Bochum: Zeche Holland in Wattenscheid

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin, 6.9.2012

Für diesen Beitrag standen uns leider nur wenige Dokumente zur Verfügung. Wir bitten um Ergänzungen.

Auf der Zeche Holland in Wattenscheid, die zur Bergbau AG Gelsenkirchen der Ruhrkohle AG gehört (vgl. 1.12.1969) waren sowohl die DKP aktiv, die dort ihre Betriebszeitung 'Frische Wetter' herausgab, von der uns einige Ausgaben vorlagen (vgl. Apr. 1970, Juli 1971, Aug. 1971), als auch die KPD/ML-ZB (vgl. 7.4.1971), die nicht nur von der Schaffung des Verbundwerkes mit der Zeche Zollverein in Essen berichtet (vgl. 30.6.1971), sondern auch von der DKP in deren 'Frische Wetter' wiederholt angegriffen wird (vgl. Sept. 1971, Apr. 1972), worauf die Antwort nicht nur bei Holland erfolgt, wo die Betriebsgruppe der KPD/ML-ZB die Betriebszeitung 'Vor ort' herausgab (vgl. 10.1.1972), sondern auch auf der Schachtanlage Minister Stein / Hardenberg in Dortmund (vgl. 27.10.1971).

In der Bergbautarifrunde 1972 führt die KPD/ML-ZB ihre selbst organisierte Urabstimmung auch vor der Zeche Holland durch (vgl. 18.6.1972, 19.6.1972), allerdings mit der offenbar geringsten Beteiligung von allen sechs teilnehmenden Zechen (vgl. 20.6.1972, 21.6.1972).

Während von der KPD/ML-ZB danach keine Aktivitäten auf Holland mehr bekannt wurden, und auch andere linke Gruppen nur vereinzelt von Holland berichten, berichtet die DKP über die Solidarität mit den bei Hoesch Dortmund Entlassenen (vgl. 22.2.1973) und gibt weiterhin ihre 'Frische Wetter' heraus (vgl. März 1975).

Auszug aus der Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ (MAO)

01.12.1969:
Die DKP berichtet von der RAG: "
SOZIALDIREKTOREN DER RUHRKOHLE AG

Die Ruhrkohle AG hat am 1.12.1969 ihre Arbeit aufgenommen. Sie ist in sieben Gruppengesellschaften gegliedert. Ihr gehören als Sozialdirektoren Heinz Kegel (Konzernleitung), Theodor Therhorst (Bergbau AG Niederrhein), Werner Lipa (Bergbau AG Oberhausen), Anton Taplikowski (Bergbau AG Gelsenkirchen), Franz Schulte (Bergbau AG Herne-Recklinghausen), Josef Ganster (Bergbau AG Essen), Dr. Emil Schrumpf (Bergbau AG Dortmund) und Josef Brand (Bergbau AG Westfalen/Hamm-Heessen) an. Die Betriebsräte bilden eine zentrale Arbeitsgemeinschaft und Gruppenbetriebsräte."

Die IGBE gibt am 15.12.1969 die Betriebsdirektoren für Personal- und Sozialfragen (PS) der RAG bekannt:
GRUPPE III Bergbau AG Gelsenkirchen:
Graf Moltke: Walter Paczulla, Holland: Hugo Kronz, Mathias Stinnes: Bernhard Potthast, Emil Fritz: Theodor Schrör, Nordstern: Günter Sator, Zollverein: Willi Wessel, Hugo: Hermann Mahr, Holland: Wolfgang Steigerwald.
Quellen: Einheit Nr. 24, Bochum 15.12.1969, S. *; Unsere Zeit Nr. 37, Essen 11.12.1969, S. 6

April 1970:
Auf der Zeche Holland Wattenscheid gibt die DKP vermutlich im April eine Ausgabe ihrer 'Frische Wetter' (vgl. Juli 1971) heraus.
Q: Frische Wetter, Wattenscheid o.J. (1970)

01.08.1970:
Die DKP gibt ihre 'Unsere Zeit' (UZ) Nr. 31 (vgl. 25.7.1970, 8.8.1970) heraus. Es erscheint auch ein Leserbrief der Initiative zur Befreiung der griechischen Patrioten, Wattenscheid (heute Bochum), der von einer Unterschriftensammlung gegen "die Terrorurteile im Prozeß gegen die 25 Freiheitskämpfer vor dem Militärtribunal in Athen" berichtet, bei der 100 Unterschriften gesammelt wurden. Unterstützt worden sei die Aktion von DKP, SDAJ, VVN, einem Betriebsrat der Zeche Holland (IGBE-Bereich) und vom Unabhängigen Sozialistischen Schülerbund (USSB) Wattenscheid.
Q: Unsere Zeit Nr. 31, Essen 1.8.1970

07.04.1971:
Nach eigenen Angaben der KPD/ML-ZB erscheint zur Bergbau-Tarifrunde (BETR) erstmals ein zentrales 'Extrablatt der RAG-Betriebsgruppen der KPD/ML' (vgl. 21.4.1971) unter der Schlagzeile "Neue Lohnordnung: IGBE schweigt - KPD/ML informiert!" Es wird am 7./8. April vor einigen Zechen im Ruhrgebiet, u.a. Prosper Bottrop (vgl. 7.4.1971), Westerholt Polsum, Holland Wattenscheid (heute Bochum) und Blumenthal Recklinghausen verteilt. Bei Minister Stein Dortmund erscheint es mit dem Kopf der dortigen 'Rutsche' (vgl. 7.4.1971).

