Düsseldorf-Benrath: DEMAG

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin


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Von dem Werk der Deutschen Maschinen AG (DEMAG) in Düsseldorf-Benrath sowie der DEMAG Hauptverwaltung in Düsseldorf wurden bisher nur wenige betrieblichen Materialien ausgewertet.

Während der Metalltarifrunde 1970 und 1975 kommt es jeweils zum Streik (vgl. 5.10.1970, 4.2.1975) und im Frühjahr 1971 auch zu Entlassungen (vgl. 13.5.1971), ansonsten aber berichtet derzeit in dieser wie immer unvollständigen Darstellung allein die KPD/AO (vl. 26.5.1971) bzw. bald die KPD von DEMAG Düsseldorf (vgl. 27.8.1971), wo sie später vermutlich vor allem in der Jugend eine gewisse Basis besitzt (vgl. 10.8.1973, Sept. 1973, 12.9.1973, 14.9.1973, 17.9.1973, 30.9.1973), während der Konzern DEMAG zumindest aus Aktionärssicht offenbar äußerst erfolgreich zu sein scheint (vgl. 10.10.1973).

Die KPD bleibt weiter aktiv (vgl. 26.1.1974), vor allem unter der Jugend (vgl. 10.4.1974, Mai 1974, 8.5.1974), gründet dann eine Betriebszelle DEMAG Düsseldorf (vgl. Feb. 1975), die den 'Hammer' (vgl. 1.4.1975, 15.5.1975) herausgibt und organisiert die Solidarität mit Stübbe-DEMAG Kalletal (vgl. 17.2.1975, 24.3.1975, 14.4.1975) bzw. den Protest der dortigen Beschäftigten in Düsseldorf sowie gegen die politischen Entlassungen und Gewerkschaftsausschlüsse gegen u.a. ihr eigenes Mitglied bei der DEMAG (vgl. Apr. 1975, 12.5.1975, 17.5.1975, 25.5.1975).

Auch der KJV wird im Kampf gegen die Jugendarbeitslosigkeit bei der DEMAG Düsseldorf unterstützt (vgl. 17.4.1975, 19.4.1975), ebenso wie die in der DDR protestierenden KPDler (vgl. 14.5.1975).

Durch den Aufkauf der DEMAG durch Mannesmann legt die KPD zum vorläufigen Abschluss dieser Darstellung dann auch ihre Zelle DEMAG Düsseldorf mit der Zelle Mannesmann Düsseldorf zusammen (vgl. 12.7.1975, 18.10.1976).

Auszug aus der Datenbank "Materialien zur Analyse von Opposition" (MAO)

05.10.1970:
Heute beteiligen sich, laut 'EXI', 570 bei Demag in Düsseldorf an einem Warnstreik im Rahmen der Metalltarifrunde (MTR).
Quelle: Express International Nr. 107, Frankfurt 16.10.1970, S. 6

13.05.1971:
Bei DEMAG Duisburg wird, laut DKP, heute das "Mao-Blättchen" 'Roter Hammer' verteilt. Uns wurde 'Der Hammer' (Betriebszeitung der Roten DEMAG Betriebsgruppe der KPD/ML-ZK) Nr. 3 (vgl. März 1971, 7.6.1971) bekannt, u.a. mit dem Artikel "Entlassungen bei der DEMAG in Benrath (in Düsseldorf)".
Q: Der Hammer Nr. 3, Duisburg Mai 1971, S. 5

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26.05.1971:
Vermutlich heute gibt die Berliner KPD/AO die Nr. 19 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 5.5.1971, 16.6.1971) heraus. Aus Düsseldorf wird u.a. berichtet von Demag: "Vor ein paar Tagen hat DEMAG die ersten 49 Kollegen auf die Straße gesetzt."
Q: Rote Fahne Nr. 19, Berlin Mai 1971, S. 2

27.08.1971:
In der 'Roten Fahne' Nr. 24 (vgl. 13.8.1971, 10.9.1971) berichtet die KPD u.a. aus Düsseldorf über die Forderung zur Metalltarifrunde (MTR): "Kollege List von DEMAG meinte, man solle es bei 7-8% bewenden lassen."
Q: Rote Fahne Nr. 24, Berlin 27.8.1971, S. 3

10.08.1973:
In Düsseldorf-Lierenfeld demonstrieren, laut und mit KPD, 120 bzw. 150 gegen die Entlassung des Jugendvertreters Gerd Bail bei Mannesmann Lierenfeld (vgl. 6.8.1973, 13.8.1973).
Das Nationale Komitee "Arbeiterjugend gegen politische Entlassungen und Gewerkschaftsausschlüsse" des KJV der KPD vermeldet gar 200 Leute.

