgeht und die SBPG daher auch den Illusionen, die
die rechten SPD- und Gewerkschaftsführer unter den Arbeitern verbreiten,
nicht konsequent entgegentritt.
Am deutlichsten zeigte sich dies kurz vor den letzten Bundestagswahlen (BTW -
vgl. 19.11.1972,d.Vf.), als die SBPG (im Metallarbeiter 14 (vgl. 13.11.1972,
d.Vf.) behauptete, die SPD betreibe eine Reformpolitik im Interesse der
Arbeiterklasse. Schon damals konnte die SBPG ihre Einschätzung der SPD-
Politik nicht mit Tatsachen belegen, und seitdem hat sich noch klarer
gezeigt, daß die SPD keine Politik im Interesse der Arbeiterklasse betreibt,
sondern im Interesse der Kapitalisten, speziell der Monopolkapitalisten. Die
SBPG gibt zwar zu, daß die SPD die Interessen der Monopolkapitalisten
vertritt, ist aber gleichzeitig der Ansicht, daß die SPD keinen Angriff auf
die Lebensbedingungen der Arbeiterklasse führt. Sehen wir uns die Tatsachen
an: Bereits in der Regierungserklärung vom 19.1.1973 (vgl. 18.1.1973,d.VF.)
verkündete Brandt offen, daß die Arbeiterklasse von SPD-Reformen nichts zu
erwarten hat, er sagte, daß die Arbeiter gefälligst mehr arbeiten sollten,
wenn sie mehr haben wollten. Seit Beginn der letzten Tarifrunde in der
Metallindustrie (MTR der IGM,d.Vf.) drohte die SPD mit einem
Konjunkturzuschlag und hat ihn inzwischen in Form einer Erhöhung der
Mineralölsteuer (vgl. 1.4.1973,d.Vf.), durch die der Benzinpreis um ca. 5,5
Pfg. pro Liter erhöht wurde, erhoben. Im Zuge des Stabilitätsprogramms wurden
auch die Mittel für Schulbau, Krankenhäuser, Kindergärten, sozialen
Wohnungsbau usw. drastisch gekürzt. Dagegen wird der Unterdrückungsapparat
des Staates (Bundeswehr, Bundesgrenzschutz (BGS,d.Vf.), Polizei) ständig
weiter ausgebaut. (Vor kurzem wurde im Bundestag ein Militärhaushalt von 26,9
Mrd. DM verabschiedet (vgl. Aug. 1973,d.Vf.).) Geld für den Ausbau des
staatlichen Unterdrückungsapparates gegen die Arbeiterklasse ist also genug
da. Was sagt die SBPG dazu?
'Der SPD geht es in erster Linie um eine Ausdehnung des Staatshaushaltes.'
(Metallarbeiter 19 (vgl. Apr. 1973,d.Vf.))
Daß die Ausdehnung des Staatshaushaltes keineswegs zum Zweck von Reformen für
die Arbeiterklasse erfolgt, sondern mit dem Ziel, den staatlichen
Unterdrückungsapparat gegen die Arbeiterklasse immer weiter auszubauen,
verschweigt die SBPG. Denn das widerspricht ihrer Auffassung, daß die SPD
Vertreterin der Interessen des Monopolkapitals sei und zugleich eine
Reformpolitik im Interesse der Arbeiterklasse betreibe.
Die CDU/CSU wird (siehe Metallarbeiter 14) von der SBPG als eine Partei
eingeschätzt, in der zwar auch das Monopolkapital vertreten sei, das
Schwergewicht aber bei den kleineren und mittleren Kapitalisten liege. Wenn
das stimmte, wäre es höchst seltsam, daß der Großteil der Wahlunterstützung
für die CDU/CSU aus Kreisen des Monopolkapitals kam (was die Spatzen längst
von den Dächern pfeifen). Der Teil der Monopolkapitalisten, der die CDU/CSU
unterstützte, hat dann offenbar eine ganz falsche Einschätzung von dieser
Partei gehabt und hätte sich von der SBPG eines Besseren belehren lassen
sollen.
Was steckt hinter dieser falschen Einschätzung der CDU/CSU durch die SBPG?
Daß die Hauptkräfte der offenen Reaktion nicht aus dem Monopolkapital kämen,
sondern aus den Kreisen der kleinen und mittleren Kapitalisten. In
Wirklichkeit kommen die Hauptkräfte der offenen Reaktion aus Kreisen des
Monopolkapitals und im Schlepptau dieser Teile des Monopolkapitals befindet
sich eine Reihe mittlerer und kleinerer Kapitalisten.
Das heißt, auch in der Einschätzung der SBPG zeigt sich die Unterschätzung
des reaktionären Charakters des Monopolkapitals, die wir bei der SPD-
Einschätzung der SBPG schon nachgewiesen haben.
Zu welcher Politik die skizzierte falsche Einschätzung des Monopolkapitals
und der Parteien durch die SBPG führt, untersuchen wir im Folgenden an der
Position, die die SBPG in der Mitbestimmungsfrage bezieht.
Obwohl im Metallarbeiter 19 gezeigt wird, daß die seit 1951 in der
Montanindustrie bestehende paritätische Mitbestimmung nur den Interessen der
Kapitalisten diente, und den Arbeitern nichts als Nachteile brachte, heißt es
weiter: 'Die Enttäuschung über DIESE Mitbestimmung ist groß.' Und an einer
anderen Stelle im Metallarbeiter 19 wird gesagt, bei der Mitbestimmung sei es
'sehr unklar (!), wieweit ihrem (der Arbeiter) Interesse damit wirklich
gedient ist' und kritisiert, daß die Mitbestimmungsforderung (am 1.Mai) von
der Gewerkschaftsführung als 'isolierte Forderung' aufgestellt wurde. Im
Metallarbeiter 21 wird gesagt, 'daß die Mitbestimmung kein ausreichendes
Mittel ist'.