Es wird der Entwurf einer neuen Lohnordnung für den rheinisch-westfälischen Steinkohlebergbau (vgl. 1.4.1971) abgedruckt: "
Die KPD/ML-ZB enthüllte dieses Manöver gründlich durch die schnelle Veröffentlichung und Kommentierung der neuen Lohnordnung. Auf allen Zechen, wo die neue Lohnordnung verteilt wurde, gab es eine breite Erbitterung und Empörung über diesen neuen Verrat der rechten Gewerkschaftsführer und harte Diskussionen.

Unter den IGBE-Führern hat dieses Ereignis große Unruhe hervorgerufen: einige Betriebsräte riefen sofort beim Hauptvorstand an, was sie jetzt machen sollten. …

Die DKP-Führer tun nichts, um die reaktionären IGBE-Führer und ihren Anschlag zu enthüllen. Obwohl der Bezirksvorstand schon vor dem 4.4. die neue Lohnordnung hatte, hat er nichts getan, um sie sofort zu veröffentlichen. In einer Diskussion erklärte R. Konze, Mitglied des DKP-Bezirksvorstands, er nehme an, daß die neue Lohnordnung auf 'Verständnis bei den Kumpels stoße'. Er empfahl seinen Genossen jedoch die baldige Veröffentlichung, weil die DKP gegen Geheimverhandlungen sei. Die Parole soll sein: 15% auf die neuen Lohngruppen! So waren die DKP-Führer bereit, die Verrätereien der IGBE-Führer zu decken. Seit die KPD/ML die neue Lohnordnung herausgebracht hat, haben sie sich jedoch überhaupt noch nicht schriftlich zur Lohnordnung geäußert.

So konnte die KPD/ML durch die Veröffentlichung der neuen Lohnordnung den Kampf gegen das Komplott von Zechenherren, SPD-Regierung und IGBE-Führern und die Handlangerdienste der Revisionisten für die Tarifrunde (BETR, d.Vf.) breit eröffnen und die Widersprüche erheblich verschärfen."

Aufgefordert wird dazu, in den Revieren über die neue Lohnordnung zu diskutieren. Forderungen der KPD/ML-ZB sind:
- Diese Lohnordnung muß vom Tisch!
- Gegen die Arbeitsgemeinschaftspolitik von Kapitalisten und Gewerkschaftsführern - Die geschlossene Front der Arbeiterklasse!

Auch der KJVD der KPD/ML-ZB (vgl. Mai 1971) berichtet von der Veröffentlichung der Lohnordnung.
Q: Rote Fahne Nr. 8, Bochum 26.4.1971, S. 5; Der Kampf der Arbeiterjugend Nr. 5, Bochum Mai 1971, S. 2;Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 29, Bochum 17.4.1971, S. 3f;KPD/ML-ZB-ZB-Propagandaabteilung: Vorwärts im Geiste des 1. Mai. Aus der Arbeit der KPD/ML. Eine Broschüre für Arbeiter, Westberlin 1971, S. *;Die Rutsche Nr. 4, Dortmund Mai 1971, S. 1

30.06.1971:
Die KPD/ML-ZB berichtet: "
NEUE KRISENANGRIFFE BEI DER RUHRKOHLE

Das Zechensterben ist mit dem vom Aufsichtsrat vorgelegten 'Gesamtanpassungsplan' (vgl. 28.6.1971, d.Vf.) noch nicht vorbei; die Genossen aus Wattenscheid schreiben uns:

'Am 30.6. erschien im Lokalteil der WAZ ein Artikel mit der Überschrift 'Holland soll 1975 mit Zollverein verbunden werden'. Zwar gab es schon früher Gerüchte um einen Verbund mit Zollverein, doch diesmal wurde der Verbund so beschrieben, als ob er schon perfekt sei. Danach soll der Übertagebetrieb auf Holland (560 Kumpel) weitgehend eingestellt werden. Die Untertagearbeiter (3 000 Kumpel) müssen dann auf Zollverein in Essen einfahren, was für sie längere Anfahrtszeiten bedeutet. Erstaunlicherweise wurde aber nach der Aufsichtsratssitzung der RAG über den 'Gesamtanpassungsplan' der mögliche Verbund Holland/Zollverein mit keinem Wort erwähnt. Jedoch geht man in Steigerkreisen schon von einem Verbund aus. Wie es heißt, arbeite man auf Zollverein schon an einem Querschlag. Außerdem würde der TÜV die Zeche Holland wegen erheblicher Mängel z.B. bei der Wäscheanlage (Wäsche: Trennen von Kohle und Stein) nicht mehr abnehmen. Angeblich hat es sogar einen Anschlag am schwarzen Brett gegeben, der den Verbund bestätigt. Die Verwirrung und Unruhe unter den Kumpels ist groß.' (KND-Korrespondentenbericht)

