Wuppertal

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin


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Materiallage

Hier werden nur einige wenige der einschlägigen Dokumente des APO-Archivs, in dem sich vor allem noch Publikationen der KG Wuppertal des KBW befinden, vorgestellt.

Die Organisationen

In Wuppertal sind zahlreiche linke Gruppen vertreten, zunächst die SDAJ und die DKP nebst Freunden, bald aber bildet sich aus der SDAJ die RSJ, um die sich sowohl maoistische Kräfte, aus denen in Wuppertal die KPD/ML-ZB entsteht, als auch Trotzkisten der KJO Spartacus, die ansonsten in den Falken aktiv sind, bemühen. Später stoßen auch die KPD hinzu sowie die Kommunistische Gruppe Wuppertal des KBW, und gegen Ende der Darstellung auch der KB.

Wichtige Themen und Ereignisse

In Wuppertal kommt es offenbar noch vor Gründung der Bundesrepublik Deutschland zu einem großen Streik (vgl. März 1947), wie der KJVD im Zusammenhang mit dem FDJ-Verbot (vgl. 26.6.1951) berichtet. Politische Unterdrückung scheint auch das Klima in der IG BSE zu bestimmen (vgl. 16.1.1956).

Aus dem Baubereich berichtet auch die DKP (vgl. Okt. 1968), beherrschend aber scheint in Wuppertal die Chemieindustrie.

Der SDS Bochum scheint sich im Rahmen der Regionalarbeit auch in Wuppertal zu engagieren (vgl. Dez. 1968), hinzu treten verschiedene Freunde der DKP, wie die ADF (vgl. 7.12.1968) und die SDAJ (vgl. Jan. 1969).

Die KPD/ML scheint in Wuppertal schon früh Leser ihres Zentralorgans zu haben (vgl. Jan. 1969), weit stärker aber war vermutlich die DKP mit ihren Freunden, die u.a. in der Chemieindustrie aktiv werden (vgl. 10.4.1969), wo es bei Herberts zu Lehrlingsentlassungen kam (vgl. 17.4.1969, 1.5.1969, 22.5.1969). Die DKP berichtet zentral und auch landesweit häufig aus Wuppertal (vgl. 24.4.1969, 15.5.1969, 22.5.1969, 12.6.1969, 19.6.1969, 26.6.1969, 10.7.1969, 24.7.1969, 31.7.1969), die SDAJ scheint nicht nur bei Herberts, sondern auch in Kronenberg aktiv zu sein (vgl. 22.5.1969), die DKP betätigt sich auch an der PH (vgl. 17.7.1969). Als Wahlbündnis fungiert die ADF (vgl. 5.6.1969, 3.7.1969).

Ab dem Sommer 1969 entstehen laut der MLPD (2) Kontakte der Wuppertaler APO nach Bochum (vgl. Aug. 1969, Sept. 1969), wobei die spätere Revolutionäre Sozialistische Jugend (RSJ) erst Anfang Oktober Schlagzeilen macht, als Teile der SDAJ Wuppertal sich anlässlich eines Besuchs in der Hauptstadt der DDR abspalten (vgl. 4.10.1969).

Die DKP beginnt derweil, vermutlich unter dem Eindruck der herannahenden Bundestagswahlen, bei denen sie die ADF unterstützt (vgl. 14.8.1969, 28.8.1969, 4.9.1969), mit der Herausgabe ihrer Betriebszeitungen im Metallbereich (vgl. Aug. 1969) und bei Wülfing (vgl. Aug. 1969, 14.8.1969, Okt. 1970), interessiert sich aber für Gymnasien (vgl. 18.9.1969) und die APO Wuppertal (vgl. 9.10.1969).

Vom Protest gegen die NPD erfahren wir nur indirekt und allgemein (vgl. 14.9.1969), im Detail dagegen werden die Bemühungen der Berliner Trotzkisten von IKD und Spartacus um den Aufbau einer Gruppe der geplanten Kommunistischen Jugendorganisation (KJO) in Wuppertal dokumentiert (vgl. 4.11.1969, 12.11.1969), wobei sie sich vor allem den SJD - Die Falken der SPD zuwendet, dabei aber offenbar auf Konkurrenz aus Bochum bzw. gar Berlin trifft (vgl. 15.11.1969). Aufmerksam verfolgen die IKD natürlich auch die Gründung der RSJ (vgl. 15.11.1969), lassen sich über diese und die Unabhängige SDAJ Wuppertal allerdings offenbar aus zweiter Hand durch die Rote Garde informieren (vgl. 2.12.1969).

Für die antirevisionistischen Gruppen im Ruhrgebiet scheint Wuppertal ein heimliches Zentrum darzustellen, was an der auffallend hohen Zahl von Wuppertaler Vertretern im Redaktionskollektiv zum Ausdruck kommt (vgl. 6.12.1969). Die von der MLPD (2) in ihrer selbstgefälligen 'Geschichte' so gern zum Superschurken hochstilisierte B1 des SDS Bochum scheint dagegen völlig zu verblassen. Nicht nur auf der Bochumer Konferenz aber ist die Rote-Garde-Konzeption Thema, auch auf dem nächsten Falkenseminar (vgl. 13.12.1969), wo die trotzkistischen IKD offenbar erfolgreich sowohl gegen die Rote Garde Wuppertal als auch den SDS Bochum argumentieren, sich allerdings ihrer eigenen Wuppertaler Freunde auch nicht sonderlich erfreuen (vgl. 13.12.1969).

Teile der RSJ schließen sich offenbar der Roten Garde und der KPD/ML an (vgl. Jan. 1970), stehen aber, möchte man der MLPD (2) Glauben schenken, offenbar in geheimer Verbindung zum in der B1 zu verortenden Hort des Bösen, düpieren dabei anfänglich gar Willi Dickhut. Bald wird die Front zwischen B1 und Wuppertal auf der Bochumer Konferenz offenkundig, zentrale Positionen der Ruhrgebietsbewegung werden mit Wuppertalern besetzt (vgl. 10.1.1970). In dem Produkt dieser Zusammenarbeit, der 'Proletarischen Linie' (vgl. Feb. 1970), scheuen die Autoren offenbar zunächst nicht einmal eine Bezugnahme auf die italienische Unione, ein ganz fürchterlicher und unverzeihlicher Fehler, gilt diese, nach eigenem Anspruch durchaus marxistisch-leninistische Organisation, doch bei der Führung der MLPD (2) und Anhängern ähnlicher Glaubensgemeinschaften als teuflische Ausgeburt des Trotzkismus, muss jede Gruppe, die jemals positiven Bezug auf die Unione nahm, doch zwangsläufig selbst unheilbar dem Trotzkismus verfallen sein. Das historische Urteil über die Wuppertaler ML-Bewegung scheint, zumindest in der Weltsicht der MLPD (2), also bereits Anfang 1970 festzustehen, sie fällt zwangsläufig der kleinbürgerlichen Denkweise bzw. damit auch dem internationalen Agentenwesen und dem verbrecherischen Trotzkismus anheim.

Jenseits der maoistischen Fraktionen baut weiterhin KJO Spartacus seine Gruppe auf (vgl. Jan. 1970), ohne dass diese intern viel Anlass zur Freude böte (vgl. 2.1.1970), muss man sich doch nun innerhalb der Falken auch noch der trotzkistischen Konkurrenz der GIM erwehren (vgl. 10.1.1970, 16.1.1970) bzw. dieser Wuppertaler Falken abwerben (vgl. 17.1.1970), was zumindest in geringem Umfang zu gelingen scheint (vgl. 3.2.1970).

Die DKP bleibt derweil weiter in Wuppertal aktiv (vgl. 18.1.1970), ist offenbar nicht nur an den Gymnasien vertreten (vgl. 22.1.1970, 19.2.1970, 11.4.1970) und unter der Jugend (vgl. 5.2.1970), u.a. mit der SDAJ (vgl. 4.4.1970, 2.5.1970), sondern auch an der PH Wuppertal offenbar recht einflussreich (vgl. 22.1.1970, 29.1.1970), kann sich dabei auf die AMS Spartakus stützen (vgl. 5.2.1970, 12.2.1970).

Im März 1970 dehnt die DKP ihre publizistische Arbeit auf den Öffentlichen Dienst aus (vgl. März 1970, Apr. 1970, Dez. 1970), die Spartacus-Trotzkisten arbeiten offenbar in einem Arbeitskreis Junger Gewerkschafter mit (vgl. März 1970, 10.3.1970) und auch die Rote Garde Wuppertal tritt an die Öffentlichkeit (vgl. März 1970), wobei für die in Berlin behauptete betriebliche Arbeit (vgl. 7.3.1970) kein Beleg gefunden werden konnte. Während die DKP sich mit Vietnam solidarisieren will (vgl. 19.3.1970), bereitet die IKD den 1.Mai 1970 vor, scheint sich aber ihrer Wuppertaler Freunde nicht wirklich sicher (vgl. 25.3.1970).

Im Frühjahr 1970 scheint sich auch die Wuppertaler Arbeiterschaft zu rühren (vgl. Apr. 1970), die DKP berichtet auch von der Kampfbereitschaft der IG Metall (vgl. 18.4.1970), ihre SDAJ arbeitet in der Gewerkschaftsjugend nun offenbar mit den Trotzkisten von Spartacus zusammen (vgl. 1.5.1970), geht dann aber ebenso wie der KJVD der KPD/ML-ZB schnell wieder auf Distanz zu diesen. Von Wuppertaler Betrieben erfahren wir indirekt aus Dortmund bzgl. Hoesch (vgl. 23.4.1970) und aus Bochum bzgl. der Kabelwerke Reinshagen in Ronsdorf (vgl. 11.5.1970).

Die DKP erfreut sich weiterhin ihrer SDAJ (vgl. 16.5.1970, 23.5.1970), aber auch der DFU (vgl. 6.6.1970), Spartacus hat wieder Linienprobleme mit der örtlichen Gruppe (vgl. 24.5.1970, 20.6.1970), vermutlich ohne darüber öffentlich zu berichten (vgl. Sept. 1970).

Während der Metalltarifrunde 1970 kommt es offenbar zu einigen Warnstreiks in Wuppertal (vgl. 28.9.1970), die DKP greift mit ihrem 'Metall aktuell' in die Tarifrunde ein (vgl. 1.10.1970, 14.10.1970, 30.10.1970), ist aber auch im Chemiebereich aktiv (vgl. Okt. 1970, Nov. 1970), ebenso wie ihre SDAJ (vgl. Okt. 1970).

Zum Bereich der IG Chemie Papier Keramik gehören auch die Vereinigten Glanzstoff-Fabriken AG in Wuppertal, die spätere ENKA-Glanzstoff, von der zunächst die DKP ihre Sicht der Quellen des heutigen Reichtums der Besitzer schildert (vgl. 15.10.1970).

Die KPD/ML-ZB klagt die DKP des sich gemein Machens mit der Sozialdemokratie an (vgl. 26.10.1970), auch die KJO Spartacus bereitet sich auf die Debatte mit der DKP auf deren Engelskongress vor (vgl. 15.11.1970).

Wuppertal wird auch zum Schauplatz der, allerdings schnell scheiternden, Bündnisverhandlungen eines bunten Sammelsuriums von KPD/ML-Restgrüppchen (vgl. 5.12.1970) mit dem KAB/ML, der Versuch, am grünen Tisch übers Wochenende eine bundesweite Partei zu formieren, schlägt aber fehl.

Die KJO Spartacus ist mittlerweile offenbar in Wuppertal gefestigt genug, um auch regionale Aufgaben zu übernehmen (vgl. 21.12.1970), bemüht sich aber auch vor Ort um die Abwerbung von SDAJ-Mitgliedern (vgl. 25.12.1970) und führt regionale Aktionen durch (vgl. 23.1.1971).

Ob die in Dortmund (vgl. 26.3.1971) angekündigten Fahrpreisaktionen in Wuppertal (vgl. 29.3.1971) tatsächlich stattfanden, erscheint fraglich, der Bericht aus Heidelberg verbleibt auf der Ebene allgemeiner Betrachtung zahlreicher Orte (vgl. 15.4.1971).

Der KJVD Wuppertal schildert seine Schwierigkeiten (vgl. Mai 1971), die dabei angesprochenen 'organisatorischen Konsequenzen' erscheinen vermutlich in Gestalt der Roten Garde Wuppertal (vgl. 11.6.1971, Juli 1971), die mit dem KSB/ML an der PH Wuppertal zusammenarbeitet (vgl. 27.7.1971) und u.a. im IG-Chemiebereich bei Herberts aktiv wird (vgl. 17.5.1971, 21.5.1971).

Die DKP berichtet vom Friedrich-Engels-Haus (vgl. 17.6.1971) und greift auch in die Metalltarifrunde 1971 ein (vgl. Aug. 1971). Gestreikt wird in Wuppertal dann aber offenbar nur im Rahmen des Ärztestreiks 1971 (vgl. 13.9.1971).

Die DKP verliert offenbar zwei Altgenossen (vgl. 27.9.1971), ob diese sich der KPD/ML-ZB anschließen, bleibt offen.

Die IGBE kündigt bereits die Gründung der Gesamthochschule an (vgl. Feb. 1972), die Ostverträge werden auch in Wuppertal unterstützt (vgl. 14.2.1972).

Nachdem die KPD/ML-ZB ihre Betriebsgruppe bei Vorwerk gründet (vgl. 21.2.1972), kommt es zu scharfen Reaktionen der DKP (vgl. März 1972), die 1972 auch im Öffentlichen Dienst (vgl. März 1972, Dez. 1972) und in den Stadtteilen Wuppertals (vgl. März 1972, Aug. 1972) noch aktiv ist.

Die KJO Spartacus ist offenbar durch die Spaltung schwer angeschlagen (vgl. 4.3.1972), von der trotzkistischen Konkurrenz der Jungen Garde hören wir über die geplante gemeinsame Solidarität von SDAJ und KJO mit Angela Davis (vgl. 22.4.1972). Die Mutterorganisation der SDAJ sucht damals offenbar lieber die Zusammenarbeit mit dem großen Kapital (vgl. mai 1972), als mit kleineren trotzkistischen Formationen, was selbst bei den Freunden der DKP an der PH Wuppertal auf Kritik zu stoßen scheint.

Bei ENKA-Glanzstoff Bemberg, wo die DKP eine Betriebszeitung herausgibt (vgl. Mai 1972, Sept. 1972), bereitet sich der Konflikt um die Stilllegung vor (vgl. 18.4.1972, vgl. 2.5.1972).

Der KSV der KPD schildert am Wuppertaler Beispiel wiederholt die Zerschlagung der politischen Studentenvertretung (vgl. 24.5.1972, 3.5.1973) sowie die Unterwerfung der Ausbildung unter die Bedürfnisse der Wirtschaft (vgl. 1.8.1972), die beiden Gründergruppen des KABD üben eine vorbildlich substanzlose und dadurch schlicht unehrliche Selbstkritik bzgl. ihres Verhaltens gegenüber den 'Wuppertaler Gengerleuten', vermeiden sie es doch gewissenhaft, ihre 'Fehler' in irgendeiner Weise zu benennen (vgl. Juni 1972).

Die Wuppertaler 'Gengerleute' in Gestalt von KPD/ML-ZB und KJVD spenden derweil u.a. für die juristische Verteidigung ihrer Presse (vgl. 12.6.1972, Aug. 1972), sind also offenbar, vermutlich im Gegensatz zur KPD/ML-RW um Dickhut und dem bald gegründeten KABD (vgl. 5.8.1972), und auch zur Jungen Garde (vgl. 3.6.1972), immer noch örtlich präsent.

Die Dortmunder DKP kritisiert, dass die künstlerische Freiheit offenbar in Dortmund geringer ist, als in Wuppertal (vgl. 19.6.1972), bundesweit kündigt die DKP Bedrohungen des Mittelstandes auch in Wuppertal an (vgl. Juli 1972), gibt in Wuppertal selbst ihre Presse heraus (vgl. Aug. 1972).

Ein Angebot der KPD/ML-ZB zur Aktionseinheit gegen die ENKA-Stilllegung weist die DKP empört zurück (vgl. 7.8.1972), vermutlich beide Gruppen beteiligen sich an der Unterstützung der Belegschaft (vgl. 14.8.1972).

Die DKP greift die KPD/ML-ZB nun auch bei Bayer Wuppertal scharf an, stellt sie in die Nähe der Nazis, bezieht die Textvorlagen aber vermutlich aus dem Leverkusener Hauptwerk, wofür die deutlichen Bezugnahmen auf den SDS Köln sprechen. Von der DKP lagen uns aus dem Herbst 1972 zahlreiche Wuppertaler Zeitungen vor (vgl. Sept. 1972, Okt. 1972), auch die SDAJ ist noch aktiv (vgl. 11.9.1972).

Bei ENKA Bemberg bricht der Konflikt nun offen aus, vom dreitägigen erfolgreichen Streik (vgl. 19.9.1972) berichten in der Folge wohl fast alle linken Gruppen (vgl. 26.9.1972, 27.9.1972, Okt. 1972, 9.10.1972, Nov. 1972, 1.11.1972, 12.3.1973), und auch die KPD wird auf den Plan (vgl. 20.9.1972, 8.11.1972) gerufen. Bei Hoesch Dortmund berichtet die KPD/ML-ZK vom ENKA-Streik (vgl. 18.10.1972), in Wuppertal selbst ist sie mit der spanischen Gewerkschaftsopposition OSO befreundet (vgl. 20.11.1972).

Der KOV der KPD scheint in Wuppertal nicht vertreten gewesen zu sein (vgl. 9.11.1972), nicht einmal mit einer so bescheidenen Stärke, wie sie mittlerweile die KJO Spartacus aufweist (vgl. Jan. 1973).

Die DKP berichtet von einem betrieblichen Konflikt bei der Fahrzeugfabrik Eylert (vgl. Jan. 1973), um den auch das Sozialistische Büro weiß (vgl. 17.2.1973), an der Pädagogischen Hochschule Dortmund wird ein Kandidat der trotzkistischen Liste für die Verteidigung der Verfaßten Studentenschaft (LVVS) wegen seiner Eigenschaft als Konrektor der GHS Wuppertal scharf angegriffen (vgl. 5.2.1973), dieser solidarisiert sich später mit der vom Verbot bedrohten KPD (vgl. 4.6.1973) und an der PH Dortmund wird mit seiner Hilfe aus den Wuppertaler Erfahrungen mit der Gesamthochschule gelernt (vgl. 20.6.1973).

Zunächst aber solidarisieren sich Wuppertaler Jugendvertretungen (vgl. 22.2.1973), vermutlich aufgrund der Initiative der DKP, mit den bei Hoesch Dortmund Entlassenen.

Von der Auflösung der KPD/ML-ZB (vgl. 6.4.1973), profitiert vermutlich auch in Wuppertal vornehmlich die KPD/ML-ZK und deren Rote Garde (vgl. 1.5.1973, 6.10.1973). Nur eine Erwähnung vermochten wir von der Frauengruppe Wuppertal zu finden (vgl. 2.6.1973), die vermutlich zu der damals noch recht kleinen und eher introvertierten autonomen Frauenbewegung zählte.

Aus Dortmund erfahren wir vom neuen Ordnungsrecht an der GHS Wuppertal (vgl. 2.7.1973), aus Düsseldorf über Abteilungsverlagerungen nach Wuppertal (vgl. 11.7.1973) und von der Landes-SMV, in der auch Wuppertaler führend mitarbeiten (vgl. 24.9.1973), sowohl von der politischen Disziplinierung an Wuppertaler Gymnasien (vgl. Aug. 1973) als auch von der Organisierung der Wuppertaler Realschüler (vgl. Sept. 1973).

Die Streikmeldung der KPD von der Rheinstahlgießerei Wuppertal scheint falsch (vgl. Aug. 1973), unstrittig dagegen die Solidarität der Wuppertaler Jugendzentrumsbewegung (vgl. Apr. 1974) mit der Dortmunder (vgl. 17.11.1973). Auch in Wuppertal wird ein Jugendzentrum besetzt (vgl. 6.5.1974).

Die KPD/ML, die wiederholt aus Wuppertal berichtet (vgl. 22.12.1973, 31.12.1973, 12.1.1974), sich dabei auf die FRAP stützen kann (vgl. 13.4.1974), und auch in Wuppertal ihre Sascha Haschemi-Kampagne intensiviert (vgl. 30.3.1973, 27.4.1974), gibt nun auch bei Vorwerk eine Zeitung 'Heißer Reifen' (vgl. 1.4.1974, 27.4.1974) heraus, führt also die Betriebszeitung der KPD/ML-ZB fort.

In Wuppertal ist mittlerweile offenbar auch der KBW mit einer sympathisierenden Kommunistischen Gruppe vertreten (vgl. 1.5.1974), der das Indochinakomitee Wuppertal (vgl. 10.1.1975, 3.4.1975, 9.4.1975) nahesteht und die in der IG Chemie aktiv wird (vgl. 20.2.1975, 27.2.1975).

Auch der Spartacusbund, Nachfolger der KJO Spartacus, hat immer noch eine Ortsgruppe Wuppertal (vgl. 1.6.1974, Jan. 1975), auch wenn diese sich selbst als schwach erachtet (vgl. 17.5.197), während die KPD noch mit Aufbauplänen schwanger geht (vgl. 3.2.1975). Bei Stübbe-DEMAG Kalldorf stellt die KPD den Kampf bei ENKA Bemberg als vorbildlich dar (vgl. 3.3.1975), wir erfahren bei der Gelegenheit von dem diesbezüglichen Film.

Der KBW berichtet aus Wuppertal wiederholt, u.a. über den unbefristeten Streik bei Hehaco 8vgl. 10.3.1975), und engagiert sich im Kampf gegen den §218 (vgl. 16.6.1975).

Nur wenig später gerät ENKA Bemberg erneut in die Schlagzeilen (vgl. 31.8.1975, Sept. 1975, Dez. 1975), Entlassungen treffen auch andere Werke (vgl. 23.10.1975), die KPD ruft zum Protest auf (vgl. 3.11.1975), berichtet in der Folge aber eher aus dem intellektuellen Milieu (vgl. 9.12.1975, 7.1.1976, 12.1.1976) sowie vom Arbeitersport (vgl. 16.4.1976), während die DKP den Studentenprotest schildert (vgl. 3.12.1975) und sich am Kampf gegen die Fahrpreiserhöhungen 1976 nur die Freude des KBW und der KPD/ML gemeinsam zu beteiligen scheinen (vgl. 15.1.1976, 29.1.1976).

Vom 1.Mai 1976 berichtet nun auch der KB, ohne sich bereits einer örtlichen Vertretung zu rühmen, dies geschieht aber vermutlich spätestens mit der Chileveranstaltung (vgl. 10.7.1976). Auch der Arbeiterbund (AB) scheint mittlerweile Kontakte nach Wuppertal geknüpft zu haben (vgl. 27.6.1976, 12.12.1976, Mai 1977, Nov. 1977), der KBW verliert offenbar Mitglieder an die DKP (vgl. 13.9.1976, 13.10.1976), ist aber weiterhin präsent (vgl. 1.5.1977), ebenso wie der KB, der sich vermutlich, neben der KPD, auch in der örtlichen Anti-AKW BI betätigt (vgl. 12.2.1977).

Die KPD/ML propagiert in Bochum die proletarische Kunst bzw. die Sauberkeit und Ordnung auch in Wuppertal (vgl. Dez. 1977), aus ehemaligen mitgliedern von vermutlich sowohl KBW als auch KPD und KPD/ML entsteht die Gruppe um die 'Roten Briefe' (vgl. Jan. 1979).

Gegen Ende dieser Darstellung schildert der KB die Ergebnisse der Wahlen an der Gesamthochschule (vgl. Jan. 1979), bei denen die DKP und ihre Freunde keine Rolle mehr zu spielen scheinen, die Wuppertaler Solidarität mit Jürgen Reents (vgl. 8.1.1979) sowie die Wuppertaler Friedensbewegung (vgl. 19.9.1981) und die Repression gegen deren militanten Teil (vgl. Juli 1983).

Auszug aus der Datenbank "Materialien zur Analyse von Opposition" (MAO)

März 1947:
Der KJVD der KPD/ML-ZB (vgl. Juni 1971) berichtet vermutlich aus dem März über einen Streik von 80 000 Arbeitern und Angestellten in Wuppertal.
Quelle: Der Kampf der Arbeiterjugend Nr.6,Bochum Juni 1971,S.6

26.06.1951:
Heute wird die Freie Deutsche Jugend (FDJ), laut KPD/ML-ZB der "vorwärtstreibende Teil der Jugend", im Zusammenhang mit der Volksbefragung gegen die Remilitarisierung verboten.

Der KJVD der KPD/ML-ZB (vgl. Juni 1971) berichtet:"
26.6.1951 'FREIE DEUTSCHE JUGEND' VERBOTEN

DER KAMPF UM DIE ANTIFASCHISTISCH-DEMOKRATISCHE ORDNUNG

Während dieser Zeit kämpfte die Arbeiterklasse in den westlichen Zonen mit Streiks und Demonstrationen gegen die Wiedererrichtung des kapitalistischen Staates. Unmittelbarer Anlaß dazu war die elende Lage der westdeutschen Arbeiterklasse nach dem Krieg. 1947 begannen die Streiks in Essen, als 17 000 Arbeiter der Zechen und der Krupp-Betriebe für ihre Forderungen demonstrierten (vgl. 3.2.1947,d.Vf.). Im gleichen Jahr streikten in Nürnberg 70 000 Arbeiter und Angestellte (vgl. März 1947). 80 000 waren es in Wuppertal (vgl. März 1947,d.Vf.). In Hamburg formierten sich 200 000 Arbeiter und Angestellte zu einer machtvollen Kundgebung (vgl. März 1947,d.Vf.). Am 3.April 1947 erreichte die Bewegung ihren Höhepunkt: 300 000 Ruhrkumpel (IGBE-Bereich,d.Vf.) traten in den Streik. Viele Arbeiter anderer Werke schlossen sich ihnen an. Ihre Losungen waren: Hinweg mit den Organisatoren des Hungers! Durchführung der demokratischen Bodenreform! Enteignung der Grubenbesitzer!"
Q: Der Kampf der Arbeiterjugend Nr.6,Bochum Juni 1971,S.6

16.01.1956:
Der AB OG Weiden (vgl. 18.2.1974) berichtet:"
DAS HEISST: 'REAKTIONÄR'!

Nicht wenige Kollegen sind auf uns sauer, wenn wir manche hohen Funktionäre in der SPD oder in den Gewerkschaften als 'rechts' oder 'reaktionär' oder als 'Arbeiterverräter' bezeichnen. Die Kollegen sind dann manchmal umso leichter bereit, dem Gerede Glauben zu schenken, daß die Kommunisten nur hetzen und spalten würden.

Am Beispiel des heutigen Rüstungsministers Georg Leber (SPD) wollen wir zeigen, was ein Arbeiterverräter, was ein reaktionärer Gewerkschaftsführer ist. Leber war damals, 1956, zweiter Vorsitzender der IG Bau Steine Erden:

Am 16.Januar ließ er durch ihm ergebene hauptamtliche Funktionäre in einer Nacht-und-Nebel-Aktion den ganzen Bezirksverband Nordrhein hochgehen. Die Bezirksleitung in Düsseldorf und die Verwaltungsstellen in Essen, Duisburg, Hamborn, Wuppertal, Mönchengladbach, Moers, Niederberg und Mülheim wurden aufgelöst und die von den Kollegen demokratisch gewählten Funktionäre gefeuert. Ortsfremde, von Leber ernannte Kommissare, übernahmen die Leitung. Als Begründung gab Leber vor der Presse bekannt: 'Der Bezirk war kommunistisch unterwandert, schon 1933 sind am Niederrhein Kommunisten aus der Gewerkschaft ausgeschlossen worden.' Als Beweis legte er einen Brief vor, den die Bezirksleitung als Antwort auf einen Brief der Bauarbeitergewerkschaft der DDR geschrieben hatte. Die Gewerkschafter der DDR hatten in einem Fünf-Punkte-Programm angeboten, ständige Kontakte zwischen allen deutschen Gewerkschaften herzustellen, Delegationen auszutauschen und vor allem gemeinsam gegen die damals drohende Remilitarisierung vorzugehen. Es ist erschütternd, wenn man das Antwortschreiben der westdeutschen Gewerkschafter liest und sich vorstellt, daß deswegen Kollegen aus der Gewerkschaft geworfen wurden:
'Liebe Kollegen! Die Delegierten des Bezirkstags der IG Bau-Steine-Erden Nordrhein danken Euch für Euer Begrüßungsschreiben und erwidern dieses mit den herzlichsten Gewerkschaftsgrüßen. Wir ergreifen Eure Bruderhand, denn wir wissen, daß nur eine geeinte Arbeiterschaft in einem wiedervereinigten Deutschland Erfolge erringen kann, die uns soziale Sicherheit und Frieden bringen und erhalten können. Wir sind mit dem Fünf-Punkte-Programm des IV. FDGB-Kongresses einverstanden. Diese Punkte decken sich mit dem Aktionsprogramm des DGB und mit der Meinung unserer Kollegen, welche dieses bereits in zahlreichen Entschließungen und Anträgen zum Ausdruck gebracht haben. Wir werden den Inhalt Eures und ebenfalls unseres Schreibens dem Hauptvorstand als Anregung zum Hauptverbandstag in München unterbreiten und vertreten. Wir sind bereit, jeden Schritt zu tun, der uns die Einheit unseres Vaterlandes näherbringt.'

