Materialien zu Studentenbewegung und Hochschulpolitik in Hamburg

Teil 1: Die Herausbildung der Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin

Für den hier betrachteten Zeitraum von 1964 bis zum Frühjahr 1967 waren uns bisher nur vereinzelte Dokumente zugänglich, die nur einen beschränkten Einblick in die Herausbildung der Hamburger Studentenbewegung erlauben. Es wird um Zusendung weiterer Quellen gebeten.

Zu Auseinandersetzungen zwischen dem AStA und der Universitätsverwaltung kommt es offenbar immer wieder wegen der Gänsefüßchen für die DDR (vgl. 1964), lässt der AStA doch diese in seinem 'Auditorium' nicht nur fort, sondern setzt sich auch wiederholt für die Ostkontakte ein, engagiert sich auch gegen die Rechtsextremisten (vgl. Mai 1964, Juni 1964).

Der SDS Hamburg betreibt damals ein vergleichsweise anspruchsvolles Veranstaltungsprogramm (vgl. Nov. 1964), engagiert sich dann im Protest gegen den Vietnamkrieg (vgl. 1.11.1965), der AStA setzt sich in seiner Zeitschrift immer noch für Ostkontakte ein (vgl. Juni 1966).

Anlässlich des amerikanischen Unabhängigkeitstags kommt es zu einer, vermutlich der ersten, großen Prügelorgie der Hamburger Polizei gegen Protestierende, wovon der AStA wiederholt berichtet (vgl. Juli 1966, 4.7.1966, Dez. 1966).

Der AStA engagiert sich ab dem Beginn des Wintersemesters in der Frage der Fahrpreise beim HVV, nicht ohne auch von den Auseinandersetzungen mit der Polizei in Köln diesbezüglich zu berichten (vgl. 3.11.1966, 10.11.1966, 26.4.1967).

Die zentrale Auseinandersetzung in der Hochschulpolitik des Wintersemesters 1966/67 ist die Frage der studentischen Mitbestimmung in den Fakultäten (vgl. 17.12.1966, 19.1.1967, 24.1.1967, 26.1.1967, Feb. 1967).

Auch bei einem weiteren Vietnamprotest kommt es zu heftigen Auseinandersetzungen mit der Polizei (vgl. 17.2.1967), die allerdings harmlos bleiben im Vergleich zu denjenigen, die im nächsten Teil dieses Beitrags geschildert werden und sich anlässlich des Schahbesuchs in Hamburg am 3. und 4. Juni 1967 ereigneten.

Auszug aus der Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ (MAO)

1964:
Die Uni-Spitze Heidelberg (vgl. Juni 1970) berichtet vom politischen Mandat:"
In Hamburg kam es 1964/65 zu Kontroversen, als die Universitätsverwaltung mehrfach Plakate einzog, die Seminare und Vorträge über die DDR ankündigten. Zugrunde lag ein vertraulich gebliebener Senatsbeschluß, der Plakate im Universitätsbereich verbot, die die Bezeichnung DDR ohne Zusätze gebrauchten. Zur Begründung erklärte der Rektor, 'die zur politischen Neutralität verpflichtete Universität müsse sich an die übliche Sprachregelung halten.' Eine Bitte des AStA (vgl. **.**.196*,d.Vf.) an den Senat, den Beschluß aufzuheben, wies der Senat mit der Erläuterung ab, 'daß die Verwendung der Bezeichnung 'DDR' auf Plakaten, die im Universitätsbereich aufgehängt werden sollten, nicht völlig verboten sei, sondern nur dann, wenn es an geeigneter Relativierung fehle.'
Quelle: AStA Uni Frankfurt:AStA-Materialien zum Politischen Mandat,Frankfurt o.J. (Juni 1971),S.3

08.03.1964:
Für den AStA der Universität Hamburg berichtet Peter Müller (Berlin) von der heute beginnenden und bis zum 15.3.1964 dauernden 16. ordentlichen Mitgliederversammlung des VDS.
Q: Auditorium Nr.29,Hamburg unbekanntes Datum