Damit bestätigt sich voll unsere Einschätzung, …, daß Zechenherren, SPD-Regierung und IGBE-Führer neue Schläge gegen die Bergarbeiter planen."
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 52, Bochum 10.7.1971, S. 5f

Juli 1971:
Auf der Zeche Holland Wattenscheid gibt die DKP die Nr. 2 ihrer 'Frische Wetter' (vgl. Apr. 1970, Aug. 1971) heraus.
Q: Frische Wetter Nr. 2, Wattenscheid Juli 1971

August 1971:
Auf der Zeche Holland Wattenscheid gibt die DKP vermutlich im August eine Ausgabe ihrer 'Frische Wetter' (vgl. Juli 1971, Sept. 1971) heraus.
Q: Frische Wetter, Wattenscheid o.J. (1971)

September 1971:
Vermutlich im September gibt die DKP-Betriebsgruppe auf der Zeche Holland in Wattenscheid eine Ausgabe ihrer 'Frische Wetter' (vgl. Aug. 1971, Apr. 1972) mit dem Leitartikel "Spalter am Werk - KPD/ML-Hetze erfreut Zechenbosse" heraus, in dem es über die KPD/ML-ZB heißt:"
'Der Betriebrat wird bestochen!' - So versuchen in einem üblen Artikel die Maoisten - die sich dreist und willkürlich den Namen KPD/ML zulegten – einen Keil zwischen den gewählten Betriebsrat und die übrige Belegschaft zu treiben. Als Zweckmittel wurde die Lohnregelung für freigestellte Betriebsräte benutzt. Berechtigter Ärger zahlreicher Kumpel wegen negativer Auswirkungen der neuen Lohnordnung sollte so gegen die Betriebsräte statt gegen die Unternehmer gelenkt werden. 'Teile und herrsche' ist nach wie vor das Prinzip der herrschenden Klasse in diesem Land. Die KPD/ML leistete einmal mehr Handlangerdienste und verteilte vor Zechen des Ruhrgebietes die gleichen Schmähschriften wie vor 'Holland'. Die Zechenbosse konnten sich die Hände reiben. Zielrichtung der Maoisten sind die Betriebsräte – getroffen würden zwangsläufig die Kumpel. Wir meinen, daß jeder Kumpel - und dazu gehören die Betriebsräte - anständig bezahlt werden muß. Ein Betriebsrat muß danach beurteilt werden, was er für die Belegschaft im Rahmen seiner Möglichkeiten gegenüber den Unternehmern für die Bergarbeiter herausholt. Die Kumpel sind nicht daran interessiert, daß ihre gewählten Vertreter niedrig bezahlt werden: sie wollen sich auf ihre Kollegen verlassen können. Wenn ein Betriebsrat sein Geld nicht wert ist, wenn er nichts taugt, kann er spätestens bei der nächsten Wahl abgewählt werden. Das ist aber einzig und allein Sache der Kumpel - auch auf 'Holland'.

Die Schreiberlinge der KPD/ML sind keine Bergarbeiter und haben noch kein Pfund Kohle losgemacht. Diese Leute haben nicht das Recht, die Abwahl von Betriebsräten zu empfehlen. In ihren Schriften entlarven sie sich selbst. So wußten sie in ihrem vorletzten Blatt nicht einmal wie der Betriebsführer auf Holland heißt. Sie degradierten kurzerhand Werksleiter Neidhart zum Betriebsführer. So kann es einem ergehen, wenn man auf dem Pütt nicht Bescheid weiß. Schamlos mißbrauchen diese 'Giftproduzenten' junge Menschen - meist Schüler - zur Verteilung ihrer Käseblätter. Diese 'Kämpfer' sind keine Kommunisten. Mit Lügen, Halbwahrheiten und Hetztiraden versuchen sie die Bergarbeiterschaft zu zersplittern. Die Kommunisten sind in der Deutschen Kommunistischen Partei (DKP) organisiert und arbeiten in Betrieb und Gewerkschaft für die Interessen der Arbeiterklasse. Sie sind dabei stets um das Zusammenwirken von kommunistischen, sozialdemokratischen, christlichen und parteilosen Arbeitervertretern bemüht. Sie wollen die Einheit der Arbeiterklasse festigen und nicht zerstören. Die KPD/ML will spalten; sie bekämpft die Gewerkschaften, verunglimpft gewählte Arbeitervertreter und besorgt so praktisch die Geschäfte des Großkapitals."

