Zur Hauptübersicht der Datenbank MAO

Wiesbaden

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin

Wiesbaden ist nicht unbedingt eine bundesweit bedeutende Stadt, obwohl es sich doch hessenweit als dessen Hauptstadt präsentiert, was hier aber in der Regel nicht behandelt wird. In fragwürdiger Art und Weise tut sich Wiesbaden ansonsten noch durch das Bundeskriminalamt (BKA) hervor, welches nach linken Mutmaßungen eine veritabel verfassungsfeindliche Einrichtung darstellt. In dieser wie immer unvollständigen Darstellung aber geht es wesentlich allein um andere allgemein ortbezogene Belange bzgl. Wiesbaden, von wo es derzeit weitere Darstellungen auch über die Chemieindustrie bzw. Kalle und Albert und die IG Chemie, über Bau- und Druckindustrie sowie den Bereich der HBV, über die Metallindustrie und die IG Metall und den Öffentlichen Dienst bzw. ÖTV und Deutsche Postgewerkschaft sowie über die Oberschulen gibt. Wiesbaden scheint dabei eng verquickt mit der linken Bewegung in Mainz (vgl. 18.1.1969) und führend in der linken Sportbewegung (vgl. Juni 1969), die Wiesbadener Linke aber ist damals offenbar ansonsten eher provinziell orientiert (vgl. 1.8.1969) bzw. mit der DKP befreundet (vgl. 11.4.1970, 2.5.1970, 16.5.1970, 6.61970).

Bald aber scheinen auch KPD/ML-ZB und KJVD in Wiesbaden aktiv zu sein (vgl. 17.1.1971), u. a. im Protest gegen den auch in Wiesbaden virulenten deutschnationalen Terrorismus (vgl. 12.8.1971).

Während Wiesbaden für Mieter deutliche Vorteile zu bieten scheint (vgl. 24.10.1971), das Handwerk aber Einbußen erleidet (vgl. Juli 1972), regt sich auch in Wiesbaden, im Gefolge des Schülerprotestes die internationale Solidarität (vgl. 2.1.1973), während die örtliche KPD/ML-ZB offenbar zerfällt (vgl. 13.2.1973), sie dürfte zumindest für eine der beiden Gruppen des späteren KBW verantwortlich sein (vgl. 8.6.1973). Auch der KABD aber verfügt am Ort über Freunde (vgl. Mai 1973, Mai 1974), ebenso wie die KPD (vgl. 20.6.1973, 5.6.1974).

Für den KBW aber, der in doch eher überschaubaren Wiesbaden mit über einer Hundertschaft Kader arbeitet (vgl. 11.7.1973, 12.9.1973, 26.9.1973), ist Wiesbaden eine der Hochburgen, vor allem was die Orte ohne große Hochschulen betrifft. Seine örtlichen Anhänger scheinen wesentlich betrieblich engagiert oder noch in der schulischen Ausbildung befindlich, ergänzt um Arbeiterjugendliche (vgl. 10.10.1973, 24.10.1973, 7.11.1973), aber auch um Lehrkräfte. Natürlich sind auch in Wiesbaden die SPD und ihre Jusos aktiv (vgl. 10.9.1973), in unserer Darstellung aber überwiegen doch deutlich die Berichte über Aktionen des KBW (vgl. 23.11.1973, 24.11.1973, 8.12.1973, 17.3.1974). Während die KPD/ML offenbar nur eine bescheidene Präsenz erlangt (vgl. 27.4.1974), vermag sich der KBW vermutlich schon fast mit dem DGB Wiesbaden zu messen (vgl. 1.5.1974), aus dem allerdings zahlreiche der KBW-Anhänger ausgeschlossen wurden. Das reguläre Mobilisierungspotential des KBW Wiesbaden scheint bei ca. 250 Menschen zu liegen (vgl. 31.5.1974), die Umsetzung dessen in Stimmen zur hessischen Landtagswahl (vgl. 8.6.1974, 15.6.1974, 4.9.1974, 26.10.1974) geschieht in harter Konkurrenz zur KPD (vgl. 8.9.1974), wobei beide von Entlassungen ihrer Kandidaten im Öffentlichen Dienst bzw. im HBV-Bereich betroffen werden. Daneben aber ist auch die nicht kandidierende KPD/ML weiterhin in Wiesbaden tätig (vgl. 29.6.1974, 27.7.1974, 14.9.1974, 12.10.1974, 26.10.1974, 9.11.1974, 19.7.1975, 26.7.1975, 16.8.1975) sowie auch der vor allem in der örtlichen bzw. benachbarten Metallindustrie engagierte Arbeiterbund (vgl. Jan. 1975).

