Zur Hauptübersicht der Datenbank MAO | Zur nächsten thematischen Zwischenübersicht | Zur nächsten geographischen Zwischenübersicht |
Wir danken dem Archiv Schwarzer Stern in Dortmund für die freundliche Unterstützung.
Die hier dokumentierte Broschüre des Hamburger Folterkomitees befasst sich mit der gegen Gefangene aus der Roten Armee Fraktion (RAF) verfügten Isolationshaft, die als Folter beurteilt wird, sowie mit der Grundlagenforschung dazu am Sonderforschungsbereich (SFB) 155 der Hamburger Universitätsklinik Eppendorf (UKE).
Januar 1974:
Das Komitee gegen Folter an politischen Gefangenen in der BRD - Hamburg, das sich mittwochs in der ESG trifft, gibt die Broschüre "Folter durch sensorische Deprivation" zum Sonderforschungsbereich (SFB) 115 an der Hamburger Universitätsklinik Eppendorf (UKE) in einer ersten Auflage von 1 000 Stück heraus. Eine zweite Auflage erscheint ebenfalls datiert auf Januar 1974 mit mehr Dokumenten zum SFB 115.
Enthalten sind in der ersten Auflage die Texte:
- "Folter, als Teil des Neuen Faschismus" von den Folterkomitees, wobei eingegangen wird auf RAF und SPK bzw. Horst Mahler, Werner Hoppe, Gabriele Kröcher und Carmen Roll sowie die JVA Köln-Ossendorf;
- "Kriegsforschung an der Hamburger Universitätsklinik: Perfektionierung der Sensorischen Deprivationsfolter" mit den Teilen
- "I. Aggressionsforschung: Forschung für Kanalisierung von Protest"; und
- "2. Forschung für Vernichtung von Widerstand durch Menschenexperimente für Folter und Gehirnwäsche";
- "Das Interesse des Militärs an der Aggressionsforschung" zur Zusammenarbeit mit der Bundeswehr; sowie
- "Hungerstreik-Erklärung der politischen Gefangenen" vom 8. Mai 1973.
Veröffentlicht werden auch "Dokumente über Folter der Politischen Gefangenen durch sensorische Deprivation":
- "Hessischer Justizminister über Folter";
- "Absprache zwischen Sicherungsgruppe, BGH, Polizei und Haftanstalt" zu Astrid Proll;
- "Beschluß über Isolationsfolter" gegen Holger Meins in der JVA Wittlich;
- "Anordnung von Verhören durch gekaufte Mitgefangene" im Ermittlungsverfahren gegen Horst Mahler, Ulrike Meinhof, Holger Meins, Irmgard Möller, Gerhard Müller und Jan-Carl Raspe, wobei auch eingegangen wird auf Andreas Baader und Gudrun Ensslin;
- "2 Jahre Isolation: 'Schäden nicht mehr auszuschließen'" zu Werner Hoppe in Hamburg;
- "Erneute Isolation, weil mit anderen Gefangenen geredet" zu Werner Hoppe;
- "'Betreuung' durch den Anstaltspsychiater" zu Astrid Proll in Frankfurt; und
- "Kampf der Gefangenen gegen Deprivationsfolter" zu Astrid Proll in Köln.
Im Teil "Dokumente über die Folterforschung" erscheinen die Texte:
- "Jan Gross und Ludvig Svab: Soziale Isolation und sensorische Deprivation und ihre gerichtspsychologischen Aspekte" von 1967;
- "Methode der Erpressung von Geständnissen" mit einem Auszug aus "Peter Kempe: Bedingungen halluzinatorischer Phänomene bei Experimenten mit sensorischer Deprivation"; sowie
- "SFB 115, Projektierung 'Allgemeine Angaben zum Sonderforschungsbereich";
- "Projekt A7: Widerstandsmessung in der Kamera 'verbaler Kanal'"; und
- "Projekt A8: Betrug mit dem 'fiktiven Partner'".
Als Teil III erscheint ein "Dokument über Foltertraining beim BGS" aus einer Dokumentation der Gewerkschaft der Polizei (GdP).
Abschließend erscheint das Gedicht von Bertolt Brecht: An die Gleichgeschalteten.
Quelle: Komitee gegen Folter an politischen Gefangenen in der BRD - Hamburg: Folter durch sensorische Deprivation, 1. und 2. Aufl., Hamburg Jan. 1974
[ Zum Seitenanfang ] [ geographische Zwischenübersicht ] [ thematische Zwischenübersicht ] [ Hauptübersicht ]