Auf diesen Artikel antwortet die KPD/ML-ZB auf den Zechen Minister Stein und Hardenberg in Dortmund (vgl. 27.10.1971).
Q: Frische Wetter, Wattenscheid o.J. (Sept. 1971); Rutsche Neue Krisenangriffe der RAG, Dortmund o.J. (Okt. 1971), S. 5ff

27.10.1971:
Vermutlich diesen Mittwoch erscheint eine 'Rutsche' (vgl. 4.10.1971, 10.11.1971) der Betriebsgruppe Zeche Minister Stein Dortmund der KPD/ML-ZB und des KJVD (vgl. 24.5.1971, 8.11.1971). Ein Artikel stellt fest:"
DKP-FÜHRER UNTERSTÜTZEN BESTECHUNGSPOLITIK

Als die RUTSCHE vor einigen Wochen (vgl. 13.9.1971, d.Vf.) die Einstufung der Betriebsräte veröffentlichte und diese als Bestechungspolitik brandmarkte, war die Empörung der Kumpel berechtigterweise groß. Die Betriebsrätebestechung war Gesprächsthema Nr. 1 und viele Kumpels unterstützten die Forderung der KPD/ML:

ZECHENDURCHSCHNITT FÜR BETRIEBSRÄTE

Die DKP-Führer, die - wie zur Lohnordnung - lange Zeit diese Bestechungspolitik verschwiegen hatten, haben in ihrer Betriebszeitung 'Frische Wetter' in Wattenscheid (heute Bochum - vgl. Sept. 1971, d.Vf.) auf der Zeche Holland Stellung bezogen.

'Der Betriebrat wird bestochen! - So versuchen die Maoisten - die sich dreist und willkürlich den Namen KPD/ML anlegten - einen Keil zwischen den gewählten Betriebsrat und die übrige Belegschaft zu treiben. Als Zweckmittel wurde die Lohnregelung für freigestellte Betriebsräte benutzt… Die Zechenbosse konnten sich die Hände reiben. Zielrichtung sind die Betriebsräte ? getroffen würden zwangsläufig die Kumpel.

Wir meinen, daß jeder Kumpel - und dazu gehören die Betriebsräte ? anständig bezahlt werden muß. Ein Betriebsrat muß danach beurteilt werden, was er im Rahmen seiner Möglichkeiten gegenüber den Unternehmern für die Bergarbeiter herausholt. Die Kumpel sind nicht daran interessiert, daß ihre gewählten Vertreter niedrig bezahlt werden: sie wollen sich auf ihre Kollegen verlassen können.'

Soweit die DKP-Führer.

Schauen wir uns ihre Stellungnahme genau an, so wird klar, wie sehr die DKP-Führer die Angriffe der SPD- und IGBE-Führer auf die Kumpel decken und unterstützen, wie sehr sie die Interessen der Arbeiterklasse und die Sache des Kommunismus verraten.

POLIZEIEINSATZ GEGEN KPD/ML

Wenn die KPD/ML den Zechenbossen wirklich in die Hände spielt, wenn diese sich tatsächlich so sehr die Hände reiben, warum haben sie es dann nötig, immer häufiger hier vor Minister Stein und Hardenberg das Verteilen der RUTSCHE und den ROTE FAHNE-Verkauf durch herbeigerufene Polizei unterbinden zu wollen?

Die Betriebsräte sind es, die den Zechenbossen in die Hände arbeiten. Das beste Beispiel für das eng vertraute Zusammenspiel sind die Einstufungen, die die Betriebsräte hinter verschlossenen Türen vornahmen, genauso wie Zechenherren und IGBE-Führer heimlich Lohndiktat und Lohnordnung aushandelten.

Die KPD/ML war die einzige Partei, die dieses Komplott enthüllte.

BETRIEBSRÄTE VERHINDERN EINHEITLICHE KAMPFFRONT

Ähnlich verhält es sich mit dem Vorwurf der Spaltung.

Kumpels, wer spaltet denn hier?

Als die Einstufungen zur Lohnordnung heraus waren, da erklärten uns die freigestellten Betriebsräte: ihr könnt ja Einspruch einlegen! Dadurch, daß sie die Kumpels einzeln antanzen ließen, wollten sie ein einheitliches Handeln verhindern.

Die Quittung dafür ist bekannt: fast alle Einsprüche wurden zurückgewiesen, auf der Zeche Waltrop sollten sogar 64 Kumpels entlassen werden. Sie hatten sich geweigert, nach Ablehnung ihres Einspruches gemäß ihrer Einstufung wieder zu arbeiten. Die KPD/ML hat von Anfang an dieses schmutzige Spiel der Zechenherren und IGBE-Führer entlarvt und an der korrekten Forderung festgehalten:
DIESE LOHNORDNUNG MUSS VOM TISCH

Was taten die DKP-Führer? Sie unterstützten voll die sozialdemokratischen Tricks und lobten in ihrer UZ (vgl. S6.**.1971, d.Vf.) die Einsprüche als gutes Kampfmittel.

DKP-FÜHRER - POSTENJÄGER

Und nun die größte Lüge der DKP-Führer. Sie schreiben:
'Die Kumpels sind nicht daran interessiert, daß ihre gewählten Vertreter niedrig bezahlt werden: sie wollen sich auf ihre Kollegen verlassen können.'