Seither sind zwar 18 Jahre vergangen, aber der grundsätzliche Kurs der rechten Gewerkschaftsführer hat sich nicht geändert. Kaum lassen wieder kommunistische und andere fortschrittliche Kollegen von sich hören, da reagieren die Führer der Gewerkschaften so, wie es ihnen ihr heutiger 'Kollege' Leber vorgemacht hat. Konsequent für die Arbeiterklasse tritt nur ein, wer mit uns fordert: Weg mit den Lebers in unseren Reihen!"
Q: Der Rote Schlüssel,Weiden Jan./Feb. 1974,S.7

Oktober 1968:
In Wuppertal wird, laut DKP, die Firma Westra Baustoffe mit 287 Beschäftigten geschlossen.
Q: Unsere Zeit NRW Nr.11,Essen 12.6.1969,S.3

Dezember 1968:
Beginn der Kuba-Kampagne der Bochumer Projektgruppe Internationalismus (PGI). Sie geht auf die Reise einer SDS-Gruppe im Sommer 1968 nach Kuba zurück. Sie wollte dort einen Film drehen. Aus der Diskussion um einen "revolutionären Kuba-Film" entsteht die Kampagne "Zerschlagt die Entwicklungshilfe" des INFI Berlin.

In diesem Zusammenhang werden auch Auseinandersetzungen mit der Freiburger Gruppe Projekt Rotfilm geführt.

Veranstaltungen unter dem Oberbegriff "Entwicklungshilfe oder sozialistische Revolution?" werden durchgeführt u.a. in Wuppertal.

Laut 'RW' und MLPD (2) finden die meisten Veranstaltungen ca. im Herbst 1969 statt. Laut MLPD (2) sind auch Berliner SDS-Mitglieder beteiligt. Resultat dieser Veranstaltungsreihe war u.a. eine gemeinsame Vietnamkampagne aller bzw. vieler Ruhrgebietsgruppen (vgl. 6.12.1969).
Q: Revolutionärer Weg Nr.1,Solingen 1971,S.*; Rote Pressekorrespondenz Nr.55,Berlin 1970,S.6ff;Proletarische Linie Nr.1,Bochum 1970;MLPD-ZK:Geschichte der MLPD,I.Teil,Stuttgart 1985,S.136f

07.12.1968:
Das Innenministerium NRW berichtet von der Aktion Demokratischer Fortschritt (ADF - vgl. 2.11.1968, 1.1.1969):"
Die Konstituierung als politische Partei - um den Vorschriften des Bundeswahlgesetzes zu entsprechen - erfolgte auf der Gründungsversammlung am 7.12.1968 in Frankfurt/Main. Träger des Wahlbündnisses waren von Anfang an insbesondere die kommunistisch beeinflussten und infiltrierten Parteien BdD und DFU, die ihre Organisation - einschließlich des Personals - weitgehend in den Dienst des Bündnisses stellen. Daneben gab das ZK der illegalen KPD ebenfalls schon sehr frühzeitig Weisung, das Bündnis aktiv zu unterstützen. Seit der Gründung der DKP gehört auch diese neue kommunistische Partei zu den Trägern der ADF."
Zur Lenkung der ADF durch die DKP und die illegale KPD heißt es:"
In Nordrhein-Westfalen bestehen, soweit bisher bekannt wurde, örtliche Gruppen des Aktions- und Wahlbündnisses an 44 Orten, und zwar in … Wuppertal."
Q: Innenministerium NRW:Extremismusberichte an den Landtag oder Landesbehörden 1969,Düsseldorf 1969,S.11ff

Januar 1969:
Erst im Januar erscheint der auf Dezember 1968/Januar 1969 datierte 'Rote Morgen' (vgl. Nov. 1968, 8.2. 1969), dafür ist er jetzt das Zentralorgan der KPD/ML (vgl. 31.12.1968). Leserbriefe kommen u.a. aus Wuppertal.
Q: Roter Morgen Dez. 1968/Jan. 1969 und Nr.10,Hamburg 1969 bzw. 23.5.1972,o.A. bzw. S.6

Januar 1969:
Das Innenministerium NRW berichtet von der Sozialistischen Deutschen Arbeiterjugend (SDAJ) der DKP, sie "hat im Laufe des Jahres 1968 ihren Aufbau im Wesentlichen abschließen können. Sie hat im Landesbereich zur Zeit ca. 650 Mitglieder und gründete Gruppen in … Wuppertal."
Q: Innenministerium NRW:Extremismusberichte an den Landtag oder Landesbehörden 1969,Düsseldorf 1969,S.17f

10.04.1969:
Die DKP bringt die Nr.2 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 3.4.1969, 17.4.1969).
An Regionalausgaben wurden uns bisher bekannt Ausgaben für:
- Hamburg, Schleswig-Holstein, Bremen und Niedersachsen-Nord,
- NRW.

Berichtet wird u.a. von der PH Wuppertal.
Q: Unsere Zeit Nr.2,Essen 10.4.1969

10.04.1969:
Die DKP gibt die Nr.2 des Regionalteils NRW ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 3.4.1969, 17.4.1969). Berichtet wird u.a. über die eigene Betriebsgruppe Wülfinglack Wuppertal.
Q: Unsere Zeit NRW Nr.2,Essen 10.4.1969

17.04.1969:
Die DKP gibt die Nr.3 des Regionalteils NRW ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 10.4.1969, 24.4.1969). Berichtet wird u.a. über die SDAJ beim Chemiebetrieb Herberts (2 500 Besch.) in Wuppertal.
Q: Unsere Zeit NRW Nr.3,Essen 17.4.1969

24.04.1969:
Die DKP gibt die Nr.4 des Regionalteils NRW ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 17.4.1969, 1.5.1969). Berichtet wird u.a. über die IGM in Wuppertal.
Q: Unsere Zeit NRW Nr.4,Essen 24.4.1969

01.05.1969:
Die DKP gibt die Nr.5 des Regionalteils NRW ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 24.4.1969, 8.5.1969). Berichtet wird u.a. über den Chemiebetrieb Herberts Wuppertal (300 Auszubildende).
Q: Unsere Zeit NRW Nr.5,Essen 1.5.1969

15.05.1969:
Die DKP bringt die Nr.7 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 8.5.1969, 22.5.1969). Berichtet wird u.a. aus Wuppertal-Elberfeld, und -Barmen.
Q: Unsere Zeit Nr.7,Essen 15.5.1969

15.05.1969:
Die DKP gibt die Nr.7 des Regionalteils NRW ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 8.5.1969, 22.5.1969). Eingegangen wird auf Lehrlinge in Wuppertal und den IG Tex (GTB) Bezirk Nordrhein, der u.a. für Wuppertal zuständig ist.
Q: Unsere Zeit NRW Nr.7,Essen 15.5.1969

22.05.1969:
Die DKP bringt die Nr.8 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 15.5.1969, 29.5.1969). Im Report erscheint auf S.3 folgender Artikel, den wir auszugsweise zitieren:"
DER CHEF STIEG IN DIE BADEWANNE - LEHRLINGSAUSBEUTUNG IN DER BUNDESREPUBLIK

Die Wuppertaler (in NRW,d.Vf.) Lehrlinge Werner Wildhirt und Joachim Klein prangerten in einem Flugblatt die mangelnde Ausbildung bei der Lackfirma Herberts (CPK-Bereich,d.Vf.) an. Sie wurden beide fristlos entlassen."
Q: Unsere Zeit Nr.8,Essen 22.5.1969

22.05.1969:
Die DKP gibt die Nr.8 des Regionalteils NRW ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 15.5.1969, 29.5.1969). Berichtet wird u.a. über die SDAJ in Wuppertal-Kronenberg.
Q: Unsere Zeit NRW Nr.8,Essen 22.5.1969

29.05.1969:
Die DKP bringt die Nr.9 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 22.5.1969, 5.6.1969). Berichtet wird aus Wuppertal-Barmen.
Q: Unsere Zeit NRW Nr.9,Essen 29.5.1969

05.06.1969:
Die DKP berichtet:"
HIER BESTIMMEN DEMOKRATEN

Eines ist sicher: Die Landesliste, die die Aktion Demokratischer Fortschritt (ADF) am 5.Juni auf ihrer Landeskonferenz in den Kölner Sartory-Sälen für die Bundestagswahl (BTW - vgl. 9.11.1969,d.Vf.) beschlossen hat, ist weder in Hinterstuben zusammengemauschelt worden, noch hatten die Bosse der Industrie ihre Hände im Spiel.

Alle Kandidaten der ADF haben in ihren Wahlkreisen den Bürgern in öffentlichen Veranstaltungen Rede und Antwort gestanden. Von den Versammlungsteilnehmern sind sie als Direktkandidaten für die Wahlkreise bzw. für die Landesliste vorgeschlagen worden. Diese umfaßt 87 Kandidaten und wird angeführt von: … ; Grete Thiele, Wuppertal; …"
Q: Unsere Zeit NRW Nr.12,Essen 19.6.1969,S.9

12.06.1969:
Die DKP bringt die Nr.11 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 5.6.1969, 19.6.1969) und berichtet über Wuppertal.
Q: Unsere Zeit Nr.11,Essen 12.6.1969

19.06.1969:
Die DKP bringt die Nr.12 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 10.4.1969, 24.4.1969) und berichtet vom Kreisverband Wuppertal der HBV.
Q: Unsere Zeit Nr.12,Essen 19.6.1969

26.06.1969:
Die DKP gibt die Nr.13 des Regionalteils NRW ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 19.6.1969, 3.7.1969). Berichtet wird u.a. über Wuppertal.
Q: Unsere Zeit NRW Nr.13,Essen 26.6.1969

03.07.1969:
Die DKP gibt die Nr.14 des Regionalteils NRW ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 26.6.1969, 10.7.1969). Berichtet wird u.a. von der ADF Wuppertal.
Q: Unsere Zeit NRW Nr.14,Essen 3.7.1969

10.07.1969:
Die DKP bringt die Nr.15 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 3.7.1969, 17.7.1969) und berichtet über Wuppertal.
Q: Unsere Zeit Nr.15,Essen 10.7.1969

10.07.1969:
Die DKP gibt die Nr.15 des Regionalteils NRW ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 3.7.1969, 17.7.1969). Berichtet wird u.a. über den DGB Wuppertal.
Q: Unsere Zeit NRW Nr.15,Essen 10.7.1969

17.07.1969:
Die DKP bringt die Nr.16 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 10.7.1969, 24.7.1969) und berichtet über die AG Liberaler Studenten Wuppertal, die DKP an der PH Wuppertal und allgemein über Wuppertal.
Q: Unsere Zeit Nr.16,Essen 17.7.1969

17.07.1969:
Die DKP gibt die Nr.16 des Regionalteils NRW ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 10.7.1969, 24.7.1969). Berichtet wird u.a. über Wuppertal-Barmen.
Q: Unsere Zeit NRW Nr.16,Essen 17.7.1969

24.07.1969:
Die DKP gibt die Nr.17 des Regionalteils NRW ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 17.7.1969, 31.7.1969). Berichtet wird u.a. über die Ersatzdienstleistenden (EDL) im Troxlerhaus Wuppertal.
Q: Unsere Zeit NRW Nr.17,Essen 24.7.1969

31.07.1969:
Die DKP bringt die Nr.18 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 24.7.1969, 7.8.1969) und berichtet u.a. über Wuppertal.
Q: Unsere Zeit Nr.18,Essen 31.7.1969

August 1969:
Laut MLPD (2) organisiert in Bochum das Komitee Sozialistischer Arbeiter und Studenten ca. ab Sommer 1969 auch Intellektuellenzirkel. In diesen sollen SDS-Mitglieder, aber auch ESG-Mitglieder organisiert sein.

Dabei soll es ab diesem Zeitraum bis ca. Dezember 1969 Kontakte zu folgenden Gruppen aufgebaut haben: … RSJ Wuppertal, SB Wuppertal.
Q: MLPD-ZK:Geschichte der MLPD,I.Teil,Stuttgart 1985,S.136

August 1969:
Die DKP Wuppertal gibt erstmals ihre 'Heiße Eisen' für die Metallbetriebe heraus, in denen sie sich mit den Bundestagswahlen (BTW) (vgl. 28.9.1969) befaßt.
Q: Heiße Eisen Nr.1,Wuppertal Aug. 1969

04.08.1969:
Bei Wülfing Wuppertal gibt die DKP erstmals ihren 'Roten Wülfing Spiegel' (vgl. Okt. 1970) heraus.
Q: Der rote Wülfing Spiegel Nr.1,Wuppertal 4.8.1969

07.08.1969:
Die DKP gibt die Nr.19 des Regionalteils NRW ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 31.7.1969, 14.8.1969). Berichtet wird u.a. über SDAJ und VVN Wuppertal.
Q: Unsere Zeit - Ausgabe NRW Nr.19,Essen 7.8.1969

14.08.1969:
Die DKP gibt die Nr.20 des Regionalteils NRW ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 7.8.1969, 21.8.1969). Berichtet wird u.a. über den eigenen 'Roten Wülfing-Spiegel' beim Chemiebetrieb Wülfing Wuppertal sowie die ADF in Wuppertal.
Q: Unsere Zeit NRW Nr.20,Essen 14.8.1969

28.08.1969:
Die DKP gibt die Nr.22 des Regionalteils NRW ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 21.8.1969, 4.9.1969). Berichtet wird u.a. über die ADF in Wuppertal.
Q: Unsere Zeit NRW Nr.22,Essen 28.8.1969

September 1969:
Eine aus der Kubakampagne der Bochumer Internationalismusgruppe (vgl. Dez. 1968) entstandene gemeinsame Vietnamkampagne aller Ruhrgebietsgruppen erreicht im Sommer und Herbst 1969 ihren Höhepunkt. Im Verlauf der Kampagne stellt sich den Gruppen verstärkt die Organisationsfrage (vgl. 6.12.1969).

Im Spätsommer bis zum Winter stellt die B1, laut MLPD (2), im Ruhrgebiet durch Schulungsprojekte Kontakte zu den verschiedenen Ex-ApO-Gruppen her, u.a. zu der Revolutionären Sozialistischen Jugend (RSJ) Wuppertal und dem Sozialistischen Bund (SB) Wuppertal.
Q: MLPD-ZK:Geschichte der MLPD,I.Teil,Stuttgart 1985,S.136; Rote Pressekorrespondenz Nr.55,Berlin 1970,S.6ff;Proletarische Linie Nr.1,Bochum 1970

04.09.1969:
Die DKP gibt die Nr.23 des Regionalteils NRW ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 28.8.1969, 11.9.1969). Berichtet wird u.a. über die ADF Wuppertal.
Q: Unsere Zeit NRW Nr.23,Essen 4.9.1969

11.09.1969:
Die DKP bringt die Nr.24 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 4.9.1969, 18.9.1969) und berichtet aus Wuppertal.
Q: Unsere Zeit Nr.24,Essen 11.9.1969

11.09.1969:
Die DKP gibt die Nr.24 des Regionalteils NRW ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 4.9.1969, 18.9.1969). Berichtet wird u.a. über Wuppertal.
Q: Unsere Zeit NRW Nr.24,Essen 11.9.1969

14.09.1969:
In Dortmund will die NPD auf dem Neuen Marktplatz eine Kundgebung durchführen, wogegen u.a. die Demokratische Aktion und die DKP protestieren.
Die DKP berichtet allgemein:"
UNSER LAND WEHRT SICH

Ob Oberhausen (vgl. **.*.1969,d.Vf.) oder Moers (vgl. 30.8.1969,d.Vf.), Hagen (vgl. **.*.1969,d.Vf.) oder Mönchengladbach (vgl. **.*.1969,d.Vf.), Köln (vgl. **.*.1969,d.Vf.) oder Bonn (vgl. **.*.1969,d.Vf.), Remscheid (vgl. **.*.1969,d.Vf.), Wuppertal (vgl. **.*.1969,d.Vf.) oder Gelsenkirchen (vgl. **.*.1969,d.Vf.): die Bilder glichen sich überall. Die Bevölkerung demonstrierte zu Tausenden entschieden gegen die Provokation der braunen Rattenfänger und demonstrierte den Bonner Parteizentralen ein Musterbeispiel aktiven politischen Wahlkampfes gegen die Nazis vor."
Q: Unsere Zeit Nr.25,Essen 18.9.1969,S.5.

18.09.1969:
Die DKP gibt die Nr.25 des Regionalteils NRW ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 11.9.1969, 25.9.1969). Berichtet wird u.a. über Gymnasien in Wuppertal und über Wuppertal allgemein.
Q: Unsere Zeit NRW Nr.25,Essen 18.9.1969

04.10.1969:
Das Innenministerium NRW berichtet von der SDAJ über deren Anlehnung an die DKP sowie vom heute beginnenden Treffen junger Sozialisten in Ostberlin:"
Allerdings gibt es in ihr auch pro-chinesische und 'antiautoritäre' Strömungen. Letztere haben zu einer Spaltung der Wuppertaler Gruppe geführt, wo die 'Antiautoritären' eine Unabhängige SDAJ - jetzt Revolutionäre Sozialistische Jugend (RSJ) - gründeten. Anlaß dazu war u.a. das Auftreten von Vertretern dieser Gruppe während eines 'Treffens junger Sozialisten' in Ostberlin, das die FDJ anläßlich des 20. Jahrestages der DDR veranstaltete.

Wegen ihres schlechten Auftretens wurden die 'antiautoritären' Wuppertaler SDAJler in ostberliner Gaststätten entweder nicht erst eingelassen oder z. B. mit dem Bemerken hinausgewiesen, sich erst einmal die Haare schneiden zu lassen."
Q: Innenministerium NRW:Extremismusberichte an den Landtag oder Landesbehörden 1969,Düsseldorf 1969,S.25

09.10.1969:
Die DKP gibt die Nr.28 des Regionalteils NRW ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 2.10.1969, 16.10.1969). Berichtet wird u.a. über den Club impuls der APO Wuppertal.
Q: Unsere Zeit NRW Nr.28,Essen 9.10.1969

04.11.1969:
Ein Leitungsmitglied der IKD verfaßt einen Brief an den IKD-Regionalbeauftragten Ruhr in Dortmund (vgl. 1.11.1969, 8.11.1969), in dem es u.a. heißt:"
Nun noch eins: Schick' mir doch bitte alle neuen Adressen, die Du dort sammelst, z.B. die von dem Knaben aus Wuppertal…".
Q: IKD-Leitung:An Reg.Beauftragter Ruhr,o.O. (Frankfurt) 4.11.1969

12.11.1969:
In einem Brief des IKD-Regionalbeauftragten (RB) Ruhrgebiet an eine Person in Wuppertal (vgl. 15.11.1969) heißt es:"
Lieber Genosse,
von dem Treffen in Wuppertal hatte ich mir ja etwas mehr erwartet. Als Du noch nicht da warst, kam die Diskussion in Gang durch Fragen von A. und B. (Was bedeutet: Zertrümmerung des kapitalistischen Staates? Warum muß sich die Studentenbewegung der politischen Führung der Arbeiterklasse unterordnen, wenn sie revolutionär sein will? Wie soll der kapitalistische Staat zerschlagen werden?).

Die beiden kamen allerdings über interessierte Fragen nicht hinaus, während C. und, sehr selten, der Freund von A. diskutierten.

Ich habe danach den Eindruck gewonnen, daß A. und B. interessiert, aber politisch überhaupt nicht festgelegt sind, während C. ziemlich beharrlich letzten Endes sozialdemokratische Positionen vertritt.

Ich kann mir nicht vorstellen, daß C. sich an der von Dir geplanten Tendenz innerhalb der Falken beteiligen wird; tut er es doch, so wird die Tendenz von einer starken programmatischen Unklarheit gekennzeichnet sein. Er würde sicher einer Politisierung der Falken - was immer das wäre -, vielleicht auch dem AUFBAU EINER NEUEN sozialistischen Organisation zustimmen, aber das wird keine revolutionär-kommunistische sein, meint er doch, die Arbeiterklasse sei nicht revolutionäres Subjekt; er bestreitet die Möglichkeit der Revolution im hochentwickelten Kapitalismus, zumindest für die BRD. - Falls A. und B. sich an dieser Tendenz beteiligen würden, so wäre ich nicht sicher, daß das aus politischen Gründen geschieht.

Die Idee der Tendenz innerhalb der Falken, eigentlich nur logisch, krankt nach meinem Eindruck daran, daß sie entweder nur ganz wenige Leute umfassen wird, die in den Falken den Aufbau der kommunistischen Jugendorganisation propagieren, oder aber daß sie selbst wieder ein Sammelsurium von 'linken' Leuten wird, die als Gesamtheit keinen Grundstock für diese KJO bilden werden.

Die Erfahrung von Spartacus in Berlin hat meines Erachtens gezeigt, daß auch eine sehr kleine, dafür aber einheitliche politische Gruppe mit klarer Zielsetzung durchaus politische Bedeutung erlangen, neue Kader rekrutieren kann. Man sollte auf keinen Fall, nur um eine größere Zahl von Leuten als Ausgangsbasis zu haben, in der politischen Zielsetzung irgendwelche Kompromisse schließen. Die schwankenden Leute innerhalb der Falken, die eventuell zu gewinnen wären, werden nicht durch eine verwaschene Tendenz gewonnen, sondern durch eine konsequent revolutionäre Politik einer festgefügten Organisation.

Das bedeutet nicht, daß die Tendenz innerhalb der Falken nicht die nächste Etappe des Kampfes wäre. Aber sie wird nur sehr kurz sein, man muß auf die programmatische Klarheit achten. Ihr Hauptzweck wird sein, die Leute, die die KJO-Perspektive vertreten, in diesem Fraktionskampf zusammenzuschweißen. Das bedeutet, daß Du nach meinem Eindruck nicht die gesamte Wuppertaler Gruppe in diese Tendenz einbeziehen kannst. Wo genau die Grenze zu ziehen wäre, kann ich natürlich nicht sagen. Kannst Du mir über die Diskussion in Deiner Gruppe über die weitere Arbeit innerhalb der Falken und über die Spartacus-Texte berichten, aber kannst Du daneben auch DEINE Meinung zu einzelnen Fragen schreiben? Diese Trennung zwischen Deiner persönlichen Meinung und der Meinung der meisten Gruppenmitglieder scheint mir nach dem Treffen in Wuppertal sehr sinnvoll.

Ich weiß noch nicht, ob ich an dem Falken-Seminar über Parlamentarismus (vgl. 15.11.1969,d.Vf.) teilnehmen kann. Es wäre natürlich eine gute Gelegenheit, unsere Diskussion weiterzuführen."
Q: IKD-Regionalbeauftragter Ruhrgebiet:Brief an eine Person in Wuppertal,o.O. 12.11.1969

15.11.1969:
Innerhalb der SJD - Die Falken beginnt im Ruhrgebiet vermutlich heute ein Seminar (vgl. 1.11.1969, 29.11.1969). Der IKD-Regionalbeauftragte berichtet:"
Am fünftägigen Falkenseminar 'Parlamentarismus und Rätedemokratie' nahmen anfangs 15, später 25 Leute hauptsächlich aus Duisburg (Mannesmann), Wuppertal und Gelsenkirchen teil. Referent war Reinhart Wolff aus Berlin. Wir sprachen über Marx: Lohnarbeit und Kapital, diskutierten ein Referat von Wolff über Parlamentarismus und ein Referat eines SPD-Mitglieds über Parlamentsreform, schließlich in drei Gruppen Texte von Rühle, Marx, Rosa Luxemburg und der Kommunistischen Internationale. Die Arbeit war - im Gegensatz zum vorigen Seminar - sehr konzentriert.

Viel mehr noch als beim vorigen Mal haben mich die Bürokraten angekotzt, die permanent lügen. Sie legen Wert darauf, hier als Marxisten zu erscheinen, pflegen möglichst engen Kontakt mit der APO-Autorität Wolff. Ob sie selbst daran glauben, daß sie selbst revolutionär sind, ist gar nicht mal unbedingt auszumachen. Wenn man dann über die praktischen Konsequenzen der auf dem Seminar erarbeiteten Theorie spricht, treten allerdings Differenzen auf, aber diese Differenzen (Arbeit in der SPD, Umwandlung der Falken in 'sozialistischen Verband' (was ist das?))werden systematisch heruntergespielt und verkleistert, nicht nur von den Bürokraten, von Antiautoritariern reinsten Wassers, z.T. auch von Wolff. Bei fast allem, was ich gesagt habe, habe ich den Schwerpunkt darauf gelegt, daß diese Differenzen in den 'nur' praktischen Fragen ihren Ursprung in den ZIELvorstellungen der verschiedenen Leute haben, daß die unterschiedlichen Zielvorstellungen nicht zur selben praktischen Konsequenz führen können; aber genau das Letzte wollten alle erreichen, sich auf ein einheitliches Verhalten einigen. Besonders lustig war das bei den rechten Falken aus Gelsenkirchen, von denen einer zu Anfang ganz offen und mit vollem Recht sich über die Kölner Gruppe (GIM-Einfluß) beschwert hatte - die hätten doch überhaupt keinen Platz mehr in dem Verband mit ihrer politischen Zielsetzung, was sich anhand der Grundsätze der Falken auch ganz leicht nachweisen läßt. Das Lustige war nun, daß Wolff und die Gelsenkirchener Falken nach einem gemeinsamen Weg suchten, die Falken zu 'politisieren'. Alle sprechen von 'Politisierung', der Umwandlung in einen 'sozialistischen Verband', oder - Wolff - von der 'sozialistischen Arbeit' und 'Selbstorganisation' mit dem Ziel, später die Falken zu verlassen. Aber alle weigern sich, eine politische Diskussion zu führen, die unterschiedlichen Vorstellungen gegeneinander abzugrenzen. Damit ermöglichen es die SDSler letzten Endes den Bürokraten, ihr linkes Image zu konservieren. Alle reden von Politisierung - wir spalten!

So wurde auch über die Frage diskutiert, ob denn ein Rausschmiß bei intensiverer 'politischer' Arbeit drohe und meist mit Nein beantwortet; und überhaupt nicht bedacht, ob das nicht auch davon abhängig sein könnte, was man unter 'politischer' Arbeit versteht. Hierauf habe ich besonders bei der Schlußdiskussion hingewiesen; daß ich nämlich bei meinen Zielvorstellungen (revolutionäre Jugendorganisation) sehr schnell den 'Freiraum' (so ein SDSler) überschreiten werde und mir darüber schon jetzt klar werden müsse. - Was ich dazu gesagt habe, dürfte aber kaum jemand mitbekommen haben, allenfalls die Wuppertaler.

Noch zu X.X.: seine Falkengruppe hat 6 Mann, die aber schon alle über die Falkenpolitik hinaus sein sollen (und hoffentlich noch nicht bei der APO-Politik angekommen sind). So wie er die Gruppe schildert, müßte zwar sehr viel Schulung gemacht werden, wäre aber sehr vielversprechend. Ich habe ihm einigen Krempel mitgegeben, er will sich melden.

Allgemein zeigt sich, daß man die Falken, die überhaupt für die KJO in Frage kommen, nicht von sozialdemokratischen, sondern von ultralinken und antiautoritären Positionen herunterholen muß. Der Bochumer SDS wird ab sofort die Falkengruppen in Wuppertal, Duisburg, eventuell Herten, Düsseldorf und Neuss bemuttern; was daraus wird, ist natürlich noch nicht klar. Auf alle Fälle halte ich es grundsätzlich für notwendig, daß ich versuche, mich daran zu beteiligen (mit UNSERER Position, wie gehabt). Die Diskussion mit C. hat gezeigt, daß sie auf antiautoritären Positionen nicht so fest hocken, daß sie durchaus für eine revolutionäre Perspektive nicht verloren sind, aber auch, daß bei alleinigem Einfluß der SDSler sie sehr schnell im APO-Sumpf vollkommen versacken können. Der Unterschied zu Berliner APO-Gruppen ist, daß sie noch längst nicht so stark auf antiautoritäre und ultralinke Positionen festgelegt sind. Inwieweit ich das TECHNISCH organisieren kann, ist allerdings mehr als unklar.

