Hamburg:
'Kommunistische Arbeiterpresse'
Betriebszeitung der Zelle Springer der KPD

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin, 28.5.2012

Die hier bisher (wir bitten um Ergänzungen) nur unvollständig dokumentierte 'Kommunistische Arbeiterpresse' (KAP) der KPD für Springer Hamburg war unseres Wissens die einzige dort regelmäßig erscheinende linksradikale betriebliche Publikation.

Die KPD hatte bei Springer Hamburg ihre erste Zelle in der Druckindustrie gegründet, so dass diese Betriebszeitung für die KPD zugleich bundesweite Bedeutung besaß.

Liste der als Scans vorhandenen Zeitungen

Auszug aus der Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ (MAO)

20.09.1972:
Bei Springer in Hamburg erscheint die erste Nummer der 'Kommunistischen Arbeiterpresse' der KPD-Betriebszelle (vgl. 1.11.1972).
Quelle: Rote Fahne Nr. 63,Dortmund 4.10.1972

01.11.1972:
In Hamburg gibt die Betriebszelle Springer der KPD ihre 'Kommunistische Arbeiterpresse' (KAP) Nr. 3 (vgl. 20.9.1972, 13.12.1972) mit dem Leitartikel "Das Märchen vom Aufstieg des kleinen, strebsamen Herrn Springer zum Konzernboss" heraus. Aufgefordert wird: "Kampf den Folgen der Schichtarbeit", indem 8 Wochen Urlaub gefordert werden.
Berichtet wird von der Vietnamdemonstration in Frankfurt (vgl. 28.10.1972) und der Vietnamveranstaltung in Hamburg (vgl. 27.10.1972)

Beigelegt ist ein Rote-Fahne Sonderdruck des Stadtteilkomitees Altona der KPD "Gegen Monopoldiktatur – Für Volksdemokratie – KPD", der zu den Bundestagswahlen (BTW) zur Arbeiterrunde einlädt (vgl. 3.11.1972).
Q: Kommunistische Arbeiterpresse - Springer Nr. 3,Hamburg 1.11.1972

13.12.1972:
In Hamburg gibt die Betriebszelle Springer der KPD ihre 'Kommunistische Arbeiterpresse' (KAP) Nr. 5 (vgl. 11.1.1972, 14.2.1973) heraus mit dem Leitartikel "Delegiertenversammlung: Kollegen fordern: Schluß mit den Mauscheleien des Vorstands! Zum 1.Mai auf die Straße!". Weitere Beiträge sind:
- "Vorwärts im Aufbau der Betriebszelle Springer";
- "Marktforschungsinstitut Betriebsrat"
- "Sofortige Unterzeichnung des 9-Punkte Abkommens durch die US-Regierung" zu Vietnam;
- "Bild kämpft gegen uns!" zu den Kämpfen der Studenten;
- "Weihnachtsüberraschung der Geschäftsleitung: Mehrarbeit für die Kollegen der Rotation und 'richtige' Lohnfindung"; sowie
- ein Aufruf der Liga zur Afrikaveranstaltung (vgl. 14.12.1972).
Q: Kommunistische Arbeiterpresse - Springer Nr. 5, Hamburg 13.12.1972

14.02.1973:
Bei Springer Hamburg gibt die Zelle der KPD die Nr.8 ihrer 'Kommunistischen Arbeiterpresse' (KAP - vgl. 13.12.1972, 11.5.1973) heraus, in der sie sich außer mit dem eigenen Betrieb und dem graphischen Gewerbe auch mit der Papier- und Pappeverarbeitenden Industrie beschäftigt.
Q: Revolutionäre Gewerkschaftsopposition Nr.2,Dortmund o.J. (1973)

11.05.1973:
Bei Springer Hamburg gibt die Zelle der KPD einen zweiseitigen Sonderdruck ihrer 'Kommunistischen Arbeiterpresse' (vgl. 13.12.1972, 1.6.1973) u.a. zur politischen Entlassung von Peter Denk heraus.
Q: Revolutionäre Gewerkschaftsopposition Nr.4,Dortmund Juni 1973

01.06.1973:
Bei Springer Hamburg gibt die Zelle der KPD ihre 'Kommunistische Arbeiterpresse' Nr.13 (vgl. 11.5.1973, 21.6.1973) mit 8 Seiten unter Verantwortung von Maria Bergmann in Dortmund heraus. Berichtet wird im Leitartikel "Zur bevorstehenden Betriebsratswahl: Die Geschäftsleitung hat ihre Kandidaten gewählt - wählen wir jetzt unsere!" von den Betriebsratswahlen (BRW), in die u.a. DruPa, DAG und DJV eingreifen.