Wichtigste Gruppe in Wiesbaden aber scheint zunächst der KBW zu sein (vgl. 10.1.1975), der vermutlich auch an der Fachhochschule arbeitet (vgl. 8.3.1975), und nicht zuletzt auch mit einem Soldaten- und Reservistenkomitee (SRK) Aufsehen erregt, da dessen Angehörige offenbar gern nicht etwa nackend, sondern uniformiert demonstrieren (vgl. 19.4.1975, 1.5.1975, 4.5.1975, 7.5.1975), während sich der KBW am Ort u.a. gegen den Paragraphen 218 engagiert (vgl. 5.5.1975, 12.5.1975).

Mit US-Geldern finanziert scheint die EAP (vgl. 23.8.1973), die sich auch heute noch als Bürgerrechtsbewegung Solidarität in der Beglückung bis bei Widerspruch bald bedrohlichen Beschimpfung der Bevölkerung bundesdeutscher sozialer Brennpunkte bemüht (vgl. 23.8.1975), und offenbar bald um koreanische Glaubensbrüder ergänzt wird (vgl. 23.10.1975). Während die Freunde der KPD bzw. des Grundgesetzes sich auch in Wiesbaden militant engagieren (vgl. 16.1.1976), ist der KBW nun offenbar hinsichtlich seiner Mobilisierungsfähigkeit gegenüber dem DGB doch stark abgefallen (vgl. 1.5.1976), aber immer noch weit stärker als die KPD/ML Wiesbaden (vgl. 2.1.1977), obwohl er in der Anti-AKW-Bewegung bzgl. von der KPD des Defätismus geziehen wird (vgl. 12.2.1977, 18.2.1977, 19.2.1977). Am folgenden 1. Mai scheinen allein die türkischen Faschisten einen Protestmarsch wert (vgl. 1.5.1977), auch später kommt es erneut zum Protest gegen den türkischen Faschismus (vgl. 17.1.1980), die Repression ist damals aber auch das Anliegen anderer Wiesbadener Internationalisten (vgl. 11.6.1977, 25.6.1977), bleibt aber bundesweit virulent, so dass auch Protest nicht ausbleibt (vgl. 8.1.1979). Ein Teil des ehemals linksradikalen Spektrums Wiesbadens schließt sich zur Wahlbewegung zusammen (vgl. 22.3.1981), während andere wie für diese Darstellung vorläufig abschließend die KPD (ex-KPD/ML) der Fundamentalopposition verbunden bleiben, obwohl sie sich gar im Kampf gegen den türkischen Faschismus auch einmal auf Wiesbadener Gerichtsurteile berufen mögen (vgl. 20.11.1981).

Auszug aus der Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ (MAO)

18.01.1969:
Laut 'apo press' München findet in Offenbach eine Sitzung des Zentralen Ausschusses der Kampagne für Demokratie und Abrüstung (KfDA) statt, "in deren Mittelpunkt die politische und organisatorische Vorbereitung der Ostermarschdemonstration 1969 stand. Größere Aktionen und Veranstaltungen sind u.a. geplant in Mainz-Wiesbaden ... Um Mitarbeit als unterstützende Organisation haben sich die SDAJ und der Sozialistische Bund beim ZA der Kampagne beworben".
Q: apo press Nr.3,München 28.1.1969,S.5

22.05.1969:
Die DKP bringt die Nr.8 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 15.5.1969, 29.5.1969). Berichtet wird u.a. aus Wiesbaden.
Q: Unsere Zeit Nr.8,Essen 22.5.1969

Juni 1969:
Im Sommer bis Herbst erfolgt die Gründung des Fußballclubs "Roter Stern Wiesbaden".
Q: ID 195,Frankfurt 1977, S. 3

