Hamm
Zechen Heinrich Robert, Radbod und Sachsen sowie IG Bergbau und Energie

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin, 12.9.2011

Auch wenn diese Darstellung, die sich wesentlich auf Quellen der Deutschen Kommunistischen Partei (DKP), der Industriegewerkschaft Bergbau und Energie (IGBE) sowie vor allem des Kommunistischen Bundes Westdeutschland (KBW) stützt, mit Hinweisen auf Forderungen zur Sozialisierung des Bergbaus beginnt (vgl. Feb. 1947), so wird natürlich auch – wie stets – letztlich allein die Stillegung der Steinkohlezechen in Hamm bzw. Bockum-Hövel, Herringen und Pelkum und geschildert.

Diese gehören ab Ende der sechziger Jahre zur neugegründeten Ruhrkohle AG (RAG – 11.8.1969) bzw. deren Bergbau AG Westfalen (vgl. 1.12.1969), der sich auch die IGBE mit der Bildung des Bezirks des Bezirks Ruhr-Nordost anpasst (vgl. 10.3.1969).

Präsent ist bereits frühzeitig die DKP, zumindest auf der Zeche Heinrich Robert in Herringen (vgl. Juni 1969, Aug. 1969, Sept. 1969, Apr. 1970), sie kündet auch von der Solidarität mit den Dortmunder Septemberstreiks seitens der Bergleute in Hamm (vgl. 9.9.1969).

Umstrukturierungen betreffen das Kraftwerk Radbod, welches von Hoesch zur STEAG kommt (vgl. 1.6.1970). Beim Zechensterben 1971 ist Hamm nicht von Stilllegungen betroffen, sondern Ziel von Verlegungen von Arbeitskräften (vgl. 30.6.1971, 1.7.1971). Keine größeren Konflikte scheint es bei den Betriebsratswahlen (BRW) 1972 gegeben zu haben (vgl. 20.4.1972, Mai 1972). Die Krise für den Bergbau auch in Hamm deutet sich mit der Stilllegung der Kokerei Sachsen an (vgl. Juli 1972). Auf dem IGBE-Kongreß 1972 scheinen zumindest auf Bezirksebene oppositionelle Kräfte aus Hamm präsent (vgl. 24.9.1972). Innerhalb der IGBE ist Hamm daneben durch den Jugendfunktionär Willi Kaminski auch im Hauptvorstand vertreten (vgl. 30.9.1971), später ergänzt um Jakob Wienhusen (vgl. 24.9.1972).

Die IGBE fühlt sich auch in den Betriebsratswahlen 1972 bestätigt (vgl. 20.4.1972, Mai 1972), unklar bleibt ob dabei auch Anhänger der bei Heinrich Robert weiterhin aktiven DKP (vgl. Dez. 1971, Apr. 1972, Sept. 1972, Jan. 1973, Apr. 1974) gewählt wurden.

Menem der DKP wird spätestens ab Mitte 1973 nun auch die proletarische Linke (PL) Hamm im Bergbau aktiv (vgl. 25.6.1973), die sich bald dem KBW eingliedert und dessen 'Kommunistische Volkszeitung' (KVZ) von Anfang an auch vor der Zeche Radbod verkauft, mit einigem Erfolg, der allerdings bald nachlässt (vgl. 11.7.1973, 12.9.1973, 26.9.1973, 10.10.1973, 24.10.1973) und nur kurzfristig wieder gesteigert werden kann (vgl. 7.11.1973, 22.1.1.973, 5.12.1973), auch wenn er auf die Zeche Sachsen ausgedehnt wird. Neben der KVZ wird bei Radbod auch das 'Rote Revier' verteilt (vgl. 20.11.1973).

Innerhalb des KBW ist die Ortsaufbaugruppe Hamm bzw. deren Radbod-Kollektiv nun maßgeblich für die Politik im Steinkohlebergbau bzw. gegen die Zechenstillegungen, wie sie im Raum Hamm bzw. bei der Bergbau AG Westfalen zunächst im benachbarten Bergkamen bei der Zeche Monopol (vgl. 18.11.1973) bzw. bei der Zeche Werne anstehen (vgl. Nov. 1973).

Während das Radbod-Kollektiv wiederholt in der KVZ berichtet (vgl. 23.1.1974, 5.3.1974, 7.3.1974), offenbar in der IGBE-Jugendgruppe arbeitend (vgl. 7.6.1974), bleibt auch die DKP bei Heinrich Robert aktiv (vgl. Apr. 1974, Aug. 1974, Okt. 1974, Nov. 1974).

Auf der Zeche Sachsen kommt es derweil zu einem großen Grubenunglück (vgl. 28.6.1974, 12.7.1974).

Die DKP dehnt ihre 'Flüstertüte' nun von Heinrich Robert auch auf die Zeche Radbod aus (vgl. Jan. 1975, März 1975, 19.3.1975, Jan. 1976, Feb. 1976, Apr. 1976), was auch den Eingemeindungen der Stadt Hamm sowie der neuen Verwaltungsstruktur der Bergbau AG Westfalen entspricht (vgl. 17.1.1976).

Nun wird auch Hamm in Gestalt der Zeche Sachsen in Heesssen von der ersten Zechenstillegung betroffen (vgl. 23.2.1976, 3.3.1976, 31.3.1976, 19.5.1976), was zur Verlegung von Kumpel auch nach Radbod führt (vgl. 29.5.1976).

Sowohl DKP (vgl. Juli 1976, Sept. 1976, Mai 1977, Apr. 1978) als auch der KBW (vgl. 17.4.1976, 10.8.1976) agitieren weiterhin auf den noch verbliebenen Zechen, wobei der KBW bei Radbod eine Betriebszeitung herausgibt. Von dieser können hier diejenigen Ausgaben vorgestellt werden, die sich mit den Betriebsratswahlen (BRW) 1978 befassen, bei denen es zum Konflikt um die Kandidatur des KBW-Mitglieds U. Sassenbach kam (vgl. 8.12.1977, 31.3.1978).

Auszug aus der Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ (MAO)

Februar 1947:
Der Rote-Fahne-Freundeskreis (RFFK) Braunschweig der KPD (vgl. 6.1.1974) berichtet mit Hilfe von Schmidt/Fichter, 'Der erzwungene Kapitalismus' über die Sozialisierungsabstimmungen im NRW-Bergbau (vgl. Feb. 1947), daß auf der Schachtanlage De Wendel in Hamm von 1 132 Abstimmungsberechtigten 1 024 für die Enteignung stimmten.
Quelle: Initiative Braunschweig für freie politische Betätigung:Diskussionspapiere Nr.1,Braunschweig 22.1.1974,S.7

Februar 1947:
Der Rote-Fahne-Freundeskreis (RFFK) Braunschweig der KPD (vgl. 6.1.1974) berichtet mit Hilfe von Schmidt/Fichter, 'Der erzwungene Kapitalismus' aus dem Februar u.a. über Schachtanlagen in Ahlen, Bochum, Bottrop, Essen, Gelsenkirchen und Hamm (vgl. auch dort):"
Auch der Kampf um die Sozialisierung der Gruben spitzte sich zu. 'Im Februar organisierten Betriebsräte in den Schachtanlagen Abstimmungen über die entschädigungslose Enteignung der Grubenbesitzer; die Abstimmungsergebnisse zeigen, wie stark das Klassenbewußtsein der Grubenarbeiter durch die Kampagnen zur Sozialisierung entwickelt war …'".
Q: Initiative Braunschweig für freie politische Betätigung:Diskussionspapiere Nr.1,Braunschweig 22.1.1974,S.7

10.03.1969:
Die IGBE (vgl. 15.3.1969) berichtet spätestens aus dieser Woche über sich selbst:"
BEZIRKE NEU GEORDNET
DEN VERÄNDERUNGEN IM RUHRBERGBAU RECHNUNG GETRAGEN

In Übereinstimmung mit den amtierenden Bezirksvorständen führt die IG Bergbau und Energie seit Beginn des Jahres 1969 eine Neuordnung ihrer Bezirke durch. Zug um Zug wurden die zwölf Bezirke im Ruhrrevier zu sieben neuen organisatorischen Einheiten verschmolzen. Diese Umwandlung brachte eine Reihe organisatorischer und personeller Veränderungen. …
Der Bezirk Hamm und Gelsenkirchen blieben im gleichen Umfang wie bisher bestehen. Beide Bezirke haben nur einen anderen Namen bekommen. Der Bezirk Gelsenkirchen heißt Bezirk Ruhr-Nordwest und der Bezirk Hamm hat die Bezeichnung Ruhr-Nordost erhalten.
Q: Einheit Nr.6,Bochum 15.3.1969,S.*

Juni 1969:
Auf der Zeche Heinrich Robert in Herringen (heute Hamm) gibt die DKP vermutlich im Juni erstmals ihre 'Flüstertüte' (vgl. Aug. 1969) heraus.
Q: Flüstertüte Nr.1,Herringen o.J. (1969)

17.07.1969:
Die DKP gibt die Nr.16 des Regionalteils NRW ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 10.7.1969, 24.7.1969).
Berichtet wird u.a. über die eigene Zeitung 'Flüstertüte' auf der Zeche Heinrich Robert in Herringen (IGBE-Bereich - heute Hamm).
Q: Unsere Zeit NRW Nr.16,Essen 17.7.1969

August 1969:
Auf der Zeche Heinrich Robert in Herringen (heute Hamm) gibt die DKP vermutlich im August ihre 'Flüstertüte' (vgl. Juni 1969, Sept. 1969) heraus.
Q: Flüstertüte,Herringen o.J. (1969)

11.08.1969:
Die IGBE (vgl. 30.8.1969) berichtet von der RAG (vgl. 18.7.1969, 28.8.1969):"
Inzwischen stehen auch die Namen der einzelnen Gruppen fest:

- 'Bergbau AG Westfalen' mit juristischem Sitz in Hamm-Heessen.
Q: Einheit Nr.17,Bochum 30.8.1969,S.1