An dem Marsch ab Mannesmann Tor in der Ronsdorfer Straße durch Eller und Lierenfeld beteiligen sich, laut KPD, u.a. Beschäftigte von Mannesmann Lierenfeld und Rath, von Stahl und Röhren Reisholz, von VKW und Demag sowie die Jugendbetriebszelle des KJV der KPD.

Die KPD/ML (vgl. 18.8.1973) beteiligt sich mit der Roten Garde (RG) sieht aber nur ca. 120 Teilnehmer.
Q: Roter Morgen Nr. 32,Dortmund 18.8.1973; Rote Fahne Nr. 32 und 33,Dortmund 8.8.1973 bzw. 15.8.1973,S.1 bzw. S. 1 und 5;NK AjgpEuGa: Arbeiterjugend gegen politische Entlassungen und Gewerkschaftsausschlüsse, Remscheid 1973

September 1973:
Der KOV gibt vermutlich im September seine Agitationsbroschüre Nr. 1 heraus mit dem "Aufruf an alle jungen Gewerkschafter" zur Nationalen Konferenz am 20./21.10.1973 gegen die Entlassungen von Jugendvertretern mit einer Resolution von Jugendvertretern, Jugendvertrauensleuten und Gewerkschaftern von Mannesmann Düsseldorf-Lierenfeld, Mannesmann Duisburg-Huckingen, VKW Düsseldorf, DEMAG Düsseldorf, AEG Berlin-Brunnenstraße, DeTeWe Berlin, Schering Berlin und RVK Berlin.
Q: KOV: Agitationsbroschüre Nr. 1, Dortmund o. J. (1973), S. 34f

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12.09.1973:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' Nr. 37 (vgl. 5.9.1973, 19.9.1973) heraus. Es berichten die Initiativkomitees gegen politische Entlassungen und Gewerkschaftsausschlüße Düsseldorf und Berlin aus Düsseldorf u.a. von Demag.
Q: Rote Fahne Nr. 37, Dortmund 12.9.1973, S. 5

14.09.1973:
Auf Initiative des Düsseldorfer Initiativausschusses "Arbeiterjugend gegen politische Entlassungen und Gewerkschaftsausschlüsse" (vgl. Sept. 1973), der u.a. bei Demag in Düsseldorf tätig ist, treffen sich, nach eigenen Angaben, über 60 Arbeiterjugendliche.
Q: Für ein freies Jugendzentrum Nr. 2, Dortmund Okt. 1973, S. 11; NKAJgpEuGa: Arbeiterjugend gegen politische Entlassungen und Gewerkschaftsausschlüsse, Remscheid 1973;Rote Fahne Nr. 38, Dortmund 19.9.1973;Revolutionäre Gewerkschaftsopposition Nr. 8, Dortmund Okt. 1973

17.09.1973:
Vermutlich in dieser Woche erscheint das 1. Flugblatt des Nationalen Komitees: Arbeiterjugend gegen politische Entlassungen und Gewerkschaftsausschlüße (NKAjgpEuGA) des KJV der KPD (vgl. 14.9.1973):"
Am 16.9.1973 gründeten über 60 junge Gewerkschafter, Jugendvertreter, Jugendvertrauensleute und Betriebsräte aus über 30 Betrieben u.a. … Demag Düsseldorf, …, in der BRD und Westberlin das Nationale Komitee: 'Arbeiterjugend gegen politische Entlassungen und Gewerkschaftsausschlüsse.'"
Q: Nationales Komitee Arbeiterjugend gegen Politische Entlassungen und Gewerkschaftsausschlüsse:1. Flugblatt, Remscheid o. J. (1973)