D.h. die Kritik der SBPG an der Forderung nach Paritätischer Mitbestimmung
ist keineswegs konsequent.
1. verbreitet die SBPG Illusionen, nämlich daß es eine Mitbestimmung geben
könne, die im Interesse der Arbeiter liege,
2. ist die SBPG der Ansicht, daß man NEBEN der Forderung nach Mitbestimmung
noch andere Forderungen stellen müsse, statt an ihrer Stelle.
Die SBPG meint also, daß man beides, die Forderungen der Gewerkschaftsführung
und die Forderungen der Arbeiter (z.B. nach Teuerungszulagen, Verringerung
der Arbeitshetze) in trauter Eintracht nebeneinander vertreten könne. Damit
arbeitet sie der rechten Gewerkschaftsführung, die sich manchmal (besonders
VOR Tarifrunden) wortradikal gebärdet, in die Hände.
Der falschen Einschätzung des Monopolkapitals und seiner Parteien durch die
SBPG entspricht ihre Verbreitung von Illusionen über den Charakter des
Monopolkapitals und ihre versöhnlerische Haltung gegenüber SPD- und
Gewerkschaftsführung. Dies zu einer Zeit, wo immer mehr Kollegen die
Arbeiterfeindlichkeit der Politik der rechten SPD-Führer und der
Mitbestimmungsbetrug der Gewerkschaftsführung klar wird.
Trotz den klaren politischen und ideologischen Unterschieden zwischen uns und
der SBPG sind wir bereit, in solchen konkreten Tagesfragen, in denen sich
Übereinstimmung erzielen läßt und eine Aktionseinheit sinnvoll ist, auch mit
der SBPG zusammenzuarbeiten."
Ein weiterer Artikel behandelt die:"
SPALTERTAKTIK
Mit einer ganzen Latte von Verleumdungen versuchen die Kapitalisten die
einheitliche Kampffront der Kollegen in den spontanen Streiks für
Teuerungszulagen zu spalten und weitere Arbeitsniederlegungen zu verhindern:
- indem sie einen Keil zwischen deutsche und ausländische Kollegen treiben
wollen. Sie behaupten, die ausländischen Kollegen hätten die Streiks
angezettelt.
Tatsache ist, daß überall deutsche und ausländische Kollegen eine
einheitliche Kampffront bilden und daß die ausländischen Kollegen mit in den
vordersten Reihen der Streikfront stehen, weil es ihnen z.T. noch schlechter
geht als den deutschen Kollegen. Sie haben erkannt, daß sie sich nur
gemeinsam gegen die Ausbeuter wehren können.
- indem sie die Streikenden von den Gewerkschaften trennen wollen.
Sie behaupten, daß die spontanen Streiks 'eine bedauerliche
Autoritätseinbuße der Gewerkschaften bedeuten' (NRZ, 25.8.1973). Daran ist
kein Wort wahr. In vielen Orten, z.B. Mülheim (Ruhr) steigt die Zahl der
Gewerkschaftsmitglieder erheblich. In Wirklichkeit jammern die Kapitalisten,
daß der rechten Gewerkschaftsführung die Felle immer mehr davon schwimmen.
Weiter behaupten die Kapitalisten, daß die Streiks die Tarifautonomie der
Gewerkschaften bedrohen. In Wirklichkeit hat die rechte Gewerkschaftsführung
durch ihre Lohnraubpolitik die Tarifautonomie unterhöhlt. Deshalb haben immer
mehr Kollegen die Durchsetzung ihrer Interessen in die eigene Hand genommen.
Die Kapitalisten haben Angst vor der Solidarität der Kollegen, die durch die
Streiks gestiegen ist. Sie wissen, daß nach diesen Kämpfen die Kollegen
gestärkt in die nächste Tarifrunde gehen, und die rechte Gewerkschaftsführung
die Profite der Unternehmer dann längst nicht mehr so stark schützen kann wie
noch in der letzten Tarifrunde, kurz, sie fürchten, daß die Gewerkschaften
wieder zu Kampforganisationen der Arbeiterklasse werden und eine wirkliche
Tarifautonomie wieder hergestellt wird.
- indem sie die Kommunisten von den anderen Kollegen trennen wollen.
'Radikale wühlen' schreibt BILD. Sind denn nicht sozialdemokratische,
parteilose und kommunistische Arbeiter gleichermaßen von der Preistreiberei
betroffen? Die Kommunisten sind ein Teil der Arbeiterklasse! Weil jetzt auch
einige Studenten vor den Werkstoren auftauchen, versuchen die Kapitalisten
und ihre Presse unverschämt zu behaupten, daß die Kommunisten Lehrer,
Studenten usw. seien, kurz, daß sie kein Teil der Arbeiterklasse seien.
Natürlich verteilen wir Kommunisten auch vor dem Werkstor, von außen, um alle
Kollegen zu informieren, um sie zu unterstützen.
Kollegen, die Kommunistenhetze, die jetzt wieder verstärkt wird, hat das
Ziel, die einheitliche Kampffront der Arbeiter zu durchbrechen. Sie nützt nur
den Kapitalisten.
REGIERUNG UND GEWERKSCHAFTSFÜHRUNG
Regierung und Gewerkschaftsführung suchen jetzt wieder, über die Köpfe der
Kollegen hinweg, Zuflucht in Mauscheleien mit den Kapitalisten. Gleichzeitig
fallen sie den streikenden Kollegen in den Rücken, indem sie die spontanen
Streiks für illegal und gewerkschaftsfeindlich erklären. SPD-Kühn (vgl.