September 1969:
Auf der Zeche Heinrich Robert in Herringen (heute Hamm) gibt die DKP vermutlich im September ihre 'Flüstertüte' (vgl. Aug. 1969, Apr. 1970) heraus, in dem sie sich u.a. mit dem Gemeinderat von Pelkum befaßt, in dem auch die DFU vertreten ist.
Q: Flüstertüte,Herringen o.J. (1969)

09.09.1969:
In Dortmund beginnt, laut IMSF, ein dreitägiger Streik von insgesamt 10 000 Bergleuten zunächst auf den RAG-Zechen Minister Stein und Fürst Hardenberg (ca. 4 500 Besch. - vgl. 8.9.1969, 10.9.1969). Für die DKP berichtet F. N. (vgl. 18.9.1969) von heute und den folgenden Tagen:"
DIE KUMPEL STREIKTEN WEITER

Dem Streik der Dortmunder Kumpel versicherten am letzten Donnerstag (11.9.1969,d.Vf.) Bergleute aus Hamm ihre Solidarität. Auch dort ist man skeptisch, ob der neue Tarifvertrag genügend abgesichert ist."
Q: Unsere Zeit Nr.25,Essen 18.9.1969,S.5; IMSF:Die Septemberstreiks 1969,Frankfurt Nov. 1969;Kumpel-Post Extrablatt,Dortmund 9.9.1969

01.12.1969:
Die DKP berichtet von der RAG:"
SOZIALDIREKTOREN DER RUHRKOHLE AG

Die Ruhrkohle AG hat am 1.12.1969 ihre Arbeit aufgenommen. Sie ist in sieben Gruppengesellschaften gegliedert. Ihr gehören als Sozialdirektoren … Josef Brand (Bergbau AG Westfalen/Hamm-Heesen) an. Die Betriebsräte bilden eine zentrale Arbeitsgemeinschaft und Gruppenbetriebsräte."

Die IGBE gibt am 15.12.1969 die Betriebsdirektoren für Personal- und Sozialfragen (PS) der RAG bekannt:
GRUPPE VII Bergbau AG Westfalen:
Sachsen (Hamm,d.Vf.): August Sych, Königsborn: Otto Schwarz, Heinrich Robert: Franz Becker, Werne: Karl Tytko, Radbod: Theo Schulz, Monopol (Kamen,d.Vf.): Alois Kiesenberg, Haus Aden: Heinz Orczelski, Grimberg: Walter Helmig.
Q: Einheit Nr.24,Bochum 15.12.1969,S.*; Unsere Zeit Nr.37,Essen 11.12.1969,S.6

April 1970:
Auf der Zeche Heinrich Robert in Herringen (heute Hamm) gibt die DKP vermutlich im April ihre 'Flüstertüte' (vgl. Sept. 1969, Dez. 1971) heraus.
Q: Flüstertüte,Herringen o.J. (1970)

01.06.1970:
Die IGBE berichtet zunächst vermutlich aus dieser Woche:"
BERGBAUKRAFTWIRTSCHAFT KURZ VOR TARIFABSCHLUSS
ZUSATZVEREINBARUNGEN SIND ZU ERWARTEN

In der Bergbauwirtschaft hat es weitere Veränderungen gegeben. … Mit Wirkung vom 1.April 1970 wurden die Beschäftigten der Kraftwerke Fürst Leopold (Dorsten,d.Vf.) und Radbod (Hoesch AG Bergbau (Hamm,d.Vf.)) ebenfalls von der STEAG übernommen.

Für alle Arbeitnehmer der genannten Kraftwerke gelten auf Grund vertraglicher Vereinbarungen durch die IGBE ab dem Zeitpunkt der Übernahme durch die STEAG die Tarifverträge mit dem Arbeitgeberverband von Gas-, Wasser- und Elektrizitätsunternehmungen (GWE).

Die Umstellungen der Lohn- und Gehaltsabrechnungen auf die neuen Bestimmungen werden soweit sie noch nicht vollzogen sind, so schnell wie möglich erfolgen. Der bisherige soziale Besitzstand wird den Beschäftigten bei der Umstellung garantiert. Dafür hat die IG Bergbau und Energie gesorgt. Schon bei den Verhandlungen über den Grundvertrag über die Neuordnung des Ruhrbergbaus. In Paragraph 8 dieses Vertragswerkes wurden entsprechende Bestimmungen über den sozialen Besitzstand verankert.

Die IG Bergbau und Energie hat darüber hinaus bei der praktischen Umstellung darauf geachtet, daß diese Bestimmungen für den einzelnen Arbeitnehmer voll zum Tragen kommen. Diese Regelungen gelten auch für die Beschäftigten der Bergbaukraftwerke der Gelsenberg AG und der Hibernia AG, die ebenfalls seit dem 1.Januar 1970 unter die Tarifverträge mit dem Arbeitgeberverband GWE fallen.

Zur Zeit laufen Verhandlungen zwischen dem Arbeitgeberverband GWE und der IGBE, um Tarifverträge abzuschließen. Die Verhandlungen sind so weit gediehen, daß kurzfristig die Tarifverträge unterzeichnet werden können. Zum gleichen Zeitpunkt sollen auch die Zusatzvereinbarungen für die Beschäftigten der Bergbaukraftwerke abgeschlossen werden. In der nächsten 'Einheit' wird über Einzelheiten dieser bevorstehenden Tarifabschlüsse berichtet."

Später berichtet die IGBE:"
TARIFVERTRAG IST ABGESCHLOSSEN

In der 'Einheit' Nr.11 vom 1.Juni 1970 hatten wir berichtet, daß in Kürze in der Bergbaukraftwirtschaft an der Ruhr mit dem Abschluß von Tarifverträgen zu rechnen sei. Bereits kurz nach Redaktionszuschluß teilten uns die Kollegen der Hauptabteilung Tarife mit, daß der Tarifvertrag und die Zusatzvereinbarung zwischen dem Arbeitgeberverband von Gas-, Wasser- und Elektrizitätsunternehmungen e.V. (GWE) und der IG Bergbau und Energie unterzeichnet sind.

Die neuen Verträge gelten mit Wirkung ab 1.Januar 1970 für Mitglieder der IG Bergbau und Energie in den Unternehmen Gelsenberg AG (Kraftwerke Springorum und Gustav Knepper), Hibernia AG (Stand 1.Januar 1970), Bergwerksgesellschaft Walsum AG und Steinkohlen-Elektrizitäts AG (Bergbaukraftwerke) und ersetzen den mit den vorgenannten Unternehmern abgeschlossenen Vertrag vom 19.Dezember 1969 ('Einheit' Nr.1 vom Januar 1970 (vgl. 2.1.1970,d.Vf.)).

Neben dem
- Manteltarifvertrag Nr.5 für Arbeiter
- Lohntarifvertrag Nr.11 für die Arbeiter
- Manteltarifvertrag Nr.3 für Angestellte
- Gehaltsvereinbarung Nr.10 für Angestellte
konnte eine tarifliche Zusatzvereinbarung für Arbeiter und Angestellte abgeschlossen werden. In dieser Vereinbarung wurden verschiedene soziale Besitzstände geregelt, und zwar für alle Arbeitnehmer, die am 30.November 1969 in den angeführten Unternehmen beschäftigt waren.

In der Zusatzvereinbarung wurde u.a. festgelegt:
- Der Anspruch auf den Bezug von Hausbrand bleibt den Beschäftigten im bisherigen Umfang grundsätzlich erhalten. Durch Betriebsvereinbarung kann der Hausbrandanspruch auch in eine finanzielle Beihilfe umgewandelt werden.
- Die Beschäftigten haben weiterhin grundsätzlich einen Anspruch auf ein jährliches Urlaubsgeld in Höhe von 240 DM bzw. 120 DM. Das Urlaubsgeld kann durch Betriebsvereinbarung in eine andere Leistungsart umgewandelt werden.
- Für die Beschäftigten, die nicht in der Wechselschicht beschäftigt waren und deren wöchentliche Arbeitszeit 40 Stunden betragen hat, gilt diese Regelung weiter, soweit diese Beschäftigten nicht in der Wechselschicht beschäftigt werden.
- Grundsätzlich gilt für Beschäftigten die tarifliche Urlaubsregelung der Manteltarifverträge Nr.5 für Arbeiter und Nr.3 für Angestellte mit der Maßgabe, daß ein höherer Anspruch auf Grund des Tarifvertrages vom 10. November 1969 (Ruhrbergbau) diesen Beschäftigten erhalten bleibt.
- Der Anspruch der Angestellten auf freie Dienstwohnung/Instandsetzung bzw. Wohnungsgeld kann durch Betriebsvereinbarung oder Einzelvertrag im Rahmen des Paragraphen 8 des Grundvertrages in eine andere Leistungsart umgewandelt werden.

Wir möchten noch darauf hinweisen, daß unsere Betriebsräte in den Kraftwerken zum großen Teil auf Grund der Zusatzvereinbarung bereits entsprechende Betriebsvereinbarungen abgeschlossen haben.

Die abgeschlossenen Tarifverträge sind bereits im Druck und werden in Kürze unseren Kollegen zur Verfügung stehen."
Q: Einheit Nr.11 und 12,Bochum 1.6.1970 bzw. 15.6.1970,S.4 bzw. S.4

30.06.1971:
Laut DKP findet heute eine Sitzung des Aufsichtsrats (AR) Ruhrkohle AG (RAG) statt, auf der beschlossen wird bis 1975 weitere 10 Zechen zu schließen.