Berichtet wird auch vom Breschnewbesuch (vgl. 20.5.1973), von der Delegiertenversammlung des Landesbezirkes Nordmark (vgl. 14.5.1973) und in einem "Interview mit einem Kollegen aus der Rotation" von den politischen Entlassungen gegen Denk, Hoffmann und Lindemann.
Q: Kommunistische Arbeiterpresse - Springer Nr. 13, Hamburg 1.6.1973

21.06.1973:
Bei Springer Hamburg gibt die Zelle der KPD ihre 'Kommunistische Arbeiterpresse' Nr. 14 (vgl. 1.6.1973, 23.8.1973) mit 6 Seiten unter Verantwortung von Maria Bergmann in Dortmund heraus. Berichtet wird im Leitartikel "Lügen haben kurze Beine!" vom Arbeitsgerichtsprozeß des Betriebsrates Stefan Stanjek und in weiteren Artikeln von den Fahrpreiserhöhungen beim HVV, über die VR China ("In einem chinesischen Dorf") und die Komitees "Hände weg von der KPD", die es u.a. auch in Hamburg gibt. Wegen diesen gab es an der FU Berlin bereits SPD-Ausschlüsse (vgl. 18.6.1973).
Q: Kommunistische Arbeiterpresse - Springer Nr. 14, Hamburg 21.6.1973

23.08.1973:
Die Zelle Springer Hamburg der KPD gibt die Nr.16/17 ihrer 'Kommunistischen Arbeiterpresse' (KAP - vgl. 21.6.1973, 13.9.1973) heraus, in der als Leitartikel das "Kampfprogramm der Zelle Springer" enthalten ist. Weitere Beiträge sind:
- "Springers Beitrag zur Teuerung: Kantinenessen ist teuerer!";
- "Weltjugendfestspiele: Revisionistische Friedensheuchelei entlarvt!" (vgl. 28.7.1973);
- "Zur letzten Vertrauensleuteversammlung" wo die Vertrauensleutewahlen (VLW) behandelt wurden; sowie
- "Rationalisierung in der Druckindustrie: Jetzt Broschek! Wann Springer?".
Q: Rote Fahne Nr.36,Dortmund 5.9.1973; Rote Pressekorrespondenz Nr.26,Berlin 1973,S.6ff;Kommunistische Arbeiterpresse - Springer Nr. 16/17, Hamburg 23.8.1973

13.09.1973:
Die Zelle Springer Hamburg der KPD gibt die Nr.18 ihrer 'Kommunistischen Arbeiterpresse' (vgl. 23.8.1973, 25.10.1973) mit 8 Seiten unter Verantwortung von Klaus Landeck heraus, in der im Leitartikel "Was Bild verschweigt: Deutsche und ausländische Metaller in einer Streikfront" mit einem Bild von Valvo Aachen auf die Berichterstattung der 'Bild' zu den wilden Streiks für Teuerungszulagen (TZL) eingegangen wird.

Weitere Artikel behandeln die Vertrauensleutewahlen (VLW - vgl. 9.10.1973), die letzte Versammlung des Vertrauensleutekörpers (VLK), wo u.a. über die Hilfskräfte geredet wurde, die Bilanz 1972, Chile und den Fleischboykott.

Enthalten ist ein "Aufruf an alle Gewerkschafter" gegen die Entlassung von Jugendvertretern wozu eingeladen wird zur KPD-Veranstaltung über die Metallarbeiter-Streiks (vgl. 14.9.1973). Zu dieser sowie zur bundesweiten Demonstration in Köln am 15.9.1973 ruft auch ein beigelegter 'Rote Fahne' Sonderdruck auf.
Q: Kommunistische Arbeiterpresse - Springer Nr. 18, Hamburg 13.9.1973; Rote Fahne Nr.36,Dortmund 5.9.1973;Rote Fahne Sonderdruck Die Lehren aus den Metaller-Streiks, Hamburg o. J. (Sept. 1973)

25.10.1973:
Die Zelle Springer Hamburg der KPD gibt ihre 'Kommunistische Arbeiterpresse' (KAP) Nr. 19 (vgl. 13.9.1973, Nov. 1973) mit 8 Seiten unter Verantwortung von Klaus Landeck heraus.
Berichtet wird im Leitartikel "Wieder eine Entlassung!" vom Arbeitsgerichtsprozeß über die Entlassung von Helmuth H., über die Entlassung des Maschinensetzers bei der 'Welt', Manfred Eisenh..

Eingegangen wird auch auf das Berufsverbot gegen Johanna Mayr in Hamburg-Harburg, die bundesweite Demonstration gegen politische Entlassungen, auf die "Haftverschonung für Uli Kranzusch", den Nahostkrieg und die Delegiertenversammlung der DruPa, auf der u.a. über die Sozialwahlen und die Hilfskräfte geredet werden soll.