S5.*.1973,d.Vf.) sagte: 'Die wilden Streiks sind, wenn sie auf breiter Ebene
fortgesetzt werden, das Ende gewerkschaftlicher Solidarität. Ich warne vor
Prozessen der inneren Zersetzung.' Dabei sind es gerade Kühn und Konsorten,
die die Solidarität der Kollegen zu zersetzen versuchen.
CDU/CSU
Auf der Empörung der Arbeiter versuchen die Reaktionäre der CDU/CSU mit
skrupelloser Demagogie ihr Süppchen zu kochen.
CSU-Strauß erklärte, die Kaufkraft der Löhne werde durch Inflation und
heimliche Steuererhöhungen verringert. Die Kumpanei zwischen Regierung und
DGB-Führung wirke sich zu Schaden der Arbeiter aus!
So versuchte gerade Gewerkschaftsfeind Nr.1 Strauß sich als Vertreter der
Arbeiter aufzuspielen. Ein Strauß, dem die Stabilitätspolitik der SPD/FDP
Regierung gegen die Arbeiter nie hart genug war!
Die Taktik der CDU/CSU ist klar: das schwindende Vertrauen der Arbeiter in
die SPD/FDP Regierung in ihre schwarze Tasche zu lenken. Strauß wettert gegen
das Monopolkapital, obwohl er selbst der Befehlsempfänger der reaktionärsten
Kreise des Monopolkapitals ist. Das ist die gleiche Taktik, die die
Faschisten in der Weimarer Republik angewandt haben, um in die Arbeiterschaft
einzudringen.
Die CDU/CSU ist keine Alternative für uns Arbeiter. Wir müssen uns unsere
eigene Partei, die Partei der Arbeiter, die Kommunistische Partei aufbauen.
Das ist die Alternative."
Die Seiten der 'Kämpfenden Jugend' (KJ) berichten aus dem IGM-Bereich aus
Aachen von Rhein-Nadel (vgl. Jan. 1973, Mai 1973) und von Lehrlingen in
München (vgl. 25.6.1973), u.a. bei Agfa (vgl. 25.6.1973) und bei Bosch
Stuttgart (vgl. Aug. 1973).
Zum JuArschG heißt es:"
JUGENDARBEITSSCHUTZGESETZ
Das 1960 (vgl. 1960,d.Vf.) vom Bundestag verabschiedete 'Gesetz zum Schutz
der arbeitenden Jugend' schränkt die Lohnarbeit der Jugendlichen zwar ein,
die Interessen der Kapitalisten werden dadurch aber kaum beeinträchtigt.
Im Gegensatz zum Frühkapitalismus, in dem Kinder manchmal schon ab fünf
Jahren arbeiten mußten, hat heute das Kapital Interesse an 'qualifizierten'
Arbeitern, da die meisten Arbeiten gar nicht mehr von Kindern ohne schulische
Vorbildung ausgeführt werden können. Außerdem zwang der Kampf der
Arbeiterklasse den Staat, in dieser Frage Zugeständnisse zu machen.
Trotzdem ist es klar, daß es in einem System, das sich nicht an den
Interessen der Arbeiter und anderen Werktätigen, sondern am Profit
orientiert, keinen wirklichen Jugendarbeitsschutz geben kann.
Folglich ist auch das 'Gesetz zum Schutze der arbeitenden Jugend' so
angelegt, daß es zwar vieles verbietet (Nacht-, Samstags-, Sonntags-, Akkord-
und Kinderarbeit) aber alles durch Ausnahmebestimmungen wieder zuläßt. Wo
Ausnahmeregelungen nicht möglich sind, verstoßen die Unternehmer einfach
gegen das Gesetz. Nach einem Bericht des DGB ergaben sich für 1970: 67 725
ermittelte Verstöße gegen das Gesetz. Nach Schätzungen von Experten betragen
die NICHT registrierten Verstöße jedoch rund eine Million!
Dieser miserablen Lage wird sich die arbeitenden Jugend immer stärker bewußt
und sie kämpft heute verstärkt für eine Verbesserung des
Jugendarbeitsschutzes.
In diesem Kampf müssen Erfolge errungen werden. Ein besseres
Jugendarbeitsschutzgesetz (JASCHG) schafft jedoch nicht die kapitalistischen
Profitinteressen ab und bewahrt damit auch grundsätzlich die Gesundheit der
jugendlichen Arbeiter nicht vor Schäden. Nur der Sturz der kapitalistischen
Ausbeuter und die Errichtung der politischen Macht der Arbeiterklasse wird
das Übel an der Wurzel ausrotten können.
Im folgenden soll versucht werden, etwas Licht in das Paragraphendunkel des
bestehenden JASCHG zu bringen.
Im PARAGRAPHEN 10 wird der reaktionäre Charakter des Gesetzes deutlich:
8 Stunden Arbeitszeit täglich bei 40 Wochenstunden unter 16 und 33 über 16
Jahren.
Im PARAGRAPHEN 11 werden dem Kapitalisten noch zusätzlich 3 Arbeitsstunden
gewährt, wenn 'dringende Gründe des Allgemeinwohls' es erfordern. Daß diese
Ausnahme durchaus eine Regel ist, zeigt eine Umfrage des Arbeitsministeriums,
nach der 40% der Auszubildenden über 40 Stunden, davon jeder vierte über 43
Stunden arbeiten. Die Folge: Im Jahre 1970 hatten z.B. ein Drittel aller
vierzehnjährigen Lehrlinge schon einen erheblichen gesundheitlichen Schaden
davongetragen (Untersuchung des baden-württembergischen Arbeits- und
Sozialministeriums). Schon für erwachsene Kollegen sind heute acht Stunden
Arbeit zuviel. (Nur ein Drittel aller Arbeiter erreichen das
Normalrentenalter; zwei Drittel sind vorher schon kaputt).