Kumpels, kann ich mich noch auf einen Betriebsrat verlassen, der monatlich 1 800 - 2 000 DM von den Zechenherren geschmiert bekommt?

Nach der Logik der DKP-Führer müßten PS-Direktoren (Personaldirektoren, d.Vf.) wie Fricke und Kelbasser unsere besten Vertreter sein, denn sie bekommen am meisten Geld.

Nein, Betriebsräte sollen nicht mehr und nicht weniger bekommen als jeder normale Kumpel auch.

Die Führer der DKP zeigen mit ihren Verdrehungen und Lügen, daß sie die Verratspolitik der IGBE-Führer unterstützen, daß sie nicht auf Seiten der Kumpel stehen, sondern sich mit den SPD-Führern gegen die KPD/ML verbinden, weil sie als einzige Partei alle Verrätereien enthüllt und bekämpft.

VERBOTSDROHUNG GEGEN KPD/ML

Das beste Beispiel dafür ist, daß die DKP-Führer in mehreren Anträgen von Ortsverbänden zum IGM-Gewerkschaftstag (vgl. 27.9.1971, d.Vf.) das Verbot der KPD/ML aktiv unterstützen, wie in Duisburg (vgl. 4.6.1971, d.Vf.) und Gelsenkirchen (vgl. Juni 1971, d.Vf.). Nicht umsonst ist dieser Antrag auf dem IGM-Gewerkschaftstag angenommen worden.

DKP-FÜHRER VERBIETEN OFFENE DISKUSSION MIT UNSERER BETRIEBSGRUPPE AUF MINISTER STEIN

Auch in ihren eigenen Reihen versuchen die DKP-Führer, jeglichen offenen Kontakt von DKP-Mitgliedern mit der KPD/ML zu unterbinden.

So traten mehrmals einfache DKP-Genossen, die wir teilweise als echte revolutionäre Kämpfer achten, an die Betriebsgruppe Minister Stein der KPD/ML heran, um mit ihr über strittige Fragen in offener Diskussion fair zu reden. Jedesmal wurden solche Versuche aber von 'einflußreichen' DKP-Mitgliedern abgewürgt. Dies zeigt, wie sehr die DKP-Führer sich ängstigen, in offener Diskussion mit der KPD/ML zu bestehen, wie sehr sie die aufrichtige Bereitschaft ihrer eigenen Mitglieder zur Klärung von strittigen Fragen abwürgen.

Genug der Beispiele!

Wir wissen, daß in der DKP dieser Kurs der Zusammenarbeit mit den sozialdemokratischen Führern und des Kampfes gegen die KPD/ML nicht von allen Mitgliedern geteilt wird, daß es noch ehrliche Kommunisten dort gibt. Darum führen wir unseren Kampf auch gegen die DKP-FÜHRER. Wir sagen dabei klar, daß aus der DKP niemals eine kommunistische Partei wird, weil sie dazu viel zu fest mit den neuen Zaren im Kreml und mit der SPD-Regierung verbunden ist.

Kumpels, die FÜHRER der DKP sind mit ihren Stellungnahmen zur Lohnordnung, zur Betriebsrätebestechung, zu den Verbotsdrohungen gegen die KPD/ML offen auf die Seite der SPD-Regierung übergegangen und haben die Interessen der Arbeiterklasse mit Füßen getreten.

Genau wie die Moskauer Sozialimperialisten haben sie nichts gemein mit wirklichen Kommunisten. Darum ist es notwendig, die wirklichen Kommunisten, die KPD/ML, zu stützen.

Wir fordern alle aufrichtigen Kommunisten der DKP-Betriebsgruppe auf, mit uns in Kontakt zu treten und zusammenarbeiten.

STÄRKT DIE KPD/ML!"
Q: Rutsche Neue Krisenangriffe der RAG, Dortmund o.J. (Okt. 1971)

10.01.1972:
In der ersten Nummer der 'Roten Fahne' der KPD/ML-ZB in diesem Jahr (vgl. 20.12.1971, 24.1.1972) berichtet diese u.a. über ihre Betriebsgruppe auf der Zeche Holland in Wattenscheid ('Vor Ort').
Q: Rote Fahne Nr. 1, Bochum 10.1.1972, S. 5

RF_1972_01_05


April 1972:
Auf der Zeche Holland Wattenscheid gibt die DKP die Nr. 2 ihrer 'Frische Wetter' (vgl. Sept. 1971, Juni 1972) mit dem Leitartikel "Betriebsratswahlen '72" (BRW) heraus, in dem es in einem Absatz "Mao-Leute spalten" über die KPD/ML-ZB heißt: "
Nun noch ein Wort an die Mao-Jünger von der KPD/ML, mit denen die Kommunisten nichts, aber auch gar nichts gemein haben.
In einem ihrer letzten Schmierblättchen schrieben diese Möchte-Gern-Arbeiter von der Ruhr-Uni: Keine Stimme der Verräter-Liste!
Eine feine Losung. Auf Holland besteht auf der Arbeiterseite nur eine Liste, die der IGBE. Wen sollen wir denn wählen, wenn nicht diese Liste? Gar nicht? Das heißt im Endeffekt: Keinen Betriebsrat wählen! Auf eine Interessenvertretung der Belegschaft verzichten! Wirklich feine Parolen sind das. Wir Kommunisten stellen fest:
WER NICHT WÄHLT, WÄHLT FALSCH! DEINE STIMME DEN AKTIVSTEN KOLLEGEN DER IGBE!"