30.09.1973:
In Köln findet eine regionale Konferenz oppositioneller Gewerkschafter für NRW statt, an der, laut KPD, Vertreter der GOG Hella Lippstadt, von Opel Bochum und Mitglieder der Streikleitungen von Ford Köln und Philips Aachen, wo mittlerweile eine GOG gegründet worden ist (vgl. 24.9.1973), teilnehmen. Anwesend sind auch Beschäftigte von AEG, aus der Stahlindustrie sowie von DEMAG und GHH, vermutlich aus Düsseldorf.
Q: Rote Fahne Nr.40,Dortmund 3.10.1973; Kommunistische Arbeiterpresse - Ausgabe DeTeWe Nr.12,Berlin 9.10.1973

30.09.1973:
In Köln findet eine regionale Konferenz oppositioneller Gewerkschafter für NRW statt, an der, laut KPD, Vertreter teilnehmen auch von DEMAG vermutlich aus Düsseldorf.
Q: Rote Fahne Nr.40,Dortmund 3.10.1973; Kommunistische Arbeiterpresse - Ausgabe DeTeWe Nr.12,Berlin 9.10.1973

10.10.1973:
Die DKP, u.a. in Lüneburg, berichtet anläßlich des heutigen 'Handelsblattes':"
Im Frühjahr dieses Jahres legte die (West-) Berliner Handelsgesellschaft - Frankfurter Bank (BHF-Bank) eine Untersuchung über die zu erwartenden Gewinnsteigerungen der Unternehmer vor:

GEWINNSTEIGERUNG PRO AKTIE 1973

20 Prozent - VW
20 Prozent - Hoechst
22 Prozent - BMW
20 Prozent - Linde
25 Prozent - AEG
37 Prozent - MAN
50 Prozent - Demag
50 Prozent - Klöckner-Humboldt-Deutz (KHD,d.Vf.)
50 Prozent - Gutehoffungshütte (GHH,d.Vf.)
150 Prozent - Thyssen
(mit Ausnahme von Hoechst - CPK-Bereich - alle IGM-Bereich,d.Vf.)

Die BHF-Bank hat am 10.10.1973 diese Gewinnschätzungen erneut bestätigt.

'Die Berliner Handelsgesellschaft - Frankfurter Bank (BHF-Bank) hat jetzt ihre Gewinnschätzungen für deutsche Aktiengesellschaften auf den neuesten Stand gebracht. Dabei ergaben sich gegenüber den Prognosen vom Frühjahr meist nur GERINGFÜGIGE Korrekturen.' (Handelsblatt vom 10.10.1973)"
Q: Hammer und Amboß Nr. 4, Lüneburg Dez. 1973,S.2

26.01.1974:
In Duisburg beginnt das Regionalkomitee (RK) Rhein/Ruhr der KPD im Rahmen der bundesweiten Tagungen mit seiner zweitägigen Konferenz oppositioneller Gewerkschafter, auf der sich über 100 u.a. an den Arbeitskreisen IGM, CPK, DruPa, HBV und ÖTV/Post beteiligen. Teilnehmer kommen auch aus Düsseldorf u.a. von Demag.
Q: Kämpfende Jugend Nr. 2, Dortmund 1.2.1974, S. 1

10.04.1974:
Der Kommunistische Jugendverband (KJV) der KPD gibt die Nr. 7 seiner 'Kämpfenden Jugend' (KJ - vgl. 27.3.1974, 24.4.1974) heraus. Berichtet wird aus Düsseldorf von DEMAG.
Q: Kämpfende Jugend Nr. 7, Dortmund 10.4.1974, S. 2

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Mai 1974:
In Düsseldorf wird im Mai und eventuell schon früher eine Unterschriftenliste gegen die Unvereinbarkeitsbeschlüsse (UVB) der DGB Gewerkschaften u.a. unterzeichnet von Mitgliedern der IG Metall (IGM) u.a. bei Demag.