Lehrlinge wissen genau wie schwer es ist, nach acht Stunden Arbeit noch
Aufgaben für die Berufsschule und Berichte für den Betrieb zu machen. Wir
brauchen mehr Freizeit um uns zu erholen, aber ebenso um uns politisch und
gewerkschaftlich aktiv betätigen zu können, um z.B. für die Verbesserung des
Arbeitsschutzes zu kämpfen.
Unsere Forderung lautet deshalb:
SIEBEN STUNDEN TÄGLICH UND FÜNF TAGE IN DER WOCHE BEI VOLLEM LOHNAUSGLEICH
Aus den gleichen Gründen ist es notwendig, wie auch der DGB fordert, daß
- der Urlaub von bisher 24 Arbeitstagen auf 36 Tage verlängert wird,
- die Frühstücks- und Mittagspausen auf die Arbeitszeit angerechnet werden,
- die Lehrlinge an Berufsschultagen freigestellt werden und daß diese Zeit
auf die Arbeitszeit angerechnet wird.
Zwar werden in den PARAGRAPHEN 14 - 16 und 18 Ruhepausen, tägliche Freizeit,
Nacht- und Sonntagsruhe geregelt, aber der große Haken kommt in PARAGRAPH 20:
Bei 'VORÜBERGEHENDEN UND UNAUFSCHIEBBAREN ARBEITEN' finden diese Regelungen
KEINE ANWENDUNG. Wann so ein 'Notfall' eintritt, bestimmt der Kapitalist;
auch wenn er sich beim Gewerbeaufsichtsamt erst eine 'Genehmigung' holen muß.
Weiter werden die Lehrlinge nach diesem Gesetz nicht einheitlich behandelt.
Denn die Regelungen über Nacht- und Sonntagsruhe und über den Frühschluß an
Samstagen gelten nicht für Gaststätten, Bäckereien, Friseure,
Reparaturwerkstätten usw.
Deshalb:
FÜR EIN JASCHG OHNE AUSNAHMEBEDINGUNGEN
PARAGRAPH 38 zeigt besonders deutlich, welchen Wert das Gesetz für den
Gesundheitsschutz hat. In Absatz 1 wird Akkord- und Fließbandarbeit verboten.
In Absatz 2 aber werden Ausnahmen zugelassen:
'wenn die Art der Arbeit und das Arbeitstempo eine Beeinträchtigung der
Gesundheit... oder der geistigen Entwicklung der Jugendlichen nicht
befürchten lassen.'
Diese Ausnahmebestimmung ist besonders arbeiterfeindlich. Erstens überläßt
sie den Kapitalisten die Entscheidung über Akkordarbeit von Jugendlichen. Und
zweitens ist eine Erfahrung der Arbeiterklasse 'Akkord ist Mord', denn Akkord
bedeutet eine überdurchschnittliche Arbeitsbeanspruchung und ist damit immer
gesundheitsschädigend!
Deshalb:
FÜR EIN VERBOT JEDER AKKORD- UND FLIESSBANDARBEIT!
Nach PARAGRAPH 45 müssen sich Jugendliche vor Beginn eines
Arbeitsverhältnisses und spätestens zwölf Monate danach einmal ärztlich
untersuchen lassen. Dadurch ist jedoch nicht gewährleistet, daß körperliche
und geistige Schäden, die durch die Arbeit verursacht werden, sofort entdeckt
werden.
Deshalb:
FÜR REGELMÄSSIGE GESUNDHEITSUNTERSUCHUNGEN ALLE SECHS MONATE
Von den Verstößen gegen das Gesetz werden von den Gewerbeaufsichtsämtern nur
ca. 5% erfaßt. Davon werden 5% von der Justiz geahndet.
Von diesen 5%, die die Justiz verfolgt, wurden z.B. 1968 nur ein Promille
bestraft, d.h. GANZE NEUNUNDVIERZIG von 50 989!
Das beweist die Wirkungslosigkeit des Gesetzes.
Der Kapitalist hat von der Klassenjustiz im Extremfall ein Jahr Gefängnis,
meist jedoch nur eine lächerlich geringe Geldbuße - die er durch die Verstöße
schon vorher reingeholt hat - zu erwarten:
Z.B. bei Überschreiten der zulässigen Arbeitszeit UM MEHR ALS ZWEI STUNDEN:
Dauer des Verstoßes Buße
bis 2 Wochen 100 DM
2 - 8 Wochen 150 DM
mehr als 8 Wochen 200 DM
Von den Gewerbeaufsichtsämtern hat er ebenso wenig zu befürchten, denn deren
Aufgabe besteht nach einer Dienstanweisung in 'taktvoller Unterstützung' und
'wohlwollender Beratung' der Kapitalisten.
Deshalb:
FÜR EINE WESENTLICHE VERSCHÄRFUNG DES STRAFKATALOGS BEI DER VERLETZUNG DES
JASCHG
Was allerdings dabei herauskommt, wenn wir darauf warten, daß der Staat
unsere Forderungen an ein besseres Jugendarbeitsschutzgesetz verwirklicht,
zeigen die bisherigen Erfahrungen: Nichts!