Mit den Wuppertaler Genossen war ich in einer Gruppe. …

Das Falkenseminar hat gezeigt, daß die Perspektive meiner Arbeit, die ich auf der Spartacus-Leitungssitzung vom 8.11.1969 dargelegt habe, offensichtlich eine Fiktion ist; es ist nicht möglich, qua Brief oder sporadischen Kontakt einzelne Genossen für die Perspektive der KJO zu gewinnen bzw. warmzuhalten; sowohl das Gewinnen als auch das Warmhalten setzt eine intensive Zusammenarbeit mit ihnen in ihrer praktischen Arbeit voraus. Das wird nur bei einigen Leuten möglich sein. Wir werden nicht einzelne feste Kader gewinnen, die in ihren Gruppen weitere rausbrechen, sondern wir werden fast immer nur kleinere Gruppen gewinnen können, und zwar, indem wir einige Zeit in diesen Gruppen arbeiten. Wir können es uns wirklich nicht leisten, die durchaus zu gewinnenden Genossen z.B. aus Duisburg der lauernden APO zu überlassen, unter dem Vorwand, innerhalb kurzer Zeit sei kein einziger zu gewinnen."
Q: IKD-Regionalbeauftragter Ruhrgebiet:Brief an eine Person in Wuppertal,o.O. 12.11.1969; IKD-Regionalbeauftragter Ruhrgebiet:Bericht über die politische Situation im Ruhrgebiet,o.O. 24.11.1969

15.11.1969:
In Wuppertal wird, laut IKD, vom Gründungskollektiv der Revolutionären Sozialistischen Jugend (RSJ) ein Plattform-Entwurf erarbeitet, den wir aus einer Abschrift der IKD vollständig zitieren:"
ENTWURF - Die Gründung der RSJ (Revolutionäre Sozialistische Jugend) ist eine politische Notwendigkeit für Wuppertal, da die bisher existierenden Jugendverbände nicht in der Lage sind, die Interessen der arbeitenden und lernenden Jugend unserer Stadt zu vertreten. Durch die parteipolitische Bindung der linken Gruppierungen wird eine spezielle Jugendvertretung nicht gewährleistet. - Deshalb besteht das Ziel unserer Organisation darin, die beruflichen und persönlichen Probleme der Jugend aufzugreifen und die Ursachen zu beseitigen. - Auf der Grundlage der Erkenntnisse von Marx, Engels, Lenin werden wir mit der Jugend für die Interessen der Jugend eintreten. - Wir werden gemeinsam gegen den zunehmenden Abbau unserer demokratischen Grundrechte kämpfen. - Wir werden uns mit den Ursachen und Mißständen unserer Gesellschaftsordnung nicht abfinden, sondern wir werden sie verändern. Unsere Solidarität und volle Unterstützung gilt deshalb den revolutionären Organisationen, die für Freiheit, Humanität und Sozialismus eintreten."
Q: IKD-Regionalbeauftragter Ruhrgebiet:An IKD-Leitung,o.O. o.J. (14.12.1969),S.1

15.11.1969:
Der IKD-Regionalbeauftragte Ruhrgebiet trifft heute auf dem Falkenseminar (vgl. heute NRW) seine Kontakte in der Falkengruppe Wuppertal (vgl. 12.11.1969, 13.12.1969), dabei habe "sich herausgestellt, daß bei intensivem (wöchentlichen) Kontakt die Rekrutierung von W1, W2 und W3 wahrscheinlich ist. Bei den anderen Wuppertalern stellt sich mir die Frage z.Z. so, wie man sich am elegantesten von ihnen trennen kann. Über W2 und W3 gilt das nach dem letzten Seminar (vgl. 1.11.1969,d.Vf.) Gesagte (interessiert). W1 habe ich offensichtlich etwas euphorisch eingeschätzt: W1 ist genau so, wie man sich innerhalb der Falken 'politisieren' kann, hat nämlich teilweise sehr umfangreiche historische Kenntnisse (revolutionäre Nachkriegskrise in Deutschland, z.T. russische Revolution). Erstaunlich ist aber - der große Wert, den auch W1 der Kinder und 12 bis 16jährigen Arbeit zumißt (das ist wohl die einzige Arbeit in den Falken, die halbwegs klappt), was mit der Vorstellung zusammenhängt, die Revolution sei weitgehend eine Erziehungsfrage;
- das noch nicht überwundene Unverständnis für die Notwendigkeit einer festen revolutionären Organisation (dazu gehört, daß W1 die Zersplitterung der Linken beklagt, aber natürlich über die Klage nicht hinauskommt);
- die Unfähigkeit, praktische politische Entscheidungen zu fällen. In Wuppertal haben drei Falken Hausverbot bekommen, darunter W2 aufgrund des beiliegenden Flugblatts, das nach einer DDR-Fahrt der SDAJ entstand, an der u.a. W2 teilnahm. Ich habe das Flugblatt heftig kritisiert (Überschrift, die Passage mit den Klassenbrüdern, die Anspielung auf den Faschismus; überhaupt, daß DIESE Fragen der Inhalt der DDR-Kritik sein sollen). Die SDAJ in Wuppertal ist übrigens weitgehend paralysiert, da es zwei Abspaltungen in letzter Zeit gegeben hat: USDAJ (!!) und Revolutionäre Sozialistische Jugend (RSJ), letztere mit dem Flugblatt zusammenhängend. Inwieweit Verbindungen zwischen den beiden bestehen und was sie politisch vorhaben, hat W1 versprochen zu ergründen. Aber, siehe oben, in all diesen praktischen Fragen hat W1 keine klaren Vorstellungen, z.B. wie man sich beim Wuppertaler Falken-Konflikt weiter verhalten soll. Wir haben darüber auch kaum sprechen können, da diese Diskussion natürlich von der weitergehenden KJO-Diskussion abhing, die wir nicht geführt haben.
- daß W1 die Struktur seiner Falkengruppe, in der W1 die große Autorität ist, gegenüber den Studenten reproduziert. D.H. eine Diskussion mit ihm ist sehr schwierig, weil er einem praktisch immer zustimmt. Daher rührt seine falsche Einschätzung nach dem vorigen Seminar.

Zur politischen Diskussion über die KJO mit W1 kam es auch diesmal nicht; wir (zumindest ich) hoffen, sie qua Brief anzukurbeln. Ich habe den Wuppertalern den ausgezeichneten E-Artikel aus 'Positionen' 2 gegeben (Verhältnis Räte-Parteien, Gewerkschaftsfrage)."
Q: IKD-Regionalbeauftragter Ruhrgebiet:Brief an eine Person in Wuppertal,o.O.12.11.1969

27.11.1969:
Die DKP gibt die Nr.35 des Regionalteils NRW ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 20.11.1969, 4.12.1969). Berichtet wird u.a. über Wuppertal-Langenfeld.
Q: Unsere Zeit NRW Nr.35,Essen 27.11.1969

02.12.1969:
Der Regionalbeautragte Ruhrgebiet der IKD (vgl. 24.11.1969, 7.12.1969) schreibt einen Brief an ein Leitungsmitglied der IKD (vgl. 6.12.1969):"
Lieber Genosse,
es ist eine Granate passiert, aber es hört sich schlimmer an als es ist: am Montagabend (1.12.1969,d.Vf.) hatte ich das langersehnte Gespräch mit Oliver Thomkins - eben habe ich erfahren, daß er ein Spitzel von der Roten Garde war. …
Er hat über die SDAJ informiert und über die DKP (nichts Besonderes). Er hat eine ziemlich gute DKP-Kritik geliefert. Ich habe allgemein über die Falken berichtet, er über die Abspaltungen in Wuppertal (ob das stimmt ist gerade hier höchst fraglich): die USDAJ soll eine Organisation des Verfassungsschutzes sein, die RSJ Dubcek-orientiert."
Q: IKD-Regionalbeauftragter Ruhrgebiet:An IKD-Leitung,o.O. 2.12.1969

06.12.1969:
In Bochum findet eine Delegiertenkonferenz von Ruhrgebietsgruppen statt (vgl. 20.12.1969), die sich über die Kubakampagne (vgl. Dez. 1968) und die Vietnamkampagne (vgl. Sept. 1969) zusammengeschlossen hatten, an der auch die Bochumer Betriebsgruppe 1 (B1) teilnimmt. Ziel der Konferenz: Eine gemeinsame Vietnamdemonstration (vgl. 20.12.1969).
Von der Betriebsgruppe Bochum wird ein Antrag eingebracht. Der 'RW' berichtet:"
Als Alternativantrag lag ein Kompromißvorschlag vor, der im wesentlichen davon ausging, daß das von der Betriebsgruppe vorgelegte Redaktionsstatut und die politische Linie, die darin zum Ausdruck kommt, von den Gruppen noch nicht richtig eingeschätzt werden kann. Nur eine Nullnummer ist zunächst herauszubringen, in der die Positionen der marxistisch-leninistischen Fraktion (Hauptfront des Klassenkampfes) und das vorgeschlagene Redaktionsstatut veröffentlicht werden soll. Nach dem Erscheinen dieser Nummer soll eine neue Delegiertenkonferenz über die Linie der Zeitung entscheiden. Über die Frage der Zusammensetzung des Redaktionskomitees für diese Nummer wurde über folgende Alternative erneut abgestimmt: Der Antrag der Betriebsgruppe Bochum: Einheitsliste für ein sechsköpfiges Redaktionskomitee, das von der Betriebsgruppe (1 Vertreter), den Wuppertaler Gruppen (3 Vertreter), der Sauerlandgruppe (1 Vertreter) und der Gruppe Palästinensischer Arbeiter (1 Vertreter) bestimmt werden soll. … Die Alternative war: Die Redaktion soll von der Delegiertenkonferenz personell bestimmt werden. (…) Der Antrag der Betriebsgruppe wurde mit 15 : 13 angenommen."

Der IKD-Regionalbeauftragte Ruhrgebiet berichtet:"
Erwähnt wurden Gruppen in … Wuppertal (es berichtet ein Student von einer zum größten Teil aus Schülern bestehenden APO-Gruppe)".
Q: Rote Pressekorrespondenz Nr.55,Berlin 1970 S.6ff; Proletarische Linie 1,Bochum 1970;MLPD-ZK:Geschichte der MLPD,I.Teil,Stuttgart 1985,S.137;IKD-Regionalbeauftragter Ruhrgebiet:An IKD-Leitung,o.O. 2.12.1969 und o.J. (7.12.1969);Revolutionärer Weg Nr.1,Solingen 1971,S.*

13.12.1969:
Im Ruhrgebiet beginnt ein zweitägiges Seminar der SJD - Die Falken (vgl. 6.12.1969, 10.1.1970) zu Ausbildungsfragen. Der IKD-Regionalbeauftragte Ruhrgebiet berichtet:"
ca. 80 Leute, zum größten Teil Lehrlinge, da. Darunter aber viele vollkommen unpolitische. …
Gelsenkirchen: In GE hat sich eine Lehrlingsgruppe gebildet (ULK, Flugblatt liegt bei). Ca. 10 Leute. Das Flugblatt wurde von allen aufgrund seines reformistischen Inhalts scharf kritisiert. Die ULK-Leute sind zum größten Teil unpolitisch, 2 sind in der DKP (angeblich nicht linientreu). Ich werde ggf. versuchen, dort hinzugehen, kann mir allerdings davon kurzfristig nichts erhoffen.

Im Zusammenhang mit dem ULK-Flugblatt stand die Diskussion in meiner Gruppe (ca. 15 Leute). Von der allgemeinen Kritik des ULK-Flugblatts ausgehend, erreichte ich ziemlich mühelos eine Kritik an der RG hinsichtlich ihrer Unfähigkeit, den Tageskampf mit dem Kampf ums revolutionäre Ziel zu vermitteln (es war der Häuptling der RG Wuppertal da, der allerdings sehr schwach ist; er hat darauf nichts entgegnet, faselte nur die ganze Zeit von 'knochenharten, knallharten Betriebsgruppen'; die RG hat in Wuppertal ca. 20 Leute), und konnte auch sehr leicht die drei SPARTACUS-Forderungen zur Ausbildungssituation unterbringen; die von einem SDler vorgebrachte SALZ-Parole nach 500 DM Lehrlingsgehalt nahm dieser schließlich selbst zurück.
Das ganze ist aber nicht auf eine intensive Diskussion, sondern auf die weitgehende Unfähigkeit der anderen, Kritik zu üben, zurückzuführen. A1 hat mich insbesondere bei den 3 Punkten schwer unterstützt. Die drei Forderungen (und die Bedeutung von Übergangsforderungen) habe ich zum Schluß nochmal im Plenum vorgebracht, wo nicht mal die SDSler bei den 'staatlichen Lehrwerkstätten unter Kontrolle der Arbeiterorganisationen' Protest äußerten.

Hat sich das Auftreten auf dem Semi nun gelohnt? Finanziell ja (60 DM), da noch Geld übrig war und ich dann einen 'Referenten' spielen konnte. Abgesehen von A1 sind aber keine neuen Kontakte geknüpft oder auch nur alte intensiviert worden; das sporadische Zusammensein auf Seminaren mit den Wuppertalern und B (Duisburg) halte ich aber doch für eine bessere Ausgangsposition, um bei gegebenen technischen Möglichkeiten eine intensivere Zusammenarbeit zu beginnen. Außerdem haben wir halt mal wieder revolutionäre Propaganda gemacht und die Klassenlinie vertreten. - Ich habe ca. 25 Exemplare von 'Arbeiterkontrolle - Mitbestimmung' verteilt."
Q: IKD-Regionalbeauftragter Ruhrgebiet:An IKD-Leitung,o.O. o.J. (14.12.1969)

13.12.1969:
Der IKD-Regionalbeauftragte Ruhrgebiet trifft heute auf dem Falkenseminar seine Wuppertaler Sympathisanten (vgl. 15.11.1969, 2.1.1970) und berichtet:"
Wuppertal: Den Kontakt zu den Wuppertaler Genossen erhalte ich zwar aufrecht, ein qualitativer Umschwung kann aber erst einsetzen, wenn die politische Zusammenarbeit über das sporadische Treffen auf Seminaren hinausweist. Dann gebe ich allerdings nach wie vor der Rekrutierung einiger Wuppertaler eine große Chance. Inzwischen ist erschwerend dazu gekommen, daß ein Bochumer SDSler sich in die Wuppertaler Falkengruppe reingehängt hat. Die für uns in Frage kommenden Genossen haben bei den Falken Hausverbot erhalten, eine Story, über die man sich seitenlang auslassen könnte. Ihr Ziel ist aber zur Zeit, eine zweite Wuppertaler Falkengruppe aufzuziehen (dabei unterstützt von A1!); ich habe dagegen verschiedentlich polemisiert, was aber nichts an ihrer Entscheidung änderte. - Die Wuppertaler Falken (hauptsächlich W1) haben angefangen, eine Lehrlingsgruppe aufzubauen, ein mir noch etwas nebulöses Unternehmen.

RSJ Wuppertal: Die USDAJ gibt's offensichtlich nicht mehr. W1 hat mir einen Entwurf der RSJ-Plattform gegeben" (vgl. 15.11.1969). Die RSJ bestehe aus 8 - 10 Aktiven und 25 - 30 drumherum:"
"Das ist zwar nicht gerade erbaulich, aber trotzdem werde ich versuchen, mit ihnen zu diskutieren, wenn ich nach Wuppertal komme.
Q: IKD-Regionalbeauftragter Ruhrgebiet:An IKD-Leitung,o.O. o.J. (14.12.1969)

Januar 1970:
Laut MLPD (2) wird wahrscheinlich Ende Januar/Anfang Februar die Ortsgruppe Wuppertal der KPD/ML konstituiert. Zwei der drei Genossen sollen der RSJ Wuppertal angehört haben. Die RSJ soll von Achim Klein gegründet worden sein, der vormals in der SDAJ der DKP gearbeitet haben soll, die sich im Sommer 1969 spaltete. Die RSJ Mitglieder sollen auch Kontakte zur B1 Bochum gehabt haben. Weiter wird hierzu von der MLPD (2) u.a. auch über die RG der KPD/ML ausgeführt (vgl. 20.12.1969, 10.1.1970):"
Auf beiden Delegiertenkonferenzen im Ruhrgebiet traten sowohl Genossen der RSJ auf wie auch die beiden Genossen, diese aber als Mitglieder einer 'Arbeitsgruppe Marxisten-Leninisten - Wuppertal', wobei sie verschwiegen, daß sie sowohl Mitglieder der RSJ als auch der Roten Garde waren. Erst als die Leitung der Roten Garde sich mit den Genossen der Wuppertaler Ortsgruppe unterhielt, propagierten die beiden offen die Zusammenarbeit mit der B1 und der Delegiertenkonferenz, während die Leitung der Roten Garde die Delegiertenkonferenz scharf kritisierte … Unter Umgehung der zuständigen Leitungen ließ sich die B1 in ihrer Eigenschaft als Redaktion der Zirkelzeitung von den beiden Wuppertaler Genossen zu einer Sitzung der Ortsgruppe der Roten Garde einladen. Dazu waren die beiden Genossen aber überhaupt nicht berechtigt, da Zellensitzungen intern und überörtliche Kontakte Angelegenheit der Leitungen sind. Gleichzeitig luden diese beiden Genossen auch den Vorsitzenden des Landesverbandes Nordrhein-Westfalen der KPD/ML, Willi Dickhut, ein, ohne ihn von der Anwesenheit der B1 zuinformieren. Genosse Dickhut hielt die B1 Leute zunächst für Wuppertaler Genossen, wurde jedoch bald mißtrauisch. Erst als er sich genauer erkundigte, mußte die B1 zugeben, daß sie hergekommen sei, um mit der Partei zu reden."
Q: MLPD-ZK:Geschichte der MLPD,I.Teil,Stuttgart 1985,S.143f

Januar 1970:
In Wuppertal beginnt eine Gruppe der SJD - Die Falken der SPD (vgl. 13.12.1969, 16.1.1970), laut KJO Spartacus, Anfang des Jahres mit einer Arbeit im Sinne der KJO-Konzeption, was aber in den SJD nicht so sehr gern gesehen wird (vgl. 25.3.1970).
Q: Spartacus Nr.16,Berlin Sept. 1970

02.01.1970:
Der IKD-Regionalbeauftragte Ruhrgebiet berichtet über die Wuppertaler SJD - Die Falken der SPD (vgl. 13.12.1969, Jan. 1970, 16.1.1970):"
Wuppertaler Falken: die gestrige Sitzung war katastrophal. Die Gruppe hat zur Zeit überhaupt keine Perspektive. Ausgenommen W1 sind alle ohne politische Kenntnisse. Ich habe nicht über ihre Politik des einstweiligen Drinbleibens in den Falken diskutiert, da wir das schon oft genug ohne Lösung diskutiert haben. Stattdessen werden wir ab sofort diskutieren über APO, Falken, Rote Garde (RG der KPD/ML,d.Vf.), KJO, woraus nach meiner Berechnung mittelfristig eine KJO Wuppertal hervorgehen müßte (wesentlich geschrumpft, eventuell bis auf drei). Sowie ich einen Wagen habe, werde ich mich um die RSJ kümmern, so daß wir eventuell eine etwas stärkere personelle Basis haben. Parallel werden wir auch in der Gruppe die Schulung vorbereiten, so daß die APO-KJO- Diskussion mit der Zeit auf etwas festere Füße gestellt wird."
Q: IKD-Regionalbeauftragter Ruhrgebiet:An IKD-Leitung,o.O. 3.1.1970

03.01.1970:
Der IKD-Regionalbeauftragte Ruhrgebiet (vgl. 21.12.1969, 20.1.1970) verfaßt einen Brief an die IKD-Leitung.
Angekündigt wird ein Seminar der GIM bzw. der SJD - Die Falken in Solingen für den Raum Rheinland-Ruhrgebiet (vgl. 10.1.1970).
Berichtet wird von einem Besuch (vgl. 2.1.1970) bei den Wuppertaler Falken.
Q: IKD-Regionalbeauftragter Ruhrgebiet:An IKD-Leitung,o.O. 3.1.1970

10.01.1970:
Der IKD-Regionalbeauftragter Ruhrgebiet berichtet über ein GIM bzw. Falken-Seminar in Solingen (vgl. 13.12.1969, 17.1.1970):"
Am kommenden Wochenende (10./11.1.) veranstalten offiziell die Falkengruppen Köln, Düsseldorf, Neuß, Duisburg und Wuppertal (in Wirklichkeit: die GIM) ein Seminar über 'Trotzkismus'. Es soll einen Referenten geben … .

Mit diesem Seminar tritt die GIM offensichtlich in die Phase der ideologischen Vorarbeit für die RJO (Revolutionäre Jugendorganisation,d.Vf.) (bezeichnend, daß man von einer ideologischen Vorarbeit in den letzten Jahren nicht sprechen konnte). Die 5 Falkengruppen sind offensichtlich die, mit denen sie die RJO im Köln/Ruhrgebietsraum aufbauen wollen.

Es ist äußerst unwahrscheinlich, daß IKD-Genossen auf dem Seminar 'rausgeschmissen werden würden (das können sie sich gegenüber den sozialdemokratischen Falken nicht leisten). Daß die Gruppen der Sympathisantenstamm der GIM sind, braucht uns nicht zu hindern, dort aufzutreten und ggf. die KJO-Konzeption zu vertreten.

Die IKD-Gruppe Köln berichtet von der geplanten RJO:"
Auf dem Seminar in Solingen hat X. (GIM-Mitglied,d.Vf.) klar ausgesprochen, daß es sich nicht um eine kadermäßig strukturierte, nach dem Prinzip des demokratischen Zentralismus funktionierende Organisation handeln soll. D.h. mit anderen Worten, daß diese Organisation kein Programm haben kann (strategisches Programm). Deshalb können wir Euch leider kein Programm von ihnen schicken."
Q: IKD-Regionalbeauftragter Ruhrgebiet:An IKD-Leitung,o.O. 3.1.1970; IKD-Gruppe Köln:Kölner IKD-Gruppe an die Leitung,Köln 20.1.1970,S.3

10.01.1970:
In Bochum beginnt eine weitere zweitägige Konferenz der Ruhrgebietsgruppen (vgl. 20.12.1969, 12.3.1970).
Auf der Konferenz erhält die Redaktion den Auftrag für eine Nullnummer, die 1. Delegiertenkonferenz auszuwerten und eine 2. vorzubereiten. U.a. wird auch die B1 in die Redaktion gewählt sowie Achim Klein von der Wuppertaler RSJ.

Laut 'RW' verfaßt auch die B1 bzw. das Komitee Sozialistischer Arbeiter und Studenten ca. Ende Januar 1970 einen Bericht über die Konferenz:"
Wir schlossen auf der Konferenz ein Bündnis mit vier Gruppen, die in den entscheidenden organisatorischen Fragen auf unserer Seite standen. Es handelt sich um Vertreter des SB, der RSJ, der Arbeitergruppe (ML) und der Sauerlandfraktion (Sozialistischer Bund Wuppertal und Revolutionäre Sozialistische Jugend Wuppertal,d.Vf.). Mit Mitgliedern dieser vier Gruppen begannen wir dann eine intensive ideologische Arbeit."

Q: Revolutionärer Weg Nr.1,Solingen 1971; Rote Pressekorrespondenz Nr.55,Berlin 1970,S.6ff;Proletarische Linie Nr.1,Bochum 1970;MLPD-ZK:Geschichte der MLPD,I.Teil,Stuttgart 1985,S.139f;IKD-1 Mitglied:An …(1 GIM-Mitglied),o.O. 22.2.1970

16.01.1970:
Der IKD-Regionalbeauftragte Ruhrgebiet berichtet über seine Sympathisanten in der Wuppertaler SJD - Die Falken der SPD (vgl. 2.1.1970, 10.3.1970):"
Mit der Sitzung am letzten Freitag haben wir erstmals seit wahrscheinlich zwei Jahren eine gute Gruppensitzung zustande gebracht (Diskussion über das Schulungspapier der GIM). Wir werden das fortsetzen und uns orientieren (nicht sehr eng) an dem SPARTACUS-Schulungsprogramm. Ich glaube, daß damit innerhalb dreier Monate die Wuppertaler Gruppe (zumindest ein Kern von vier bis fünf Leuten) als ernstzunehmender Ausgangspunkt für eine Kommunistische Jugendgruppe (KJG) Wuppertal anzusehen ist.

Dazu kommt, daß ich inzwischen von der RSJ bessere Papiere als ihre ersten Flugblätter gesehen habe. Ich versuche, mit ihnen Kontakt zu bekommen".
Q: IKD-Regionalbeauftragter Ruhrgebiet:An IKD-Leitung,o.O. 20.1.1970

17.01.1970:
Der IKD-Regionalbeauftragter Ruhrgebiet berichtet über eine Schulung der GIM bzw. der Falken-Gruppen Köln, Düsseldorf, Neuß, Duisburg und Wuppertal (vgl. 10.1.1970):"
Ab 17.1. findet … in 8- oder 14-tägigem Abstand eine Schulung 'Staatsbegriff bei Marx, Engels, Lenin' statt (Sa. 15 - 18 in Düsseldorf). Da werde ich hingehen." Dies geschieht auch:"
Ca. 25 Minuten diskutierten G1, G2 und G3 mit mir meine Teilnahme. Ich habe argumentiert mit der möglichen Zusammenarbeit beider Organisationen in diesem Raum aufgrund der RJO-Perspektive (Revolutionäre Jugendorganisation, d.Vf.) der GIM, dem Präsedenzfall 10./11.1. und schließlich meiner kontinuierlichen Mitarbeit in der Wuppertaler Gruppe. Doch sie sahen in mir weniger einen Wuppertaler Falken als einen IKD-Genossen und bezeichneten mein Verhalten als 'politische Trittbrettfahrerei'. Ich forderte sie auf, eine Entscheidung aller Schulungsteilnehmer heibeizuführen, was von ihnen kategorisch abgelehnt wurde (wir müßten sie erst über die Differenzen zwischen GIM und IKD informieren). Ich habe daraufhin nicht versucht, in den Raum vorzustoßen und diese Diskussion zu beginnen. Die Wuppertaler Genossen haben sich nicht mit der möglichen Entschiedenheit für meine Teilnahme ausgesprochen.

Diskutiert wurde auf der GIM-Schulung das Verhalten auf der Falken-Regionalkonferenz am 24./25.1. in Duisburg. Fazit: die 'Linken' wollen versuchen, ein anderes Präsidium zu bekommen; falls das nicht gelingt, wollen die Kölner Falken ihren Austritt politisch motivieren. Die anderen Gruppen (hauptsächlich Düsseldorf, Duisburg, Wuppertal) wollen einstweilen drin bleiben, den Klärungsprozeß in ihren Gruppen forcieren und ggf. folgen (April, Mai). Von dem, was von den drinbleibenden Gruppen versucht werden soll durchzusetzen, habe ich nur eins behalten, aber das ist repräsentativ: die Falken sollen weitere solche Aktionen organisieren, wie sie letzte Woche (vgl. 16.1.1970,d.Vf.) in Düsseldorf stattfanden: Demonstrationen dagegen, daß bei manchen Vorstellungen im neu eröffneten Schauspielhaus die Karten nicht frei verkäuflich sind, sondern nur an ausgesuchte Leute verkauft oder vergeben werden.

Am 17.1. waren wesentlich weniger Leute da als am 10./11.1. (nur ca. 20). Berücksichtigt man das, schaut man sich diese Leute an, so erscheint es zumindest unwahrscheinlich, daß aus der RJO mehr als eine klitzekleine Neuauflage der Falken werden könnte. Von den Genossen, die dort waren, erscheinen mir eigentlich nur die Wuppertaler 'brauchbar'. Ich nehme an, daß durch meine stete Anwesenheit auf den Gruppensitzungen ihre Entwicklung zur KJO vorangetrieben werden kann, daß meine Nichtanwesenheit auf der GIM-Schulung nicht sehr schwer ins Gewicht fällt. Nichtsdestoweniger wäre es besser wenn ich (bzw. X.) da sein könnte.

Ich habe die Frage mit Y. diskutiert und hoffe, das Ergebnis richtig wiederzugeben: die IKD-Leitung sollte der GIM-Köln unsere Teilnahme vorschlagen, der GIM-Köln dafür die Teilnahme an unserem Seminar (vgl. 21.3.1970,d.Vf.) anbieten. Falls die regelmäßige Teilnahme an der GIM-Schulung nicht lohnt, können wir das immer noch feststellen und nicht hingehen. Einen Nachteil haben wir bestimmt nicht, da die Kölner GIM einer Diskussion mit uns einfach nicht gewachsen ist (das zeigt ganz klar das Seminar vom 10./11.1.). Deswegen ist es äußerst wahrscheinlich, daß sie dieses Angebot ablehnen. Und das, so Y., kann uns in unserm Verhältnis zu den internationalen Behörden nur nützen."
Q: IKD-Regionalbeauftragter Ruhrgebiet:An IKD-Leitung,o.O. 3.1.1970 bzw. 20.1.1970

18.01.1970:
In Bottrop will die DKP ein bundesweites Lenin-Liebknecht-Luxemburg Treffen durchführen, als Auftakt zur Woche der DKP in 21 Städten der BRD, u.a. in Wuppertal.
Q: Unsere Zeit - Ausgabe NRW Nr.3 und 5,Düsseldorf 15.1.1970 bzw. 29.1.1970

18.01.1970:
In Wuppertal beginnt, nach eigenen Angaben, eine Woche der DKP.
Q: Unsere Zeit - Ausgabe NRW Nr.3,Düsseldorf 15.1.1970

22.01.1970:
Die DKP gibt die Nr.4 des Regionalteils NRW ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 15.1.1970, 29.1.1970). Berichtet wird u.a. über das Gymnasium Siegessäule Wuppertal sowie von der Friedrich Engels Gesellschaft, dem Carl Duisberg Gymnasium und der Dörpfeldschule.
Q: Unsere Zeit - Ausgabe NRW Nr.4,Essen 22.1.1970

22.01.1970:
Das Innenministerium NRW berichtet von der Vorbereitung der kommunistisch beeinflußten NRW-weiten Studentendemonstration am 4.2.1970 bzw.den PHs:"
Auf einer Zusammenkunft der Studentenvertreter der Pädagogischen Hochschulen Rheinland und Westfalen (am 22.1.1970) in Wuppertal war die Haltung zum Hochschulgesetzentwurf der Landesregierung diskutiert und eine Demonstration ('Tag des Widerstandes') für den 4.2.1970 in Düsseldorf beschlossen worden. Die Einladung zu dieser Zusammenkunft und die Anmeldung zu der Demonstration ging von der AStA-Vorsitzenden der Pädagogischen Hochschule in Wuppertal aus. Sie gehört der DKP, der DKP-Hochschulgruppe und der Spartakus-Gruppe an der PH in Wuppertal an.