Mai 1964:
Der AStA der Universität Hamburg gibt sein 'Auditorium – Informationen und Kommentare für Studenten' Nr. 28 (vgl. Juni 1964) für Mai heraus. Die Auflage beträgt 10 000. Magnifizienz Professor Sperner begrüßt die Neuimmatrikulierten, Professor Sieverts befasst sich mit der studentischen Selbst- und Mitverwaltung, Heiner Kuse, 2. AStA-Vorsitzender, berichtet über "Die klugen Studenten und ihre dummen Vertreter", der 1. AStA-Vorsitzende Albrecht Klinger befasst sich mit dem Mentorenprogramm, Hans-Bernd Zöllner sieht "Honnef auf halbem Weg". Eingegangen wird auch auf die "Neuordnung der Unfallversicherung für Studenten". Alf Hermann verfasst den Artikel "Sokrates für Ostkontakte", wobei die DDR ohne Gänsefüßchen geschrieben wird. Klaus Meyer schildert die "Unbegründete Furcht" der Springerpresse vor dem Kommunismus, H. Konstanten befasst sich in "Bitterfelder Elegien? – Dortmunder Hymnen?" mit der 2. Bitterfelder Konferenz, H. Büscher berichtet über "Uwe Johnson in Hamburg", Wolfgang Grässe befasst sich in "Untergang einer unbedeutenden Stadt" mit Hiroshima, von H. Wohlgemuth stammt das Gedicht "Das Haus an der Zeche". Heiko Büscher testete Studentenkneipen.
Q: Auditorium Nr.28,Hamburg Mai 1964

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Juni 1964:
Der AStA der Universität Hamburg gibt vermutlich im Juni sein 'Auditorium – Informationen und Kommentare für Studenten' Nr. 29 (Vgl. Mai 1964, Juni 1966) heraus, von dem uns nur Teile vorlagen. Eine Sonderbeilage veröffentlicht Umfrageergebnisse zur Studienreform. Eine Karikatur stellt die Korporierten bzw. Burschenschaften in die Nähe der 'National-Zeitung'. Peter Müller aus Berlin berichtet von der 16. ordentlichen Mitgliederversammlung des VDS (vgl. 8.3.1964). Joachim Paschen zweifelt an der Verfassungsfeindlichkeit des 'Neuen Deutschland' der SED der DDR.
Q: Auditorium Nr.29,Hamburg unbekanntes Datum

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September 1964:
Es erscheint die Nr. 6 der 'Arbeitsblätter' des SDS (vgl. Aug. 1964, März 1965) zum Thema "DDR Kontakte von Gruppen und Landesverbänden des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes (1963/64)" mit Berichten auch aus Hamburg.
Quelle: SDS: Arbeitsblätter Nr. 6, Frankfurt Sept. 1964, S. 1ff

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November 1964:
Spätestens im November 1964 stellt der SDS Landesverband Hamburg sein Programm für das Wintersemester 1964/65 vor.
Q: SDS-LV Hamburg: Programm für das Wintersemester 1964/65,O. O. o. J.

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01.11.1965:
An der Universität Hamburg wird der SDS heute mit einem Brief vom Verbot seiner Vietnamausstellung unterrichtet.
Q: Auditorium Nr.41,Hamburg Juni 1966,S.4

Juni 1966:
Der AStA der Universität Hamburg gibt sein 'Auditorium – Hamburger Studentenzeitung' Nr. 41 (vgl. Juni 1964, Juli 1966) für Juni in einer Auflage von 10 000 heraus. Rolf Schübel berichtet über "Das studentische Ost-West-Gespräch", wobei er auch Beziehungen zur FDJ der DDR berücksichtigt. J. H. (Jürgen Harrer) berichtet über das Ausländergesetz (vgl. 12.2.1965) bzw. "Ein demokratisches Mustergesetz". In "Das Ärgernis" wird vom Verbot der Vietnamausstellung des SDS im letzten Semester berichtet (vgl. 1.11.1965). Frithjof Rendtel befasst sich in "Ein Kind wird gepfändet" mit dem Entzug des Sorgerechts für eine Mutter, die Mitglied im Hamburger Elternbund ist. Ein Artikel behandelt den "Jugendschutz zu Zensurzwecken", in "Ein peinliches Versehen" wird die Einordnung des Lieds "The Ballad of the Green Berets" als Protestsong durch den 'Sonntag' der DDR behandelt. Aus den USA wird auch über die Antiprotestsongbewegung 'Singout 66' berichtet.
Wolf Oschlies schreibt über "Säulenheilige" bzw. über die Moralische Aufrüstung (MRA), aus der NPD werden Ausschlüsse gemeldet. Vorgestellt werden die Akademischen Studienaufenthalte (ASA), geworben wird u.a. für die Internationale Buchhandlung, die auch Medien aus DDR und UdSSR vertreibt. Rezensiert wird 'Muzes Flöte' von Robert Wolfgang Schnell, kritisiert wird das Mensaessen.
Q: Auditorium Nr.41,Hamburg Juni 1966

