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Berufsgrundbildungsjahr (BGJ)

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin

Materiallage

Hier werden einige einzelne Dokumente vorgestellt, die nur ein sehr bruchstückhaftes Bild der tatsächlichen Entwicklung zu bieten vermögen. Im APO-Archiv sowie anderen einschlägigen Archiven und Bibliotheken befinden sich zahlreiche weitere Quellen.

Die Organisationen

In dieser stark verkürzten Dokumentensammlung berichten zunächst Vertretungen der Eltern und Berufsschüler, anschließend auch verschiedene kommunistische Gruppen vom Berufsgrundbildungsjahr (BGJ), wobei die angegebenen Fundstellen bzw. Quellen nur einen kleinen Bruchteil der jeweiligen Beschäftigung mit dem Thema darstellen.

Wichtige Themen und Ereignisse

Die bildungspoliitische Diskussion um die berufliche Bildung wird hier nur ausschnitthaft berührt, verkürzt auf die Einführung des Berufsgrundbildungsjahres (BGJ). Ein erster Bericht erfolgt durch die nur indirekt betroffenen Eltern der 'höheren' Söhne und Töchter Nordrhein-Westfalens (NRW – vgl. Mai 1972), ein zweiter durch die Vertretung der betroffenen Subjekte beruflicher Ausbildung (vgl. 11.10.1972), wobei in der Umfrage der Schüler hinsichtlich der Anrechnung des BGJ auf die Lehrjahre deutliche Parteiunterschiede sichtbar werden.

Die Einführung des BGJ geschieht offensichtlich, zumindest in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz (vgl. Jan. 1973). Aus Hamburg protestiert der KBW vehement im Kontext einer seiner wenigen Ansätze unter der lokalen Arbeiterjugend (vgl. 10.12.1973).

Der Kommunistsiche Jugendverband (KJV) der KPD in NRW analysiert das BGJ als Schritt der Anpassung der beruflichen Ausbildung an die Arbeitslosigkeit und Entqualifizierung der Jugend (vgl. 17.4.1975). So versteht auch ein paar Jahre später die KPD den eigentlichen Sinn des BGJ (vgl. 6.3.1977), während zum vorläufiger Abschluss dieser Darstellung die Kommunistischen Jugendbünde (KJB) des KBW auch den Bezug zur Weimarer Republik sowie den aktuellen Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen herstellen, sich im Verein mit den dem BGJ unterworfenen Jugendlichen in Südniedersachsen gegen 'Zwangsarbeit und Lohnsklaverei' zu organisieren trachtend (vgl. 14.1.1978, 21.1.1978).

Auszug aus der Datenbank "Materialien zur Analyse von Opposition" (MAO)

Mai 1972:
Die Landeselternschaft der Gymnasien in NRW (vgl. Okt. 1972) berichtet vermutlich aus dem Mai (vgl. 18.10.1971, 29.5.1972):"
BILDUNGSPOLITIK

ZWISCHENBERICHT DER BUND-LÄNDER-KOMMISSION ÜBER DEN BILDUNGSGESAMTPLAN UND EIN BILUNGSBUDGET

Der von der Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung am 18.Oktober 1971 beschlossene Zwischenbericht über den Bildungsgesamtplan und ein Bildungsbudget, der den Regierungschefs des Bundes und der Länder übergeben wurde, liegt jetzt vor. In zwei umfangreichen Bänden (insgesamt über 1 000 Seiten) werden die bereits früher veröffentlichten Vorstellungen des Bildungsrates über Ausbau und Umgestaltung des Bildungswesens vom Kindergarten bis zur Erwachsenenbildung näher erläutert und Pläne für ein Bildungsbudget entwickelt; Band II enthält statistische Angaben zum bestehenden Bildungssystem, deren Auswertung wegen der gewählten winzigen Drucktypen (Computer-Druck) erhebliche Schwierigkeiten bereitet.

Die Regierungschefs des Bundes und der Länder haben inzwischen übereinstimmend den Zwischenbericht als eine geeignete Grundlage für einen Bildungsgesamtplan bezeichnet. Es wäre allerdings verfrüht, sich schon jetzt über diese 'Einigung' zu freuen. Beim Studium des umfangreichen Schriftstückes zeigt sich nämlich, daß zwar Einigkeit über die wesentlichen Ziele der künftigen Bildungpolitik besteht, daß aber über die einzuschlagenden Wege keine Einigkeit zustande gekommen ist. Differenzen sind vor allem bezüglich der vorgeschlagenen Orientierungsstufe und der generellen Einführung der integrierten Gesamtschule im Bereich der Sekundarstufe I, darüber hinaus auch auf dem Gebiet der Lehrerbildung vorhanden. Dem Bund und den Vertretern der SPD-regierten Länder steht die Minderheit der CDU/CSU-regierten Länder gegenüber, deren abweichende Voten in den betreffenden Kapiteln jeweils mit veröffentlicht worden sind. Die Kommission macht in ihrem Begleitschreiben an den Bundeskanzler und die Ministerpräsidente der Länder auf die noch bestehenden unterschiedlichen Auffassungen ausdrücklich aufmerksam.