Zusammen mit Neuß seien insgesamt 200 Unterschriften gesammelt worden, darunter 3 IGM-Vertrauensleute (VL), 2 DruPa-Betriebsräte (BR) und 4 IGM-Jugendvertreter (JV) von Demag und Mannesmann (MM) Lierenfeld.
Q: Rote Fahne Nr. 21, Dortmund 22.5.1974

Mai 1974:
Vermutlich im Mai finden, laut KPD, die Jugendvertretungswahlen (JVW) bei der Demag Düsseldorf statt, bei denen fortschrittliche Kandidaten 2 von 5 Sitzen erringen.
Q: Rote Fahne Nr. 21, Dortmund 22.5.1974, S. 5

08.05.1974:
Der KJV der KPD gibt seine 'Kämpfende Jugend' (KJ) Nr.8 (vgl. 24.4.1974) heraus. Aus Düsseldorf wird u.a. berichtet von Demag.
Q: Kämpfende Jugend Nr. 9, Dortmund 8.5.1974, S. 2

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Februar 1975:
Die KPD gründet ihre Zelle Demag Düsseldorf.
Q: Rote Fahne Nr. 11 und 14, Köln 19.3.1975 bzw. 9.4.1975, S. 10 bzw. S. 4

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04.02.1975:
Laut KBW (vgl. 13.2.1975) wird heute auch bei Demag Düsseldorf im Rahmen der Metalltarifrunde (MTR) gestreikt.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr. 6, Mannheim 13.2.1975

17.02.1975:
Die KPD (vgl. 26.2.1975) berichtet vermutlich aus dieser Woche von der MM-Tochter Stübbe-Demag Kalldorf:"
Die Wahl von Arbeiterdelegationen, die auf Belegschaftsversammlungen bei Mannesmann Huckingen (in Duisburg,d.Vf.) und DEMAG auftreten, ist ein gutes Mittel, die Solidaritätsfront innerhalb des Mannesmann-Konzerns weiter zu entwickeln!

Besonders jetzt während der Wahlkampagne werden wir den Kollegen von Stübbe zeigen, daß es in diesem System keine Alternative gibt, daß es gilt, für den Sozialismus, die Gesellschaft ohne Ausbeutung und Unterdrückung zu kämpfen."
Q: Rote Fahne Nr. 8, Köln 26.2.1975, S. 9

05.03.1975:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr. 9 (vgl. 26.2.1975, 12.3.1975) heraus und berichtet von den Betriebsratswahlen (BRW):"
Zum Beispiel heißt es in den IGM-Richtlinien: Die gemeinsame Wahl (von Arbeitern und Angestellten) entspricht der Organisationsform der IG Metall, sie ist anzustreben.' Aber in Wirklichkeit handeln die Bonzen vielerorts gerade umgekehrt, damit nur ja reaktionäre Angestellte in jedem Fall gewählt werden, weil sie auf den ersten Listenplätzen stehen. In einer Reihe von Betrieben wie DEMAG in Düsseldorf versprechen sich die Bonzen davon, weiterhin die Position des Betriebsratsvorsitzenden zu sichern, welcher ein reaktionärer Angestellten-Aufsteiger ist."
Q: Rote Fahne Nr. 9, Köln 5.3.1975, S. 6

24.03.1975:
Die KPD, vermutlich ihr Parteibüro Bielefeld, gibt vermutlich in dieser Woche das folgende Flugblatt von zwei Seiten DIN A4 unter Verantwortung von Thomas Luczak, Dortmund, als 'KPD-Sonderdruck Kalldorf' (vgl. 17.3.1975) heraus:"
AM MONTAG, DEN 14.4. UM 13 UHR FINDET EINE BETRIEBSVERSAMMLUNG BEI DER DEMAG-AG, WERK BENRATH IN DÜSSELDORF STATT!

JETZT DEN PROTESTMARSCH NACH DÜSSELDORF ORGANISIEREN!

Daß die Mannesmann-Arbeiter solidarisch hinter dem Kampf der Stübbe-Arbeiter stehen, hat sich schon vor einigen Monaten (vgl. 17.1.1975, d.Vf.) auf einer öffentlichen IGM-Veranstaltung in Kalldorf gezeigt.

