Dortmund - Leibniz-Gymnasium - Materialien zur Analyse von Opposition                          

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Dortmund
Leibniz-Gymnasium

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin, 2.3.2005


Materiallage

Vom Leibniz-Gymnasium (LG) Dortmund lagen uns dank der Geschichtswerkstatt Dortmund zahlreiche Materialien der Freunde des Kommunistischen Oberschülerverbandes (KOV) der KPD sowie verschiedener ihm nahe stehender Schülergruppen vor, ergänzt um einige offizielle schulische Dokumente bzw. SMV-Dokumente. Nicht wenige Texte, die am LG verbreitet wurden, befinden sich in den verschiedenen Darstellungen zu Schülerbewegung und Schulpolitik in NRW bzw. in Dortmund.


Die Organisationen

Von Schülerseite werden hier neben einzelnen bzw. unorganisierten Schülern und dem Initiativausschuß 'Roter Punkt' am Leibniz-Gymnasium, von dem derzeit nur wenig bekannt ist, fast ausschließlich die späteren Freunde des Kommunistischen Oberschülerverbands (KOV) der KPD aktiv, unter wechselnden Namen. Es bildet sich zuerst eine vermutlich eher parteipolitisch neutrale Schülerbasisgruppe, von der wir wenig erfahren. In ihr arbeiteten vermutlich anfangs auch einige derjenigen mit, die später ein Aktiv 'Gegen den Abbau der demokratischen Rechte des Volkes' am Leibniz-Gymnasium, ein Hausordnungskomitee (HOK) und die Zelle des KOV der KPD gründeten. Eventuell ist diese Basisgruppe jene Gruppe, die später als Schülerbasisgruppe der SJD - Die Falken auftritt.


Wichtige Themen und Ereignisse

Außer von der Hausordnung (vgl. 13.1.1971), die aber erst später zum Anlass hier dargestellter Diskussionen wird, erfahren wir als nächstes über einen an den Protesten gegen die Fahrpreiserhöhungen in Dortmund verwickelten Initiativausschuß 'Roter Punkt' am Leibniz-Gymnasium (vgl. 13.3.1971).

Nach einer längeren Pause gibt sich im nächsten Bericht die Schülerschaft recht linksradikal oder anarchistisch, verweigert die Mitarbeit am Vermittlungsausschuß (vgl. Juni 1972), der Schülerrat ist aber offenbar trotzdem noch gezwungen unter Aufsicht eines Lehrers, in diesem Fall des SMV-Verbindungslehrers Othmer, zu agieren (vgl. 26.9.1972), besonders dessen Bericht über die 'Lage der SMV' verdeutlicht die damaligen Auseinandersetzungen innerhalb der Bezirks-SMV Dortmund und der Landes-SMV NRW, an denen auch Schüler des Leibniz-Gymnasiums Dortmund nicht unmaßgeblich beteiligt waren. Auch die Hausordnung wird von Othmer bereist als anstehendes Thema benannt. Am Leibniz-Gymnasium scheint sich die Begeisterung für eine, von Lehrern beaufsichtigte, Schülervertretung damals in recht engen Grenzen zu halten, wie SMV-Verbindungslehrer Othmer berichtet:

"Zwar sind in den einzelnen Klassen die Sprecher und Stellvertreter oder ein meist toleriertes, aber nicht verfassungsgemäßes Gremium gewählt - darüber hinaus haben jedoch keine Initiativen zu Schülerratssitzungen oder Schülerversammlungen oder Neuwahlen stattgefunden." (vgl. SMV Leibniz-Gymnasium-VL:Protokoll der Schülerratssitzung vom 26.9.1972,o.O. (Dortmund) o.J.) Selbst für das ehrenvolle Amt des Schülersprechers bewirbt sich scheinbar zunächst niemand, immerhin aber wurde eine allgemeinpolitische Schülergruppe gebildet, ohne daß deren Charakter zunächst genauer benannt wird. Es handelt sich vermutlich um die sog. Schülerbasisgruppe, aus der der spätere KOV am Leibniz-Gymnasium entsteht.

Auf der nächsten hier dokumentierten Versammlung am Leibniz-Gymnasium (vgl. 27.10.1972) stellt der, in der Bezirks-SMV Dortmund aktive, Hans-Jürgen Ermisch die Lage der Bezirks-SMV und der Landes-NRW ganz anders dar, als dies zuvor der Lehrer Othmer getan hatte, ruft zur Gründung einer Aktionsgruppe gegen den Abbau demokratischer Rechte auf. Es werden nun nicht nur Thomas Wroblewski als Schülersprecher und Olaf Meyer als Stellvertreter, sondern auch OStR Koch als neuer SMV-Verbindungslehrer, Othmer aber bleibt Stellvertreter.

Am nächsten Tag erfolgt die Gründung des Aktivs 'Gegen den Abbau der demokratischen Rechte des Volkes' am Leibniz-Gymnasium (vgl. 28.10.1972) in den Räumen der Bezirks-SMV Dortmund im Fritz Henßler Haus (FHH). Die Teilnehmerzahl von zehn Personen erscheint eher bescheiden, trotzdem organisiert man sich zumindest zunächst getrennt von der Schülerbasisgruppe, die Beteiligung an den Sitzungen aber lässt zumindest zunächst nach anstatt etwa zuzunehmen (vgl. 3.11.1972), dafür aber gibt man sich linientreu, zumindest gegenüber den Jusos der SPD und der DKP nebst jugendlichen Freunden: "Gegen die Versuche der Juso-, DKP-, SDAJ- und MSB-Führer, die einheitliche Kampffront der Schüler gegen die politische Disziplinierung zu spalten und zu sabotieren!" (vgl. Aktiv Gegen den Abbau demokratischer Rechte Leibniz-Gymnasium Dortmund-X.: Protokoll der 2. Sitzung,o.O. (Dortmund) o.J. (1972)), der Vietnamausschuß Dortmunder Oberschüler dagegen ist offensichtlich eine befreundete Organisation, ebenso wie der KOV mit dem zusammen man nach Düsseldorf fahren möchte.

Auf der dritten Sitzung des Aktivs (vgl. 9.11.1972), an der nun nur noch fünf Personen teilnehmen, wird die Einführung in die Grundlagen der konspirativen Arbeit vertieft:

"Zu 1. (Kürzung der Namen auf Initialen) sagte Y., es sei eine Sicherheitsmaßnahme: Bespitzelung. Auch wurde darauf hingewiesen, daß Abhörgeräte im SMV-Büro versteckt sein könnten, und daß deshalb keine Namen genannt werden sollten." (vgl. Aktiv gegen den Abbau demokratischer Rechte Leibniz-Gymnasium-X.:Protokoll der 3. Sitzung,o.O. (Dortmund) o.J. (1972)). Beeindruckend ist hier die Naivität, mit der in einer doch eher übersichtlichen Stadt auf Anonymität bei Sitzungen in bekannten Räumen wie dem örtlichen SMV-Büro gehofft wurde. Jeder übel meinende Schulleiter oder Lehrer hätte wohl nur beobachten müssen, wer da ein und ausgeht, dass aber damals auch übergeordnete Behörden Interesse an den Räumen der bereits landesweit als bolschewistisch bekannt gewordenen Dortmunder Bezirks-SMV gezeigt haben könnten, deren Räume im Fritz-Henßler-Haus ja auch bei den Fahrpreisaktionen 1971 als Quartier dienten, ist andererseits nicht von der Hand zu weisen, eventuell wären durch entsprechende Akteneinsichtnahmen weitere Details über die hier dokumentierten Ereignisse zu erhalten.

Erstaunlich neben der umfangreichen Bürokratie und Pedanz der Durchführung dieser Sitzung einer Handvoll vermeintlich (kultur-)revolutionärer Jugendlicher ist die Einschätzung über die Kampfkraft der Schülerbewegung, auch wenn diese der durchaus schlechten Meinung über die grundsätzliche Kampfbereitschaft der Gewerkschaften geschuldet sein mag: "Auch eine Zusammenarbeit mit der Gewerkschaft sei in der jetzigen Phase unmöglich, die SMV sei alleine stärker" (vgl. Aktiv gegen den Abbau demokratischer Rechte Leibniz-Gymnasium-X.:Protokoll der 3. Sitzung,o.O. (Dortmund) o.J. (1972)).

Vom Düsseldorfer Schülerkongress (vgl. 12.11.1972) stellen wir hier nur die Berichterstattung am Leibniz-Gymnasium Dortmund dar.

Auf der vierten Sitzung des Aktivs (vgl. 13.11.1972), deren Teilnehmerzahl wiederum bei fünf liegt, wird nicht nur aus Düsseldorf berichtet, sondern auch die Schrumpfung des Kreises der Aktivisten erörtert. Bzgl. der gewerkschaftlichen Frage gibt man sich weit weniger gewagt als letztes Mal, sondern folgt lieber vorerst einmal bei aller sonst gern gezeigten aufrührerischen Aufmüpfigkeit brav der Herde: "Trotzdem, weil die anderen Aktive gegen dieses Konzept, das zumeist von Jusos, SDAJ und MSB vertreten wird, Stellung bezogen haben, und weil wir durch einen anderen Standpunkt die koordinierte Arbeit der Kampfaktivs nicht spalten dürfen, trotzdem also stellten wir uns hinter die Forderung 'Gegen gewerkschaftliche Arbeit der Schüler' obgleich wir sie noch nicht voll vertreten können." (vgl. Aktiv gegen den Abbau demokratischer Rechte Leibniz-Gymnasium:Protokoll der Aktivsitzung,o.O. (Dortmund) 13.11.1972) ob Debatten diesbezüglich mit Andersdenkenden erfolgreich gemeistert werden konnten, darf bezweifelt werden.

Zumindest aber bemüht sich die Gruppe organisiert um die Entwicklung der eigenen Fähigkeiten, auch der agitatorischen beim Auftritt vor den 'Schülermassen', wie z.B.auf der zwar scheinbar schlecht vor- aber nun intensiv nachbereiteten Schülerratssitzung: "Man sollte, der Lebendigkeit halber, frei sprechen, mit Stichwortzettel." (vgl. Ebd.)

Weiter erfahren wir, neben einem dichtgedrängten Terminplan nahezu täglicher Aktivitäten, - aber der Klub heißt ja auch 'Aktiv' -, dass Wandzeitungen aufgehängt werden sollen. Heute kann sich das ja kaum jemand vorstellen, aber damals waren die 'Schwarzen Bretter' (bzw. teilweise auch alle möglichen geeigneten Flächen) vieler Ausbildungseinrichtungen voller Wandzeitungen oft linksradikal-revolutionären Tenors. So zitiert auch das Aktiv am Leibniz-Gymnasium für seine Wandzeitung natürlich freimütig aus dem 'Schulkampf' des Kommunistischen Oberschülerverbandes der KPD, ohne bereits eine organisierte Verteidigung der Wandzeitungen gegen Hausmeister, Lehrer, Schulleiter etc. einplanen zu müssen.

Auf der fünften Sitzung des Aktivs (vgl. 17.11.1972) sind neun Schüler anwesend, es wird nicht nur die Konfrontation mit den Schülerorganisationen der CDU, DKP und SPD befürwortet, sondern auch die offizielle Anmeldung als politische Schülergruppe am Leibniz-Gymnasium beschlossen. Interessant ist die Auseinandersetzung über die Wandzeitung, wo die Propagierung des Kommunismus von zurückweichlerischen Elementen mutmaßlich abgelehnt wird, argumentiert wird aber nur mit den Schülermeinungen, nicht etwa mit zu erwartender Disziplinierung, obwohl es bei dem Aktiv doch um den Abbau demokratischer Rechte geht.

Zumindest am Leibniz-Gymnasium Dortmund aber scheint es davon noch einige zu geben, deren Wahrnehmung das Aktiv schon am nächsten Tag mittels der Anmeldung als offizielle Schülergruppe unternimmt (vgl. 18.11.1972), wobei Dankbarkeit nicht für die Zulassung, die als selbstverständlich vorausgesetzt zu werden scheint, sondern nur für die Quittierung des bereits unter Zeugen übergebenen Schreibens in Aussicht gestellt wird.

Die sechste Sitzung des Aktivs (vgl. 20.11.1972) hat wieder nur sechs Anwesende. Die 'kommunistische' Wandzeitung hat die Zensur der Schulleitung offensichtlich passiert, als offizielle Schülergruppe verteilt das Aktiv sein Flugblatt auch auf dem Schulgelände. Auch die erweiterte Plattform der SV-Aktive des KOV in NRW wird am Leibniz-Gymnasium ohne große Diskussion angenommen. Konkretisiert wird dafür das Verhältnis zu den Gewerkschaften bzw. der gewerkschaftlichen Arbeit. Detailliert vorbereitet wird das Teach-In am 23.11.1972), welches aber, trotz der Verteilung eines Auffrufflugblatts am morgen (vgl. 23.11.1972) eher erfolglos verläuft, da die Teilnehmerzahl gering bleibt und auch die Belehrung der fünf leibhaftigen Vertreter der 'SchülerMASSEN' durch die zehn Aktivisten nur mühsam von statten geht. Die Aktivisten halten nicht nur Gabbes Lehranstalten des Zweiten Bildungsweges (ZBW) für ein Gymnasium, sondern vermögen auch mit ihren weiteren Ausführungen zumindest einen der Schüler, von uns B. genannt, wenig zu beeindrucken.

Bald darauf werden auch am Leibniz-Gymnasium Dortmund Unterschriften gegen das Berufsverbot gegen Hannes Heer gesammelt (vgl. 27.11.1972), wohinter natürlich das Aktiv gegen den Abbau demokratischer Rechte am Leibniz-Gymnasium steckt (vgl. 27.11.1972), welches sich ansonsten zur allseitigen Qualifizierung seiner nunmehr mit elf Personen etwas zahlreicher anwesenden Kader entschließt, allerdings dafür dann auch unter Widersprüchen bzgl. der Zusammenarbeit mit dem KOV leidet, wobei es zu wüsten Ausfällen gegen die anleitende Gruppe gekommen sein soll: "Y. nannte den KOV eine Sektierergruppe! mit völlig eigenem politischen Kurs." (vgl. Aktiv gegen den Abbau demokratischer Rechte Leibniz-Gymnasium-N.N.:Protokoll der Aktivsitzung vom 27.11.1972,o.O. (Dortmund) o.J. (1972)), während ein weiteres Mitglied auch die Aktion für Hannes Heer kritisiert. Zur Aufhebung dieser Widersprüche werden Sonderinstruktionen einberaumt (vgl. 30.11.1972) und auch der Fall Hannes Heer soll genauer geklärt werden (vgl. 1.12.1972), ob dies geschah bleibt unbekannt. Zumindest versammeln sich nun nur noch vier Personen zur nächsten Aktivsitzung (vgl. 5.12.1972), die aber dafür umso analytischer vorzugehen trachten: "Jeder soll dem Aktiv mitteilen, wie er die Lehrer und Schüler seiner Klasse politisch einschätzt. Außerdem sollten Besucher des Schülerrates auf ihre politische Ansicht und auf ihre Stufe untersucht werden." (vgl. Aktiv gegen den Abbau demokratischer Rechte Leibniz-Gymnasium-X.:Protokoll der Sitzung vom 5.12.1972,o.O. (Dortmund) o.J. (1972)). Außer, dass die Hannes Heer-Kampagne am Leibniz-Gymnasium, im Gegensatz zum Geschwister-Scholl-Gymnasium, ein Fehlschlag war, und sich der Einfluß von DKP, Jusos und Junge Union bemerkbar macht, gibt es noch weitere Gründe für den schwachen Besuch: "Einzelne werden am Verlassen des Elternhauses, um an unseren Diskussionen teilzunehmen, gehindert bzw. es wird einzelnen verboten im Aktiv mitzuarbeiten." (vgl. Aktiv gegen den Abbau demokratischer Rechte Leibniz-Gymnasium-X.:Protokoll der Sitzung vom 5.12.1972,o.O. (Dortmund) o.J. (1972)). Da damals der leitende Kader abwesend ist, gerät für die anberaumte politische Schulung (vgl. 9.12.1972) sogar das Proramm der dem KOV arg feindlichen SDAJ der DKP in Erwägung.

Zumindest bei der damals aktuellen Debatte um die Vietnamsolidarität der Dortmunder Schüler, scheint auch das Aktiv am Leibniz-Gymnasium nicht mit der DKP am 20.1.1973 in Dortmund, sondern am 14.1.1973 in Bonn zu demonstrieren (vgl. 11.1.1973).

Nun geht es wieder weiter mit der Hausordnung, zu der es schon im Dezember 1972 einen neuen Entwurf gab vgl. Dez. 1972 - $19721200\NRW\ARN\D\SMV\), den das Aktiv nun umfassend und grundlegend kritisiert (vgl. 20.1.1973), sich damit auf die Schülerratssitzung vorbereitend (vgl. 25.1.1973), zu der es dann auch einen zweiten Entwurf für eine Hausordnung gibt und auf der das Aktiv überzeugen kann.

Die Unterstützung für das, vermutlich u.a. durch das Aktiv gebildete, Hausordnungskomitee (HOK) allerdings scheint auf der nächsten Schülerratssitzung noch nicht einmal ein Fünftel der KlassenvertreterInnen bekunden zu mögen (vgl. 23.2.1973). Dies verwundert nicht wirklich, gibt das Hausordnungskomitee doch erst ein paar Tage später überhaupt seine Gründung der Schulöffentlichkeit bekannt (vgl. 26.2.1973).

Mittlerweile zeigt sich auch am Leibniz-Gymnasium die Behinderung der freien Meinungsäußerung der Schüler, Plakate des Aktivs werden abgerissen, das Hausordnungskomitee dagegen setzt sich für demokratische Freiheiten ein:

"- Freies und unzensiertes Aufhängen von Plakaten am oberen und unteren Schwarzen Brett!!

- Freies und unzensiertes Verteilen von Flugblättern, Verkaufen von Zeitungen und Aufstellen von Stelltafeln in der Schule!!

- Freie Nutzungsmöglichkeiten von Räumen in der Schule für alle Schülergruppen!" (vgl. Hausordnungskomitee des Leibnizgymnasiums:Information,Dortmund o.J. (Feb. 1973))

Erneut soll ein Teach-In im Fritz-Henßler-Haus stattfinden (vgl. 28.2.1973), über dessen Verlauf bisher nichts bekannt wurde.