Die KPD/ML-ZB (vgl. 3.7.1971) berichtet:"
NEUES ZECHENSTERBEN BEI DER RAG

Die Arbeiter der stillgelegten Zechen sollen auf andere Anlagen verlegt werden. Für die Kumpel bedeutet das Verlängerung der Arbeitszeit durch lange Anfahrtszeiten zum Arbeitsplatz. In Essen z.B. wird nach der Schließung von fünf Zechen nur noch die Schachtanlage Zollverein fördern. Da Zollverein natürlich nur einen kleinen Teil dieser Kumpel aufnehmen kann (insgesamt ca. 10 000 - 12 000), und es auch in der näheren Umgebung kaum eine Zeche gibt, die das könnte, werden tausende von Essener Bergarbeitern direkt an den Niederrhein und in die Gegend von Hamm verlegt werden. Das sind Anfahrtszeiten von mindestens zwei Stunden pro Weg - bei der Bildung der RAG legte Schiller fest, daß Fahrtzeiten von zwei Stunden für einen Weg 'zumutbar' sind; bis dahin war die Grenze bei einer Stunde!"
Q: Kumpel-Post Die 'goldenen siebziger' Jahre für den Bergmann??,Dortmund Aug. 1971,S.1; Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.50,Bochum 3.7.1971,S.5ff

01.07.1971:
Laut IGBE (vgl. 1.7.1971) findet eine Sitzung des Aufsichtsrats (AR) der RAG statt, auf der auch Fragen "des sogenannten Anpassungsprogramms beraten werden" sollen.
Die IGBE berichtet auch:"
RUHRKOHLE AG LEGT SIEBEN ZECHEN STILL
2 MILLIARDEN FÜR INVESTITIONEN NOTWENDIG

Die vom Aufsichtsrat der Ruhrkohle AG beschlossenen Konzentrations- und Anpassungsmaßnahmen sehen vor:

1. Verlagerung von 7,5 bis 9,5 Millionen t. Jahresförderung bis 1975/1976 auf die ertragsstärksten Zechen. Es sind dies die Schachtanlagen Walsum (Dinslaken), Osterfeld, Jacobi/Haniel (beide Oberhausen,d.Vf.), Fürst Leopold (Dorsten,d.Vf.), Lohberg (Dinslaken,d.Vf.), Prosper 3/4 (Bottrop,d.Vf.), Nordstern (Gelsenkirchen,d.Vf.), Radbod (Hamm,d.Vf.), Werne und Heinrich Robert (Hamm,d.Vf.)."
Q: Einheit Nr.13 und 14,Bochum 1.7.1971 bzw. 15.7.1971,S.1 bzw. S.1ff

30.09.1971:
In Oberhausen beginnt ein zweitägiger außerordentlicher Kongreß der IGBE (vgl. Apr. 1970, 24.9.1972). Am 15.10.1971 berichtet die IGBE:"
GELHORN IGBE-VIZE
ALKER IM VORSTAND
GEWERKSCHAFTSKONGRESS ÜBERARBEITETE DIE SATZUNG

Im den neuen Hauptvorstand wurden gewählt: … Willi Kaminski (Bezirk Ruhr-Nordost-Hamm, Funktionen: Gesamtjugendsprecher des Eschweiler Bergwerksvereins, IGBE-Bezirksjugendausschuß, Mitglied im Jugendhauptausschuß;".
Q: Einheit Nr.12, 16 und 20,Bochum 15.6.1971, 15.8.1971 bzw. 15.10.1971,S.1, S.1 und S.8ff bzw. S.1

Dezember 1971:
Auf der Zeche Heinrich Robert in Herringen (heute Hamm) gibt die DKP ihre 'Flüstertüte' (vgl. Apr. 1970, Apr. 1972) heraus.
Q: Flüstertüte,Herringen Dez. 1971

April 1972:
Auf der Zeche Heinrich Robert in Herringen (heute Hamm) gibt die DKP ihre 'Flüstertüte' (vgl. Dez. 1971, Sept. 1972) heraus.
Q: Flüstertüte,Herringen Apr. 1972

20.04.1972:
Die IGBE (vgl. 1.5.1972) berichtet vom Ergebnis der heute endenden Betriebsratswahlen (BRW) in Hamm-Heessen:"
ERFOLG BESTÄTIGT

Theo Dieckschäfer (40), AT-Angestellter, seit 13 Jahren Mitglied des Betriebsrates und seit fast zwei Jahren Betriebsratsvorsitzender in der Hauptverwaltung der BAG Westfalen, war auch bei dieser Betriebsratswahl wieder sehr erfolgreich. Von den 590 Stimmen aller Kollegen erhielt er 409, das sind rund 70 Prozent."
Q: Einheit Nr.9,Bochum 1.5.1972,S.3

Mai 1972:
Die IGBE (vgl. 1.6.1972) berichtet vermutlich aus dem Mai:"
RAG-BETRIEBSRÄTEARBEITSGEMEINSCHAFT
NEU KONSTITUIERT

Die Arbeitsgemeinschaft der Gesamtbetriebsräte der Ruhrkohle AG hat sich nach den Betriebsratswahlen (BRW - vgl. 18.4.1972,d.Vf.) neu konstituiert. Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft ist Karl-Heinz Mross, Betriebsratsvorsitzender der Schachtanlage Bergmannsglück/Westerholt, BAG Herne/Recklinghausen, stellvertretender Vorsitzender ist Herrmann Klos, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender der Zeche Friedrich Heinrich, BAG Niederrhein. Außerdem gehören der Arbeitsgemeinschaft folgende Betriebsratsvorsitzende oder stellvertretende Betriebsratsvorsitzende an:

BAG WESTFALEN
… Eduard Heimbrock, Zeche Sachsen (Hamm,d.Vf.)"
Q: Einheit Nr.11,Bochum 1.6.1972,S.4

Juli 1972:
In Hamm-Heessen wird, laut KPD, die Kokerei Sachsen stillgelegt.
Q: Rote Fahne Nr.9,Köln 3.3.1976

12.07.1972:
Die Nr.45 des 'KND' der KPD/ML-ZB und des KJVD (vgl. 5.7.1972, 19.7.1972) erscheint.
Aus NRW wird eingegangen auf die Zechen der Ruhrkohle AG (RAG - IGBE-Bereich) u.a. Radbod in Bockum-Hövel (heute Hamm) und Heinrich Robert in Hamm.
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.45,Bochum 12.7.1972

September 1972:
Auf der Zeche Heinrich Robert in Herringen (heute Hamm) gibt die DKP ihre 'Flüstertüte' (vgl. Apr. 1972, Jan. 1973) heraus.
Q: Flüstertüte,Herringen Sept. 1972

24.09.1972:
Laut IGBE (vgl. 15.12.1971, 15.5.1972) soll heute in Hannover ihr 10. Gewerkschaftskongreß (vgl. 30.9.1971) beginnen (vgl. 3.1.1972), der am 28.9.1972 abgeschlossen sein soll.

Als Mitglieder des Hauptvorstandes (HV) werden u.a. gewählt:
Willi Kaminski(Ruhr-Nordost/Hamm) und Jakob Wienhusen (Ruhr-Nordost/Hamm).

Innerhalb der DKP wird in einem Papier von 20 Seiten DIN 4 u.a. berichtet:"
'ERICH STEINER (Bezirk Ruhr-Nordost/Hamm): Verehrte Gäste! Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen. Mein Vorredner hat bereits zum Antrag 179 Stellung bezogen. Auch ich bin hier in die Bütt gegangen, um diesen Antrag zur Ablehnung zu empfehlen, und zwar entgegen dem Vorschlag der Antragsberatungskommission. Ich möchte das fast mit den gleichen Worten wie mein Vorredner begründen. Es geht einfach nicht, daß man die Wünsche von fast 150 Ortsgruppen mit zigtausend Mitgliedern nicht berücksichtigt und die Antragsberatungskommission sieben Ortsgruppen und dem Frauentag Konzessionen macht. Ich glaube, zu dieser entscheidenden Frage hat gestern schon der Kollege Helmut Gelhorn das Notwendige gesagt. Auch wir haben auf Delegiertenkonferenzen in den Bezirken, den Ortsgruppen und auf unseren Mitgliederversammlungen eingehend über die Sozialzulagen, die in den letzten Tarifverhandlungen in die Lohnordnung eingebaut worden sind, diskutiert, und zwar erregt diskutiert. Überall ist der Wunsch zum Ausdruck gebracht worden, daß diese Regelung revidiert wird.

Ich kann daher nur alle Kolleginnen und Kollegen bitten, den Antrag 179 nicht anzunehmen und statt dessen den Antrag 183, der von über 150 Ortsgruppen eingebracht worden ist, die Zustimmung zu geben. (Beifall.)'"
Q: Einheit Nr.24, 10, 15 und 19,Bochum 15.12.1971, 15.5.1972, 1.8.1972 bzw. 1.10.1972,S.1, S.3, S.4 und 6ff bzw. S.1ff; DKP Betriebsgruppe Hansa:Informationen Kommunisten wieder in den Bundestag!!!,Dortmund o.J. (1972),S.*;DKP-Bezirksvorstand Ruhr-Westfalen:Liebe Genossen!,Essen 12.9.1972,S.1;N.N. (DKP):Vorabdruck eines Artikels in Nachrichten zur Lohnbewegung im Bergbau,o.O. o.J. (1972),S.4;N.N. (DKP):Der 10. IGBE-Kongreß in Hannover, 24./28.8.1972,o.O. o.J. (1972), S.1ff

Januar 1973:
Auf der Zeche Heinrich Robert in Herringen (heute Hamm) gibt die DKP ihre 'Flüstertüte' (vgl. Sept. 1972, Apr. 1974) heraus.
Q: Flüstertüte,Herringen Jan. 1973

25.06.1973:
Vermutlich Anfang dieser Woche erscheint erstmals 'Rotes Revier' als Zeitung des Betriebskollektivs Radbod der Proletarischen Linken Hamm für die Kumpel der Zeche, der Kokerei und der STEAG (vgl. 20.11.1973). Der Leitartikel zur BETR fordert: "Bergbautarifrunde '73 – Kein Stabilitätspakt mit den Kapitalisten!", er ist auch auf Türkisch enthalten. Ein Artikel stellt zu den wilden Streiks für Teuerungszulagen (TZL) fest: "Der Kampf zwischen kapital und Arbeiterklasse wird immer schärfer!", ein weiterer Artikel enthüllt: "'Stabilitätsprogramm' ein fauler Zauber!"