01.08.1969:
In Schlüchtern beginnt ein dreitägiges Basisgruppentreffen mit Genossen aus den Basisgruppen Schlüchtern, Fulda, Frankfurt-Bockenheim und Wiesbaden. Diese sowie die Basisgruppen Alzenau (Bayern), Iserlohn (NRW), Aschaffenburg (Bayern) und Frankfurt-Oberrad gründen auf dieser Tagung die Föderation Neue Linke (FNL). Grundlage der Föderation ist die Autonomie der einzelnen Gruppen. Die Kordinationszentrale ist das Schlüchterner Aktionszentrum, ein Arbeitszentrum aber wurde gemietet für die Basisgruppe Bockenheim, in der Falkstr.52. Auch die Kontaktadresse ist Silvia Bovenschen von der FNL Bockenheim, in der Bockenheimer Landstr.113.

Als erste Kampagne will die FNL zum Wahlboykott aufrufen mit einer gemeinsamen Wahlzeitung:"
Ziele der Wahlboykottkampagne sind
1. Die Stabilisierung der FNL-Gruppen nach innen (Absetzung von Gruppen a la SDAJ und Juso) (der DKP bzw. SPD,d.Vf.)
2. Basiserweiterung unter Jugendlichen und Jungwählern."
Q: SC-Info Nr.10,Frankfurt o.J. (1969)

11.04.1970:
Die DKP bringt die Nr.15 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 4.4.1970, 18.4.1970). Leserbriefe kommen u.a. aus Wiesbaden.
Q: Unsere Zeit Nr.15,Essen 11.4.1970

02.05.1970:
Die DKP bringt die Nr.18 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 25.4.1970,
9.5.1970). Leserbriefe kommen u.a. aus Wiesbaden.
Q: Unsere Zeit Nr.18,Essen 2.5.1970

16.05.1970:
Die DKP bringt die Nr.20 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 9.5.1970, 23.5.1970). Leserbriefe kommen u.a. aus Wiesbaden.
Q: Unsere Zeit Nr.20,Essen 16.5.1970

06.06.1970:
Die DKP bringt die Nr.23 ihrer 'Unsere Zeit' (UZ) heraus (vgl. 30.5.1970, 13.6.1970). Leserbriefe kommen u.a. aus Wiesbaden.
Q: Unsere Zeit Nr.23,Essen 6.6.1970

17.01.1971:
In Dortmund führt die KPD/ML-ZB eine nationale Demonstration unter dem Motto 'Sozialdemokraten und Kommunisten - Eine Front gegen die Faschisten!" durch. Laut einem internen Bericht der KPD/ML-ZK Ortsgruppe Bochum demonstrieren KPD/ML-ZB und KJVD gegen "das Aufkommen des erstarkenden Faschismus". Die Demonstration habe ca. 620 - 650 Teilnehmer gehabt, die anreisten u.a. aus Wiesbaden.
Q: KPD/ML-ZK-OG Bochum:*****,Bochum 20.1.1971;
Rote Fahne Nr.2,Bochum 1.2.1971,S.1ff

04.06.1971:
Im Bochumer Club Liberitas soll heute um 20 Uhr die "Free Jazz Group Wiesbaden" auftreten.
Q: Ruhr Park Info Nr.5,Bochum Apr. 1971,S.16

12.08.1971:
Die Demokratische Aktion gegen Neonazismus Dortmund (vgl. 1.11.1971) berichtet mit Hilfe der morgigen 'Frankfurter Rundschau' (FR) von den bundesweiten Polizeiaktionen gegen die rechtsradikale Nationale Deutsche Befreiungsbewegung (NDBB):"
Auch in Hanau und Wiesbaden durchsuchte die Polizei in der Nacht zum Donnerstag Wohnungen von NDBB-Angehörigen."
Q: Demokratische Aktion gegen Neonazismus:Rundbrief Nr.2,Dortmund 1971,S.1