Auch vom Hausordnungskomitee wird ein Sitzungsprotokoll dokumentiert (vgl. 8.3.1973), welches sich neben der Vorbereitung der Schülerratssitzung (vgl. 14.3.1973) der eigenen Umorganisierung widmet, sich nach Meinung eines Mitglieds zu einem kadermäßigen Arbeitsstil nebst eigener Klassenanalyse verpflichten soll: "Jedes HOK-Mitglied soll bis zum nächsten Termin seine Klasse schriftlich analysieren (Bewußtseinsstruktur, 3-Teilung, Lehrer-Schüler-Verhältnis usw.)." (vgl. Hausordnungskomitee Leibnizgymnasium:Protokoll der Sitzung vom 8.3.1973,Dortmund o.J. (1973))

Dies verwundert etwas wegen der dafür gegebenen Begründung: "daß das HOK nun, da es schon eine beachtliche Mitgliederzahl hat, nicht länger als 'lose Gruppe' bestehen dürfe, sondern sich verstärkt um eine Verankerung in den Schülermassen kümmern, die Gruppenbildung in den Klassen anstreben müsse." (vgl. Ebd.), scheint sich das Verhältnis von Massenorganisation, was Komitees ja meist sein sollten, und Kaderarbeit doch ein wenig zu konterkarieren.

Neben dem Hausordnungskomitee ist aber auch das Aktiv noch tätig, verteilt ein Flugblatt (vgl. 20.3.1973), in der Folge aber werden die Vollversammlungen verboten (vgl. 23.3.1973), während das Aktiv sich vermutlich versammelte (vgl. 23.3.1973).

Nach den Ferien meldet sich das Aktiv umgehend wieder zu Wort (vgl. 23.4.1973), kann auf die Solidarität der Bezirks-SMV Dortmund verweisen und fordert dergestalt gestärkt die Schülervollversammlung. Daneben wird berichtet von den gewerkschaftlichen Bemühungen der KPD und eingeladen zum 1.Mai, oha, da ging es in dann damals in Dortmund wirklich hoch her, wurden die Demonstrationsverbote 1973 doch massiv durchgesetzt. Die eigene Maiveranstaltung des Aktivs am Leibniz-Gymnasium jedenfalls (vgl. 27.4.1973) konnte evtl. noch ohne Gewaltanwendung stattfinden. Endlich scheint auch am Leibniz-Gymnasium eine Schülerversammlung erlaubt, wie sich aus der Einladung zur Sitzung des Schülerrats ergibt (vgl. 9.5.1973).

Nach einer größeren Pause in dieser Dokumentation wird auch am Leibniz-Gymnasium Solidarität mit dem besetzten Jugendzentrum Erich-Dobhardt-Haus geübt, wobei der Aktionskreis für ein freies Jugendzentrum (AKJZ) eine eigene Gruppe am Leibniz-Gymnasium hat und neben dem KOV nun erstmals in dieser Darstellung auch eine Schülerbasisgruppe der SJD - Die Falken am Leibniz-Gymnasium bekannt wird (vgl. 12.11.1973). Auch der Schülerrat solidarisiert sich mit dem Erich-Dobhardt-Haus (vgl. 19.11.1973).

Der KOV bekämpft daneben auch das KSV-Verbot, was nicht verwundert, entstand er selbst doch aus der Oberschülerkommission (OSK) des Kommunistischen Studentenverbandes (KSV) der KPD, offensichtlich gibt es Differenzen mit dem mittlerweile wieder als Verbindungslehrer tätigen Othmer), Wandzeitungen scheinen am Leibniz-Gymnasium nun nicht mehr erlaubt, zumindest keine kommunistischen.

Die Darstellung endet mit einer gemeinsamen Jugendzentrums-Kundgebung der Falken der SPD und des KOV, bei dem es sich immer noch um eine Sympathisantengruppe, keine reguläre Zelle, wie etwa am Geschwister-Scholl-Gymnasium, handelt, der aber immerhin optimistisch bleibt.


Auszug aus der Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ (MAO)

13.01.1971:  Auf der Gesamtkonferenz des Leibniz-Gymnasiums Dortmund wird die folgende Hausordnung einstimmig beschlossen, die vom 1.2.1971 an ein Jahr zur Probe gelten soll:"
HAUSORDNUNG

I. GRUNDSÄTZE

1. Die Hausordnung soll im Einklang mit den SMV-Erlassen dazu dienen, das Zusammenleben im Sinne einer Schule in einem demokratischen Gemeinwesen zu gestalten.

2. Deshalb sollen die Rechte und Pflichten eines Erwachsenen, die für das Verhältnis des Lehrer zum Oberstufenschüler und umgekehrt bestimmend sind, in einer dem jeweiligen Alter entsprechenden Weise für alle Schüler gelten. Die Erreichung eines partnerschaftlichen Verhaltens zwischen Schulleiter, Lehrern und Schülern erfordert von allen Seiten angemessene Umgangsformen.

3. Die durch die Hausordnung zu gewährleistenden Freiheiten finden ihre Grenze in der gegenseitig zu übenden Toleranz, in der Achtung vor dem Eigentum des anderen und der Schule sowie in den versicherungsrechtlich bedingten Einschränkungen.

II. EINZELBESTIMMUNGEN

1. ORDNUNG IM HAUS UND IN DER PAUSE

a) Einlaß in das Erdgeschoß ist morgens ab 7 Uhr 20.
b) Die Schlüsselausgabe erfolgt ab 7 Uhr 35.
c) Die Schüler der Unter- und Mittelstufe dürfen sich in den großen Pausen auf dem nördlichen Hof sowie in den Gänge des Erd- und Untergeschosses aufhalten. (handschriftlicher Zusatz: nur bei Regen innerhalb des Gebäudes,d.Vf.)
d) Die Klassenräume der Unter- und Mittelstufe werden in den Pausen abgeschlossen.
e) Die Schüler der Oberstufen dürfen in den großen Pausen und in den Freistunden das Schulgelände verlassen (Min. Erl. v. 29.7.1968/20.1.1969)
f) Schüler ab 16 Jahren dürfen im Raucherzimmer und auf dem Innenhof rauchen.

g) In den Gängen des Gebäudes und in den Klassenräumen darf nicht geraucht werden.
h) Die Pausenordnung wird folgendermaßen geregelt:
1. Stunde: 7 Uhr 45 - 8 Uhr 30 4. Stunde: 10 Uhr 30 - 11 Uhr 15
2. Stunde: 8 Uhr 35 - 9 Uhr 20 5. Stunde: 11 Uhr 30 - 12 Uhr 15
3. Stunde: 9 Uhr 40 - 10 Uhr 25 6. Stunde: 12 Uhr 20 - 13 Uhr

i) Der Klassendienst wird im Einvernehmen zwischen der Klasse und dem Klassenleiter geregelt.
k) Jeder ist für die Ordnung und Sauberkeit im Haus und auf dem Schulgelände mit verantwortlich.

2. INFORMATION

Es besteht Freiheit für Werbung und Information aller an der Schule bestehenden Schülerorganisation im Rahmen der geltenden Bestimmungen.

3. FUNKTION DER HAUSORDNUNG

a) Die Klassenleiter sollen zu jedem Schuljahrsbeginn einmal mit ihrer Klasse über die Grundsätze und Bestimmungen der Hausordnung sprechen.
b) Bei ernsthaften Verstößen gegen die Hausordnung soll allen weiteren Maßnahmen in jedem Falle ein Gespräch zwischen dem betroffenen Schüler, dem Klassenleiter und dem Klassensprecher der entsprechenden Klasse vorausgehen.
c) Bei erheblichen Meinungsverschiedenheiten über die Auslegung der Hausordnung kann der Hausordnungsausschuß angerufen werden."
=Leibniz-Gymnasium:Hausordnung,o.O. (Dortmund) o.J. (1971)

03.03.1971:  Laut den 'Ruhrnachrichten' werden heute in der Dortmunder-City während der Demonstrationen "erstmals rote Fahnen entrollt und Transparente mit kommunistischen Parolen gezeigt ... Inzwischen sind viele Flugblätter im Umlauf, in denen die einzelnen Gruppen zum Teil miteinander polemisieren. So distanziert sich die KPD/ML (KPD/ML-ZK,d.Vf.) ausdrücklich von der DKP und vom Arbeitskreis Nahverkehr ... Der Initiativausschuß 'Roter Punkt' am Leibniz-Gymnasium behauptete, die Demonstration der Jungen Union (JU,d.Vf.) am 1. März sei lediglich eine Unterstützung der CDU-Opposition in Stadt und Land gewesen".
=Ruhrnachrichten-Lokalteil Dortmund,Dortmun* 4.3.1971

Juni 1972:  Am Dortmunder Leibniz-Gymnasium beschließt eine Schülerversammlung, keine Schüler in den Vermittlungsausschuß zu schicken.
=SMV Leibniz-Gymnasium-VL:Protokoll der Schülerratssitzung vom 26.9.1972,o.O. (Dortmund) o.J.,S.1

26.09.1972:  Laut einer Einladung des SMV-Verbindungslehrers des Dortmunder Leibniz-Gymnasiums findet dort die erste ordentliche Schülerratssitzung dieses Schuljahres statt. Die Tagesordnung sollte sein:"
1. Bericht des Verbindungslehrers zur Lage der SMV
2. Vorbereitung zur Wahl des Schülersprechers
3. Vorbereitung zur Wahl des Verbindungslehrers
4. Wahl der drei Vertreter des Schülerrats für die Konferenzen
5. Wahl eines Kassenwartes
6. Wahl zweier Kassenprüfer für das Schuljahr 1971/1972
7. Wahl des Protokollführers
8. Antrag auf Bildung dreier ständiger Ausschüsse des Schülerrats für die speziellen Probleme der drei Stufen.
9. Verschiedenes."

Im vom Verbindungslehrer Othmer erstellten Protokoll heißt es:"
Zeit: 12 Uhr 15 - 13 Uhr 15
Anwesend: Klassensprecher und Stellvertreter
Fehlend: Vertreter der Klassen IVa, UIIIa-b-d, OIIIa-e, OIIs

1. Bericht zur Lage der SMV

a) Die Landes-SMV ist derzeit arbeitsunfähig, weil sich der fünfköpfige Vorstand über die politischen Ziele und die Wege zu deren Erreichung nicht einigen kann.

Der SMV-Press sind wegen der politisch einseitigen Links-Tendenzen die finanziellen Mittel gestrichen worden (vgl. 26.9.1972,d.Vf.).

b) In Dortmund haben seit längerer Zeit keine demokratischen Wahlen zur Vertretung der Bezirks-SMV (BSMV,d.Vf.) stattgefunden.

Schüler, die derzeitig im Namen der Bezirks-SMV sprechen, handeln rechtswidrig! (?)

c) Die SMV dieser Schule verzichtet derzeitig auf einen großen Teil des bestehenden Schülerrechts (?). Zwar sind in den einzelnen Klassen die Sprecher und Stellvertreter oder ein meist toleriertes, aber nicht verfassungsgemäßes Gremium gewählt - darüber hinaus haben jedoch keine Initiativen zu Schülerratssitzungen oder Schülerversammlungen oder Neuwahlen stattgefunden. -

Durch den Beschluß der Schülerversammlung vom Juni 1972 (vgl. Juni 1972,d.Vf.), keine Schüler in den Vermittlungsausschuß zu schicken, ist auch auf die Möglichkeit der Konfliktregelung durch das Schulkollegium Münster verzichtet worden, da der Vermittlungsausschuß als erste Instanz zur Konfliktregelung nicht übersprungen werden kann.

d) Die Probezeit der Hausordnung ist seit längerem abgelaufen. Da die SMV es derzeitig ablehnt, ihre Rechte und Pflichten zur Aufrechterhaltung der Ordnung in der Schule wahrzunehmen, wird es Aufgabe des Schulleiters und der Lehrerschaft sein, durch einseitige Beschlüsse die sachlich notwendigen Spielregeln aufzustellen.

2. Wahl zum Schülersprecher.

Da sich bisher kein Kandidat für das Amt des Schülersprechers und Stellvertreters gefunden hat, wird die Meldefrist auf Samstag, den 7.Oktober, verlängert.

3. Wahl zum Verbindungslehrer.

Außer dem derzeitigen Verbindungslehrer Othmer lehnen alle Lehrer die Kandidatur für dieses Amt ab. Dieser selbst würde sich nur einer Wiederwahl stellen, wenn ein Schülersprecher gewählt wird.

4. Wahl der Vertreter für Konferenzen.

Mit absoluter Mehrheit wurden als Vertreter des Schülerrats in Lehrerkonferenzen gewählt: Schulz OIb - Wroblewski UIa - ?inning UIIb.

5.-7. Die Wahlen zum Amt des Kassenwarts und Stellvertreters sowie der Kassenprüfer und auch der Protokollführer des Schülerrats wurden verschoben, da sich keine Kandidaten fanden!

8. Nach kurzer Diskussion beschloß der Schülerrat mit 22 Ja-Stimmen von 40 Stimmberechtigten die Bildung dreier ständiger Stufenausschüsse, die sich aus den Klassensprechern der einzelnen Klassen jeder Stufe zusammensetzen sollen. Die in der SMV-Satzung vorgesehenen Paten können dabei den Klassensprechern der Unterstufe beratend zur Seite stehen.

9. Verschiedenes.

a) VL Othmer wies darauf hin, daß in diesem Schuljahr es keine Sachversicherung für Schüler durch die Stadt Dortmund mehr gibt.

b) Das Raucherzimmer neben dem SMV-Raum bleibt auch in der kalten Jahreszeit solange geschlossen, bis Schüler die Verantwortung für die Sauberhaltung dieses Raumes übernehmen.

c) Am Leibniz-Gymnasium hat sich eine Schülergruppe gebildet, deren Ziel es ist, die Mitschüler schulrechtlich und gesellschaftspolitisch aufzuklären. Teilnahmebedingungen sind beim Vorsitzenden Olaf Meyer OIIIa zu erfragen."
=SMV Leibniz-Gymnasium-VL:Protokoll der Schülerratssitzung vom 26.9.1972,o.O. (Dortmund) o.J.;
SMV Leibniz-Gymnasium-VL:Einladung,Dortmund 21.9.1972


27.10.1972:  Laut vom Verbindungslehrer (VL) Othmer erstellten "Protokoll der Schülerteilversammlung des Leibniz-Gymnasiums" Dortmund, findet diese in der Zeit von 12 Uhr 30 bis 13 Uhr 15 statt:"
ANWESEND: 170 stimmberechtigte Delegierte (von 174 eingeladenen), ca. 15 Schüler, die unterrichtsfrei hatten, als Gäste sowie VL Othmer.

I. Der Antrag von Ermisch OIs, den Punkt 'Verschiedenes' wegen einer wichtigen Information zur Lage der SMV vorzuziehen, wurde mit Mehrheit angenommen.

Ermisch referierte kurz über die Streichung der finanziellen Mittel für die SMV-Press seitens der Landesregierung. Deren Vorwurf, daß die SMV-Press einseitig links orientiert gewesen sei, wies er zurück. Vielmehr betonte er, daß die Aktion der Regierung seiner Ansicht nach gegen die Pressefreiheit verstoße und damit der Abbau demokratischer Rechte begonnen werde.

Ermisch rief die Mitschüler auf, endlich aufzuwachen und den Zusammenhang ihrer speziellen Probleme mit schulischen und gesellschaftspolitischen Problemen zu erkennen.

Abschließend wies er auf eine Veranstaltung Dortmunder Schüler hin, die sich am Freitag um 16 Uhr im Fritz-Henßler-Haus träfen, um weitere Informationen zu liefern und eine Aktionsgruppe gegen den Abbau demokratischer Rechte zu gründen.

II. WAHL DES SCHÜLERSPRECHERS:

Der einzige Kandidat, Thomas WROBLEWSKI UIa wurde mit absoluter Mehrheit (90 von 170) gewählt.

III. WAHL DES STELLVERTRETENDEN SCHÜLERSPRECHERS:

Der einzige Kandidat, Olaf MEYER OIIIa, wurde mit absoluter Mehrheit (110 von 170) gewählt.

Auf Zwischenfragen von Schülern erklärte VL Othmer, daß es nicht eindeutig geklärt sei, ob sich die delegierten Schüler an Weisungen der Klasse (imperatives Mandat) halten müßten oder frei nach ihrem Gewissen entscheiden könnten. Er betonte, daß nach dem westlichen Demokratieverständnis das Recht auf eine freie Gewissensentscheidung überwiege.

IV. WAHL DES VERBINDUNGSLEHRERS.

Ein Antrag auf Personaldebatte wurde mit absoluter Mehrheit abgelehnt.

1. WAHLGANG (absolute Mehrheit erforderlich):

Koch 62 - Nolde 53 - Enthaltungen 32 - Gegenstimmen 23

2. WAHLGANG (relative Mehrheit erforderlich):

Koch 60 - Nolde 53...

Damit wurde Herr OStR KOCH zum neuen VL gewählt.

V. WAHL DES STELLVERTRETENDEN VERBINDUNGSLEHRERS:

1. Wahhlgang (absolute Mehrheit erforderlich):

Dietrich 3 - Glasner 3 - Menke 2 - Othmer 154 - Entaltungen 8

Damit wurde Herr StR Othmer zum Stellvertreter gewählt.

VI. Der Antrag von Konhäuser UIIb, Schüler sollten wieder am Vermittlungsausschuß teilnehmen, wurde nach heftiger Debatte aus Zeitgründen vertagt."
=SMV Leibniz-Gymnasium-VL Othmer:Protokoll der Schülerteilversammlung vom 27.10.1972,Dortmund o.J. (1972)

28.10.1972:  Im Dortmunder Fritz Henßler Haus (FHH) findet von 15 bis 18 Uhr die inoffizielle Gründung des Aktivs 'Gegen den Abbau der demokratischen Rechte des Volkes' am Leibniz-Gymnasium (vgl. 3.11.1972) statt. Laut dem Protokoll der Sitzung finden sich zehn Schüler des Leibniz-Gymnasiums (vgl. 3.11.1972) ein, davon neun männlich und eine Person nur mit Angabe des Nachnamens verzeichnet:"
1. Es wurde beschlossen das Aktiv später evtl. mit der am Leibniz-Gymnasium bestehenden Schülerbasisgruppe zu vereinigen, vorerst jedoch 2 Gruppen zu bilden, da beide noch kein Grundsatzprogramm ausgearbeitet hätten und sich evtl. übereinstimmende Vorstellungen und Ziele ohne dieses Programm nicht feststellen ließen.

Ein Grundsatzprogramm und dessen Durchführung des Aktivs soll in einer der nächsten Sitzungen festgelegt werden.

2. Da sich die Mehrzahl der Anwesenden über den Abbau der Demokratischen Rechte des Volkes nicht ausreichend informiert fühlte, wurde ein Ausschuß zur Beschaffung von Informationen und deren Bearbeitung gegründet. Mitglieder des Ausschusses sind: X., Y., Z., A., B.

