Kommunistische Arbeiterpresse. Betriebszeitung der Zelle Westfalenhütte der KPD für die Hoesch-Arbeiter / Kommunistische Jugendpresse Hoesch. Betriebszeitung der Jugendzelle des KJV, Jg. 3, Der Hoesch-Vorstand setzt seine Tradition politischer Entlassungen fort, o. J. (1973)

11.05.1973:
Bei Hoesch Westfalenhütte Dortmund geben der KJV der KPD und die KPD vermutlich heute einen Sonderdruck ihrer 'Kommunistischen Jugendpresse' (KJP - vgl. 18.6.1973) bzw. 'Kommunistischen Arbeiterpresse' (KAP - vgl. 11.5.1973, 25.5.1973) mit einer Seite DIN A 4 Brennmatrizendruck ohne presserechtlich Verantwortlichen heraus:"
Der Hoesch-Vorstand setzt seine Tradition politischer Entlassungen fort:

Gestern wurde der Starkstromelektriker-Lehrling und Jugendvertrauensmann Rolf Strojec fristlos entlassen:
BEGRÜNDUNG: Er habe in einer Teilbelegschaftsversammlung (vgl. 26.4.1973, d.Vf.) den tödlichen Unfall des Kollegen Holtkamp 'als Ermordung' dargestellt.

'Auf Grund ihrer Äußerungen sind wir nicht bereit das Berufsausbildungsverhältnis mit ihnen fortzusetzen.'

In der fraglichen Sitzung hatte der Kollege gesagt, 'letzten Endes hat der Hoesch-Vorstand diesen Kollegen ermordet' und dies mit Argumenten belegt. Die Gründe, die unausgesprochen hinter dieser Entlassung stehen:
- auf den bisherigen Jugendversammlungen ist der Kollege konsequent gegen die Stufenausbildung aufgetreten, gegen den reaktionären politischen Unterricht
und
- der Ausbildungsleitung war bekannt geworden, daß der Kollege auf der letzten VL-Vollversammlung (vgl. 25.4.1973, d.Vf.) die Resolution zur vorzeitigen Kündigung der Tarifverträge eingebracht hatte - als Jugendvertrauensmann hat er sich durch konsequente Interessenvertretung den Rückhalt aller Kollegen erworben.

Darum zog man diese Entlassung auch klammheimlich durch: Die einzelne Zustimmung des erzreaktionären BR Roggenbach hatte man sofort, eine Unterschrift des geschäftsführenden Ausschusses ebenfalls; nicht einmal dem gesamten BR und JV wurde der Entlassungsantrag vorgelegt. Durch die Solidarität aller muß jetzt verhindert werden, daß wieder ein Kollege entlassen wird, der für die Kollegen eingetreten ist.

SAMMELT UNTERSCHRIFTEN!

SOFORTIGE WIEDEREINSTELLUNG DES KOLLEGEN ROLF STROJEC!"
Q: Kommunistische Jugendpresse - Hoesch Dortmund/Kommunistische Arbeiterpresse - Hoesch Dortmund Sonderdruck Der Hoesch-Vorstand setzt seine Tradition politischer Entlassungen fort, Dortmund o. J. (11.5.1973)

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