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11.10.1971:
Die KPD/ML-ZK gibt in Dortmund vermutlich diese Woche die Nr. 16 ihrer 'Rot Front!' - Hoeschbetriebe. KPD/ML informiert (vgl. 4.10.1971, 15.11.1971) heraus.
Der Hauptartikel lautet: "Bremer Wahlen werfen die Frage auf: Wie friedlich sind die Absichten der Brandt-Regierung.' Danach hat die SPD "die Wahlen zum Bremer Senat mit über 55% aller Stimmen gewonnen. Sie triumphiert, der Bremer Bürger habe politische Reife bewiesen. Auch die DKP, die selbst wieder einmal nicht ins Parlament einzog, unterstützte die SPD". Weiter heißt es:"
SPD und DKP wollen uns einreden, daß die neue Ostpolitik der Entspannung und Völkerverständigung diene, und die Bremer Wahl beweist, daß sie damit bisher noch Erfolg haben. Denn in der Tat war sie ein Vertrauensvotum für eine Politik, von der große Teile des deutschen Volkes sich Frieden versprechen. … (Aber) diese 'friedliche' Politik wird nach innen abgedeckt durch eine verschärfte Aufrüstungspolitik, damit der westdeutsche Staat den künftigen Aufgaben, die ihm die westdeutsche Bourgeoisie stellt, gewachsen ist….Hand in Hand damit dient die 'friedliche Ostpolitik' der Brandtregierung dazu, den Arbeiter abzulenken vom Kampf gegen das Lohndiktat. Er soll stillhalten, damit die Imperialisten noch besser gegen ihn rüsten können. … Unser Kampf gilt nach wie vor dem Lohndiktat der Brandtregierung. Unsere Forderung lautet nach wie vor: 15% gleich 1 DM."
Ein weiterer Artikel: 'DKP verschärft ihre Hetze gegen die KPD/ML' beschäftigt sich mit einer Ausgabe der DKP-Zeitschrift 'Heißes Eisen' (vgl. 11.10.1971), und verweist darauf, daß die DKP erneut Lügen über die KPD/ML verbreitet, wenn diese schreibt, daß sie "Jungen und Mädchen, junge Klosterschüler für den Kampf gegen die sogenannten rechten Gewerkschaftsführer und das Lohndiktat der SPD mißbrauchen würde". Die KPD/ML-ZK meint dazu:"
Als vorgeschobener Posten der westdeutschen Bourgeoisie in der Arbeiterklasse hat die DKP die Aufgabe, die fortschrittlichsten Arbeiter vom revolutionären Kampf gegen das Kapital abzuhalten. Nur wenn sie das schafft, darf sie hoffen, einmal für die Bourgeoisie so unentbehrlich zu sein, wie es heute noch die SPD ist."
Der Artikel: 'Die rechten Führer isolieren. Stellungnahme zum Kommentar der Roten Westfalenwalze zu unserer gemeinsamen Erklärung' erklärt zu den Gesprächen (vgl. 20.9.1971) u. a.:"
In den Gesprächen zwischen Rot Front und Rote Westfalenwalze kamen wir immer wieder an Punkte, wo die Genossen der Roten Westfalenwalze Ansichten vorbrachten, die denen der SED, nachdem sie den Marxismus-Leninismus 'revidiert', d. h. über Bord geworfen hatte, ähnelten. So wußten sie eindeutig, daß die Hauptstoßrichtung des westdeutschen Imperialismus ein 'Ritt nach Osten' sei, so war für sie die Berliner Mauer nicht etwa eine Bankrotterklärung der Ulbricht-Clique, sondern ein 'antifaschistischer Schutzwall'. Das sind Standpunkte, die wir unmöglich hinnehmen können. Sie entsprechen der SED-Propaganda der 60er Jahre, die die Tatsachen auf den Kopf stellt. Über die Rolle der SPD als derzeitigem politischem Hauptfeind der Arbeiterbewegung und als derzeitige soziale Hauptstütze der Kapitalistenklasse in der Arbeiterklasse waren wir uns sehr bald einig, wenngleich die Genossen der Roten Westfalenwalze sich schwer damit tun, einzusehen, daß die SPD von ihrem Wesen her nichts anderes als die CDU ist, nämlich eine durch und durch bürgerliche Partei. Sie ernannten die SPD zur Paktiererpartei, und daß heißt doch wohl: Arbeiterpartei, die mit den Kapitalisten paktiert. Das ist jedoch nach unserer Ansicht heute die DKP. Die DKP ist daher auch der ideologische Hauptfeind der Arbeiterbewegung, ihm muß daher auch in ideologischer Hinsicht unser Hauptaugenmerk gelten. Dazu jedoch finden sich die Genossen der Roten Westfalenwalze noch nicht bereit. Dann nämlich müßte ihre Konsequenz die sein, genau zu untersuchen, wer im Zentralbüro ihnen die ulbrichtsche Made in den Speck setzte und warum. Sie kämen damit den tatsächlichen Ursachen der Spaltung durch das Zentralbüro auf die Spur."
Weitere Artikel sind:
- Wie friedlich sind die Absichten…,
- Im Wes(t)en nicht neues,
- Antreiberspitzel Höfer,
- Stahlbauschweißer…
- Mittagessen teurer,
- Turnvater Skotts Fälscheraufschwung,
Q: N.N.(ex KPD/ML-ZK): Agitprop der OG Dortmund 1971 (ohne RG und KSB/ML), Dortmund o.J. (1972)
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