Hausbesetzungen in Duisburg:
Johannisbunker, Neumühler Bahnhof, Am Altmarkt, Jägersruh, Pulverweg 12-18, Mülheimer Straße, Weinheimer Straße, Eschhaus

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Dietmar Kesten, Gelsenkirchen

Zur Hausbesetzung in Duisburg liegt die Broschüre „‘Einfach rein!‘ Was ist kriminell - Instandbesetzen oder kaputtbesitzen? Dokumentation zur Instandbesetzung des Neumühler Bahnhofs“. Erstellt wurde sie vom „Neumühler Bahnhofs-Kollektiv”, erschienen ist sie vermutlich im Oktober 1981. Dazu einige Flugblätter, etwa der Roten Garde, der Jugendorganisation der KPD/ML.

Das Schwergewicht liegt hier auf der Besetzung des „Neumühler Bahnhofs“ am 31.1.1981 in Duisburg. Das Gerangel um den „Neumühler Bahnhof“, der der Deutschen Bahn gehört, beginnt bereits im Oktober 1980. Besetzer versuchen den Bahnhof zu mieten, was fehlschlägt. Der Bahnhof wird am 31.1.1981 „instand besetzt“. Eine Reihe von Mieterinitiativen und andern Gruppen erklären sich mit den Besetzern solidarisch.

Am 30.4.1981 findet in Duisburg eine Demonstration gegen „die Wohnungsnot“ statt“, die u. a. von den Besetzern des „Neumühler Bahnhofs“ getragen wird. Es kommt zu Polizeiübergriffen. Ca. 120 bis 160 Personen sollen verhaftet worden sein. Dagegen bildet sich eine „Initiative gegen Polizeiübergriffe“, der als „spektakulärste Einsatz in der Stadt“ bezeichnet wird. Gegen einige Besetzer, die später kriminalisiert werden, werden Verfahren angestrengt. Gegen die Stadt Duisburg veranstalten die Besetzer eigene „Schauprozesse“ (vgl. Mai 1981; 1. Mai 1981; 3. Mai 1981; 10. Oktober 1981; 15. Oktober 1981; 16. Oktober 1981).

Gefordert werden von Hausbesetzern u. a. „Nutzungsverträge“ und das Inkrafttreten der sog. „Wohnraumzweckentfremdungsverordnung“ (vgl. 20. Februar 1981; 26. Juni 1981).

Im Februar 1981 wird für den Bahnhof „Denkmalschutz“ beantragt, der abgelehnt wird. Zum 1. und 2. Mai finden verschiedene Aktionen der Besetzer statt. Innenminister Schnoor verteidigt bei einem Gespräch mit Betroffenen den Polizeieinsatz vom 30.4.1981. Die Rote Garde verbreitet ein Flugblatt und ruft u. a. dazu auf, die „Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen“. Später werden auch von anderen Gruppen Flugblätter herausgegeben. In der Zeit zwischen dem Januar 1981 und dem Juni 1981 erscheinen zwölf „Besetzer-Infos“, von einer „Wohnraum-Rettungsgesellschaft“ mit den verschiedensten Informationen, von denen die Ausgaben 7, 11 und 12 vorliegen (vgl. 20. Februar 1981; Mai 1981; 26. Juni 1981).

Mit verschiedenen Informationsveranstaltungen versuchen die Besetzer, auf ihre Situation aufmerksam zu machen. Eine „Dokumentation“ zum „Neumühler Bahnhof“, die die Ereignisse zusammenfasst, erscheint vermutlich im Oktober 1981. Demonstriert wird auch noch Ende Dezember 1989. In 1990 ist der Bahnhof nun neun Jahre besetzt. Im März 1990 kommt es vor der „Mercatorhalle“ in Duisburg zu Auseinandersetzungen mit der Polizei. Die Besetzer fordern „Nutzungsverträge“. Eine „öffentliche Kulturbörse“ im März 1990 sowie Kundgebungen und Konzerte (etwa bis April 1990) sollen die „unabhängige Kultur im Neumühler Bahnhof“ unterstützen (zum „Neumühler Bahnhof“: vgl. Oktober 1980; 31. Januar 1981; 4. Februar 1981; 13. Februar 1981; 16. Februar 1981; 17. Februar 1981; 15. Oktober 1981; März 1989; 18. März 1981; 30. April 1981; 1.-2. Mai 1981; 1. Juli 1981; 19. Juli 1981; 14. September 1981; Oktober 1981; 15.-16. Oktober 1981; März 1989; August 1989, 21. Dezember 1989; 23. Dezember 1989; 3. Februar 1990; 10. März 1990; 24. März 1990; 7. April 1990).

Der „Johannisbunker“ wird am 4.6.1980 aus „Solidarität mit Gorleben“ besetzt (vgl. 4. Juni 1980).

Besetzer besetzen ein Haus „Am Altmarkt“, vermutlich im Dezember 1980, und „eröffnen das leerstehende Ladenlokal“ auf ihre Weise. Das Ladenlokal wird kurze Zeit später von Bautrupps zerstört (vgl. 13. Dezember 1980; 15. Dezember 1980; 20. Dezember 1980).

Eine Räumung der zuvor besetzen „Jägersruh“ wird verhindert, und eine „Bewachung“ wird organisiert (vgl. 16. Dezember 1980).

Häuser im „Pulverweg 12-18“ werden von der Polizei geräumt. Eine „einstweilige Verfügung“ soll die Besetzer vertreiben. Bekannt wird auch, dass die „Altmarkt-Häuser“ geräumt wurden (vgl. 19. Dezember 1980).

Im März 1981 werden „2 Häuser an der Mülheimer Straße“ besetzt, die wohl später abgerissen werden. Ein Flugblatt berichtet von der Besetzung der „Mühlheimer Straße 162“(vgl. 19. März 1981; 29. März 1981).