Wir kommen nur weiter, wenn wir uns in der Gewerkschaft organisieren, unsere
Erfahrungen austauschen und gemeinsam den Kampf führen!"
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.2/3,Aachen Juli/Aug. 1973
11.06.1975:
In der Nr.23 ihrer 'Roten Fahne' (RF - vgl. 4.6.1975, 18.6.1975) berichtet die KPD aus Aachen u.a. aus der IGM über OJA und Ortsverwaltung.
Q: Rote Fahne Nr.23,Köln 11.6.1975
14.11.1976:
Der AB gibt seine 'Kommunistische Arbeiterzeitung' Nr.100 (vgl. 31.10.1976,
28.11.1976) heraus.
Es berichtet die Sympathisantengruppe Aachen u.a. aus dem IGM
OV.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.100,München 14.11.1976
28.11.1976:
Der AB gibt seine 'Kommunistische Arbeiterzeitung' (KAZ) Nr.101 (vgl.
14.11.1976, 12.12.1976) heraus und berichtet u.a. von der IGM-Verwaltungsstelle
Aachen (Bezirk Köln).
Die Kämpfende Jugend (KJ) berichtet u.a. von Lehrlingen in der IGM-
Verwaltungsstelle Aachen.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.101,München 28.11.1976
August 1977:
In Aachen gibt die Sympathisantengruppe des AB vermutlich im August die
Nr.23 ihrer 'Aachener Arbeiterzeitung' (AAZ) (vgl. Juni 1977, **.**.1977)
heraus.
Eingegangen wird u.a. auf die IGM-Verwaltungstellen Aachen, Hilden und Köln
in NRW, Hamburg, Bremen, Bad Kreuznach in Rheinland-Pfalz, Augsburg in Bayern
und Darmstadt, Frankfurt, Kassel und Offenbach in Hessen.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.120,München 6.9.1977
18.09.1977:
Vom 18. bis 24.9.1977 findet der 12.Gewerkschaftstag der IG Metall (IGM -
vgl. 15.9.1974, **.**.197*) statt.
Anträge für die 35-Stundenwoche werden, laut SAG, u.a. von der Verwaltungstelle
Aachen gestellt.
Q: Sozialistische Arbeiterzeitung Nr.31 und 32,Frankfurt 14.9.1977 bzw. 28.9.1977
September 1969:
Diesen Monat kommt es, laut IMSF, zu Streiks bei der Elektromaschinenfabrik Garbe, Lahmeyer und Co. in Aachen.
Q: IMSF:Die Septemberstreiks 1969,Frankfurt Nov. 1969
22.08.1973:
Die Kommunistische Gruppe (KG) Aachen des AB berichtet am 27.8.1973 vermutlich von heute über einen Warnstreik bei Garbe und Lahmeyer Aachen, vermutlich für eine Teuerungszulage (TZL).
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.2/3,Aachen Juli/Aug. 1973,S.4
12.10.1973:
In Aachen findet, laut KPD, bei der Elektro- und Feinmechanik (Elfa - Bosch-
Tochter, ex Garbe-Lahmeyer, 315 Besch.) ein Streik gegen die für den Jan.
1974 drohende Stillegung statt.
Neben der DKP greift auch die GOG Philips der KPD mit einem Flugblatt ein.
Q: Rote Fahne Nr.42,Dortmund 17.10.1973
Februar 1975:
Der AB gibt die Nr.56 seiner 'Kommunistischen Arbeiter Zeitung' (KAZ) (vgl.
Jan. 1975, März 1975) heraus und berichtet von Garbe-Lahmeyer Aachen, wo bis
Anfang Dez. 1974 noch 1 180 Personen beschäftigt waren.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.56,München Feb. 1975
11.01.1976:
Der AB gibt die Nr.78 seiner 'Kommunistischen Arbeiter Zeitung' (KAZ) (vgl.
14.12.1975, 25.1.1976) heraus.
Aus Aachen wird u.a. berichtet Garbe und Lahmeyer
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.78,München 11.1.1976
04.04.1976:
Der AB gibt die Nr.84 seiner 'Kommunistischen Arbeiter Zeitung' (KAZ) (vgl.
21.3.1976, 18.4.1976) heraus. U.a. wird mit Hilfe der eigenen 'Aachener
Arbeiterzeitung' aus Aachen berichtet von Garbe und Lahmeyer.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.84,München 4.4.1976
18.04.1976:
Der AB gibt die Nr.85 seiner 'Kommunistischen Arbeiter Zeitung' (KAZ) (vgl.
4.4.1976, 2.5.1976) heraus. Mit Hilfe der 'Aachener Arbeiterzeitung' wird u.a. berichtet aus
Aachen von Garbe und Lahmeyer, wo es drei Warnstreiks gab.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.85,München 18.4.1976
31.10.1976:
Der AB gibt seine 'Kommunistische Arbeiterzeitung' Nr.99 (vgl. 17.10.1976,
14.11.1976) heraus und berichtet aus Aachen u.a. von Garbe Lahmeyer.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.99,München 31.10.1976
17.01.1977:
Bei Garbe-Lahmeyer Aachen findet, laut SAG, vermutlich im Januar ein Streik
statt.
Die KPD (vgl. 26.1.1977) berichtet vermutlich aus dieser Woche über einen
MTR-Warnstreik in Aachen.