24.10.1971:
Für heute ruft die IG DruPa ihren 9.ordentlichen Gewerkschaftstag unter dem Motto "Wir wollen Gerechtigkeit schaffen" in Nürnberg ein. Zwecks "Maßnahmen gegen Miet- und Bodenwucher" wird der eigene Hauptvorstand beauftragt:"
- für einen sofortigen befristeten Mietenstopp bis zur Einführung eines umfassenden Mieterschutzes einzutreten;
- vom Gesetzgeber - Bund, Länder, Gemeinden, - drastische Maßnahmen gegen die Bodenspekulation zu verlangen;
- vom Bundestag zu fordern, das Städtebau-Förderungsgesetz weiter zu verbessern und den Grundgesetzartikel 15 zu berücksichtigen, der die Möglichkeit der Vergesellschaftung von Grund und Boden beinhaltet.;
- sich für die entschiedene Förderung des sozialen Wohnungsbaues einzusetzen;
- die Einführung von Mieterbeiräten nach dem Wiesbadener Modell, besonders in den Wohnungsbaugesellschaften, an denen der DGB und seine Gewerkschaften sowie ihm nahestehende Organisationen beteiligt sind, zu unterstützen;
- alle Initiativen einschlägiger Fachverbände und aus der Bevölkerung, die
auf die Beseitigung des Miet- und Bodenwuchers drängen, zu unterstützen."
Q: Druck und Papier Nr.1, 22, 23, 1 und 2,Stuttgart 11.1.1971, 1.11.1971, 15.11.1971, 10.1.1972 bzw. 24.1.1972

Juli 1972:
Der der DKP nahestehende 'Mittelstandskurier' (vgl. 14.8.1972) berichtet vermutlich aus dem Juli:"
WEITER RÜCKLÄUFIG

Die Arbeitsgemeinschaft der hessischen Handwerkskammern hat eine Dokumentation 'Das Hessische Handwerk in Zahlen' vorgelegt. Darin wird festgestellt, daß der Betriebsrückgang die Nahversorgung der Bevölkerung gefährdet. Im Jahre 1968 habe die Abnahme der Zahl der Handwerksbetriebe 1,8 Prozent betragen, 1971 2,8 Prozent. 17 637 Betriebe hätten seit 1958in Hessen ihre Tore geschlossen. In Wiesbaden betrug die Abnahme 20,1 und in Frankfurt 28,2 Prozent. Teilweise werde dieser Rückgang durch eine Zunahme der Beschäftigten je Betrieb aufgewogen."
Q: Mittelstandskurier H.4,Köln Juli/Aug. 1972,S.6

02.01.1973:
In Wiesbaden wird, laut IG/KOG, die Gründungsveranstaltung des zentralen Vietnamkomitees von rund 250 Personen besucht.
Q: Schulkampf Nr.3,Frankfurt 25.2.1973

13.02.1973:
Innerhalb des KPD/ML-ZB Landesverbandes Hessen berichtet Ew. über eine Sitzung des alten "LAKE" (Landesaufbaukomitee Hessen - vgl. 12.2.1973) in Mainz am 13.2.1973:"
Thema: erste Vorschläge für die Neuorganisierung des Landesverbandes
...
Der Landesverband ist im Augenblick nicht in der Lage, eine starke und mit dem LV verbundene Landesleitung aufzustellen. Die Genossen werden in kurzer Zeit vollkommen verheizt. Den Gedanken, uns selbst zu einer Wiederwahl zu stellen, schlugen wir auch sofort aus. Deshalb muß eine starke Leitung planvoll von unten her aufgebaut werden. Dazu gehört, daß jetzt vor allem drei starke Ortskomitees aufgebaut werden und zwar 1. Rüsselsheim, 2. Mainz / Wiesbaden / Ingelheim, 3. Darmstadt und Umgebung. Dann eine kleine Ortsleitung in F./M. (Frankfurt, d.Vf.) die die drei Gruppen (Betriebsgruppe, Unterstützungsgruppe und Jugendverbandsunterstützungsgruppe) anleitet, bzw. neu aufbaut. Hinzu kommen die Einzelgruppen Mannheim/Weinheim, ein Teil von Hoechst ((CPK-Bereich in Frankfurt,d.Vf.) wenn er noch will), die Jugendverbandsgruppe von Hoechst und Stützpunkt Neuwied (wenn er noch existiert). Die Frage, ob ein Teil von Hoechst sich an den Aufbau von Wiesbaden macht, muß noch geklärt werden."
Q: Klassenkampf und Programm Nr.3,Dortmund Apr. 1973,S.30f