Aus der Besetzung der „Weinheimer Straße“ geht das Jugendzentrum „IJH“, „Initiative für ein Jugendzentrum in Hochfeld“, hervor, das von der SDAJ dominiert wird. Es entsteht das Zentrum „Tu WAS“ (vgl. 14. Juni 1981).

Bekannt wird auch die Besetzung des Duisburger „Eschhaus“, aus dem das „Jugendzentrum Eschhaus“ hervorgeht (vgl. 30. April 1981).

Auszug aus der Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ (MAO)

04.06.1980:
Laut der „Dokumentation zur Instandbesetzung des Neumühler Bahnhofs“ wird an diesem Tag in Duisburg der „Johannisbunker besetzt aus Solidarität mit den Platzbesetzern in Gorleben“. Der Bunker sei „zum Treffpunkt geworden. „Nach der Besetzung forderten und bekamen sie (die Besetzer, d. Verf.) ein Haus von der Stadt.“
Quellen: Neumühler Bahnhofs-Kollektiv: ‘Einfach rein!’ Was ist kriminell - Instandbesetzen oder kaputtbesitzen? Dokumentation zur Instandbesetzung des Neumühler Bahnhofs, Duisburg, o. J. (1981), S. 6.

Oktober 1980:
Laut der „Dokumentation zur Instandbesetzung des Neumühler Bahnhofs“ wird versucht, „den Bahnhof Neumühl zu mieten“. Man erfuhr auch „von den Abrissplänen der Bundesbahn“. Die Bundesbahn behauptete nach der Besetzung, dass „das Gebäude baufällig“ sei, und stellte den Besetzern das Ultimatum „bis Mittwoch, 4.2.1981, den Bahnhof zu räumen“. Der Bahnhof selbst sei noch „bis Juli 1980“ bewohnt gewesen.
Q: Neumühler Bahnhofs-Kollektiv: ‘Einfach rein!’ Was ist kriminell - Instandbesetzen oder kaputtbesitzen? Dokumentation zur Instandbesetzung des Neumühler Bahnhofs, Duisburg, o. J. (1981), S. 18.

13.12.1980:
Laut der „Dokumentation zur Instandbesetzung des Neumühler Bahnhofs“ eröffnen Besetzer „das leerstehende Ladenlokal - Am Altmarkt 30. „Mit Flugblättern und Wandzeitungen weisen wir auf den drohenden Abriss hin“.
Q: Neumühler Bahnhofs-Kollektiv: ‘Einfach rein!’ Was ist kriminell - Instandbesetzen oder kaputtbesitzen? Dokumentation zur Instandbesetzung des Neumühler Bahnhofs, Duisburg, o. J. (1981), S. 7.

15.12.1980:
Laut der „Dokumentation zur Instandbesetzung des Neumühler Bahnhofs“ zerstört ein „Bautrupp, der von der Kaufhalle angeheuert wurde“, das Ladenlokal („Am Altmarkt“, d. Verf.).
Q: Neumühler Bahnhofs-Kollektiv: ‘Einfach rein!’ Was ist kriminell - Instandbesetzen oder kaputtbesitzen? Dokumentation zur Instandbesetzung des Neumühler Bahnhofs, Duisburg, o. J. (1981), S. 7.

16.12.1980:
Laut der „Dokumentation zur Instandbesetzung des Neumühler Bahnhofs“ wird die Räumung der „Jägersruh“ verhindert. „Eine ständige Bewachung wird organisiert.“
Q: Neumühler Bahnhofs-Kollektiv: ‘Einfach rein!’ Was ist kriminell - Instandbesetzen oder kaputtbesitzen? Dokumentation zur Instandbesetzung des Neumühler Bahnhofs, Duisburg, o. J. (1981), S. 7.

19.12.1980:
Laut der „Dokumentation zur Instandbesetzung des Neumühler Bahnhofs“ werden an diesem Tag Häuser in Duisburg, Pulverweg 12-18, von der Polizei geräumt. „Den elf Besetzern hält ein Gerichtsvollzieher die einstweilige Verfügung zur Räumung unter die Nase.“ Die Besetzer werden zudem erkennungsdienstlich erfasst. Bekannt wird, dass an diesem Tag auch die „Altmarkt-Häuser“ geräumt werden.
Q: Neumühler Bahnhofs-Kollektiv: ‘Einfach rein!’ Was ist kriminell - Instandbesetzen oder kaputtbesitzen? Dokumentation zur Instandbesetzung des Neumühler Bahnhofs, Duisburg, o. J. (1981), S. 7 u. 9.

20.12.1980:
Laut der „Dokumentation zur Instandbesetzung des Neumühler Bahnhofs“ wird vermutlich um den 20.12. herum der „Altmarkt 20“ besetzt. Die Besetzung sei „für uns glimpflich abgelaufen“.
Q: Neumühler Bahnhofs-Kollektiv: ‘Einfach rein!’ Was ist kriminell - Instandbesetzen oder kaputtbesitzen. Dokumentation zur Instandbesetzung des Neumühler Bahnhofs, Duisburg, o. J. (1981), S. 22.

20.12.1980:
Laut der „Dokumentation zur Instandbesetzung des Neumühler Bahnhofs“ findet an diesem Tag eine Demo in Duisburg statt. Die Besetzer stellen „auf den Trümmern des Hauses ein Mahnschild auf“. Von anderen Leuten „sei eine Demo gegen Wohnungsnot“ gemacht worden, die am 24.12. stattgefunden haben soll. Ob damit die Demo vom 20.12. gemeint ist, ist unklar.
Q: Neumühler Bahnhofs-Kollektiv: ‘Einfach rein!’ Was ist kriminell - Instandbesetzen oder kaputtbesitzen? Dokumentation zur Instandbesetzung des Neumühler Bahnhofs, Duisburg, o. J. (1981), S. 7f.