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Juli 1966:
Der AStA der Universität Hamburg gibt sein 'Auditorium – Hamburger Studentenzeitung' Nr. 42 (vgl. Juni 1966, Dez. 1966) für Juli in einer Auflage von 10 000 heraus. Berichtet wird von den Protesten anlässlich des amerikanischen Unabhängigkeitstags (vgl. 4.7.1966). Damit befasst sich auch der Artikel "Hilfe, ich bin unterwandert" von Frank Teichmüller.
Jürgen Harrer verfasste den Artikel "Der Vietnamesische Krieg", der die Entwicklung seit dem Genfer Abkommen behandelt. Jürgen Corleis befasst sich mit einer RCDS-Veranstaltung mit Willi S. Schlamm, Wolf Oschlies schildert den "Sing-out-Verkauf '66", der sich u.a. gegen den moralischen Pazifismus wandte. Berichtet wird über das Studium der Politik-Soziologie in Hamburg sowie über Scheinprobleme der Juristen. Aus Bremen wird berichtet über die Universität. In "Persilschein für Südafrika" werden von Siebo Hagena die Umtriebe des Franz-Josef Strauß (FJS) in Azania geschildert, wobei auch das Göttingen Anti-Apartheid-Komitee erwähnt wird. Rolf Schübel befasst sich in "Böse Nigger – arme Weiße" mit dem Film 'Africa Addio'. Wolf Knoll befasst sich in "Deutscher Geist auf Reisen" mit Professoren und ihren Forschungsreisen, eingegangen wird auch auf die Bahnpreise für ältere Studenten sowie auf den 17. Juni. Joachim Dudda stellt Amnesty International (AI) vor, "bei uns bedauerlicherweise völlig unbekannt". Leserbriefe kritisieren sexistische Bemerkungen in der Rubrik 'Balthasars Seminarmonolog' der letzten Ausgabe sowie die Ausführungen zum Ausländergesetz. Es erscheint auch ein "Interview mit dem AStA-Vorsitzenden", Detlev Albers. Balthasar beschäftigt sich mit der NPD, mit einem Nacktfoto wird "Die wahre Miß Universitas" vorgestellt.
Q: Auditorium Nr.42,Hamburg Juli 1966

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04.07.1966:
In Hamburg kommt es, laut AStA der Universität (vgl. Juli 1966), bei den Protesten anlässlich des amerikanischen Unabhängigkeitstags zu Polizeiausschreitungen.
Q: Auditorium Nr.42,Hamburg Juli 1966,S.2 und 14f

03.11.1966:
Der AStA der Universität Hamburg gibt sein 'AStA-Info' Nr.1 (vgl. 10.11.1966) für das Wintersemester 1966/67 heraus, in dem u.a. berichtet wird von den Verhandlungen mit dem HVV über den Preis der Studentenmonatskarten und von der Aktion Bildungswerbung sowie vom durch die Polizei niedergeschlagenen Protest gegen die Fahrpreiserhöhungen in Köln (vgl. 24.10.1966).
Quelle: AStA-Info Nr.1,Hamburg 3.11.1966

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10.11.1966:
Der AStA der Universität Hamburg gibt sein 'AStA-Info' Nr.2 (vgl. 3.11.1966, 17.12.1966) für das Wintersemester 1966/67 heraus, in dem u.a. berichtet wird von den Verhandlungen mit dem HVV über den Preis der Studentenmonatskarten.
Q: AStA-Info Nr.2,Hamburg 10.11.1966

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28.11.1966:
Im Audimax der Universität Hamburg tritt Franz-Josef Degenhardt auf.
Q: Auditorium Nr.44,Hamburg Dez. 1966,S.11