24.02.1973:
Die KPD/ML-ZK gibt die Nr.7 ihres 'Roten Morgens' (vgl. 17.2.1973, 3.3.1973) heraus. Fahrpreiserhöhungen gibt es derzeit u.a. in Wiesbaden.
Q: Roter Morgen Nr.7,Hamburg 24.2.1973

März 1973:
Die Sympathisantengruppe des RJ/ML, Jugendorganisation des KABD, in Wiesbaden gibt erstmals 'Das rote Sprachrohr' (vgl. Okt. 1973) heraus.
Q: Das rote Sprachrohr Nr.1,Wiesbaden März 1973

Das Rote Sprachrohr _ Zeitung der RJ(ML), Sympathisantengruppe in Wiesbaden, Nr. 1, März 1973 (Titelseite)
Zeitung der RJ(ML)-Sympathisantengruppe in Wiesbaden

Mai 1973:
Der KABD gibt seine 'Rote Fahne' (RF –vgl.Apr.1973, 1.5.1973) Nr.5 heraus. Aus Hessen kommt ein Leserbrief aus Wiesbaden.
Q: Rote Fahne Nr.5,Tübingen Mai 1973

01.05.1973:
An der Mai-Demonstration in Wiesbaden beteiligen sich, laut KB Bremen, ca. 1 000 Menschen.
Q: Wahrheit Nr.5/6,Bremen 1973,S.10

08.06.1973:
In Bremen beginnt die Gründungskonferenz des KBW. Auf der Gründungskonferenz waren auch anwesend die Kommunistische Gruppe Wiesbaden (Initiative) und der Kommunistische Bund Wiesbaden (Aufbaugruppe).
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.1,Mannheim Juli 1973

20.06.1973:
In der Nr.25 der 'Roten Fahne' der KPD (vgl. 13.6.1973, 27.6.1973) erscheint ein Bericht über Spenden für die Vietnamhilfe alles für den Sieg. Diese gingen u.a. ein aus Wiesbaden.
Q: Rote Fahne Nr.25,Dortmund 20.6.1973

29.06.1973:
In Wiesbaden demonstrieren, laut KSB Frankfurt, 450 Studierende der Sozialarbeit und Sozialpädagogik von den hessischen Fachhochschulen (FHS) Darmstadt, Frankfurt, Wiesbaden und Fulda. Auf der Kundgebung sei ein Beitrag vom MSB Spartakus und ein gemeinsamer Beitrag von KSB Frankfurt, Basisgruppe Darmstadt und Aktionskollektiv Fulda gehalten worden. An der fehlenden FHS (GHS?**) Kassel stelle der MSB Spartakus den Fachschaftsrat.
Q: Kommunistische Hochschulpresse Nr.10,Frankfurt 3.7.1973

11.07.1973:
Von der ab heute erscheinenden 'KVZ' Nr.1 des KBW verkaufen in Wiesbaden der Kommunistische Bund/Aufbaugruppe (KB/AG) und die Kommunistische Gruppe (Initiative) (KG(I)) insgesamt 200 Exemplare, davon 20 in Betrieben, 110 an die Mitglieder von KB/AG, KG(I) und Kommunistischer Schülergruppe (KSG) sowie 70 im Laden.
Q: N.N.:Verkaufsstatistik KVZ 1 und 2,o.O. (Wiesbaden) o.J. (1973)

10.09.1973:
In Wiesbaden führen die Jusos der SPD vermutlich in dieser Woche eine Solidaritätsveranstaltung und -demonstration, vermutlich zu Chile durch.

