Auditorium – Hamburger Studentenzeitschrift, Nr. 52, Jan. / Feb. 1968
29.01.1968:
Der AStA der Universität Hamburg gibt sein 'Auditorium - Hamburger Studentenzeitschrift' Nr. 52 (vgl. Dez. 1967, 22.4.1968) für Januar / Februar vermutlich in dieser Woche in einer Auflage von 10 000 heraus. Leserbriefe wenden sich gegen die vielen Fremdwörter (Hiltrud Quicht) sowie gegen die Störer und den sie unterstützenden AStA (Klaus Schedukat):"Diesen Störern - professionellen Störern wie der Roth - aktivierten, um Oberstörer Oberlercher gescharten SDS-Clique - unter stellt der AStA, daß sie 'mit der Hochschulreform Ernst machen und ihrer Kritik an der Lehrveranstaltung in Vorlesungen in Diskussionen vorbringen wollen'."
Berichtet wird von den Studentenparlamentswahlen (StPW), dem studentischen Rechtshilfefonds (vgl. Juli 1967), dem Rektor Ehrlicher (vgl. 26.1.1968), der nur von dreien der fünf wegen Stören der Wenke-Vorlesung mit Disziplinarverfahren bedachten Studenten die Mitgliedschaft im SDS zu kennen schien und vom Verbot des Buches 'Verdammte Zeit' von Peter Ekberg. Auszüge werden veröffentlicht aus der Flensburger Zeitschrift 'Zwischen den Zeilen', die von jungen engagierten Theologen herausgegeben werde und sich im Heft 7 mit einem Offenen Brief an Prof. D. Thielicke wandte. Will Teichert und Peter Martin berichten vom "Warten auf Honnef". Vorlesungsrezensionen behandeln Prof. Karl Ludwig Schneiders Vorlesung 'Das expressionistische Drama' sowie die 'Einführung in Didaktik und Methodik des Volksschulunterrichts auf Hospitationsbasis' von Prof. Walter Jeziorsky. Von ch stammt der Artikel:"Student '58 - Der Immatrikulationsjahrgang 1958 in der Statistik", der sich stützt auf Josef Hitpass: Das Studienschicksal des Immatrikulationsjahrgangs 1958. Peter Münder behandelt "Die stinkenden Rosen des Hans Habe" bzw. dessen offenen Brief für Axel Springer (vgl. 27.12.1967). Klaus-Michael verfaßte den Artikel "Bildungswerbung in der Krise. Kritik der reinen Bildungswerbung", der u.a. von den Rückschlägen mit den Freiburger Volksschülern berichtet sowie aus Berlin und aus Hamburg von den über 50 Schularbeitskreisen mit Förderunterricht.
In der Rubrik "Zur Diskussion: KU im Kreuzfeuer" äußern sich Gabriele Seydaack, D. Monko und Reinholdf dJ Oberlercher. Zum Konflikt um Oberlerchers Wenke-Rezension erscheint eine "Blütenlese" aus Leserbriefen, aber auch eine "Richtigstellung" von Petra Sellenschloh zu den Fälschungsvorwürfen gegen Oberlercher.
Hingewiesen wird auf die Veröffentlichungen:
- Hans Heiner Holz: Der Irrtum der 'Großen Weigerung' (über Herbert Marcuse);
- Demokratischer und autoritärer Staat - Studien zur politischen Theorie (hrg. v. Herbert Marcuse);
- die Schriftenreihe Wissenshaftstheorie, Wissenschaftspolitik, Wissenschaftsgeschichte des Bertelsmann-Verlages; und
- ein eigenes Paper über Vorlesungsrezensionen.
Rezensionen erscheinen zu:
- Max Horkheimer: Zur Kritik der instrumentellen Vernunft;
- Ernst Topitsch: Sozialphilosophie zwischen Ideologie und Wissenschaft, sowie Ernst Topitsch: Die Sozialphilosophie Hegels als Heilslehre und Herrschaftsideologie.
- Mitscherlich / Brocher / von Mehring / Horn: Der Kranke in der modernen Gesellschaft;
- Jean Paul Sartre: Kritik der dialektischen Vernunft; und
- Sozialer Wandel. Zivilisation und Fortschritt als Kategorien der soziologischen Theorie (hrg. v. Hans-Peter Dreitzel).
Auf der Rückseite wird eine Bekanntmachung des Rektors dokumentiert (vgl. 29.12.1967).
Q: Auditorium Nr. 52, Hamburg Jan./Feb. 1968