Zusammen mit dem 'Politreferenten' beim AStA der PH in Wuppertal, Mitglied des SDS, des DKP-Kreissekretariats Wuppertal und der DKP-Hochschulgruppe der PH in Wuppertal, war sie maßgeblich auch an der Ausarbeitung der Resolution beteiligt, die von den Teilnehmern der Zusammenkunft am 22.1.70 verabschiedet wurde."
Q: Innenministerium NRW:Extremismusberichte an den Landtag oder Landesbehörden 1970,Düsseldorf 1970,S.16f

29.01.1970:
Die DKP gibt die Nr.5 des Regionalteils NRW ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 22.1.1970, 5.2.1970). Berichtet wird u.a. über die PH Wuppertal.
Q: Unsere Zeit - Ausgabe NRW Nr.5,Essen 29.1.1970

Februar 1970:
Laut MLPD (2) geht die B1 Bochum ein Bündnis mit vier Gruppen ein, um die weitere Arbeit zu koordinieren, mit dem Sozialistischen Bund (SB) Wuppertal, der Revolutionären Sozialistischen Jugend (RSJ) Wuppertal, der Arbeitergruppe Marxisten-Leninisten und der Sauerlandfraktion.
Q: MLPD-ZK:Geschichte der MLPD,I.Teil,Stuttgart 1985,S.141

Februar 1970:
Anfang Februar erscheint erstmals die 'Proletarische Linie' als Organ der marxistisch-leninistischen Zirkel des Ruhrgebiets, herausgegeben von der Betriebsgruppe 1 (B1) des SDS Bochum. Laut MLPD (2) haben die Federführung G. Genger und Achim Klein (Revolutionär-Sozialistische Jugend Wuppertal).

Berichtet wird u.a. von der letzten Konferenz der Ruhrgebietsgruppen (vgl. 10.1.1970).

Laut MLPD (2) gibt es zwei Fassungen. In der ersten Fassung erscheinen noch die Sätze:"
Als besondere Überwindung der antiautoritären Bewegung existiert im Zirkelwesen eine maoistische Strömung, die bis in die KPD/ML und ihre Jugendorganisation, Rote Garde, hineinreicht. Sie ist gekennzeichnet durch einen Antirevisionismus, der nichts anderes ist als eine schematische Anwendung der Mao Tsetungideen … Wir müssen eine Unione der Marxisten-Leninisten unter straffer, einheitlicher Führung schaffen, die in enger Verbundenheit mit der KPD/ML die ideologische Vereinheitlichung leitet."

Diese Sätze sind in der Endfassung nicht enthalten.
Q: MLPD-ZK:Geschichte der MLPD,I.Teil,Stuttgart 1985,S.143ff; Proletarische Linie Nr.1,Bochum 1970

03.02.1970:
In einem Brief eines Mitgliedes der IKD an ein Mitglied der GIM (vgl. 2.2.1970, 15.2.1970) wird u.a. behauptet, daß die IKD einen Anhänger in der SJD-Gruppe Wuppertal habe.
Q: IKD-1 Mitglied:An …(1 GIM-Mitglied),o.O. 3.2.1970

05.02.1970:
Die DKP bringt die Nr.6 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 29.1.1970, 12.2.1970) und berichtet von der eigenen AMS Spartakus, die Gruppen u.a. in Wuppertal hat sowie von der PH Wuppertal. Leserbriefe kommen u.a. aus Wuppertal.
Q: Unsere Zeit Nr.6,Essen 5.2.1970

05.02.1970:
Die DKP gibt die Nr.6 des Regionalteils NRW ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 29.1.1970, 12.2.1970). Berichtet wird u.a. über den eigenen KV und sein Jugendforum in Wuppertal, an dem ca. 150 teilnahmen.
Q: Unsere Zeit - Ausgabe NRW Nr.6,Essen 5.2.1970

12.02.1970:
Die DKP bringt die Nr.7 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 5.2.1970, 19.2.1970). Von der eigenen Assoziation Marxistischer Studenten (AMS) Spartakus wird berichtet, daß diese einen Sitz in den StuPas der PHs Aachen und Wuppertal hat.
Q: Unsere Zeit Nr.7,Essen 12.2.1970

12.02.1970:
Die DKP gibt die Nr.7 des Regionalteils NRW ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 5.2.1970, 19.2.1970). Veröffentlicht wird auf S.11 die Reserveliste zu den Landtagswahlen (LTW - vgl. 14.6.1970). Diese KandidatInnen kommen aus folgenden Orten: Wuppertal (ÖTV).
Q: Unsere Zeit - Ausgabe NRW Nr.7,Essen 12.2.1970

19.02.1970:
Die DKP bringt die Nr.8 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 12.2.1970, 26.2.1970) und berichtet vom Dörpfeldgymnasium Wuppertal.
Q: Unsere Zeit Nr.8,Essen 19.2.1970

März 1970:
In Wuppertal kommt es im März, laut IKD, zu Roter-Punkt-Aktionen gegen die Fahrpreiserhöhungen, in die auch der Arbeitskreis Junger Gewerkschafter (AJG) eingreift.
Q: IKD-Gruppe Köln-1 Mitglied:1. Mai in Wuppertal - Zusammenfassung der bisherigen Diskussion,o.O. 10.3.1970

März 1970:
Für die Wuppertaler städtischen Betriebe gibt die DKP ihre 'Unsere Meinung' Nr.1 (vgl. Apr. 1970) heraus.
Q: Unsere Meinung Nr.1,Wuppertal März 1970

März 1970:
Von der Ortsgruppe Wuppertal der Roten Garde (RG) der KPD/ML erscheint eines der ersten Flugblätter überhaupt: "Die DKP - eine neue sozialdemokratische Partei". Die Rote Garde Wuppertal ändert kurze Zeit später ihren Namen in KJVD Wuppertal der späteren KPD/ML-ZB.
Q: RG Wuppertal:Die DKP - eine neue sozialdemokratische Partei,Wuppertal März 1970

05.03.1970:
Die DKP bringt die Nr.10 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 26.2.1970, 12.3.1970). Leserbriefe kommen u.a. aus Wuppertal.
Q: Unsere Zeit Nr.10,Essen 5.3.1970

07.03.1970:
In Berlin beginnt eine zweitägige Arbeitskonferenz zur Gewerkschaftsfrage und Betriebsarbeit.
Die BG Bochum berichtet:"
Es gibt bis jetzt 35 betrieblich arbeitende Zirkel im Bochumer Raum (Lüdenscheid, Iserlohn, Wuppertal)."
Q: Protokollnotizen:Arbeitskonferenz zur Gewerkschaftsfrage und Betriebsarbeit,7.-8.3.1970,Berlin o.J. (1970)

10.03.1970:
Innerhalb der IKD wird ein Bericht über Wuppertal (vgl. 16.1.1970, 25.3.1970) verfaßt:"
1. Mai in Wuppertal - Zusammenfassung der bisherigen Diskussion

Der DGB wird am 1.Mai gegen 11 Uhr in der Stadthalle (1 000 Leute) wie jedes Jahr eine Veranstaltung abhalten. Es werden hauptsächlich Honoratioren kommen, kaum Arbeiter oder Jugendliche (aber natürlich DKP etc.). Eine Demonstration wird der DGB nicht organisieren.

Aufgrund unserer Verankerung in den Gewerkschaften (IGM, CPK; HBV erst im Anfang) wird es uns möglich sein, in den beiden wesentlichen Gewerkschaften Einfluß auf die Politik der Jugendausschüsse zu nehmen. Das wird durch den Cliquencharakter des Wuppertaler Gewerkschaftsjugendsumpfes, in dem X. etc. gut bekannt sind, erleichtert.

Unser Ziel ist, in einem Arbeitskreis Junger Gewerkschafter (AJG), der von der IGM organisiert wird und im März anläßlich einer Roten-Punkt-Aktion aktiviert wurde, über den 1.Mai zu diskutieren; es sollen auch Mitglieder der anderen DGB-Gewerkschaften teilnehmen.

Für den 1.Mai stellen wir uns folgendes vor: aufgrund spezieller örtlicher Erfahrungen mit der Bürokratie (Manipulation von Protokollen etc.) ist nach Einschätzung der Wuppertaler Falkengruppe ein nennenswerter Teil der aktiven Gewerkschaftsjugendlichen zu einer Demonstration unter antibürokratischen Losungen bereit. Ob das direkt in der Forderung nach einem EGJS (Eigenständiger Gewerkschaftsjugendsektor,d.Vf.) gipfelt oder bei 'Mehr Rechte für die Gewerkschaftsjugend' stehen bleibt, ist undiskutiert. Unter dieser Linie - mit Bezug auf die Ausbildungssituation wahrscheinlich - soll nach unserer bisherigen Vorstellung um 9 Uhr eine Demonstration Richtung Stadthalle stattfinden, die in die dortige Veranstaltung mündet. Wahrscheinlich gleich um 9 Uhr sollten kurze Reden gehalten werden, auf der Veranstaltung sollte ein Redner für die Demonstranten sprechen (wenn die Demo vom KJA organisiert wird, offiziell; anderenfalls in einer zu fordernden anschließenden Diskussion).

Wir versuchen im AJG, die anwesenden OJA- und KJA-Mitglieder für diese Linie zu gewinnen, mit den anwesenden DGB-Mitgliedern Druck auf sie auszuüben. Daß der KJA diese (oder überhaupt eine) Demo durchführt ist fraglich. Eher erscheint es möglich, daß sich einzelne Ortsausschüsse (OJA), die miteinander in Kontakt treten, sich dazu bereit finden. Andernfalls könnte ein Aufruf vom AJG, mit spezieller Unterschrift einiger OJA-Mitglieder, unterzeichnet sein.

Ein Referat über die Geschichte des 1.Mai, am besten im AJG, mit vorheriger Flugblattkampagne an den Berufsschulen, könnte ganz gut die 1.Mai-Kampagne einleiten. Allerdings müßte schon am selben Termin über den 1.Mai 1970 in Wuppertal diskutiert werden."
Q: IKD-Gruppe Köln-1 Mitglied:1. Mai in Wuppertal - Zusammenfassung der bisherigen Diskussion,o.O. 10.3.1970

12.03.1970:
Die DKP bringt die Nr.11 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 5.3.1970, 19.3.1970). Leserbriefe kommen u.a. aus Wuppertal.
Q: Unsere Zeit Nr.11,Essen 12.3.1970

19.03.1970:
Die DKP gibt die Nr.12 des Regionalteils NRW ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 12.3.1970, 26.3.1970). Angekündigt wird eine Vietnamsolidaritätswoche (vgl. 16.3.1970). Deren Schwerpunkte sollen u.a. liegen in Wuppertal.
Q: Unsere Zeit - Ausgabe NRW Nr.12,Essen 19.3.1970

25.03.1970:
Die Gruppe Köln der IKD berichtet über ihre Arbeit in Wuppertal (vgl. 10.3.1970, 1.5.1970):"
Die dortige Gruppe, die aus den Falken (SJD der SPD,d.Vf.) herausgeworfen wurde und aus sechs Leuten besteht, beschäftigt sich im Moment mit der 1.Mai-Kampagne (…). Schwierigkeiten liegen in der inneren Struktur der Gruppe. Es hat sich eine Autorität herausgebildet (nicht unser Genosse), was sich sehr hemmend auf die Diskussion und die Entwicklung der Gruppe auswirkt."
Q: IKD:Internes Bulletin Nr.1 Nachtrag,o.O. März 1970

26.03.1970:
Die DKP gibt die Nr.13 des Regionalteils NRW ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 19.3.1970, 4.4.1970). Berichtet wird u.a. über die PH Wuppertal sowie den eigenen Kreisverband (KV) Rhein-Wupper.
Q: Unsere Zeit - Ausgabe NRW Nr.13,Essen 26.3.1970

April 1970:
Vermutlich im April oder Anfang Mai wird, laut DKP, bei Vorwerk Wuppertal fast drei Tage lang gestreikt.
Q: Unsere Zeit - Ausgabe NRW Nr.19,Düsseldorf 9.5.1970

April 1970:
Für die Wuppertaler städtischen Betriebe gibt die DKP ihre 'Unsere Meinung' Nr.2 (vgl. März 1970, Dez. 1970) heraus.
Q: Unsere Meinung Nr.2,Wuppertal Apr. 1970

April 1970:
Vermutlich im April oder Anfang Mai wird, laut DKP, in den Wuppertaler Textilbetrieben Böllinghoff und August Mohr eine bzw. sechs Stunden lang gestreikt.
Q: Unsere Zeit - Ausgabe NRW Nr.19,Düsseldorf 9.5.1970

04.04.1970:
Die DKP gibt die Nr.14 des Regionalteils NRW ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 26.3.1970, 11.4.1970). Berichtet wird u.a. über Wuppertal, den eigenen Kreisverband sowie Lehrlinge in Wuppertal. Veranstaltungen werden u.a. angekündigt von der SDAJ Wuppertal.
Q: Unsere Zeit - Ausgabe NRW Nr.14,Essen 4.4.1970

11.04.1970:
Die DKP bringt die Nr.15 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 4.4.1970, 18.4.1970) und berichtet aus Wuppertal, u.a. vom Dörpfeldgymnasium Wuppertal.
Leserbriefe kommen u.a. aus Wuppertal.
Q: Unsere Zeit Nr.15,Essen 11.4.1970

18.04.1970:
Für die DKP berichtet W. S.:"
20 PROZENT MEHR LOHN

VON DER IG-METALL-BEZIRKSTAGUNG IN HILDEN

Auf der Hildener Konferenz des IG-Metall-Bezirkstages am 18. April wurden die gewerkschaftspolitischen Aufgaben für das nächste Jahr beschlossen. Im Hagener Bezirk - er reicht von Hilden bis Lippstadt und von Hattingen bis Siegen, umfaßt die Industriestädte Wuppertal, Remscheid, Solingen und Hagen - sind fast 200 000 Metallarbeiter organisiert. Die Delegierten verlangten vom Vorstand, in der neuen Lohnrunde (MTR,d.Vf.) einen kräftigen Schluck aus der Pulle zu nehmen und 20 Prozent Lohnerhöhung zu fordern. Sie traten für normale Beziehungen zum FDGB ein und für eine vertragliche Regelung mit der DDR."
Q: Unsere Zeit - Ausgabe NRW Nr.18,Essen 2.5.1970,S.17

23.04.1970:
Laut 'Werk und Wir' tagt die Hauptversammlung der Dortmunder Hoesch AG.
Die Versammlung beschließt die Eingliederung u.a. folgender Betriebsführungsgesellschaften in die Hoesch-AG (mit einer Ausnahme in NRW):
- Hoesch Trierer Walzwerk AG, Wuppertal.
Laut DKP ist die HV morgen.*
Q: DKP-KV Dortmund:Hoesch - Nicht nur ein Name für Stahl,Dortmund o.J. (1977),S.16; Werk und Wir Nr.4,Dortmund Apr. 1971,S.90

01.05.1970:
In Wuppertal wollte die, dem Spartacus Regionalausschuß NRW angehörende, Kommunistische Jugendgruppe (KJG) (vgl. 25.3.1970, 24.5.1970) eine Jugenddemonstration zur Saalveranstaltung des DGB organisieren. Die KJG Wuppertal berichtet von der Vorbereitung:"
Arbeit im Gewerkschaftsjugendmilieu

Im Rhein-Ruhr Gebiet wurde keine zentrale 1.Mai Aktion durchgeführt, da sich der RA (Regionalausschuß,d.Vf.) erst am 26.4. konstituiert hat. Einige Gruppen, zu denen der Kontakt über die IKD Genossen lief, waren durch ihre Mitgliedschaft in den Gewerkschaften in der Lage eine 1.Mai Kampagne in die Wege zu leiten.

Die Wuppertaler Gruppe wollte zum 1.Mai eine Gewerkschaftsjugenddemonstration unter antibürokratischen Losungen zu der wie üblich vom Wuppertaler DGB in der Stadthalle veranstalteten Mai-Kundgebung durchführen. Dazu wurde die Meinung vertreten, daß potentielle antibürokratische Elemente unter den Gewerkschaftsmitgliedern, speziell in den OJAs vorhanden sind. Diese Feststellung stimmt insofern, indem diese Personen eine Haltung gegenüber der Gewerkschaftsbürokratie einnehmen, die aus einer negativen Erfahrung mit ihr (speziell 7.Juni 1969 Bonn-Köln Problematik, Berufsausbildung und Verweigerung Protokolle des OJA der IGM zu schreiben) stammt.

Wir entwickelten eine Taktik, die über den Arbeitskreis junger Gewerkschafter (AJG) der IGM gehen sollte, da dort drei Genossen die Möglichkeit hatten zu intervenieren. Als Aufhänger wurde eine Nulltarif-Forderung (Fahrt zum Arbeitsplatz) für Lehrlinge und Jungarbeiter benutzt, weil in dem Zusammenhang im AJG eine Einheit mit der SDAJ/DKP bestand, die damals unreflektiert von uns als gegeben hingenommen wurde. Nach einer Sitzung der Vertreter von OJAs, die von der Bürokratie als KJA-Sitzung deklariert wurde (dieser besteht zur Zeit nicht), bildeten wir mit der SDAJ einen AJG, der den Rahmen der Einzelgewerkschaft sprengte und zum Gesamtgewerkschafts-AJG führen sollte.

Von uns sollte eine gewerkschaftliche Null-Tarif Veranstaltung gemacht werden, um auf dieser ein Maikomitee zur Vorbereitung der Demonstration zu gründen. Durch die SDAJ, die völlig inaktiv wurde, und unser Verständnis des AJG als SCHON VORHANDENER Arbeitskreis, konnte dieser nur eine politische Leiche sein. Zum anderen kam noch unsere Ungeduld hinzu, die Aktion durchzuführen, wobei die Gruppe nicht in der Lage war, ihre sektiererische Position zu erkennen. Der AJG war also unsere Tarnorganisation, was uns im weiteren Verlauf schadete.

Wir änderten unser Vorgehen und brachten ein Flugblatt heraus, das zu einer Veranstaltung des AJG zum 1.Mai aufrief und die drei Spartacus-Forderungen enthielt, aber die Lehrlinge und Jungarbeiter kamen nicht, da sie überrumpelt wurden und zum anderen die Bürokratie das Flugblatt in Zusammenhang mit der Unterschrift als gewerkschaftsfeindlich bezeichnete. SDAJ, DKP und KJVD (der KPD/ML,d.Vf.), damals noch Rote Garde, distanzierten sich von diesem Flugblatt, was sich auf der Diskussion bei der Veranstaltung zeigte, andere Vertreter waren nicht da.

Die Konsequenz daraus ist, daß übers Knie brechen politischer Arbeit noch niemandem geholfen hat, geschweige denn die Rechnung ohne den Wirt zu machen. Die primäre Aufgabe hätte die verstärkte Aktivität der OJAs und der AJGs der Einzelgewerkschaften sein müssen, um auf diesem Wege direkt für die 1.Mai-Kampagne aufzutreten oder nach dem Scheitern der ersten Perspektive die Aktivität fallenzulassen.

Notwendig, um den antibürokratischen Kampf in die Wege zu leiten, ist ein DGB-AJG, denn hier kann man zum ersten Mal die Berufsausbildungsfrage forcieren. Wir müssen aber dabei berücksichtigen, daß wir als Organisation noch in den Kinderschuhen stecken und den Gewerkschaftsjugendlichen erst durch unser Auftreten außerhalb, wie mit konkreter politischer Arbeit innerhalb der Gewerkschaften bekannt werden können.

Das Flugblatt war, um es deutlich zu sagen, ein aufgepfropftes Etwas, übernommen, weil es einigen Genossen so gut gefiel. Es geht aber nicht ums Gefallen oder darum, den Gewerkschaftsjugendlichen irgendetwas zu erzählen, mit dem sie formal einverstanden sind, doch wenn Repressionen von der DGB-Bürokratie kommen, einen Rückzieher machen. Es geht darum, ihnen nur einen Schritt voraus zu sein, und sie den Kampf zu lehren."
Q: Nationales Internes Bulletin,o.O. 8.7.1970; KJG Wuppertal:Arbeit im Gewerkschaftsjugendmilieu,o.O. o.J. (1970)

02.05.1970:
Die DKP gibt die Nr.18 des Regionalteils NRW ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 25.4.1970, 9.5.1970). Veranstaltungen werden u.a. angekündigt von der SDAJ Wuppertal.
Q: Unsere Zeit - Ausgabe NRW Nr.18,Essen 2.5.1970

11.05.1970:
Die Nr.3 des 'Roten Kabels' - Zeitung der Kabelwerke Reinshagen Bochum Betriebsgruppe der KPD/ML (bzw. KPD/ML-ZB) und des KJVD erscheint vermutlich in dieser Woche (vgl. 4.5.1970, 1.6.1970). Gefragt wird:"
WOHER KOMMEN DIE VIERZEHN MILLIONEN FÜR DAS NEUE WERK?

Das Rote Kabel hat gesagt: aus unserer Arbeit!
Obermeit meint jedoch: aus Berlin, Ronsdorf (heute Wuppertal,d.Vf.) und Neumarkt.

Wer von beiden lügt?

Woher kommt denn das Geld aus Berlin, Neumarkt und Ronsdorf? Haben es die Bosse auf der Straße gefunden oder ist es vom Himmel gefallen?

Oder kommt es daher, daß UNSERE Kolleginnen und Kollegen in den Reinshagen Werken jahrelang dafür geschuftet haben? Daß sie Kabel produziert haben, die die mit hohem Profit verkauft haben?"
Q: Rotes Kabel Nr.3,Bochum Mai 1970; Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.2,Bochum 18.5.1970,S.*

16.05.1970:
Die DKP bringt die Nr.20 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 9.5.1970, 23.5.1970) und berichtet von der PH Wuppertal.
Q: Unsere Zeit Nr.20,Essen 16.5.1970

16.05.1970:
Die DKP gibt die Nr.20 des Regionalteils NRW ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 9.5.1970, 23.5.1970). Veranstaltungen werden u.a. angekündigt von der SDAJ in Wuppertal und von ihrer Gruppe Niederberg.
Q: Unsere Zeit - Ausgabe NRW Nr.20,Essen 16.5.1970

23.05.1970:
Die DKP gibt die Nr.21 des Regionalteils NRW ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 16.5.1970, 30.5.1970). Berichtet wird u.a. über Wuppertal-Langerfeld. Veranstaltungen werden u.a. angekündigt von der SDAJ Gruppe Wuppertal.
Q: Unsere Zeit - Ausgabe NRW Nr.21,Essen 23.5.1970

24.05.1970:
Auf der heutigen Leitungssitzung des Spartacus - Regionalausschuß (RA) NRW wird auch über die Gruppe in Wuppertal (vgl. 1.5.1970) diskutiert:"
Zu dem in Wuppertal stattgefundenen Friedensmarsch hat die Gruppe in eigener Regie ein Flugblatt verfaßt, dessen Hauptpunkt eine Stellungnahme zur Entwicklungshilfe ist. In der Leitung wurde dieses Flugblatt scharf kritisiert. Nicht die - abstrakt genommene - Entwicklungshilfe wäre das Hauptthema für das Flugblatt gewesen, sondern eine Kritik am Imperialismus, d.h. ein offenes Bloßstellen seines Versagens in der 3.Welt (keine Landreform, keine Industrialisierung, Krieg in Indochina etc.). In dieser allgemeinen Imperialismuskritik hätte man dann die Stellungnahme zur Entwicklungshilfe einbauen können, nämlich als imperialistische 'Entwicklungshilfe', die darauf hinausläuft, wirtschaftliche und finanzielle Abhängigkeiten zu schaffen, korrupte Regime an der Macht zu halten bzw. an die Macht zu bringen und einen Absatzmarkt für Industriegüter und Kapital (billige Arbeitskraft) zu schaffen, bzw. zu erhalten. Es war aber falsch, sich an der Entwicklungshilfe festzubeißen, da dann die Alternative hätte entwickelt werden müssen: Kontrolle der Entwicklungshilfe durch die Arbeiterklasse. Das hätte bedeutet, auf das Problem der Arbeiterkontrolle zu kommen. Das hätte aber ein Flugblatt nicht leisten können. Der zweite kritisierte Punkt betrifft den Schluß des Flugblatts: '… nationale Befreiungsbewegungen …, die unter Führung der Arbeiter und Bauern zu stehen haben'. In der 3.Welt handelt es sich aber um ein Klassenbündnis zwischen Arbeitern und Bauern unter Führung der Arbeiterklasse. In der Auseinandersetzung mit den Maoisten hinsichtlich Indochina haben wir ja gerade darauf hingewiesen, daß die einzige Alternative zum Imperialismus in der proletarischen Revolution liegt - und nicht im Volkskrieg (d.h. im Block der 4 Klassen). Im Wuppertaler Flugblatt scheint die Alternative dagegen im Block der 2 Klassen zu liegen, was auch bedeuten würde, daß das Proletariat sein Programm zurückstellt. Die Leitung forderte die Wuppertaler Gruppe auf, anhand der geäußerten Kritik das Flugblatt noch einmal zu diskutieren."
Q: Spartacus-RA-NRW:Protokoll der Leitungssitzung vom 24.5.70,o.O. o.J. (1970)

30.05.1970:
Die DKP gibt die Nr.22 des Regionalteils NRW ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 23.5.1970, 6.6.1970). Berichtet wird u.a. über Wuppertal.
Q: Unsere Zeit - Ausgabe NRW Nr.22,Essen 30.5.1970

06.06.1970:
Die DKP gibt die Nr.23 des Regionalteils NRW ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 30.5.1970, 13.6.1970). Berichtet wird u.a. über die DFU Kreisverbände Wuppertal und Rhein-Wupper.
Q: Unsere Zeit - Ausgabe NRW Nr.23,Essen 6.6.1970

20.06.1970:
Es tagt die Leitung des Spartacus - Regionalausschusses (RA) NRW (vgl. 3.6.1970, 27.6.1970). Eingegangen wird auch auf die eigene Gruppe in Wuppertal.
Q: Spartacus-RA NRW:Protokoll der Leitungssitzung vom 20.6.70,o.O. o.J. (1970)

September 1970:
Die KJO Spartacus bzw. deren Vorläufer geben die Nr.16 des 'Spartacus' (vgl. Juni 1970, Okt. 1970) heraus. In "Spartacus in Nordrhein-Westfalen" wird u.a. auf die ehemalige Gruppe der Falken in Wuppertal eingegangen.
Q: Spartacus Nr.16,Berlin Sept. 1970

28.09.1970:
In Wuppertal kommt es heute, laut SBG Regensburg (vgl. 5.10.1970), zu einem oder mehreren Streiks anläßlich der Metall- bzw. Stahltarifrunde (MTR bzw. STR).

Laut 'EXI' beteiligen sich 1 700 bei drei Firmen in Wuppertal an Warnstreiks, laut KPD/ML-ZB streiken 500.
Q: Express International Nr.107,Frankfurt 16.10.1970,S.6; Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.37,Bochum 30.9.1970,S.*;Arbeitersache Nr.1,Regensburg Okt. 1970,S.2

Oktober 1970:
Bei Herberts Wuppertal gibt die SDAJ Wuppertal die Nr.2 ihrer Zeitung für Lehrlinge und junge Arbeiter 'Der Lackaffe' heraus.
Q: Der Lackaffe Nr.2,Wuppertal Okt. 1970

Oktober 1970:
Bei Wülfing Wuppertal gibt die DKP ihren 'Roten Wülfing Spiegel' Nr.7 (vgl. 4.8.1969, Nov. 1970) heraus.
Q: Der rote Wülfing Spiegel Nr.7,Wuppertal Okt. 1970

01.10.1970:
Der DKP Kreisverband Wuppertal gibt seine 'Metall aktuell' (vgl. 14.10.1970) heraus.
Q: Metall aktuell,Wuppertal 1.10.1970

14.10.1970:
Der DKP Kreisverband Wuppertal gibt seine 'Metall aktuell' (vgl. 1.10.1970, 30.10.1970) heraus.
Q: Metall aktuell,Wuppertal 14.10.1970

15.10.1970:
Für die DKP berichtet Hans Thiel:"
DEUTSCHE BANK VERKLAGT CZICHON
WAHRHEIT ÜBER H. J. ABS

In der Klageschrift stellen Abs und die Deutsche Bank den Antrag, das Gericht solle entscheiden, die Beklagten hätten zu unterlassen, die folgenden Behauptungen wörtlich oder sinngemäß aufzustellen oder zu verbreiten:

19. daß Abs als Aufsichtsratsvorsitzender der Accumulatorenfabrik AG, der Mechanik GmbH Rochlitz, der Schlesischen Bergwerks- und Hütten AG, der Vereinigten Glanzstoff-Fabriken AG in Wuppertal und der Deutschen Solvay-Werke AG Zwangsarbeiter, KZ-Häftlinge und Kinder habe beschäftigen lassen."
Q: Unsere Zeit Nr.39 und 43,Düsseldorf 26.9.1970 bzw. 24.10.1970,S.19 bzw. S.4

26.10.1970:
Die Nr.45 des 'KND' der KPD/ML-ZB (vgl. 24.10.1970, 31.10.1970) erscheint. Berichtet wird über SPD und DKP in Solingen und Wuppertal:"
Kurt Wüster, MdB, SPD- und IGM-Mitglied, hatte in der 'Rheinischen Post' einen Aufsatz veröffentlicht: 'Stabilität ohne Krise', in dem er die offizielle Ideologie der SPD-Politik formuliert: 'Partnerschaft', 'Besonnenheit', 'Zurückhaltung bei Löhnen und Preisen', Sicherheit der Arbeitsplätze, wirtschaftliches Wachstum, Stabilität' und so weiter und so fort. Daraufhin beklagte sich das D'K'P-Blatt 'Die Arbeiterstimme Honsberg' darüber, daß in diesem Aufsatz eines IGM-Mitglieds die Interessen der Arbeiter zu kurz kämen. In einem Brief an seine IGM-Kollegen in Wuppertal nahm Wüster dann Stellung zu den Anklagen der Revisionisten. Sie wollten lieber Krise und Arbeitslosigkeit und Arbeitskampf ohne den Schiedsrichter Bundesregierung. Die Lage des Arbeiters werde von der SPD gesetzlich (durch Vermögensverteilung) geregelt werden; das sei vernünftiger als über das Tarifrecht, weil die Vermögenslage so verfahren sei. Überdies sei die SPD-Regierung die erste, die nicht die Gewerkschaften für alles (Krise, Inflation, Preiserhöhungen) verantwortlich mache … und die Löhne stiegen ohnehin viel stärker als je zuvor, seitdem Schiller Wirtschaftsminister sei. Die DKP wolle nur einen Keil zwischen ihn und seine Freunde in der IGM treiben.