Übereinstimmung zwischen allen Mitgliedern der Kommission hat sich in folgenden Zielsetzungen und Maßnahmen ergeben:

a) Verstärkter Ausbau des Elementarbereichs.

b) Erweiterung des Bildungsangebots für die Fünfjährigen.

c) Zusammenfassung der beiden ersten Schuljahre des Sekundarbereichs I zur Orientierungsstufe.

d) Sicherung einer an wissenschaftlichen Ergebnissen orientierten Grundbildung sowie zunehmende Wahl- und Leistungsdifferenzierung im Sekundarbereich I; Angebot eines qualifizierenden Sekundarabschlusses I für alle Schüler.

e) Neugestaltung des Sekundarbereichs II mit dem Ziel, die Gleichwertigkeit von beruflicher und allgemeiner Bildung herzustellen.

f) Inhaltliche und organisatorische Neuordnung des Hochschulbereichs;... Vermehrung des Angebots an Studienplätzen.

g) Förderung des Auf- und Ausbaues eines Weiterbildungssystems zu einem Hauptbereich des Bildungswesens.

Die Bund-Länder-Kommission legt ihren Planungen die Vorschläge des Bildungsrates (vgl. S1.**.197*,d.Vf.) zugrunde (vgl. dazu Mitteilungsblatt 69 (vgl. S1.**.197*,d.Vf.) S.2/3): Das Bildungswesen soll aufgeteilt werden in 'Bereiche', und zwar in den Elementarbereich (für die Drei- bis Fünfjährigen), den Primarbereich, die Sekundarbereiche I und II und einen Tertiärbereich. Zu jedem dieser Bereiche werden nunmehr detaillierte Vorstellungen entwickelt, die hier nicht vollständig wiedergegeben können. Wir greifen einzelne, uns wesentlich erscheinende Angaben heraus und verzichten ganz auf die Wiedergabe der Vorschläge für Reformmaßnahmen im Tertiärbereich, in der Weiterbildung, der Bildungsförderung und der außerschulischen Jugendbildung. ...

SEKUNDARBEREICH I

Alle Mitglieder der Bund-Länder-Kommission sind sich darüber einig, daß im Sekundarbereich I folgende Ziele erreicht werden sollen:
- Sicherung einer allgemeinen wissenschaftsorientierten Grundbildung für alle;
- Vermeidung vorzeitiger Festlegung auf bestimmte Bildungsgänge;
- Berücksichtigung der Neigung und der Befähigung des einzelnen durch eine zunehmende Wahl- und Leistungsdifferenzierung unter Beinhaltung eines verpflichtenden Kernbereichs gemeinsamer Inhalte.

Während aber die Mehrzahl der Mitglieder (Bund und SPD-regierte Länder) den Weg zur Erreichung dieser Ziele ausschließlich im Übergang zur Organisationsform der integrierten Gesamtschule sieht, möchten sich die anderen Beteiligten hierauf nicht festlegen, bevor nicht eindeutige und positiv Ergebnisse der zur Zeit laufenden Versuche mit dieser Schulform vorliegen. Diese Mitglieder verweisen auf eine Empfehlung der Bildungskommission vom 30./31.1.1969, in der nur ein Experimentalprogramm, nicht aber der allgemeine Übergang zur integrierten Gesamtschule vorgeschlagen wird.
...
Einigkeit besteht darüber, daß alle Kinder am Ende der Sekundarstufe I einen qualifizierenden Abschluß erreichen sollen. Ein 10.Schuljahr für alle wird zwar nicht ausdrücklich gefordert, wohl aber als notwendige Entwicklung angesehen. Solange jedoch die berufliche Grundbildung noch nach dem 9. Schuljahr einsetzt, soll angestrebt werden, die Möglichkeit zum Erwerb des Sekundarabschlusses I auch über das Berufsgrundbildungsjahr (BGJ,d.Vf.) zu schaffen."
Quelle: Landeselternschaft der Gymnasien in NRW:Mitteilungsblatt Nr.77,Rheydt Okt. 1972,S.1ff

10.11.1972:
Von der SMV der berufsbildenden Schulen in NRW erscheint die Nr.8 des zweiten Jahrganges ihres Informationsbriefes 'SMV-Info' (vgl. **.**.1972, **.**.197*) mit 4 Seiten DIN A 4 unter Verantwortung von Michael Winter in Bielefeld:"
WIE STEHEN DIE BUNDESTAGSKANDIDATEN ZUR REFORM DER BERUFLICHEN BILDUNG?