In einer "Stellungnahme des Betriebskollektivs Radbod der PL-Hamm" wird die Gründung des Kommunistischen Bundes Westdeutschland (KBW), dessen Gründungserklärung auch dokumentiert wird, begrüßt und die Auflösung der Proletarischen Linken (PL) Hamm bekanntgegeben:"
Das Betriebskollektiv Radbod der Proletarischen Linken begrüßt die Gründung des Kommunistischen Bundes Westdeutschland, der sich auf der Grundlage eines gemeinsamen Programms und Statuts, und von Resolutionen zu den wichtigsten taktischen Fragen der westdeutschen kommunistischen Bewegung (z.b. zum gewerkschaftlichen Kampf) gegründet hat. Alle Mitglieder der PL Hamm haben sich mit seinem Programm ausführlich auseinandergesetzt. Wir sind der Meinung, daß damit der westdeutschen kommunistischen Bewegung das richtige Programm vorgelegt worden ist und werden deshalb für seine Durchsetzung in der westdeutschen Arbeiterbewegung, speziell in Hamm und Umgebung kämpfen, und damit für den Wiederaufbau der Kommunistischen Partei. Wir sind der Auffassung, daß es die Pflicht eines jeden Kommunisten ist, auf der Grundlage der Klarheit über das Programm der westdeutschen kommunistischen Bewegung, die bestehenden örtlichen Zirkel (wie die PL Hamm) aufzulösen und sich national zu organisieren. … Die Genossen der PL Hamm werden deshalb ihren örtlichen Zirkel auflösen und den Antrag auf Aufnahme in den Kommunistischen Bund Westdeutschland stellen. Das Betriebskollektiv Radbod, das sich die Aufgabe gestellt hat, eine selbständige arbeitende Zelle von kommunistischen Arbeitern der Zeche, der Kokerei und der STEAG aufzubauen, wird dann eine Grundorganisation des KBW sein und auf seinem Programm kämpfen."
Q: Rotes Revier Nr.1,Hamm Juni 1973

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11.07.1973:
Die Proletarische Linke (PL) Hamm berichtet vom Verkauf der ab heute erscheinenden 'KVZ' Nr.1 des KBW:"
Schulverkauf und eine zweite Zeche (Sachsen in Heessen, kein Kollektiv) beginnen erst noch.

Wir haben vor den Betrieben, wo Kollektive arbeiten, am ersten Tag morgens an Früh- und Nachtschichten, am zweiten Tag mittags an Früh- und Mittagsschichten verkauft. Gründe: Der größte Teil der Belegschaft hat zweimal die Gelegenheit zu kaufen (z.B. wenn am ersten Tag kein Geld). Wenn im Betrieb bei der Diskussion über die Zeitung noch Kollegen zum Kauf überzeugt werden, hat der größte Teil der Belegschaft (Frühschicht) noch Gelegenheit dazu."
In einer späteren Statistik (vgl. 18.9.1973) werden die 204 Exemplare aufgegliedert in 99 vor Betrieben, 28 in der Stadt und 97 sonstwo.
Q: PL Hamm:KVZ-Verkaufsstatistik Nr.1,Hamm 8.8.1973

11.07.1973:
Die Proletarische Linke (PL) Hamm berichtet vom Verkauf von 45 Exemplaren der ab heute erscheinenden 'KVZ' Nr.1 des KBW:"
Zeche Radbod und Kokerei BAG Westfalen (RAG) in Bochum-Hövel, ca. 2 000 Arb., 2 Tore, 8 verschiedene Schichtanfänge, fast alle davon erreicht. Seit Anfang Juni … Kollektiv. Zeche: 33 plus 2 (nicht von Radbod) dazu 2 noch später an Kontakte. Kokerei: 10 dazu 1 noch später an Kontakte.
Q: PL Hamm:KVZ-Verkaufsstatistik Nr.1,Hamm 8.8.1973

12.09.1973:
Die OAG Hamm des KBW verkauft von der heutigen 'KVZ' Nr.2 bei der Zeche Radbod 28 Exemplare.
Q: KBW-OAG Hamm:KVZ-Verkaufsstatistik Nr.2 und 3,Hamm o.J. (1973)

26.09.1973:
Die OAG Hamm des KBW verkauft von der heutigen 'KVZ' Nr.3 bei der Zeche Radbod 23 Exemplare.
Q: KBW-OAG Hamm:KVZ-Verkaufsstatistik Nr.2 und 3,Hamm o.J. (1973)

29.09.1973:
Die Branchenzelle Bergbau der Ortsaufbaugruppe Dortmund des KBW (vgl. 15.10.1973) berichtet:"
50 ARBEITSUNFÄLLE PRO SCHICHT

Am 29. September versammelten sich im Stadtrestaurant 360 Betriebsräte, Arbeitsdirektoren, Sicherheitsbeauftragte und Vertreter der Bergbaubehörde, um gemeinsam festzustellen, daß diese Unfallbilanz erschütternd sei. …

Aber die Ergebnisse der aufwendigen Untersuchung über die Grubensicherheit werden meist viel zu spät in die Praxis umgesetzt. Ob im Saargebiet in Lengerich, auf Gneisenau oder zuletzt in Hamm - die Gründe des Unglücks wurden nie genau genannt. Denn dann wäre sicher offenkundig geworden, daß zuvor an den Sicherheitsvorkehrungen gespart wurde, um nicht den hohen Profit zu gefährden."
Q: Roter Kumpel: 50 Arbeitsunfälle pro Schicht, Dortmund o.J. (1973), S.1f

10.10.1973:
Die OAG Hamm des KBW verkauft von der heutigen 'KVZ' Nr.4, nach unvollständigen Angaben, bei der Zeche Radbod 19 Exemplare.
Q: KBW-OAG Hamm:KVZ-Verkaufsstatistik Nr.4-6,Hamm 13.11.1973

24.10.1973:
Die OAG Hamm des KBW verkauft von der heutigen 'KVZ' Nr.5, nach unvollständigen Angaben, bei der Zeche Radbod 13 Exemplare.
Q: KBW-OAG Hamm:KVZ-Verkaufsstatistik Nr.4-6,Hamm 13.11.1973

November 1973:
Vermutlich und auch laut einer handschriftlichen Datierung wird im November innerhalb der Ortsaufbaugruppe (OAG) Hamm des KBW das folgende Papier mit sieben Seiten DIN A 4 verfaßt:"
Vorüberlegungen für eine Politik der Zellen des KBW im Bergbau zu den Stillegungen

In Erwägung
- daß sich die Lage der Bergarbeiter von der Lage der gesamten westdeutschen Arbeiterklasse qualitativ nicht unterscheidet,
- daß die Exploitation der Arbeitskraft rapide zunimmt und die Steigerung der Förderleistung pro Mann und Schicht zu gesteigerter Arbeitshetze und vermehrten Arbeitsunfällen geführt hat,
- daß die Senkung des Reallohns insbesondere in den letzten beiden Jahren durch miserable Tarifabschlüsse hinter und auf dem Rücken der Arbeiter vollzogen wurde,
- daß auch im Bergbau mit dem relativen Klassenfrieden Schluß ist, und insbesondere in den konsequenten Streiks im Saarbergbau (vgl. 23.10.1973,d.Vf.) zum Ausdruck kommt,
- daß die Selbständigkeit der Kämpfe nun auch hier wächst,
- daß somit die Bergarbeiter den jetzt über Jahre andauernden Kampf um den Erhalt ihrer Arbeitsplätze und die Sicherung ihrer Lebensbedingungen in einer Linie mit den Kämpfen der gesamten Klasse und mit dem Blick auf die Verschärfung der internationalen Klassenkämpfe führen werden,
- daß 'die spontane Bewegung der Arbeiterklasse aber nur vorankommt, wenn das Bewußtsein über die miserable Lage mit der Klarheit über die Bedingungen ihrer Aufhebungen verbunden wird.' (Leitsätze),
gilt es, unsere Politik folgendermaßen auszurichten:
DEN KLASSENKAMPF AUCH IM BERGBAU AN DIE ERSTE STELLE SETZEN

Unter diesen Bedingungen darf der Kampf um Stellungen oder Entlassungen nicht als Abwehrkampf geführt werden. Weil die Lage gut und nicht schlecht ist, ist es auch prinzipiell kein BESONDERS schwieriger Kampf. So stellt er sich vielmehr dann dar, wenn versäumt wird, in die ideologische Offensive zu gehen und den Kampf gegen die Stillegungen uneingeschränkt als umfassenden Klassenkampf zu führen. Dem reformistischen Versuch, an die Stelle der Sicherheit der Arbeitsplätze Sozialpläne zu setzen, gilt es den Klassenkampf entgegenzusetzen.

DIE EMPÖRUNG SCHÜREN UND KENNTNISSE VERBREITEN

Die Bergarbeiter beginnen zu begreifen, daß es sich bei dem neuen Energiekonzept der SPD/FDP-Regierung um einen weiteren Angriff auf die Existenzgrundlagen der Lohnarbeiter handelt. Indem wir Fabrikenthüllungen in den Betriebszeitungen und als Korrespondenzen für die KVZ schreiben, ordnen wir die Stillegungen als eine der zwangsläufigen Auswirkungen des Lohnsystems ein, deren Folgen zwar der Arbeiter einschränken kann, deren letztliche Beseitigung aber nur durch die Beseitigung des kapitalistischen Lohnsystems selbst möglich wird. Dabei müssen wir besonders aufzeigen, daß Sozialpläne die Unsicherheit der Lage der Arbeiter nicht beenden. Der Sozialismus kennt keine Sozialpläne.

DER REFORMISTISCHEN WELTANSCHAUUNG MIT DER PROLETARISCHEN WELTANSCHAUUNG ENTGEGENTRETEN

Die Agenten der Bourgeoisie in den Reihen der Arbeiterklasse stehen bereits mit dem Rücken zur Wand. Gegen die Rolle der IGBE bei ihrer Zustimmung zu den Stillegungen beginnen sich die Arbeiter zu erheben.

Den reformistischen Mitbestimmungsplunder müssen die Kommunisten als Täuschungsideologie der Bourgeoisie klar legen. Sie müssen ihr die proletarische Weltanschauung der Arbeiter entgegenhalten, daß den Arbeitern nicht die kapitalistischen Vernunftentscheidungen interessieren, daß die Befreiung der Arbeiter nur das Werk der Arbeiter selbst sein kann.