So einfach kann die Argumentation der Revisionisten zerstört und der Einfluß der SPD- und Gewerkschaftsbonzen auf die Gewerkschaftsbasis gesichert werden. Denn natürlich erwähnen die Revisionisten mit keinem Wort den Zusammenhang von Preiserhöhung, Krise, Lohnkampf und Kapitalismus und der Rolle, die SPD und Gewerkschaftsspitze darin spielen. Die loyale Kritik der D'K'P beschränkt sich denn auch auf Hinweise an die Gewerkschaftsspitze, man hätte mehr fordern und stärker auftreten sollen. So arbeitet die D'K'P den Agenten des Monopolkapitals in die Hände. Denn wenn man nicht das Wesen der kapitalistischen Krise aufdeckt muß die Demagogie der SPD- und DGB-Häuptlinge überzeugender wirken: 'Die Sicherheit des Ganzen vor den Interessen einzelner Gruppen. … Grundsätzlich Widersprüche gäbe es nicht, also sei der Kampf zwischen den Gruppen ein Bumerang für das Wohlergehen der ganzen Gemeinschaft. …' usw.

Indem die D'K'P ständig ihre Bündnisbereitschaft mit den Sozialdemokraten betont und sich in ihrer Kritik darauf beschränkt, es müsse 'etwas mehr' für die Arbeiter getan werden, arbeitet sie für die präventive Zerschlagung der Einheit der Arbeiterklasse, für die Verschleierung der Widersprüche und hilft mit, die Grundlagen für die faschistische Verwaltung der Arbeiterklasse zu legen. Der selbe Herr Wüster hatte in einem Informationsschreiben an seine Wähler in Wuppertal Ziel und Inhalt der SPD-Ostpolitik erläutert. Darin redet er gleichzeitig davon: 'Europa zu einem Kontinent friedlicher Nachbarn zu machen' durch die Aussöhnung mit den Völkern im Osten und von der 'Rückendeckung des NATO-Bündnisses'. Wortreich verteidigte er die expansionistischen Ziele der westdeutschen Imperialisten als kühne Friedensoffensive. Mit dem Moskauer Vertrag verzichte die SU auf ihren bisher erhobenen Anspruch, 'gewaltsam in der BRD intervenieren zu können.' Und wenn derselbe Herr Wüster wenig später seinen Aufsatz 'Stabilität ohne Krise' veröffentlicht, zeigt sich die D'K'P nur 'enttäuscht', unfähig, den Zusammenhang von Imperialismus nach außen und Faschisierung nach innen aufzudecken. So verhilft sie der SPD dazu, skrupellos ihren Weg der Zerschlagung der Einheit der Arbeiterklasse fortzusetzen und dem Faschismus den Boden zu bereiten."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.45,Bochum 26.10.1970

30.10.1970:
Der DKP Kreisverband Wuppertal gibt seine 'Metall aktuell' (vgl. 14.10.1970, Aug. 1971) heraus.
Q: Metall aktuell,Wuppertal 30.10.1970

November 1970:
Bei Wülfing Wuppertal gibt die DKP ihren 'Roten Wülfing Spiegel' Nr.8 (vgl. Okt. 1970, Juni 1971) heraus.
Q: Der rote Wülfing Spiegel Nr.8,Wuppertal Nov. 1970

15.11.1970:
In Essen führt die KJO Spartacus ihre Gründungskonferenz durch, die auch als 1. Bundes Delegierten Konferenz (BDK) bezeichnet wird.
In Wuppertal denke man schon an den Engelskongreß der DKP am 27./28.11.1970.
Q: KJO Spartacus:Protokoll 1. BDK in Essen 15.11.70;in:Internes Bulletin

Nr.5, o.O. Dezember 1970; KJO Spartacus:Gründungskonferenz der KJO Spartacus,o.O. o.J.

Dezember 1970:
Für die Wuppertaler städtischen Betriebe gibt die DKP Betriebsgruppe Stadtwerke/Stadtverwaltung vermutlich im Dezember ihre 'Unsere Meinung' (vgl. Apr. 1970, März 1972) heraus.
Q: Unsere Meinung,Wuppertal o.J. (1970)

05.12.1970:
In Wuppertal beginnen, nach eigenen Angaben, zweitägige Verhandlungen der proletarischen Linie der KPD/ML (sprich: KPD/ML-RW) um Willi Dickhut mit dem KAB/ML sowie Vertretern des KJVD Westberlin (sprich: Neue Einheit - NE) und u.a. Uwe Pohlmann vom Landesverband Niedersachsen der KPD/ML-ZK. Bereits am ersten Tag kommt es zu grundlegenden Differenzen zwischen der KPD/ML-RW und dem Landesverband Niedersachsen der KPD/ML-ZK bezüglich der Einschätzung der Aust-KPD/ML.
Q: Lernen für den Kampf Nr.1,o.O. 1970; MLPD-ZK:Geschichte der MLPD,I.Teil,Stuttgart 1985,S.217

21.12.1970:
Vermutlich in dieser Woche wird ein "Bericht der RKJ Düsseldorf" für die Nationale Konferenz der RKJ der GIM (vgl. 1.1.1971) verfaßt. Darin heißt es:"
Drei Genossen arbeiten in der Basisgruppe Lehrlingsausbildung (BLA), einer Projektgruppe im DGB. Die Gruppe ist auf Initiative einiger linker IGM-OJA-Mitglieder entstanden. In der Gruppe arbeiten DKP-Mitglieder, Jungsozialisten (der SPD,d.Vf.), KJVD (hierbei kann es sich um den KJVD der KPD/ML-RW oder aber wahrscheinlicher um den der KPD/ML-ZB handeln,d.Vf.), Spartacus/IKD-Genossen aus Bonn, Wuppertal mit.
Es bestehen z.Z. zwei Arbeitskreise: 1. Berufsbildungsgesetz (BBiG,d.Vf.), 2. Interessenvertretung im Betrieb.
Die Gruppe hat einen festen Stamm von 12 Mitgliedern, wozu unsere Genossen zählen. Auf den wöchentlichen Plenumssitzungen sind jeweils an die 30 Leute versammelt. Die Zahl der erfaßten, die ein oder mehrmals anwesend waren, geht an die Hundert. Da die Arbeit in der Gruppe zur Zeit zu stagnieren beginnt, arbeiten wir an einem Papier, das der Gruppe vorgelegt werden soll und die Gruppe konkret auf Jour-Fix-Perspektive festlegt. In einigen Einzelgesprächen mit anderen Mitgliedern der Gruppe haben wir uns dafür Rückendeckung geholt. Ferner gibt es in der Gruppe ca. vier Genossen, die mit uns sympathisieren."
Q: RKJ-Info Nr.9,Mannheim Mitte Januar 1971,S.6ff

25.12.1970:
Es beginnt die zweitägige 2.Bundes DK der Vorläufer der KJO Spartacus, der Spartacus-Gruppen.

Kontakte habe man u.a. zu oppositionellen Tendenzen in der SDAJ (vermutlich u.a. in Wuppertal-Barmen).
Q: KJO Spartacus:Protokoll 2. DK 25./26.12.70;in:Bulletin Nr.6,o.O. März 1971

23.01.1971:
In Essen führt Spartacus eine Demonstration "Solidarität mit dem politischen Kampf der polnischen Arbeiter" durch. Auf einem Mobilisierungsflugblatt werden Kontaktadressen angegeben für Dortmund, Bochum, Hagen, Wuppertal und Köln. Beteiligen tut sich aber auch die Ortsgruppe Bonn.
Q: Roter Anfang Nr.5,Bonn 15.2.1971

26.03.1971:
Laut dem 14.Kommissariat (K14), "formieren sich bereits um 15 Uhr 15 vor der Zeche Minster Stein in Dortmund-Eving ca. 80 Personen zu einem Demonstrationszug, der sich zur Innenstadt bewegte und gegen 17 Uhr den Alten Markt erreichte. Gegen 17 Uhr 30 begann auf dem Alten Markt eine Kundgebung, an der sich etwa 400 Personen beteiligten. Es sprach zunächst Xxxxxx Xxxxx, der 'Rote-Punkt-Aktionen' für den 29.3.1971 in Düsseldorf, Wuppertal und Castrop-Rauxel ankündigte".
Q: Polizei Dortmund-14. Kommissariat:Demonstrationen gegen die Fahrpreiserhöhungen der Dortmunder Stadtwerke AG und Durchführung von Rote Punkt-Aktionen in Dortmund,Dortmund 31.3.1971,S.5

29.03.1971:
Laut dem 14. Kommissariat der Polizei Dortmund will die DKP heute in Wuppertal Rote Punkt Aktionen gegen die Fahrpreiserhöhungen durchführen.
Q: Polizei Dortmund-14. Kommissariat:Demonstrationen gegen die Fahrpreiserhöhungen der Dortmunder Stadtwerke AG und Durchführung von Rote Punkt-Aktionen in Dortmund,Dortmund 31.3.1971,S.5

15.04.1971:
In Heidelberg erscheint ein 'Kommentar' (vgl. 5.2.1971, 30.4.1971).
"Die Bevölkerung wehrt sich: Aktion Roter Punkt" kommt zu dem Schluß, daß seit Wochen Fahrpreiskämpfe geführt werden, u.a. in Wuppertal.
Q: Kommentar,Heidelberg 15.4.1971

Mai 1971:
Der KJVD der KPD/ML-ZB (vgl. Juni 1971) berichtet spätestens im Mai unter der Überschrift "Ortsgruppen des KJVD berichten über ihre Erfahrungen mit dem 'Kampf der Arbeiterjugend'" (KDAJ) aus Wuppertal:"
Für unsere Ortsgruppe hat der 'Kampf der Arbeiterjugend' eine sehr wichtige organisatorische Funktion gehabt. Nach schweren ideologischen Auseinandersetzungen mit den 'Ezristen' (…) und den Rechten (KPD/ML-ZK bzw. KPD/ML-RW,d.Vf.) die auch organisatorische Konsequenzen hatten, bestand der KJVD Wuppertal praktisch nur noch auf dem Papier. Es gab keine regelmäßigen Sitzungen und keine Praxis. Über die Organisierung des 'Kampf der Arbeiterjugend'-Verkaufs wurde die Ortsgruppe wieder organisatorisch zusammengefaßt und begann mit der politischen Arbeit. Wir können also sagen, daß der 'Kampf der Arbeiterjugend' für uns eine sehr wichtige Rolle spielte."
Q: Der Kampf der Arbeiterjugend Nr.6,Bochum Juni 1971,S.2

Juni 1971:
Bei Wülfing Wuppertal gibt die DKP ein Extrablatt ihres 'Roten Wülfing Spiegels' (vgl. Nov. 1970) heraus.
Q: Der rote Wülfing Spiegel Extrablatt,Wuppertal Juni 1971

11.06.1971:
Die Rote Garde (RG) Wuppertal der KPD/ML-ZK ruft heute zu einer Veranstaltung für den gleichen Tag in Wuppertal auf. Thema der Veranstaltung soll die Tarifsituation in der Chemie-Industrie sein.
Q: RG Wuppertal:Rote Garde,Wuppertal o.J. (11.6.1971)

17.06.1971:
Die DKP Hochschulgruppe Göttingen gibt vermutlich in dieser Woche die auf Juni datierte Nr.7 ihres 'Kommunist' (vgl. 23.10.1972) heraus. Berichtet wird über das Friedrich Engels Haus in Wuppertal.
Q: Kommunist Nr.7,Göttingen Juni 1971

Juli 1971:
Die Nr.7 des 'Roten Morgens' der KPD/ML-ZK (vgl. Juni 1971, Aug. 1971) erscheint. Die Rote Garde (RG) Wuppertal beschäftigt sich u.a. mit der Berufsschule Elberfeld.
Q: Roter Morgen Nr.7,Hamburg Juli 1971

27.07.1971:
Der Parteiverantwortliche des KSB/ML Dortmund der KPD/ML-ZK formuliert in einem Wochenbericht "An die OG Dortmund des KSB/ML" die Auffassung des Landeskomitees NRW des KSB/ML zur gegenwärtigen Hochschulpolitik. Dazu wird u.a. ausgeführt:"
Auf Landesebene ist die jeweilige KSB/ML-Gruppe im Landeskomitee vertreten. Es wurde festgestellt, daß im Zuge der Nationalisierung ein ebensolches Gremium auf Bundesebene einzurichten ist. In der betreffenden Sitzung des Landeskomitees zeigte sich, daß jede Gruppe des KSB/ML in NRW (es handelt sich hier um die Gruppen Bi, Bo, Do, Wu) (Bielefeld, Bochum, Dortmund und Wuppertal,d.Vf.) mit den gleichen Schwierigkeiten zu kämpfen hat. Es sind vornehmlich die Probleme der Bündnispolitik und der Organisation des Aufbaus. Die Möglichkeiten der Beseitigung dieser Schwierigkeiten sind einmal Kampagnen der Umgestaltung und zweitens die Inangriffnahme der Bolschewisierung."
Q: KSB/ML Dortmund-ParVe:An die OG Dortmund des KSB/ML,Dortmund 27.7.1971

August 1971:
Der DKP Kreisverband Wuppertal gibt vermutlich im August seine 'Metall aktuell' (vgl. 30.10.1970) heraus.
Q: Metall aktuell,Wuppertal o.J. (1971)

13.09.1971:
Die Berliner Proletarische Linke / Parteiinitiative (PL/PI - vgl. 19.9.1971) berichtet vom Krankenhausärztestreik (vgl. 12.9.1971) über die heutige Demonstration von 200 Ärzten in Wuppertal.
Q: Klassenkampf Nachrichtendienst Nr.4,Berlin 19.9.1971

27.09.1971:
Es erscheint die Nr.19 der 'Roten Fahne' der KPD/ML-ZB (vgl. 13.9.1971, 11.10.1971). Darin berichtet die KPD/ML-ZB über den Austritt zweier 67 bzw. 68 Jahre alter DKP-Mitglieder in Wuppertal.
Q: Rote Fahne Nr.19,Bochum 27.9.1971

Februar 1972:
Die IGBE (vgl. 1.3.1972) berichtet vermutlich aus dem Februar über die GHS:"
GESAMTHOCHSCHULEN

1972 fünf Neugründungen in NRW geplant.

Nordrhein-Westfalen ist das erste Bundesland das alle mit der Gründung von Gesamthochschulen verbundenen Detailfragen in einem umfassenden Gesamthochschulunterrichtungsgesetz in Angriff nehmen will. Fünf neue Gesamthochschulen sollen in Duisburg, Essen, Paderborn, Siegen und Wuppertal am 1.August 1972 gegründet und acht bestehende Hochschulen in Aachen, Bielefeld, Bochum, Bonn, Dortmund, Düsseldorf, Köln und Münster zu acht weiteren Gesamthochschulen in einem Zeitraum von fünf Jahren entwickelt werden. Mit den fünf neuen Gesamthochschulen will Nordrhein-Westfalen erreichen, daß bis 1975 rund 34 700 zusätzliche Studienplätze geschaffen werden."
Q: Einheit Nr.5,Bochum 1.3.1972,S.5

14.02.1972:
In NRW erscheint vermutlich Mitte Februar das Flugblatt ohne presserechtlich Verantwortlichen aber unterzeichnet von einer Reihe von Personen:"
AUFRUF ZUR 'FRÜHJAHRSKAMPAGNE 1972 FÜR ABRÜSTUNG, SICHERHEIT UND INTERNATIONALE SOLIDARITÄT'"
Unterschrieben ist dieser Aufruf u.a. aus Wuppertal von Hans Jacobs, Religionslehrer und Herbert Lederer, Mitglied des Jugendausschusses der CPK.
Q: KfDA-Büro NRW:Aufruf zur 'Frühjahrskampagne 1972 für Abrüstung, Sicherheit und internationale Solidarität',o.O. (Essen) o.J. (1972)

21.02.1972:
Es erscheint die Nr.4 der 'Roten Fahne' der KPD/ML-ZB (vgl. 7.2.1972, 6.3.1972).
In NRW wurde kürzlich im CPK-Bereich die eigene Betriebsgruppe Vorwerk Wuppertal ('Der heiße Reifen') gegründet.
Q: Rote Fahne Nr.4,Bochum 21.2.1972

März 1972:
Die Nr.3 der 'Roten Fahne' des KAB/ML (vgl. Feb. 1972, Apr. 1972) berichtet über Kuag Textil in Wuppertal-Elberfeld.
Q: Rote Fahne Nr.3,Tübingen März 1972

März 1972:
Die DKP Wuppertal gibt die Nr.2 des ersten Jahrgangs von "Der Gummiwerker" für die Belegschaft der Firma Vorwerk & Sohn heraus, in deren Leitartikel zur Betriebsratwahl (BRW) man sich gegen die KPD/ML-ZB ausspricht:"
Kolleginnen und Kollegen!

Bei Vorwerk & Sohn laufen die Vorbereitungen zur Betriebsratswahl auf Hochtouren. Nie zuvor gab es im Werk so heftige Diskussionen um einzelne Kandidaten, über Aufgaben und Funktion des Betriebsrats.

Es geht um die Frage: Hat sich der bisherige Betriebsrat als konsequente Interessenvertretung der Vorwerk-Arbeiter und -angestellten erwiesen? Im Betrieb gibt es berechtigte Kritik an einzelnen Betriebsräten, die nach Auffassung vieler Kollegen zu sehr nach der Geschäftsleitung schielen und nicht immer konsequent die Position der Arbeiter und Angestellten beziehen. Wenngleich wir diese Kritik unterstützen, verurteilen wir entschieden die Versuche anarchistischer Grüppchen von außen dem Vertrauensleutekörper Vorschriften zu machen bei der Aufstellung der Betriebsratskandidatenliste. Wie sind diese Versuche zu werten? Unter dem Vorwand für klassenkämpferische Betriebsräte einzutreten, richtet sich ihre Polemik nicht nur gegen inkonsequente Betriebsräte, sondern auch gegen die IG Chemie und mündet in dem Versuch, die gewerkschaftliche Einheit im Betrieb zu untergraben.

Für einen Betriebsrat mit Rückgrat!

Die Erfahrungen des vorjährigen Lohnkampfes und der Vorwerk-Streik führten allen Kolleginnen und Kollegen vor Augen, wie notwendig jetzt und in den kommenden Jahren der einheitliche und gemeinsame Kampf der Arbeiter und Angestellten gegen Unternehmerwillkür ist. Diese Arbeitereinheit kann nur mit Hilfe einer starken Gewerkschaft im Betrieb zustande kommen. Der Betriebsrat wird so stark, so konsequent in Vertretung von Arbeiterinteressen sein, wie wir ihn machen. Mit einer starken Gewerkschaft im Betrieb und einer solidarischen Haltung der Kollegen im Rücken schaffen wir die Voraussetzungen, unter denen auch aus weichen Betriebsräten Betriebsräte mit Rückgrat gemacht werden.
Zersplitterung und Gegeneinander nutzen nur der Werksleitung. Wir Kommunisten werden als aktive Gewerkschafter alles tun, um die gewerkschaftliche Kraft im Betrieb zu stärken, auch wenn wir mit der Haltung einzelner Spitzenkandidaten (siehe Kurzarbeit) nicht zufrieden sind."
Gegen die Kurzarbeit, die nur der Einschüchterung vor der Tarifrunde diene und trotz ausreichender Aufträge durchgeführt werde, richtet sich auch ein Leserbrief. Gegen die KPD/ML-ZB geht es erneut in "Antikommunismus - Manche mögen's heiß!", wo dargelegt wird:"
Wieviele Gruppen und Grüppchen es gibt, die sich KPD/ML nennen, weiß niemand. Sie teilen sich auch ab und zu, werden mehr und mal weniger, bekämpfen sich untereinander und fühlen sich sehr klassenkämpferisch. Studenten sind es meistens, die uns Arbeiter lehren wollen, wie man Klassenkampf macht.

Damit eines klar ist: Wir haben nichts gegen Studenten. Wir sind und waren schon immer für gemeinsamen Kampf der Arbeiter und Studenten gegen das Großkapital. Nur wenn Studenten die Arbeiter lehren wollen, wie man Klassenkampf macht, dann werden wir hellhörig. Und wenn sich diese Studenten auch noch Kommunisten nennen, ja sogar Kommunistische Partei Deutschlands, dann stimmt was nicht. Kollegen fragen, was da los ist, manche haben es bei genauerem Hinsehen schon gemerkt. Hier trotzdem unsere Antwort: In der Bundesrepublik gibt es nur eine Arbeiterpartei, das ist die Deutsche Kommunistische Partei. Sie ist Teil der Arbeiterklasse und ihre Politik ist Arbeiterpolitik. Ihre Weltanschauung ist der Marxismus-Leninismus. Außerdem gibt es sogenannte linke Gruppen mit dem Markenzeichen /ML. Für Vorwerk geben sie den 'Roten Reifen' heraus.

Ihre Hauptfunktion ist die Spaltung der Arbeiterschaft. Sie sind gewerkschaftsfeindlich, hetzen gegen die Sowjetunion und die DDR, weil sie wissen, daß der Antikommunismus bei uns noch weit verbreitet ist.

Die antikommunistischen KPD/ML-Leute wollen, wie die CDU/CSU, die einheitliche Gewerkschaftsliste zu den Betriebsräte-Wahlen zersplittern und damit natürlich schwächen.

Kollegen schützen wir die Einheit der Arbeiter. Verlangen wir von der Firma Sicherheit der Arbeitsplätze. Verlangen wir vom Betriebsrat, die Mitbestimmungs-Forderungen der Gewerkschaften im Betrieb zu organisieren. Laßt Euch nicht aufhetzen gegen die Gewerkschafts-Listen zu den Betriebsrätewahlen.

Heiße Reifen können sehr gefährlich sein, aber nur, wenn mans nicht merkt." Auch in der nächsten Ausgabe, die uns bisher leider nicht zugänglich war, wolle man "zu einigen Formen des Antikommunismus Stellung nehmen."
Q: Der Gummiwerker Nr.2,Wuppertal März 1972

März 1972:
Für die Wuppertaler städtischen Betriebe gibt die DKP Betriebsgruppe Stadtwerke/Stadtverwaltung ihre 'Unsere Meinung' Nr.17 (vgl. Dez. 1972) heraus.
Q: Unsere Meinung Nr.17,Wuppertal März 1972

März 1972:
In Wuppertal-Ronsdorf gibt die DKP erstmals ihre Stadtteilinformation 'Eulenspiegel' (vgl. Aug. 1972) heraus.
Q: Eulenspiegel Nr.1,Wuppertal März 1972

04.03.1972:
Es beginnt die zweitägige 3. Bundeskonferenz der KJO Spartacus.
Mit Mandaten für je 6 Mitglieder war u.a. die Ortsgruppe Essen-Wuppertal (1) vertreten.
Im Rechenschaftsbericht der Zentralen Leitung (ZL), der auf der Konferenz diskutiert wird, wird u.a. ausgeführt, die Spaltung vom 12.12.1971 habe einen Mitgliederverlust von 50% bedeutet. Erhalten geblieben seien u.a. Reste von Wuppertal.
Q: KJO Spartacus:Internes Bulletin Nr.11,o.O. Mai 1972; KJO Spartacus:Protokoll der 3. Bundeskonferenz der KJO-Spartacus am 4./5.3.1972,o.O. 5.3.1972;KJO Spartacus:Rechenschaftsbericht der ZL Teil I und II,o.O. o.J. (1972)

18.04.1972:
Bei ENKA Wuppertal findet, laut SAG, ein Warnstreik mit Demonstration statt.
Q: Klassenkampf Nr.17,Frankfurt Nov. 1972

22.04.1972:
Laut einem Bericht der trotzkistischen Jungen Garde (JG) der IAK hatte die SDAJ in Wuppertal für diesen Tag eine Angela Davis Demonstration vorbereitet, an der sich auch Falken und KJO Spartacus beteiligen wollten. Die SDAJ aber habe die Aktion kurzfristig abgesagt.
Q: Die Junge Garde Nr.12,Bochum Mai 1972

Mai 1972:
Die KPD (vgl. 31.5.1972) berichtet vermutlich u.a. aus dem Mai:"
Vielen fortschrittlichen Menschen, gerade ehrlichen DKP-Mitgliedern, die diese Partei trotz Kritik in einigen Fragen noch für eine antimonopolistische Kraft halten, sollte es zu denken geben, wenn die UZ vom 28.4. in großer Aufmachung berichtet:
'Krupp-Arbeiter und -Manager für die Ratifizierung der Verträge' und unter dieser Überschrift von der Breite der Friedensbewegung schwärmt.

Was ist denn mit den Monopolvertretern des Kruppkonzerns vorgegangen, daß diese erwiesenen Imperialisten, die zum Kern der faschistischen Rüstungswirtschaft und der imperialistischen Nachkriegspolitik der Adenauer-Ära gehörten, plötzlich den Frieden in Europa auf ihre Fahnen geschrieben haben. Doch nichts anderes, als daß die gegenwärtig 'friedlichen' Absprachen mit der SU ihren imperialistischen Interessen nutzen.

Die Krupp-Arbeiter hoffen auf Frieden, wenn sie die Ostverträge unterstützen. Die UZ trägt ihren Teil dazu bei,daß diese trügerische Hoffnung befestigt wird und die Monopolherren ihre Politik gegen die Arbeiterklasse durchführen können.

Mit diesem Artikel hatte sich die UZ sichtlich zu weit gewagt. Viele DKP-Mitglieder fragen sich jetzt, wo liegt denn der Unterschied zwischen DKP und SPD-Führung in der Propaganda für die Ostverträge, wo bleibt die übliche 'Abgrenzung'. So schreibt die DKP-Hochschulgruppe PH-Wuppertal in einem Leserbrief (vgl. S4*5.1972,d.Vf.) an die UZ:
'Es ist doch gerade unsere Aufgabe, zu verhindern, daß in der Arbeiterklasse und darüber hinaus in der ganzen Bevölkerung wie auch bei unseren Genossen Illusionen geweckt werden über die 'Friedenspolitik' der SPD-geführten Bundesregierung.'

Ja, das ist die Aufgabe der Kommunisten, wer jedoch glaubt, diese Aufgabe innerhalb der DKP und durch die DKP-Führung durchsetzen zu können, der führt einen vergeblichen Kampf. Offensichtlich war die Kritik an dem Artikel so groß, daß die UZ sich genötigt sah, zwei Leser-Briefe zu drucken und eine Erklärung abzugeben."
Q: Rote Fahne Nr.45,Dortmund 31.5.1972,S.4

Mai 1972:
Die DKP Betriebsgruppe Bemberg Wuppertal gibt ihre 'Bemberg aktuell' (vgl. Sept. 1972) heraus.
Q: Bemberg aktuell,Wuppertal Mai 1972

02.05.1972:
Die ABG geben ihre 'Kommunistische Arbeiter Zeitung' Nr.23 (vgl. Apr. 1972, Juni 1972) frühestens heute, aber vermutlich noch in dieser Woche heraus. Berichtet wird über ENKA Glanzstoff Wuppertal.
Q: Kommunistische Arbeiter Zeitung Nr.23,München Mai 1972

24.05.1972:
Der Kommunistische Studentenverband (KSV - vgl. 25.10.1972) der KPD berichtet vom politischen Mandat im Zusammenhang mit der Bochumer Vietnam-Demonstration vom 18.5.1972 (vgl. Essen und Bochum - jeweils 22.6.1972):"
In Bochum fand im letzten Semester initiiert vom AStA und unterstützt von vielen Organisationen eine der größten lokalen Vietnamdemonstrationen mit 2 000 Teilnehmern statt. Für die Demo war an der Uni unter der zentralen Parole 'Für den Sieg im Volkskrieg!' mobilisiert worden.