Dezember 1966:
Der AStA der Universität Hamburg gibt sein 'Auditorium – Hamburger Studentenzeitung' Nr. 44 (vgl. Juli 1966, Feb. 1967) für Dezember in einer Auflage von 10 000 heraus. Berichtet wird von 'Sing out', Rolf Schübel unternimmt in "Das Arrangement der Krähen" Überlegungen zur NPD und zur Großen Koalition. In "Der freundliche Senator. Von einem aufgeschlossenen Politiker und einer zeitgemäßen Presse" wird erneut von den Polizeiausschreitungen am 4.7.1966 und der Begrüßung der Prügel für die Protestierenden durch die Presse berichtet. Von Jürgen Harrer kommt "Der Vietnamesische Krieg (II)". In der "Der gefährdete Student" wird die Beratungsstelle für Studenten an der Universität Hamburg vorgestellt. Frank Teichmüller schildert die "Übung in Demokratie – Mitbestimmung für Studenten", fordert die Vertreter zur nachdrücklichen Vertretung studentischer Interessen auf. Eingegangen wird auf die Studentenwohnheime und auf das Historische Seminar bzw. das Geschichtsstudium. Wolf Oschlies fragt "Wohin mit der Vergangenheit?" und fordert Verhütung einer erneuten Machtergreifung als Bewältigung der Nazivergangenheit. Berichtet wird durch Harro Kelber vom Konzert des Franz-Josef Degenhardt (vgl. 28.11.1966). Gedichte stammen von Peter Schütt, Roman Ritter und W. Hornung. "Balthasar erläutert, wie man einen Politiker beleidigt", berichtet wird von den Missgeschicken des Drafi Deutscher, Ludwig Erhard und Wilhelm von Homburg.
Q: Auditorium Nr.44,Hamburg Dez. 1966

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Dezember 1966:
Die Fachschaft Mathematik-Physik an der Universität Hamburg gibt ihre 'Maphya' Nr.3 für Dezember heraus (vgl. 26.1.1967), die uns nur auszugsweise vorlag. Berichtet wird von einem Vortrag mit Prof. Haber am 23.11.1966 zum Thema 'Wissen aus der Büchse' in dem u.a. die Ersetzung der Hochschuldozenten durch Lehrfilme erwogen wird.
Q: Maphya Nr.3,Hamburg Dez. 1966

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17.12.1966:
Der AStA der Universität Hamburg gibt ein Extrablatt seines 'AStA-Info' (vgl. 10.11.1966, 24.1.1967) zur gestrigen Sitzung des Akademischen Senats heraus, in der über die Frage der studentischen Mitbestimmung beraten wurde.
Q: AStA-Info Extrablatt,Hamburg 17.12.1966

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19.01.1967:
Die Fachschaft Philosophie und Höheres Lehramt an der Universität Hamburg gibt ihr 'Phil-Info' heraus, welches vom Rücktritt des studentischen Fakultätssprechers aufgrund der Verweigerung von studentischer Mitbestimmung seitens der Fakultät berichtet.
Q: Phil-Info,Hamburg 19.1.1967

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24.01.1967:
Der AStA der Universität Hamburg gibt die Nr. 8 seines 'AStA-Info' (vgl. 17.12.1966, 31.1.1967) heraus, in dem u.a. über die Fakultätsbeteiligung bzw. die studentische Mitbestimmung in den einzelnen Fakultäten berichtet wird.
Q: AStA-Info Nr.8,Hamburg 24.1.1967

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26.01.1967:
Die Fachschaft Mathematik-Physik an der Universität Hamburg gibt ihre 'Maphya' Nr.4 heraus (vgl. Dez. 1967), die von den Studentenvertretern in der Fakultät bzw. der Mitbestimmung berichtet und zur Kandidatur für das Studentenparlament auffordert, aber auch für eine Studienreform eintritt.
Q: Maphya Nr.4,Hamburg 26.1.1967

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31.01.1967:
Der AStA der Universität Hamburg gibt die Nr. 9 seines 'AStA-Info' (vgl. 24.1.1967, 26.4.1967) heraus, in dem u.a. über die Vorbereitung der Wahlen zum Studentenparlament (StPW – vgl. 3.2.1967), aber auch über das Gastspiel des 'Living Theatre' aus New York berichtet wird.
Q: AStA-Info Nr.9,Hamburg 31.1.1967