Q: Rote Fahne Nr.4,Köln 26.1.1977;
Sozialistische Arbeiterzeitung Nr.16,Frankfurt 26.1.1977
06.02.1977:
Der AB gibt seine 'Kommunistische Arbeiterzeitung' Nr.105 (vgl. 23.1.1977,
20.2.1977) heraus und berichtet u.a. von Garbe-Lahmeyer Aachen.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.105,München 6.2.1977
15.11.1977:
Der AB gibt seine 'Kommunistische Arbeiterzeitung' Nr.125 (vgl. 1.11.1977,
29.11.1977) heraus und berichtet aus Aachen mit Hilfe der eigenen 'Aachener
Arbeiter Zeitung' (AAZ) von Garbe Lahmeyer.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.125,München 15.11.1977
November 1971:
Die KPD (vgl. 3.12.1971) berichtet vermutlich aus dem November:"
AACHEN
Seit einigen Monaten wird an unserem Betrieb die ROTE FAHNE verkauft. Beim
Lesen der ROTEN FAHNE erschienen mir besonders die Arbeiterkorrespondenzen
wichtig. Gerade in den Arbeiterkorrespondenzen können wir Arbeiter immer
wieder die Praktiken der Kapitalisten gegenüber der Arbeiterklasse entlarven.
KLIMAANLAGE VERPESTET DIE LUFT
Ich muß noch hinzufügen, daß bei Krantz Klimaanlagen aller Größenordnungen
hergestellt werden.
'Großzügig' ließ die Geschäftsleitung auch einen kleinen Teil der Belegschaft
in den Genuß von Klimaanlagen am Arbeitsplatz kommen. Vorfinden kann man die
Klimaanlagen in den verschiedenen Büros. Ganz anders jedoch sieht es in den
alten Werkshallen aus. Als Beispiel möchte ich hier die Gerüstemontage- und
Drehereihalle, in der ich selbst arbeite, herausgreifen.
Hier haben sich die Kapitalisten eine besonders 'wirkungsvolle' Klimaanlage
einfallen lassen. Diese 'Klimaanlage', die Krantz selbst gebaut hat, saugt
den in der halle unten entstandenen Mief ein und stößt ihn oben erwärmt
wieder aus. Den ganzen Tag über sind eine große Anzahl Schweißgeräte in
Betrieb. Diese verursachen einen starken Qualm und Gestank.
Will man von einem Ende der Halle zum anderen sehen, so wird einem meistens
die Sicht durch dicke blaue Rauchschwaden genommen. daß sich das Einatmen
dieser unreinen Luft acht Stunden am Tag nicht gerade günstig auf die
Gesundheit der dort arbeitenden Kollegen auswirkt, dürfte jedem sofort klar
sein. Geschimpft haben die Kollegen schon oft über diesen unhaltbaren
Zustand, aber geändert wurde doch nichts.
Doch nicht nur am Arbeitsplatz der Kollegen sparen die Krantz-Kapitalisten,
selbst in den Umkleideräumen wurden nur unzureichende Klimaanlagen eingebaut.
Das hat zur Folge, daß bei Regenwetter die Kleidung morgens naß aufgehangen
wird und sich am Abend im gleichen Zustand noch befindet. Oder wenn man sich
am Freitagabend geduscht hat und sich Montagabend mit demselben Handtuch
wieder abtrocknen will, ist das Handtuch immer noch klatschnaß.
Kollegen, was bezwecken nun die Krantz-Kapitalisten mit der unterschiedlichen
Behandlung der Belegschaft? Sie verfolgen die alte Taktik aller Kapitalisten,
die Einheit der Belegschaft durch unterschiedliche Behandlungsweise zu
verhindern und ihr so die Möglichkeit des solidarischen Kampfes zu
erschweren.
Wie dies in der Praxis aussieht, weiß jeder: Die Angestellten schauen auf uns
herab als die, die die dreckige Arbeit machen, und wir sind neidisch auf die
Angestellten, die bessere Arbeitsbedingungen haben und sich nicht dreckig
machen müssen. Und das, obwohl wir schließlich, Arbeiter wie Angestellte,
Werktätige sind.
Es kommt also darauf an, dieser Taktik der Kapitalisten nicht auf den Leim zu
gehen und die Einheit der ganzen Belegschaft dieser Taktik
entgegenzustellen."
Q: Rote Fahne Nr.31,Berlin 3.12.1971,S.3
06.02.1977:
Der AB gibt seine 'Kommunistische Arbeiterzeitung' Nr.105 (vgl. 23.1.1977, 20.2.1977) heraus und berichtet u.a. von Krantz.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.105,München 6.2.1977
April 1973:
Die Kämpfende Jugend (KJ) der Kommunistischen Gruppe (KG) Aachen des AB
berichtet vermutlich ua. aus dem April von Rhein-Nadel (vgl. Mai 1973):"
RHEIN-NADEL:
SERIENARBEIT FÜR 'AUSZUBILDENDE'
Wir berichten hier, wie bei Rhein-Nadel die Proteste der Lehrlinge gegen die
Serienarbeit behandelt wurden:
Ende des Jahres 1972 wurde die Lehrwerkstatt bei Rhein-Nadel dem
Fertigungsleiter Schäffer übergeben, weil der Ausbildungsmeister die Abteilung
verlassen hatte.
Und prompt wurde die Serienarbeit für Lehrlinge erhöht.
Anfang 1973 wandten sich einige Lehrlinge an die Jugendvertretung, die sofort
den Betriebsrat informierte.
WAS TAT DER BETRIEBSRAT?
Vertrat er die Interessen der Lehrlinge? Nein im Gegenteil, um
Unannehmlichkeiten aus dem Wege zu gehen, versuchte er die Sache zu vertuschen.
Betriebsrat Speckens marschierte in die Lehrwerkstatt und tat so, als ob er von
der Serienarbeit nichts wisse und stellte den Lehrlingen blöde Fragen, z.B.:
'Wie gefällt es euch hier?'