Die Bourgeoisie und ihr SPD/FDP-Sprachrohr wird den Arbeitern immer mehr mit dem sozialen Charakter dieses Staates und der Sozialpartner-Ideologie kommen. Der Versicherung der Bourgeoisie, daß mit einem Sozialplan für alle Entlassenen gesorgt werde, und daß es sich im wesentlichen nur um eine Umverteilung der Arbeitskräfte handle, müssen wir die grundsätzliche Unsicherheit der Arbeitsplätze im Kapitalismus entgegenstellen und den unsozialen Klassencharakter dieses Staates nachweisen.

DER SOZIALDEMOKRATISCHEN STRATEGIE UND TAKTIK UNSERE STRATEGIE UND TAKTIK ENTGEGENSTELLEN
DIE INITIATIVE ERGREIFEN UND DIE SELBSTÄNDIGKEIT DER KÄMPFE VORANTREIBEN

Die Bourgeoisie hat nur wenige Mittel, die üblichen Hinterhältigkeiten mit Hilfe der sozialdemokratischen Regierung und Gewerkschaftsführung zu starten. Sie kann nicht vermeiden, daß die Tatsache der Stillegungen unter sozialdemokratischer Beteiligung die Bergarbeiter auf Kollisionskurs bringen wird. Ihre Tricks sind nur noch simpel. Möglichst lange versucht sie zu verheimlichen, welche Zeche betroffen ist, damit dann die örtlichen SPD-Vertreter ein lautes Geschrei anzetteln und die Überraschten mimen. In gleicher Weise versuchen die sozialdemokratischen Betriebsräte den Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Fertige Ruhrkohlepläne. wo die Kollegen hinkommen, sind nur ein weiterer Winkelzug, die einzelnen Belegschaften voneinander zu trennen, ihre besonderen Bedingungen hervorzukehren, und unter allen Umständen einen gemeinsamen Kampf der Bergarbeiter zu verhindern.

Die Bourgeoisie versucht überall dort, wo stillgelegt wird, Resignation zu verbreiten, und dort, wo nicht oder noch nicht stillgelegt wird, die Erleichterung und Hoffnung aufkeimen zu lassen. Besonders die Gewerkschaftsführung versucht die Bergarbeiter in Nichtbetroffene und Betroffene, die wiederum alle ganz unterschiedlich betroffen sind, zu spalten. Auf diesem Hintergrund kann die Bourgeoisie dann unverschämt herangehen, die Reallöhne weiter zu senken.

Gegen die Taktik der Bourgeoisie muß die Einheit der Bergarbeiter wie die Einheit der Arbeiterklasse überhaupt auf dem Boden des Klassenkampfes entfaltet werden. Das Zentrum des Kampfes ist nicht ein besserer Sozialplan gegenüber einem schlechteren. Unsere Politik muß sich darauf gründen, daß es jetzt umso mehr gilt, den Kampf für die Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen zu führen.

Die Bergbauarbeiter im Ruhrgebiet müssen sich die Erfahrungen der selbständigen Streiks der Metaller (IGM-Bereich,d.Vf.) und im Saarbergbau vor Augen halten. Nur so können sie begreifen, daß sich hier Klasseninteressen gegenüberstehen, die nur in einem gemeinsamen Kampf aller Bergbauarbeiter unversöhnlich vertreten werden können. Als besondere Stoßrichtung unserer Agitation und Propaganda muß deshalb die Klarheit über die Rolle des Staates gesehen werden, zumal durch das stärkere Eingreifen des Staates in die direkte Organisierung der Produktion viele Arbeiter selbst darauf stoßen. Dies hat sich zuletzt in den Kämpfen im Saarbergbau gezeigt.

Dem Versuch der Bourgeoisie, die Kämpfe der Bergarbeiter nur auf ein jeweiliges Reagieren auf eine Stillegung zu begrenzen, müssen wir in unserer Politik Forderungen gegenüberstellen, die nicht auf einen besonderen Kampf, sondern auf einen BESONDEREN ABSCHNITT im wachsenden Klassenkampf aller Werktätigen zielen.

SICH AUF DIE MASSEN STÜTZEN, DIE REBELLION ORGANISIEREN UND UMFASSEND DIE DEMOKRATIE ENTWICKELN

Gegenwärtig ist es so, daß die Zellen des KBW im Bergbau noch nicht sehr zahlreich sind. Wenngleich deshalb gegenwärtig die Gewerkschaft noch der wichtigste Hebel zur Verbreiterung der Kämpfe bleibt, so darf uns das nicht verleiten, auf die direkte Organisierung und das Ordnen der Rebellionen in den Betrieben im weiteren Verlauf der Kämpfe zu verzichten.

Zunächst müssen wir in den Abteilungen und den Betrieben, in denen unsere Zellen arbeiten, Beschlüsse aufstellen und Forderungen an den Betriebsrat und die Schachtgewerkschaft anmelden. In demselben Maße, wie deren sozialdemokratische Parteilichkeit entlarvt wird, müssen unsere Anstrengungen wachsen, die politische Leitung der Kämpfe zu übernehmen. Ein besonderer Aspekt ist dabei, daß wir unter der Voraussetzung der langfristigen Entwicklung der kommunistischen Politik in den Bergbaubetrieben die Kämpfe der Nachbarzechen von vornherein im Auge behalten müssen. Schließlich werden viele Kollegen im Bergbau weiterarbeiten. Nach der gründlichen politischen Vorbereitung in Arbeiterversammlungen die Politik des KBW auch in den einzelnen Zechenorten zu verdeutlichen, bedeutet einen wichtigen Schritt auf die Herausbildung kommunistischer Zellen in diesen Betrieben.

DEN KAMPF GEGEN DIE STILLEGUNGEN AUF DIE FORDERUNGEN DES KBW-PROGRAMMS AUSRICHTEN

Unsere Antwort auf die kapitalistische Logik der Stillegungen muß die Forderung nach Verkürzung der Arbeit auf sieben Stunden, unter Tage sechs Stunden, an fünf Wochentagen sein. In einem Atemzug müssen wir der zunehmenden Zwangsverpflichtung der Bergarbeiter zu Überstunden das völlige Verbot der Überstundenarbeit entgegenstellen. Die Programmforderungen des Verbots der Nacht- und Schichtarbeit und der Verlängerung der Urlaubszeit müssen verstärkt ins Gespräch gebracht werden. Gleichermaßen die Herabsetzung des Rentenalters, da gerade ältere Kollegen dem Kampf gegen die Stillegungen aus dem Wunsch, nicht länger die Knochen hinzuhalten, abwartend gegenüberstehen und sich mit ihrer Frührentnerrolle abfinden.

Daran denken, daß die Bourgeoisie in kommenden Lohnkämpfen mit der Ausmalung der bedrängten Lage der Bergbaukapitalisten eine besondere Variante ihrer Lohn-Preis-Spirale - Lüge entgegensetzen wird. Sie behauptet und wir behaupten, wenn die Bergarbeiter keine Lohndisziplin halten, müssen noch eher und mehr Zechen stillgelegt werden. Sie behauptet und wird weiter behaupten, daß der konsequente Lohnkampf sinnlos ist, weil die Steuerzahler jede Lohnerhöhung in Anbetracht der roten Zahlen im Bergbau selbst bezahlen müssen. Dagegen müssen wir schon jetzt den Kampf führen, eingedenk der Tatsache, daß bereits jetzt die Sinne der Bergarbeiter für alle Formen der Ausbeutung und Unterdrückung besonders geschärft sind.

'Unsere Politik darf nicht zugunsten eines scheinbaren Realismus dem Gang der Niederlagenpolitik der bürgerlichen Machthaber in den Gewerkschaften untergeordnet werden, d.h. wir schwenken auf deren Kapitulantenforderungen nicht ein' (Leitsätze).

Forderungen wie 'Lang lebe die x-Zeche' oder nach einem guten Sozialplan, stellen wir die Forderungen unseres Programms entgegen.

NICHT ZULASSEN, DASS DIE AUSLÄNDISCHEN KOLLEGEN EINGESCHÜCHTERT WERDEN, SONDERN DIE EINHEIT DER BERGARBEITER HERSTELLEN UND DIE AUSLÄNDER ALS KÄMPFER FÜR DIE REVOLUTIONÄRE SACHE GEWINNEN.

Gerade die Ausländer wird die Gewerkschaftsführung als Schwächung des Kampfes benutzen. Das wird besonders in den Zechen der Fall sein können, die noch nicht stillgelegt werden. Insbesondere müssen wir nachweisen, daß Stillhalten nicht die Arbeitsplätze weder von deutschen noch von ausländischen Kollegen sichert.

Zum konkreten Eingreifen der Ortsaufbaugruppe Hamm in die Kämpfe gegen die Stillegungen

I. AUSGANGSPOSITION

Zwei Zechen in unserem Umkreis sind von den Stillegungen betroffen, Monopol in #..\Bergkamen.html#Bergkamen und Zeche #..#Werne.html#Werne#. Sie gehören zum selben Bereich der Ruhrkohle wie Radbod.

a) Eine der beiden Zechen, nämlich Monopol, hat den Kampf gegen die Stillegungen aufgenommen.

Der Kampf entwickelt sich auf breiter Basis unter Führung fortschrittlicher Betriebsräte.

b) Bei der Zeche Werne (eine Bergwerksdirektion mit Radbod) ist es dem Betriebsrat bisher gelungen, den Kampf herunterzuspielen. Genaue Untersuchungsarbeit über die Stimmung der Kollegen fehlt allerdings noch.

c) Die OAG-Hamm arbeitet nur in einer Zeche organisiert (Radbod) und ist bei Monopol (in Kamen,d.Vf.) und Werne bisher in keiner Form aufgetreten. Bei Zeche Sachsen und Heinrich Robert hat die PL zu verschiedenen Anlässen (1. Mai, Bergbautarifrunde (BETR,d.Vf.)) Flugblätter verteilt.

