Antifaschistische Informationen, 2. Jg., Nr. 3 Herford, Februar/März 1981

Februar 1981:
Vom "Trägerkreis für einen Antifaschistischen Informationsdienst" herausgegeben, erscheint die Nr. 3 der "Antifaschistischen Informationen - Zeitschrift für die antifaschistische Praxis" in Herford.

Im "Editorial" heißt es einleitend u. a.: "Hier liegt nun also Heft 3 der 'Antifaschistischen Informationen' vor euch, zugegeben, mit einiger Verspätung. Wir hatten eine Reihe organisatorischer und finanzieller Schwierigkeiten zu bewältigen. Die von uns zu Anfang angepeilte Auflagenhöhe war doch ein bisschen sehr optimistisch. Offenbar ist der Markt für engagierten Antifaschismus in der BRD doch ziemlich klein geworden. Viele Linke (oder solche, die sich dafür halten) sind offenbar eher dazu bereit, sieben Mark für Fassbinders Schmierenkomödie übers Dritte Reich 'Lili Marleen' auszugeben bzw. sich zum gleichen Geld an sexistisch-sadistischen Schinken a la 'Salo' zu erfreuen, als alle zwei Monate DM 2,50 für handfeste Informationen über Alt- und Neonazis und ihre Verbindungen lockerzumachen. Dieser Tendenz arbeitet zweifellos auch der sogenannte 'Neue Antifaschismus' entgegen, dem wir uns im nächsten Heft näher widmen wollen.

Dank der Tatsache, dass das 'Netzwerk' uns einen nicht unbeträchtlichen Zuschuss zuerkannt hat, ist es uns nach ersten Schwierigkeiten aber nun doch gelungen, wie wir glauben, die 'Antifaschistischen Informationen' auf eine relativ stabile finanzielle Ebene zu bringen. Wir möchten uns dafür an dieser Stelle ausdrücklich bedanken, ebenso wie bei den zahlreichen Lesern, die uns durch kleinere oder größere monatliche Beiträge fördern.

Alle diejenigen, die das Info abonniert haben oder es sonstwie finanziell unterstützen, möchten wir auf das Impressum dieses Heftes hinweisen, da sich unsere Kontonummer und unsere Vertriebsadresse geändert haben.

Neben Neuzugängen zum Trägerkreis der 'Antifaschistischen Informationen', so z. B. die 'Antifaschistische Bürgerinitiative gegen den Naziladen, Frankfurt', gibt es leider auch Abgänge. Die SAG (Sozialistische Arbeitergruppe) hat die Mitarbeit in unserem Info aufgekündigt, weil zwei Artikel nicht in der Zeitung erschienen waren. Es tut uns leid, dass dieser Schritt von der SAG vollzogen worden ist. In diesem Heft ist eine Dokumentation der beiden Artikel und der Diskussion darüber aus technischen Gründen noch nicht möglich gewesen, wir werden das in Heft 4 nachholen.