Vor drei Wochen startete die Landes-SMV eine Fragebogenaktrion mit genau 500 Bundestagsaspiranten. Die Kandidaten der CDU, SPD, FDP und DKP in NRW erhielten einen Fragebogen zur Reform der beruflichen Bildung mit der Bitte, ihn möglichst schnell zurückzuschicken. Die Abgeordneten der DKP erhielten die Fragen erst eine Woche später, da der SMV die Adressen nicht früher zur Verfügung standen. Deshalb muß sich diese nach 14 Tagen durchgeführte vorläufige Auswertung auf die drei im Bundestag vertretenen Parteien beschränken. das endgültige Ergebnis der Umfrage wird den Schülern NRW's und der Presse mitgeteilt.

Bis zum 30.10. hatten 15% der CDU-Kandidaten, 31% der SPD-Kandidaten und 33% der SPD-Kandidaten (sic!,d.Vf.) geantwortet.
...
Auf die Frage 'Sind Sie der Meinung, daß die berufliche Bildung stärker in staatliche Hände gelegt werden sollte?' antworteten mit 'Ja' 55% der CDU-Abgeordneten, 100% der SPD-Abgeordneten, 86% der FDP-Abgeordneten. Bei dieser Schlüsselfrage mochten 20% der CDU- und 12% der FDP-Abgeordneten gar keine Stellung beziehen. Für ein klares 'Nein' ergaben sich somit auch bei FDP und CDU nur kleine Minderheiten.

Bei der anschließenden Frage, welche Maßnahmen im Zusammenhang mit stärkerer staatlicher Einflußnahme für notwendig zu halten sind, sprachen sich aus

1. für volle Anrechnung des Berufsgrundbildungsjahres (BGJ,d.Vf.) auf die Ausbildungszeit:
CDU 40% der Kand. SPD 88% der Kand. FDP 78% der Kand.

Im dritten Fragenkomplex sollten die Kandidaten Auskunft darüber geben, welche kurzfristigen Maßnahmen zur Reform der beruflichen Bildung nach ihrer Meinung in der kommenden Legislaturperiode angepackt werden sollten.

Es hielten für notwendig und durchführbar:

1. die Einführung des Berufsgrundbildungsjahres als Pflichtschuljahr unter Einbeziehung der Jungarbeiter
CDU 75% der Kand. SPD 69% der Kand. FDP 76% der Kand."
Q: SMV-Info Nr.8,Düsseldorf 10.11.1972

Januar 1973:
Die Nr.1 des 'Rebell' (vgl. Dez. 1972, Feb. 1973) der RJ/ML des KABD berichtet u.a. vom Berufsgrundbildungsjahr (BGJ) bei Daimler-Benz Gaggenau und bei Daimler-Benz Wörth.
Q: Rebell Nr.1,Tübingen Jan. 1973

10.12.1973:
Der KBW Hamburg berichtet vermutlich aus dieser Woche:"
BERUFSGRUNDBILDUNGSJAHR - HAMBURGER SCHÜLER NAHMEN DEN KAMPF AUF

Das als Ausbildungsreform gepriesene Berufsgrundbildungsjahr (BGJ) hat sich für die meisten der betroffenen Schüler als totale Pleite erwiesen. Das Berufsgrundbildungsjahr als erste Stufe des 'reformerischen' Stufenplanes für Lehrlinge soll laut Aussage der Behörde den Schülern, bevor sie sich zu einem Beruf entscheiden, einen Einblick in verschiedene Berufssparten gewähren. Aufgrund einer Verordnung sind die Unternehmer verpflichtet, die Schüler, die das Berufsgrundbildungsjahr erfolgreich abgeschlossen haben, gleich ins zweite Lehrjahr zu übernehmen.