3. Am 26.9.1972 gab Kumi Girgensohn die Sperrung der SMV-Press-Finanzierung bekannt. Er begründete diesen Schritt damit, daß die Zeitung die Grundordnung der BRD nicht im erforderlichen Maße bejahe und dem Pluralismus nicht genüge getan habe, obwohl er sich noch am 14.3.1972 scharf gegen eine Zensur der SMV-Press aussprach. Er selbst hatte seinerzeit der SMV 275 000 DM zur Verfügung gestellt, und die SMV-Press ins Leben gerufen. Daraufhin untersuchten wir die letzte Ausgabe dieser Zeitung (vgl. Sept. 1972,d.Vf.), insbesondere die Artikel: 'Verweis wegen politischer Betätigung in der Schule' und 'Olympische Spiele in München - Friedensspiele?' Nach einer längeren Diskussion beschlossen wir, über die Vorfälle am Schlaun-Gymnasium Münster genauere Informationen einzuholen. Nicht alle Anwesenden konnten den Olympia-Artikel befürworten, von jedem aber wurde festgestellt, daß er nicht das Grundgesetz (GG,d.Vf.) der BRD angegriffen zu haben, da die SMV-Press pluralistisch aufgebaut sei, daß die letzte Ausgabe der Zeitung den Interessen der Schüler entsprochen habe.

Wir richten uns gegen das SMV-Press-Verbot, da wir darin einen klaren Eingriff in die demokratischen Rechte der Schüler sehen, und fordern eine fortschrittliche Schülerzeitung, über deren Aufbau noch Unklarheit herrscht."
=X.X.:Protokoll der Gründung des Aktivs: Gegen den Abbau der Demokratischen Rechte des Volkes Leibniz-Gymnasium am 28.10.1972,Dortmund o.J. (1972)

03.11.1972:  In Dortmund findet die zweite Sitzung des Aktiv Gegen den Abbau der Demokratischen Rechte am Leibniz-Gymnasium mit sechs Anwesenden statt (vgl. 28.10.1972, 9.11.1972).
Im Protokoll heißt es:"
1. Das Protokoll der ersten Sitzung wurde verlesen. Es wurde beschlossen, daß die Namen in Zukunft nicht ausgeschrieben werden.

2. Die Plattform (vgl. NRW - 30.10.1972,d.Vf.) wurde abschnittsweise verlesen und erklärt. Aufgrund der darin enthaltenen Informationen über die Zwischenfälle am Schlaun-Gymnasium in Münster solidarisieren wir uns mit Heinz-Jürgen Hübner.

Wir erklärten uns mit folgenden Forderungen der Plattform einverstanden:

a. Sofortige Zurücknahme des Verweises gegen H. J. Hübner durch die Schulleitung am Schlaun-Gymnasium in Münster.

b. Keine Behinderung der politischen Arbeit der Vietnam-Ausschüsse (VA des NVK der KPD,d.Vf.) und ihrer Mitglieder!

c. Kampf der Liquidierung der SMV-PRESS durch die Einstellung der Finanzierung!

d. Für eine unzensierte Zeitung der Landesschülervertretung in NRW!

e. Finanzielle Absicherung der Arbeit fortschrittlicher Schülervertreter!

f. Gegen die Versuche der Juso-, DKP-, SDAJ- und MSB-Führer, die einheitliche Kampffront der Schüler gegen die politische Disziplinierung zu spalten und zu sabotieren!

g. Weg mit den Bevormundungsbeschlüssen des Schulkollegiums Münster, die die politische Arbeit der Landesschülervertretung vom Wohlwollen der Kultusbürokratie abhängig machen sollen!

h. Volle Auszahlung der SMV-Gelder!

i. Alleinige Kontrolle und Bestimmung der SMV-Gelder durch die von den Schülern demokratisch gewählten Gremien!

j. Keine Schließung des Zentralbüros in Münster!

k. Keine Schließung des SMV-Bezirks-Büros in Dortmund!

l. Keine Behinderung der Arbeit fortschrittlicher Schülervertreter auf Schul-, Bezirks- und Landesebene!

m. Für ausreichende finanzielle Absicherung der Arbeit fortschrittlicher Schülervertreter!

n. Kampf allen Versuchen, die Landesschülervertretung zu liquidieren!

Die Plattform als Ganzes wurde auf dieser Sitzung nicht verabschiedet. Es bestanden nämlich Meinungsverschiedenheiten über die Forderung: 'Um die Kampfaktive auch wirklich kampffähig zu machen, müssen Mehrheitsbeschlüsse für alle Aktivmitglieder bindend sein!'

Es wurde beschlossen, über die Verabschiedung der Plattform auf der nächsten Sitzung zu beraten.

3. Als Namen unseres Aktivs wählten wir: 'Aktiv gegen den Abbau demokratischer Rechte'. Wir lehnten den Zusatz 'des Volkes' ab, weil er von vornherein eine zu starke Verallgemeinerung bedeutet hätte (handschriftlich wurde der letzte Halbsatz durchgestrichen und durch die Formulierung 'aus rein taktischen Gründen' ersetzt,d.Vf.).

4. Der Brief des KOV vom 2.11.1972 wurde verlesen. Der Brief brachte als zusätzliche Information zur Plattform weitere Mißachtungen der Schülerrechte von Seiten der Schulleitung.

Außerdem wird bekanntgegeben, daß am 11./12. November ein Schülerkongreß in Düsseldorf stattfinden wird.

5. Es wurden folgende Arbeitsaufträge vergeben:

a. Z. und B. gehen am 5.11. um 15 Uhr 30 zu einem Treffen aller Dortmunder Aktivs.

b. D., E. und C. bereiten bis Donnerstag ein Flugblatt vor, in dem die Gründung des Aktivs bekanntgegeben wird.

c. Y. und B. komprimieren die Informationen der Plattform auf zwei Seiten.

6. Die Tagesordnungspunkte 'die weitere Arbeit des Aktivs' und 'die Information über den Vietnam-Ausschuß' wurden aus Zeitmangel auf die nächste Sitzung verlegt.

7. Die nächste Sitzung wurde für den 9.11. festgesetzt.

Am 4.11. findet in der ersten großen Pause ein Treffen aller Mitglieder des Aktivs im SMV-Raum statt."
=Aktiv Gegen den Abbau demokratischer Rechte Leibniz-Gymnasium Dortmund-X.: Protokoll der 2. Sitzung,o.O. (Dortmund) o.J. (1972)

09.11.1972:  In Dortmund findet die 3. Sitzung des Aktiv gegen den Abbau der demokratischen Rechte am Leibniz-Gymnasium (vgl. 3.11.1972, 13.11.1972), im Fritz-Henßler-Haus (FHH) von 16 bis 19 Uhr mit fünf Personen statt. Im Protokoll heißt es:"
1. Das Protokoll der 2. Sitzung wurde verteilt und verlesen. Zu 1. (Kürzung der Namen auf Initialen) sagte Y., es sei eine Sicherheitsmaßnahme: Bespitzelung. Auch wurde darauf hingewiesen, daß Abhörgeräte im SMV-Büro versteckt sein könnten, und daß deshalb keine Namen genannt werden sollten.

2. Nach der Wahl des Diskussionsleiters (Z.) und Protokollanten (A.) stellten sich alle Anwesenden hinter die Plattform. Danach wurde offiziell die Gründung bekanntgegeben.

3. X. las die zweiseitige Kurzplattform vor, die in folgende drei Teile gegliedert war:

a. Kampf dem Militarismus und den Besuchen reaktionärer Offiziere an Schulen zwecks Gewinnung der Schülermassen für den Militarismus.

b. Kampf der Disziplinierung fortschrittlicher Schüler und deren Organisationen durch die SPD/FDP-Kultusbürokratie.

c. Kampf der Liquidierung der SMV! Aufhebung des SMV-Press-Verbots!

Nach Verlesung des Entwurfs wurde die extreme Kürze beanstandet und beschlossen, einen neuen Entwurf anzufertigen. Y. las danach noch einmal einige zusammenfassende Abschnitte vor. Der Vorschlag Y's., eine neue Plattform unter Auslassung des Punktes 3a (siehe oben) zu gestalten, fand keine Gegenstimme.

4. Das Vorhaben der SPD/FDP-Kultusbürokratie, eine gewerkschaftlich orientierte SMV in Zusammenarbeit mit den berufsbildenden Schulen aufzubauen, wurde kritisiert, da die ideellen und materiellen Wünsche dieser beiden Schülergruppen schlecht oder nur sehr schwer zu vereinigen seien. Das kapitalistische Ziel der Gewerkschaft wurde daran deutlich, daß die Funktionäre Unternehmer seien.

Auch eine Zusammenarbeit mit der Gewerkschaft sei in der jetzigen Phase unmöglich, die SMV sei alleine stärker, die Zusammenarbeit würde sie gänzlich entmachten.

5. Das SMV-Finanzgremium (Konvent) ist auf den 'guten Willen' des Kumi Girgensohn angewiesen und kann nur Einzelbeträge, die genau überprüft werden, bewilligt bekommen. Auch heute kann der Kumi noch die SMV-Finanzen kontrollieren.

6. X. und B. wurden beauftragt, für den SR am Freitag ein Referat über das Aktiv zu halten. Es wurde erwogen, eine Diskussion einzuleiten.

7. A. wies auf den Schülerkongreß am Sonntag, 12.11.1972, hin. Einige Mitglieder des Aktivs sollten daran teilnehmen.

8. Termine nachfragen

9. Eine außerordentliche SRS (Teach-In) sollte geplant werden."
=Aktiv gegen den Abbau demokratischer Rechte Leibniz-Gymnasium-X.:Protokoll der 3. Sitzung,o.O. (Dortmund) o.J. (1972)

12.11.1972:  In Düsseldorf will der KOV einen landesweiten Kongreß gegen die politische Disziplinierung fortschrittlicher Schülervertreter durchführen.

Dies geschieht auch. U.a. beteiligen sich Mitglieder des Aktivs gegen den Abbau demokratischer am Leibniz-Gymnasium Dortmund, wo so berichtet wird (vgl. 13.11.1972):"
Ich schreibe ein Flugblatt ab, welches die Schüler in Düsseldorf, nachdem sie erfahren mußten, daß die Aula des Gymnasiums in Düsseldorf nicht geöffnet wird, noch schnell druckten.

SPD-STADTVERWALTUNG VERSUCHT SCHÜLERKONGRESS ZU VERHINDERN!

Heute sollte in der Aula Gymnasiums-Abendgymnasium ein Schülerkongreß zum Thema: 'Wie stehen die Schüler zur Politik der zur Wahl stehenden Parteien' stattfinden.
Im Antrag des Veranstalters (SMV-Gymnasium-Abendgymnasium) an das Schulamt Düsseldorf hieß es dazu genauer: 'Die Diskussion wird vorrangig entlang der schulpolitischen Vorstellungen und der schulpolitischen Praxis der zur Wahl stehenden Parteien geführt werden.' Schüler aus ganz NRW wurden aufgerufen, demokratische und kommunistische Organisationen aus ganz NRW sagten zu. Vor allem in Düsseldorf und Neuss mobilisierte der KOV der KPD mit Flugblättern (vgl. 6.11.1972,d.Vf.) und Plakaten unter der Hauptparole: GEGEN DIE POLITISCHE DISZIPLINIERUNG SOZIALISTISCHER UND KOMMUNISTISCHER SCHÜLER UND LEHRER!

Am Samstag, den 11.11. teilte das Schulamt dem Veranstalter mit: die Genehmigung zur Benutzung der Aula des Comenius-Gymnasiums sei entzogen, da - wie 'aus Aufrufen (des KOV) zu ersehen' sei - die 'Veranstaltung nicht entsprechend ihrem Antrag und seiner Genehmigung stattfindet'.

Diese Begründung ist scheinheilig, denn Diskussion der schulpolitischen Praxis der SPD heißt - und das beweist der Entzug der Genehmigung auf's Neue! - Diskussion des verschärften Abbaus der demokratischen Rechte, der Disziplinierung fortschrittlicher Schüler, Schüler die eine SMV als Handlanger der Kultusbürokratie entschieden ablehnen, und für eine fortschrittliche Schülervertretung eintreten, die gegen diese Maßnahmen die Schüler mobilisieren.

Die Schulbürokratie wird aber den Schülerkongreß nicht verhindern können. Denn die fortschrittlichen Schüler NRW's haben mit dem Raumentzug gerechnet und werden jetzt anschließend den Schülerkongreß im 'Haus der Jugend' durchführen.

SDAJ und MSB haben eine Beteiligung am Schülerkongreß abgelehnt. Sie führen den Kampf gegen den Abbau der demokratischen Rechte durch die SPD-Kultusbürokratie zwar im Munde, der 'Polit-Pop' von 'Floh de Cologne', Wahlunterstützung für die DKP ist ihnen aber wichtiger.

Soweit das Flugblatt, welches ich zum besseren Verständnis zusätzlich zum Gespräch im Aktiv selbst noch mitabgeschrieben habe. Die zusammengekommenen Schüler versammelten sich vor dem Comenius-Gymnasium, beobachtet von der Politischen Polizei (K14,d.Vf.) (2 Herren, die 'mal frische Luft schnappen wollten' saßen in einem VW 411 20 Meter entfernt von der Gruppe von ca. 90 Schülern und mußten sich dann als Bullen zu erkennen geben).

Nachdem auf die Schnelle in einer Kneipe ein Ersatzraum beschafft worden war, zogen die Schüler mit Transparenten geschlossen dorthin, eskortiert von Polizeiwagen. Dort wurde begonnen, um ca. 16 Uhr (um 14 Uhr hatte man in der Kneipe angefangen, um 13 Uhr war eigentlich offizieller Beginn in der Aula) für 2 Stunden unterbrochen: Man demonstrierte gegen die Polit-Pop-Veranstaltung der DKP und ihrer SDAJ u. MSB und verteilte das eben zitierte Flugblatt. Der Kongreß wurde dann um 18 Uhr im Haus der Jugend fortgesetzt.

Das Ergebnis (Protokoll) dieses Schülerkongresses geht - sowie vorhanden - allen Aktivmitgliedern zu."
=Aktiv gegen den Abbau demokratischer Rechte Leibniz-Gymnasium:Protokoll der Aktivsitzung,o.O. (Dortmund) 13.11.1972

13.11.1972:  In Dortmund findet eine weitere Sitzung des Aktivs gegen den Abbau demokratischer Rechte am Leibniz-Gymnasium (vgl. 9.11.1972, 17.11.1972) statt.

Als Tagesordnung wird festgelegt:"
1. Schülerkongreß am 12.11. in Düsseldorf (Bericht)
2. Gewerkschaftliche Arbeit von Schülern (der SMV)?
3. KOV-Thesen (theoretische Schulung)
4. Punkt 'für alle bindenden Mehrheitsbeschlüsse'
5. fehlendes Protokoll von der vorigen Sitzung
6. Kritik an der fehlgeschlagenen Agitation in der SRS
7. Abgesprungene Leute
8. Information über den Vietnam-Ausschuß
9. Adressen- und Telefonnummern-Austausch
10. Termine
11. Arbeitsaufträge
13. Teach-in (Vorbereitung)

Zu den einzelnen Punkten:
1. ... (vgl. NRW 12.11.1972,d.Vf.)

2. Gewerkschaftliche Arbeit von Schülern (der SMV)

Der Punkt wurde vertagt, weil man ihn zusammen und auf Grundlage der KOV-Thesen im Rahmen einer theoretischen Schulung besser und ausführlicher behandeln kann. Trotzdem, weil die anderen Aktive gegen dieses Konzept, das zumeist von Jusos, SDAJ und MSB vertreten wird, Stellung bezogen haben, und weil wir durch einen anderen Standpunkt die koordinierte Arbeit der Kampfaktivs nicht spalten dürfen, trotzdem also stellten wir uns hinter die Forderung 'Gegen gewerkschaftliche Arbeit der Schüler' obgleich wir sie noch nicht voll vertreten können.

Der Punkt muß in der Gruppe noch diskutiert werden: nach außen hin vertreten wir aber 'vorläufig' die gemeinsame koordinierte Politik der anderen Kampfaktivs.

3. KOV-Thesen (theoretische Schulung)

Die praktische Arbeit ohne den fundierten theoretischen ('ideologischen') Hintergrund ist auf die Dauer zum Scheitern verurteilt. Ich erkundige mich nach den KOV-Thesen. Dazu kauft jedes Aktiv-Mitglied diese Thesen (vorauss. 1 DM).

4. Punkt 'für alle bindende Mehrheitsbeschlüsse'

Diese praktische Arbeitsmethode gilt nur für die Mitglieder des einzelnen Aktivs. Sie fordert praktisch solidarisches Verhalten nach außen, obgleich bestimmte Widersprüche immer noch nicht geklärt sind. Diese müssen 'innen' aber auf jeden Fall ausdiskutiert werden.

Die 'für alle Aktivmitglieder bindende Mehrheitsbeschlüsse' beziehen sich also keineswegs auf Empfehlungen, Anleitungen etc. des KOV, die man bedingungslos übernehmen müßte.

5. Fehlendes Protokoll von der vorigen Sitzung (Z.)

Wir müssen Fehler der Aktivmitglieder kritisieren, damit wir daraus für die weitere Arbeit lernen.

Z., Protokollant, war verantwortlich. Er hätte, da er Termin-Schwierigkeiten hatte, auf jedenfall einen anderen damit beauftragen müssen. Wir sollten die Kritik jedoch in Z.'s Anwesenheit fortsetzen.

A. besorgt das Protokoll spätestens zum Treff des Aktivs am Mitt. 15.11. im SMV-Raum unserer Schule.

6. Abgesprungene Leute

Aktivmitglieder, die aus schulischen Gründen, wegen der Eltern u.ä. nicht mehr so voll im Aktiv mitarbeiten können, sollen dies im Aktiv diskutieren, und sich nicht einfach still und leise nicht mehr blicken lassen. A. und B. sprechen C. an, ob er nicht doch weiter mitarbeiten wolle.

7. Kritik an der fehlgeschlagenen Agitation in der SRS

Die Schülerratssitzung (SRS), unsere Agitation dabei, wurde bei weitem nicht genügend vorgeplant. Die Vorplanung war zudem zu hastig und unorganisiert. D. hat das Papier nur vorgelesen ('monotones Rezitieren'). Man sollte, der Lebendigkeit halber, frei sprechen, mit Stichwortzettel.

Am Anfang einer solchen Rede: motivierende Einführung am Ende: Schlußzusammenfassung.

Die Klassensprecher wurden nicht aufgefordert, das Papier und die Verbal-Information in den Klassen mit den anderen Schülern zu diskutieren. Zu wenig Aktiv-Mitglieder kannten die vorgelesene Plattform (hastige und unorganisierte Planung). Dem Abwiegeln des Schülersprechers wurde nicht widersprochen. Es wurde nicht aktiv zur Diskussion provoziert.