In "Nicht verhandeln, sondern kämpfen" geht es um eine Teuerungszulage (TZL), in "Bild kämpft gegen uns!" wird berichtet von der Schichtarbeit für die Hamburger Polizei. Aus der Rotation berichtet eine Korrespondenz.
Q: Kommunistische Arbeiterpresse - Springer Hamburg Nr. 19, Hamburg 25.10.1973

November 1973:
Bei Springer Hamburg gibt die Zelle der KPD eine 'Kommunistische Arbeiterpresse' (vgl. 25.10.1973, 15.11.1973) als Dokumentation mit 18 Seiten unter dem Titel "Für alles Reaktionäre gilt, daß es nicht fällt, wenn man es nicht niederschlägt - Weg mit Jürgensen!" heraus. Die Verantwortung übernimmt Klaus Landeck, der Preis beträgt 20 Pfennig. Bei Springer habe es dieses Jahr bisher 6 politische Entlassungen (Peter Denk, Helmuth Hoffmann, Dieter Lindema., Friedel Han., Bernd Ziesemer und Manfred Eisenh.) gegeben. Bei Bauer wurde der Betriebsrat M. Göbel entlassen. Berichtet wird von den Beschuldigungen Jürgensens (vgl. 25.4.1973) u.a. gegen Helmuth Hoffmann, der, als Mitglied der KPD nicht faul, gar auch noch die Flugblätter der konkurrierenden KG Hamburg des KBW verteilt haben soll.
Q: Kommunistische Arbeiterpresse - Springer Hamburg Dokumentation,Hamburg Nov. 1973

15.11.1973:
Bei Springer Hamburg gibt die Zelle der KPD ihre 'Kommunistische Arbeiterpresse' Nr. 21 (vgl. Nov. 1973, 6.12.1973) mit einem Umfang von 6 Seiten unter der Verantwortung von Klaus Landeck heraus. Berichtet wird aus dem DruPa OV (vgl. Nov. 1973), über die Entlassungen von Friedel Hanke, Helmuth Hoffmann, Peter Denk und Dieter Lindemann, über die Hilfsarbeiter, die Rotation und die Packerei, das Berufsverbot von Johanna Mayr (vgl. Okt. 1973), wobei auch Schüler in St. Peter-Ording erwähnt werden, über die eigene bundesweite Demonstration gegen Entlassungen (vgl. 3.11.1973) und die Hetze der 'Bild' zur Ölkrise. Beigelegt ist ein Flugblatt zur Demonstration gegen den Besuch von Frei (vgl. 17.11.1973).
Q: Kommunistische Arbeiterpresse - Springer Nr. 21, Hamburg 15.11.1973

06.12.1973:
Die Zelle Springer Hamburg der KPD gibt ihre 'Kommunistische Arbeiterpresse' (KAP) Nr. 22 (vgl. 15.11.1973, 5.2.1974) mit einem Umfang von 8 Seiten unter Verantwortung von Klaus Landeck und einem Interview mit dem entlassenen Bernd Ziesemer heraus.
Berichtet wird im Leitartikel von der Betriebsversammlung sowie im weiteren u.a. von der Vietnamhilfe (vgl. 1.12.1973, 14.12.1973), der Behandlung der Ölkrise durch die 'Bild', von Angestellten, Helmuth Hoffmann, dem Vertrauensleutekörper (VLK) und der Jugendvertretung (JV), von Lehrlingen und Umschülern für Drucker und Setzer sowie von Broschek und in "Spartenanhänge: die Forderungen des Vorstands - eine Farce" aus dem Ortsverein (OV) der DruPa, wobei die Sparten Tiefdruck, Hilfskräfte, Weiterverarbeitung, Lehrlinge, Buchdruck, Offsetdruck, Bleisatz, Fotosatz und Stereotypie erwähnt werden.
Q: Kommunistische Arbeiterpresse - Springer Hamburg Nr. 22, Hamburg 6.12.1973

05.02.1974:
Die Zelle Springer Hamburg der KPD gibt einen zweiseitigen Sonderdruck ihrer 'Kommunistischen Arbeiterpresse' (KAP) (vgl. 6.12.1973) heraus, der sich unter Verantwortung von Klaus Landeck u.a. mit den Lehrlingen befaßt.
Beigeheftet ist ein 'Rote Fahne' Sonderdruck zur Bürgerschaftswahl (vgl. Feb. 1974).
Q: Kommunistische Arbeiterpresse - Ausgabe Springer Hamburg Sonderdruck,Hamburg 5.2.1974; Rote Fahne Sonderdruck zur Bürgerschaftswahl,Hamburg 1974

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