Dazu vielleicht noch folgendes: Wir können nicht jeden Artikel abdrucken, einmal wenn ein Artikel z. B. inhaltlich ungenügend ist usw. Die Entscheidung über das ja oder nein eines Artikels liegt grundsätzlich beim Trägerkreis bzw., wenn's schnell gehen muss, beim Herausgeberkreis, der diese Entscheidung allerdings gegenüber dem Trägerkreis des Infos verantworten muss. Die beiden Artikel der SAG, deren Nichtabdruck der Grund für das Ausscheiden der SAG bildete, wurden aufgrund eines Beschlusses des Trägerkreises abgelehnt, ein normaler Vorgang, der im Statut des Infos (ausführlicher Abdruck siehe Nr. 0) verankert ist. Einer der beiden Artikel war in Zusammenhang mit anderen Artikeln als eine kontroverse Diskussion über Verbotsforderungen gedacht, er wurde zusammen mit einem anderen Artikel nicht abgedruckt, weil die zuerst gedachte Kontroverse nicht da war, so dass es unsinnig gewesen wäre, zweimal die gleiche Argumentation als Kontroverse abzudrucken. Der zweite Artikel wurde aufgrund inhaltlicher Mängel abgelehnt, und, da es ein Artikel zur Kandidatur von Strauß war, das Heft aber erst nach der Bundestagswahl erscheinen sollte, es also auch sinnlos erschien, den Artikel zu drucken. Apropos inhaltliche Mängel, wir sind alle keine Profischreiber, so daß so etwas jedem Redakteur passieren kann, der Artikel im Antifa-Info unterbringen will, oder ein Thema ist schon veraltet, wenn das Info erscheinen wird, wie im vorliegenden Fall. Kein Beinbruch, das soll auch unsere Leser nicht abhalten, uns Artikel zu schicken, durch die Kritik der anderen im Trägerkreis kann man/frau nur lernen, oder nicht? …

Der zweite Hauptaufsatz, über ehemalige KZs in der BRD, wird im nächsten Heft fortgesetzt und beendet. Er ist vor allem für diejenigen Leser von Interesse, die sich, sei es beruflich oder privat, für eine pädagogische Aufarbeitung des Faschismus interessieren …

Schwerpunkt dieser Ausgabe ist ein Beitrag über den 'neuen' Rassismus der Faschisten und über seinen Chefdenker, den Anwalt Jürgen Rieger. Besonders interessant dabei ist das Ausmaß, in dem teilweise weltbekannte bürgerliche Wissenschaftler an solchen Unterfangen beteiligt sind. Über Rieger und seine zahllosen Aktivitäten in der Braunzone zwischen CSU und Neonazis ließe sich ein eigener Artikel schreiben. Wir werden das vielleicht bald tun. Hier stellen wir zunächst einmal dar, wie die Faschisten versuchen, ihrem Rassismus eine 'wissenschaftliche Grundlage' zu geben …"

Artikel der Ausgabe sind:
- "Editorial"
- "KZ-Gedenkstätten in der BRD, 1. Teil: Denkmalpflege oder antifaschistische Bildungsarbeit?"
- "Das System der Konzentrationslager"
- "Die Ausschaltung des antifaschistischen Widerstandes"
- "Vernichtung durch Arbeit"
- "Die Endlösung der Judenfrage in Europa"
- "KZ Gedenkstätte Dachau"
- "Das KZ Dachau"
- "Die KZ-Gedenkstätte"
- "Gegendarstellungen"
- "Leserbriefe"
- "Rassismus, Biologismus, Euthanasie … So ist die neue Anthropologie"
- "Die Tradition: H.F.K. Günther"
- "Jürgen Rieger: Anwalt des 'neuen' Rassismus"
- "Neue Anthropologie. Rassistisches Zentralorgan"
- "Die Schwesterblätter: Mankind Quarterly und Nouvelle Ecole"
- "Nation Europa. Ein europäisches Faschistenblatt"
- "Herausgeberkreis der antifaschistischen Informationen: Nach München. Diskussion im Herausgeberkreis am 26.10.1980"
- "Satire: Der Beweis"
- "Frankfurt: Gegen ein überregionales Organisationszentrum. Eine überregionale Demo"

Geworben wird für den Verlag Neue Kritik, für den AJZ-Druck & Verlag, für Rainer Rotermund: "Verkehrte Utopien. Nationalsozialismus, Neonazismus, Neue Barbarei" und Klaus Guhl: "Nationaler 'Sozialismus' von rechts. Beiträge, Programme und Dokumente zu einem 'neuen' Trend". Aufgerufen wird zur Demo gegen Nazis des am 21.3. in Frankfurt/M.
Q: Antifaschistische Informationen - Zeitschrift für die antifaschistische Praxis, 2. Jg., Nr. 3 Herford, Februar/März 1981.

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