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Die Rote Hilfe Bochum gibt ihre vielleicht wichtigste Broschüre heraus: „Lothar Gend: Über die Produktion von Terrorurteilen. Dokumentation zum Prozess gegen den Genossen Lothar Gend. Diskussionsbeiträge zum Konzept Stadtguerilla. Zu den neuesten Angriffen der Bundesanwaltschaft auf die RAF-Verteidiger“. Sie erscheint etwa im Juli 1975 erscheint.
Danach geht das „Terrorurteil“ zu Gend bis auf den 7. Juni 1973 zurück, als in Bochum Gabriele Kröcher-Tiedemann verhaftet wurde. Ein „kurz darauf“ erschienenes „Polizeikommando findet einen Renault R 4 mit Ausweispapieren von Lothar Gend. In dem Wagen sollen sich gestohlene Kfz-Kennzeichen, eine MP mit dazugehöriger Munition, eine geladene Pistole sowie Einbruchswerkzeuge befunden haben“.
Gend wurde am 29.3.1974 in Köln verhaftet und saß in der JVA Bochum ein. Im Herbst 1974 „trat Lothar Gend gegen die mörderischen Haftbedingungen zusammen mit den Gefangenen der RAF in einen 5 ½ monatigen Hungerstreik und 5 Tage in einen totalen Durststreik“. Am 27.5.1975 erging das Urteil: „15 Jahre Freiheitsstrafe wegen erwiesenem 3-fachen Mordversuch, räuberischer Erpressung sowie bewaffnetem Diebstahl.“ Zurzeit ist mir nicht bekannt, was aus Lothar Gend geworden ist. Wer nähere Informationen besitzt: Bitte beim MAO Projekt melden.
21.05.1975:
Laut „RPK - Pressedienst der Kommunistischen Partei Deutschlands” wird Lothar Gend “zu 15 Jahren Haft verurteilt”. Danach soll Gend „am 7.7.73 drei Polizisten erschossen haben“. Der Staatsanwalt habe „12 Jahre Haft beantragt“. „Der Richter nutzte die Isoliertheit der Anarchisten von den tatsächlichen Kämpfen der Volksmassen und sprach ein Terrorurteil von 15 Jahren.“
Q: RPK - Pressedienst der Kommunistischen Partei Deutschland, 27.5.1975.
Juli 1975:
Die „Rote Hilfe Bochum“ gibt im Juli 1975 die Broschüre: „Lothar Gend: Über die Produktion von Terrorurteilen. Dokumentation zum Prozess gegen den Genossen Lothar Gend. Diskussionsbeiträge zum Konzept Stadtguerilla. Zu den neuesten Angriffen der Bundesanwaltschaft auf die RAF-Verteidiger“ heraus. Danach ist Lothar Gend im Mai 1975 zu „15 Jahre Freiheitsstrafe wegen erwiesenem 3-fachen Mordversuch, räuberischer Erpressung sowie bewaffnetem Diebstahl“ verurteilt worden. Im Folgenden soll die Broschüre dokumentiert werden.
Quelle: Rote Hilfe Bochum: Lothar Gend: Über die Produktion von Terrorurteilen. Dokumentation zum Prozess gegen den Genossen Lothar Gend. Diskussionsbeiträge zum Konzept Stadtguerilla. Zu den neuesten Angriffen der Bundesanwaltschaft auf die RAF-Verteidiger, Bochum, o. J. (1975).
Letzte Änderungen: 4.2.2014
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