Dort konnte ein Jugendvertreter von Mannesmann-Düsseldorf den Arbeitern von Stübbe-DEMAG zur Unterstützung ihres Kampfes 80 DM überreichen, die er kurzfristig unter seinen Kollegen gesammelt hatte.

Jetzt findet in Düsseldorf eine Belegschaftsversammlung statt, auf der sich die gute Gelegenheit bietet, diese Solidaritätsfront zu verstärken, indem Ihr dort von Eurem Kampf berichtet.

Die Genossen der KPD werden die Kollegen in Düsseldorf auffordern, aktiv dafür einzutreten, daß ihr auf dieser Betriebsversammlung sprechen könnt.

Nur im gemeinsamen Kampf gegen den Mammut-Konzern ist es möglich, Erfolge zu erzielen. So gilt es z.B. den Kampf, den die Kollegen in Düsseldorf gegen Auslandsverlagerungen führen, mit Eurem Kampf gegen die Stillegung zu verbinden!

Genauso wie Ihr Eure Solidarität mit den Kollegen in Erwitte (Seibel - CPK-Bereich,d.Vf.) durch Euren Besuch (vgl. 14.3.1975,d.Vf.) bewiesen habt, genauso muß auch die Solidarität aus anderen Betrieben mit Eurem Kampf organisiert werden.

Seit langem hattet Ihr schon einen Protestmarsch nach Düsseldorf geplant. Jetzt ist die beste Gelegenheit, diesen Plan wahrzumachen und an der Betriebsversammlung in Düsseldorf teilzunehmen!

FAHRT AM MONTAG, DEN 14.4. ZUR BELEGSCHAFTSVERSAMMLUNG ZUR DEMAG-AG NACH DÜSSELDORF!"

Auf der Rückseite wird berichtet von einer Kölner Veranstaltung (vgl. 19.3.1975) zum Ford-Prozeß (IGM-Bereich - vgl. 20.3.1975) sowie zitiert aus der 'Streikstimme' bei Seibel Erwitte (CPK-Bereich - vgl. 17.3.1975).
Q: KPD-Sonderdruck Kalldorf Am Montag, den 14.4. um 13 Uhr findet eine Betriebsversammlung bei der Demag-AG, Werk Benrath in Düsseldorf statt!, O. O. o. J. (März 1975)

April 1975:
In NRW erscheint die 'Arbeitslosenzeitung NRW' - Zeitung der Arbeitslosenkomitees (ALK) in NRW Nr. 2 (vgl. März 1975, 28.7.1975). Zu Seibel Erwitte wird berichtet wird aus Düsseldorf:"
Auf einer Veranstaltung der KPD gegen die Arbeitslosigkeit wurde von 50 Kollegen, Arbeitern von Demag-Benrath, Mannesmann, von Schwestern und Ärzten vom Krankenhaus einstimmig eine Solidaritätsadresse verabschiedet. Gleichzeitig wurde ein Betrag von 101,70 DM gesammelt, der an die streikenden Kollegen übersandt wurde."
Q: Arbeitslosenzeitung NRW Nr. 2, Dortmund Apr. 1975, S. 4

April 1975:
Das Regionalkomitee (RK) NRW der KPD berichtet bei Mannesmann- (MM) und Demag-Werken im Regierungsbezirk Düsseldorf (vgl. 12.5.1975) vermutlich aus dem April über die UVB:"
Auch bei Demag in Düsseldorf gibt es politische Entlassungen. Gegen den Jugendvertreter und KPD-Kommunalkandidaten Koerber haben die Bonzen ein Ausschlußverfahren gestartet."
Q: KPD-RK NRW: Mannesmann- und Demag-Arbeiter gemeinsam gegen politische Entlassungen und Gewerkschaftsausschlüsse!,Dortmund o.J. (Mai 1975), S. 2

01.04.1975:
Bei DEMAG Düsseldorf-Benrath gibt die Betriebszelle der KPD ihre Zeitung 'Der Hammer' Nr. 1 (vgl. 15.5.1975), dessen Seite 2 bei uns nicht bedruckt ist, vermutlich in dieser Woche heraus mit dem Leitartikel "Wie steht die KPD zu den Betriebsratswahlen?" zu den BRW, bei denen 3 fortschrittliche Kollegen auf der IGM-Liste kandidieren.