Gegen solche und ähnliche Aktionen der ASten NRWs, die - gerade an der Ruhr-Universität Bochum (RUB) eine lange kämpferische Tradition haben, richtet sich das Vorhaben Wissenschaftsministers Rau (SPD), die völlige Abschaffung der verfaßten Studentenschaft (VS,d.Vf.) durchzusetzen. Rau in einem Brief an den AStA der PH Wuppertal vom 24.5.1972:
'Das Hochschulgesetz hat die studentische Mitwirkung in allen Kollegialorganen in einem bisher ungekannten Maße so gestärkt und verankert, daß deshalb daneben eine eigene körperschaftliche Vertretung der Studenten entbehrlich ist…'"
Q: Dem Volke dienen Nr.1,Dortmund 25.10.1972,S.6

Juni 1972:
Laut MLPD (2) erscheint vermutlich im Juni/Juli 1972 der Entwurf eines Rechenschaftsberichtes des KAB/ML und der KPD/ML-RW für den 1. Zentralen Delegiertentag (ZDT) des KABD (vgl. 5.8.1972). Darin wird zur Entwicklung in der KPD/ML u.a. ausgeführt:"
Es wurden Fehler gemacht gegenüber den liquidatorischen Zersetzungsversuchen der Genger-Leute in Wuppertal".
Q: MLPD(2)-ZK:Geschichte der MLPD,I.Teil,Stuttgart 1985,S.249f

03.06.1972:
An diesem und dem nächsten Tage führt die Junge Garde, laut eigenen Angaben, vorbereitende Versammlungen zu ihrer 2.Konferenz (zu deren Besuch auch schon einmal für den 13./14.5.1972 aufgerufen worden war) durch, u.a. in Wuppertal.
Q: Die Junge Garde Nr.12,Bochum Mai 1972

12.06.1972:
In der Nr.12 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 29.5.1972, 19.6.1972) berichtet die KPD/ML-ZB über die Spendensammlung für 'Rote Fahne'-Prozessse. Spenden gingen u.a. ein von der KPD/ML-ZB Ortsgruppe Wuppertal und vom KJVD Wuppertal.
Q: Rote Fahne Nr.12 und Einigkeit ist unsere Stärke. Erheben wir unsere Stimme gegen den Polizeiterror. Erklärung des Zentralbüros der KPD/ML,Bochum 12.6.1972 bzw. o.J. (1972),S.1ff bzw. S.2

19.06.1972:
Der DKP-Kreisvorstand Dortmund verfaßt vermutlich auf seiner heutigen Sitzung die folgende Erklärung, die uns als Typoskript von zwei Seiten DIN A4 vorlag:"
Schöfer's Schauspiel 'Vielleicht bin ich schon morgen eine Leiche' wurde bei den Veranstaltungen der 'Urbs 71' (vgl. **:**.1971,d.Vf.) als Dortmunder Inszenierung in Wuppertal aufgeführt, nicht aber in Dortmund, mit der Begründung, einige der im Stück spielenden Schauspieler seien nicht mehr greifbar gewesen. Ist das der wirkliche Grund, so ist festzustellen: Offensichtlich wurde die Inszenierung von vornherein nur für Wuppertal gemacht - also eine reine Renommierinszenierung und eine Kulturpolitik am Dortmunder Publikum vorbei.

Andernfalls ist - wie es die 'Initiative Theater' getan hat - der Vorwurf der Planlosigkeit zu erheben, weil man sich nicht vor der Inszenierung der Schauspieler für die kommende Spielzeit versicherte.

Möglich ist aber auch, daß die Verantwortlichen das Stück aus inhaltlichen Gründen nicht in den Spielplan übernahmen. Da wir selbst das Stück nicht gesehen haben, verweisen wir dazu auf eine Information des 'Spiegel' (vgl. S1.**.1971,d.Vf.), wonach es anläßlich der Wuppertaler Aufführung zu CDU-Protesten gekommen sein soll. In diesem Fall läge ein neues Beispiel für die auf Renommierfestivals zur Schau getragene Fortschrittlichkeit vor, die doch nur die Misere an der Basis verschleiert.

Der vierte mögliche Fall - erst nach der Inszenierung und der Aufführung in Wuppertal stellte man fest, das Stück sei schlecht und deshalb nur für Wuppertal nicht aber für Dortmund geeignet - scheint fast unvorstellbar.

In jedem der vier Fälle jedoch liegt dem Handeln der Verantwortlichen eine Vorstellung von den Aufgaben eines Dortmunder Theaters zugrunde, die wir nur auf das Schärfste verurteilen können. Wie in Fall 2 und 4 kann man nur handeln, wenn man die Öffentllichkeit nicht zu fürchten braucht - weil sie nicht stattfindet. Die Spielplangestaltung erfolgt als interne Klüngelei einiger weniger auf der Grundlage von deren Vorstellungen von Publikum, also ohne Beteiligung derjenigen, auf deren Theater-Interesse es allenfalls noch in Festansprachen oder zu Zwecken des reaktionären Alibis ankommt. Was könnte das deutlicher belegen als die Tatsache, daß man zwar für eine einmalige Aufführung 160 000 DM zu bezahlen bereit ist, nicht aber die Hälfte für den Nulltarif beim Theater für Lehrlinge, Schüler und Studenten ausgeben möchte? Auf diese Weise kann man sich 'sein' Publikum schaffen und erhalten - eins ohne Lehrlinge, Schüler und Studenten.

Die Möglichkeit von Fall 1 und 3 nun zeigt, welches Publikum man offensichtlich bevorzugt: Es ist das Publikum des Slogans 'Heute abend geh'n wir ins Theater', das Publikum, dem Theater zum kleinbürgerlichen Konsum gehört, das Publikum für Ausstattungsstücke, die das Geld für Experimente auffressen, die 'das' Publikum angeblich sowieso nicht möchte. (Erst recht ist natürlich ein Arbeiter zu dumm für Neues.)

Das scheint uns der Skandal an diesem Skandal zu sein, der keiner bleiben darf, den man 'intern' behandelt.

Wir wissen, daß es auch an unserem Theater, das wir erst zu unserem machen müssen, junge, fortschrittliche Kräfte gibt, die gegen das hier beschriebene, für ein besseres Theater kämpfen. Als DKP wollen wir diesen Kampf im Interesse der arbeitenden Bevölkerung mit allen uns zu Gebote stehenden Mitteln unterstützen. Die 'Initiative Theater' hat diesen Kampf aufgenommen: Sie hat versucht, das Theater zu einer öffentlichen Angelegenheit zu machen. Wir erklären uns solidarisch und wünschen der 'Initiative' viel Erfolg."
Q: DKP-Kreisvorstand Dortmund:Schöfer's Schauspiel…,Dortmund o.J. (1972)

Juli 1972:
Der der DKP nahestehende 'Mittelstandskurier' (vgl. 14.8.1972) berichtet vermutlich u.a. aus dem Juli:"
USA-KAPITAL AUF DEM VORMARSCH
ÜBERFREMDUNG ERDRÜCKT MITTELSTÄNDISCHEN EINZELHANDEL

Das in Zukunft größte Einkaufszentrum der Bundesrepublik wird durch die kanadisch-britische Firmengruppe Costain-Davidson mit einem Kostenaufwand von 70 Millionen DM in der Nähe von Bonn errichtet. Weitere Projekte dieser Gruppe sind bei Wuppertal, Leverkusen und Mülheim vorgesehen."
Q: Mittelstandskurier H.4,Köln Juli/Aug. 1972,S.13f

August 1972:
Der KJVD der KPD/ML-ZB gibt ein weiteres Extrablatt seiner Zeitung 'Der Kampf der Arbeiterjugend' (KDAJ) (vgl. Juli 1972, Aug. 1972) zur Mobilisierung für den 'Roten Antikriegstag' (RAKT) heraus. Spenden kamen u.a. von der KJVD Ortsgruppe Wuppertal.
Q: Der Kampf der Arbeiterjugend Extrablatt,Bochum Aug. 1972

August 1972:
Die DKP Wuppertal gibt ihr 'Südstadt-Echo' Nr.3 für Elberfeld-Süd heraus.
Q: Südstadt-Echo Nr.3,Wuppertal Aug. 1972

August 1972:
In Wuppertal-Ronsdorf gibt die DKP die Nr.3 ihrer Stadtteilinformation 'Eulenspiegel' (vgl. März 1972, Sept. 1972) heraus.
Q: Eulenspiegel Nr.3,Wuppertal Aug. 1972

01.08.1972:
Der Kommunistische Studentenverband (KSV - vgl. 25.10.1972) der KPD berichtet aus NRW vom politischen Mandat (vgl. Bochum und Essen jeweils 22.6.1972, NRW Sept. 1972):"
Ja, Mitwirken darf man an der kapitalistischen Ausbildung allemal - sich ihr entgegenstellen aber nicht! Das NRW-Kapital hat nämlich mit den Unis viel vor; während die Bundesregierung den Etat des Ministers für Wissenschaft und Forschung drastisch kürzt, erhöht NRW den Etat für den Auf- und Ausbau neuer Hochschulen um 85%! - seit Anfang August arbeiten die Gesamthochschulen (GHS,d.Vf.) in Essen, Paderborn, Duisburg, Wuppertal, Siegen - in Bonn, Köln, Düsseldorf, Münster, Aachen, Bielefeld, Dortmund sind weitere 'Gesamthochschulbereiche' geplant. Der Ausbau der Hochschulen - mit dem Ziel, die Qualifikation der im Ruhrgebiet arbeitenden Fachkräfte den Bedürfnissen der die Stahlindustrie tendenziell ablösenden Chemie-, Petro- und Autoindustrie anzupassen, hat möglichst reibungslos zu erfolgen. Politische Radikalität gehört nicht zu der erwünschten Qualifikation. Die Behinderung oder Verzögerung dieser Maßnahmen der regionalen Planung durch den Zusammenschluß der Studenten um die fortschrittlichen ASten, das Entstehen eines weiteren 'Unruheherds' in der ohnehin durch den Kampf der Arbeiter gegen die Rationalisierungswelle im Ruhrkohlebergbau (RAG - IGBE-Bereich,d.Vf.) und in der Stahlindustrie (IGM-Bereich,d.Vf.) erschütterten Region soll mit allen Mitteln verhindert werden!"
Q: Dem Volke dienen Nr.1,Dortmund 25.10.1972,S.6

05.08.1972:
Nach eigenen Angaben beginnen Kommunistischer Arbeiterbund/Marxisten-Leninisten (KAB/ML) und KPD/ML-Revolutionärer Weg (RW) ihre zweitägige gemeinsame Delegiertentagung, die die Vereinigung der beiden Gruppen zum Kommunistischen Arbeiterbund Deutschlands (KABD) beschließt und auch die beiden Jugendorganisationen RJ/ML und KJVD-Revolutionärer Weg zum Zusammenschluß auffordert. In den Dokumenten des 1.ZDT des KABD wird u.a. ausgeführt, daß es innerhalb der KPD/ML diverse Liquidatoren gegeben habe, so Genger in Wuppertal.
Q: KABD:Vorwärts zum Sozialismus, Grundsatzerklärung des Kommunistischen Arbeiterbundes. Aktionsprogramm gegen die Monopoloffensive. Dokumente des 1. Zentralen Delegiertentages des KABD,Tübingen 1972

07.08.1972:
Bei ENKA Bemberg Wuppertal verteilt die KPD/ML-ZB, laut DKP, ein Flugblatt, in dem ein Aktionseinheitsangebot an die DKP zum Kampf gegen die Stillegung des gemacht wird. Die DKP Betriebsgruppe Bemberg gibt hierzu in den nächsten Tagen ein Flugblatt ihrer Betriebszeitung 'Bemberg aktuell' mit dem Titel "Keine Einheitsfront mit den Spaltern der Belegschaft!" heraus, in dem es u.a. heißt:"
In einem Flugblatt, verteilt vor den Werkstoren von Bemberg, richteten vor wenigen Tagen einige Leute unter dem Namen 'KPD/ML' ein 'Bündnisangebot' an die DKP-Betriebsgruppe. Was soll dieses 'Angebot'?

Seit Monaten läuft der Kampf gegen die Bemberg-Stillegung und seit Monaten steht die Wuppertaler DKP mit ihren Mitgliedern solidarisch hinter den Kolleginnen und Kollegen. …

Just heute, nach Monaten meldet sich nun die 'KPD/ML' zu Wort. Mit Recht fragen sich einige Kolleginnen und Kollegen, was das soll.

Was das soll, wird beim Lesen des Flugblattes der 'KPD/ML' schnell deutlich. Neben dem Vorschlag an die Adresse der DKP, ein Aktionskomitee zur Verhinderung der Bemberg-Stillegung zu bilden, lassen diese Leute die Katze aus dem Sack: Mit der Erfindung von Geheimverhandlungen des Betriebsrates mit der Konzernleitung und der unverschämten Behauptung, der Betriebsrat hätte der Entlassung von 400 Bembergern zugestimmt, wird der Zweck verfolgt, die Belegschaft gegen den Betriebsrat aufzubringen und die notwendige Geschlossenheit der Kolleginnen und Kollegen zu untergraben.

Die DKP-Betriebsgruppe stimmt der Auffassung des Betriebsrates voll zu, wenn festgestellt wird, die Behauptungen der 'KPD/ML' dienten 'nur zu dem Zweck, einen Keil zwischen Betriebsrat und Belegschaft zu treiben, sowie die Geschlossenheit der gesamten Belegschaft in der Abwehr gegen die Stillegungsabsichten der Unternehmensleitung zu untergraben…'

Auch wir sind der Auffassung, daß mit solcher Argumentation objektiv nur der Konzernleitung Schützenhilfe geleistet wird.

Wir erklären dazu:
Für die DKP-Betriebsgruppe, die entschlossen gegen die Bemberg-Stillegung kämpft, gibt es keine gemeinsame Basis mit politischen Sektierern die die Einheit der Arbeiterklasse untergraben und damit die notwendige gemeinsame Front gegen die Konzernwillkür aufspalten. Mit Leuten, die im Endeffekt die Sache der Unternehmer betreiben gibt es für die DKP keine Gemeinsamkeiten.

Wir möchten uns an dieser Stelle erlauben, in einigen Worten unsere Auffassung über Rolle und Funktion dieser Spaltergruppen darzulegen.

Ihre Aufgabe besteht darin, unter Mißbrauch des Namens KPD Verwirrung in die Arbeiterschaft zu tragen und mit Hilfe scheinfortschrittlicher und scheinrevolutionärer Phrasen die Arbeiter und Angestellten zu desorientieren.
Mit ihrer Hetze gegen die Gewerkschaften, gegen Betriebsräte und Vertrauensleute sowie gegen die DKP stellen sie sich objektiv in eine Front mit den Unternehmern und mit den politischen Rechtskräften in unserem Land, mit der CDU/CSU.

Mit Kommunisten und mit den revolutionären Traditionen der kommunistischen Bewegung haben diese Leute keinerlei Berührungspunkte. Die Firmierung 'KPD/ML' dient lediglich dem Zweck, die Arbeiter irrezuführen.

Ihr Flugblatt vom 7.8.1972 machte das noch einmal deutlich. Während auf der einen Seite zum Kampf um die Sicherung der Arbeitsplätze aufgerufen wird, Einheitsfrontangebote gemacht werden, wird auf der anderen Seite die dazu notwendige Einheit der Belegschaft untergraben. Das ist keine kommunistische Politik, das ist eine Politik, die nur der Akzo-Konzernleitung dient.

Wir Kommunisten vertreten nach wie vor die Auffassung, daß der Konzernleitung eine einheitlich handelnde Belegschaft entgegengestellt werden muß. Dazu bedarf es eines starken Betriebsrates. Deshalb werden wir uns auch in Zukunft mit allen Versuchen auseinandersetzen, die Position des Betriebsrates mit Verfälschungen der Wahrheit zu untergraben. Egal, ob diese Versuche von Rechts oder Pseudolinks gestartet werden."

Neben einer Karikatur aus dem 'Kölner Stadtanzeiger', die mit der Unterschrift "Jedem sein Mao" neben drei Langhaarigen auch drei bürgerliche Politiker (u.a. F.J. Strauß) zeigt, die ein Maoposter tragen, heißt es:"
Unser Kommentar:
So wie die 'KPD/ML' in der Aussenpolitik mit den Gegnern der Entspannung in einer Reihe marschiert, marschiert sie in der Innenpolitik gemeinsam mit den Unternehmern!"
Q: Bemberg aktuell,Wuppertal o.J. (Aug. 1972)

14.08.1972:
Die SBG Regensburg gibt frühestens in dieser Woche die Nr.23 ihrer 'Arbeitersache' (vgl. 5.7.1972, 25.9.1972) heraus. Gegen Entlassungen demonstrierten bei ENKA Wuppertal 3 000.
Q: Arbeitersache Nr.23,Regensburg Aug. 1972

September 1972:
Bei Bayer Wuppertal gibt die DKP vermutlich noch im September ihre 'Pille' Nr.6 für Sept./Okt. 1972 heraus. Im Artikel "Spaltpilze im Dienste des Kapitals!" heißt es:"
In letzter Zeit sind vor dem Bayerwerk 'Betriebszeitungen' und Flugblätter verteilt worden, die nicht von uns Kommunisten stammen.

Da war zunächst die Postille einer 'KPD/ML' (vermutlich KPD/ML-ZB,d.Vf.), in der KPD, SPD und Gewerkschaften als arbeiterfeindlich hingestellt wurden. In lächerlicher Weise wird da die zahme Gewerkschaftsspitze mit allen Gewerkschaftlern gleichgesetzt.

Dann war da ein Flugblatt einer 'KPD', einer Organisation, die vor nicht langer Zeit von einer Handvoll Studenten gegründet wurde und die trotz des immer noch gültigen KPD-Verbots wohlweislich von den Kapitalisten geduldet wird. Schließlich gab es da noch ein Blättchen der Kommunistischen Gruppe Köln, einem Studentenclub, dessen Chef, ein gewisser Neugroda, an der Universität schon lange das schmutzige Geschäft der Spaltung für die Herrschenden betreibt.

Was haben diese Gruppen gemeinsam: Zunächst das Lippenbekenntnis zur 'Arbeitereinheitsfront'.

Aber wie sieht denn ihre Praxis aus? In Wirklichkeit spalten sie unentwegt die Belegschaft, indem sie z.B. eigene Listen zur Betriebsratswahl aufstellen, indem sie gegen die gewählten Vertreter der Belegschaften zu Felde ziehen, und indem sie Lügen über die einzige marxistische Arbeiterpartei in diesem Lande, die DKP verbreiten.

Mit einem Wort: SIE BESORGEN DAS GESCHÄFT DER KAPITALISTEN UND DEREN HAUPTPARTEI, DER CDU/CSU!!!

Das zeigt sich auch in ihrer Haltung zur Ostpolitik. Da sprechen sie vom 'Kriegspakt Bonn-Moskau' und plappern somit genau das nach, was uns die CDU weismachen will.

Kein Wunder, daß in der Nazi-'National-Zeitung' neulich diese Elemente samt ihres 'großen Führers' Mao als beispielhafte Nationalisten gelobt wurden! (vgl. **.*.1972,d.Vf.)

Kollegen, diese Möchtegern-Kommunisten sind für die internationale Arbeiterbewegung nichts Neues. Sie werden von den Kapitalisten und ihren Staatsorganen immer dort eingesetzt und geduldet, wo die Arbeiter und Angestellten anfangen, sich in Gewerkschaften und in der Arbeiterpartei enger zusammenzuschließen.

Kämpf' mit uns! Werde Genosse!
Vor allem aber: MACHEN WIR DIE DKP STARK!

Denn es ist diese, unsere Arbeiterpartei, gegen die die Angriffe der Kapitalisten mit den schmutzigsten Tricks geführt werden. Und diese Angriffe, die desto gemeiner werden, je mehr Kollegen die Politik der DKP bejahen, richten sich letzten Endes gegen die hart erkämpften Rechte von uns allen.

Erteilt daher allen Spaltungsversuchen eine Abfuhr.
GEWERKSCHAFTLER, SOZIALDEMOKRATEN, KOMMUNISTEN! EINHEIT DER ARBEITERKLASSE."
Q: Die Pille Nr.6,Wuppertal Sept./Okt.1972

September 1972:
Die DKP Betriebsgruppe Bemberg Wuppertal gibt ihre 'Bemberg aktuell' Nr.7 (vgl. Aug. 1972) sowie ein Extrablatt zur Stillegung des Werkes heraus. Auch die auf August datierte Nr.6 dürfte erst im September erschienen sein, da sie sich immerhin mit dem Massaker in Fürstenfeldbruck (vgl. 6.9.1972) befaßt.
Q: Bemberg aktuell Nr.7 und Extrablatt,Wuppertal Sept. 1972

September 1972:
Die DKP Wuppertal gibt vermutlich im September ihre 'Unter der Lupe' - Informationsblätter der DKP für Elberfeld-West Nr.5 für Sept./Okt. heraus.
Q: Unter der Lupe Nr.5,Wuppertal Sept./Okt. 1972

September 1972:
In Wuppertal-Ronsdorf gibt die DKP vermutlich im September die Nr.4 ihrer Stadtteilinformation 'Eulenspiegel' (vgl. Aug. 1972) für Sept./Okt. heraus.
Q: Eulenspiegel Nr.4,Wuppertal Sept./Okt. 1972

September 1972:
In Wuppertal-Wichlinghausen gibt die DKP vermutlich im September ihre Stadtteilzeitung 'Arbeiterstimme' heraus.
Q: Arbeiterstimme,Wuppertal o.J. (1972)

02.09.1972:
Es erscheint die Nr.18 der 'Roten Fahne' der KPD/ML-ZB (vgl. 21.8.1972, 18.9.1972). Von der eigenen Organisation wird u.a. die Ortsgruppe Wuppertal.
Q: Rote Fahne Nr.18,Bochum 2.9.1972; Klassenkampf und Programm Nr.3,Dortmund Apr. 1973,S.32

11.09.1972:
Die SDAJ Wuppertal der DKP gibt vermutlich in dieser Woche die Nr.5 ihrer Zeitung für Wuppertaler Schulen 'Iskra' heraus.
Q: Iskra Nr.5,Wuppertal Sept. 1972

19.09.1972:
In Wuppertal-Bemberg beginnt, laut 'SBK', ein dreitägiger Solidaritätsstreik für das Werk im niederländischen Breda, an dem sich auch ausländische Kollegen beteiligen. Nach drei Tagen habe man gewonnen gehabt.

Bei ENKA in Wuppertal-Barmen beginnt, laut ABG, ein dreitägiger Streik von rund 1 400 Beschäftigten, die dadurch die Stillegung verhindern.

Laut KPD steiken ab 11 Uhr 30 1 200 gegen die beabsichtigte Stillegung des Werkes (vgl. 20.9.1972).

Laut KPD/ML-ZK bei Hoesch Dortmund (IGM-Bereich in NRW - vgl. 18.10.1972) war der Streik erfolgreich.

Laut KPD (vgl. 5.3.1975) wird auch ein Film über den Kampf gedreht.

Bei Enka-Glanzstoff Wuppertal (vgl. 3.11.1975) berichten das KPD-RK NRW und die LgdI Wuppertal über den Erfolg des Kampfes.
Q: KPD-RK NRW, LgdI Wuppertal:Kampf gegen die geplanten Massenentlassungen bei Enka-Glanzstoff!,Wuppertal o.J. (Nov. 1975),S.1; Stählerne Faust Extra Streik im Kaltwalzwerk!,Dortmund Okt. 1972,S.1;Rote Fahne Nr.62 und 9,Dortmund bzw. Köln 27.9.1972 bzw. 5.3.1975,S.* bzw. S.5;Kommunistische Arbeiter Zeitung Nr.28,München Okt. 1972;Auf Draht Nr.19,München Okt. 1972

Sozialistische Betriebskorrespondenz Nr.6,Offenbach 1.11.1972; Rote Arbeiter Zeitung Nr.3,Braunschweig 16.11.1972; Wahrheit Nr.9,Bremen Okt. 1972

20.09.1972:
In der Nr.60 der 'Roten Fahne' der KPD (vgl. 13.9.1972, 27.9.1972) berichtet die Zelle Mannesmann Lierenfeld über die angekündigte Schließung des ENKA Glanzstoffwerkes in Wuppertal-Bemberg, wo die DKP aktiv ist.
Q: Rote Fahne Nr.61,Dortmund 20.9.1972

20.09.1972:
Bei ENKA Wuppertal verteilt die KPD heute, nach eigenen Angaben, einen 'Rote Fahne' Sonderdruck zum Streik (vgl. 19.9.1972). Auch die KPD/ML-ZB habe Flugblätter verteilt.
Q: Rote Fahne Nr.62,Dortmund 27.9.1972

26.09.1972:
Die KG (NRF) Mannheim/Heidelberg gibt einen 'Kommentar für die Kollegen der Metallindustrie' (vgl. 12.9.1972) heraus. Artikel sind u.a. "Erfolgreiche Fabrikbesetzung gegen Stillegung bei Glanzstoff" in Wuppertal.
Q: Kommentar für die Kollegen der Metallindustrie,Heidelberg/Mannheim 26.9.1972

27.09.1972:
Bei Hoechst Werk Offenbach gibt der RK die erste uns bekanntgewordene Ausgabe von 'Revolutionärer Kampf - Rote Arbeiter Zeitung' (vgl. 23.11.1972) heraus. Berichtet wird mit Hilfe der 'FR' vom 20.9.1972, über ENKA in Wuppertal-Barmen.
Q: Revolutionärer Kampf - Rote Arbeiter Zeitung,Offenbach 27.9.1972

Oktober 1972:
Die Nr.10 der 'Roten Fahne' des KABD (vgl. Sept. 1972, Nov. 1972) berichtet u.a. über Enka Wuppertal-Barmen.
Q: Rote Fahne Nr.10,Tübingen Okt. 1972

Oktober 1972:
Bei den Gebrüdern Happich in Wuppertal gibt die DKP ihr 'Rotes Happich Prisma' Nr.6 heraus.
Q: Rotes Happich Prisma Nr.6,Wuppertal Okt. 1972

Oktober 1972:
Die DKP Wuppertal gibt bei G. und J. Jaeger die Nr.2 ihrer 'Jaeger Zeitung' heraus.
Q: Die Jaeger Zeitung Nr.2,Wuppertal Okt. 1972

09.10.1972:
Die KPD/ML-ZK gibt die Nr.20 ihres 'Roten Morgen' (vgl. 25.9.1972, 23.10.1972) heraus, in dem u.a. von von Enka Wuppertal berichtet wird.
Q: Roter Morgen Nr.20,Hamburg 9.10.1972

18.10.1972:
Bei Hoesch Dortmund gibt die KPD/ML-ZK ein Extra ihrer 'Stählernen Faust' (vgl. 3.10.1972, 23.10.1972) mit einer Seite DIN A 4 heraus:"
STREIK IM KALTWALZWERK!

Weiterhin versuchten sie uns einzureden, wir hätten jetzt eine andere Situation wie 1969. Auch das ist eine Lüge! Davon kann sich jeder überzeugen, der den Beginn der Lohnkämpfe in der BRD in den letzten Wochen verfolgte:

- Erfolgreicher Streik bei Enka-Glanzstoff gegen geplante Stillegung eines Werkes (CPK-Bereich in NRW in Wuppertal - vgl. 19.9.1972,d.Vf.)".
Q: Stählerne Faust Extra Streik im Kaltwalzwerk!,Dortmund Okt. 1972

23.10.1972:
Vermutlich heute gibt der AStA der PH Dortmund seine 'DOS' - Dortmunder Studentenzeitung Nr.14 (vgl. 16.10.1972, 13.11.1972) heraus. Berichtet wird auch über den:"
UMZUG DER PH AN DEN VOGELPOTHSWEG

Nachdem die Hochschulen in Essen, Paderborn, Siegen, Wuppertal und Duisburg zu GHS ernannt wurden, bekamen andere Hochschulorte den Namen GHS-Bereich."
Q: DOS Nr.14,Dortmund o.J. (Okt. 1972)

November 1972:
In Berlin erscheint die Nr.28 des 'Klassenkampf - Ausgabe SEL' (vgl. Okt. 1972).
Berichtet wird aus dem CPK-Bereich von Enka Wuppertal.
Q: Klassenkampf - Ausgabe SEL Nr.27,Berlin o. J. (1972)

01.11.1972:
Die Nr.6/72 der 'SBK' (vgl. 1.10.1972) ist zugleich die letzte Ausgabe, da die 'SBK' mit dem 'Express International' (EXI) zum 'Expreß' (vgl. 22.1.1973) fusioniert. Artikel werden u.a. übernommen aus der 'GBZ' Nr.35 über Bemberg Wuppertal.
Q: Sozialistische Betriebskorrespondenz Nr.6,Offenbach 1.11.1972

08.11.1972:
Die KPD gibt die Nr.68 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 31.10.1972, 15.11.1972) heraus und berichtet aus Wuppertal von der schließungsbedrohten Textilfirma Hasenclever (175 Beschäftigte), der Barmag Textilmaschinenfabrik und Enka Bemberg.
Q: Rote Fahne Nr.68,Dortmund 8.11.1972

09.11.1972:
Spätestens heute gibt der KOV einen auf Nov. datierten Sonderdruck seines 'Schulkampfs' (vgl. Nov. 1972, Dez. 1972) heraus, der zu Aktionen gegen politische Disziplinierung morgen in Berlin und übermorgen in Düsseldorf aufruft. Beispiele von Repressionen kommen u.a. von Wuppertaler Gymnasien.
Q: Schulkampf Sdr.druck,Berlin Nov. 1972

20.11.1972:
Die KPD/ML-ZK gibt den 'Roten Morgen' Nr.23 (vgl. 6.11.1972, 4.12.1972) heraus.
Spenden gingen u.a. ein von der OSO Wuppertal.
Q: Roter Morgen Nr.23,Hamburg 20.11.1972

31.12.1972:
Die KPD/ML-ZK gibt ihren 'Roten Morgen' Nr.26 (vgl. 18.12.1972, 14.1.1973) heraus, der u.a. über ENKA Wuppertal berichtet.
Q: Roter Morgen Nr.26,Hamburg 31.12.1972

Januar 1973:
Die Grundeinheit Ruhrgebiet-Ost der KJO Spartacus verfaßt einen Dreimonatsbericht an die Zentrale Leitung der KJO. Von den 4 Mitgliedern seien 3 Studenten und ein Praktikant. Seit der letzten Bundeskonferenz am 4./5.3.1972 habe man 4 Mitglieder verloren, 2 durch Umzug, ein Kandidat aus persönlichen Gründen und ein Mitglied aus politischen Gründen. Man verfüge über 4 Mitglieder aus Wuppertal, Bochum, Essen und Lüdenscheid, arbeite in Wuppertal, Bochum, Essen und Hagen, in letzterem Ort in einer IGM-JG. Marxistische Arbeitskreise habe man in Wuppertal und Essen (6 Teilnehmer).
Q: KJO Spartacus-GE Ruhrgebiet-Ost:3-Monatsbericht,o.O. Jan. 1973

Januar 1973:
Die DKP berichtet vermutlich aus dem Januar:"
Die 250 Arbeiter der Wuppertaler Fahrzeugfabrik Eylert legten nach einer stürmischen Betriebsversammlung für mehrere Stunden die Arbeit nieder, weil die Firmenleitung die Akkordrichtsätze drastisch kürzen wollte, so daß die Lohnerhöhung für die Akkordarbeiter nur mit einer wesentlich intensiveren Leistung hätte erreicht werden können. Der Wuppertaler IG-Metall-Bevollmächtigte, Kollege Herr, erklärte dazu: 'Ich habe Verständnis für die Eylert-Kollegen, daß sie sich diese Machenschaften nicht gefallen lassen.' Durch den Protest wurde mit Hilfe der IG Metall ein annehmbarer Kompromiß erreicht."
Q: Heisse Eisen Extrablatt,Dortmund 7.2.1973,S.2

05.02.1973:
An der PH Dortmund gibt der PGH eine 'PGH-Information' mit 4 Seiten DIN A 4 ohne Impressum zur heutigen Wahlzeitung der LVVS heraus:"
LVVS als ALTERNATIVE?