Dann überprüfte er die Arbeit von zwei Lehrlingen (ca. 15 Jahre alt), die
zufällig gerade mal Lehrarbeit statt Serienarbeit machten. Anstatt weitere
Lehrlinge zu überprüfen rannte er zur Jugendvertretung und schiß sie zusammen,
glaubte damit das Thema Serienarbeit vom Tisch zu haben. Doch die Kollegen der
Jugendvertretung ließen nicht locker. Sie besorgten sich Lohnscheine, aus denen
hervorging, daß in der Lehrwerkstatt fast nur Serienarbeit gemacht wurde, z.B.
ein Lehrling mußte 600 Teile an einem Stück entgraten.
Nun konnte Betriebsrat Speckens die Serienarbeit nicht länger leugnen. Statt
dessen versuchte er sie jetzt zu rechtfertigen: JEDE FIRMA VERSUCHE DIE KOSTEN
SO NIEDRIG WIE MÖGLICH ZU HALTEN. Damit stellte er sich offen auf die Seite der
Rhein-Nadel-Kapitalisten. Er behauptete, daß man nichts zu ändern brauche, wenn
keine Gefährdung des Ausbildungsziels bestehe. Dabei hatte die Zwischenprüfung
im Frühjahr 1973 (Durchschnittsnote 4 - 5) klar gezeigt, daß die Ausbildung bei
Rhein-Nadel miserabel ist. Betriebsrat Speckens behauptete natürlich, die
Kollegen wären faul gewesen.
Bei weiteren Gesprächen, an denen der Betriebsrat, der Fertigungsleiter und der
IGM-Sekretär Heuser teilnahmen, zeigte Speckens seine verräterische Haltung
noch deutlicher. Auf das Argument, nach dem Berufsbildungsgesetz (BBiG,d.Vf.)
sei Serienarbeit unzulässig, antwortete er:
'DIE JUGENDVERTRETER SOLLEN SICH NICHT AN GESETZE HALTEN, DIE GESCHÄFTSLEITUNG
TUT DIES JA AUCH NICHT.' Mit anderen Worten: wenn die Kapitalisten sich nicht
an Gesetze halten, sollen die Lehrlinge nicht auf ihre Rechte pochen. Darüber
empörte sich selbst Heuser. Er schlug vor, mit Hilfe der Lohnscheine eine
Aufstellung über das Ausmaß der Serienarbeit zu machen. Die Aufstellung zeigte
ganz klar, daß im Durchschnitt mehr Serienarbeit als Lehrarbeit von den
Lehrlingen gemacht werden mußte.
Aber auch jetzt verfolgte Speckens seinen arbeiterfeindlichen Kurs weiter. Erst
behauptete er, die zur Aufstellung herangezogenen Lohnscheine seien nicht
vollständig, als das nicht zog, verkündete er: 'Nach den Lohnscheinen ist die
Serienarbeit ja rückläufig'. Jetzt hatten die Jugendvertreter das ständige
Abwürgens von Speckens satt und wollten mit einem Flugblatt auch die älteren
Kollegen über die Serienarbeit und das Verhalten des Betriebsrates informieren.
Nun versuchte der 1.Bevollmächtigte der IGM, Bieth, die Jugendvertretung
hinzuhalten. Denn nach Bieth's Auffassung waren noch nicht alle Möglichkeiten
ausgeschöpft."
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.2/3,Aachen Juli/Aug. 1973,S.8f
Mai 1973:
Die Kämpfende Jugend (KJ) der Kommunistischen Gruppe (KG) Aachen (vgl.
27.8.1973) des AB berichtete von der Serienarbeit für Lehrlinge bei Rhein-
Nadel (vgl. Apr. 1973) und sodann über die:"
JUGENDVERSAMMLUNG IM MAI 1973
Der Fertigungsleiter hatte vor der Jugendversammlung noch schnell alle
Lehrlinge zusammengetrommelt, um sie einzuschüchtern. Doch diese nach dem
Betriebsverfassungsgesetz (BVG,d.Vf.) verbotene Aktion hatte nicht viel
Erfolg. Als Betriebsrat Speckens die Jugendvertretung in Sachen Serienarbeit
angriff, packten einige Lehrlinge aus. Sie erzählten, wieviel Serienarbeit
sie gemacht hatten. Wieder ließ Speckens eines seiner Ablenkungsmanöver vom
Stapel. Er behauptete: 'IN UNSEREM BETRIEB GIBT ES KEINE MISSTÄNDE'. Diese
Behauptung wurde nur belächelt. Während der Jugendversammlung legte sich
Heuser (IGM-Sekretär,d.Vf.) mit Speckens an, um den Eindruck zu erwecken, er
stände auf der Seite der Jugendlichen. Doch sofort nach der Versammlung
versuchte er wieder zu vermitteln. Er schlug ein Gespräch mit dem Firmenboß
Klaus Pavel vor.
Das Gespräch fand nie statt. Als die Jugendvertretung trotzdem nicht
aufsteckte, drohte der Betriebsratsvorsitzende Offergeld mit seinem
Rücktritt, falls doch ein Flugblatt erscheine. Außerdem habe er das Wort von
Pavel, daß sich alles ändern würde. Auch dürfe die Jugendvertretung in die
Lehrwerkstatt gehen und dort die Arbeit kontrollieren. Das heißt, alles
bleibt beim alten.
Wie verhielt sich Heuser weiter?