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Februar 1967:
Der AStA der Universität Hamburg gibt sein 'Auditorium – Hamburger Studentenzeitung' Nr. 45 (vgl. Dez. 1966, Juli 1967) für Februar in einer Auflage von 10 000 heraus. Leserbriefe erheben Beschwerde gegen das 'geschmacklose' Titelbild "Weihnachten sexundsexzig" der letzten Ausgabe, und gegen "in memoriam – audi klagt an", loben die Griechenlandberichterstattung und bemängeln das Fehlen von Leserbriefen in der letzten Ausgabe sowie das Mensaessen. Ein mit 'audi' unterzeichneter Leitartikel schildert die Forderungen nach studentischer Mitbestimmung mittels Fakultätsbeteiligung bzw. eine "Übung in Demokratie. Die akademische Reaktion". Interviewt werden zu diesem Thema der 1. AStA-Vorsitzende Detlef Albers und der 2. AStA-Vorsitzende Gert Hinnerk Behlmer sowie der Rektor und die sechs Dekane der Universität Hamburg. Eine letzte Meldung vom 6.2.1967 verkündet das stimmrecht für zwei Studenten in der Theologischen Fakultät.

Rolf Schübel kritisiert in "Mens sana? das Sportler hält das Säckel auf", dass der gesamte Sportbeitrag der Studenten allein für den Leistungssport verwandt wurde, was auch der Sportreferent mittlerweile als Mangel erkannt habe. Frank Teichmüller berichtet vom Institut für Leibesübungen (IfL): "Was Sportler lesen. Muskeln, Blubo und Rassismus".

Sieba Hagena berichtet in "Bildung fürs Volk" von der Universität Freiburg über die Bildungswerbung mittels der Aktion 'Student aufs Land', die aber bei Arbeitern nichts bewirkte, was der Hamburger Referent für Bildungswerbung besser machen möchte, wozu eine Veranstaltung mit jungen Arbeitern der Hauni-Werke und deren Eltern am 8.2.1967 diente.

Von Jürgen Harrer "Der Vietnamesische Krieg (III)". Aufgerufen wird zur Vietnamdemonstration am 17.2.1967. Rolf Schübel berichtet über die "Schule für Denunzianten. Über die Situation indonesischer Studenten in der BRD". Peter Schütt berichtet in "Unruhe ist die erste Studentenpflicht" auch über die Proteste der Schüler. Sieba Hagena berichtet in "Schlagt die Sozis?" vom Polizeieinsatz gegen den SDS Berlin, aber auch vom Einbruch beim Hamburger AStA und über die "Israel-Kontakte". Holger Oehrens kritisiert nachlässige Studentenparlamentarier. Frithjof Rendtel befasst sich in "Von Goethe contra von Thadden" mit der NPD. Beklagt wird die Parkplatznot.

Rezensiert werden:
- Kurt Rossa: "Todesstrafen - Ihre Wirklichkeit in drei Jahrtausenden";
- Jean-Francois Steiner: "Treblinka – Die Revolte eines Vernichtungslagers";
- Walter Benjamin: "Angetus Novus"; und
- Susanne Grimm: "Die Bildungsabstinenz der Arbeiter".
Q: Auditorium Nr.45,Hamburg Feb. 1967

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03.02.1967:
In Hamburg enden heute an der Universität die Wahlen zum Studentenparlament (StPW).
Q: AStA-Info Nr.9,Hamburg 31.1.1967,S.1

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17.02.1967:
Der AStA der Universität Hamburg (vgl. Feb. 1967) rief auf zur heutigen Vietnamdemonstration von der Unabhängigen Gruppe, der Naturfreunde-Jugend (NFJ), der Freigeistigen Jugend, des SHB und SDS und berichtet auch später (vgl. 25.4.1968), dass der nigerianische Student Obi Ifeobu ausgewiesen wurde. Auch kommt es gegen andere Demonstranten zum Prozeß (vgl. 20.4.1968).
Q: Auditorium Nr.45,Hamburg Feb. 1967,S.4; Zur Sache,Hamburg 25.4.1968,S.2f

26.04.1967:
Der kommissarische AStA der Universität Hamburg gibt sein 'AStA-Info' Nr.1 für das Sommersemester 1967 heraus, in dem über die eigene Einsetzung berichtet wird, aber auch von den Fahrpreisen für die Monatskarten der HVV. Protestiert wird gegen die Vorfälle an der FU Berlin.
Q: AStA-Info Nr.1 SS 67,Hamburg 26.4.1967

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Letzte Änderungen: 7.9.2017

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