II. Für die OAG Hamm stellt sich nun die Aufgabe, in diese Kämpfe organisiert einzugreifen.

Grundlage dieses Eingreifens muß der Punkt sein, an dem wir selbst arbeiten, also die Kollektivarbeit bei Radbod. Denn zum einen treten wir den Kämpfenden nicht als Kommentatoren ihres Kampfes gegenüber, sondern müssen uns als der Teil erweisen, der den Kampf selbst am entschiedensten vorantreibt, zum anderen kann der Kampf nicht organisiert werden allein auf der Gewerkschaftsebene, weil wir nicht als radikale Gewerkschafter auftreten, sondern als Kommunisten, die auf der Grundlage ihrer Betriebsarbeit in den Gewerkschaften den Kampf entfalten. Hier gilt es nun zu beachten, daß der überwiegende Teil der Werne-Arbeiter nach Heinrich-Robert verlegt wird, eine Zeche also, die im direkten Arbeitsbereich unserer OAG liegt. Daher muß die Arbeit in Werne von vornherein ausgerichtet werden auf die direkte Organisierung. Das darf nun keineswegs zu übereiltem Gründungsfieber und Zersplitterung der Kräfte führen. Unsere Arbeit soll ausgerichtet sein auf die Herausschälung eines Kerns, der die Grundlage für eine spätere Betriebszelle bei Heinrich-Robert sein wird.

In Kamen wird es darauf ankommen, mit allen Kräften die dort den Kampf vorantreiben, in den Prozeß einer organisierten Auseinandersetzung zu treten. Geeignet hierfür sind Gespräche mit der VDS (s. Bericht (vgl. S6.**.1973,d.Vf.)) und Einzelgespräche mit X. und fortschrittlichen Jugendvertretern. Den Kampf der Monopol-Arbeiter um die Erhaltung ihrer Arbeitsplätze werden wir direkt unterstützen, wobei wir nicht darauf verzichten, weitergehende Forderungen (sieben bzw. sechs Stunden Tag) propagandistisch aufrechtzuerhalten und Illusionen im Kampf (z.B. man könnte den Kapitalisten die Aufrechterhaltung der Zechen schmackhaft machen) solidarisch entgegenzutreten.

III. Organisierung bei Radbod

Aufgabe des Kollektivs ist es, die Solidarität mit dem Kampf der Kumpel gegen die Stillegungen von Radbod zu organisieren. Der erste Schritt hierzu ist die Unterstützung der Demonstration der Monopol-Arbeiter am Sonntag. Diese Unterstützung muß sich konkret festmachen in der Forderung nach Bereitstellung eines Busses durch die Schachtgewerkschaftsgruppe und den Betriebsrat.

An diesem Punkt gilt es die Abwiegelungspolitik des Betriebsrates handgreiflich zu machen, ihn entweder in einem Zugeständnis zu bringen oder die Organisierung der Unterstützung dann selbst in die Hand zu nehmen, indem wir vom Betriebskollektiv aus einen Bus einsetzen.

Nach der Demo darf es nicht zu einer Pause kommen, es gilt die Empörung weiter zu schüren und zu organisieren. Dazu werden wir vom Kollektiv aus eine Unterschriftensammlung initiieren, die der Unterstützung des Kampfes der Kumpel gegen die Stillegungen und der Empörung über die Sozialdemokraten in Regierung und Gewerkschaft Ausdruck verleiht. Es müssen die Möglichkeiten überprüft werden, inwieweit die Unterschriftensammlung auf andere Zechen ausgedehnt werden kann. Als weitere Stufe der Organisierung sind Arbeiterversammlungen zu sehen, zuerst in Bockum-Hövel bei Radbod. Sehr gut wäre es, wenn wir für diese Versammlung den Betriebsrat X. auch gewinnen könnten (möglichst: als Redner). Die Versammlungen erfüllen nur dann ihren Sinn, wenn sie ausgerichtet werden auf eine Stärkung des Betriebskollektivs. Gerade in den jetzt stattfinden Kämpfen gilt es die Basis und den
Einflußbereich des Kolletivs zu erweitern. Auf der Gewerkschaftsebene gilt es, die Verbindungen des Kampfes der einzelnen Zechen voranzutreiben (vor allem auch die Hammer Zechen) an denen wir keine unmittelbare Arbeit leisten, also Sachsen und Heinrich Robert in den Kampf miteinzubeziehen und besonders die betriebliche Gewerkschaftsebene zu einer Unterstützung des Kampfes zu zwingen."
Q: N.N. (KBW-OAG Hamm):Vorüberlegungen für eine Politik der Zellen des KBW im Bergbau zu den Stillegungen,o.O. (Hamm) o.J. (1973)

07.11.1973:
Der KBW gibt die Nr.6 seiner 'Kommunistischen Volkszeitung' (KVZ - 24.10.1973, 22.11.1973) heraus. Berichtet wird durch das Radbod-Kollektiv der Ortsaufbaugruppe Hamm über "Stillegungen im Bergbau" bzw. in der BAG Westfalen und von der eigenen Betriebsversammlung am 2.11.1973.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.6,Mannheim 7.11.1973, S. 7

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07.11.1973:
Die OAG Hamm des KBW verkauft von der heutigen 'KVZ' Nr.6 bei der Zeche Radbod 37 Exemplare. dazu heißt es in einer Anmerkung:"
Dadurch, daß in der Nr.6 einige Artikel über den Bergbau standen, konnten wir den Verkauf dort erheblich steigern."

Gleichzeitig wird jedoch kritisiert:"
ZU DEN ARTIKELN AUS DEM BERGBAU:

Die drei Artikel '50 000 auf die Straße setzen', 'Zeche Minister Stein' und 'Wird Ibbenbüren stillgelegt?' haben alle eins gemeinsam: sie bieten dem Kumpel nichts Neues, denn die Informationen hat er auch aus den bürgerlichen Blättern bekommen. Es werden in allen drei Artikeln keine Aussagen darüber gemacht, welche Politik der KBW zu den Stillegungen betreibt."
Q: KBW-OAG Hamm: KVZ-Verkaufsstatistik Nr.4-6, Hamm 13.11.1973

18.11.1973:
In Kamen demonstrieren, laut KABD, 3 000 gegen die Schließung der Zeche Monopol (vgl. 7.11.1973). Laut der KBW OAG Dortmund, die selbst aufrief und teilnimmt, demonstrieren lediglich 2 000, das meint auch die ebenfalls anwesende KPD, laut der KBW OAG Hamm aber sind es über 2 000. Das Radbodkollektiv des KBW Hamm verteilt ein Flugblatt "Gegen die Stillegung unserer Arbeitsplätze".

Später (vgl. 28.11.1973) berichtet die Branchenzelle Bergbau der KBW OAG Dortmund:"
MONOPOL KAMEN: 2. 000 GEGEN STILLEGUNG

Am 18. November demonstrierten in Kamen mehr als 2. 000 Menschen gegen die Stillegung von vier Zechen im Ruhrgebiet.

Ein großer Teil von ihnen war Kumpel auf der Zeche Monopol. Ehefrauen, Kinder, Knappschaftsrentner und die Ortsgruppen Dortmund und Hamm des Kommunistischen Bundes Westdeutschlands unterstützten solidarisch den Widerstand der Kumpel von Monopol gegen die Stillegung."
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.8,Mannheim 5.12.1973; Rote Fahne Nr.12,Tübingen Dez. 1973;Rote Fahne Nr.47 und 3,Dortmund 20.11.1973 bzw. 16.1.1974;Roter Kumpel,Dortmund 16.11.1973 bzw. 28.11.1973,S.1 bzw. S.3f;Rotes Revier Nr. 4, Hamm Nov. 1973, S. 1f;KBW Hamm-Radbodkollektiv: Gegen die Stillegung unserer Arbeitsplätze, Hamm o. J. (18.11.1973)

20.11.1973:
Das 'Rote Revier' - Zeitung des Radbod-Kollektivs des KBW Nr. 4 (vgl. 25.6.1973) für November erscheint laut einer handschriftlichen Datierung heute in Hamm. Kontaktadresse der aus der PL Hamm entstandenen Ortsaufbaugruppe (OAG) des KBW ist der Buchladen Politisches Buch in der Hammer Wilhelmstraße. Berichtet wird im Leitartikel aus Kamen von der Demonstration gegen die Stillegung der Zeche Monopol (vgl. 18.11.1973). Ein Artikel schildert "Die Rolle der Supermächte im Nahostkonflikt", ein weiterer die "Energiekrise – Wahnsinn des kapitalistischen Systems".

Nachdem bereits ein Extrablatt zu den Streiks im Saarbergbau erschien wird nun deren Zerschlagung geschildert (vgl. 26.10.1973).
Q: Rotes Revier Nr. 4, Hamm Nov. 1973

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22.11.1973:
Die OAG Hamm des KBW verkauft von der heutigen 'KVZ' Nr.7 bei der Zeche Radbod 16 Exemplare.
Q: KBW-OAG Hamm:KVZ-Verkaufsstatistik Nr.7-9,Hamm 27.12.1973

22.11.1973:
Die OAG Hamm des KBW verkauft von der heutigen 'KVZ' Nr.7 bei der Zeche Heinrich Robert 3 Exemplare.
Q: KBW-OAG Hamm:KVZ-Verkaufsstatistik Nr.7-9,Hamm 27.12.1973

05.12.1973:
Die OAG Hamm des KBW verkauft von der heutigen 'KVZ' Nr.8 auf der Zeche Radbod 7 Exemplare.
Q: KBW-OAG Hamm:KVZ-Verkaufsstatistik Nr.7-9,Hamm 27.12.1973

19.12.1973:
Die OAG Hamm des KBW verkauft von der heutigen 'KVZ' Nr.9 auf der Zeche Radbod 13 Exemplare.
Q: KBW-OAG Hamm:KVZ-Verkaufsstatistik Nr.7-9,Hamm 27.12.1973

23.01.1974:
Der KBW gibt seine 'Kommunistische Volkszeitung' (KVZ - vgl. 9.1.1974, 6.2.1974) Nr.2 heraus. G. H. vom Radbod-Kollektiv, Hamm, befasst sich mit der Bergbautarifrunde (BETR).
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.2,Mannheim 23.1.1974, S. 8

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05.03.1974:
Der KBW berichtet von der Zeche Radbod: "Bruch bei Radbod – Sicherheit der Kollegen wurde nicht beachtet".
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr. 6, Mannheim 20.3.1974, S. 4

