Rote Garde Kiel/Marxisten-Leninisten:
Gegen Revisionismus, Reformismus und Opportunismus! Kämpfen wir für die Einheit aller Marxisten-Leninisten in der bolschewistischen Partei! (Dez. 1971)

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin, 8.2.2019


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Mit der hier vorgestellten Erklärung erwehrte sich die Rote Garde Kiel/Marxisten-Leninisten nicht allein der regionalen Führungsansprüche des benachbarten SALZ Hamburg, sondern wies auch den Ansatz der Gruppe Neues Rotes Forum Mannheim / Heidelberg zurück und bekundete ihren Willen zur Unterstützung der KPD/ML-ZK, die sich gerade auf ihrem außerordentlichen Parteitag atomisiert bzw. in zahlreiche Fraktionen gespalten hatte.

Auszug aus der Datenbank "Materialien zur Analyse von Opposition" (MAO)

19.12.1971:
Die Rote Garde Kiel/ML verfaßt das Vorwort für die Schrift "Gegen Revisionismus, Reformismus und Opportunismus! Kämpfen wir für die Einheit aller Marxisten-Leninisten in der bolschewistischen Partei!" deren Auflage mit 1 500 angegeben wird. Die Verantwortung übernimmt W. Walter. Die Gründung der KPD/ML am 31.12.1968 wird darin als im wesentlichen historisch fortschrittlich eingeschätzt. Die KPD/ML-ZK nehme eine "insgesamt vorantreibende Position" ein. Im Gegensatz dazu wendet man sich sowohl gegen die KG (NRF) Mannheim/Heidelberg als auch gegen das SALZ Hamburg, dessen Fehler hauptsächlich in der Frage des Parteiaufbaus und des demokratischen Abwehrkampfes entdeckt werden.

Im Vorwort, "Die Einheit der Marxisten-Leninisten in der bolschewistischen Partei wächst und festigt sich im Kampf gegen alle Spalter!", wird u.a. ausgeführt:"
Die Rote Garde Kiel/Marxisten-Leninisten veröffentlicht diese Broschüre zu diesem Zeitpunkt mit dem Ziel, den Kampf der zwei Linien in der kommunistischen und Arbeiterbewegung in Westdeutschland voranzutreiben. … Dieser Kampf konzentriert sich vor allem in der Frage der gegenwärtigen Hauptaufgabe der Marxisten-Leninisten, den Aufbau einer echt marxistisch-leninistischen Partei. … Das Hauptkettenglied, das wir ergreifen müssen, um die gegenwärtige ideologische Unerfahrenheit und organisatorische Zersplitterung der kommunistischen und Arbeiterbewegung zu überwinden und die Einheit der Marxisten-Leninisten herzustellen, ist die bewußte Entfaltung des Kampfes der proletarischen gegen die bürgerliche Linie. Dabei kommt es unserer Ansicht nach gegenwärtig entscheidend darauf an, im Kampf um die grundlegenden Fragen der Bewegung eine die ganze Bewegung repräsentierende zentralisierte nationale Parteiführung herauszubilden, die vor allem über ein Zentralorgan in der Lage ist, die gegenwärtige Vorherrschaft des Zirkelwesens entscheidend zurückzudrängen und eine feste Basis für eine breitangelegte Parteiarbeit zu schaffen."

Die Rote Garde Kiel/Marxisten-Leninisten spricht sich im folgenden für die KPD/ML-ZK aus:"
Wir meinen, daß die KPD/ML (Roter Morgen) zwar gegenwärtig noch nicht die gesamte Bewegung repräsentiert, daß sie aber im Kampf der zwei Linien eine insgesamt vorantreibende Position vertritt und am ehesten in der Lage ist, die Aufgaben einer Operationsbasis zu erfüllen und die ideologischen, politischen und organisatorischen Aufgaben für eine breitangelegte Parteiarbeit zu schaffen. Damit meinen wir auch, daß wir uns nicht mit der KPD/ML (Roter Morgen) gleichsetzen können, sondern es vielmehr unsere Pflicht ist zu untersuchen und durch die direkte Auseinandersetzung näher zu klären, in welcher Weise und wie wir die bereits geschaffenen positiven Ansätze (so den Aufbau des Roten Morgen als nationales Organ) am besten unterstützen können, um die Vereinigung aller wahren Marxisten-Leninisten in der KPD/ML voranzutreiben."