Nachher sind keine 'persönlichen' Gespräche geführt worden. Nach Agitation z.B. im SR sollten alle Aktivmitglieder - auch ohne vorherige Vorausplanung - von selbst mit Schülern Gespräche führen, um sie so nochmals auf Veranstaltungen u.ä. hinzuweisen, bzw. unseren Standpunkt ihnen noch deutlicher zu machen. Die Politik des Aktivs sollte sowieso beständig auf dem Pausenhof, in den Klassen, vor allem in Verfügungsstunden, propagiert werden. Kein Aktiv-Mitglied darf - aus Gründen des solidarischen Handelns - eigenmächtig Beschlüsse des Aktivs ändern oder umgehen bzw. eigene Beschlüsse treffen ohne Absprache mit dem Aktiv (Koordination!).

Als Konsequenz für uns: Solche und andere Versammlungen müssen nächstens viel genauer vorausgeplant werden. Die Agitation für das Teach-in (jetzt 23.11.) muß verstärkt geführt werden.

8. Information über den Vietnam-Ausschuß (VA des NVK der KPD,d.Vf.)

Zurückgestellt; wir werden zu gegebenem Zeitpunkt den Leiter des 'Vietnam-Ausschusses Dortmund-Stadt' zu einem Kurzreferat einladen.

9. Adressen- und Telefonnummern-Austausch
Mache ich.

10. Teach in - (Vorbereitung) und Arbeitsaufträge (Punkt 11)

Aus zeitlichen Gründen wurde nur die Mobilisierungskampagne zum Teach-In besprochen. Das Teach-In selbst wird genauestens am Freitag, 17.11. um 16 Uhr im SMV-Büro (nächste Aktivversammlung) geplant. Das Teach-in findet statt: Donnerstag, 23.11. um 15 Uhr 30, Raum 219.

Die Mobilisierungskampagne wird wie folgt durchgeführt:

a. Flugblatt; verteilt am Dienstag oder am Donnerstag nächster Woche. Eine Flugblattgruppe (A., D. und ich) legt den Entwurf auf der nächsten Aktivversammlung am Freitag, 17.11. um 16 Uhr im SMV-Büro vor.

Die Flugblattgruppe trifft sich am Mittwoch, 15.11. um 15 Uhr bei mir.

b. Wandzeitung (2, eine für die obere, eine für die untere Tafel). Aus Passagen des Schulkampf, andere Materialien etc. stellt die Flugblattgruppe zusätzlich noch 2 Wandzeitungen her. A. bringt am Mittwoch einen großen Zeichenblock mit.

c. Agitation auf dem Pausenhof, in den Klassen (Verbalagitation).

d. (Vielleicht noch, bevor es offiziell verteilt wird). Jeder liest in seiner Klasse das Flugblatt vor, ebenso natürlich auf Pausenhof etc.

e. Im Flugblatt wird aufgefordert, am Donnerstag, 23.11. in der 1. großen Pause auf den Innenhof zu kommen. Dort wird eine Rede gehalten. Jemand muß diese noch ausarbeiten (Freitag, 17.11.).

f. Klassensprecher-Versammlung am Dienst., den 14.11. E. spricht mit dem Schülersprecher, der für Freitag, den 17.11. in der 1. großen Pause zu einer Klassensprecher-Versammlung aufruft.

E. schreibt dies an die Tafel (oben und unten), falls der Schülersprecher es nicht selbst macht.

E. bereitet eine Rede vor (Stichwortzettel), ca. 10 Minuten für die Klassensprecher-Versammlung.

g. A. spricht mit Z. Protokoll wird von A. bzw. Z. auf dem nächsten Treff des Aktivs am Mittwoch 15.11. in der ersten großen Pause vorm SMV-Raum (im SMV-Raum) vorgelegt.

h. Ich besorge 2mal Schulkampf, 1 mal für die Wandzeitung, 1 mal Schulkampf für E. Ich frage nach KOV-Thesen.

11. Termine:

Mittwoch 15.11. 1. große Pause: Aktiv im (vorm) SMV-Raum unserer Schule.
Mittwoch 15.11.: 15 Uhr bei mir: Flugblattgruppe (auch: Wandzeitung).
Dienstag 14.11.: 16 Uhr Henßler-Haus: Zentralversammlung d. Dortmunder Aktive.
Donnerstag 16.11. (wahrscheinlich 16 Uhr) Bezirks SMV-Sitzung.
Freitag 17.11.: 16 Uhr: nächste Aktiv-Versammlung im SMV-Büro.
Montag 20.11: 15 Uhr: 2. Aktivversammlung.
Mittwoch, 22.11. (Buß- und Bettag) halten wir noch eine Aktivversammlung offen.

12. Anwesende" (fünf Personen, sämtlichst männlich).
=Aktiv gegen den Abbau demokratischer Rechte Leibniz-Gymnasium:Protokoll der Aktivsitzung,o.O. (Dortmund) 13.11.1972

17.11.1972:  In Dortmund findet eine weitere Sitzung des Aktivs gegen den Abbau demokratischer Rechte am Leibniz-Gymnasiums (vgl. 13.11.1972, 20.11.1972) mit neun Anwesenden (sämtlichst männlich) statt.

Die Tagesordnung lautet:"
1a. Flugblatt
1b. Wandzeitung
2. Diskussion über die Anmeldung des Aktivs beim Direktor
3. Planung des Teach-in's
4. Information des Aktivs an alle Klassensprecher
5. Erweiterte Plattform
6. Gewerkschaftsarbeit
7. Schulkampf-Verkauf (des KOV der KPD,d.Vf.) an unserer Schule

Zu 1a.: FLUGBLATT:

Hier wurden Bedenken geäußert, daß es Lehrer bzw. Schüler abschrecken könnte, wenn in dem Flugblatt erwähnt wird, daß JUSOS (der SPD,d.Vf.), JUNGE UNION (JU der CDU,d.Vf.), MSB (der DKP,d.Vf.) etc. gegen fortschrittliche Schüler gehetzt hatten, da die Schüler sich schon zu einer dieser Organisationen bekannt haben und somit sogleich Vorurteile gegenüber dem SV haben.

X. meinte jedoch, daß gerade dieses Verhalten (s.o.) den Schülern aufgezeigt werden müsse. Das Aktiv stimmte dem dann auch zu. Wir stellten fest, daß der Hinweis auf das Teach-in zu klein sei und einigten uns dann, es größer herauszustreichen (mit Hand auf Matrize schreiben).

Zu 1b: WANDZEITUNG:

Hier entbrannte ein Streit:

1. Standpunkt: Es ist taktisch unklug, die Solidaritätserklärung des KOV (der KPD,d.Vf.) mit den fortschrittlichen SV auf die Wandzeitung zu bringen, da fast jeder Schüler vor dem Wort 'Kommunismus' Angst hat.

2. Standpunkt: Es wäre falsch, den Schülern etwas vorenthalten zu wollen. Es käme einer Täuschung gleich. Wir müssen als Gruppe von vornherein konsequent auftreten und jeglichen Opportunismus vermeiden.

Abstimmung: 7 : 3 für den 2. Standpunkt.

Zu 2: DISKUSSION ÜBER DIE ANMELDUNG DES AKTIVS BEIM DIREKTOR:

Es wurde zunächst darüber diskutiert, ob wir unsere Gruppe überhaupt anmelden sollten; wir beschlossen, uns anzumelden, da wir dann weit mehr Rechte hätten, an der Schule etwas zu vertreiben oder aufzuhängen.

Es meldeten sich als Gruppe an unserer Schule an: Klaus S., Hans Jürgen, Alfred.

Zu 3: PLANUNG DES TEACH-IN'S:

Es stehen folgende Referate an:

1. Bericht über die Vorgänge und deren Erklärung.

2. Verhalten der Jungen Union, Jusos, DKP (SDAJ, MSB) zu diesen Maßnahmen (mit Schülerkongreß).

3. Lehrlingssituation (Abbau demokr. Rechte auch da).

4. Perspektiven der Kampfaktivs (auch andere Städte Beispiele etc.).

Außer dem Referat über die Vorgänge (10 M.) sollte jedes Referat nicht länger als 6 Min. dauern.

Der Antrag, auf dem Teach-in über den Wehrkundeerlaß (WKE,d.Vf.) zu referieren, wurde abgelehnt. In der nächsten Zeit soll sich das Aktiv aber auch mit diesem Problem auseinandersetzen.

Zu 4: INFORMATION DES AKTIVS AN ALLE KLASSENSPRECHER:

Es wurde beschlossen (als 'Versuchsballon'), daß das Aktiv Informationsmaterial an alle Klassensprecher sendet (ab U3).

Dazu sollte in der nächsten Zeit eine Gruppe alle Adressen der Klassensprecher aus den Klassenbüchern herausschreiben.

Zu 7: SCHULKAMPFVERKAUF AN UNSERER SCHULE:

Der Schulkampf sollte nach Möglichkeit nicht von Schülern unserer Schule vertrieben werden. Am Montag und am Dienstag werden andere Leute zu Beginn des Unterrichts den SK vor dem Hauptportal verkaufen.

Die Punkte 5 und 6 wurden auf Montag vertagt."
=Aktiv gegen den Abbau demokratischer Rechte Leibniz-Gymnasium-X.:Protokoll der Aktivsitzung vom 17.11.1972,o.O. (Dortmund) o.J. (1972)

18.11.1972:  In einem Brief des Aktiv gegen den Abbau Demokratischer Rechte am Dortmunder Leibniz-Gymnasium, der an den Schulleiter Dr. Horstmann gerichtet ist, wird diesem mitgeteilt, daß die schulinterne Schülergruppe 'AKTIV GEGEN DEN ABBAU DEMOKRATISCHER RECHTE' konstituiert wurde:"
Wir möchten Ihnen mitteilen, daß sich am Leibniz-Gymnasium die schulinterne Schülergruppe 'AKTIV GEGEN DEN ABBAU DEMOKRATISCHER RECHTE - LEIBNIZ GYMNASIUM' gegründet hat.

Das Aktiv sieht seine Aufgabe vor allem darin, die Schüler über schulpolitische und allgemein-politische Fragen zu informieren.

Mitglieder: 1. Hans-Jürgen .. (O 1 S); 2. Alfred ... (U 1); 3. Klaus ... (O 1).

Wir wären Ihnen dankbar, wenn sie uns den Eingang unseres Schreibens bestätigen würden."
=Aktiv gegen den Abbau demokratischer Rechte am Leibniz-Gymnasium:Brief an Dr. Horstmann (Schulleiter),Dortmund 18.11.1972

20.11.1972:  In Dortmund führt das Aktiv gegen den Abbau demokratischer Rechte am Leibniz-Gymnasium eine weitere Sitzung (vgl. 17.11.1972, 27.11.1972) mit sechs Anwesenden durch.
Die Tagesordnung lautet:"
1. Anmeldung beim Direktor
2. Wandzeitung
3. Regelung der Flugblattverteilung am Donnerstag 23.11.
4. Brief des Kultusministers an den Konvent d. berufsb. Schulen
5. Erweiterte Plattform
6. Gewerkschaftliche Arbeit
7. Beratung der Rede von X.
8. Verlauf des Teach-ins

ZU DEN EINZELNEN PUNKTEN:

ZU 1: ANMELDUNG BEIM DIREKTOR:

X. verliest die offizielle Benachrichtigung über die Gründung des Aktivs, die Klaus am Samstag - als Zeuge: Herr Niggemann - dem Direktor übergab. Sie wurde für gut befunden.

ZU 2: WANDZEITUNG:

In der kleinen Pause 8 Uhr 30 wurde unten die Wandzeitung aufgehängt. Nachdem Niggemann und der Chef die Zeitung begutachtet hatten, erlaubte der Chef, in der 1. großen Pause, sie am schwarzen Brett am Vordereingang aufzuhängen.

Das schwarze Brett am Vordereingang ist den Lehrern vorbehalten. X. schlägt vor, im Schülerrat einen Antrag zu stellen, er möge dem Chef einen Extra-Raum für Schüler am oberen Brett beantragen. Jedes Aktivmitglied kann an Stelle des Klassensprechers als 'Extra-Delegierter' bzw. - nicht stimmberechtigt - als Gast teilnehmen.

ZU 3: REGELUNG DER FLUGBLATTVERTEILUNG AM DONNERSTAG 23.11.:

Das Flugblatt wird ab 7 Uhr 20 unten von D. und Y., oben von A. und Z. verteilt. Es kann auf dem Schulgelände verteilt werden.

Y. verteilt das Flugblatt unten noch einmal in der ersten großen Pause, A. in der ersten große Pause auf dem Innenhof.

Z. nimmt beide Wandzeitungen am Freitag 24.11. vom Brett und bewahrt sie auf.

ZU 4: BRIEF DES KULTUSMINISTERS AN DEN KONVENT DER BERUFSBILDENDEN SCHULEN:

Datum des Briefes: 18.9.1972.

Im Brief droht der Kumi bereits heute an, daß auch das neue gemeinsame Schülerzeitungsprojekt von allgemeiner und berufsbildender Schule, von ihm entworfen, massiven politischen Druck durch die Kontrolle über die Finanzen ausgesetzt sein wird (siehe letzten Abschnitt).

ZU 5: ERWEITERTE PLATTFORM:

Verlesung der erweiterten Plattform durch E., X. und Z..

Das Aktiv stellt sich einstimmig hinter die 'erweiterte Plattform' und wird seine weitere Politik entsprechend der Änderung der politischen Hauptstoßrichtung fortsetzen.

Die neu Hinzugekommenen und die heute nicht anwesenden Mitglieder des Aktivs sollen über die Plattform (7 Seiten (vgl. 3.11.1972 bzw. NRW 30.10.1972,d.Vf.)) und die 'erweiterte Plattform' eingehend informiert werden und die übrigen Mitglieder sollten mit ihnen darüber diskutieren.

Y. wird am Donnerstag (Teach-in) die Plattform und deren Erweiterung (vgl. NRW 6.11.1972,d.Vf.) unter die noch nicht mitarbeitenden Leute verteilen.

ZU 6: GEWERKSCHAFTLICHE ARBEIT:

Muß aus drei Hauptgründen abgelehnt werden:

1. Ist das Mitbestimmungskonzept, welches die gewerkschaftliche Schülerarbeit beinhaltet, illusorisch; abwieglerisch.

2. Bedeutet die Oberschülerarbeit in Form einer Oberschüler-Gewerkschaft (Interessengruppe) nur eine Weiterprivilegierung von sowieso schon relativ Privilegierten (nämlich Gymnasiasten).

3. Sind die Forderungen, die von der SDAJ und dem MSB (der DKP,d.Vf.) im Rahmen der gewerkschaftlichen Schülerarbeit erhoben werden, falsch, da sie nicht das System in Frage stellen, sondern echt glauben, durch eine Schritt- für Schritt-Verwirklichung ihrer Forderungen endlich zu umfassender Demokratisierung (Sozialismus) zu kommen.

Dem entgegen halten wir die Tatsache, daß eine Ausbildung im Dienste des Volkes in diesem System nicht zu verwirklichen ist (Destruktionsforschung etc. Medizin, Psychologie etc.).

ZU 7: BERATUNG DER REDE VON X.:

Alle Aktivmitglieder sollten auf dem Innenhof sein. Bei Regen wird nicht gesprochen, aber A. verteilt die Flugblätter und die anderen sprechen mit allen Umstehenden.

ZU 8: VERLAUF DES TEACH IN'S:

Für die Anwesenheitsliste beim Teach-in ist A. verantwortlich. Die Referierenden sitzen an einem Tisch, die anderen in U-Form darum. Z. macht die Einführung und das Thema 'Kampfperspektiven'. Er ist auch Diskussionsleiter.

Die Referate waren zu heute noch nicht fertig. Daher trifft sich das Aktiv am Donnerstag 23.11. eine Stunde vor Beginn des Teach-in's, also um 14 Uhr 30, im SMV-Büro zu einer letzten Vorbesprechung. Die Adressen der Teach-in-Teilnehmer, der Aktivmitglieder und der Klassensprecher (hier: mit besonderem Vermerk!) werden auf Rähmchen geschrieben, um Rundschreiben machen zu können (F. fragen).

Als nächster konkreter Kampfschritt wurde das Vorantreiben der Resolutionsbewegung beschlossen. Dies wird auf dem Teach-in als nächste Perspektive angegeben.

Die Adressen (von den Unterschriften) der Resolution werden zwecks Rundschreiben auch auf Rähmchen getippt.

Später - kurz vor oder nach Weihnachten - wird eine erste Aktivzeitung herausgegeben, die beibehalten werden soll (ähnlich wie das SK/ML in Münster (Schulkollektiv/Marxisten-Leninisten,d.Vf.)

Seminare, weitere Teach-ins etc., vor allem aber der Schülerrat als Agitationsfeld sind wichtige Hebel zur Propagierung unserer Politik.

NäCHSTE AKTIVSITZUNG: Montag 27.11. um 15 Uhr 30 im SMV-Büro."
=Aktiv gegen den Abbau demokratischer Rechte Leibniz-Gymnasium-X. und Y.: Protokoll der Aktivsitzung vom 20.11.1972,o.O. (Dortmund) o.J. (1972)

23.11.1972:  Vermutlich heute wird am Dortmunder Leibniz-Gymnasium vom Aktiv gegen den Abbau demokratischer das folgende Flugblatt verteilt:"
KAMPF DER POLITISCHEN DISZIPLINIERUNG FORTSCHRITTLICHER SCHÜLERVERTRETER

- Am 26.9.1972 FAKTISCHES VERBOT DER 'SMV-PRESS', dem Publikationsorgan der Landes-SMV-NRW, durch die Einstellung der Finanzierung!

- Am 28.9.1972 wird der KONVENT, das demokratisch gewählte finanzverwaltende Gremium der Landes-SMV, AUSSER KRAFT GESETZT!

Die SPD/FDP-KULTUSBÜROKRATIE nimmt die gesamte Finanzierung in eigene Hand!

Für jede Briefmarke muß ab sofort ein Antrag auf finanzielle Bewilligung gestellt werden, den die Kulturbürokratie genehmigen muß! ('EINZELBEWILLIGUNGEN').

DAS BEDEUTET DIE MÖGLICHKEIT DER UNMITTELBAREN POLITISCHEN DISZIPLINIERUNG DURCH DIE KONTROLLE ÜBER DIE FINANZEN!

- Folgerichtig DIKTIERTE DIE KULTUSBÜROKRATIE DER NÄCHSTEN LANDESVERSAMMLUNG AM 2./3. OKTOBER 1972 DIE TAGESORDNUNG, in dem sie drohte, sonst die finanziellen Mittel nicht zu bewilligen!

DIE SMV-SPITZEN-FUNKTIONÄRE DER JUNGEN UNION (JU der CDU,d.Vf.), DER JUSOS (der SPD,d.Vf.), DER DKP UND DER IHR ANGEHÖRENDEN GRUPPEN SDAJ UND MSB (MARXISTISCHER SCHÜLERBUND) unternehmen keinen ernsthaften Versuch, die einschneidenden Maßnahmen der SPD/FDP-Kultusbürokratie zu bekämpfen.

