"Die Rote für Dortmund"
Zeitung der Ortsgruppe Dortmund der KPD

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Dietmar Kesten, Gelsenkirchen, 20.3.2024

In Dortmund gibt die KPD (ehemals KPD/ML) die Stadtzeitung "Die Rote für Dortmund" heraus, die nach eigenen Angaben erstmals im Juni/Juli 1983 erschien. Wie viele Ausgaben von der Zeitung erschienen sind, wissen wir derzeit nicht. Wir bitten um Ergänzungen.

Auszug aus der Datenbank "Materialien zur Analyse von Opposition" (MAO)

Juni 1983:
Die Ortsgruppe Dortmund der KPD (ehemals KPD/ML) bringt die Nr. 1 der Stadtzeitung "Die Rote für Dortmund" heraus.
Dazu heißt es u. a. in "Liebe Leser": "Das ist also die erste Ausgabe der 'Roten' für Dortmund. Vorläufig soll sie jeden zweiten Monat erscheinen. In der Perspektive hoffen wir aber, zu einer monatlichen Erscheinungsweise übergehen zu können. Den Anschein einer parteipolitischen Unabhängigkeit versuchen die Roten Blätter nicht zu erwecken. Sie werden von der Dortmunder Ortsgruppe der KPD gemacht. (…)

Aber unser Blatt ist, anders als die bürgerliche Presse, von den wirtschaftlich und politisch Mächtigen tatsächlich unabhängig. Deshalb können wir über Dinge berichten, die in den 'normalen" Medien' (auch in den SPD-orientierten Zeitungen) entweder totgeschwiegen oder nur in verzerrter Form gebracht werden." (S. 2)
Zum Schwerpunkt der Zeitung heißt es u. a.: "Den Schwerpunkt wollen wir auf lokale Ereignisse und Probleme legen. Aber wir wollen uns natürlich nicht auf einen lokalen Froschhorizont beschränken. Auch andere Ereignisse und Probleme sollen aufgegriffen und vom Standpunkt der Arbeiterbewegung (insbesondere ihres revolutionären Teiles) aus beleuchtet werden". (S. 2)
Inhalt u. a.:
- Dortmund ist Spitze bei der Arbeitslosigkeit und beim Sozialabbau
- Betriebsrätin gefeuert. Alarmsignal bei Signal
- NONA-Frauen verraten und verkauft
- 17. Juni: Tag der kalten Krieger
- Hände weg von Nicaragua
- Stahlindustrie verstaatlichen
- Kein Bedarf mehr an Stahl?
- Opfer? Wer für wen?
- Alarmsignal bei Signal
- Die Schreckensnacht am Möhnesee
- Volksentscheid gegen Raketenstationierung
- Freund und Stehler

Informiert wird u. a. über "Arbeitslosigkeit und Sozialabbau in Dortmund". Dazu heißt es: "Mit rund 15% Arbeitslosen steht Dortmund nicht nur unter den Revierstädten an der Spitze, sondern unter sämtlichen Großstädten der Bundesrepublik". (S. 1) Und zu Hoesch meint man: "Umso mehr Arbeitsplätze Hoesch vernichtet, desto eifriger bekommt der Stahlkonzern Subventionen und Vergünstigungen jeder Art in den Hintern geblasen". (ebd.) Aufgerufen wird u. a. zu einer Solidaritätsveranstaltung am 21.6. für Beate H. in Dortmund (Sozialakademie), am 30.6. zu einem politischen Stammtisch der "Volksfront gegen Reaktion, Faschismus und Krieg", zu einer Veranstaltung des "Anti-Rotstift Komitees" am 2.7.
Geworben wird für den "Roten Morgen".
Quelle: Ortsgruppe Dortmund der KPD (ehemals KPD/ML): Die Rote für Dortmund, Nr. 1, Dortmund, Juni/Juli 1983.

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Dezember 1983:
Die Ortsgruppe Dortmund der KPD (ehemals KPD/ML) bringt die Nr. 2 der Stadtzeitung "Die Rote für Dortmund" heraus.
Inhalt u. a.:
- Ist Dortmund noch zu retten? Unserer Stadt droht die Beschäftigungskatastrophe
- 35-Stunden-Woche? Aber Hallo!
- Kommunalwahl im Herbst. Längst laufen die Vorbereitungen. Dortmunder Wahlprüfsteine
- Kein linkes Wahlbündnis in Dortmund
- Den Volkswillen mit Füßen getreten. Raketenstationierung hat begonnen.
- Nicaragua durch US-Invasion bedroht
- Südafrika am Borsigplatz? Zur Hoesch-Wohnungsgesellschaft
- Ruhrkohle-Bosse beschlossen Stilllegung: Der Turm von Gneisenau soll fallen!
- Mach mit bei der KJD!
- Nachrichten aus Dortmund

Im Artikel "Kein linkes Wahlbündnis in Dortmund" wird u. a. erklärt: "Unsere Partei und auch andere Kräfte haben sich dafür eingesetzt, dass sich ein linkes Wahlbündnis zur Kommunalwahl bildet, etwa mit den Programmpunkten aus den nebenstehenden 'Wahlprüfsteinen' als Kern. (…) Daraus wurde nichts". (S. 2) Geworben wird für den "Roten Morgen".
Q: Ortsgruppe Dortmund der KPD (ehemals KPD/ML): Die Rote für Dortmund, Nr. 2, Dortmund, Dezember 1983/Januar 1984.

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Letzte Änderung: 20.03.2024