Nachdem seine Vermittlungsversuche fehlgeschlagen waren ließ er die Lehrlinge
im Stich, um so einen Konflikt mit dem Firmenboß Pavel und seinem Betriebsrat
zu vermeiden. Trotzdem bleibt es weiter die Aufgabe der Lehrlinge und ihrer
Jugendvertretung, den Kampf gegen die Serienarbeit fortzusetzen.
Um diesen Kampf wirkungsvoll führen zu können, brauchen die Jugendvertreter
bei Rhein-Nadel außer der Unterstützung der Lehrlinge und älteren Kollegen im
Betrieb auch die Unterstützung von Jugendvertretungen aus anderen Betrieben."
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.2/3,Aachen Juli/Aug. 1973,S.9
12.12.1973:
Die KPD gibt ihre Rote Fahne Nr.50 (vgl. 5.12.1973, 19.12.1973) heraus.
Eingegangen wird auch auf die Rhein-Nadelfabrik in Aachen.
Q: Rote Fahne Nr.50,Dortmund 12.12.1973
16.12.1975:
Die KPD gibt ihren 'Roten Fahne Pressedienst' (RFPD) Nr.6 (vgl. 9.12.1975,
23.12.1975) heraus und berichtet u.a. von Siro-Hydraulik Aachen (IGM-Bereich).
Q: Rote Fahne Pressedienst Nr.6,Köln 16.12.1975
Oktober 1972:
Bei den Waggonfabriken in Aachen, Düsseldorf (DÜWAG) und Krefeld-Uerdingen
gibt die DKP erstmals ihr 'Waggon Echo' heraus, welches zuvor nur in
Düsseldorf erschien (vgl. März 1972) heraus.
Q: Waggon Echo,Düsseldorf Okt. 1972
Mai 1977:
Vermutlich im Mai gibt die AB-Sympathisantengruppe Aachen ihre 'Aachener
Arbeiter Zeitung' (AAZ) Nr.20 (vgl. Juni 1977) heraus, in der sie sich u.a.
mit Talbot befaßt.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.113,München o.J. (1977)
31.05.1977:
Der AB gibt vermutlich heute seine 'Kommunistische Arbeiterzeitung' Nr.113
(vgl. 14.5.1977, 14.6.1977) heraus.
Die Kämpfende Jugend (KJ) berichtet mit Hilfe der 'Aachener Arbeiter Zeitung'
Nr.20 von Talbot Aachen.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.113,München o.J. (1977)
18.04.1970:
Die DKP gibt die Nr.16 des Regionalteils NRW ihrer 'Unsere Zeit' (UZ)
heraus (vgl. 11.4.1970, 25.4.1970).
In Aachen unterstützte die Betriebsprojektgruppe (BPG), die laut DKP an der
TH angesiedelt ist, ein DKP-Flugblatt bei Trumpf im NGG-Bereich.
Q: Unsere Zeit - Ausgabe NRW Nr.16,Essen 18.4.1970
29.11.1972:
In der Nr.71 der 'Roten Fahne' (vgl. 21.11.1972, 6.12.1972) berichtet die
KPD u.a. über die Auftragsarbeit für Trumpf Schokoladen (NGG-Bereich) in der
JVA Aachen.
Q: Rote Fahne Nr.71,Dortmund 29.11.1972
24.10.1973:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' Nr.43 (vgl. 17.10.1973, 31.10.1973) heraus.
Die Ortsleitung Aachen befaßt sich mit den Ausländerwohnheimen u.a. von
Trumpf. Ein weiterer Bericht aus Aachen behandelt u.a. Zentis.
Q: Rote Fahne Nr.43,Dortmund 24.10.1973
16.09.1974:
Heute blockieren, laut KPD OL Aachen, 3 000 Bauern den Grenzübergang Köpfchen bei Aachen.
Q: Rote Fahne Nr.39,Dortmund 25.9.1974
06.02.1977:
Der AB gibt seine 'Kommunistische Arbeiterzeitung' Nr.105 (vgl. 23.1.1977, 20.2.1977) heraus und berichtet u.a. von Trumpf.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.105,München 6.2.1977
20.05.1974:
In den Aachener Unikliniken stirbt vermutlich in dieser Woche eine
marokkanische Arbeiterin, laut KPD, die dies zum Anlaß einer Kampagne über
u.a. Gesundheitsversorgung für AusländerInnen nimmt, bei einer Operation.
Q: Rote Fahne Nr.22 und 25,Dortmund 29.5.1974 bzw. 19.6.1974
12.02.1975:
In der Nr.6 ihrer 'Roten Fahne' (RF - vgl. 5.2.1975, 19.2.1975) geht die KPD u.a. auf den ÖTV OJA Aachen und die ÖTV an der RWTH Aachen ein.
Q: Rote Fahne Nr.6,Dortmund 12.2.1975
11.06.1975:
In der Nr.23 ihrer 'Roten Fahne' (RF - vgl. 4.6.1975, 18.6.1975) berichtet die KPD aus Aachen u.a. von der ÖTV an der RWTH.
Q: Rote Fahne Nr.23,Köln 11.6.1975
November 1975:
Die Ortsgruppe Aachen des KABD gründet, laut KAB(RW), eine "Gesundheitsgruppe" mit dem Ziel, die Arbeit im Krankenhaus voranzutreiben.
Der KABD Aachen geht aus der alten Kommunistischen Gruppe Aachen (KG) hervor.
Q: KAB(RW):Vom prinzipienlosen Frieden zum prinzipienlosen Kampf. Dokumente und
Materialien zum Kampf zweier Linien im KABD und zur fraktionistischen
Tätigkeit der Rechten Liquidatoren. 17 Dokumente der ZKK,o.O. 1976,S.53
Erstellt im November 2004; letzte Änderungen am 1. Mai 2009.
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