HDW Kiel:
'Das Bollwerk' - Kommunistische Betriebszeitung für die Arbeiter und Angestellten der HDW

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder (†), ergänzt durchs MAO-Projekt, 18.3.2023


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Von der Betriebszeitung 'Das Bollwerk', die zunächst von der Roten Garde Kiel/Marxisten-Leninisten herausgegeben wurde und danach durch die KPD/ML, können hier bisher nur vier Ausgaben vorgestellt werden. Wir bitten um Ergänzungen.

Liste der als Scans vorhandenen Zeitungen

Auszug aus der Datenbank "Materialien zur Analyse von Opposition" (MAO)

30.04.1971:
Die RG Kiel/ML gibt erstmals 'Das Bollwerk' - Kommunistische Betriebszeitung für die Arbeiter und Angestellten der HDW (vgl. 6.4.1973) heraus in einer Auflage von 6 000 Stück mit dem Leitartikel "Es lebe der 1. Mai!" mit dem Aufruf zur eigenen Maidemonstration.

Es erscheint auch der Artikel "Unter dem Deckmantel des Kommunismus betreiben die SDAJ und die DKP das Geschäft der Kapitalisten!" zum SDAJ-Festival "Arbeiterjugend kontra Profitgeier" vor zwei Wochen in Kiel.
Quelle: Das Bollwerk Nr. 1, Kiel 30.4.1971

06.04.1973:
In Kiel gibt die HDW-Betriebsgruppe der KPD/ML 'Das Bollwerk' - Kommunistische Betriebszeitung für die Arbeiter und Angestellten der HDW Nr. 3 (vgl. 30.4.1971) vermutlich in dieser Woche heraus mit dem Leitartikel "Schluß mit dem Prämienlohn-Antreibersystem! Lüge: Das Gerde vom gerechten Lohn!".

Weitere Artikel sind:
- "KVAG in Zahlungsschwierigkeiten - sollen wir zahlen?" mit dem Aufruf zur Unterschriftensammlung gegen die Fahrpreiserhöhungen;
- "Beitragsehrlichkeit?" zu den IGM-Beiträgen, aus 'Der Angriff' für Hagenuk Nr. 2/1973;
- "Kollege" zu Vietnam mit dem Aufruf zur Spendensammlung;
- "Bericht von Werftarbeitern aus der Volksrepublik China", Auszüge aus der 'Peking Rundschau' Nr. 11/1973.
Q: Das Bollwerk Nr. 3, Kiel Apr. 1973

08.03.1974:
Die KPD/ML (vgl. 16.3.1974) berichtet aus Kiel von HDW über den Prozeß gegen Ernst Aust wegen Beleidigung eines Betriebsrats in der Betriebszeitung 'Das Bollwerk'.
Q: Roter Morgen Nr. 11, Dortmund 16.3.1974, S. 7

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15.09.1975:
Vermutlich zwischen Mitte und Ende September gibt in Kiel die HDW-Betriebsgruppe der KPD/ML "Das Bollwerk - Kommunistische Betriebszeitung für die Arbeiter und Angestellten der HDW" mit der Schlagzeile: "Raubzug gegen die Werktätigen" heraus.
Inhalt:
- Raubzug gegen die Werktätigen
- Tod dem Faschismus. Verhindert die Ermordung von weiteren Antifaschisten! (über Spanien)
- Verschleppungstaktik kann den Kampf nicht verhindern (über die Entlassung des Roten Betriebsrates Bernd Woitalla)
- BVG-Gesetz zur Knebelung der Arbeiterklasse (2. Teil)

Berichtet wird u. a. über das "Sparprogramm der Regierung", über die Ermordung von 5 Mitgliedern der FRAP in Spanien, über einen Roten Betriebsrat bei HDW und über das BVG. Geworben wird für den "Roten Morgen".
Quelle: KPD/ML: Das Bollwerk - Kommunistische Betriebszeitung für die Arbeiter und Angestellten der HDW, Kiel, o. J. (Mitte/Ende September 1975) [Fragment].