Weitere Beiträge sind:
- "Dritte ernsthafte Verwarnung" gegen den Jugendvertreter Körber, aus der Auszüge dokumentiert werden;
- "Betriebszelle der KPD bei DEMAG-Benrath gegründet!";
- "Solidarität mit dem Kampf der Kalldorfer DEMAG-Arbeiter! Korrespondenz eines Maschinenschlossers", der in Kalldorf war;
- "Gleiches Recht und gleicher Lohn für Demag- und 'Fremdarbeiter'!" zu den Leiharbeitern von Fremdfirmen;
- "Unmögliche Zustände im Transportwesen!"; sowie
- "Für den Sieg der Völker Indochinas!" mit dem Aufruf zur Spendensammlung.
Q: Der Hammer Nr. 1, Düsseldorf o. J. (1975)

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09.04.1975:
In der Nr. 14 ihrer 'Roten Fahne' (RF - vgl. 2.4.1975, 16.4.1975) berichtet die KPD über Demag Düsseldorf.
Q: Rote Fahne Nr. 14, Köln 9.4.1975, S. 4

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14.04.1975:
Zur heutigen Betriebsversammlung bei der Mannesmann (MM) Tochter Demag Düsseldorf, Werk Benrath, rief u.a. die KPD bei Stübbe-Demag Kalldorf (vgl. 24.3.1975) auf.
Q: KPD-Sonderdruck Kalldorf Am Montag, den 14.4. um 13 Uhr findet eine Betriebsversammlung bei der Demag-AG, Werk Benrath in Düsseldorf statt!, O. O. o. J. (Apr. 1975)

17.04.1975:
Vom heutigen NRW-weiten Treffen von dem KJV der KPD Nahestehenden lag uns ein Dokument vor, welches als Flugblatt veröffentlicht wurde, "RESOLUTION ZUM KAMPF GEGEN JUGENDARBEITSLOSIGKEIT UND VERSCHLECHTERUNG DER AUSBILDUNG". es ist u.a. unterzeichnet von:
Dietmar Fel., Jugendvertreter bei Demag AG, Düsseldorf
Stefan Kör., Jugendvertreter bei Demag AG, Düsseldorf
Albert Strie., Jugendvertreter bei Demag AG, Düsseldorf
Q: N.N.: Resolution zum Kampf gegen Jugendarbeitslosigkeit und Verschlechterung der Ausbildung, Düsseldorf o. J. (1975)

19.04.1975:
In Dortmund findet, laut 'Sozialistische Arbeiterpolitik', die für den Raum Rhein/Ruhr zentrale Kundgebung der DGB-Jugend in der Kampagne gegen die Jugendarbeitslosigkeit, mit 25 000 Teilnehmern statt. Laut AB beteiligen sich 20 000.
Laut KPD beteiligen sich im Block ihres KJV 100 Personen, die u.a. tätig sind in der JV Demag Düsseldorf.
Q: Rote Fahne Nr. 19, Dortmund 14.5.1975; Sozialistische Arbeiterpolitik Nr. 37, 38 und 39, Bochum Apr. 1975, Mai/Juni 1975 bzw. Juli/Aug. 1975;N.N.: Resolution zum Kampf gegen Jugendarbeitslosigkeit und Verschlechterung der Ausbildung, Düsseldorf o.J. (1975)

12.05.1975:
Das Regionalkomitee (RK) NRW der KPD gibt bei Mannesmann- (MM) und Demag-Werken im Regierungsbezirk Düsseldorf vermutlich in dieser Woche das folgende Flugblatt von zwei Seiten DIN A4 unter Verantwortung von Thomas Luczak, Dortmund, Münsterstr.95, heraus:"
MANNESMANN- UND DEMAG-ARBEITER GEMEINSAM GEGEN POLITISCHE ENTLASSUNGEN UND GEWERKSCHAFTSAUSSCHLÜSSE!

Wieder nehmen politische Entlassungen und Ausschlüsse (aufgrund der UVB,d.Vf.) von klassenbewußten Arbeitern aus der Gewerkschaft zu. In den letzten Wochen haben die Mannesmann-Kapitalisten und Gewerkschaftsbonzen einen wahren Feldzug gegen die erstarkende Opposition begonnen.