Auf den ersten Blick sieht das tatsächlich wie ein Fortschritt aus. In Wahrheit führt das Berufsgrundbildungsjahr die Betroffenen jedoch in eine Sackgasse. Die meisten Unternehmer weigern sich nämlich, die Schüler ins zweite Lehrjahr zu übernehmen. Warum? Die billige Arbeitskraft der Lehrlinge wollen sie lieber drei als zwei Jahre ausbeuten. Da sie gesetzlich aber daran gebunden sind, werden die Schüler überhaupt nicht ins Lehrverhältnis übernommen.

Der Ausweg, den die Unternehmer anbieten, sieht folgendermaßen aus: Sie schlagen den Schülern vor, daß sie kurz vor dem Abschluß der Prüfung die Schule verlassen und sich dann für das erste Lehrjahr bewerben sollen. Für fast alle Schüler bedeutet das den Verlust von einem Jahr. Diejenigen Schüler, die auf den Vorschlag der Unternehmer nicht eingehen und die Schule mit einem erfolgreichen Abschlußzeugnis verlassen, stehen noch schlechter da. Sie finden für den von ihnen gewünschten und angelernten Beruf nicht mal mehr eine Lehrstelle für das erste Jahr. Ihr Ausweg: Entweder werden sie Hilfsarbeiter oder sie fangen in einem völig anderen Beruf eine Lehre im ersten Jahr an. So sieht die Reform in Wahrheit aus.

Der Schülerrat an der Gewerbeschule 10 (SR G10,d.Vf.) in Hamburg Altona (Hamburg 50, Museumsstr.19, für Kontaktaufnahme) hat zu dieser Frage eine Versammlung der betroffenen Schüler mit den Eltern einberufen. Dieser Entschluß war notwendig, nachdem die Schüler und Eltern folgenden Fehler in ihrem Vorgehen erkannt haben: Als die Schüler den Schwindel mit der Verordnung, die sie ins zweite Lehrjahr bringen sollte, merkten, schlossen sie sich nicht zusammen, sondern gingen in Einzelaktionen vor. Was diese Einzelaktionen bei der Behörde, den Kammern, beim Arbeitsamt und der Gewerkschaft gebracht haben, zeigen die Fakten: Von den 71 Schülern dieser Schule sind nur 8 ins zweite Lehrjahr übernommen worden. 30 Schüler haben eine Lehrstelle gefunden, unter der Bedingung, daß sie vor Abschluß des Schuljahres von der Schule abgehen. 33 sind überhaupt nicht untergekommen. So sieht es an den meisten Schulen aus!

Auf der Versammlung waren etwa 50 Schüler und Eltern anwesend. Die Behörde hat vier Vertreter zur Rechtfertigung ihres Ausbildungsjahres geschickt. Auf den Hinweis eines Anwesenden, daß sich an diesem Beispiel zeigt, daß es der Behörde von vornherein nicht möglich war, ihren Plan tatsächlich im Interesse der Schüler durchzuführen, weil die Unternehmer in ihrer Entscheidung frei sind, reagierte der Oberschulrat mit dem Satz: 'Sie können wohl nicht denken.' Die Behördenvertreter versicherten den Eltern, daß sie sich an die Handelskammer und an den Arbeitgeberverband gewandt hätten (allerdings ohne Erfolg) und daß sie das auch weiterhin tun wollten. Einen Erfolg konnten sie jedoch nicht versichern. Auf die Frage, ob auch für das nächste Jahr wieder eine Klasse geplant sei, obwohl die Behörde jetzt die Sinnlosigkeit des Berufsgrundbildungsjahres kenne, antworteten die Behördenvertreter: 'Ja, aber natürlich. Das ist doch selbstverständlich!'

Die Anwesenden erkannten, daß sie von der Behörde für die Wahrnehmung ihrer Interessen nichts zu erwarten haben. Es wurde deshalb fast einstimmig der Beschluß gefaßt, daß die Betroffenen selbst den Kampf für die Wahrnehmung ihrer Interessen organisieren müssen. Daraufhin hat sich eine Initiativgruppe gebildet, die Kontakt zu den anderen Schulen aufnimmt, um den Kampf gegen das Berufsgrundbildungsjahr und den Stufenplan gemeinsam zu führen."
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.1,Mannheim 9.1.1974,S. 6

17.04.1975:
Vom heutigen NRW-weiten Treffen von dem KJV der KPD Nahestehenden lag uns das folgende Dokument vor, welches als Flugblatt mit zwei Seiten DIN A 4 unter Verantwortung von Stefan Körber, Düsseldorf, Aachenerstr.123
veröffentlicht wurde:"
RESOLUTION ZUM KAMPF GEGEN JUGENDARBEITSLOSIGKEIT UND VERSCHLECHTERUNG DER AUSBILDUNG
...
Seit dem SMV-Kongreß ist noch deutlicher geworden, daß weder die LSMV etwas unternimmt, um unseren Kampf zu organisieren, noch die SPD-Regierung Maßnahmen in unserem Interesse ergreift. Denn die 'Sondermaßnahmen' wie die Ausweitung des Berufsgrundschuljahres (BGJ,d.Vf.) oder die Einführung des 'Berufsfindungsjahres' nützen nur den Kapitalisten, die dafür Millionen von Steuergeldern kassieren, während die Jugendlichen mit stumpfsinnigen Arbeiten beschäftigt werden und am Ende nichts gelernt haben und auch keine Lehre machen können.