Besonders peinlich für die GIM muß aber die Aufstellung eines gewissen Doktoranden sein. Der PGH hat schon 1970 die bürgerlich-karrieristischen Tendenzen dieses ehemaligen AStA-Vorsitzenden angegriffen. Wie berechtigt diese Angriffe waren, zeigte die Tatsache, daß der Ex-AStA-Vorsitzende heute als Konrektor an der Gesamthochschule Wuppertal die verfaßte Studentenschaft in Dortmund 'verteidigt'."
Q: PGH-Information zur LVVS-Wahlzeitung,o.O. (Dortmund) o.J. (5.2.1973)

05.02.1973:
An der PH Dortmund gibt die Liste zur Verteidigung der Verfaßten Studentenschaft (LVVS - vgl. 31.1.1973), laut PGH (vgl. 5.2.1973), heute ihre Wahlzeitung zur Wahl der Studentenkonferenz (SK - vgl. 7.2.1973) heraus. Genannt werden:"
Die Kandidaten der LVVS

10. Heribert Baumann: 31 J., Doktorand, Sonderprüfung, Mitglied des Gründungssenates und Konrektor der Gesamthochschule Wuppertal"
Q: LVVS:Wahlzeitung,o.O. (Dortmund) o.J. (5.2.1973); PGH-Information zur LVVS-Wahlzeitung,o.O. (Dortmund) o.J. (5.2.1973)

17.02.1973:
Es erscheint der 'Express' Nr.2 (vgl. 22.1.1973, 21.2.1973) u.a. mit dem folgenden:"
BRIEF AUS NRW

In Großbetrieben sind die Unternehmer gezwungen, wenn sie Ruhe haben wollen, Zugeständnisse zu machen. Ford Köln und Babcock Oberhausen und andere haben die Löhne effektiv gezahlt. In anderen Betrieben, vorwiegend Klein- und Mittelbetrieben in Düsseldorf, Velbert, Gelsenkirchen, Hagen, Wuppertal, Dortmund streikten die Arbeiter, um Umgruppierungen, Kürzungen ihrer Akkorde und den Abbau von übertariflichen Leistungen zu verhindern."
Q: Express Nr.2,Offenbach 17.2.1973

22.02.1973:
Vermutlich heute wird, laut DKP, von der Jugendvertretung der Firma G.+J. Jaeger Wuppertal folgende Resolution gegen die 8 Entlassungen bei Hoesch Dortmund (IGM-Bereich - vgl. 20.2.1973) verfasst:"
Hiermit erklärt sich die Jugendvertretung der Firma G. + J. Jaeger mit den acht entlassenen Arbeitern der Hoesch-Westfalenhütte solidarisch. Es ist uns unverständlich, wie Arbeiter für das Eintreten für ihre berechtigten Forderungen im Lohnkampf einfach fristlos entlassen werden. Wir verurteilen dieses Vorgehen und verlangen vom Betriebsrat der Firma, für die sofortige Wiedereinstellung einzutreten. Kollegen, besinnt Euch auf Euer Mandat der Belegschaft der Hoesch-Werke! laßt solches Vorgehen nicht zu! Ihr unterschreibt Eure eigene Entlassung, denn hier ging es um Forderungen der Gesamtbelegschaft, die auch die Euren sind.

Setzt Euch im Interesse der Belegschaft für die sofortige Wiedereinstellung ein! Es geht nicht an, daß vor allem Betriebsratsmitglieder entlassen werden, die ja von der Belegschaft zur Durchsetzung der Interessen der Belegschaft gewählt wurden, plötzlich auf die Straße fliegen, weil sie sich für die Interessen einsetzen. Hört nicht Aufforderungen des Bundes der Deutschen Industrie (BDI), mit denen habt Ihr nichts gemein! Hört auf die Arbeitskollegen der Hoesch-Westfalenhütte-AG!"
Q: Heisse Eisen,Dortmund 23.2.1973,S.2

22.02.1973:
Vermutlich heute wird, laut DKP, von der Gesamtjugendvertretung der Firma Happich Wuppertal folgende Resolution gegen die 8 Entlassungen bei Hoesch Dortmund (IGM-Bereich - vgl. 20.2.1973) verfasst:"
Die Gesamtjugendvertretung der Firma Happich GmbH verurteilt auf das schärfste das Vorgehen der Unternehmensleitung der Firma Hoesch Westfalenhütte AG. Wegen des Eintretens für die berechtigten Forderungen der Beschäftigten dieses Werkes wurden acht aktive Gewerkschafter fristlos entlassen.

Die Jugendvertretung solidarisiert sich mit den entlassenen Beschäftigten und fordert ihre sofortige Wiedereinstellung."
Q: Heisse Eisen,Dortmund 23.2.1973,S.3

12.03.1973:
Erstmals erscheint die 'Wir wollen alles' (WWA - 12.3.1973, Apr. 1973). Eingegangen wird auf Enka Wuppertal-Barmen.
Q: Wir wollen alles Nr.1,Gaiganz 12.3.1973

06.04.1973:
Die erste und bisher einzige Ausgabe des 'Diskussionsorganes der Rebellionsbewegung des Landesverbandes NRW der Gruppe Rote Fahne' (d.h. der KPD/ML-ZB, d.Vf.) erscheint in Bochum. Nach dem 'Diskussionsorgan' existieren in NRW noch Ortsgruppen der ehemaligen KPD/ML-ZB u.a. in Wuppertal.
Q: GRF-LV NRW-Rebellionsbewegung:Diskussionsorgan Nr.1,Bochum 6.4.1973; GRF-LV NRW:Diskussionsorgan Nr.2,Bochum 19.4.1973

01.05.1973:
An den DGB-Aktionen in Wuppertal beteiligen sich, laut KPD/ML (vgl. 23.6.1973), u.a. Jugendliche, u.a. von der eigenen Roten Garde (RG), von Glanzstoff sowie aus DGB KJA und CPK OJA.
Q: Roter Morgen Nr.24,Dortmund 23.6.1973

03.05.1973:
Die Zelle des KSV der KPD an der PH Dortmund berichtet:"
FACHBEREICHSWAHLEN: MAUSCHELPOLITIKER AUF PÖSTCHENJAGD

So wurde mit formalen Tricks verhindert, daß die Zusammenarbeit des MSB mit der Kultus- und Hochschulbürokratie bei der Einsetzung des Gesamthochschulrates aufgedeckt werden konnte, - eine Zusammenarbeit, die bei der Gesamthochschule Wuppertal bereits zur Aushöhlung der Verfaßten Studentenschaft durch Aberkennung des politischen Mandats geführt hat."
Q: Kommunistische Studentenpresse PH Dortmund Nr.4,Dortmund 7.5.1973,S.8ff

02.06.1973:
Zur bzw. auf der Demonstration gegen den Paragraphen 218 in Bonn werden u.a. Flugblätter verteilt von Frauengruppen, u.a. aus Wuppertal.
Q: diverse Flugblätter im ZI 6

02.06.1973:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr.21 (vgl. 26.5.1973, 9.6.1973) heraus. Vietnamspenden kommen aus Wuppertal.
Q: Roter Morgen Nr.21,Dortmund 2.6.1973

04.06.1973:
Das Dortmunder Komitee 'Hände weg von der KPD' gibt vermutlich in dieser Woche das folgende Flugblatt heraus:"
SOLIDARITÄT HILFT SIEGEN

Da inzwischen sehr viele den Aufruf des Komitees HÄNDE WEG VON DER KPD unterschrieben haben, können wir nachstehend nur einige dieser Unterschriften abdrucken:
Prof. Baumann, Gesamthochschule Wuppertal …"
Q: Komitee Hände weg von der KPD Dortmund:Solidarität hilft siegen,o.O. (Dortmund) o.J. (1973)

20.06.1973:
Der AStA der PH Dortmund (vgl. 27.6.1973) berichtet:"
ASTA-TEACH-IN

Am 20.6.1973 fand in der Cafeteria ein Teach-In zur Gesamthochschule statt. Drei Vertreter aus dem Gründungssenat in Wuppertal gaben zahlreiche Informationen wie sich die Situation an den Gesamthochschulen geändert hat. Es ist vorauszusehen, daß die Gesamthochschule Dortmund ähnlich konzipiert sein wird wie die in Wuppertal. Da an dem Teach-in nur wenige Studenten teilnahmen, halten wir es für wichtig, diese Informationen allen Studenten zugänglich zumachen.

Wie sehen nun die Studiengänge in der GHS aus?

Zunächst wird eine staatliche Studienberatungsstelle eingerichtet, die die Funktion hat, Studenten auf ihre Eignung und Begabung hin zu überprüfen, also eine Art Auslesefunktion. Für bestimmte Studiengänge sind bestimmte Voraussetzungen erforderlich. DIE NEUEN STUDIENGÄNGE SIND INTEGRIERTE STUDIENGÄNGE, DIE EIN GRUND- UND HAUPTSTUDIUM UMFASSEN UND DREI JAHRE DAUERN. DIE ANZAHL DER SEMINARE WIRD GENAU VORGESCHRIEBEN. STUDIENINHALTE UND ORGANISATION SIND GENAU AUF EIN DREIJÄHRIGES STUDIUM ABGESTIMMT. NACH DIESEN DREI JAHREN LEGT DER STUDENT EINE ZWISCHENPRÜFUNG AB, DIE VORAUSSETZUNG IST FÜR EINEN ÜBERGANG IN DAS HAUPTSTUDIUM.

DIESES STUDIUM DIENT HAUPTSÄCHLICH FORSCHUNGSZWECKEN UND IST DAHER AUCH NUR WENIGEN ZUGÄNGLICH.

Die große Masse der Studenten muß sich mit einem dreijährigen Studium begnügen. Hierdurch wird die Trennung zwischen Forschung und Lehre endgültig festgeschrieben. Der größte Teil der Hochschullehrer nimmt ausschließlich Lehraufgaben wahr, die Elite der Professoren wird mit einigen Begünstigten Forschungsaufgaben erfüllen. Damit ist ein weiteres Argument, nämlich die Schaffung von mehr Studienplätzen durch Errichtung der GHS, auch widerlegt.

Die Vertreter der GHS Wuppertal bezeichnen das Studium an der GHS als wenig praxisbezogen, verständlich, da in den drei Jahren höchstens fachliche Qualifikationen genügend erlernt werden können. Damit bleiben praktisch die alten Lehrinhalte bestehen. ES WERDEN LEDIGLICH NEUE STRUKTUREN GESCHAFFEN, DIE ES ERMÖGLICHEN, DIE DERZEITIGEN INHALTE IN KONTROLLIERBARERER FORM ALS BISHER ANZUBIETEN. DAZU GEHÖRT AUCH DIE VERSTÄRKUNG DER PROFESSOREN-MAJORITÄT IN DEN ENTSCHEIDUNGSGREMIEN.

Auf das PH-Studium bezogen wird es noch einige Änderungen geben.

Es können nicht mehr alle didaktischen Fächer in Dortmund studiert werden, sondern nur die Fächer, die mit mindestens zwei H4-Lehrstühlen besetzt sind, das hieße z.B. Biologie und Geographie würden nur in Paderborn angeboten.

Wie die Mitwirkung der Studenten und auch Professoren an den neuen Studiengängen aussieht, zeigt folgendes Zitat aus einer Dienstbesprechung des Wissenschaftsministers (WiMi,d.Vf.) sehr deutlich:
'Die GHS sind nach Paragraph 1 des GHS-Errichtungsgesetzes (GHEG,d.Vf.) verpflichtet, integrierte Studiengänge zu entwickeln und anzubieten. Dieser Auftrag bedeutet ständige Reformarbeit von noch nicht absehbarer Dauer, an der nach Paragraph 2 des GHS-Errichtungsgesetzes auch Studienreformkommissionen BETEILIGT sind. Empfehlungen von Studienreformkommissionen, die für verbindlich erklärt werden KÖNNEN, liegen noch nicht vor.'

Dieses Zitat beweist eindeutig, daß die Arbeit solcher Gremien nutzlos ist und jederzeit durch ministerielle Erlasse aufgehoben werden kann.

Wie sieht nun die Prüfungsordnung für integrierte Studiengänge aus?

Es gibt eine Zwischenprüfung nach dem dritten Semester zum Nachweis, daß der 'Kandidat die Grundlagen des Fachstudiums erworben hat'. Eine Abschlußprüfung nach dem 6.Semester als Nachweis 'daß der Kandidat gründliche Fachkenntnisse erworben hat und die Fähigkeit besitzt, in seinem Fachgebiet auf der Grundlage wissenschaftlicher Methoden selbständig zu arbeiten'. 'Durch die Abschlußprüfung 2 nach dem achten Semester soll der Kandidat den Nachweis erbringen, daß er sich gründliche Fachkenntnisse erworben hat und die Fähigkeit besitzt, nach wissenschaftlichen Methoden zu arbeiten.'

ZUR ZULASSUNG ZUR PRÜFUNG GEHÖREN WIEDERUM LEISTUNGSNACHWEISE, DIE SICH IM WESENTLICHEN AUF DIE BEHERRSCHUNG DER JEWEILIGEN FACHSPEZIFISCHEN INHALTE BEZIEHEN SOLLEN. ES GIBT EINE BESCHRÄNKUNG DER KANDIDATEN JE PRÜFER AUF 70. DEM PRÜFUNGSAUSSCHUSS WIRD EIN MITGLIED DES KULTUSMINISTERIUMS (KuMi,d.Vf.)
ANGEHÖREN."

Eingegangen wird auf das Ordnungsrecht an der GHS Wuppertal (vgl. 2.7.1973) und fortgefahren:"
Zu den bisherigen Ausführungen muß gesagt werden, daß sie noch nicht endgültig sind. Verbindliche Richtlinien werden wahrscheinlich in der ersten Juliwoche herauskommen. Viele Beschlüsse sind unvollständig bzw. liegen noch nicht vor.

So gibt es in der GHS-Wuppertal z.B. kein Hochschuldidaktisches Zentrum, keine Koordination zwischen Prüfungs- und Studienordnung. Von der GHS Wuppertal ist ein Lernzielkatalog für Prüfungsordnungen aufgestellt worden, der vom Kultusministerium angenommen wurde. Er tritt aber nicht in Kraft, da der endgültige Beschluß über die Form der Prüfungsordnung letztendlich in der Hand des Kultusministeriums liegt."

In den morgigen 'Ruhrnachrichten' (RN) berichtet L. A., laut AStA PH:"
'REFORM WIRD IN IHR GEGENTEIL VERKEHRT'

TEACH-IN GEGEN GESAMTHOCHSCHUL-GESETZ IN DER PH

Unter dem Mantel der Progressivität führt Wissenschaftsminister Rau die Hochchulreform in die entgegengesetzte Richtung. In der Cafeteria der PH Mensa übte gestern nachmittag während eines Teach-Ins, veranstaltet vom AStA der PH, Heribert Baumann von der Gesamthochschule Wuppertal diese Kritik an den Gesamthochschulgesetzen.

H. Baumann und seine Kollegen Gerd Arens und Hans Heinrich Baumann - letzterer kürzlich von seinem Amt als Prorektor der Gesamthochschule Wuppertal zurückgetreten - legten die Gründe ihrer Kritik an den Gesamthochschulplänen dar. Die ursprüngliche reformistische Idee der Gesamthochschule habe z.B. zum Ziel gehabt, Chancengleichheit zu schaffen und besondere Durchlässigkeit zwischen den Hochschul-Typen. Diese reformistische Initiative bezeichneten die Redner als gescheitert.

Durch neue Gesetze werde die Autonomie der Hochschule stückchenweise abgeschafft, z.B. auch dadurch, daß sich das Ministerium die Genehmigung von in den Hochschulen erarbeiteten Studiengängen vorbehalten habe. Durch die ministeriellen Pläne werde der Numerus Clausus (NC,d.Vf.) nicht aufgehoben, sondern nur mittels Zwischenprüfungen verlagert.

Auch die starre Aufteilung in Kurz- und Langzeit-Studienzeiten verstoße gegen den ursprünglichen Sinn der Reform. Ein Übergang von der einen in die andere Form sei nur sehr schwer möglich.

Die Sprecher wandten sich auch gegen das Hochschul-Ordnungsrecht, das z.B. dazu führen könnte, daß ein Student bei Beleidigung eines Hochschullehrers von der Hochschule ausgeschlossen werden könne. Kritisiert wurde außerdem, daß den Ordinarien das Recht vorbehalten bleiben soll, Diplome zu vergeben."
Q: DOS Nr.21,Dortmund 27.6.1973,S.9ff

23.06.1973:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr.24 (vgl. 16.6.1973, 30.6.1973) heraus und berichtet u.a. aus Wuppertal vom 1. Mai.
Q: Roter Morgen Nr.24,Dortmund 23.6.1973

02.07.1973:
Der AStA der PH Dortmund (vgl. 27.6.1973) kündigte an:"
Nächste Woche wird in Wuppertal ein Ordnungsrecht vom Senat für die GHS verabschiedet.

Folgendes wird in Zukunft unter Strafe gestellt:
a) Störung von Lehrveranstaltungen
b) Beschädigung von Einrichtungen der Hochschule (z.B. Plakatieren)
c) Angriffe auf Personen und Angehörige der Hochschule
d) 'Strafbare Taten' an anderen Hochschulen werden bestraft.

Dazu werden Ordnungsrecht-Ausschüsse gebildet, die folgende 'Strafen' erteilen:
1. Mündliche Verwarnung
2. Verschärfte Verwarnung
3. Zeitweiliger Ausschluß
4. Endgültiger Ausschluß vom Studium."
Q: DOS Nr.21,Dortmund 27.6.1973,S.11

11.07.1973:
Die KPD gibt die Nr.28 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 4.7.1973, 18.7.1973) heraus. Bei den Düsseldorfer Nachrichten solle der technische Betrieb zu Girardet Wuppertal verlegt werden, wogegen die RGO in der DruPa Düsseldorf Flugblätter verteilte.
Q: Rote Fahne Nr.28,Dortmund 11.7.1973

24.07.1973:
In Regensburg besuchen, nach eigenen Angaben, über 160 Arbeiter, Lehrlinge, Schüler und Studenten die Veranstaltung des AB über seinen Programmentwurf. Die Teilnehmer kommen allerdings nicht nur aus Regensburg sondern auch aus Straubing, Weiden, Schwandorf, Nürnberg, Wuppertal und Italien.
Q: Der Konradssiedler Nr.9,Regensburg Juli/Aug. 1973; Arbeitersache Nr.34/35,Regensburg Juli/Aug. 1973

August 1973:
In NRW gibt der Landesvorstand der SMV der allgemeinbildenden Schulen erstmals sein Info 'SMV-Ex-Press' (vgl. Sept. 1972, Okt. 1973) mit folgendem Leitartikel von Uwe Koch heraus:"
UNSERE AUFGABEN IM NEUEN SCHULJAHR:

DIE RECHTE DER SCHÜLERVERTRETUNG ERWEITERN - DIE UNABHÄNGIGKEIT DER SMV-ZEITUNG SICHERN

SMV FORDERT: 'SCHLUSS MIT DER POLITISCHEN DISZIPLINIERUNG!'

- Schüler werden von der Schule verwiesen, weil sie sich in einem Klassenkollektiv kritisch auf den Geschichts- und Deutschunterricht vorbereiten. Die Schulleitung nennt es 'Behinderung der Lernwilligen' (Wuppertal)."
Q: SMV-Ex-Press Nr.1,Düsseldorf Aug. 1973

August 1973:
Bei der Rheinstahl Gießerei AG in Wuppertal kommt es, laut KPD, vermutlich im August zu einem Streik für eine Teuerungszulage (TZL).
Q: Revolutionäre Gewerkschaftsopposition Nr.6/7,Dortmund Sept. 1973

September 1973:
Der Landesvorstand der SMV der allgemeinbildenden Schulen NRW berichtet vermutlich aus dem September:"
In Wuppertal ergriffen einige Realschüler die Initiative und veranstalteten ein Treffen aller Wuppertaler Realschülersprecher. Da bisher nur zwei Realschulen an den Bezirkssitzungen teilnahmen, war es erfreulich, daß zu diesem Treffen bis auf eine alle Realschulen anwesend waren. Es wurde darüber diskutiert, wie man die katastrophale Lage der SMV an den Realschulen ändern könne. Seit diesem Treffen arbeiten in Wuppertal fast alle Realschulen der SMV in der Bezirksvertretung der SMV mit."
Q: SMV-Ex-Press Nr.2,Düsseldorf Okt./Nov. 1973,S.2

24.09.1973:
Für den Landesvorstand der SMV der allgemeinbildenden Schulen NRW berichtet Jutta Hüffelmann:"
GEWERKSCHAFTLICHE ORIENTIERUNG (GO,d.Vf.) WURDE FÜR RICHTIG BEFUNDEN DIE SMV-LANDESDELEGIERTENKONFERENZ UNTERSTÜTZTE DAS KONZEPT DER GEWERKSCHAFTLICH ORIENTIERTEN SMV-ARBEIT

Zusätzlich wurden Udo Stähler (Wuppertal) und Antje Kampa (Bochum) als Referenten beim Landesvorstand benannt."
Q: SMV-Ex-Press Nr.2,Düsseldorf Okt./Nov. 1973,S.1 und 4

06.10.1973:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr.39 (vgl. 29.9.1973, 13.10.1973) heraus. Berichtet wird auch aus Wuppertal.
Q: Roter Morgen Nr.39,Dortmund 6.10.1973

17.11.1973:
In Dortmund findet, laut und mit KJV der KPD, eine Demonstration des Aktionskreises für ein freies Jugendzentrum (AKJZ), der die Besetzungen der letzten Wochen (vgl. 12.11.1973) organisierte, trotz Verbot statt. Es beteiligen sich auch Jugendzentrumsinitiativen u.a. aus Wuppertal.
Q: Rote Fahne Nr.47,Dortmund 20.11.1973

22.12.1973:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr.50 (vgl. 15.12.1973, 29.12.1973) heraus. Berichtet wird aus Wuppertal über die JVA.
Q: Roter Morgen Nr.50,Dortmund 22.12.1973

31.12.1973:
Laut KPD/ML (vgl. 12.1.1974) wird in Metelen, Kreis Steinfurt, das Zweigwerk der Wuppertaler Seidenspinnerei Gebhard und Co. AG mit 257 Beschäftigten geschlossen.
Q: Roter Morgen Nr.2,Dortmund 12.1.1974

12.01.1974:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr.2 (vgl. 5.1.1974, 19.1.1974) heraus. Spenden für den 'Roten Morgen' gingen u.a. ein aus Wuppertal.
Q: Roter Morgen Nr.2,Dortmund 12.1.1974

30.03.1974:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' Nr.13 (vgl. 23.3.1974, Apr. 1974) heraus. Solidaritätsunterschriften mit Sascha Haschemi aus dem Iran (RG München) wurden bisher insgesamt 9756 gesammelt, davon 16 in Wuppertal.
Q: Roter Morgen Nr.13,Dortmund 30.3.1974

April 1974:
Eventuell im April erscheint mit der Nr.2 erstmalig die 'Kämpfende Jugend' (vgl. Feb. 1974, Juni 1974) - Antifaschistische Jugendzeitung für den Aufbau des Bundes Demokratischer Jugend (BDJ). Berichtet wird über Jugendzentren (JZ) u.a. in Wuppertal.
Q: RBJ-Kommunikation Nr.2,Hamburg 1974

01.04.1974:
Bei Vorwerk und Sohn Wuppertal gibt die KPD/ML (vgl. 13.4.1974) vermutlich in dieser Woche eine Ausgabe ihres 'Heißer Reifen' heraus.
Q: Roter Morgen Nr.16,Dortmund 20.4.1974

13.04.1974:
In Wuppertal möchte die FRAP Spanien, laut und mit KPD/ML (vgl. 20.4.1974), heute oder morgen eine Veranstaltung durchführen.
Q: Roter Morgen Nr.16,Dortmund 20.4.1974

27.04.1974:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' Nr.17 (vgl. 20.4.1974, 4.5.1974) heraus.
Für den Iraner Sascha Haschemi von der RG München wurden insgesamt 14 262 Unterschriften gesammelt, davon 100 in Wuppertal.
Nachgedruckt werden die Titelköpfe einer Reihe von Zeitungen der KPD/ML und ihrer Roten Garde bzw. dem KSB/ML. Es handelt sich hierbei u.a. um 'Der heiße Reifen' für Vorwerk Wuppertal.
Q: Roter Morgen Nr.17,Dortmund 27.4.1974

01.05.1974:
In Wuppertal demonstrieren, laut KBW (vgl. 15.5.1974), ca. 5OO Menschen unter den Losungen des DGB. Der KBW nimmt an dieser Demonstration teil.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.10,Mannheim 15.5.1974

06.05.1974:
Die KPD/ML (vgl. 18.5.1974) berichtet vermutlich aus dieser Woche aus Wuppertal von der Hausbesetzung der Initiative für ein selbstverwaltetes Jugendzentrum (JZ), in der u.a. auch Trotzkisten arbeiten.
Q: Roter Morgen Nr.20,Dortmund 18.5.1974

01.06.1974:
Der Spartacusbund (SpB) gibt sein 'Spartacus' Nr.5 (vgl. Apr. 1973, Dez. 1974) heraus. Kontaktadressen werden u.a. für Wuppertal angegeben.
Q: Spartacus Nr.5,Essen 1.6.1974

08.07.1974:
In Düsseldorf wird, laut und mit KPD, vermutlich in dieser Woche ein Solidaritätskomitee zum Prozeß gegen spanische Arbeiter gegründet (vgl. 20.7.1974), welches sich u.a. mit den Justizvollzugsanstalten (JVA)
Dinslaken, Duisburg und Wuppertal beschäftigt.
Q: Rote Fahne Nr.29,Dortmund 17.7.1974

Januar 1975:
Der Spartacusbund (SpB) gibt sein 'Spartacus' Nr.12 (vgl. Dez. 1974, Feb. 1975) heraus. Spenden gingen u.a. ein von der eigenen OG Wuppertal.
Q: Spartacus Nr.12,Essen Jan. 1975

10.01.1975:
In Köln kommt, laut KBW, auf Initiative des Kölner Initiativkomitees für die Stärkung des vietnamesischen Film und Fernsehwesens e.V. ein Treffen der Vietnam-Solidaritätsorganisationen zustande. In einer Erklärung des Koordinationsausschuß der Indochina-Komitees Bochum, Freiburg, Frankfurt, Göttingen, Hamburg, Heidelberg, Kiel, Mannheim, Wiesbaden und Wuppertal heißt es dazu:"
Die in der IIVS vertretenen Organisationen weigerten sich, gemeinsam mit den Indochinakomitees öffentlich aufzutreten, da dies die Gefahr der Spaltung ihres Bündnisses beinhalte."
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.3,Mannheim 23.1.1975,S.15

03.02.1975:
Die KPD führt vermutlich in dieser Woche einen regionalen Parteitag in NRW durch. In einem halben Jahr wolle man Bezirke gründen. Parteikomitees sollen in 'Kleinstädten' gebildet werden, so z.B. in Solingen und Wuppertal, wo bisher Rote Fahne Freundeskreise (RFFK) arbeiten.
Q: Rote Fahne Nr.6,Dortmund 12.2.1975

20.02.1975:
Der KBW gibt seine 'KVZ' Nr.7 (vgl. 13.2.1975, 27.2.1975) heraus und berichtet aus Wuppertal aus der CPK-Jugend.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.7,Mannheim 20.2.1975

27.02.1975:
Der KBW gibt seine 'KVZ' Nr.8 (vgl. 20.2.1975, 6.3.1975) heraus.
Aus Wuppertal berichtet die KG des KBW aus dem CPK-Bereich u.a. über Wülfing und von Bayer, u.a. über die JV.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.8,Mannheim 27.2.1975

03.03.1975:
Die KPD (vgl. 5.3.1975) berichtet von der Mannesmann (MM) Tochter Stübbe-Demag (vgl. 4.3.1975):"
STREIK BEI STÜBBE-DEMAG

Die Streikposten sahen sich im Freien den Film über den erfolgreichen Kampf gegen die Stillegung der Enka-Glanzstoffwerke in Breda (Niederlande,d.Vf.) und Wuppertal (CPK-Bereich - vgl. 17.9.1972,d.Vf.) an, die durch eine zehntägige Besetzung der beiden Werke verhindert werden konnte.