Ohne die SchülerMASSEN zu informieren und zu beteiligen, versuchten sie vielmehr, alles hinter geschlossenen Türen abzuwiegeln.

DAS 'SMV-PRESS'-VERBOT NAHMEN SIE SOGAR WIDERSPRUCHSLOS HIN!

Gleichzeitig hetzten sie gegen die fortschrittlichen Schüler in der Landes-SMV, die alle Schüler zum aktiven Kampf gegen diesen Abbau demokratischer Schülerrechte aufforderten (Resolutionsbewegung).

DESHALB GRÜNDETEN FORTSCHRITTLICHE SCHÜLER AUS GANZ NRW AKTIVS, DIE DEN AKTIVEN KAMPF GEGEN DIESEN ABBAU DEMOKRATISCHE RECHTE AUFGENOMMEN HABEN!

So gründete sich am 9.11. auch das

'AKTIV GEGEN DEN ABBAU DEMOKRATISCHER RECHTE - LEIBNIZ-GYMNASIUM'.

Zur umfassenderen Information rufen wir alle Schüler auf zu einem TEACH-IN AM DONNERSTAG, DEM 23.11.1972 um 15 UHR 30 IM FRITZ-HENSSLER-HAUS (ECKE BORNSTRASSE/WALL), RAUM 219

(vorher wird am Donnerstag 23.11. in der 1. großen Pause auf dem Innenhof ein Mitglied des Aktivs zu den Vorfällen schon mal kurz Stellung nehmen).

KOMMT IN DER ERSTEN GROßEN PAUSE ALLE AUF DEN INNENHOF!

KOMMT ALLE ZUM TEACH-IN!

KAMPF DEM ABBAU DEMOKRATISCHER RECHTE!"

Für das Flugblatt ist presserechtlich verantwortlich: Das Aktiv gegen den Abbau demokratischer Rechte - Leibniz-Gymnasium.
=Aktiv gegen den Abbau demokratischer Rechte Leibniz-Gymnasium:Kampf der politischen Disziplinierung fortschrittlicher Schülervertreter,o.O. (Dortmund) o.J. (Nov. 1972)

23.11.1972:  In Dortmund findet im Fritz-Henßler-Haus (FHH) das 1. Teach-In des Aktiv gegen den Abbau demokratischer Rechte - Leibniz-Gymnasium bei Anwesenheit von zehn Mitgliedern des Aktivs und fünf weiteren Schülern des Leibniz-Gymnasiums statt.
Das Protokoll führt dazu aus:"
Mit 20-minütiger Verzögerung konnte das Teach-in beginnen. Einleitend wurden vier Referate gehalten:

1. POLITISCHE DISZIPLINIERUNG (X.):
Die Skandale der SPD/FDP/CDU-orientierten Schulleitungen wurden aufgezählt, die von Zensurendruck über Verweise bis zu Verprügelungen durch die Polizei (Gabbe-Gymnasium, West-Berlin) reichten. Auf Landesebene nannte X. das SMV-Press Verbot und die Erpressung gegen fortschrittliche Schülervertreter.

2. UNTERSTÜTZUNG DER SPD/FDP KULTUSBÜROKRATIE DURCH DKP/MSB/SDAJ UND JUSO-FUNKTIONÄRE (Y. UND Z.):

Obengenannte unterstützen die Erpressungen des Kumi gegen die SMV. Auf dem Schülerkongreß in Düsseldorf entfachten sie eine starke Kommunistenhetze.

3. ABBAU DEMOKRATISCHER RECHTE IN DER BRD (A.).

Er referierte kurz über den Ausbau des BGS, Ausländergesetze, verstärkte Arbeitshetze und Verschärfung der Notstandsgesetze (NSG,d.Vf.).

4. ZUKUNFT DES AKTIVS (A.).

Das Aktiv soll eine feste Zusammenarbeit mit allen Schülern anstreben. Es muß die Schüler dahinbringen, daß sie geschlossen gegen reaktionäre Massnahmen vorgehen. Das Aktiv darf sich auf keinen Fall in irgendeiner Phase auf diesem Weg von der Schülermasse trennen.

Nach diesen Informationen wurde eine Diskussion eingeleitet:

Die DKP/MSB/SDAJ und Juso-Funktionäre (der SPD,d.Vf.) wollen den Schülern immer wieder beweisen, daß ihre 'Politik der kleinen Schritte', d.h. Verhandlungen hinter geschlossenen Türen ohne die Masse, die einzig mögliche sei. Die Erfahrung zeigte aber immer wieder, daß die Geheimverhandlungen immer an ungenügender Unterstützung scheitert. B. fragte darauf, welche Möglichkeiten es denn sonst gäbe, wenn nicht Reformen. Man kann aber durch Reformen deshalb nichts erreichen, weil sie systemerhaltend sind. A. nannte als Beispiel der Massenbewegung die Verprügelung der Schüler des Gabbe-Gymnasiums, wo (ein) Polizeisenator diese Aktion eingeleitet hatte. B. erklärte, sie hätten selbst Schuld. Auch die Gewerkschaft ist keine echte Vertretung für das Proletariat; denn die Funktionäre sind Verräter, die nur ihre Posten verwalten. Bei einem Streik wurde für Streikbrecher von Polizisten der Weg freigeknüppelt. B. erklärte, daß die Streikbrecher ein Recht auf Arbeit haben.

Eine volle Entfaltung der eigentlichen Aktivität ist in der jetzigen Phase des Aktivs unmöglich, weil dazu viel mehr Solidarität erforderlich ist. Das Aktiv muß erst in den Massen verankert sein. Das zeigt das Beispiel einer Kommunistin, die aufgrund ihrer Aktivität der Schule verwiesen wurde. An einer anderen Schule war bereits eine starke Gruppe vorhanden, so konnten die Forderungen durchgesetzt werden. In nächster Zeit muß das Aktiv mehr zusammengeschlossen werden, um bessere Arbeit leisten zu können.

Einige Anwesenden bemängelten den schwachen Besuch des Teach-In's und führten ihn auf die falsch betriebene Propaganda zurück. Sie glauben, daß Flugblätter am Leibniz-Gymnasium den Zweck der Information verfehlen, weil die Schüler keine Flugblätter lesen. Um ausreichendes Interesse zu erwecken, müssen alle Klassensprecher und Eltern mit den Zielen des Aktivs bekanntgemacht und auch weiterhin informiert werden. Einige schulisch ungefährdete Schüler sollten auf den Pausenhöfen Reden halten. Am Ende soll eine Schülerfront aufgebaut sein, die vom Aktiv geleitet werden soll. In dieser Phase wird auch eine eigene Schülerzeitung herausgegeben.

Einige Schüler wollten wissen, welche konkreten Mittel zur Durchsetzung ihrer Vorstellungen vorbereitet seien. Es sind zur Zeit noch keine Mittel vorhanden, weil das Aktiv noch zu unorganisiert ist. Am Ende der Diskussion erklärte A. seine Vorstellungen von Manipulation. Manipulation heißt wörtlich: 'mit der Hand drehen'. Die manipulierte Information will also zu einer bestimmten Tat anregen."
=Aktiv gegen den Abbau demokratischer Rechte Leibniz-Gymnasium-X.:Protokoll des 1. Teach-In vom 25.11.1972,o.O. (Dortmund) o.J. (1972)

27.11.1972:  Vermutlich in dieser Woche werden in NRW von den Freunden der KPD Unterschriften unter folgende Solidaritätserklärung gegen das Berufsverbot (BV) von Hannes Heer in Bonn (vgl. 17.11.1972) gesammelt:"
SOLIDARITÄTSERKLÄRUNG

Die Bezirksregierung in Köln hat Hannes Heer, der seit dem 1.9. an den Gewerblichen Bildungsanstalten der Stadt Bonn unterrichtet, am 17.11. vorläufig vom Dienst suspendiert.

Als Begründung wurden die gegen Hannes Heer laufenden Ermittlungsverfahren angeführt.

Bei den Hannes Heer vorgeworfenen Tatbeständen handelt es sich um Teilnahme an den Aktionen des Kommunistischen Studentenverbandes (KSV) gegen die Zerschlagung der Organe der Verfaßten Studentenschaft, gegen die militaristische Propaganda der Bundeswehr an der Universität, gegen das jeder Rechtsgrundlage entbehrende Verbot des Verkaufs der 'Roten Fahne', des Zentralorgans der KPD im Historischen Seminar. Alle diese Verfahren sind noch nicht abgeschlossen.

Der Direktor der Schule, die Fachleiter und Kollegen aus dem Kollegium haben öffentlich geäußert, daß Hannes Heer sich 'loyal und korrekt' verhalten habe und sein Unterricht 'keinen Anlaß zur Beanstandung' biete (entnommen aus dem 'Generalanzeiger' vom 16.11.)

Die Maßnahme der Bezirksregierung muß daher als Vollstreckung der von der SPD/FDP-Regierung beschlossenen Maßnahmen zur Einschränkung der beruflichen Rechte von Sozialisten und Kommunisten betrachtet werden.

Die Unterzeichner fordern daher die sofortige Wiedereinstellung von Hannes Heer in den Schuldienst.
WEG MIT DEN BONNER BESCHLÜSSEN!
KEINE EINSCHRÄNKUNG DER BERUFLICHEN RECHTE VON SOZIALISTEN UND KOMMUNISTEN!
KAMPF AUCH DER POLITISCHEN DISZIPLINIERUNG FORTSCHRITTLICHER LEHRER!
SOFORTIGE WIEDEREINSTELLUNG VON HANNES HEER!"

Geplant ist die Unterschriftensammlung u.a. am Leibniz-Gymnasium Dortmund am 2.12.1972.
=N.N.:Solidaritätserklärung,o.O. o.J. (1972)

27.11.1972:  Das Aktiv gegen den Abbau demokratischer Rechte am Leibniz-Gymnasium in Dortmund führt eine weitere Sitzung (vgl. 20.11.1972, 5.12.1972) mit 11 sämtlichst männlichen Teilnehmern durch:"
1. Kritik am Teach in (vgl. 23.11.1972,d.Vf.).
2. Konsequenzen des Teach-ins uns weitere Arbeit.
3. Termine.
4. Bericht über Heer.

1. A. konnte seine Rede nicht halten, da er krank war. Die anderen Aktivmitglieder waren nicht vorbereitet, so fiel die Rede aus. In Zukunft sollen alle Aktivmitglieder über Referate oder Reden informiert werden, um notfalls für andere einspringen zu können. Die Aufmachung des Flugblatts wurde stark kritisiert. Der Termin war nicht klar zu ersehen, ebenso war der Inhalt abschreckend.

Flugblätter wurden als unbrauchbares Instrument zur Information erklärt, weil sie nicht gelesen werden. Auch die Wandzeitung wurde kaum gelesen, weil der Inhalt abschreckend wirkte. Alle diese Gründe haben dazu beigetragen, daß das Teach-in von nur 5 Schülern besucht wurde.

2. Die Zusammenarbeit mit dem KOV (der KPD,d.Vf.) wurde stark kritisiert, weil Schüler eine starke Antipatie gegen Kommunisten hegen. Interessierte und fortschrittliche Schüler kann man aber nicht täuschen, indem man sie hinterher über die Zusammenarbeit unterrichtet, wenn sie im Aktiv arbeiten wollen. Y. nannte den KOV eine Sektierergruppe! mit völlig eigenem politischen Kurs.

3. Donnerstag (30.11.) X. oder Z. sollten mit den Neuen über die Plattform diskutieren.

Freitag (1.12.) Aktivsitzung und Referat von B. zum Fall Heer!

Samstag (9.12.) Politische Schulung des Aktivs.

4. Eine Solidaritätserklärung des KSV zum Falle Hannes Heer wurde von B. verlesen. Es handelt sich darum, daß Heer von der Uni verwiesen wurde, weil er gegen die neuen Prüfungserlasse demonstriert hatte. Am Freitag soll ein ausführliches Referat darüber gehalten werden. Am Samstag werden Solidaritätsunterschriften gesammelt.

Ein Flugblatt des KSV wird an alle Klassensprecher und interessierte Schüler weitergegeben. X. sagte abschließend, daß es sich nicht lohnt, zur Solidarität mit Hannes Heer aufzurufen, weil die Schüler diesen Vorfall zurückweisen. Sie interessieren sich nicht einmal für ihre eigenen Probleme."
=Aktiv gegen den Abbau demokratischer Rechte Leibniz-Gymnasium-N.N.:Protokoll der Aktivsitzung vom 27.11.1972,o.O. (Dortmund) o.J. (1972)

30.11.1972:  Im Aktiv gegen den Abbau demokratischer Rechte Leibniz-Gymnasium Dortmund soll eines der älteren Mitglieder mit den Neuen diskutieren.
=Aktiv gegen den Abbau demokratischer Rechte Leibniz-Gymnasium:Protokoll der Aktivsitzung vom 27.11.1972,o.O. (Dortmund) o.J. (1972)

Dezember 1972:  Am Leibniz-Gymnasium Dortmund wird, vermutlich von Schülerseite, folgender Hausordnungsentwurf (vgl. 13.1.1971, 20.1.1973) vorgelegt:"
1.) GRUNDSÄTZE

a) Die Hausordnung soll im Einklang mit den SMV-Erlassen dazu dienen, das Zusammenleben im Sinne einer Schule in einem demokratischen Gemeinwesen zu gestalten.

b) Deshalb sollen die Rechte und Pflichten eines Erwachsenen, die für das Verhältnis des Lehrers zum Oberstufenschüler und umgekehrt bestimmend sind, in einer dem jeweiligen Alter entsprechenden Weise für alle Schüler gelten.

Die Erreichung eines partnerschaftlichen Verhaltens zwischen Schulleiter, Lehrern und Schülern erfordert von allen Seiten angemessene Umgangsformen.

c) Die durch die Hausordnung gewährleisteten Freiheiten finden ihre Grenzen in der gegenseitig zu übenden Toleranz, in der Achtung vor dem Eigentum des anderen und der Schule sowie in den versicherungsrechtlich bedingten Einschränkungen.

2.) ZEIT UND UNTERRICHTSEINTEILUNG:

Der Unterricht der ersten Stunde beginnt mit dem zweiten Gongzeichen:
1. Stunde: 7 Uhr 45 bis 8 Uhr 30
2. Stunde: 8 Uhr 35 bis 9 Uhr 20
3. Stunde: 9 Uhr 40 bis 10 Uhr 25
4. Stunde: 10 Uhr 30 bis 11 Uhr 15
5. Stunde: 11 Uhr 30 bis 12 Uhr 15
6. Stunde: 12 Uhr 20 bis 13 Uhr.

3.) ALLGEMEINES VERHALTEN IN DER SCHULE:

Einlaß in das Erdgeschoß ist morgens ab 7 Uhr 20. Ab 7 Uhr 20 bleiben beide Eingänge bis zum Schulschluß geöffnet. Die Schlüsselausgabe erfolgt ab 7 Uhr 35.

Alle Schüler dürfen sich in den großen Pausen auf dem nördlichen Hof sowie in den Gängen des Erd- und Untergeschosses aufhalten.

Die Klassenräume werden in den großen Pausen abgeschlossen. Die Schüler der Oberstufe dürfen in den großen Pausen und in den Freistunden das Schulgelände verlassen (Min.Erl. vom 29.7.1968/20.1.1969).

4.) RAUCHEN:

Schüler ab 16 Jahren dürfen nur auf dem Innenhof rauchen. Im Schulgebäude darf nicht geraucht werden.

5.) SAUBERKEIT:

Abfälle sind in die dafür angebrachten Papierkörbe und in die Mülltonnen zu werfen. Nach Unterrichtsschluß sollen die Stühle hochgestellt werden. In den Toiletten ist peinlich auf Sauberkeit zu achten! Jeder ist für die Ordnung und Sauberkeit im Haus mitverantwortlich.

6.) SACHBESCHÄDIGUNGEN:

Für mutwillige Beschädigung an den Einrichtungsgegenständen der Schule sowie am Eigentum der Mitschüler haften die Eltern.

7.) KLASSENÄMTER:

a) Klassensprecher siehe SMV-Erlaß (und dessen Erläuterung)

b) Der Klassenbuchführer sorgt für die Vollständigkeit der Eintragungen im Klassenbuch. Er holt es vor Beginn des Unterrichts im Sekretariat ab und bringt es nach Schluß des Unterrichts dorthin zurück.

c) Der Schlüsseldienst wird im Einvernehmen zwischen der Klasse und dem Klassenlehrer geregelt.

d) Der Klassenordnungsdienst wechselt wöchentlich. Er ist für Sauberkeit im Klassenraum (Tafelreinigung, Lüftung usw.) verantwortlich.

8.) BEURLAUBUNGEN, ENTSCHULDIGUNGEN, SPRECHZEITEN:

a) Beurlaubungen können auf schriftlichen Antrag der Erziehungsberechtigten genehmigt werden. Der Antrag ist stets dem Klassenlehrer einzureichen. Der Klassenlehrer kann Urlaub bis zu drei Tagen, die Schulleitung bis zu 14 Tagen erteilen; für Beurlaubungen unmittelbar vor Beginn der Ferien oder im Anschluß daran gelten besondere ministerielle Verfügungen.

b) Im Krankheitsfalle ist bis spätestens zum dritten Tage eine von den Erziehungsberechtigten ausgestellte Benachrichtigung dem Klassenlehrer zu übermitteln. Telefonische Entschuldigungen gelten nur als vorläufige Benachrichtigung.

c) Vorsprachen bei Lehrkräften können in festgelegten Sprechstunden sowie am Eltern- oder Schülersprechtag erfolgen. Darüberhinaus können dringende Anliegen während der Pausen vorgetragen werden.

Vorsprachen während des Unterrichts sind ausgeschlossen. Die Sprechstunden der Schulleitung und der Lehrer werden gesondert mitgeteilt.

9. INFORMATION:

Es besteht Freiheit für Werbung und Information aller an der Schule bestehenden Schülerorganisationen im Rahmen der geltenden Bestimmungen.

10.) BESTRAFUNGEN:

Verstöße gegen die Hausordnung können bestraft werden (siehe Schulstrafen).

Vor jeder Bestrafung soll ein Gespräch zwischen dem betroffenen Schüler, dem Klassenleiter und dem Klassensprecher der entsprechenden Klasse vorausgehen.

Bei erheblichen Meinungsverschiedenheiten über die Auslegung und bei Berufungen gegen Bestrafungen kann der Hausordnungsausschuß angerufen werden. Dieser setzt sich zusammen aus 4 Schülern, 2 Lehrern, dem Bestraften, dem Bestrafenden.