31.01.1981:
Laut der „Dokumentation zur Instandbesetzung des Neumühler Bahnhofs“ wird an diesem Tag der „Bahnhof in Duisburg Neumühl instand besetzt. Geplant wurde die Besetzung in der Wohngruppe, also die Gruppe von Besetzern, die auch im Bahnhof wohnen wollten, inzwischen dort eingezogen sind und fest wohnen.“ Der Bahnhof gehört der Bundesbahn. Die meisten Besetzer hätten bereits „bei der Besetzung der Altmarkt-Häuser mitgemacht“.

Ziel der Besetzung sei:
- Widerstand sei möglich
- zusammen wohnen, leben, kämpfen
- Protest gegen Wohnungsnot und Stadtzerstörung
- Auf die Folgen hinweisen
- Durch Aktionen und Flugblätter zeigen, wer „für die zunehmende Zerstörung unserer Städte verantwortlich ist“.

Ein Flugblatt sei gemacht worden, das „in der Stadt verteilt und geklebt“ worden sei. Eine „Alarmkette“ (Mobilisierung über Telefone) wird ins Leben gerufen. Das Wohnkollektiv organisiert „Vollversammlungen“ und stellt eine „Nachtwache“ auf. U. a. solidarisieren sich Jungsozialisten mit den Besetzern. Solidarität erfährt das „Wohnkollektiv“ auch von den „Jungdemokraten“, den „Falken“, verschiedenen Schülergruppen, der „Bürgerinitiative Bruckhausen (BIB)“, „Rheinpreussensiedlung (Homberg)“, „Initiative Meiderich-Berg“, „Zentrums-Nord (Taubenstraße)“, „DFG/VK“. Bekannt gemacht wird, dass die „Rheinpreussensiedlung“ den „Abriss ihrer Siedlung“ durch „Besetzung und Hungerstreik verhindert“ habe.
Q: Neumühler Bahnhofs-Kollektiv: ‘Einfach rein!’ Was ist kriminell - Instandbesetzen oder kaputtbesitzen? Dokumentation zur Instandbesetzung des Neumühler Bahnhofs, Duisburg, o. J. (1981), S. 9ff.

04.02.1981:
Laut der „Dokumentation zur Instandbesetzung des Neumühler Bahnhofs“ wird für den „Neumühler Bahnhof Denkmalschutz beantragt“.
Q: Neumühler Bahnhofs-Kollektiv: ‘Einfach rein!’ Was ist kriminell - Instandbesetzen oder kaputtbesitzen? Dokumentation zur Instandbesetzung des Neumühler Bahnhofs, Duisburg, o. J. (1981), S. 22.

13.02.1981:
Laut der „Dokumentation zur Instandbesetzung des Neumühler Bahnhofs“ findet sich der „ganze Besetzerhaufen“ im Duisburger Rathaus ein. OB Krings ist angeblich „zu einem Gespräch mit den Besetzern bereit“.
Q: Neumühler Bahnhofs-Kollektiv: ‘Einfach rein!’ Was ist kriminell - Instandbesetzen oder kaputtbesitzen? Dokumentation zur Instandbesetzung des Neumühler Bahnhofs, Duisburg, o. J. (1981), S. 22.

16.02.1981:
Laut der „Dokumentation zur Instandbesetzung des Neumühler Bahnhofs“ werden bei einem Gespräch mit Krings „keinerlei Zusagen“ gemacht. Er meint, man soll sich doch beim „Wohnungsamt um eine Wohnung bewerben“.
Q: Neumühler Bahnhofs-Kollektiv: ‘Einfach rein!’ Was ist kriminell - Instandbesetzen oder kaputtbesitzen? Dokumentation zur Instandbesetzung des Neumühler Bahnhofs, Duisburg, o. J. (1981), S. 22.

17.02.1981:
Laut der „Dokumentation zur Instandbesetzung des Neumühler Bahnhofs“ ignorieren die Besetzer „das großzügige Angebot von Krings“. „Der Terror wütet jetzt auch in Duisburg.“
Q: Neumühler Bahnhofs-Kollektiv: ‘Einfach rein!’ Was ist kriminell - Instandbesetzen oder kaputtbesitzen? Dokumentation zur Instandbesetzung des Neumühler Bahnhofs, Duisburg, o. J. (1981), S. 23.

20.02.1981:
Vermutlich zum 20.2. erscheint, von der „Wohnraum-Rettungsgesellschaft“ herausgegeben, das „Besetzer-Info“, Nr. 7 mit dem Titel: „Heute geht es um unser Haus. Morgen schmeißen sie euch raus.“ Danach zeige sich die Stadt Duisburg „selbstherrlich und arrogant“. Sie gehe „über die Not der kleinen Leute hinweg“. Eine „Wohnraumzweckentfremdungsverordnung“, mit der „Wohnungsspekulation und Wohnraumvernichtung eingeschränkt würden“, setze sie nicht ein. „Stattdessen gab sie ihre Zustimmung für den Abriss von 760 Häusern in den letzten 2 Jahren. Stattdessen plant die Stadt selbst Flächensanierung, Altmarkt-, Neumühl- und Marxlohumgehungsstraßen.“ Aufgefordert wird dazu, am 21.2. zum „Neumühler Bahnhof“ zu kommen. Dort will man Aktionen planen, um etwa „leerstehende Häuser zu kennzeichnen“.
Quelle: Wohnraum-Rettungsgesellschaft: Besetzer-Info, Nr. 7, o. O., o. J. (1981).

