Bei der "Florian-Gruppe" aus Düsseldorf handelt es sich um eine Abspaltung der KPD/ML (Roter Morgen) aus dem Frühjahr 1973. Sie gilt als eine der Vorläufergruppen der "Marxisten-Leninisten Deutschland" (MLD).
April 1973:
Von einem Vorläufer der MLD, der "Florian-Gruppe" aus Düsseldorf, wird vermutlich im April die 2. erw. Aufl. ihrer Broschüre "Alle Wege des Opportunismus führen nach Moskau", im Untertitel: "Chinas neue Außenpolitik und ihre Bedeutung für die Kommunisten in Europa", herausgegeben.
Artikel der Ausgabe sind:
- "I. Weltweite Einheitsfront gegen die Supermächte"
- "II. 11 Fragen von prinzipieller politischer Bedeutung
- "III. Moderner Trotzkismus - Eine 'linke' Spielart des modernen Revisionismus".
Einleitend heißt es: "Vor unseren Augen hat sich auf der politischen Weltbühne in den letzten Jahren eine Wende vollzogen, die, wenn nicht überhaupt bestritten, in ihrer grundlegenden Bedeutung für Strategie und Taktik der Kommunisten bei uns noch kaum erkannt wird: die Wende vom Aufstieg zum Niedergang des US- Imperialismus. Empört über den barbarischen Krieg des US-Imperialismus in Vietnam übersahen viele, dass dieser, ökonomisch und politisch immer mehr zerrüttet und bei den Völkern in Verruf geraten, bereits seine Rückzugsgefechte lieferte. Diese Wende ist Ergebnis und zugleich Ursache entscheidender Veränderungen der Kräfteverhältnisse im Weltmaßstab. In dem Maße, wie die Bewegung der unterdrückten Völker gegen den Imperialismus an Boden gewann, trat der sowjetische Sozialimperialismus in die 'Fußstapfen' des US-Imperialismus, wie dieser einst in die Fußstapfen Hitlers.
Der Umgruppierung der Kräfte, die mit dem Ende des Vietnam-Krieges immer offener zutage tritt, entspricht die weltweite Einheitsfrontpolitik der VR China gegen die Supermächte. Sie ist heute die Generallinie der internationalen kommunistischen Bewegung … Wie ihre ständigen wütenden Ausfälle zeigen, haben die Revisionisten die Einheitsfronttaktik Mao Tsetungs sehr gut begriffen. Weniger offen wird die kommunistische Generallinie von zentristischen Gruppierungen bekämpft, wie der KPD/AO, die in der marxistisch-leninistischen Bewegung z. Zt. noch einen starken Einfluss ausübt …"
Abschließend heißt es: "Erst wenn innerhalb der marxistisch-leninistischen Bewegung der ganzen Welt auch der Linksopportunismus restlos geschlagen ist, kann man davon sprechen, dass die revolutionäre Generallinie der internationalen kommunistischen Bewegung über den modernen Revisionismus gesiegt hat.
Quelle: T. B. und F. M.: Alle Wege des Opportunismus führen nach Moskau. Chinas neue Außenpolitik und ihre Bedeutung für die Kommunisten in Europa, 2. erw. Aufl., Düsseldorf, o. J. (April 1973).
21.05.1973:
Die KPD/ML berichtet vermutlich aus dieser Woche über das Erscheinen der Broschüre: "Alle Wege des Opportunismus führen nach Moskau" durch die sog. Florian-Gruppe in Düsseldorf, "die schon seit langem aus der Partei entfernt und deren Annäherungsversuche strikt abgeschlagen wurden". Die Broschüre sei "ein Machwerk einer Gruppe trotzkistischer Elemente …, die nichts mit der KPD/ML zu tun hat".
"Dieses Machwerk das auf antikommunistischen Vorurteilen reitend, die Politik der VR China diskreditiert, wurde von der 'Florian Gruppe' verfasst …"
Q: Roter Morgen, Nr. 21,Dortmund, 2.6.1973, S. 6.
Letzte Änderung: 04.11.2019