Warum gerade jetzt? Weil die Unzufriedenheit der Mehrheit der Arbeiter eine unüberhörbare Warnung an die Führer der 'Zusammenarbeit von Unternehmern und Gewerkschaften' ist.

Auch bei Demag in Düsseldorf gibt es politische Entlassungen. Gegen den Jugendvertreter und KPD-Kommunalkandidaten Koerber haben die Bonzen ein Ausschlußverfahren gestartet (vgl. Apr. 1975, d.Vf.).

Kollegen, Arbeiter, Angestellte, Lehrlinge!

Zahlreiche Solidaritätsadressen und Unterschriftensammlungen haben bereits bewiesen: der Versuch der Kapitalisten, die Betriebe und Gewerkschaften von klassenbewußten Arbeitern und Kommunisten zu säubern, muß auf den einheitlichen Widerstand aller treffen. Denn die politische Bedrohung richtet sich gegen die gesamte Arbeiterklasse.

Die IGM-Führer und Aufsichtsräte mit Loderer an der Spitze, der den 15 000 Entlassungen bei VW aus 'Einsicht' zustimmte, wissen sehr genau, daß ihre Stillhalteparolen an Einfluß verlieren. Deshalb trifft der Klassenfeind Vorbereitungen und verstärkt den politischen Druck in den Betrieben.

In diesen Wochen spürt jeder Arbeiter die Auswirkungen des reaktionären Kurses der Schmidt-Regierung. Die Vertuschung der Arbeitslosigkeit, die Aufrüstung des Staatsapparats und die Zusammenarbeit aller bürgerlichen Parteien - das ist die Krisenpolitik der Regierung. Für die Arbeiterklasse kann es in dieser Situation kein Stillhalten geben. Allen Arbeitern sagen wir: das kleinere Übel, das viele bei den letzten Landtagswahlen (LTW - vgl. 4.5.1975,d.Vf.) in Gestalt der SPD zu wählen glaubten, ist in Wahrheit ein Arm des Monopolkapitals.

Kollegen! Mehr als einmal haben die Mannesmann-Arbeiter bewiesen, daß sie sich nicht durch Bevormundung und Erpressung davon abhalten lassen, für ihre Interessen zu kämpfen. Protestiert gegen die politischen Entlassungen und Gewerkschaftsausschlüsse!

Mannesmann hat eine Tradition massiver politischer Unterdrückung. In den letzten Jahren wurden z.B. bei Mannesmann-Lierenfeld die kommunistischen Arbeiter Strojec und Bail entlassen (Gerd Bail hat inzwischen einen Prozeß gewonnen, was die Kapitalisten natürlich nicht stört). es ist bekannt, daß der Werksschutz für Streiks ausgebildet wird und politische Polizei (PoPo, d.Vf.) wie in Rath Kontaktpersonen unterhält. All dies ist aber NICHTS, wenn sich die Arbeiter wirklich zur Wehr setzen. Und es hat sich auch erwiesen, was von den 'linken Phrasen' von Leuten wie Knapp (BR-Vorsitzender von Huckingen) zu halten ist: sie schweigen zu diesen Vorgängen und verraten die Arbeiter! Diejenigen Arbeiter, Betriebsräte und Funktionäre, die wirklich links und klassenbewußt sind, müssen sich auf die Seite der Einheitsfront gegen die politischen Entlassungen und Gewerschaftsausschlüsse stellen!

Kein Gewerkschaftsausschluß der Arbeiter Alois Kres, W. Uhlke, U. Pflugrath, R. Koenning, Koeber und der anderen klassenbewußten Gewerkschafter!
Sofortige Wiedereinstellung von Alois Krebs und Uwe Bräutigam!
Schließt Euch der Revolutionären Gewerkschaftsbewegung an!"