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27.02.1981:
Laut der „Dokumentation zur Instandbesetzung des Neumühler Bahnhofs“ treten „Radikale“ mit Parolen wie: „Stopp den Abriss“ auf.
Q: Neumühler Bahnhofs-Kollektiv: ‘Einfach rein!’ Was ist kriminell - Instandbesetzen oder kaputtbesitzen? Dokumentation zur Instandbesetzung des Neumühler Bahnhofs, Duisburg, o. J. (1981), S. 23.

März 1981:
Vermutlich erscheint zur Hausbesetzung in der „Mülheimer Straße 162“ ein Flugblatt der Besetzer: „Neue Hausbesetzung in Duisburg-Neudorf Mülheimer Straße 162.“ Danach hat man „das Haus Mülheimerstraße 162 besetzt“. Aufgefordert wird dazu, die „Besetzer zu unterstützen“. „Gegen die Strategie der Stadt alle leerstehenden Häuser so bald wie möglich massenhaft abzureißen!“ Verantwortlich für „die ganze Misere“ sei die „Stadt Duisburg“.
Q: Flugblatt: Neue Hausbesetzung in Duisburg-Neudorf Mülheimer Straße 162, o. O., o. J. (1981).

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18.03.1981:
Laut der „Dokumentation zur Instandbesetzung des Neumühler Bahnhofs“ wird u. a. der „Denkmalschutz“ für den „Neumühler Bahnhof“ „endgültig abgelehnt“ und ein „Verwaltungsbeschluss, leerstehende Häuser zu zerstören, vom Rat angenommen“.
Q: Neumühler Bahnhofs-Kollektiv: ‘Einfach rein!’ Was ist kriminell - Instandbesetzen oder kaputtbesitzen? Dokumentation zur Instandbesetzung des Neumühler Bahnhofs, Duisburg, o. J. (1981), S. 23.

19.03.1981:
Laut der „Dokumentation zur Instandbesetzung des Neumühler Bahnhofs“ werden an diesem Tag „2 Häuser an der Mülheimer Straße besetzt“.
Q: Neumühler Bahnhofs-Kollektiv: ‘Einfach rein!’ Was ist kriminell - Instandbesetzen oder kaputtbesitzen? Dokumentation zur Instandbesetzung des Neumühler Bahnhofs, Duisburg, o. J. (1981), S. 23.

29.03.1981:
Laut der „Dokumentation zur Instandbesetzung des Neumühler Bahnhofs“ werden an diesem Tag „Häuser an der Mülheimer Straße (endlich) abgerissen“.
Q: Neumühler Bahnhofs-Kollektiv: ‘Einfach rein!’ Was ist kriminell - Instandbesetzen oder kaputtbesitzen? Dokumentation zur Instandbesetzung des Neumühler Bahnhofs, Duisburg, o. J. (1981), S. 23.

April 1981:
Vermutlich im April oder Mai erscheint, von der „Wohnrauminitiative Essen“ herausgegeben, das Flugblatt: „Alle reden von Wohnraumnot. Wir schaffen sie.“ Dazu enthält das Flugblatt das „DB“-Embleme auf der ersten Seite. Darin wird auf den „Neumühler Bahnhof in Duisburg“ eingegangen. Eine „Gruppe der Besetzer, 10 Leute mit 2 Kindern will dort wohnen bleiben“. Zum Bahnhof heißt es weiter: „Der Bahnhof steht seit einem halben Jahr leer und war vorher bewohnt. Ziel dieser Instandbesetzung ist es, aktiven Widerstand gegen die Wohnraumzerstörung und Wohnraumnot in Duisburg zu leisten.“ Verantwortlich für den Bahnhof sei „die Bundesbahndirektion Essen, die bisher keine Verhandlungsbereitschaft gezeigt hat“. „Stopp - Wohnraumnot im Ruhrgebiet. Wohnen im Bahnhof und Anderswo!“
Q: Wohnrauminitiative Essen: Alle reden von Wohnraumnot. Wir schaffen sie, o. O., o. J. (1981).

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30.04.1981:
Vermutlich findet an diesem Tag, laut der „Dokumentation zur Instandbesetzung des Neumühler Bahnhofs“, in Duisburg eine Demonstration „gegen Wohnungsnot“ statt, die „von dem riesigen Polizeiaufgebot gesprengt wird“. Danach bildet sich eine „Initiative gegen Polizeiübergriffe“. Später entstand „ein Flugblatt“. Ca. „160 Verhaftungen“ soll es gegeben haben. Andere Informationen sprechen von „120“. Die Demonstranten seien „bis zu 8 Stunden festgehalten und erkennungsdienstlich behandelt und verhört“ worden.
Q: Neumühler Bahnhofs-Kollektiv: ‘Einfach rein!’ Was ist kriminell - Instandbesetzen oder kaputtbesitzen? Dokumentation zur Instandbesetzung des Neumühler Bahnhofs, Duisburg, o. J. (1981), S. 9, 24, 36ff.; 47 u, 49.

30.04.1981:
Über die Vorfälle am 30.4. wird laut der „Dokumentation zur Instandbesetzung des Neumühler Bahnhofs“ ein „Offner Brief“ „an Ratsherren aller Fraktionen, den Oberstadtdirektor und andere verantwortliche Stellen gesandt“, in dem u. a. die „restlose Aufklärung der Vorgänge vom 30.4.1981“ gefordert wird. Weiter:
- Löschung aller ermittelten Daten
- Keine Strafanzeigen gegen die Festgenommenen
- Verantwortlich müssen zur Rechenschaft gezogen werden.

Der „Offene Brief“ ist u. a. unterzeichnet von:
- Jungsozialisten
- Kreisvorstand der KPD
- Kulturzentrum Fabrik
- Jugendzentrum Eschhaus
- Jugendzentrum Tempel
- AStA der Gesamthochschule Duisburg
- SJD Die Falken.
Q: Neumühler Bahnhofs-Kollektiv: ‘Einfach rein!’ Was ist kriminell. Dokumentation zur Instandbesetzung des Neumühler Bahnhofs, Duisburg, o. J. (1981), S. 49.