Vermutlich ebenfalls noch diesen Monat erscheint noch eine weitere Ausgabe.
Q: Frische Wetter Nr. 2 und o.Nr. , Wattenscheid Apr. 1972 bzw. o.J. (1972)

Juni 1972:
Auf der Zeche Holland Wattenscheid gibt die DKP eine Ausgabe ihrer 'Frische Wetter' (vgl. Apr. 1972, März 1975) heraus.
Q: Frische Wetter, Wattenscheid Juni 1972

18.06.1972:
Vermutlich heute erscheint das Flugblatt "Wir sind bereit!" der KPD/ML-ZB zur Bergbautarifrunde (BETR). Dies geschieht vermutlich u.a. auf den Zechen Prosper Bottrop, Hannover/Hannibal Bochum, Ewald Herten, Minister Stein Dortmund, General Blumenthal Recklinghausen, Westerholt Polsum und Holland Wattenscheid (heute Bochum).
Q: KPD/ML-ZB: Wir sind bereit!, Bochum o.J. (1972)

19.06.1972:
Laut KPD/ML-ZB haben ihre Ruhrbergbaubetriebsgruppen vor allen Zechen im Ruhrgebiet ein 'Extrablatt der RAG-Betriebsgruppen der KPD/ML' mit zwei Seiten DIN A 4 unter Verantwortung von Norbert Osswald, Bochum, verteilt, welches den Aufruf des Landessekretariat (LSEK) der KPD/ML-ZB enthält: "
JETZT REICHTS!
URABSTIMMUNG UND STREIK!
WIR LASSEN UNS NICHTS VERBIETEN!

Kumpels!
KEINE KOHLE AUS DEM SCHACHT, KEINE KOHLE VON DER HALDE Das war und ist unsere Parole im Kampf zur Durchsetzung unserer Forderungen. Auch der IGBE-Vorsitzende Schmidt führte diese Parole im Mund. Bis gestern mittag!
Und jetzt?
IGBE-HAUPTVORSTAND SETZT URABSTIMMUNG AB!
Stattdessen sitzen sie mit den Herren der Regierung und der RAG hinter verschlossenen Türen und schlichten unsere Forderungen herunter. Das sind die Taten der IGBE-Führer. Sie wollen unter allen Umständen einen Streik auf den Zechen verhindern.

Zur gleichen Zeit werden in Bonn in fieberhafter Eile Gesetze durchgepeitscht (vgl. 22.6.1972, d.Vf.), die wie z.B. das Bundesgrenzschutz den bewaffneten Einsatz dieser Truppe gegen Streiks möglich machen (Lest dazu das ROTE FAHNE Extrablatt (vgl. 19.6.1972, d.Vf.) und unsere Dokumentation (vgl. Bergbau NRW - 24.5.1972, d.Vf.)!)

Verbot der Urabstimmung - Streikverbot - politische Schlichtung - Gesetze zur bewaffneten Niederschlagung von Streiks, diese Kette müssen wir durchbrechen! Wir machen diesen Herren einen Strich durch die Rechnung! Wir sind stark genug! Wir führen die Urabstimmung selber durch!
MORGEN URABSTIMMUNG TROTZ ALLEDEM!

So sieht der Stimmzettel aus:
Ich bin für Streik ja nein

SO WERDEN WIR MORGEN DIE URABSTIMMUNG DURCHFÜHREN.
DIE ANTWORT IST: JA ZUM STREIK

Kumpels!
Diese Urabstimmung muß noch einmal den Beweis liefern: Wir sind bereit zum Streik!
Diese Urabstimmung ist der erste Schritt. Ist sie erfolgreich, so werden wir noch morgen mittag einen Sternmarsch nach Düsseldorf organisieren. Dort werden wir den IGBE-Führern bei ihrer politischen Schlichtung mit der Regierung und den Zechenherren das Ergebnis auf den Tisch knallen. Schluß mit der politischen Schlichtung! Wir wollen Geld und keine Almosen - keine Pfennige, sondern 7 DM pro Schicht!

Kumpels!
Jetzt kommt es auf jeden an! Gemeinsam werden wir siegen!
DIE SOLIDARITÄT DER BERGARBEITER IST STÄRKER ALS DER VERRAT DER IGBE-FÜHRER!

Die KPD/ML wird die Urabstimmung an folgenden Schachtanlagen durchführen: Minister Stein, Hansa, Hannover-Hannibal, General Blumenthal, Ewald, Westerholt, Holland und Prosper."