- WEG MIT DEM BERUFSGRUNDSCHUL- UND VORBEREITUNGSJAHR (BVJ,d.Vf.)!
UMWANDLUNG DIESER 'AUSBILDUNGSPLÄTZE' IN LEHRSTELLEN!"
Q: N.N.: Resolution zum Kampf gegen Jugendarbeitslosigkeit und Verschlechterung der Ausbildung,Düsseldorf o.J. (1975)

06.03.1977:
Zu heute verfaßt die KPD den folgenden Artikel:"
6.MÄRZ: KAMPFTAG GEGEN DIE ARBEITSLOSIGKEIT!

Arbeiter, Werktätige,
der 6.März ist der traditionelle Arbeitslosenkampftag. Seit 1880 demonstrieren an diesem Tag die Arbeitenden und Arbeitslosen ihre Klassensolidarität.
...
Aufgeschreckt durch die zunehmende Kampfbereitschaft gerade der Jugendlichen infolge der Perspektivlosigkeit ihrer Lage, versuchen die Bonzen, 'beschleunigte Maßnahmen' bei der Regierung durchzusetzen, um 'die Jugendlichen vor einer politischen Radikalisierung zu bewahren'. So unterstützen sie die von der Regierung und der Arbeitsamtsbürokratie eingerichteten 'Berufsgrundschuljahre' (BGJ,d.Vf.) und 'Berufsbildungslehrgänge' in denen die Jugendlichen - völlig entrechtet - für ein paar Mark Taschengeld brutal ausgebeutet werden. Die Bonzen unterstützen nicht nur den systematischen Abbau der dreijährigen Lehrzeit, sondern gehen gegen Jugendvertreter und Jugendgruppen vor, die zum Kampf gegen die Jugendarbeitslosigkeit aufrufen."
Verbreitet wird dieser Artikel u.a. durch das KPD-RK NRW (vgl. 7.3.1977).
Q: KPD-RK NRW:Kampftag gegen Arbeitslosigkeit,Dortmund o.J. (1977),S. 2f.

14.01.1978:
Zum Göttinger "Jugendkongress gegen Zwangsarbeit und Lohnsklaverei" (vgl. 21.1.1978) geben die Kommunistischen Jugendbünde (KJB) Braunschweig und Göttingen des KBW eine Broschüre heraus, die uns in einer etwas fehlerhaft gedruckten Ausgabe vorlag, in einer Auflage von 1 000 Stück zu Zimbabwespenden aufruft, und sich anläßlich der Einführung des Berufsgrundbildungsjahrs (BGJ) in Südniedersachsen mit den Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen (ABM) befasst, wobei auch von Sartorius Göttingen, Zeiss Göttingen, PhyWe Göttingen, der Firma Mählich, Bosch Göttingen, VW Wolfsburg, Siemens Braunschweig und der katholischen Kirche Bernsrode im Landkreis Göttingen sowie aus Braunschweig von einer Sonderschule, von der Bonifatiusschule Göttingen und dem Otto-Hahn-Gymnasium Gifhorn berichtet wird.

Aus dem BGJ selbst wird berichtet aus dem BGJ Metall Göttingen sowie über die Presseerklärung der BGJler aus Göttingen, Osterode, Herzberg und Duderstadt.
Q: KJB Braunschweig, KJB Göttingen: Jugendkongress gegen Zwangsarbeit und Lohnsklaverei,O. O. 14.1.1978

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21.01.1978:
In Göttingen soll der zweitägige "Jugendkongress gegen Zwangsarbeit und Lohnsklaverei" beginnen, zu dem die Kommunistischen Jugendbünde (KJB) Braunschweig und Göttingen des KBW (vgl. 14.1.1978) aufriefen.
Q: KJB Braunschweig, KJB Göttingen: Jugendkongress gegen Zwangsarbeit und Lohnsklaverei,O. O. 14.1.1978

Letzte Änderungen: 15.11.2009

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