Dieser Hausordnung sollen der SMV-Erlaß, dessen Erläuterung, die Schulstrafenverfügung (Münster), die Versetzungsordnung beigefügt werden."
=Leibniz-Gymnasium:Hausordnungsentwurf,o.O. (Dortmund) Dez. 1972

01.12.1972:  Das Aktiv gegen den Abbau demokratischer Rechte Leibniz-Gymnasium Dortmund will eine Sitzung durchführen, auf der u.a. ein Referat über den Fall Hannes Heer gehalten werden soll.
=Aktiv gegen den Abbau demokratischer Rechte Leibniz-Gymnasium:Protokoll der Aktivsitzung vom 27.11.1972,o.O. (Dortmund) o.J. (1972)

05.12.1972:  In Dortmund führt das Aktiv gegen den Abbau demokratischer Rechte am Leibniz-Gymnasium eine weitere Sitzung (vgl. 27.11.1972, 9.12.1972) mit vier Teilnehmern durch:"
1. Programm des Aktivs
2. Untersuchung von Schülern und Lehrern des L. G. auf politische Ansicht
3. Verlauf der Solidaritätskampagne für Hannes Heer am L. G.
4. Verbindung des KOV (der KPD,d.Vf.) zum Aktiv
5. Starke Abwesenheit
6. Organisationsfrage
7. Arbeitsaufträge
8. Verschiedenes
9. Beschlüsse außerhalb der Tagesordnung
10. Ungeklärtes

ZU PUNKT 1:

Ein Programm des Aktivs wird demnächst noch besprochen.

ZU PUNKT 2:

Jeder soll dem Aktiv mitteilen, wie er die Lehrer und Schüler seiner Klasse politisch einschätzt. Außerdem sollten Besucher des Schülerrates auf ihre politische Ansicht und auf ihre Stufe untersucht werden.

ZU PUNKT 3:

Die Kampagne für Hannes Heer am L. G. war ein Fehlschlag.

ZU PUNKT 4:

Der KOV hat keine Verbindung zu den Aktivs. Er regte diese lediglich an und kann den Aktivs nur Vorschläge machen.

ZU PUNKT 5:

Die starke Abwesenheit hat mehrere Gründe:

1. X.'s Abwesenheit.

2. Beeinflussung gegen das Aktiv durch Lehrer und Eltern sowie durch Dritte (Jusos (der SPD,d.Vf.), Judos (der FDP,d.Vf.), Junge Union (JU der CDU,d.Vf.), MSB (der DKP,d.Vf.) etc.).

3. Einzelne werden am Verlassen des Elternhauses, um an unseren Diskussionen teilzunehmen, gehindert bzw. es wird einzelnen verboten im Aktiv mitzuarbeiten.

ZU PUNKT 6:

Die Organisationsfrage wurde zurückgestellt.

ZU PUNKT 7:

C. geht zu Y. und fragt nach einem Protokoll (erledigt). C. geht zu A. und fragt nach seiner Abwesenheit (A. besucht ein Seminar).

ZU PUNKT 8:

a. Der Vorstand der Landes-SMV besteht zur Zeit nur aus Vorständen von DKP, Jusos, SDAJ etc.

b. Die Resolutionsbewegung hat trotz mehr als 2 000 Unterschriften ihre Ziele - Einstellung des SMV-Press-Verbots sowie volle Auszahlung der SMV-Gelder - nicht erreicht, dafür jedoch fortschrittliche Schüler mobilisiert.

c. Die Aktivs haben sich koordiniert und somit eine Massenarbeit sowie die Vorbereitung einer Schülerbewegung in Gang gesetzt.

d. Der Aktivleiter des Humboldt-Gymnasiums nimmt an einer unserer nächsten Aktivsitzungen teil.

e. Am Geschwister-Scholl Gymnasium haben sich 30 - 50 Schüler mit Hannes Heer durch ihre Unterschrift solidarisiert.

ZU PUNKT 9:

Die SMV-Rechte (Verfügungsstunden, Schülerratssitzungen) sollten für unsere weitere Arbeit voll ausgenutzt werden. Bei Schülersprecherwahlen sollte jeder Kandidat ein Programm vorlegen. Schüler sollten über die neuesten politischen Ereignisse angesprochen werden.

ZU PUNKT 10:

Ob das Programm auf Grundlage der Schulung des KOV oder der SDAJ ausgearbeitet wird, ist noch nicht klar."
=Aktiv gegen den Abbau demokratischer Rechte Leibniz-Gymnasium-X.:Protokoll der Sitzung vom 5.12.1972,o.O. (Dortmund) o.J. (1972)

09.12.1972:  Das Aktiv gegen den Abbau demokratischer Rechte Leibniz-Gymnasium Dortmund (vgl. 5.12.1972, 20.1.1973) will eine politische Schulung durchführen.
=Aktiv gegen den Abbau demokratischer Rechte Leibniz-Gymnasium:Protokoll der Aktivsitzung vom 27.11.1972,o.O. (Dortmund) o.J. (1972)

11.01.1973:  Vermutlich die KOV-Sympathisantengruppe will heute vor den Dortmunder Schulen Käthe Kollwitz-Gymnasium, Stadtgymnasium und Leibnizgymnasium, wo auch das Aktiv mithelfen soll, Flugblätter des Nationalen Vietnamkomitees (NVK) der KPD verteilen.
=N.N.:Protokoll der Sitzung vom 7.1.1973,Dortmund o.J. (Jan. 1973),S.2

20.01.1973:  Das Aktiv gegen den Abbau demokratischer Rechte am Leibniz Gymnasium Dortmund führt heute eine weitere Sitzung (vgl. 9.12.1972) durch, zu der uns das folgende Papier als Schreibmaschinendurchschlag vorlag:"
ZUR HAUSORDNUNG (ENTWURF V. DEZ. 72)
(Bez.: Aktivsitzung vom 20.1.1973)

ZU 1.A: eine fortschrittliche SV wird niemals einer Hausordnung (HO) zustimmen, 'im Einklang mit den SMV-Erlassen', da diese ihrem Wesen nach reaktionär sind und der politischen Disziplinierung dienen. Wir als SV können uns - indem wir selbst diesen Entwurf einbringen - (auch in der HO!) nicht auf diese reaktionären Gesetze festnageln lassen. Wir leben nicht in einem 'demokratischen Gemeinwesen', sondern in der kapitalistischen Klassengesellschaft. Die Klassennatur des westdeutschen kapitalistischen Staates schlägt sich auch im Feld der Schule nieder. Demnach kann auch die Schule nie zu einem 'demokratischen Gemeinwesen' werden, sondern ist und bleibt eben eine Klassenschule mit deren spezifischen Auswirkungen. Die Zielsetzung der HO in 1.a ist daher ihrem Inhalt nach falsch und dient nur dazu, (Mitbestimmungs-) Illusionen zu schüren.

Daß die HO 'das Zusammenleben im Sinne einer Schule in einem demokratischen Gemeinwesen' 'gestalten' solle, ist daher absurd und abzulehnen.

ZU 1.B: (erster Satz) Die Aussage, daß 'Rechte und Pflichten eines Erwachsenen... für das Verhältnis des Lehrers zum Oberstufenschüler und umgekehrt bestimmend sind' (gelten!), ist ihrem Inhalt nach falsch; denn Lehrer und Oberstufenschüler treten sich in einer Klassenschule nie als gleichberechtigte 'Erwachsene' mit gleichen 'Rechten und Pflichten' gegenüber.

Indem den Mittel- und Unterstufenschülern die 'umgekehrt' bestimmenden 'Rechte und Pflichten' nur noch 'dem jeweiligen Alter entsprechend' zuerkannt werden, wird Spaltung der gesamten Masse der Schülerschaft betrieben. Indem die Schülermasse in Privilegierte und Unterprivilegierte geteilt und gespalten wird, wird sie geschwächt.

Wir fordern ersatzlose Streichung dieses reaktionären Satzes.

(zweiter Satz) 'Partnerschaftliches Verhalten' zwischen Lehrern, Schülern und Eltern ist in einer Klassenschule absurd. Der Lehrer fungiert hier generell als 'Agent der Bourgeoisie' (Ausnahmen!), denn die Bourgeoisie zwingt ihn mit geeigneten Maßnahmen in diese Position (Hamburger Erlasse (BV,d.Vf.), Ausbildung etc.). Partnerschaftliches Verhalten heißt in einer Klassenschule der Bourgeoisie nichts anderes als Partnerschaft zur oder mit der Bourgeoisie. Wenn wir als SV uns im Rahmen des absurden 'partnerschaftlichen Verhaltens' auch noch auf 'angemessene Umgangsformen' festnageln lassen, kann letztendlich alles als 'nicht partnerschaftlich' oder als 'unangemessene Umgangsformen' abgewürgt werden!

Dieser reaktionäre Satz ist ebenfalls ersatzlos zu streichen!

ZU 1.C: in diesem HO-Entwurf sind uns keine 'Freiheiten' 'gewährleistet', sondern höchstens einige minimale (formale) Rechte. Zwischen einzelnen Formalrechten und 'Freiheiten' gilt es aber zu unterscheiden! Lassen wir uns auf den schwammigen Gummi-Begriff 'Toleranz' festnageln, so kann jede Aktion, Veranstaltung, Ausstellung etc. als 'intolerant' verboten werden, ebene weil sie 'intolerant' ist und nicht der HO entspricht. (Den Begriff 'Toleranz' definiert bei uns immer der Stärkere!)

Zwischen Achtung vorm Eigentum der Schule und dem des Mitschülers ist ebenfalls zu unterscheiden. Achtung vor dem Eigentum des Mitschülers ist selbstverständlich. 'Achtung vor dem Eigentum der Schule' kann aber auch so ausgelegt werden, daß bestimmte Veranstaltungen, Aktionen etc. in der Schule nicht zu vereinbaren seien mit der 'Achtung', die man dem Eigentum der Schule, also auch der Schule selbst schuldig sei.

Beschränkungen durch 'versicherungsrechtlich bedingte' Regelungen stimmen wir erst zu, wenn uns diese Regelungen schriftlich vorliegen. Es gilt dann immer noch zu überlegen, ob einzelne versicherungsrechtliche Dinge (im Sinne von mehr Rechten) nicht besser geregelt werden können, wir also zuvor auf einer Änderung der versicherungsrechtlichen Regelungen bestehen.

Allgemein ist zu den 'Grundsätzen' (Präambel) zu sagen:

Sie erfüllen sicherlich nicht nur die Funktion allgemeinen Geschwätzes, was 'nun mal dazugehört'. Sondern sie dienen ganz unmittelbar zur (politischen) Gängelung der Schüler. Deshalb fordern wir ersatzlose Streichung der 'Grundsätze' (höchstens ein zur HO einleitender Satz). Wir fordern ebenfalls Vorlage SÄMTLICHER versicherungsrechtlicher Regelungen, bevor die HO in der GK (Gesamtkonferenz,d.Vf.) überhaupt zur Sprache kommt!

ZU 2: bleibt so stehen.

ZU 3: Überschrift ändern, alle Schüler dürfen sich in den großen UND KLEINEN Pausen auf dem nördlichen Hof, DEM INNENHOF sowie in den Gängen des Erd- und Untergeschosses aufhalten. Es ist nicht einzusehen, warum Unter- und Mittelstufenschülern die Erlaubnis zum Innenhof verweigert wird. Daß diese die generelle Erlaubnis zum Betreten des Innenhofs bekommen, ist für uns wichtig, z.B. für Aktionen, Reden, Ausstellungen etc. Die letzten 4 Zeilen unter 3 klammern wir vorerst aus.

ZU 4: Es ist nicht einzusehen, warum nicht auch im Pausenaufenthaltsraum und im SMV-Raum geraucht werden darf. Dies fordern wir. Außerdem fordern wir Ausstattung des Pausenaufenthaltsraums aus schulischen Mitteln. Außerdem unter 4 den klaren Hinweis, daß auch Lehrern das Rauchen nur dort bzw. im Lehrerzimmer gestattet ist.

ZU 5: Der letzte Satz ist zu streichen, da er die Methode legalisiert, bei Verschmutzung des Hofes z.B. 'unliebsame' Schüler zum Abfallauflesen während einer oder mehrerer Pausen zu zwingen.

ZU 6: nur unter der Bedingungen, daß SMV und Lehrerschaft eine gemeinsame Erklärung durchbringen, die eindeutig die Ursachen der Aggression feststellt und entsprechende Strafen festsetzt. Dies auch, um den Schülern klarzumachen, daß man die Wut nicht am Mobiliar auslassen muß, sondern, indem die Ursachen aufgezeigt werden, man diese Wut in politische Energie umwandeln muß."
=N.N.(Aktiv gegen den Abbau demokratischer Rechte Leibniz-Gymnasium):Zur Hausordnung (Entwurf v. Dez. 72),o.O. (Dortmund) o.J.

25.01.1973:  Am Dortmunder Leibniz-Gymnasium findet eine Schülerratssitzung statt. Die Tagesordnung soll lauten:
1. Diskussion des Hausordnungsentwurfes (vgl. Dez. 1972)
2. Verschiedenes."

Laut dem später gebildeten HOK wird fast einstimmig beschlossen, die Gründung eines Hausordnungskomitees (HOK) zu unterstützen:"
WIE KAM ES DAZU?

Schon vorher hatten einige Schüler einen neuen ENTWURF EINER HAUSORDNUNG ausgearbeitet. Auf dieser SRS sollte nun die endgültige Fassung dieses 'Entwurfs' offiziell beschlossen werden. Dann sollte der Gesamtkonferenz vorgeschlagen werden, diesen 'SCHÜLER-ENTWURF' als NEUE HAUSORDNUNG zu übernehmen ('Gesamtkonferenz': besteht aus allen Lehrern und 5 Schülervertretern unserer Schule).

Einige Mitglieder des AKTIVS (Schülergruppe an unserer Schule) stellten in der Diskussion um diesen 'SCHÜLER-ENTWURF' jedoch klar heraus, daß er so nicht den Interessen der Schüler entsprach. Sie konnten auch die große Mehrheit des Schülerrats von der Richtigkeit ihrer Einschätzung überzeugen."

Das Aktiv bereitete sich am 20.1.1973 auf die Diskussion vor.
=Hausordnungskomitee des Leibnizgymnasiums:Information,Dortmund o.J. (Feb. 1973);
Wroblewski:Einladung,o.O. (Dortmund) o.J. (Jan. 1973)


23.02.1973:  Am Leibniz-Gymnasium findet, laut einer uns vorliegenden Anwesenheitsliste heute eine Schülerratssitzung statt.
Während auf dieser Liste 33 Namen vertreten sind (wovon allerdings zwei lediglich Vertreter des Hausordnungskomitees (HOK) und keine Klassensprecher bzw. Vertreter sind und ein weiterer von diesen ebenfalls als HOK-Mitglied zeichnet), unterzeichneten fünf Personen (davon zwei HOK-Mitglieder) den Text "Hiermit solidarisieren wir uns mit den Forderungen des Hausordnungskomitees" und sechs erklärten, "Wir erklären uns solidarisch mit dem Hausordnungskomitee und wollen es unterstützen".
=Leibniz-Gymnasium Dortmund-Schülerrat:Anwesenheitsliste der Sitzung vom 23.2.1973,o.O. (Dortmund) o.J. (1973);
Leibniz-Gymnasium Dortmund-Schülerrat:Solidaritätserklärungen mit HOK,o.O. (Dortmund) o.J. (23.2.1973)


26.02.1973:  Vermutlich heute wird am Dortmunder Leibniz-Gymnasium das Flugblatt des Hausordnungskomitees (HOK), "Information" verteilt, in dem u.a von der Bildung des HOK berichtet wird (vgl. 25.1.1973) und es weiter heißt:"
Das HOK nahm dann die Arbeit auf, um für die berechtigten Forderungen der Schüler einzutreten. Es wurden PLAKATE AUFGEHÄNGT, die zu einer ersten Versammlung aufriefen.

Der Wortlaut dieser Plakate rief jedoch bei vielen Schülern (und Lehrern) einen falschen Eindruck hervor.

Deshalb müssen wir hier noch einmal ganz klar und deutlich feststellen:
- WIR WOLLEN NICHT DEN 'SCHÜLER-ENTWURF' BEKÄMPFEN, DA DIESER SOWIESO AUF DER SRS SCHON ABGELEHNT WORDEN IST,

- ES GEHT UNS NICHT NUR UM 'PLÄNE EINIGER LEHRER' (PLAKATTEXT), DIE JETZIGE HAUSORDNUNG NOCH REAKTIONÄRER ZU MACHEN - DIESE IST SCHON REAKTIONÄR GENUG!!

- WIR WOLLEN AN UNSERER SCHULE LEDIGLICH EINIGE GANZ WICHTIGE UND NOTWENDIGE - EIGENTLICH SELBSTVERSTÄNDLICHE! - RECHTE DER SCHÜLER GEWAHRT WISSEN!!

- DAZU IST ES NOTWENDIG, DIE JETZT BESTEHENDE HO ZU BEKÄMPFEN, DA SIE UNS DIESE RECHTE NICHT GEWÄHRT!!

WAS HABEN WIR NUN ZU KRITISIEREN UND WELCHE FORDERUNGEN STELLEN WIR AUF?

In unserer Kritik und unseren Forderungen knüpfen wir unmittelbar an die SRS vom 25.1. an. dort wurde über den 'SCHÜLER-ENTWURF' diskutiert; DA DIESER ABER FAST GLEICHLAUTEND IST MIT DER JETZT NOCH GÜLTIGEN HAUSORDNUNG, GELTEN DIE ERGEBNISSE DER SCHÜLERRATSSITZUNG PRAKTISCH AUCH FÜR DIE JETZIGE HO.

GRUNDSÄTZE:

IN DEN 'GRUNDSÄTZEN' DER JETZIGEN HAUSORDNUNG wird praktisch gesagt, daß sich Schüler und Lehrer als gleichberechtigte 'Erwachsene' gegenüberstehen sollen.
Jeder Schüler - besonders die jüngeren! - weiß aus eigener Erfahrung, daß das keineswegs der Fall ist!!

Von dieser falschen Aussage her wird in den 'Grundsätzen' dann auch noch 'partnerschaftliches Verhalten', 'angemessene Umgangsformen' (!) und 'gegenseitig zu übende Toleranz' (!) gefordert.

Angesichts der ungleichen Stellung von Schülern und Lehrern ist das doch glatter Hohn!!

Wer setzt denn hier fest, was 'partnerschaftlich' und was nicht 'partnerschaftlich' ist usw.?

Deshalb können wir unsere Schule auch keineswegs als 'demokratisches Gemeinwesen' bezeichnen!

Unsere Forderung lautet daher:

ERSATZLOSE STREICHUNG DER REAKTIONÄREN GRUNDSÄTZE!!