Ob das Flugblatt wirklich vor allen Zechen verteilt wurde ist zweifelhaft, zumindest dürfte dies aber geschehen sein bei den Zechen Prosper Bottrop, Hannover/Hannibal Bochum, Ewald Herten, Minister Stein/Hardenberg und Hansa Dortmund, General Blumenthal Recklinghausen, Westerholt Polsum und Holland Wattenscheid (heute Bochum).

Auf der Schachtanlage Minister Stein/Hardenberg Dortmund erscheint dieses Extrablatt unter dem Kopf der 'Rutsche'.
Q: Kommunistischer Nachrichtendienst Nr. 42, Bochum 21.6.1972; Extrablatt der RAG-Betriebsgruppe der KPD/ML Jetzt reicht's - Urabstimmung und Streik!, Bochum o.J. (19.6.1972)

20.06.1972:
Auf der Zeche Holland Wattenscheid stimmen bei der von der KPD/ML-ZB durchgeführten Urabstimmung über Streik in der Bergbautarifrunde (BETR), nach eigenen Angaben, in der Frühschicht 3 für Streik und niemand dagegen.
Q: KPD/ML-ZB, KJVD: Weiter so!, o.O. o.J. (20.6.1972), S. 1

20.06.1972:
Vermutlich in Bochum geben die KPD/ML-ZB und der KJVD zur Mittagsschicht ein Flugblatt mit einer Seite Din A 4 unter Verantwortung von Norbert Osswald, Bochum, heraus: "
WEITER SO!

Die von der KPD/ML organisierte Urabstimmung entwickelt sich zu einer machtvollen Protestaktion gegen das Urabstimmungsverbot der IGBE-Führer! Hier die ersten Zwischenergebnisse von der Frühschicht:
ja nein
Prosper (in Bottrop, d.Vf. 328 19
Hannover/Hannibal (in Bochum, d.Vf.) 260 2
Ewald (in Herten, d.Vf.) 167 12
Minister Stein (in Dortmund, d.Vf.) 105 -
Blumenthal (in Recklinghausen, d.Vf.) 46 1
Westerholt Polsum 32 2
Holland (in Wattenscheid, heute Bochum, d.Vf.) 3 -

Kumpels! Weiter so!
Schon diese ersten Ergebnisse sind ein harter Schlag gegen die Pläne der Gewerkschaftsbonzen. Die Verhandlungen hinter verschlossenen Türen zu Ende bringen - das geht nicht mehr! Schon heute morgen haben fast 1 000 Kumpels von den 7 Schachtanlagen gezeigt: Wir sind bereit dagegen zu kämpfen, daß es uns immer dreckiger geht! Wir sind bereit gegen Lohnabbau und Gedingediktat eine echte Lohnerhöhung im Kampf durchzusetzen!

WIR SIND BEREIT ZUM STREIK!

Kollegen! Richtig so! Jetzt kommt es darauf an, daß auch die übrigen zeigen: wir machen mit! Urabstimmung ist der erste Schritt. Je mehr mitmachen, je größer unsere Einheit ist, desto besser können wir die nächsten Schritte organisieren. Der Hauptvorstand der IGBE hat die Urabstimmung abgesetzt und geht heute mit der Regierung und den Zechenherren in die politische Schlichtung. Diesen Herren müssen wir das Heft aus der Hand nehmen! Denn mit diesen Herren setzen wir unsere Forderungen nicht durch. Ihre Handlanger in den Betriebsräten zogen heute morgen entweder wie geprügelte Hunde an den Urnen vorbei (wenn die Kumpels dabei waren) oder versuchten teilweise mit Gewalt, die Urabstimmung zu verhindern (wenn die Kumpels nicht dabei waren).

Wie geht es weiter?
JETZT ALLE WÄHLEN!!!
JETZT DEN STREIK VORBEREITEN!!!
Wir werden das Ergebnis dem Hauptvorstand auf den Tisch knallen. Dazu schlagen wir vor, daß morgen Delegationen von den verschiedenen Schachtanlagen nach Bochum fahren. Kumpels! Über diese und weitere Maßnahmen müssen wir heute Abend noch gemeinsam beraten. DESHALB WIRD DIE KPD/ML HEUTE ABEND VERSAMMLUNGEN DURCHFÜHREN! Weiter: die KPD/ML wird die Bevölkerung über diesen Kampf informieren und zur Solidarität aufrufen. Dazu werden wir noch heute ein Spendenkonto einrichten. Auch dazu näheres auf den Versammlungen.
JETZT LIEGT ES AN UNS! VORWÄRTS KOLLEGEN!

Kollegen, nehmt Euch die Kumpels von Hardenberg (in Dortmund, d.Vf.) zum Vorbild!
Sie führen heute mittag um 12 Uhr eine Belegschaftsversammlung durch.