Mai 1981:
Es erscheint von der „Wohnraum-Rettungsgesellschaft“ herausgegeben, das „Besetzer-Info 11: Gegen Polizeiterror und Wohnraumzerstörung unser Widerstand lebt.“

Danach fand am 30.4. in Duisburg „ein Polizeieinsatz gegen Hausbesetzer und Demonstranten statt“, bei dem „rund 160 Personen festgenommen“ wurden. Das sei einer „der größten und spektakulärsten Einsätze in dieser Stadt“ gewesen. Darauf hingewiesen wird u. a. auch, dass „1974 der Kommunist G. Routhier von der Polizei ermordet“ worden sei. „Kundgebungen und Demonstrationen waren verboten. 5.000 Polizisten belagerten die Stadt.“ Der Polizeieinsatz vom 30.4. wird als „brutale Machtdemonstration“ bezeichnet. Gefordert wird u. a. die „restlose Klärung der Vorgänge vom 30.4.“, die „Löschung aller ermittelten Daten“, „Keine Strafanzeige gegen die Verhafteten“, „Verantwortliche müssen zur Rechenschaft gezogen werden“, „Nutzungsvertrag für den Neumühler Bahnhof“, „Nutzungsvertrag für das besetzte Jugendzentrum - Tu Was!“.
Q: Wohnraum-Rettungsgesellschaft: Besetzer-Info 11, o. O., o. J. (1981).

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01.05.1981:
Zum 1. Mai erscheint ein Flugblatt ohne Impressum zum „Neumühler Bahnhof“: „1. Mai - Tag der Polizei!“ Danach halten „seit Januar 10 Erwachsene und 2 Kinder den Neumühler Bahnhof besetzt“. „Auf diese Weise soll billiger Wohnraum erhalten werden.“ Eingegangen wird auch auf die Wohnungsnot in Duisburg, die „von städtischer Seite geleugnet wird“. Am Vorabend des 1. Mai „wollten wir Gestern eine Demonstration gegen die Wohnungsnot und die gezielte Wohnraumzerstörung der Stadt durchführen“. Dies sei durch „ein riesiges Polizeiaufgebot verhindert“ worden. „Modell Deutschland zeige sein dummes aber kräftiges Gesicht.“ „Ihr werdet uns nicht los. Der Widerstand geht weiter und fängt erst richtig an.“
Q: Flugblatt: 1. Mai -Tag der Polizei?, o. O., o. J. (1981).

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01.05.1981:
Laut der „Dokumentation zur Instandbesetzung des Neumühler Bahnhofs“ wird zum 1. Mai das Flugblatt: „1. Mai - Tag der Polizei“ verteilt. Eine Versammlung beschließt, am 2.5. eine „Demonstration zu organisieren“.
Q: Neumühler Bahnhofs-Kollektiv: ‘Einfach rein!’ Was ist kriminell. Dokumentation zur Instandbesetzung des Neumühler Bahnhofs, Duisburg, o. J. (1981), S. 46.

02.05.1981:
Laut der „Dokumentation zur Instandbesetzung des Neumühler Bahnhofs“ findet an diesem Tag in Duisburg eine Demonstration von „700-800 Leuten gegen den brutalen Polizeiterror und Wohnraumzerstörung“ statt.
Q: Neumühler Bahnhofs-Kollektiv: ‘Einfach rein!’ Was ist kriminell. Dokumentation zur Instandbesetzung des Neumühler Bahnhofs, Duisburg, o. J. (1981), S. 46.

02.05.1981:
Vermutlich findet an diesem Tag, laut der „Dokumentation zur Instandbesetzung des Neumühler Bahnhofs“ , eine weitere Demonstration gegen die Wohnpolitik der Stadt statt. „Krings, Schnoor und Schischke grübeln schon seit Stunden über die Waffen; die bei der Durchsuchung leider nicht gefunden wurden.“ Es kommt zu Auseinandersetzungen mit der Polizei. Eine „Resolution“, die anlässlich der „Eröffnungsfeier der 12. Filmothek der Jugend in Oberhausen“ verabschiedet wird, wird von über „1.000 Besuchern“ unterzeichnet.
Q: Neumühler Bahnhofs-Kollektiv: ‘Einfach rein!’ Was ist kriminell - Instandbesetzen oder kaputtbesitzen? Dokumentation zur Instandbesetzung des Neumühler Bahnhofs, Duisburg, o. J. (1981), S. 9, 24 u. 47.

02.05.1981:
Laut der „Dokumentation zur Instandbesetzung des Neumühler Bahnhofs“ verteidigt Schnorr „den Polizeieinsatz“.
Q: Neumühler Bahnhofs-Kollektiv: ‘Einfach rein!’ Was ist kriminell - Instandbesetzen oder kaputtbesitzen? Dokumentation zur Instandbesetzung des Neumühler Bahnhofs, Duisburg, o. J. (1981), S. 9 u. 24.

02.05.1981:
Vermutlich wird Anfang Mai von der Roten Garde, der Jugendorganisation der KPD/ML, das 4-seitige Flugblatt „150 Jugendliche festgenommen … Und morgen bist Du im Knast“ herausgegeben. Es richtet sich gegen die Festnahme bei der Demo am 30.4 in Duisburg. Die Rote Garde ruft zur Solidarität auf und meint: „Wir müssen die Massenfestnahmen bekannt machen … Wir unterstützen die Forderungen, die in Duisburg aufgestellt wurden: Sämtliche Daten im Zusammenhang mit der Verfolgung der Jugendlichen müssen gelöscht werden! Herausgabe aller beschlagnahmten Gegenstände! Keine Strafanzeigen gegen die Festgenommenen! Die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen!“
Q: Rote Garde: 150 Jugendliche festgenommen. Und morgen bist Du im Knast, o. O., o. J (1981).