INNENHOF
Unter- und Mittelstufenschülern ist das Betreten des Innenhofs verboten. Warum eigentlich? Warum sollen nicht ALLE SCHÜLER DIE GLEICHEN RECHTE HABEN?

Es ist nicht einzusehen, daß die Schülerschaft in zwei Lager gespalten wird. Wir sind für die Einheit der Schülerschaft und GEGEN JEDE SPALTEREI durch unterschiedliche Rechte für die einzelnen Stufen! Gerade die Unter- und Mittelstufenschüler sollten hier endlich mal auf den Plan treten und aktiv ihre rechtmäßigen Interessen durchsetzen!

Unsere Forderung:

ALLE SCHÜLER AUF DEN INNENHOF!

INFORMATION
Die Plakate des 'AKTIVS' zur ersten Versammlung wurden von einigen Lehrern abgerissen!! Hier wurde uns mal wieder deutlich vor Augen geführt, was 'Freiheit für Werbung und Information... IM RAHMEN DER GELTENDEN BESTIMMUNGEN'(!) in Wirklichkeit bedeutet!!

Dem halten wir entgegen, daß die Durchsetzung folgender Forderungen unabdingbare Voraussetzung für eine funktionierende, wirklich fortschrittliche Schülervertretung ist:
- Freies und unzensiertes Aufhängen von Plakaten am oberen und unteren Schwarzen Brett!!
- Freies und unzensiertes Verteilen von Flugblättern, Verkaufen von Zeitungen und Aufstellen von Stelltafeln in der Schule!!
- Freie Nutzungsmöglichkeiten von Räumen in der Schule für alle Schülergruppen!

Diese Einzelforderungen fassen wir zusammen unter den PAROLEN:

FREIHEIT DER INFORMATION FÜR FORTSCHRITTLICHE SCHÜLERGRUPPEN!

FÜR EINE FORTSCHRITTLICHE SCHÜLERVERTRETGUNG!

WIR SIND AUCH DER MEINUNG, DASS SO EINE SACHE WIE DAS THEMA 'HAUSORDNUNG' NICHT NUR VOM SCHÜLERRAT EINFACH SO ABGESTIMMT WERDEN SOLLTE. EINE SO WICHTIGE SACHE GEHT ALLE AN!!

AUCH FÜR DIE EINZELNEN FORDERUNGEN MUSS JEDER SCHÜLER EINTRETEN!!

ALLE SCHÜLER MÜSSEN HIERÜBER GEMEINSAM DISKUTIEREN!

'DISKUTIERT IN DEN VERFÜGUNGSSTUNDEN ÜBER DIE HAUSORDNUNG'!!

WIR HABEN NOCH FÜR DIESES HALBJAHR EINE ZWEISTÜNDIGE VOLLVERSAMMLUNG durchgesetzt (vom Chef genehmigt!).

Wir laden alle Schüler ein, zum 'Teach-in' des HOK zu kommen, wo über die ganze Sache beraten werden soll. Es sind bestimmt noch Fragen offen; wir werden sie dort beantworten!!

Kommt alle zum 'Teach-in' des HOK am Mittwoch, den 28.2.1973 um 15 Uhr 30 ins Henßler-Haus (FHH,d.Vf.)."
Für das Flugblatt ist Hans Jürgen Ermisch, 46 Dortmund, Plauenstraße 29 presserechtlich verantwortlich.
=Hausordnungskomitee des Leibnizgymnasiums:Information,Dortmund o.J. (Feb. 1973)

28.02.1973:  Am Leibniz-Gymnasium Dortmund rief das Hausordnungskomitee (HOK - vgl. 6.2.1973) in das Fritz-Henßler-Haus (FHH) zum 'Teach-in' um 15 Uhr 30 zur Hausordnung des Leibniz-Gymnasiums.
=Hausordnungskomitee des Leibnizgymnasiums:Information,Dortmund o.J. (Feb. 1973)


08.03.1973:  Am Leibniz-Gymnasium Dortmund findet eine Hausordnungskomitee (HOK) Sitzung statt. Im Protokoll heißt es:"
1. Vollversammlung 23.3. (30.3).
2. Schülerratssitzung (14.3.)
3. Was machen wir dazwischen?
4. Bezirks-SMV-Resolution.
5. Umorganisierung des HOK.

1. Vollversammlung
a) Organisation:
Da wir die Schülervollversammlung als bestes Informationsmittel und höchstes Organ der Schülerschaft verstehen, beschlossen wir, zur Bekanntmachung bzw. Agitation unserer Forderungen zur HO, am 23.3. (Ersatztermin 30.3.) eine Vollversammlung einzuberufen, die in der großen Turnhalle stattfinden soll. X und Y sollen diesbezüglich am Donnerstag dem Direktor einen schriftlichen Antrag vorlegen, der jedoch vorher vom Schülerrat genehmigt werden muß. Z, A und B fertigen eine Skizze der Turnhalle an. C kümmert sich um Steckdosen und Kabel, und B will Mikrofone und Verstärker besorgen. D wird dafür sorgen, daß die kleine Halle abgeschlossen und die Umkleideräume geöffnet werden. E und F werden an jedem Eingang der Halle die Mitglieder der SVV (Schüler-Vollversammlung,d.Vf.) zählen. G wird H (Bezirksschülersprecher) eine Solidaritätsresolution zu unseren Forderungen zur Unterschrift vorlegen.

b) Inhalt der Vollversammlung.
D und A schlugen vor, der Vollversammlung einen neuen, fertig ausgearbeiteten HO-Entwurf vorzulegen. G und Y jedoch meinten, daß wir unsere drei Forderungen in eine HO eingebaut wissen wollen, und deshalb auf diesen drei Forderungen beharren werden, um den Schülern die Illusion zu nehmen, daß eine fortschrittliche HO schon gleich eine fortschrittliche Schule mache. Der letzte Vorschlag wurde von allen angenommen.

Der Ablauf der Vollversammlung wurde folgendermaßen festgelegt:
1.) 10 Min. Begrüßung, Tagesordnung, für Ruhe sorgen (D);
2.) 05 Min. Einführung, Verlesung der BSMV-Resolution (X);
3.) 15 Min. Referat über die Streichung der Präambel (Y);
4.) 25 Min. Referat über Innenhof (Z);
(Vortrag 5 Min., Diskussion und Abstimmung 10 Min.)
5.) 25 Min. Referat über Innenhof (G)
(10 Min. Vortrag, Diskussion und Abstimmung 15 Min.);
6. 10 Min. Antrag auf Gesamtkonferenz, Sonstiges, 90 Min. Als Diskussionsleiter wurde X gewählt.

2. Schülerratssitzung:
Thema der nächsten Schülerratssitzung (14.3) soll sein die 'Organisation der Vollversammlung'.
Tagesordnungspunkte:
a.) Y liest den Antrag auf Vollversammlung vor, der später dem Direktor vorgelegt werden soll.
b.) Wahl eines Vierer-Gremiums, welches als Delegation (mit D) des Schülerrates zur Gesamtkonferenz geht, und als Organisator und Leiter der Vollversammlung vom Schülerrat gewählt werden soll. Mitglieder: G, X, Z, Y.
c.) Verlesung der Tagesordnung für die Vollversammlung. Schilderung unserer Vorstellungen des zeitlichen Ablaufs.
d.) Y stellt den Antrag, dem HOK die generelle Vollmacht für Agitation und Organisation der Vollversammlung zu übergeben.
e.) X nennt den nächsten Termin des HOK.

3. Was machen wir dazwischen?
Wir beschlossen, unseren früheren Plan einer Unterschriftenaktion für das HOK und seine Forderungen, nicht durchzuführen, sondern uns diese als 'nächsten Schritt' vorzubehalten, da wir vorerst die Stimmen der Vollversammlung als Druckmittel in der Hand haben werden. Die Verbalagitation soll natürlich weitergeführt werden.

4. BSMV-Resolution siehe 1. a).

5. Umorganisierung des HOK.
G stellte fest, daß das HOK nun, da es schon eine beachtliche Mitgliederzahl hat, nicht länger als 'lose Gruppe' bestehen dürfe, sondern sich verstärkt um eine Verankerung in den Schülermassen kümmern, die Gruppenbildung in den Klassen anstreben müsse. I will diesbezüglich eine Statistik über die HOK-Mitglieder in den verschiedenen Klassen anfertigen. Jedes HOK-Mitglied soll bis zum nächsten Termin seine Klasse schriftlich analysieren (Bewußtseinsstruktur, 3-Teilung, Lehrer-Schüler-Verhältnis usw.).

6. Zum festen Termin der HOK-Sitzungen wurde der Freitag jeder Woche (15 Uhr) gewählt.

7.
Von E wurden einige Tips für die bevorstehende Verfügungsstunde seiner Klasse gegeben."
=Hausordnungskomitee Leibnizgymnasium:Protokoll der Sitzung vom 8.3.1973,Dortmund o.J. (1973)

14.03.1973:  Am Leibnizgymnasium Dortmund findet eine Schülerratssitzung statt, die vom Hausordnungskomitee (HOK - vgl. 8.3.1973) vorbereitet wurde. Berichtet wird darüber u.a. durch das Aktiv gegen den Abbau demokratischer Rechte am Leibniz-Gymnasium (vgl. 20.3.1973).
=Hausordnungskomitee Leibnizgymnasium:Protokoll der Sitzung vom 8.3.1973, Dortmund o.J. (1973);
Aktiv Leibniz-Gymnasium:Aktiv-Information,Dortmund o.J. (März 1973),S.1


20.03.1973:  In Dortmund gibt das Aktiv gegen den Abbau demokratischer Rechte am Leibniz-Gymnasium frühestens heute eine 'Aktiv-Information' mit zwei Seiten DIN A 4 heraus:"
MITSCHÜLER!

Es war von Anfang an klar: Wenn wir wirklich durchsetzen wollten -
a. - DIE STREICHUNG DER REAKTIONÄREN PASSAGEN IN DER HAUSORDNUNG,
b. - DASS ALLE SCHÜLER AUF DEN INNENHOF KÖNNEN (UND NICHT NUR DIE OBERSTUFE!),
c. - DAS RECHT AUF ECHTE FREIHEIT DER INFORMATION,
dann mußte das auf einer SchülerVOLLversammlung (SVV) besprochen werden! (siehe auch letztes Flugblatt des Hausordnungskomitees (HOK - vgl. 26.2.1973, d.Vf.)

Auf eine Anfrage des Schülersprechers Wroblewski vor ca. drei Wochen stimmte der Direktor einer SVV noch ausdrücklich zu. Aber knapp zwei Wochen später, als der Schülersprecher sie endgültig für den 23.3. beantragen wollte, sollte es auf einmal nur noch eine TEILVERSAMMLUNG sein!!

Als 'Begründung' schob der Direktor die Feuerversicherung der Turnhalle vor: höchstens 200 Schüler sollten über ihre Interessen beraten dürfen!!

Außerdem lehnte er den 23.3. als Termin überhaupt ab, weil sowohl er als auch Herr Niggemann an dem Tag nicht da seien (!!).

Am Ende drohte er sogar damit, nur lächerliche 100 Schüler zur Teilversammlung zuzulassen! (so jedenfalls der Verbindungslehrer Othmer auf der letzten Schülerratssitzung am 14.3.)

ES IST KLAR:

SOLCHE MANÖVER KANN SICH DIE SCHÜLERSCHAFT NICHT BIETEN LASSEN!!

So wurde auch im Schülerrat am 14.3. diese Taktiererei der Schulbürokratie aufs Schärfste verurteilt.

Die Schülervertreter beschlossen daher, sich durch diese Schachzüge der Schulbürokratie nicht ihr demokratisches Recht auf eine SVV nehmen zu lassen!

WENN DIE SVV IN DER TURNHALLE DURCH BÜROKRATISCHE VORWÄNDE ABGEWÜRGT WERDEN SOLL, SO WIRD SIE EBEN AUF DEM PAUSENHOF STATTFINDEN!!

AUF JEDEN FALL MÜSSEN WIR AUF UNSEREM RECHT AUF VOLLVERSAMMLUNGEN ALLER SCHÜLER BESTEHEN!!

Der Schülerrat wählte eine Delegation, die diese SVV für Montag, den 26.3. (5. und 6. Stunde, auf dem nördlichen Pausenhof) beim Direktor beantragen sollte.

Der ordnungsgemäße Ablauf war gesichert: Ein Vierer-Gremium war für die Organisierung und Durchführung verantwortlich, auch ein Megaphon stand zur Verständigung bereit.

Mit der viel strapazierten Formel der 'Aufsichtspflicht' lehnte der Direktor auch diesen Antrag rundweg ab. Als die Schüler ihn dann baten, ihnen die 'Begründung' seiner Ablehnung schriftlich zu geben, lehnte er mit den Worten 'Ich werde mich hüten!' auch dieses ab. Wie schon öfter änderte auch diesmal wieder seine Meinung, denn am Montag ging dann doch von ihm eine schriftliche 'Begründung' ein. Hören wir, mit was für Vorwänden uns die VV abgewürgt werden soll:
- (auf dem Pausenhof) aus akustischen Gründen unmöglich (Megaphon!!!!)
- gesundheitliche Gründe; besonders die jüngeren würden sich kalte Füße holen!
- Ablehnung der VV im Innenhof: die gärtnerischen Anlagen würden zertrampelt!

MITSCHÜLER! Von Anfang an haben wir unterstrichen, daß es vor allem wichtig ist, das Recht auf Freiheit der Information durchzusetzen.

Am Leibniz-Gymnasium werden seit eh und je nur Teilversammlungen durchgeführt. GRUNDLEGENDSTES UND WICHTIGSTES MITTEL DER INFORMATION IST ABER DIE VV ALLER SCHÜLER!!

Denn nur da können alle Schüler erreicht werden, können alle Schüler mitsprechen und mitentscheiden!

DIE SVV wäre dann HÖCHSTES BESCHLUSSFÄHIGES ORGAN DER SCHÜLERVERTRETUNG, die Form der DIREKTESTEN DEMOKRATIE, an der JEDER einzelne Schüler AKTIV teilhaben kann.

ABER GERADE DAS VERSUCHT DIE REAKTIONÄRE SCHULBÜROKRATIE ZU UNTERDRÜCKEN, WEIL SIE MIT DEM SCHÜLERRAT ALLEIN LEICHTER FERTIGZUWERDEN GLAUBT!

DESHALB MÜSSEN WIR JETZT AUF UNSER RECHT AUF VV'S POCHEN!

DESHALB MÜSSEN WIR JETZT DIE VV AM 26.3. TROTZ DER ABLEHNUNG DURCH DEN DIREKTOR DURCHSETZEN!!

DESHALB MUSS DIE GESAMTE SCHÜLERSCHAFT DEM DIREKTOR KLARMACHEN, DASS SIE AUF IHREM RECHT AUF VOLLVERSAMMLUNGEN BESTEHT!!

Wir werden dazu von Mittwoch bis Freitag eine UNTERSCHRIFTENAKTION durchführen, die jeder demokratisch denkende Schüler unterstützen sollte. Dazu gehen UNTERSCHRIFTENLISTEN durch alle Klassen (wir legen sie in die Klassenbücher!).
BRINGT SIE BITTE JEWEILS IN DER ERSTEN GROSSEN PAUSE IN DEN SMV-RAUM!

Nur wenn der Schulleitung klar wird: nicht einige wenige 'Funktionäre', sondern alle Schüler fordern ihr Recht, NUR DANN werden wir das feste Recht auf SVV's am Leibniz-Gymnasium durchsetzen können!

NUR WENN WIR DAS RECHT AUF FREIHEIT DER INFORMATION, DAS RECHT AUF SVV'S ERKÄMPFEN, IST EINE WIRKLICH FORTSCHRITTLICHE SCHÜLERVERTRETUNG MÖGLICH!!
Über all diese Dinge muß auf der SVV gesprochen werden, und es müssen erste Schritte eingeleitet werden hin zur Durchsetzung dieser grundlegenden demokratischen Rechte, hin zu einer fortschrittlichen Schülervertretung!!

FÜR FREIHEIT DER INFORMATION!!

FÜR DAS JEDERZEITIGE RECHT AUF SCHÜLERVOLLVERSAMMLUNGEN!!

FÜR EINE FORTSCHRITTLICHE SCHÜLERVERTRETUNG!!"

Aufgerufen wird zu einer Versammlung des Aktivs (vgl. 23.3.1973).
=Aktiv Leibniz-Gymnasium:Aktiv-Information,Dortmund o.J. (März 1973)

23.03.1973:  Am Leibnizgymnasium Dortmund sollte eine Vollversammlung stattfinden, die vom Hausordnungskomitee (HOK - vgl. 8.3.1973) vorbereitet wurde, vom Direktor jedoch untersagt wurde. Eine weitere VV wurde, zumindest vom Aktiv gegen den Abbau demokratischer Rechte am Leibnizgymnasium für den 26.3.1973 geplant.
=Hausordnungskomitee Leibnizgymnasium:Protokoll der Sitzung vom 8.3.1973,Dortmund o.J. (1973);
Aktiv Leibniz-Gymnasium:Aktiv-Information,Dortmund o.J. (März 1973)


23.03.1973:  Das Aktiv gegen den Abbau demokratischer Rechte am Leibnizgymnasium Dortmund rief, vermutlich zum heutigen Freitag, auf:"
Kommt zur nächsten Versammlung des 'AKTIVS' am Donnerstag, den 23.3. um 15 Uhr 30 im Fritz-Henßler-Haus (FHH,d.Vf.) (Ecke Bornstr./Wall), Raum 213! Wir werden dort die letzten Ereignisse nochmals diskutieren, eventuelle Fragen beantworten und weitere Schritte beraten!"
=Aktiv Leibniz-Gymnasium:Aktiv-Information,Dortmund o.J. (März 1973),S.2

23.04.1973:  Vermutlich Anfang dieser Woche erscheint in Dortmund eine 'Aktiv-Information' des Aktiv gegen den Abbau demokratischer Rechte am Leibniz-Gymnasium:"
Einige werden sich vielleicht wundern, warum sie heute, am ersten Schultag* schon sofort von diesem Flugblatt 'empfangen' werden...

Doch das hat seinen guten Grund!

In den Ferien haben wir eine 'ZEITUNG' zusammengestellt, ca. 10 Seiten, wo wir UNSERE POSITION UND UNSERE ZIELE einmal grob zusammengefaßt haben. Diese Zeitung werden wir in Kürze hier zum Selbstkostenpreis verkaufen und ZUR DISKUSSION STELLEN. Dies schon mal vorweg...

Aber kommen wir noch einmal auf die letzten Ereignisse kurz vor den Ferien zurück! Für den, der es noch nicht weiß:

DIE VON UNS DURCHGEFÜHRTE UNTERSCHRIFTENSAMMLUNG FÜR DIE VOLLVERSAMMLUNG ALLER SCHULEN WAR EIN VOLLER ERFOLG!!!