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07.03.1974:
Der KBW berichtet von der Zeche Radbod über die Bergbautarifrunde (BETR): "IG Bergbau fordert 16 % - Resolution der Jugendvertretung von Radbod"".
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr. 6, Mannheim 20.3.1974, S. 6

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April 1974:
Auf der Zeche Heinrich Robert in Herringen (heute Hamm) gibt die DKP ihre 'Flüstertüte' (vgl. Jan. 1973, Aug. 1974) heraus.
Q: Flüstertüte,Herringen Apr. 1974

07.06.1974:
In Recklinghausen beginnt der zweitägige Gewerkschaftstag der IG Bergbaujugend (IGBE), von dem, laut KBW Hamm (vgl. 12.6.1974), die Jugendgruppe der Zeche Radbod, Bockum-Hövel zu spät erfährt um noch Anträge stellen zu können.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr. 12, Mannheim 12.6.1974, S. 6

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28.06.1974:
Der KBW (vgl. 10.7.1974) berichtet aus Hamm-Heessen von der Zeche Sachsen: "Wieder vier Tote auf dem Todespütt Sachsen".
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr. 14, Mannheim 10.7.1974, S. 4

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12.07.1974:
Die Zelle Zeche Westerholt Polsum (IGBE-Bereich) der KPD in Herten gibt ihre 'Kommunistische Arbeiterpresse' (KAP) heraus, in der sie sich u.a. mit den Grubenunglücken u.a. auf der Zeche Sachsen in Hamm-Heessen (vgl. 28.6.1974) mit 4 Toten befaßt.
Q: Rote Fahne Nr.29,Dortmund 17.7.1974

August 1974:
Auf der Zeche Heinrich Robert in Herringen (heute Hamm) gibt die DKP ihre 'Flüstertüte' (vgl. Apr. 1974, Okt. 1974) heraus.
Q: Flüstertüte,Herringen Aug. 1974

Oktober 1974:
Auf der Zeche Heinrich Robert in Herringen (heute Hamm) gibt die DKP vermutlich in dieser Woche ihre 'Flüstertüte' (vgl. Okt. 1974, Nov. 1974) heraus.
Q: Flüstertüte,Herringen o.J. (1974)

November 1974:
Auf der Zeche Heinrich Robert in Herringen (heute Hamm) gibt die DKP ihre 'Flüstertüte' (vgl. 7.10.1974, Jan. 1975) heraus.
Q: Flüstertüte,Herringen Nov. 1974

November 1974:
Die DKP gibt ihre 'Zündschnur' (vgl. Okt. 1974, Jan. 1975) für die Zechen Monopol, Grimberg und Haus Aden in Kamen mit dem Leitartikel "Förderrichtzahlen helfen dem Kumpel nicht! RAG WILL WEITER KONZENTRIEREN!" heraus. Angegriffen wird die CDU, die auf der Zeche Heinrich Robert in Herringen eine Zeitung herausgegeben habe und bei den Betriebsratswahlen (vgl. Mai 1975) zu spalten gedenke. Dazu heißt es u.a.:"
SPALTER ZURÜCKWEISEN! …

Niemand darf die Prinzipien der Einheitsgewerkschaften antasten! Weder die CDU-Sozialausschüsse, noch linksmaskierte Chaoten."
Q: Zündschnur,Bergkamen Nov. 1974

Januar 1975:
In Hamm gibt die DKP vermutlich im Januar ihre 'Flüstertüte' Nr.1 (vgl. Nov. 1974, März 1975), die bisher nur für die Zeche Heinrich Robert in Herringen (heute Hamm) erschien nun auch für die Zechen Königsborn und Radbod heraus.
Q: Flüstertüte Nr.1,Herringen 1975

März 1975:
In Hamm gibt die DKP ihre 'Flüstertüte' (vgl. Jan. 1975, 19.3.1975) für die Zechen Heinrich Robert, Königsborn und Radbod heraus.
Q: Flüstertüte,Herringen März 1975

19.03.1975:
In Hamm gibt die DKP vermutlich in dieser Woche ihre 'Flüstertüte' (vgl. März 1975, Jan. 1976) für die Zechen Heinrich Robert, Königsborn und Radbod zum Bergarbeiterforum (vgl. 23.3.1975) heraus.
Q: Flüstertüte,Herringen o.J. (1975)

Januar 1976:
In Hamm gibt die DKP ihre 'Flüstertüte' (vgl. 19.3.1975, Feb. 1976) für die Zechen Heinrich Robert, Königsborn und Radbod heraus.
Q: Flüstertüte,Herringen Jan. 1976

17.01.1976:
Die KBW Ortsgruppe Hamm stellt heute die 'Kommunistische Volkszeitung Ortsbeilage Hamm' Nr. 2 (vgl. 10.1.1976, 24.1.1976) zur KVZ Nr. 2 vom 15.1.1976 fertig. Ein Artikel schildert "2 Beispiele für eine vielgepriesene Errungenschaft der Eingemeindung: die 'Bürgernähe der Hammer Verwaltung'", die sich für die BAG Westfalen dadurch ergäbe, dass sie für ihre Zechen nur noch eine Verwaltung habe, eine alte Frau aus dem Hammer Osten aber müsse bis nach Bockum-Hövel zum Sozialamt.
Q: Kommunistische Volkszeitung – Ortsbeilage Hamm Nr. 2, Hamm 17.1.1976, S. 2

Hamm_KBW064


Februar 1976:
In Hamm gibt die DKP ihre 'Flüstertüte' (vgl. Jan. 1976, Apr. 1976) für die Zechen Heinrich Robert, Königsborn und Radbod heraus.
Q: Flüstertüte,Herringen Feb. 1976

23.02.1976:
In Hamm-Heessen wird, laut KPD, vermutlich in dieser Woche die noch für dieses Jahr anstehende Schließung der Zeche Sachsen (2 182 Besch., davon 1 628 Untertage, 555 Übertage und 300 von Fremdfirmen) der BAG Westfalen bekannt. Die KPD befaßt sich aus diesem Anlaß mit dem Altfeld (Sachsen 1, 2 und 3), den Schächten Dasbeck 1, 2 und 3, Maximilian und Bayern sowie Prinz Schönaich im Ostfeld und im Südwestfeld, mit dem Flöz Wilhelm Johann und der Bergmannssiedlung. Die Kokerei wurde bereits vor einiger Zeit stillgelegt (vgl. Juli 1972).
Q: Rote Fahne Nr.9,Köln 3.3.1976

03.03.1976:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.9 (vgl. 3.3.1976, 10.3.1976) heraus. Aus NRW wird u.a. berichtet aus dem IGBE-Bereich von der Zeche Sachsen in Hamm-Heessen (vgl. 23.2.1976), wobei auch die z.T. schon länger stillgelegten Zechen Monopol Kamen, Haus Aden Oberaden, Königsborn Bönen, Heinrich Robert Hamm und Radbod Hamm sowie Werne erwähnt werden.
Q: Rote Fahne Nr.9,Köln 3.3.1976

31.03.1976:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.13 (vgl. 24.3.1976, 7.4.1976)
heraus. Aus NRW wird u.a. berichtet aus dem IGBE-Bereich von der (ehemaligen) Zeche Sachsen in Hamm-Heessen.
Q: Rote Fahne Nr.13,Köln 31.3.1976

April 1976:
In Hamm gibt die DKP zweimal ihre 'Flüstertüte' (vgl. Feb. 1976, Juli 1976) für die Zechen Heinrich Robert, Königsborn und Radbod heraus.
Q: Flüstertüte zwei Ausgaben,Herringen Apr. 1976

17.04.1976:
Die KBW Ortsgruppe Hamm stellt heute die 'Kommunistische Volkszeitung Ortsbeilage Hamm' Nr. 14 (vgl. 10.4.1976, 29.5.1976) zur KVZ Nr. 15 vom 15.4.1976 fertig. Aus dem IGBE-Bereich erscheint der Artikel: "Bergbau-AG Vorstand: Viel versprochen – Nichts gehalten! Bericht von der Belegschaftsversammlung der Zeche Radbod".
Q: Kommunistische Volkszeitung – Ortsbeilage Hamm Nr. 14, Hamm 17.4.1976, S. 2f

Hamm_KBW085

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19.05.1976:
Die SAG gibt die Nr.2 ihrer 'Sozialistischen Arbeiter Zeitung' (vgl. 1.5.1976, 2.6.1976) heraus.
Aus NRW wird berichtet aus Hamm, von der Zeche Sachsen in Hamm-Heessen und von der Zeche Monopol Bergkamen.
Q: Sozialistische Arbeiter Zeitung Nr.2 und Sdr.Nr.,Frankfurt 19.5.1976

29.05.1976:
Die KBW Ortsgruppe Hamm stellt vermutlich heute die 'Kommunistische Volkszeitung Ortsbeilage Hamm' (vgl. 17.4.1976, 4.6.1976) zur KVZ Nr. 21 vom 27.5.1976 fertig. Aus dem IGBE-Bereich erscheint der Artikel: "Was wird, wenn die Kollegen von Sachsen kommen?" da einige von diesen nach der Stillegung nun auf der Zeche Radbod anfangen.
Q: Kommunistische Volkszeitung – Ortsbeilage Hamm o. Nr. (21), Hamm o. J. (1976), S. 2f

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Juli 1976:
In Hamm gibt die DKP vermutlich im Juli ihre 'Flüstertüte' (vgl. Apr. 1976, Sept. 1976) für die Zechen Heinrich Robert, Königsborn und Radbod heraus.
Q: Flüstertüte,Herringen (1976)

10.08.1976:
Die KBW Ortsgruppe Hamm stellt heute die 'Kommunistische Volkszeitung Ortsbeilage Hamm' Nr. 32 (vgl. 3.8.1976) fertig. Berichtet wird auch aus dem IGBE-Bereich: "Zeche Radbod: Gedingeerhöhung der Stempelschläger abgelehnt".
Q: Kommunistische Volkszeitung – Ortsbeilage Hamm Nr. 32, Hamm 10.8.1976, S. 3f

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September 1976:
In Hamm gibt die DKP ihre 'Flüstertüte' (vgl. Juli 1976, Mai 1977) für die Zechen Heinrich Robert, Königsborn und Radbod heraus.
Q: Flüstertüte,Herringen Sept. 1976

01.01.1977:
Die Ruhrkohle AG (RAG) wird, laut KPD (vgl. 19.1.1977), von bisher sechs in nunmehr drei Bergbau AGs (Niederrhein, Lippe und Westfalen) gegliedert.