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03.05.1981:
Wohl einige Tage nach dem 1. Mai erscheint ein weiteres Flugblatt zum Polizeieinsatz am 30.4.: „Für die Häuser tun sie nix. Mit dem Knüppel sind sie fix!“ Gegen „eine Demonstration gegen die Wohnungsnot und die gezielte Wohnraumzerstörung der Stadt“.

Danach habe man „eine weitere Information und Diskussion über Wohnraumzerstörung durch einen riesigen Polizeieinsatz“ verhindert. Es sollen ca. „150 Leute festgenommen worden“ sein, zum Teil Jugendliche von 14-16 Jahren. Im Polizeipräsidium seien alle „wie Kriminelle erkennungsdienstlich behandelt“ worden. „Diese Treibjagd“ ist ein Beispiel dafür, dass Hausbesetzer in „die kriminelle Ecke gedrängt“ werden. Gefordert wird: „Sämtliche Daten löschen!“ „Herausgabe aller beschlagnahmten Gegenstände!“, „Keine Strafanzeige gegen die Festgenommenen!“, „Die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen!“.
Q: Flugblatt: Für die Häuser tun sie nix. Mit dem Knüppel sind sie fix, o. O., o. J. (1981).

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14.06.1981:
Laut der „Dokumentation zur Instandbesetzung des Neumühler Bahnhofs“ wird an diesem Tag die „IJH - Initiative für ein Jugendzentrum in Hochfeld“ gegründet, die von der SDAJ „dominiert“ sei. Ziel der „Initiative“ sei, ein „selbstverwaltetes Jugendzentrum in Hochfeld“ zu organisieren. Es entsteht das Zentrum „Tu WAS“. „Tu WAS“ geht aus der Besetzung der „Weinheimer Straße“ hervor.
Q: Neumühler Bahnhofs-Kollektiv: ‘Einfach rein!’ Was ist kriminell - Instandbesetzen oder kaputtbesitzen? Dokumentation zur Instandbesetzung des Neumühler Bahnhofs, Duisburg, o. J. (1981), S. 14 u. 52.

26.06.1981:
Vermutlich am 25. oder 26. Juni erscheint das „Besetzer-Info 12.“ In ihm wird zu einem „Besetzerfest im Neumühler Bahnhof am 27. Juni 1981“ und zur „Eröffnung der Bahnhofshalle“ aufgerufen. Danach ist auch „die Bahnhofshalle … instandgesetzt“.

Darauf aufmerksam gemacht wird, dass der Bahnhof jetzt „schon 4 1/2 Monate“ besetzt sei. Gefordert wird ein „Nutzungsvertrag“ mit folgendem Inhalt gefordert: „1. Eigeninstandsetzung und Instandhaltung. 2. Mietfreier Nutzungsvertrag für 3 Jahre, danach Verhandlung über Höhe der Miete. 3. Alle laufenden Kosten tragen wird …“. Der Stadt wird „menschenfeindliche Sanierungspolitik“ vorgeworfen.
Q: Besetzer-Info 12, o. O., o. J. (1981).

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01.07.1981:
Laut der „Dokumentation zur Instandbesetzung des Neumühler Bahnhofs“ findet im „Düsseldorfer Innenministerium ein Gespräch zwischen Innenminister Schnoor und mehreren Eltern sowie festgenommenen Jugendlichen statt“. „Das Resultat nach knapp 4 Stunden: Die Rechnung von Schnoor ist nicht aufgegangen. Die Eltern haben sich nicht belatschern lassen. Die Duisburger Polizeiführung befindet sich offensichtlich in der Klemme um den Einsatz zu rechtfertigen.“
Q: Neumühler Bahnhofs-Kollektiv: ‘Einfach rein!’ Was ist kriminell - Instandbesetzen oder kaputtbesitzen? Dokumentation zur Instandbesetzung des Neumühler Bahnhofs, Duisburg, o. J. (1981), S. 51.

19.07.1981:
Laut der „Dokumentation zur Instandbesetzung des Neumühler Bahnhofs“ findet eine „Informationsveranstaltung“ im „Bahnhof Neumühl“ statt.
Q: Neumühler Bahnhofs-Kollektiv: ‘Einfach rein!’ Was ist kriminell - Instandbesetzen oder kaputtbesitzen? Dokumentation zur Instandbesetzung des Neumühler Bahnhofs, Duisburg, o. J. (1981), S. 49.

14.09.1981:
Laut der „Dokumentation zur Instandbesetzung des Neumühler Bahnhofs“ wird an diesem Tag einer der Besetzer des „Neumühler Bahnhofs“ vom „Jugendschöffengericht Hamborn“ „zu 30 Sozialstunden und 1 Wochenende Jugendarrest“ verurteilt. Weiter gebe es „gegen Besetzer von der Mülheimerstraße Sozialstundenstrafen und Verwarnungen“.
Q: Neumühler Bahnhofs-Kollektiv: ‘Einfach rein!’ Was ist kriminell - Instandbesetzen oder kaputtbesitzen? Dokumentation zur Instandbesetzung des Neumühler Bahnhofs, Duisburg, o. J. (1981), S. 4.