- Über 400 (!) Schüler verurteilten durch ihre Unterschrift die üblen Tricks der Schulleitung, den Schülern ihr RECHT AUF EINE VOLLVERSAMMLUNG abzuwürgen!!

- Über 400 Schüler forderten DAS JEDERZEITIGE RECHT AUF SCHÜLERVOLLVERSAMMLUNGEN!!

Der Erfolg dieser Aktion ist einerseits eine Lehre für all diejenigen, die immer wieder meinten: 'Ihr erreicht ja doch nichts, die anderen Schüler sind ja viel zu schlaff!'

Der Erfolg dieser Aktion ist andererseits auch ein Schlag ins Gesicht für den Direktor und diejenigen reaktionären Lehrer, die die Vollversammlung mit allen Mitteln unterdrücken wollten!

Denn: IMMER MEHR SCHÜLER DURCHSCHAUEN DIE DURCHSICHTIGEN MANÖVER DES DIREKTORS UND DIE 'ARGUMENTE' EINIGER LEHRER. IMMER MEHR SCHÜLER ERKENNEN, WER AUF IHRER SEITE STEHT UND WER NICHT!!

Und welcher Schüler erkennt nicht die ewigen Ablehnungen der VV als billige bürokratische Vorwände, wenn er sich nur dieses letzte Manöver von Herrn Dr. Horstmann vor Augen hält?!

Noch kurz vor den Ferien hatten wir für die VV einen Raum im 'FREIZEIT-ZENTRUM-WEST' organisiert (das FZW ist 4 Minuten von unserer Schule entfernt!). Die VV dort noch vor den Ferien durchzuführen, wurde uns - 'natürlich'!! - abgelehnt!

Begründung diesmal: die Anmeldefrist sei zu kurz(!!)...

Aber auch dadurch ließen wir uns nicht mehr beirren:

Am Mittwoch vor den Ferien (vgl. S1.*.1973,d.Vf.) stellten wir dann den Antrag, die VV am Montag, dem 30. April, zu machen - unter Einhaltung der 3- Tage-Frist und aller sonstigen formaldemokratischen Spielregeln. Auch dieser Antrag wurde uns wieder abgelehnt!!

BEGRÜNDUNG...: DIESMAL KEINE!!!

Wer glaubt denn hier noch an den 'eigentlich ja guten Willen' der Schulbürokratie?!

Hier wird überdeutlich klar, was wir schon immer gesagt haben:

DIE SCHULBÜROKRATIE WILL EINE 'BRAVE' SMV - KEINE AKTIVE, WIRKLICH FORTSCHRITTLICHE SCHÜLERVERTRETUNG! DESHALB VERSUCHEN SIE AUCH, SCHON DIE KLEINSTEN ANSÄTZE DAZU IM KEIM ZU ERSTICKEN. DAS EWIGE ABLEHNEN DER VOLLVERSAMMLUNG ALLER SCHÜLER DURCH DEN DIREKTOR ENTLARVT SICH BESONDERS DEUTLICH AN DIESEM LETZTEN FALL ALS BÜROKRATISCHE TAT ZUR VERHINDERUNG DIESER VOLLVERSAMMLUNG!!

Im Kampf für die Durchsetzung unserer Forderungen und gegen die reaktionäre Schulbürokratie stehen wir auch nicht mehr allein! :

AUF DER LETZTEN VOLLVERSAMMLUNG DER BEZIRKS-SMV/DORTMUND (vgl. S2.*.1973,d.Vf.) ERKLÄRTEN SICH RUND 40 SCHÜLERVERTRETER VON DORTMUNDER GYMNASIEN UND REALSCHULEN MIT UNSEREN FORDERUNGEN SOLIDARISCH!!

Mehrere sicherten uns zu, uns nach besten Kräften zu unterstützen!! (die BSMV-Solidaritätserklärung hängt unten am schwarzen Brett...)

Darum muß der Kampf jetzt erst recht und verstärkt fortgesetzt werden! Macht Verfügungsstunden und diskutiert darüber!!

- IN JEDER KLASSE EINE VERFÜGUNGSSTUNDE - NOCH IM APRIL!!
- EINE SCHÜLERRATSSITZUNG - NOCH IM APRIL!!
- GEGEN ALLE VERSUCHE DER REAKTIONÄREN SCHULBÜROKRATIE, DEN SCHÜLERN IHRE DEMOKRATISCHEN RECHTE ZU BESCHNEIDEN!!
- FÜR DIE VOLLVERSAMMLUNG ALLER SCHÜLER - NOCH VOR DEM 11. MAI (vermutlich 1.Mai,d.Vf.)!!
- FÜR DAS JEDERZEITIGE RECHT AUF SCHÜLERVOLLVERSAMMLUNGEN!!
- FÜR FREIE POLITISCHE BETÄTIGUNG!!
- FÜR EINE FORTSCHRITTLICHE SCHÜLERVERTRETUNG!!"

Es folgt ein:"
MAI-AUFRUF!

MITSCHÜLER!

In diesem Flugblatt rufen wir Euch auch auf zur Teilnahme an einer Demonstration zum 1. Mai!

'Was haben wir Schüler mit Mai-Demonstrationen der Arbeiter zu tun?' - wird sich mancher fragen.

Wir meinen schon, daß es im Kampf der Arbeiter und dem der (Ober-)Schüler gewisse Parallelen gibt. Nur einige Beispiele:

'SMV-ERLASSE UND BETRIEBSVERFASSUNGSGESETZ (BVG)'

Durch die einen werden die Schüler politisch unterdrückt, durch das andere die Arbeiter in den Betrieben. Die SMV-Erlasse schreiben den Schülern vor, wie sie ihre 'Interessenvertretung' zu organisieren haben, daß sie keine 'außer-schulischen' (d.h. politischen!!) Themen in der SMV beraten dürfen usw. - Das BVG fesselt die Arbeiter an die 'Friedenspflicht' mit dem 'Unternehmer'. Berechtigte Streiks - wie der von Hoesch (IGM-Bereich,d.Vf.) - sind nach dem BVG illegal ('wild') usw.

'SCHÜLER UND GEWERKSCHAFTSARBEIT'

Als sich in der Landes-SMV/NRW fortschrittliche Schüler durchzusetzen begannen, wurde der Landes-SMV von der reaktionären Kultusbürokratie kurzerhand der Finanzhahn abgedreht! Als jüngst in den Gewerkschaften auch fortschrittliche Betriebsräte, Vertrauensleute, Jugendvertreter usw. aktiv wurden (siehe deren nationalen Kongreß (der RGO der KPD,d.Vf.) am 15.April in Dortmund-Mengede!), da erklärte z.B. die IGM-Führung: in Zukunft fliegt jeder dieser Leute aus der IGM heraus!

Wir kämpfen für die freie politische Betätigung in der Schule, für die Freiheit der Information - Lehrlinge tun das genauso! Uns wird die Vollversammlung verhindert! Lehrlingsversammlungen wurden z.B. bei AEG/Westberlin auch von der Gewerkschaftsführung sabotiert(!). Lehrlinge, die als fortschrittliche Jugendvertreter konsequent die Interessen ihrer Kollegen vertreten, werden rausgeschmissen... usw.!

DESHALB MEINEN WIR EBEN, DASS SICH ARBEITER UND SCHÜLER AN DIESEM 1.MAI, DER UNTER ANDEREM JA AUCH EIN INTERNATIONALER KAMPFTAG DER SOLIDARITÄT IST, GEGENSEITIG IHRE SOLIDARITÄT BEWEISEN SOLLTEN UND GEMEINSAM DEMONSTRIEREN SOLLTEN!!

Um genauer über das Thema 'SCHÜLER UND 1. MAI' diskutieren zu können, laden wir jeden ein zur '1.MAI-VERANSTALTUNG DES AKTIVS' am Freitag, 27.April, 15 Uhr im Fritz-Henßler-Haus (FHH,d.Vf.)!
KOMMT ALLE ZUR '1. Mai-VERANSTALTUNG DES AKTIVS'!"
=Aktiv gegen den Abbau demokratischer Rechte Leibniz-Gymnasium:Aktiv-Information,Dortmund o.J. (1973)

27.04.1973:  In Dortmund will das Aktiv gegen den Abbau demokratischer Rechte am Leibniz-Gymnasium heute seine Maiveranstaltung zum Thema "Schüler und 1.Mai" um 15 Uhr im Fritz-Henßler-Haus (FHH) durchführen (vgl. 23.4.1973).
=Aktiv gegen den Abbau demokratischer Rechte Leibniz-Gymnasium:Aktiv-Information,Dortmund o.J. (1973),S.2

09.05.1973:  Am Leibniz-Gymnasium Dortmund verbreitete der Schülersprecher Worblewski für heute die folgende:"
EINLADUNG

Am Mittwoch, den 9.5.1973, findet in der 6. Stunde eine Schülerratssitzung statt.

Vorgeschlagene Tagesordnung:

1) Vorbereitung der Schülerversammlung

2) Sonstiges

Zu dieser Schülerratssitzung dürfen nur gewählte Vertreter (Klassensprecher und Vertreter) entsandt werden, da anderenfalls die auf ihr gefaßten Entschlüsse ungültig sind."
=Leibniz-Gmynasium Dortmund-Schülersprecher Worblewski:Einladung (zum 9.5.1973),o.O. (Dortmund) o.J. (1973)

12.11.1973:  Vermutlich erscheint gegen Mitte dieser Woche ein Flugblatt am Dortmunder Leibniz-Gymnasium, "Mitschüler und Mitschülerinnen!".
U.a. wird ausgeführt:"
Schon oft berichteten wir über den Kampf Dortmunder Jugendlicher für ein freies und selbstverwaltetes Jugendzentrum. Was ist das nun, ein freies Jugendzentrum?
Ein Haus, in dem wir für unser Bier nicht 1 DM bezahlen müssen, wo wir nicht um 22 Uhr rausgeschmissen werden und wo wir uns frei politisch betätigen können. Und wie bekommen wir ein freies Jugendzentrum? Durch verhandeln? ... Denn als der 'Aktionskreis für ein freies Jugendzentrum' im Sommer mit der SPD-Stadtverwaltung verhandeln wollte, rief diese die Bullen vor das
Stadthaus und verriegelte ihre Türen. Daraus lernen wir: Wir müssen uns ein freies Jugendzentrum erkämpfen! Am 2.November 1973 war es dann auch soweit: Über 300 Jugendliche besetzten das Haus in der Oesterholzstraße 91. Sie nannten es Erich-Dobhardt-Haus, nach einem Jugendlichen, der von der Polizei auf der Flucht aus dem Erziehungsheim ermordet wurde. Nach 11 Tagen räumten die von der SPD-Stadtverwaltung geschickten Bullen das Haus. Doch unsere Antwort war klar: Noch am selben Abend wurde ein neues Haus in der Borsigstraße vor den Augen der Bullen besetzt! Nachdem wir auch aus diesem Haus geprügelt wurden, und Samtlebe, Köster und Co. jetzt jegliche Verhandlungen mit uns ablehnen, ist unsere Perspektive klar: Wir werden uns unser Haus nicht nehmen lassen!!
KAMPF DER JUGENDFEINDLICHEN POLITIK DER SPD-STADTVERWALTUNG!
FÜR EIN FREIES JUGENDZENTRUM, DAS ERICH-DOBHARDT-HAUS!
SOLIDARITÄT HILFT SIEGEN! KOMMT HEUTE ALLE ZUR KUNDGEBUNG - HEUTE NACH DER 1. GROSSEN PAUSE VOR DER SCHULE !!"
Verantwortlich für das Flugblatt sind Mitglieder des Aktionskreises für ein freies Jugendzentrum (AKJZ) am Leibniz-Gymnasium, KOV-Sympathisantengruppe der KPD am Leibniz-Gymnasium und die Schülerbasisgruppe der SJD - Die Falken der SPD am Leibniz-Gymnasium.
Kontaktadresse ist: Bodo Stöcklein Dortmund vom KOV.
=Aktionskreis für ein freies Jugendzentrum am LG; KOV-Sympathisantengruppe am LG; Schülerbasisgruppe der SJD - Die Falken am LG:Mitschüler und Mitschülerinnen,Dortmund o.J. (Nov. 1973)

19.11.1973:  Vermutlich in dieser Woche wird eine Solidaritätsresolution des Schülerrats (SR) des Leibniz-Gymnasiums Dortmund mit dem AKJZ und dem Jugendzentrum Erich-Dobhardt-Haus verfaßt, in der es u.a. heißt:"
Wir, die anwesenden Schülervertreter der Schüler des Leibniz-Gymnasiums, verurteilen hiermit entschieden die jugendfeindliche Politik des SPD-Stadtrats und solidarisieren uns mit dem gerechten Kampf der Dortmunder Jugendlichen für ein freies Jugendzentrum, das Erich-Dobhardt-Haus. Wir verurteilen aufs Schärfste die brutalen Einsätze der vom Stadtrat geschickten Polizei gegen die an der Demonstration am 17. November beteiligten Jugendlichen und fordern: Sofortige Zurücknahme der Anklagen gegen die an der Demonstration beteiligten Jugendlichen.

Wir solidarisieren und voll und ganz mit der Forderung des Aktionskreises: Für ein freies Jugendzentrum!

Denn wir wissen, wie es mit den Jugendheimen in Dortmund bestellt ist: Sie werden um 22 Uhr geschlossen, dazu noch an wenigstens einem Tag in der Woche. Politische Betätigung ist tabu! Wirkliche Interessensgebiete werden nicht angeboten. Gehen die Jugendlichen nicht in diese Jugendheime, so wird ihnen in den Kneipen und Kinos das Geld aus der Tasche gezogen! Deshalb fordern wir, zusammen mit den Freunden des Aktionskreises: Für ein freies Jugendzentrum in Selbstverwaltung!"
=Schülerrat des Leibniz-Gymnasiums:Resolution,Dortmund o.J. (1973)

Dezember 1973:  Der KOV der KPD berichtet vermutlich aus dem Dezember:"
LEIBNIZ-GYMN. DORTMUND: V-LEHRER OTHMER MUSS WEG!

Auch am Dortmunder Leibniz-Gymnasium kämpften wir gegen das drohende KSV-Verbot: Wir machten eine Wandzeitung, die zu einer Veranstaltung aufrief. Die wurde aber bald von der Schulleitung abgerissen. Die Wandzeitung hätte namentlich unterzeichnet werden müssen, das war die Begründung. Was es jedoch bedeuten würde, seinen 'Karl Emil' unter fortschrittliche Wandzeitungen zu setzen, wurde uns gleich anschließend veranschaulicht: Die Schulleitung griff sich einen fortschrittlichen Schüler heraus und holte ihn an einem Tag gleich dreimal zum Verhör aus dem Unterricht. Er sollte zugeben, die Wandzeitung aufgehängt zu haben. Der Schulleiter: 'Gegen einen, der Brandt angreift, muß hier etwas unternommen werden!' Als nichts aus dem Schüler herauszuquetschen war, machte der Verbindungslehrer dann noch den feinen Vorschlag, doch bei ihm zu Hause eine Schriftprobe zu nehmen.

Ein Plakat reaktionärer Schüler, in dem übel gegen das Auftreten der SV-Fraktion gehetzt wurde, wurde natürlich nicht angerührt (Überschrift: 'Schülerrat - Spielwiese des KOV?'). Was dem reaktionären Schülerklüngel nicht gefiel, war, daß unsere SV-Fraktion in der letzten Sitzung eine Solidaritätsresolution gegen das drohende KSV-Verbot und die Forderung 'Für ein freies schwarzes Brett' eingebracht hatte.

Ein Mitschüler verfaßte noch am gleichen Tag eine Richtigstellung über die Arbeit der SV-Fraktion, in der vor allem die Funktion des Verbindungslehrers in der SMV zur Sprache kam, und in der sie genau als das bezeichnet wurde, was sie ist: Abwiegelung und Bespitzelung fortschrittlicher Bewegungen unter den Schülern. Unser Verbindungslehrer zerreißt nämlich nur kommunistische Flugblätter, setzt fortschrittliche Schüler über ihre Eltern unter Druck und würgt sogenannte 'schulfremde' Themen in der SMV ab, sondern hetzt auf Schritt und Tritt gegen uns. Der Schüler unterschrieb diese Stellungnahme sogar! Trotzdem riß der VL sie sofort vom Brett herunter. Der Anschlag sei eine Beleidigung gegen ihn, das genüge zum Abreißen, sagte er zu den ca. 20 Schülern, die herumstanden und ihn empört darauf hinwiesen, daß er sogar ordnungsgemäß unterschrieben sei. Außer dem werde dieses Schreiben 'noch Folgen' haben.

Einen solchen Verbindungslehrer brauchen wir nicht! Er ist ein Büttel der Schulbürokratie!"
=Schulkampf Nr.1,Dortmund Jan. 1974,S.4

Januar 1974:  Der KOV der KPD berichtet vermutlich aus dem Januar:"
FÜR EIN FREIES JUGENDZENTRUM

Schon lange versuchten die Genossen der KOV-Sympathisantengruppe am Leibniz-Gymnasium eine breite Solidaritätsfront für ein freies Jugendzentrum in Dortmund aufzubauen. Wir berichteten auf Wandzeitungen und in Flugblättern von unserem Kampf und von den Manövern der SPD-Stadtverwaltung, die alles versucht, um unseren Kampf zu unterlaufen. Wir planten mit allen Mitschülern zusammen, die im Aktionskreis FÜR EIN FREIES JUGENDZENTRUM mitarbeiten, eine Aktion vor der schule. Wir führten eine Kundgebung durch, an der sich auch die FALKEN (Jugendorganisation der SPD (SJD,d.Vf.)) an unserer Schule beteiligten. Zwei Genossen hielten eine Rede, in der sie die bisherige Arbeit des Aktionskreises darstellten. Wir machten den Mitschülern klar, daß durch Bitten und Betteln bei der jugendfeindlichen SPD in Dortmund nichts zu holen ist, sondern daß wir um ein freies Jugendzentrum kämpfen müssen, eventuell auch mit einer neuen Hausbesetzung. Während der Kundgebung sangen wir zwei Lieder ('Ein Haus in Dortmund' und 'Wir wollen ein Haus'), die unseren Kampf verdeutlichten. Obwohl an diesem Tag wegen der Zeugnisausgabe die Schüler einzeln aus der Schule kamen und wir nicht alle erreichen konnten, war die Aktion ein Erfolg. Wir werden sie kurz vor dem Sternmarsch der Dortmunder Jugendlichen am 15. Februar wiederholen, um noch viele Mitkämpfer zu gewinnen."
=Schulkampf Nr.2,Dortmund Feb. 1974,S.4

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