KAB (RW): Arbeitshefte, Jg. 1, Nr. 1, Oktober 1976
(Thesen zum weiteren Parteiaufbau - Winterplenum 1975/76 der ZL des KABD)

Oktober 1976:
Es erscheinen, vom KAB (RW) verantwortet, die "Arbeitshefte. Zur Vertiefung des Verständnisses über die rechte Gefahr und zur Förderung selbständiger schriftlicher Ausarbeitungen". Die Nr. 1 erscheint mit dem Thema: "Thesen zum weiteren Parteiaufbau - Winterplenum 1975/1976 der ZL des KABD".

Dieses Plenum steht am Anfang der Spaltung des KABD im Jahr 1976. Das ZL-Mitglied Günther Jacob hatte auf diesem Plenum 21 Thesen zum Parteiaufbau vorgelegt und darin dem KABD eine rechtsopportunistische Praxis attestiert. Diese Thesen sind hier vollständig dokumentiert. Außerdem Stellungsnahmen andere ZL-Mitgliedern, die es damals zeitweise wagten, sich gegen Dickhut zu stellen, dann aber "Selbstkritik" übten. Erstmals veröffentlicht wurden in diesem Arbeitsheft auch Zahlen über die Mitgliedsstärke des KABD und über die Druckauflage von "Rote Fahne", "Rebell" und "Revolutionärer Weg".

In der Vorbemerkung wird u. a. ausgeführt: "Die vorliegenden Thesen sind nun bald ein Jahr alt. Sie sind Ausdruck des Kampfes zweier Linien im KABD und Dokumente dieses Kampfes. Das Winter-Plenum der KAB-ZL fand unter dem Eindruck eines heftigen Kampfes zweier Linien statt. In RJVD, KSG und KABD gärte es. Aus Baden-Württemberg und Bayern erreichte die ZL damals eine Hiobsbotschaft nach der anderen. In Tübingen streikten die Setzer und Layouter, so daß das LuK 10/75 im Kartoffeldruck-Umschlag erscheint und die erste Novemberausgabe der Roten Fahne ums Haar nicht rausgekommen wäre. In Bayern unterwanderte der KB Nord den RJVD. Überall krachte und bröckelte es.
Stabil war es nur in Hessen. Die Silvesterfeier war ein Ausdruck davon. In Stuttgart und Tübingen waren die Silvesterfeiern völlig deprimierend und es herrschte eine niedergeschlagene Stimmung. Zur Zeit des Winterplenums bzw. während dessen Vorbereitungszeit fand der 2. VDT des RJVD statt und es erschien der erste neue Rebell. Beide Male eine Niederlage für die Rechten. (…)

Der Hintergrund für die Beschlüsse und Gedanken dieses Winterplenums war also die verschärfte Lage in den Organisationen, der offenkundige Bankrott der Rechten und der Vormarsch der hessischen und saarländischen Genossen und ihrer Sprecher in ZL, RF, VL und Rebell- Redaktion. (…) Angesichts der Zerfalleerscheinungen unter den Rechten merkten alle Opportunisten und Rechte, auch die der ZKK, dass sie uns zu diesem Zeitpunkt nicht offen bekämpfen konnten. (…) In solchen Zeiten, wo niemand weiß, hinter welchem starken Rücken er sich verstecken soll, in solchen Zeiten haben die Opportunisten ihre schwersten Stunden. Für wen soll man stimmen? (…) Auch in der ZL waren die Opportunisten in einer peinlichen Lage. Offenen Widerstand wagten sie auf dem Winterplenum nicht mehr. (…)

Das Winterplenum selbst wurde über vier Wochen lang vorbereitet, schriftliche Vorlagen standen rechtzeitig zur Verfügung. Es dauerte fünf Tage lang. Die 'Thesen zum weiteren Parteiaufbau' waren fast alle in dieser und jener Form Gegenstand der Diskussion. Nach Konferenzabschluss sollte aufgrund eines Antrags von Günther, der angenommen wurde, von einer Kommission 'Thesen zum weiteren Parteiaufbau' formuliert werden, die der Vorbereitung des 3. ZDT dienen sollten und die 6 Monate im KABD diskutiert werden sollten. Außerdem wurde auf dem Winterplenum die RF 1/1976 inhaltlich konzipiert, Artikel verteilt und auch die Umstellung des LuK als echte Diskussionsplattform beschlossen und ZL-Mitglieder bekamen Artikel zugeteilt. (…)

W.D., die ganze ZKK, die rechten Landesleitungen und Teile der Ortsleitungen in NRW, Baden-Württemberg und Bayern, die rechten VL-Mitglieder und andere rechte RJVDler hatten nicht damit gerechnet, dass die Zurückdrängung Ihres Einflusses so schnell gehen könnte. Sie erkannten, dass die 'Thesen' das entscheidende sind, da sie die Grundlage für Veränderungen in der RF und anderswo sind. Daher konzentrierten die ZKK-Rechten ihr Feuer auf diese halbfertigen Thesen, bevor die Mitglieder sie zu Gesicht bekamen und davon 'infiziert' wurden. Diese Thesen sind zum einen halbfertig, ein erster Entwurf als ZL-Vorlage, der nochmals, bzw. mehrmals überarbeitet werden sollte. Zum zweiten ist der Entwurf noch voller Kompromisse und zum dritten spiegelt er auch noch die Befangenheit im KABD-Denken wieder.

Heute nach fast einem Jahr ist das besser zu erkennen. Wir legen daher allen Genossen diese Thesen trotzdem vor, damit sie sich ein Bild machen können und mit der Hoffnung, dass die Thesen kritisiert werden, wobei der positive Kern herausgeschält werden sollte. Diese Thesensammlung ist als Arbeitsunterlage aufzufassen, die man bei Ausarbeitungen heranzieht, um sie in die Betrachtung eines Themas miteinzubeziehen, feine separate zusammenhängende Kritik an allen Thesen zu erstellen, erscheint uns dagegen weniger sinnvoll, vielmehr sollte bei der Behandlung eines Problems die passende jeweilige These dann mit untersucht werden."

Artikel der Ausgabe sind:
- "Thesen des Winter-Plenums der ZL"
- "Erläuterung der einzelnen Thesen"
- "Im Kampf gegen den Revisionismus zur echten Vorhut werden" (Artikel aus Luk 1/1976)
- "Diskussionspapier von Franz (ZL) für das Winter-Plenum"
- "Einige organisatorische Daten über den Stand des KABD"
- "Persönliche Erklärung von Otto (ZL) auf dem Januar-Plenum"
- "Beitrag von Sigi (ZL) auf dem Januar-Plenum"
- "Die Folgen des Liberalismus (Klaus, ZKK)"
- "Brief von W.D. (ZKK) an Franz (ZL)"
- "Schlagwortverzeichnis"
Quelle: KAB (RW): Arbeitshefte, Jg. 1, Nr. 1, o. O., Oktober 1976.

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