Eingegangen wird in diesem Zusammenhang u.a. auf die Kokerei Radbod Hamm.
Q: Rote Fahne Nr.3,Köln 19.1.1977

19.01.1977:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.3 (vgl. 12.1.1977, 26.1.1971) heraus und berichtet u.a. aus Hamm-Heessen von der Zeche Sachsen (IGBE-Bereich) über die 3.Sohle im Flöz Wilhelm Johann.
Q: Rote Fahne Nr.3,Köln 19.1.1977

Mai 1977:
In Hamm gibt die DKP ihre 'Flüstertüte' (vgl. Sept. 1976, Apr. 1978) für die Zechen Heinrich Robert, Königsborn und Radbod heraus.
Q: Flüstertüte,Herringen Mai 1977

08.12.1977:
Der Bezirk Westliches Westfalen des KBW gibt in Hamm die Nr. 2 seiner 'Kommunistischen Betriebszeitung für die Belegschaft der Zeche Radbod' (vgl. 10.1.1978) heraus mit einem Leitartikel zu den Betriebsratswahlen (BRW). Berichtet wird vom Ausschluß (UVB) von Ulrich Sassenbach (KBW) aus der IGBE, in "'Verband selber bezahlen…'" über das Krankenversicherungskostendämpfungsgesetz, und über "Warnstreiks in der Druckindustrie" bundesweit. Ein Artikel stellt fest: "'Schwerpunkt Kohle?' – Schwerpunkt Profit".

Zur Kardinal-von-Galen Hauptschule erscheint der Artikel "Ohne unnötige Verweildauer – Ein Lehrer berichtet über die Lage der polnischen Aussiedlerkinder".
Q: Kommunistische Betriebszeitung für die Belegschaft der Zeche Radbod Nr. 2, Dortmund 8.12.1977

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10.01.1978:
Der Bezirk Westliches Westfalen des KBW gibt in Hamm die Nr. 1 seiner 'Kommunistischen Betriebszeitung für die Belegschaft der Zeche Radbod' (vgl. 8.12.1977, 16.1.1978) heraus mit einem Leitartikel zu den Betriebsratswahlen (BRW): "Eine Betriebsratsmehrheit wählen, die die Kraft hat, die Belegschaft im Kampf gegen die Stillegung zu führen". Ein Artikel äußert sich "Zu einigen Unklarheiten über die Erklärung zur Betriebsratswahl".

Von Radbod erscheinen die Meldungen "Strecke 631: Die Alten schöppen sich kaputt" und "E-Betrieb: Türkische Arbeiter nicht über Lohngruppe 8".

Es wird berichtet aus Zimbabwe und aus den USA über "Große Streikkämpfe der US-amerikanischen Kohle- und Erzbergarbeiter".
Q: Kommunistische Betriebszeitung für die Belegschaft der Zeche Radbod Nr. 1, Dortmund 10.1.1978

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12.01.1978:
In Hamm gibt der Schachtgewerkschaftsausschuss Radbod der IGBE seine 'Informationen für die Kollegen der Schachtanlage Radbod' heraus mit einer Abgrenzung gegen den KBW.
Q: Informationen für die Kollegen der Schachtanlage Radbod, Hamm 12.1.1978

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16.01.1978:
Der Bezirk Westliches Westfalen des KBW gibt in Hamm ein Extra seiner 'Kommunistischen Betriebszeitung für die Belegschaft der Zeche Radbod' (vgl. 10.1.1978, 10.2.1978) heraus zu den Betriebsratswahlen (BRW) mit seiner "Antwort an den Schachtgewerkschaftsausschuss Radbod" der IGBE (vgl. 12.1.1978) sowie einem Artikel aus der 'KVZ' zum Volksbegehren zur Koop-Schule.
Q: Kommunistische Betriebszeitung für die Belegschaft der Zeche Radbod Extra, Dortmund 16.1.1978

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10.02.1978:
Der Bezirk Westliches Westfalen des KBW gibt in Hamm die Nr. 2 seiner 'Kommunistischen Betriebszeitung für die Belegschaft der Zeche Radbod' (vgl. 16.1.1978, 22.2.1978) heraus mit einem Leitartikel zu den BRW: "Betriebsratswahlen: aktuelle Lage und eine wichtige Entscheidung", in dem berichtet wird, dass Ulrich Sassenbach genügend Unterschriften gesammelt hat.

Ein Artikel fordert "Bezahlung der Revierhandwerker nach Strebdurchschnitt!". Berichtet wird von Radbod auch aus der Strecke 631, bundesweit über die Deputatkohlesteuer sowie von der RAG: "Alle Jahre wieder: Kurzarbeit bei der Ruhrkohle AG" und aus dem ÖTV-Bereich: "Der Kampf der Seehafenarbeiter: Wichtiger Sieg für die arbeiterklasse im Lohnkampf".

Zum Volksbegehren erscheint der Artikel "Für oder gegen Koop-Schule? Wer sich so entscheidet ist schon drauf reingefallen".
Q: Kommunistische Betriebszeitung für die Belegschaft der Zeche Radbod Nr. 2, Dortmund 10.2.1978

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22.02.1978:
Der Bezirk Westliches Westfalen des KBW gibt in Hamm ein Extra seiner 'Kommunistischen Betriebszeitung für die Belegschaft der Zeche Radbod' (vgl. 10.2.1978, 1.3.1978) heraus zu den Betriebsratswahlen (BRW): "Die Belegschaftsversammlung am 25.2. für die Schaffung der Einheit der Belegschaft in der Betriebsratswahl nutzen".

Ein Artikel stellt fest: "Eine Einheitsliste, auf der alle kandidieren, und Personenwahl – das muss gemacht werden!". Von Ulrich Sassenbach erscheint die "Erklärung zur Betriebsratswahl April 78".
Q: Kommunistische Betriebszeitung für die Belegschaft der Zeche Radbod Extra, Dortmund 22.2.1978

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01.03.1978:
Der Bezirk Westliches Westfalen des KBW gibt in Hamm ein Extra seiner 'Kommunistischen Betriebszeitung für die Belegschaft der Zeche Radbod' (vgl. 22.2.1978, 7.3.1978) heraus zu den Betriebsratswahlen (BRW): "Einen Betriebsrat wählen, der keinesfalls einer Stillegung zustimmt".

Ein Artikel berichtet "Handwerker kämpfen um Einstufung in den Strebdurchschnitt".
Q: Kommunistische Betriebszeitung für die Belegschaft der Zeche Radbod Extra, Dortmund 1.3.1978

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07.03.1978:
Der Bezirk Westliches Westfalen des KBW gibt in Hamm ein Extra seiner 'Kommunistischen Betriebszeitung für die Belegschaft der Zeche Radbod' (vgl. 1.3.1978, 21.3.1978) heraus zu den Betriebsratswahlen (BRW): "Stillegungspläne, Raubbau an der Arbeitskraft, Lohneinstufung der Handwerker – die Lage erfordert Persönlichkeitswahl! Dies ist die letzte Woche zur Herstellung der Persönlichkeitswahl!".

Zur Teilbelegschaftsversammlung der Untertage-Handwerker erscheint der Artikel "Die einstimmige Abstimmung nutzen, um die Anbindung an den Strebdurchschnitt zu erkämpfen".

Von Ulrich Sassenbach erscheint erneut die "Erklärung zur Betriebsratswahl April 78".
Q: Kommunistische Betriebszeitung für die Belegschaft der Zeche Radbod Extra, Dortmund 7.3.1978

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21.03.1978:
Der Bezirk Westliches Westfalen des KBW gibt in Hamm ein Extra seiner 'Kommunistischen Betriebszeitung für die Belegschaft der Zeche Radbod' (vgl. 7.3.1978, 31.3.1978) heraus zu den BRW "Betriebsratswahl: So oder so kommt es für die Belegschaft auf die Durchsetzung ihrer Forderungen an", in dem berichtet wird, dass von den 158 eingereichten Unterschriften für Ulrich Sassenbach bzw. die Liste "Sassenbach / Keine Stillegung" nur 32 gültig sind, während 100 benötigt werden.

Aus den USA wird mit Hilfe der 'KVZ' berichtet über die Bergarbeiter.
Q: Kommunistische Betriebszeitung für die Belegschaft der Zeche Radbod Extra, Dortmund 21.3.1978

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22.03.1978:
Von Ulrich Sassenbach wird für die BRW auf der Zeche Radbod Hamm die "Erklärung zur Betriebsratswahl: Warum ich eine einstweilige Verfügung einlege" verfasst.
Q: Sassenbach, Ulrich: Erklärung zur Betriebsratswahl: Warum ich eine einstweilige Verfügung einlege, Bockum-Hövel 22.3.1978

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31.03.1978:
Der Bezirk Westliches Westfalen des KBW gibt in Hamm die Nr. 3 seiner 'Kommunistischen Betriebszeitung für die Belegschaft der Zeche Radbod' (vgl. 21.3.1978) heraus mit dem Leitartikel "Durchsetzung der Höherstufung der Handwerker: gute Ausgangsbedingungen für den Tarifkampf"

Zu den BRW heißt es: "Betriebsratswahl: Die Betriebsräte werden an den Forderungen der Belegschaft gemessen werden".

Berichtet wird über Kurzarbeit bei der RAG, vom Bergarbeiterstreik in den USA und der Metalltarifrunde (MTR) der IGM. Zur PF Zimbabwe wird gefordert: "Anerkennung der Patriotischen Front durch die Bundesregierung!"
Q: Kommunistische Betriebszeitung für die Belegschaft der Zeche Radbod Nr. 3, Dortmund 31.3.1978

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April 1978:
In Hamm gibt die DKP zweimal ihre 'Flüstertüte' (vgl. Mai 1977) für die Zechen Heinrich Robert, Königsborn und Radbod heraus.
Q: Flüstertüte zwei Ausgaben,Herringen Apr. 1978

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