HEUTE ABEND, 21 UHR: Öffentliche Auszählung der Urabstimmung
Bericht über die Lage an den anderen Ruhrzechen!
Treff: Vor dem Vereinshaus St. Barbara"
Q: KPD/ML-ZB, KJVD: Weiter so!, o.O. o.J. (20.6.1972)

Minister_Stein048


21.06.1972:
Die KPD/ML-ZB verteilt vermutlich heute an verschiedenen Zechen des Ruhrbergbaus ein Flugblatt "Urabstimmung - Keine Schlichtung!". Dies geschieht vermutlich u.a. auf den Zechen Prosper Bottrop, Hannover/Hannibal Bochum, Ewald Herten, Minister Stein Dortmund, General Blumenthal Recklinghausen, Westerholt Polsum und Holland Wattenscheid (heute Bochum).
Q: KPD/ML-ZB: Urabstimmung - Keine Schlichtung!, Bochum o.J. (1972)

22.02.1973:
Vermutlich heute wird, laut DKP, in Wattenscheid (heute Bochum) folgende Resolution gegen die 8 Entlassungen bei Hoesch Dortmund (IGM-Bereich - vgl. 20.2.1973) verfasst:"
Wir haben mit Empörung von dem Vorhaben des Hoesch-Vorstandes Kenntnis genommen, gewerkschaftliche Vertrauensleute fristlos zu entlassen und Betriebsräte über das Arbeitsgericht aus dem Betrieb zu entfernen.

Wir meinen, daß dieser Vorgang Bedeutung über die Hoesch-AG hinaus hat. Hier soll offensichtlich ein abschreckendes Beispiel geschaffen und Belegschaften eingeschüchtert werden. Wie verlautet, soll die Aktion vom Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) auf Betreiben seines Präsidenten Sohl (Thyssen) eingeleitet worden sein.

Herr Sohl sich erst in jüngster Zeit bei den Bergarbeitern wegen seiner Forderung nach Kohleeinfuhren sehr unbeliebt gemacht. Er will aus gewinnsüchtigen Gründen unsere Arbeitsplätze in Frage stellen.

Werte Kollegen! Wir verurteilen die gewerkschafts- und arbeiterfeindlichen Maßnahmen bei Hoesch in Dortmund und erklären uns mit Eurem Kampf gegen Unternehmerwillkür solidarisch.
Industriegewerkschaft Bergbau und Energie (IGBE, d.Vf.)
Schachtgewerkschaft Zeche Holland".
Q: Heisse Eisen, Dortmund 23.2.1973, S. 3

14.04.1973:
Spartacus Bolschewiki/Leninisten (SBL) gibt seinen 'Spartacus' Nr. 4 (vgl. 5.3.1973, Mai 1973) heraus. Aus dem IGBE-Bereich wird auch berichtet von der Zeche Holland in Wattenscheid (heute Bochum).
Q: Spartacus Nr. 4, Mainz 14.4.1973

Mai 1973:
Auf der Zeche Holland in Bochum-Wattenscheid finden, laut AB, vermutlich im Mai Aktionen für eine Teuerungszulage (TZL) statt.
Q: Roter Widerdruck o.Nr. (18), Regensburg o.J. (Juni 1973)

09.07.1973:
Vermutlich heute erscheint eine Ausgabe von 'Die Rote Front – aktuell' – Aktuelle Informationen für die Kumpel der Kokerei und der Zeche Hansa (vgl. 4.6.1973, 23.7.1973) in der es zur Bergbautarifrunde (BETR) auch heißt:"
FÜR LINEARE FORDERUNG - DIE EINHEITLICHE KAMPFFRONT!

In einigen Ortsgruppen der IGBE ist die Forderung von 15% mehr Lohn erhoben worden. So bei der Ortsgruppe Scharnhorst und MSA-Siedlung, der Ortsgruppe Dudweiler-Nord, Jägersfreude, sowie Wiebelskirchen, außerdem fordern die Vertrauensleute und Betriebsräte Zeche Holland in Wattenscheid 15% mehr Lohn und Gehalt. Wie sind diese Forderungen einzuschätzen? An diesen Orten haben die aktivsten Kollegen erkannt, daß eine von den Kumpel besprochene und gemeinsam beschlossene Forderung nur die Grundlage für den erfolgreichen Kampf um die Lebensbedingungen darstellt. Nur eine für alle Kollegen gleiche und selbständig als Ziel gesetzte Forderung wird die starke Kampffront schaffen, die zu ihrer Durchsetzung gegen den Lohnraub der Kapitalisten und aller Abwiegeleien notwendig ist."
Q: Die Rote Front aktuell Für lineare Forderung - die einheitliche Kampffront, Dortmund/Castrop-Rauxel o. J. (1973).

März 1975:
Auf der Zeche Holland Wattenscheid gibt die DKP vermutlich im März eine Ausgabe ihrer 'Frische Wetter' (vgl. Juni 1972) zum Bergarbeiterforum (vgl. 23.3.1975) heraus.
Q: Frische Wetter, Wattenscheid o.J. (1975)

Letzte Änderungen: 8.9.2012

Valid HTML 4.01 Transitional   Valid CSS


[ Zum Seitenanfang ]   [ Zur nächsten Zwischenübersicht ]   [ Zur Hauptübersicht der Datenbank MAO ]