Hamburger Plakettenstreit (1978)

Vermutlich 1978 erscheint die Broschüre "Hamburger Plakettenstreit". Darin geht es um das Tragen einer Anti-AKW-Plakette, das der Schulleiter einer Hamburger Gewerbeschule verboten hatte.

Auszug aus der Datenbank "Materialien zur Analyse von Opposition" (MAO)

1978:
Vermutlich 1978 erscheint die Broschüre "Hamburger Plakettenstreit (Maulkorb? Nein Danke)".
Dazu heißt es u.a. im Vorwort: "Im Juni 1977 verbot der Schulleiter der Hamburger Gewerbeschule Wendenstraße einem Kollegen das Tragen der Anti-AKW-Plakette.
Der Kollege beschwerte sich bei der GEW. Auf die Anfrage der GEW an die Schulbehörde vom 20.6.77, ob sie eine generelle Anweisung an die Schulleiter erlassen habe, das Tragen von Anti-AKW-Plaketten im Unterricht zu untersagen, erhielt sie zunächst einen Zwischenbescheid, in dem es heißt: '(es gäbe) keine generelle Anweisung der Behörde an die Schulleiter, der Hamburger Schulen, das Tragen derartiger Plaketten zu untersagen.'"

Der GEW wurde im Auftrag der Schulbehörde mitgeteilt, dass "die Schulleiter als Vorgesetzte berechtigt und verpflichtet (sind), Lehrern das Tragen von sog. Anti-Atomkraft-Plaketten während der Unterrichtszeit zu untersagen.'

Mit diesem Verbot begann der Widerstand gegen diesen schwerwiegenden Angriff auf die Meinungsäußerungsfreiheit und die Anti-AKW-Bewegung einer immer größeren Zahl von Kollegen. Über 300 Lehrer legten Widerspruch gegen das Plakettenverbot ein."

Anschließend kam es zu einem Arbeitsgerichtsprozess, um "gegen das Plakettenverbot vorzugehen". (S. 1)
Quelle: Hamburger Plakettenstreit (Maulkorb? Nein Danke), 2. Auflage, Hamburg, o. J. (1978).

Letzte Änderung: 05.03.2024