Klüngelkerl - Dortmunder Volksblatt, Jg. 3, Nr. 1, Dortmund, Januar 1978

Januar 1978:
Es erscheint die Nr. 1 der Zeitung "Klüngelkerl - Dortmunder Volksblatt".
Artikel der Ausgabe sind:
- "AWO-Altenwohndorf Brünninghausen"
- "Schluss mit dem Gewissens-TÜV"
- "Gewissensfreiheit?"
- "Neues aus der Fraueninitiative Scharnhorst"
- "Freispruch im ersten 88a-Prozess"
- "Dortmund 1977"
- "Druckindustrie: Neue Technik auf wessen Kosten"
- "Fernwärme von der VEW: So einfach ist das"
- "Volkshochschule"
- "Es geht um unsere Arbeitsplätze"
- "Dortmunder Bürgerinitiative für eine menschenwürdige Umwelt: Gewaltfreie Aktion Umweltschutz"
- "Gründungstreff der WG-KOOP"
- "Initiative: Rettet die Rundfunkfreiheit im WDR"
- "Kommt Zeit, kommt Müll"
- "Nachmittagsschule"
- "Kita Wittbräucke: Es war einmal …"
- "Kulturkooperative"
- "Jugendarbeit von oben"
- "ASD-Mitglieder verhaftet: Alte Hure, Terroristin!"
- "Patenschaften für Chile"
- "ADI: Sozialer Wohnungsbau"
- "Klüngelmarkt"

Berichtet wird u. a. über den Zivildienst und die Zivildienstleistenden. Eine Aktionswoche der Zivildienstleistenden, soll vom 23.-27.1. stattfinden, ein Warenstreik ist für den 27.1. geplant. Am 28.1. soll in Dortmund eine Demo mit Pastor Niemöller stattfinden. Streikforderungen sind u. a.: "Keine Kasernierung von Zivildienstleistenden!", "Sofortige Schließung der Zivildienstkaserne Vinckehof!" Der erste 88a-Prozess am 2.6. und 13.1. 1977 in Dortmund endete mit einem Freispruch. Angeklagt war der ehemalige Geschäftsführer der PoliBu in Bochum. Dieser soll die Zeitschrift "Revolutionärer Zorn" verbreitet haben. Die Fraueninitiative Dortmund arbeitet an einer Doku über die Lage von alleinstehenden Frauen, die Sozialhilfe beziehen. Berichtet wird noch von der Bücherstube "Große Heimstraße", die aufgrund ständiger Beobachtungen durch die Polizei im Juni 1977 eine "Observationsfete durchgeführt hatte. Laut "Klüngelkerl" Nr. 1/1978 wird im Dezember 1977 der Revierpark Wischlingen abgerissen. Die Dortmund "Gewaltfreie Aktion Umweltschutz", konstituierte sich im Frühjahr 1977 und veröffentlicht im "Klüngelkerl" ihre Grundsätze. Die WG-Kooperative hat mehrere AGs gegründet, u. a.: Einkaufs-AG, Nachbarschaftshilfe. Ein Treffen soll am 29..1. stattfinden. Die "Arbeitsgemeinschaft Kultur" der Humanistischen Union Dortmund lädt zu einem Treffen am 19.1. ein. Der Jugendhilfeentwurf der Stadt Dortmund wird kritisiert: "die Jugendarbeit soll von oben gesteuert werden. ( …) Bei dem kommunalen Jugendhilfeplan handelt es sich nicht um eine Erweiterung, sondern um Einengung der Jugendarbeit, Wes sollen für die Zukunft von vornherein freie Aktivitäten wie Wischlingen oder andere selbstverwaltete Jugendzentren verhindert werden. Jugendarbeit soll sich nur unter Kontrolle der städtischen Freizeitheime abspielen und alle freien Aktivitäten blockieren". Im "Klüngelmarkt" werden folgende Aktionsgruppen in Dortmunder genannt:
- Selbstorganisation der Zivildienstleistenden
- Bürgerinitiative Umweltschutz Dortmund und deren Stadtteilgruppen in Hörde, Scharnhorst/Derne, Hombruch, Dorstfeld, Stadtmitte
- Arbeitsgruppen der BUDO
- Gewaltfreie Aktion Umweltschutz
- Frauenaktion Dortmund
- Lehrerzentrum Dortmund
- Bürgerinitiative Unterdorstfeld
- Unterstützer-Gruppe Russell-Tribunal

Das Dortmunder Lehrlingstheater will am 24.1. und am 27.1. auftreten. Aufgerufen wird noch zum TUNIX-Kongress, der vom 27.-29.1. in West-Berlin stattfinden soll.
Q: Klüngelkerl - Dortmunder Volksblatt, Jg. 3, Nr. 1, Dortmund, Januar 1978.

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