Und vielen wurde noch deutlicher, daß, wie es auch die KPD seit einem Monat propagiert, eine Besetzung, ob sie legal ist oder nicht, auch das entscheidende Kampfmittel gegen die von Mannesmann-Demag geplante Stillegung des Kalldorfer Werkes ist."

Laut KBW (vgl. 6.3.1975) wird das Stübbe-Werk Kalletal heute besetzt.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.9,Mannheim 6.3.1975; Rote Fahne Nr.9,Köln 5.3.1975,S.5

05.03.1975:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.9 (vgl. 26.2.1975, 12.3.1975) heraus und berichtet von von Enka Wuppertal (CPK-Bereich).
Q: Rote Fahne Nr.9,Köln 5.3.1975

10.03.1975:
Der KBW (vgl. 20.3.1975) berichtet vermutlich aus dieser Woche, daß in Wuppertal 50 Beschäftigte des Hehaco Kaltwalzwerkes in einen unbefristeten Streik treten.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.11,Mannheim 20.3.1975

13.02.1975:
Der KBW gibt seine 'KVZ' Nr.10 (vgl. 6.3.1975, 20.3.1975) heraus, die KG Wuppertal berichtet über Arbeitslose.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.1O,Mannheim 13.3.1975

03.04.1975:
Vermutlich in Wuppertal führt heute die Kommunistische Gruppe (KG) des KBW (vgl. 24.4.1975) eine Indochinaveranstaltung mit ca. 80 Personen im Hotel Casino durch (vgl. 9.4.1975).
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.16,Mannheim 24.4.1975

09.04.1975:
In Wuppertal besuchen, laut und mit KBW (vgl. 24.4.1975), heute 50 Personen die Indochinakundgebung.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.16,Mannheim 24.4.1975

16.06.1975:
Der KBW (vgl. 26.6.1975) berichtet vermutlich aus dieser Woche aus Wuppertal, daß dort bereits 1 200 Unterschriften für einen Volksentscheid gegen den Paragraphen 218 gesammelt wurden.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.25,Mannheim 26.6.1975

16.06.1975:
Der KBW (vgl. 26.6.1975) berichtet vermutlich aus dieser Woche, daß in Wuppertal eine Initiative oder Komitee gegen den Paragraphen 218 gegründet wurde bzw. sich dem eigenen Aufruf für Volksentscheid und Demonstration am 21.9.1975 angeschlossen habe.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.25,Mannheim 26.6.1975

24.08.1975:
Der AB gibt die Nr.68 seiner 'Kommunistischen Arbeiter Zeitung' (KAZ) (vgl. 10.8.1975, 6.9.1975) heraus und berichtet von der IG Metall (IGM) Wuppertal.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.68,München 24.8.1975

31.08.1975:
Die SAG gibt ihren 'Klassenkampf' Nr.49 (vgl. 17.6.1975, 15.10.1975) heraus und berichtet über Entlassungen bei Enka Wuppertal und Vorwerk Wuppertal.
Q: Klassenkampf Nr.49,Frankfurt 31.8.1975

September 1975:
Bei Enka-Glanzstoff Wuppertal (CPK-Bereich - vgl. 3.11.1975) berichten das KPD-RK NRW und die LgdI Wuppertal:"
Im September wurde bekannt, daß auch in Barmen Arbeiter entlassen werden sollen. Der General-Anzeiger schrieb von 340 Sozialproblemen im Barmer Werk."
Q: KPD-RK NRW, LgdI Wuppertal:Kampf gegen die geplanten Massenentlassungen bei Enka-Glanzstoff!,Wuppertal o.J. (Nov. 1975),S.1

Oktober 1975:
Die Nr.11 der trotzkistischen 'Voran' (vgl. Juni 1975, Dez. 1975) erscheint und berichtet aus dem SPD Bezirk Niederrhein u.a. über den UB Wuppertal.
Q: Voran Nr.11,Köln Okt. 1975

23.10.1975:
Beschäftigte der KUAG Textil AG aus Waldniel führen, laut SAG, Ende Oktober eine Demonstration vor der Enka Hauptverwaltung in Wuppertal durch.

Bei Enka-Glanzstoff Wuppertal (CPK-Bereich - vgl. 3.11.1975) berichten das KPD-RK NRW und die LgdI Wuppertal davon.
Q: KPD-RK NRW, LgdI Wuppertal:Kampf gegen die geplanten Massenentlassungen bei Enka-Glanzstoff!,Wuppertal o.J. (Nov. 1975),S.1; Klassenkampf Nr.51,Frankfurt 15.11.1975

03.11.1975:
Bei Enka-Glanzstoff Wuppertal geben das KPD-RK NRW und die LgdI Wuppertal in dieser Woche das folgende Flugblatt von zwei Seiten DIN A4 unter Verantwortung von Thomas Luczak, Dortmund, Münsterstr.95, heraus:"
KAMPF GEGEN DIE GEPLANTEN MASSENENTLASSUNGEN BEI ENKA-GLANZSTOFF!

Die Waldnieler Kollegen setzten durch die Protestkundgebung vor der Hauptverwaltung in Elberfeld ein Signal für die anderen Glanzstoff-Arbeiter:
IN DER KRISE KÄMPFEN!

Kollegen, im Kampf um Eure Arbeitsplätze darf der 23.Oktober nur ein Anfang gewesen sein!

Vor drei Jahren (vgl. 19.9.1972,d.Vf.) konntet Ihr durch Euren beispielhaften Kampf gemeinsam mit den Arbeitern in Breda (Niederlande,d.Vf.) die Stillegung von Bemberg und von den anderen drei Werken verhindern. Die Enka-Glanzstoff-Kapitalisten konnten ihre Profitsanierungspläne nicht verwirklichen.

In der gegenwärtigen internationalen Wirtschaftskrise starten die Kapitalisten einen neuen offenen Angriff auf Euch. Sie hoffen, daß Ihr diesmal wegen der verstärkten Konkurrenz um die Arbeitsplätze und wegen der Furcht vor Arbeitslosigkeit nachgebt; sie hoffen, daß es dieses Mal reibungslos klappt.

Es darf ihnen nicht gelingen, einen Keil zwischen die Kollegen zu treiben! Die Pläne treffen nicht nur diejenigen, die entlassen werden: die, die bleiben, werden dafür umso mehr arbeiten müssen. Waldniel zeigt das ganz deutlich: von 1965 bis 1974 wurde die Belegschaft von 1 315 auf 8 53 verringert - gleichzeitig stieg die Produktion von 3 908 t auf 7 491 t in Jahr.

An den Verkauf der riesigen brachliegenden Wiesen, die Glanzstoff vor Jahren für Betriebserweiterungen in Neviges gekauft hatte, denken sie nicht. Der Bau des Glanzstoff-Parkhauses an der Alexanderbrücke für x Millionen Mark ist beschlossene Sache. Die angeblichen Verluste sollen auf die Arbeiter abgewälzt werden.

In den drei Ländern, in denen die Enka-Glanzstoff-Kapitalisten jetzt entlassen und stillegen wollen, sind die Löhne, die sich die Textil- und Chemiearbeiter erkämpft haben, wesentlich höher als in Frankreich, Italien, Südirland und Spanien. Als die vier Werke 1972 geschlossen werden sollten, wurde gleichzeitig die Produktion in den Ländern, wo die Löhne niedriger sind, erhöht: z.B. wurde in La Sede de Barcelona die Produktion um 17 000 t im Jahr gesteigert.

Auf lange Sicht sind die Arbeitsplätze hier alle in Gefahr!

Im September (vgl. Sept. 1975,d.Vf.) wurde bekannt, daß auch in Barmen Arbeiter entlassen werden sollen. Der General-Anzeiger schrieb von 340 Sozialproblemen im Barmer Werk. Was hat Euer Betriebsrat seitdem getan, damit Ihr von den genauen Plänen der Glanzstoff-Kapitalisten erfahrt? Der Betriebsrat sagte uns, er sitzt zwischen vier Stühlen - alle hacken auf ihm herum: die AKZO-Kapitalisten, die ICF (International Chemiearbeiter Föderation,d*Vf.), die Barmer Werksleitung und die Belegschaft. Auf der Betriebsversammlung (BV - vgl. 3.11.1975,d.Vf.) in dieser Woche muß er Euch Antwort geben, auf welchem Stuhl ersitzen will - ob er auf Eurer Seite steht!

Einige Kollegen glauben, daß durch die Mitbestimmung die unsichere Lage der Arbeiterklasse verbessert werden kann. Aber hat etwa die Mitbestimmung in der Montan-Industrie verhindert, daß die Kumpels auf die Straße gsetzt wurden?! Mitbestimmung verschafft den Gewerkschaftsführern bequeme Vorstandssessel und ein entsprechend hohes Gehalt. Für die Arbeiter ändert sich nichts!

Die DKP gibt vor, Eure Interessen zu vertreten und für Euch den Kampf zu führen. In Wirklichkeit tarnt sie sich nur als Arbeiterfreund. Sie versucht, sich das Vertrauen der Arbeiterklasse zu erschleichen! Mit Friedens- und Entspannungsphrasen versucht diese Agentur der russischen Sozialimperialisten (SU,d.Vf.) abzulenken von der Gefahr eines 3.Weltkriegs, den beide Supermächte USA und Sowjetunion in ihrem Kampf um die Herrschaft über die Welt und besonders über Europa vorbereiten. das Ziel der DKP ist die Errichtung einer sozialfaschistischen Diktatur nach dem Muster der DDR, das gleiche Ziel wie die Cunhal-Clique in Portugal.

In der DDR verschärft die Neue Bourgeoisie die Ausbeutung unserer ostdeutschen Landsleute mit der Lüge, die Versorgung der Bevölkerung der DDR verbessern zu wollen. Ostdeutsche Textilbetriebe verkaufen zu Schleuderpreisen Herrenanzüge, Oberhemden, Strumpfhosen usw. an Großabnehmer wie z.B. Neckermann. Im Auftrag der Neuen Zaren im Kreml nutzt die Honecker-Clique die Krise der westdeutschen Textilindustrie aus, um hier mit Dumping-Preisen in ganze Branchen einzudringen. So vergrößert sie die Arbeitslosigkeit und die Zahl der Stillegungen hier bei uns. Die DKP, die solche Herren hat, will in Wirklichkeit Euch nicht unterstützen, sondern vom Kampf abhalten!

KOLLEGEN, NUR EUER SELBSTÄNDIGER KAMPF - AUF DIE EIGENE KRAFT GESTÜTZT - GEMEINSAM MIT DEN KOLLEGEN IN DEN ANDEREN WERKEN UND GEWERKSCHAFTEN WIRD DIE MASSENENTLASSUNGEN UND STILLEGUNGEN VERHINDERN KÖNNEN!

Die KOMMUNISTISCHE PARTEI DEUTSCHLANDS und die LIGA GEGEN DEN IMPERIALISMUS unterstützen Euren Kampf gegen den internationalen Ausbeuterkonzern Enka-Glanzstoff!

KEINE ENTLASSUNGEN BEI ENKA-GLANZSTOFF!

SOFORTIGE OFFENLEGUNG DER PLÄNE DER GLANZSTOFF-KAPITALISTEN!

Kämpft unter der Forderung der KPD: FÜR DEN SIEBENSTUNDENTAG BEI VOLLEM LOHNAUSGLEICH!

GEGEN MITBESTIMMUNG UND SOZIALPARTNERSCHAFT - FÜR DEN UNVERSÖHNLICHEN KLASSENKAMPF GEGEN DAS KAPITAL UND SEINE LAKAIEN!

GEGEN DAS SYSTEM VON AUSBEUTUNG, KRISE UND KRIEG - FÜR EIN UNABHÄNGIGES VEREINIGTES UND SOZIALISTISCHES DEUTSCHLAND!

HOCH DIE INTERNATIONALE SOLIDARITÄT!

Diskutiert die Forderungen in den Abteilungen! Beschließt auf der Betriebsversammlung Kampfmaßnahmen - schon jetzt!

Wir rufen Euch auf, demonstriert am kommenden Samstag, 8.November, auf der DGB-Demonstration in Dortmund gegen Mitbestimmung und Klassenversöhnung - für die Forderungen der Arbeiterklasse! In der Krise kämpfen!

Wendet Euch an unsere Genossen, die diese Flugblätter verteilen und die ROTE FAHNE und die INTERNATIONLE SOLIDARITÄT (RF bzw. IS,d.Vf.) verkaufen! Heute nachmittag.

Die LIGA GEGEN DEN IMPERIALISMUS IN WUPPERTAL trifft sich mittwochs um 19 Uhr in Elberfeld in der Gaststätte BIERHAUS RISSE (Laurentiusstraße 7 - nahe der Volkshochschule.

Das REGIONALKOMITEE NRW DER KPD ist in Dortmund, Münsterstr.95 unter der Telefonnummer 0231/81 26 66 zu erreichen."
Q: KPD-RK NRW, LgdI Wuppertal:Kampf gegen die geplanten Massenentlassungen bei Enka-Glanzstoff!,Wuppertal o.J. (Nov. 1975)

03.11.1975:
Bei Enka-Glanzstoff Wuppertal findet, laut KPD-RK NRW und LgdI Wuppertal (vgl. 3.11.1975) in dieser Woche eine Betriebsversammlung (BV) statt.
Q: KPD-RK NRW, LgdI Wuppertal:Kampf gegen die geplanten Massenentlassungen bei Enka-Glanzstoff!,Wuppertal o.J. (Nov. 1975),S.2

Dezember 1975:
Der Spartacusbund (SpB) gibt sein 'Spartacus' Nr.23 (vgl. Nov. 1975, Jan. 1976) heraus. Berichtet wird von ENKA Wuppertal (CPK-Bereich).
Q: Spartacus Nr.23,Essen Dez. 1975

03.12.1975:
In Wuppertal beteiligen sich, laut DKP, 500 an einer Demonstration im Rahmen der VDS-Aktionstage.
Q: Arbeiter und Student Nr.1,Paderborn Jan. 1976,S.3

09.12.1975:
Die KPD gibt ihren 'Roten Fahne Pressedienst' (RFPD) Nr.5 (vgl. 2.12.1975, 16.12.1975) heraus. Eine Erklärung gegen die neue Strafprozeßordnung (StPO) wurde gemeinsam von KPD und KPD/ML verfaßt und u.a. unterzeichnet von Personen aus Wuppertal.
Q: Rote Fahne Pressedienst Nr.5,Köln 9.12.1975

07.01.1976:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.1 (vgl. Jan. 1976, 14.1.1976) heraus. Berichtet wird u.a. von der Initiative von Buchhändlern und Verlegern gegen den Paragraphen 88a, die u.a. unterstützt wird in Wuppertal.
Q: Rote Fahne Nr.1,Köln 7.1.1976

12.01.1976:
In Wuppertal findet, laut KPD, vermutlich in dieser Woche ein Prozeß gegen drei Filmer statt, die es gewagt hatten einen antikapitalistischen Film abzuliefern und deswegen nun das Geld zurückzahlen müssen.
Q: Rote Fahne Nr.3,Köln 21.1.1976

14.01.1976:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.2 (vgl. 7.1.1976, 21.1.1976) heraus.
Aus Leverkusen wird berichtet von Bayer, u.a. auch über die anderen Werke in Dormagen, Krefeld-Uerdingen und Wuppertal-Elberfeld.
Q: Rote Fahne Nr.2,Köln 14.1.1976

15.01.1976:
Der KBW gibt seine 'KVZ' Nr.2 (vgl. 8.1.1976, 22.1.1976) heraus und berichtet aus Wuppertal, wo es zu Protestaktionen gegen die Fahpreiserhöhungen kam, in die sowohl die KG des KBW als auch die Rote Garde der KPD/ML eingriffen.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.2,Mannheim 15.1.1976

28.01.1976:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.4 (vgl. 21.1.1976, 4.2.1976) heraus. Spenden "Stärkt die kommunistische Propagandaarbeit - gegen Revisionismus und Sozialimperialismus!" gingen u.a. ein aus Wuppertal.
Q: Rote Fahne Nr.4,Köln 28.1.1976

29.01.1976:
Der KBW gibt seine 'KVZ' Nr.4 (vgl. 22.1.1976, 5.2.1976) heraus und berichtet über Wuppertal, wo auch die Rote Garde (RG) der KPD/ML aktiv ist.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.4,Mannheim 29.1.1976

März 1976:
Die SAG gibt ihren 'Klassenkampf' Nr.54 (vgl. 18.2.1976, Apr. 1976) heraus und berichtet von Enka Wuppertal.
Q: Klassenkampf Nr.54,Frankfurt März 1976

16.04.1976:
Es beginnt das dreitägige Werner-Seelenbinder-Sportfest des KJVD der KPD (vgl. 17.4.1976, 8.4.1977) in Köln auf der Bezirkssportanlage Süd, zu dem auf Initiative des ZK des KJVD ein Vorbereitungskomitee aufrief (vgl. März 1976).
Laut KPD beteiligen sich 26 Fußballteams u.a. aus Wuppertal.
Q: Dem Volke dienen Nr.3,Köln ***1976,S.3; Rote Fahne Nr.10, 13, 14, 15 und 17,Köln 10.3.1976, 31.3.1976, 7.4.1976, 14.4.1976 bzw. 28.4.1976,S.6, S.*, S.*, S.* bzw. S.*;Rote Fahne Pressedienst Nr.11,Köln 16.3.1976;KJVD-ZK:Aufruf des ZK des KJVD. Alle zum Werner-Seelenbinder-Sportfest! Köln,Ostern 1976 (16. - 18.4.),Köln o.J. (1976)

01.05.1976:
Laut KB nehmen in Wuppertal ca. 2 000 Menschen an einer DGB-Maikundgebung teil. Die örtliche KBW Gruppe mobilisierte gegen einen NPD-Aufmarsch. Eine angestrebte antifaschistische Aktionseinheit kommt nicht zustande. Ca. 100 Spontis demonstrieren gegen die Faschisten.
Q: Arbeiterkampf Nr.80,Hamburg 14.5.1976,Beilage

27.06.1976:
Der AB gibt seine 'Kommunistische Arbeiterzeitung' Nr.90 (vgl. 13.6.1976, 11.7.1976) heraus und berichtet aus dem IG Chemie (CPK) Bezirk Nordrhein, dessen Verwaltungstelle Wuppertal und u.a. den Betrieben Akzo, Messer-Griesheim, Wiederholt und Uranit.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.90,München 27.6.1976

10.07.1976:
In Wuppertal findet, laut KB, eine Chile-Solidaritätsveranstaltung statt, zu der das Chile Komitee Wuppertal aufgerufen hatte. Anwesend sind auch u.a. Vertreter des Chile-Komitees Kleve/Emmerich, und GARM Genossen. Solidaritätsadressen erreichen die Veranstaltung von KB, Freidenkerverband (DFV) und der KG Wuppertal des KBW.
Q: Arbeiterkampf Nr.85,Hamburg 26.7.1976,S.47

04.08.1976:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.31 (vgl. 28.7.1976, 11.8.1976) heraus. Wahlspenden gingen u.a. ein von Sympathisanten in Wuppertal.
Q: Rote Fahne Nr.31,Köln 4.8.1976

18.08.1976:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.33 (vgl. 11.8.1976, 25.8.1976) heraus.
Spenden zu den Bundestagswahlen gingen ein aus Wuppertal von Sympathisanten.
Q: Rote Fahne Nr.33,Köln 18.8.1976

01.09.1976:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.35 (vgl. 25.8.1976, 8.9.1976) heraus.
Spenden zu den Bundestagswahlen gingen ein aus Wuppertal von Sympathisanten.
Q: Rote Fahne Nr.35,Köln 1.9.1976

13.09.1976:
Laut KPD treten in Wuppertal vermutlich in dieser Woche Anhänger des KBW zur DKP über.
Q: Rote Fahne Nr.38,Köln 22.9.1976

13.10.1976:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.41 (vgl. 6.10.1976, 20.10.1976) heraus.
Zum KBW äußert man sich auf Seite 2 im Artikel "Die Stabilität ist hin" u.a. so: "der KBW befindet sich auch organisatorisch unaufhaltsam im Niedergang. … In Wuppertal und Köln wurde sogar der direkte Übergang ganzer KVZ-Verkäufertrupps zur DKP beobachtet."
Q: Rote Fahne Nr.41,Köln 13.10.1976

12.12.1976:
Der AB gibt seine 'Kommunistische Arbeiterzeitung' (KAZ) Nr.102 (vgl. 28.11.1976, 9.1.1977) heraus und berichtet aus Wuppertal.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.102,München 12.12.1976

01.01.1977:
In Wuppertal stehen, laut KPD, ab heute oder in der nächsten Zeit Fahrpreiserhöhungen an.
Q: Rote Fahne Nr.49,Köln 8.12.1976

12.02.1977:
Laut KPD (vgl. 16.2.1977) waren auf der zweitägigen Anti-AKW Bundeskonferenz ca. 80 BI's aus ca. 50 Orten vertreten, u.a. aus Wuppertal.
Q: Rote Fahne Nr.6 und 7,Köln 9.2.1977 bzw. 16.2.1977

Mai 1977:
Vermutlich im Mai findet, laut AB, in dem Textilbetrieb Goldzack Wuppertal ein Warnstreik statt.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.112,München 14.5.1977

Mai 1977:
Vermutlich im Mai findet, laut AB, in dem Textilbetrieb Verseidag Wuppertal ein Warnstreik statt.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.112,München 14.5.1977

01.05.1977:
1. Mai Demonstration in Wuppertal. Laut KB kommen ca. 500 - 600 Menschen zu der DGB-Demo:"
Ein oppositioneller Block (AE) umfaßte 50 Leute und der KBW war mit zehn Anhängern vertreten."
Q: Arbeiterkampf Nr.104,Hamburg 16.5.1977,S.11

01.07.1977:
Zum 1.7.1977 soll, laut 'Voran' (vgl. Apr. 1976) der städtische Schlachthof Wuppertal (400 beschäftigte) geschlossen werden.
Q: Voran Nr.14,Remscheid o.J. (1976)

November 1977:
Vermutlich im November gibt in München die Betriebsgruppe Druckindustrie des AB eine Ausgabe ihres 'Roten Widerdrucks' (vgl. **.**.1977, **.**.197*) heraus, in der sie u.a. aus der Druckindustrie in Wuppertal berichtet.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.126,München falsches Datum:15.11.1977

Dezember 1977:
Die OG Bochum der KPD/ML gibt vermutlich im Dezember das folgende Flugblatt heraus:"
DER RATSHERREN NEUE KLEIDER

Tatsächlich hat der Stadtrat für 300 000 DM vier rostige Eisenplatten gekauft, 'weil das nach Bochum als Stahlstadt paßt'. Solche Sprüche sind ein Hohn für die Stahlarbeiter!

Sie haben das ganze Kunstwerk von A - Z gebaut, ohne sie wäre also dieser saubere Künstler ein Niemand - aber von dem Geld sehen sie keinen Pfennig, das kriegt der 'Künstler' Serra für den genialen Einfall! Und das ist kein Einzelfall: FÜr den Einfall, eine dreckige Badewanne als Kunst zu verkaufen, bekam der 'Künstler' Beuys auch ein paar hunderttausend. Und als eine Putzfrau aus Versehen das einzig Richtige damit machte: nämlich putzen (vgl. S2.**.197*,d.Vf.), sollte die Stadt Wuppertal diese Summe als Schadensersatz bezahlen!

So verhilft also dieser Staat einem Klüngel arbeitsscheuer Taugenichtse dazu, daß sie im Handumdrehen Summen einstreichen können, für die ein Arbeiter Jahre und Jahrzehnte schuften muß!"
Q: KPD/ML-OG Bochum:Der Ratsherren neue Kleider,Bochum o.J. (1977)

14.12.1977:
Die SAG gibt ihre 'Sozialistische Arbeiterzeitung' Nr.37 (vgl. 30.11.1977, 11.1.1978) heraus und berichtet von den Forderungen zur Metalltarifrunde (MTR) in Wuppertal.
Q: Sozialistische Arbeiterzeitung Nr.37,Frankfurt 14.12.1977

28.02.1978:
Der unbefristete Streik in der Druckindustrie (DTR) beginnt heute, laut Spartacusbund (SpB), auch beim Verlag Girardet in Wuppertal.
Q: Spartacus Nr.44,Frankfurt 20.4.1978

Januar 1979:
Nach eigenen Angaben der Kommunistischen Gruppe Bochum/Essen (KGB/E) findet ihre 6. ordentliche MV in Bochum statt.
Zur Zirkelentwicklung wird im Rechenschaftsbericht ausgeführt:"
Mit der zunehmenden Diskussion unter den Zirkeln tritt auch hier ein Differenzierungsprozeß ein. … Was das Ergebnis dieses Differenzierungsprozeß sein wird, läßt sich noch nicht genau sagen, zumal es eine Reihe von Zirkeln gibt, die erst seit jüngstem existieren oder die wir auf Grund mangelnder Kontakte noch nicht richtig einschätzen können. Erwähnt werden muß hier noch eine Reihe von Gruppen wie: 'Herausforderung' Kiel, Liebknechtvereinigung (Berlin), 'Rote Briefe' (Wuppertal), Kommunistische Initiative Düsseldorf, Aufbruch (Gruppe fränkischer Kommunisten), Aufbruch zur revolutionären Theorie (Süddeutschland) und andere mehr."
Q: KGB/E:Protokoll der MV vom 27.1.1979,Bochum 1979; KGB/E:Arbeitsplan der KGB/E,Bochum Jan. 1979;KGB/E:Rechenschaftsbericht des Zentralen Ausschusses der Kommunistischen

Gruppe Bochum/Essen,Bochum Jan. 1979

Januar 1979:
Vermutlich im Januar finden, laut KB, die Studentenparlamentswahlen an der GHS Wuppertal statt, bei denen die LUST (Basisgruppen) 294 Stimmen und 4 Sitze, der LHV 198 Stimmen und 2 Sitze sowie Unorganisierte 181 Stimmen und 2 Sitze erhalten.
Q: Arbeiterkampf Nr.147,Hamburg 5.2.1979,S.46

08.01.1979:
Der KB gibt seinen 'Arbeiterkampf' (AK) Nr.145 (vgl. 11.12.1978, 22.1.1979) heraus. Berichtet wird vom Zensurprozeß gegen den Verlag Jürgen Reents des KB (vgl. 12.1.1979) und den Verantwortlichen des 'Arbeiterkampf', Kai Ehlers. Solidaritätsadressen dagegen gingen ein aus Wuppertal vom Peter Hammer Verlag GmbH in Barmen und von Der andere Buchladen.
Q: Arbeiterkampf Nr.145,Hamburg 8.1.1979

19.09.1981:
Laut KB treffen sich in Tübingen "60 Vertreter der verschiedensten Gruppen und Initiativen: BUU, BBA (Anti-AKW-Bis Bremen,d.Vf.), Krieg dem Krieg Bremen, BUKO, Dachverband entwicklungspolitischer Aktionsgruppen, Grüne S.H. (Schleswig-Holstein,d.Vf.), Christen für den Sozialismus (CfdS,d.Vf.), Gö, ESG-Hamburg …, sowie Initiativen aus Kassel, Göttingen, Münster, Braunschweig, Recklinghausen, Moers, Bochum, Bonn, Wuppertal, GA (Gewaltfreie Aktion,d.Vf.), KB, KBW, BWK, u.a.", um die Bonner Friedensdemonstration am 10.10. vorzubereiten.
Q: Arbeiterkampf Nr.209,Hamburg 28.9.1981,S.13

Juli 1983:
Laut KB kommt es während eines sog. "Auswertungstreffens der Autonomen in Wuppertal" zur Krefelder Bush-Demonstration (vgl. 25.6.1983) zu "einer Massenverhaftung in der 'Wuppertaler Börse'".
Q: Arbeiterkampf Nr.246,Hamburg 7.5.1984,S.14

Letzte Änderung: 05.07.2021