Festgestellt wird: "Die Linie des 'linken' Opportunismus wird … in Kiel vor allem vom 'Thälmannkampfbund-ML' vertreten (hinter dem sich Teile, vor allem die Führungsgruppe der ehemaligen 'MLHO-Kiel' verbergen.)" Gemeint ist damit der TKB/ML, zu dem die RG am 17.12.1971 eine Erklärung verfaßte.

Die Broschüre enthält folgende Abschnitte:
- "1.) Vorwort";
- "2.) Den ideologischen Aufbau bei allen Arbeiten als Hauptkettenglied verwirklichen";
- - "Die Rolle des subjektiven Faktors bei der aktiven Gestaltung der Welt";
- - "Der Gegensatz und Kampf der zwei Linien innerhalb der Partei";
- - "Den Kampf der zwei Klassen, Wege und Linien als das Hauptkettenglied anpacken";
- "3.) Die bürgerliche Arbeiterpolitik der SALZ-Führer unter dem Deckmantel des Marxismus-Leninismus ist zum Scheitern verurteilt";
- - "a) Verrat an der Diktatur des Proletariats ist der Kernpunkt der Linie der SALZ-Führer";
- - "b) die bolschewistische Partei: Bewußter Vortrupp im Kampf um die politische Macht - oder Zahnrad im gewerkschaftlichen Lohnkampf?";
- - "c) Die SALZ-Führer bekämpfen den Parteiaufbau unter dem Vorwand eine 'wirkliche Arbeiterpartei' aufbauen zu wollen;
- - "d) 'Politik in Unterordnung unter die Interessen der Arbeiterklasse' oder Verwirklichung des Primats der Politik?";
- - "e) 'Hauptstoßrichtung in die spontane Arbeiterbewegung' oder vorrangige Herausbildung eines nationalen Führungszentrums?";
- - "f) Ohne den schonungslosen Kampf gegen Revisionismus, Reformismus und Opportunismus kann es keine Einheit der Revolutionäre geben";
- - "g) 'Das Volk und nur das Volk ist die Triebkraft, die die Weltgeschichte macht' Mao Testung";
- - - "Zur Frage des Klassenbewusstseins";
- - - "Die Massen - Schiedsrichter im ideologischen Streit oder Triebkraft, die die Weltgeschichte machen?";
- - - "Entwicklung des Klassenbewusstseins durch Reproduktion ihrer eigenen Erfahrungen oder durch allseitige Agitation und Propaganda?";
- - "4.) … Kritik der rechtsopportunistischen Linie der Gruppe Neues Rotes Forum (GNRF, d.Vf.) in der Frage des Parteiaufbaus" zur Programmatischen Erklärung der GNRF aus dem 'Neuen Roten Forum' Nr. 3/1971;
- - - "Der Imperialismus geht seinem totalen Zusammenbruch entgegen, und der Sozialismus seinem weltweiten Sieg. Diese allgemeinen Bestrebungen und Tendenzen spiegeln sich auch in den spontanen Bewegungen der Massen wieder (zu NRF 3/71, S. 34/35)";
- - - "Die Theorie von der 'Versumpfung des Klassenbewußtseins' ist letztlich eine Theorie vom Erlöschen des Klassenkampfes, sie mißachtet die Bedeutung der Rolle des subjektiven Faktors und führt letztlich zu Passivität und Kapitulantentum vor dem Feind! (zu NRF 3/71, S., 35/36)";
- - - "Ohne demokratischen Zentralismus kann es keinen ideologischen Aufbau geben. Wer den demokratischen Zentralismus 'gegenwärtig' nicht verwirklichen will, will auch den Parteiaufbau nicht von Anfang an verwirklichen. (Zu NRF, S. 36-38)".
Quelle: RGK/ML: Gegen Revisionismus, Reformismus und Opportunismus! Kämpfen wir für die Einheit aller Marxisten-Leninisten in der Bolschewistischen Partei, Kiel Dez. 1971

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Letzte Änderung: 30.10.2022