30.09.1975:
Vermutlich Ende September oder Anfang Oktober gibt in Kiel die HDW-Betriebsgruppe der KPD/ML "Das Bollwerk - Kommunistische Betriebszeitung für die Arbeiter und Angestellten der HDW" mit der Schlagzeile "Prozess gewonnen! Der Kampf geht weiter!" heraus.
Berichtet wird u. a. über den Arbeitsgerichtsprozess gegen Bernd Woitalla, der bei HDW entlassen wurde. Geworben wird für den "Roten Morgen". Parolen sind u. a.:
- "Kämpfen wir für die Wiedereinstellung unseres Roten Betriebsrates!"
- "Bernd Woitalla muss seinen Platz im Betriebsrat einnehmen!"
- "Nieder mit der bürgerlichen Klassenjustiz!"
Aufgerufen wird zum Arbeitertreff der KPD/ML!
Q: KPD/ML: Das Bollwerk - Kommunistische Betriebszeitung für die Arbeiter und Angestellten der HDW, Kiel, o. J. (Ende September/Anfang Oktober 1975).

18.10.1975:
Die KPD/ML berichtet aus Kiel von HDW über den Prozeß gegen den Roten Betriebsrat B. Woitalla: "Roter Betriebsrat gewinnt Prozess". Grundlage des Artikel ist ein Bericht der Betriebszeitung 'Das Bollwerk'.
Q: Roter Morgen, 9. Jg., 18. Oktober 1975, Nr. 42, S. 5

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November 1975:
Bei HDW Kiel gibt die DKP ihr 'Werft-Echo' (vgl. 4.9.1975, Dez. 1975) heraus.
Zur KPD/ML und anderen Gruppen heißt es:"
WEM NÜTZEN DIE CHAOTEN?

In den letzten Wochen häufen sich wieder die Angriffe auf unsere Gewerkschaft. Nicht nur die Kapitalisten, allen voran Franz Josef Strauß, erfinden immer neue Lügen und Verleumdungen, um die Arbeiterklasse zu spalten, sondern auch sich 'kommunistisch' nennende Grüppchen hauen in dieselbe Kerbe.

Sie nennen sich großartig 'ROT' und "LINKS' oder 'REVOLUTIONÄR'. Doch wenn man ein bißchen an der roten Tünche kratzt, kommt eine tiefschwarzbraune Farbe zum Vorschein. So sind zum Beispiel die Vertreter der KPD/ML immer noch stolz darauf, daß sie einmal das Gewerkschaftshaus in der Legienstraße gestürmt haben. Das haben vor diesen 'Helden' bisher nur die Nazis mit ihren SS und SA-Schlägertrupps geschafft.

Für diese Grüppchen ist der Hauptfeind nicht der Unternehmer, sondern der DGB, die DKP und die sozialistischen Länder. So schreibt die KPD/ML in ihrem 'Bollwerk': 'Der DGB ist ein Unterdrückungsinstrument in den Händen der Kapitalistenklasse… Die Funktionäre des DGB in den Betrieben gehören zur Arbeiteraristokratie. Eine bestochene Schicht von Arbeitern, die von den Kapitalisten ausgehalten werden, um die Politik des Kapitals durchzusetzen. Sie sind es, Betriebsräte und örtliche Funktionäre der IGM, die im Auftrage des Kapitals mithelfen, die Rationalisierung durchzupeitschen'. Kollegen, das ist eine Beleidigung aller ehrlichen Betriebsräte und Vertrauensleute.

Diese Gruppen, ob sie sich nun KPD/ML, KPD (die übrigens vom Verfassungsgericht bestätigt bekommen hat, daß sie mit der immer noch verbotenen KPD, der Partei von Hein Wadle, nichts zu tun hat), KBW, KBN (soll wohl die Abkürzung für KB-Nord, d.h. den KB sein, d.Vf.) oder andere Namen geben, haben nur eine Aufgabe. Sie sollen die Einheit der Arbeiterklasse spalten und durch scheinradikale Losungen von den wirklichen Zielen ablenken.

Durch Provokationen und Gewalttätigkeiten geben sie der herrschenden Klasse den Vorwand, Gesetze zu verabschieden, die gegen uns alle angewandt werden können.

Kollegen! Solche arbeiterfeindlichen Organisationen haben auf der Werft nichts zu suchen. Wir brauchen keine haßerfüllten Angriffe auf die sozialistischen Länder. Nur friedliche Koexistenz nützt uns.

Wir brauchen keine üblen Beschimpfungen von fortschrittlichen Kollegen und Organisationen. Nur unser gemeinsames solidarisches Handeln für unsere gerechten Ziele bringt uns weiter."
Q: Werft-Echo, Kiel Nov. 1975

Letzte Änderung: 18.03.2023