November 1976:
Es erscheint die Null-Nummer des "Hagener VolksBlatts. Monatszeitung für Hagen". Herausgeber ist die Hagener VolksBlatt-Initiative.
Zur Null-Nummer heißt es u. a.: "Sie halten hier die Null-(Versuchs-) Nummer des Hagener VolksBlatts in der Hand. Was soll und was will diese Zeitung?
Angesichts der Pressekonzentration im Raum Hagen … haben sich bis heute ca. 80 interessierte Bürger, Lehrlinge, Arbeiter, Schüler, Sozialarbeiter, Hausfrauen und Studenten zusammengefunden, um ihre eigene Zeitung zu machen: das Hagener VolksBlatt.
Das Hagener VolksBlatt will eine Zeitung von 'unten' sein, eine Zeitung aus der Sicht der Arbeiter und Angestellten im Betrieb, aus der Sicht der Bürger im Stadtteil, die sich gegen etwas wehren und für bessere Lebensbedingungen eintreten.
Bürgerinitiativen und Selbsthilfegruppen machen mit: Bürgerinitiative Oedeweg e.V., Anonyme Alkoholiker, Initiative Abenteuerspielplatz Loxbaum, Arbeitsgemeinschaft Behinderte und Nichtbehinderte sind Partner, Frauengruppen und andere.
Die Zeitung soll in erster Linie ein Lokalblatt sein, das Hagener Probleme beim Namen nennt. Das Hagener VolksBlatt will die Informationen bringen, die die Hagener Tagespresse verschweigt oder entstellt wiedergibt. Bürgerinitiativen berichten über ihre Arbeit, Betroffene schreiben über: kommunale Fehlplanungen, unerwünschte Sanierung, Spielplatzmisere, Mietwucher, Umweltschutz, über Probleme der Obdachlosen und der Alkoholiker, über Vorurteile gegen Ausländer usw.
Wir wollen aber nicht nur die Probleme darstellen, sondern nach Möglichkeit auch zeigen, wie man sich dagegen wehren kann. Immer, wenn dieser Punkt erscheint, sind Sie aufgefordert, mitzumachen. Das Hagener VolksBlatt ist eine Zeitung, die zwar parteilos ist, aber Partei ergreift".
Artikel der Ausgabe sind:
- "Grotkamp bietet vierfach alles unter einem Dach, Ist Hagen bald ein Zeitungs-Kreis?"
- "Hagener Polizei ließ den Knüppel aus dem Sack. 18 bissen die Hunde"
- "WP+WR+NRZ+WAZ"
- "Die Situation in der Türkei"
- "Spanisches Fest in Essen"
- "Leben in Wehringhausen"
- "Hagener Bürgerinitiativen und Selbsthilfegruppen stellen sich vor"
- "Spielplatz-Initiative Oedeweg"
- "Zweierlei Maß"
- "Karl-Künstler-Zeichner-Maler-Mensch"
- "Betriebsratswahlen bei der AWO: Ich krieg euch an die Hammelbeine"
- "Rauschen im Blätterwald: Alternativzeitungen organisieren sich"
- "Neu in Hagen. Frauenzentrum"
- "Vermieter dreht durch und kühlt Mieter aus"
Berichtet wird vom Treffen der Alternativzeitungen der BRD im Juli. Ein weiteres Treffen fand vom 8.-10. Oktober in Kassel statt. U. a. wird über die "Planung gemeinsamer überregionaler Seiten" diskutiert. Auch will man die Zusammenarbeit verstärken. Anwesend sind u. a: Kölner Volksblatt, das Wuppertaler "Wat löppt" und "Klenkes".
Quelle: Hagener VolksBlatt - Monatszeitung für Hagen, Jg. 1, Nr. 0, Hagen, November 1976.