Eingeladen wird zu einem Treffen am 17.5.1975.
Q: KPD-RK NRW: Mannesmann- und Demag-Arbeiter gemeinsam gegen politische Entlassungen und Gewerkschaftsausschlüsse!, Dortmund o.J. (Mai 1975)

14.05.1975:
In der Nr. 19 ihrer 'Roten Fahne' (RF - vgl. 7.5.1975, 21.5.1975) berichtet die KPD, bei einer Kundgebung in Ostberlin (DDR - vgl. 9.5.1975) seien 18 KPDler festgenommen worden. Mit den 18 Festgenommenen in der DDR solidarisierten sich Jugendvertreter u.a. bei Demag Düsseldorf (IGM-Bereich).
Q: Rote Fahne Nr. 19, Köln 14.5.1975, S. 3

15.05.1975:
Bei DEMAG Düsseldorf-Benrath gibt die Betriebszelle der KPD ihre Zeitung 'Der Hammer' (vgl. 1.4.1975) als Sonderdruck heraus mit der Schlagzeile "Sofortige Zurücknahme der Einwilligung in die Kündigung von H. Friese". Eingeladen wird Versammlung von Mannesmann- und DEMAG-Arbeitern am 25.5.1975.

Weitere Artikel sind:
- "Solidarität mit den 7 Angeklagten im China-Film-Prozess!" der heute stattfindet; sowie
- "USA-Imperialisten Hände weg von Kambodscha!".
Q: Der Hammer Sonderdruck Sofortige Zurücknahme der Einwilligung in die Kündigung von H. Friese, Düsseldorf 15.5.1975

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17.05.1975:
Das Regionalkomitee (RK) NRW der KPD (vgl. 12.5.1975) kündigte bei Mannesmann- (MM) und Demag-Werken im Regierungsbezirk Düsseldorf (vgl. 25.5.1975) an:"
Am Samstag, dem 17.5. um 16 Uhr findet ein Treffen aller betroffenen Kollegen statt. Jeder, der gegen politische Entlassungen und Gewerkschaftsausschlüsse Front machen will, soll erscheinen. DÜSSELDORF, 16 Uhr, Gaststätte 'ZUM ALTEN FRITZ', Reisholzerstr./Garather Weg".
Q: KPD-RK NRW: Mannesmann- und Demag-Arbeiter gemeinsam gegen politische Entlassungen und Gewerkschaftsausschlüsse!, Dortmund o.J. (Mai 1975), S. 2

25.05.1975:
Beschäftigte von Mannesmann (MM) und Demag, u.a. auch Lehrlinge, aus Werken im Regierungsbezirk Düsseldorf - MM Duisburg-Huckingen, MM Röhrenwerke (MMRW) Düsseldorf-Lierenfeld, Demag Düsseldorf-Benrath, MMRW Solingen-Ohligs und Kronprinz Solingen - gründen, laut und mit KPD, das Komitee gegen politische Unterdrückung (vgl. 17.5.1975).
Q: Rote Fahne Nr. 21, Köln 28.5.1975, S. 6

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12.07.1975:
An der heute beginnenden Indochinasammelwoche in NRW, beteiligen sich, laut KPD, im Raum Düsseldorf sie selbst bzw. u.a. ihre Betriebszelle Mannesmann (MM) Demag (IGM-Bereich).
Q: Rote Fahne Nr. 29, Köln 23.7.1975

18.10.1976:
Das KPD-RK NRW gibt vermutlich in dieser Woche ein Flugblatt zur STR der IGM heraus:"
STAHLTARIFRUNDE: DEN KAPITALISTEN EINEN HEISSEN HERBST!

Der Prozeß der Konzentration und der Monopolisierung setzt sich beschleunigt fort. Mannesmann (MM,d.Vf.) kauft Demag, Krupp die Stahlwerke Südwestfalen (SSW,d.Vf.), Hoesch ging mit Hoogovens (in den Niederlanden,d. Vf.) zusammen, die Gute Hoffnungs Hütte (GHH,d.Vf.) kauft die Maxhütte usw. Die Folgen für die Arbeiterklasse: Rationalisierung, Steigerung der Arbeitshetze, Betriebsschließungen."
Q: KPD-RK NRW: Stahltarifrunde: Den Kapitalisten einen heißen Herbst!, Dortmund o. J. (1976)

Letzte Änderung: 09.12.2021