Oktober 1981:
Vermutlich erscheint noch im Oktober 1981 die Broschüre: „‘Einfach rein!’ Was ist kriminell - Instandbesetzen oder kaputtbesitzen? Dokumentation zur Instandbesetzung des Neumühler Bahnhofs.“ Das Impressum lautet: „Das Neumühler Bahnhofs-Kollektiv.“

Inhalt der Broschüre ist:
- Einleitung
- Vorgeschichte - Wie alles anfing
- Instandbesetzung, Wohnkollektiv
- Was sagt die Öffentlichkeit?
- Aktionen gegen Wohnraumzerstörung
- Unsere Erfahrungen mit der Bundesbahn
- Stadt
- Justiz
- Wohnungspolitik in Duisburg
- Polizeiterror, 30.4.
- Duisburg wahrt die Tradition
- 30.4. - Kein Einzelfall
- Ihr Rechnung ging nicht auf
- Wo soll das alles enden?
Q: Neumühler Bahnhofs-Kollektiv: ‘Einfach rein!’ Was ist kriminell - Instandbesetzen oder kaputtbesitzen? Dokumentation zur Instandbesetzung des Neumühler Bahnhofs, Duisburg, o. J. (1981).

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10.10.1981:
Vermutlich erscheint um den 10. Oktober herum ein doppelseitiges Flugblatt der Hausbesetzerszene Duisburg: „Auswandern oder weitermachen?“.

Danach wird auf das „Kulturzentrum Eschhaus“ eingegangen, auf den „Altmarkt“, den „Neumühler Bahnhof“ und die „Hausbesetzung auf der Mülheimerstraße“, wo „Anfang März dieses Jahres zwei Häuser besetzt“ wurden. Leerstehende Häuser seien von den Besetzern „gekennzeichnet“ worden, um zu zeigen, „wer in krimineller Weise Wohnraum zerstört“. Jetzt haben Besetzer „Strafbefehle“ erhalten. Am 16.10. sollen weitere Prozesse stattfinden. Gefordert wird: „Rücknahme der Strafanzeigen“, „Einstellung der Prozess- und Ermittlungsverfahren“, „Hände weg vom Eschhaus“, „Nutzungsvertrag für den Neumühler Bahnhof“.
Q: Flugblatt: Auswandern oder weitermachen?, o. O., o. J. (1981).

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15.10.1981:
Vermutlich erscheint nach dem 15. Oktober ein Flugblatt, das auf die „Durchsuchungen am Bahnhof“ eingeht: „Hausdurchsuchungen nicht nur am Bahnhof.“ Grund sei u. a. der „Verdacht der Zughörigkeit zu einer terroristischen Vereinigung“ gewesen. Im Flugblatt wird auch auf die Hausbesetzung Mülheimerstraße“ eingegangen. Prozesse, die gegen Hausbesetzer stattfinden, sind für den 26.10. - 30.10. terminiert. Die meisten Prozesse finden wegen „Hausfriedensbruch“ statt.
Q: Flugblatt: Hausdurchsuchungen nicht nur am Bahnhof, o. O., o. J. (1981).

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15.10.1981:
Vermutlich wird an diesem Tag, laut Flugblatt „Kriminelle Vereinigung Neumühler Bahnhof?“ der „Neumühler Bahnhof“ von der Polizei durchsucht. Es kommt zu Verhaftungen. Einem Mitglied der Besetzer wird vorgeworfen, „Mitglied einer terroristischen Vereinigung, der Revolutionären Zellen zu sein“. Es gibt „Strafbefehle“ „bis 1.800 Mark“.
Q: Flugblatt: Kriminelle Vereinigung Neumühler Bahnhof?, o. O., o. J. (1981)

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16.10.1981:
Das Flugblatt „Auswandern oder weitermachen?“ weist darauf hin, dass in der Zeit zwischen dem 16. und 18.10 im „Duisburger Eschhaus“ ein Aktions- und Diskussionswochenende“ stattfinden soll:
Am 16.10.: Schauprozess gegen die Stadt
Am 17.10.: Schauprozess auf der Straße
Am 18.10.: Arbeitsgruppe: Wo soll das alles enden? Wie geht es weiter?
Q: Flugblatt: Hausdurchsuchungen nicht nur am Bahnhof, o. O., o. J. (1981).

16.10.1981:
Laut der „Dokumentation zur Instandbesetzung des Neumühler Bahnhofs“ werden die „nächsten Prozesse“ gegen die Duisburger Hausbesetzerszene (16.10. - 20.11.1981) u. a. vor dem Amtsgericht Hamborn angekündigt.
Q: Neumühler Bahnhofs-Kollektiv: ‘Einfach rein!’ Was ist kriminell - Instandbesetzen oder kaputtbesitzen? Dokumentation zur Instandbesetzung des Neumühler Bahnhofs, Duisburg, o. J. (1981), S. 4.

März 1989:
Vermutlich erscheint im März 1989 das Flugblatt ohne Impressum: „Der Bahnhof bleibt in unserer Hand.“ Danach ist der Bahnhof „seit 8 Jahren besetzt“. Das 4-seitige Flugblatt, vermutlich von Autonomen herausgegeben, erklärt u. a.: „Wir sind und bleiben die BewohnerInnen des Bahnhofs. Der Raum gehört uns. Darüber wollen wir jetzt eine verbindliche Zusicherung.“

Eine mögliche Nähe zum RAF-Hungerstreik (1.-14. Februar 1989, d. Verf.) liegt auf der Hand; denn es wird erklärt, diesen „Kampf gegen die totale Isolation in den Knästen und für ihre Zusammenlegung“ zu unterstützen. Parolen sind u. a.: „Gegen das Europa der Bullen und Bonzen! „Für ein Europa der Revolution!“ „Die besetzten Häuser und Zentren durchsetzen- Hafenstraße, Sprengel, Weisshausstraße, Bahnhof bleiben!“ „Zusammenlegung der Gefangenen aus der RAF und dem Widerstand und aller, die darum kämpfen!“
Q: Flugblatt: Der Bahnhof bleibt in unserer Hand, o. O., o. J. (1989).

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August 1989:
Laut Flugblatt „Der Bahnhof bleibt in unserer Hand fand im August am „Neumühler Bahnhof“ ein „Sommerfest“ statt.
Q: Flugblatt: Der Bahnhof bleibt in unserer Hand! Nutzungsverträge sofort! Restlose Aufklärung des Polizeiübergriffs am 10.3. vor Mercatorhalle. Rücknahme und Einstellung aller geplanten Ermittlungsverfahren, o. O., o. J. (1990).

21.12.1989:
Laut Flugblatt „Der Bahnhof bleibt in unserer Hand“ wird der „Neumühler Bahnhof“ durch die DB an eine Bauunternehmung verkauft.
Q: Flugblatt: Der Bahnhof bleibt in unserer Hand! Nutzungsverträge sofort! Restlose Aufklärung des Polizeiübergriffs am 10. 3. vor Mercatorhalle. Rücknahme und Einstellung aller geplanten Ermittlungsverfahren, o. O., o. J. (1990).

23.12.1989:
Laut Flugblatt „Der Bahnhof bleibt in unserer Hand“ findet an diesem Tag eine Demonstration in Duisburg statt.
Q: Flugblatt: Der Bahnhof bleibt in unserer Hand! Nutzungsverträge sofort! Restlose Aufklärung des Polizeiübergriffs am 10. 3. vor Mercatorhalle. Rücknahme und Einstellung aller geplanten Ermittlungsverfahren, o. O., o. J. (1990).

03.02.1990:
Laut Flugblatt „Der Bahnhof bleibt in unserer Hand“ findet an diesem Tag das Fest „9 Jahre besetzter Bahnhof“ statt.
Q: Flugblatt: Der Bahnhof bleibt in unserer Hand! Nutzungsverträge sofort! Restlose Aufklärung des Polizeiübergriffs am 10. 3. vor Mercatorhalle. Rücknahme und Einstellung aller geplanten Ermittlungsverfahren, o. O., o. J. (1990).

10.03.1990:
Laut Flugblatt „Der Bahnhof bleibt in unserer Hand“ sollte an diesem Tag „eine öffentliche Jugendkulturbörse mit Flugblättern und einem Informationsstand“ am Bahnhof stattfinden, um auf „unsere Situation aufmerksam (zu) machen“. Es geht um eine „unabhängige Kultur im Neumühler Bahnhof“. Gleichzeit war eine „ Demonstration in der Innenstadt“ geplant. Dort kommt es vor der Mercatorhalle zu Rangeleien mit der Polizei. Gefordert wird auch die „restlose Aufklärung der Vorfälle vor der Mercatorhalle“.
Q: Flugblatt: Der Bahnhof bleibt in unserer Hand! Nutzungsverträge sofort! Restlose Aufklärung des Polizeiübergriffs am 10. 3. vor Mercatorhalle. Rücknahme und Einstellung aller geplanten Ermittlungsverfahren, o. O., o. J. (1990).

15.03.1990:
Vermutlich erscheint um den 15.3. herum das 4-seitige Flugblatt (ohne Impressum): „Der Bahnhof bleibt in unserer Hand! Nutzungsverträge sofort! Restlose Aufklärung des Polizeiübergriffs am 10.3. vor Mercatorhalle. Rücknahme und Einstellung aller geplanten Ermittlungsverfahren“, in dem es u. a. auch um die Vorgeschichte des „Neumühler Bahnhofs“ geht.

Informiert wird über die Zwischenfälle am 10.3. vor der Duisburger Mercatorhalle. Aufgerufen wird daher zu einer Kundgebung am 24.3.1990. Dort soll mit einem „Infotisch“ und „Straßenmusik“ am „Altmarkt“ eine „Kundgebung“ abgehalten werden.
Q: Flugblatt: Der Bahnhof bleibt in unserer Hand! Nutzungsverträge sofort! Restlose Aufklärung des Polizeiübergriffs am 10.3. vor Mercatorhalle. Rücknahme und Einstellung aller geplanten Ermittlungsverfahren, o. O., o. J. (1990).

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24.03.1990:
Laut Flugblatt „Der Bahnhof bleibt in unserer Hand“ soll an diesem Tag „eine Kundgebung mit Straßenmusik und Infotischen am Altmarkt in Duisburg-Hamborn“ stattfinden. Es soll „Klaus der Geiger“ aufspielen.
Q: Flugblatt: Der Bahnhof bleibt in unserer Hand! Nutzungsverträge sofort! Restlose Aufklärung des Polizeiübergriffs am 10.3. vor Mercatorhalle. Rücknahme und Einstellung aller geplanten Ermittlungsverfahren, o. O., o. J. (1990).

07.04.1990:
Laut Flugblatt „Der Bahnhof bleibt in unserer Hand“ soll an diesem Tag ein Konzert mit „Bobwire“ und „Sex Murder Art“ stattfinden.
Q: Flugblatt: Der Bahnhof bleibt in unserer Hand! Nutzungsverträge sofort! Restlose Aufklärung des Polizeiübergriffs am 10.3. vor Mercatorhalle. Rücknahme und Einstellung aller geplanten Ermittlungsverfahren, o. O., o. J. (1990).

07.04.1990:
Laut Flugblatt „Der Bahnhof bleibt in unserer Hand“ soll an diesem Tag ein weiteres Fest stattfinden.
Q: Flugblatt: Der Bahnhof bleibt in unserer Hand! Nutzungsverträge sofort! Restlose Aufklärung des Polizeiübergriffs am 10. 3. vor Mercatorhalle. Rücknahme und Einstellung aller geplanten Ermittlungsverfahren, o. O., o. J. (1990).

Letzte Änderungen: 25.4.2013

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