Der Kommunistische Bund/Aufbaugruppe (KB/AG) und die Kommunistische Gruppe (Initiative) (KG(I)) Wiesbaden verkaufen dort nur 40 Exemplare der 'KVZ' Nr.2 des KBW (vgl. 12.9.1973), da sie nicht mehr Zeitungen hatten.
Q: N.N.:Verkaufsstatistik KVZ 1 und 2,o.O. (Wiesbaden) o.J. (1973)

12.09.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.2 des KBW verkauft die KSG Wiesbaden 140 Exemplare an Sympathisanten und interessierte Schüler.
Q: N.N.:Verkaufsstatistik KVZ 1 und 2,o.O. (Wiesbaden) o.J. (1973)

12.09.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.2 des KBW verkaufen in Wiesbaden der Kommunistische Bund/Aufbaugruppe (KB/AG) und die Kommunistische Gruppe (Initiative) (KG(I)) insgesamt 450 Exemplare, davon 50 an Sympathisanten und interessierte Kollegen in den Betrieben, 120 an die Mitglieder von KB/AG, KG(I) und Kommunistischer Schülergruppe (KSG) 100 im Laden und weitere an den Schulen und bei Chile-Aktionen.
Q: N.N.:Verkaufsstatistik KVZ 1 und 2,o.O. (Wiesbaden) o.J. (1973)

26.09.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.3 des KBW verkaufen in Wiesbaden der Kommunistische Bund/Aufbaugruppe (KB/AG) und die Kommunistische Gruppe (Initiative) (KG(I)) insgesamt 500 Exemplare, davon 103 in Betrieben, u.a. an die eigenen 47 Mitglieder, 81 im Laden, 83 auf Demonstrationen und Veranstaltungen, 18 sonstwo und weitere an den Schulen.
Q: N.N.:Verkaufsstatistik KVZ Nr.3,o.O. (Wiesbaden) o.J. (1973)

Oktober 1973:
Der RJVD Wiesbaden des KABD gibt vermutlich im Oktober seine Lehrlings- und Jungarbeiterzeitung 'Das rote Sprachrohr' (vgl. März 1973) für die neuen Lehrlinge heraus.
Q: Das rote Sprachrohr Offener Breif des RJVD,Wiesbaden o. J. (1973)

Das Rote Sprachrohr _ Lehrlings_ und Jungarbeiterzeitung des RJVD Wiesbaden (Titelseite)
Lehrlings- und Jungarbeiterzeitung des RJVD Wiesbaden

10.10.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.4 des KBW verkauft in Wiesbaden die Kommunistische Jugendorganisation/Aufbaugruppe (KJO/AG) 13 Exemplare, davon 8 an die eigenen Mitglieder und 5 an Sympathisanten oder interessierte Kollegen.
Q: N.N.:Verkaufsstatistik KVZ Nr.4,o.O. (Wiesbaden) o.J. (1973)

10.10.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.4 des KBW verkaufen in Wiesbaden der Kommunistische Bund/Aufbaugruppe (KB/AG) und die Kommunistische Gruppe (Initiative) (KG(I)) insgesamt 482 Exemplare, davon 150 in Betrieben des CPK-, DPG-, DruPa-, HBV-, IGM- und ÖTV-Bereiches sowie in der Arbeiterjugend, u.a. an die eigenen 44 im Betrieb tätigen Mitglieder, 141 im Laden, 26 sonstwo und weitere an den Schulen.
Q: N.N.:Verkaufsstatistik KVZ Nr.4,o.O. (Wiesbaden) o.J. (1973)

24.10.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.5 verkauft die Kommunistische Jugendorganisation/Aufbaugruppe (KJO/AG) des KBW 8 Exemplare an die eigenen Mitglieder.
Q: KBW-OAG Wiesbaden:Verkaufsstatistik KVZ Nr.5,o.O. (Wiesbaden) o.J. (1973)

24.10.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.5 verkauft die KBW OAG Wiesbaden 20 Exemplare im Jugendzentrum (JZ).
Q: KBW-OAG Wiesbaden:Verkaufsstatistik KVZ Nr.5,o.O. (Wiesbaden) o.J. (1973)

24.10.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.5 verkauft die OAG Wiesbaden des KBW insgesamt 792 Exemplare, davon 224 in Betrieben des CPK-, DPG-, DruPa-, HBV-, IGM- und ÖTV-Bereiches sowie an die Arbeiterjugend, u.a. an die eigenen 45 im Betrieb tätigen Mitglieder, 152 im Stadtverkauf, 120 im Laden, 32 sonstwo, 24 auf Veranstaltungen (vgl. 26.10.1973, ÖTV Frankfurt - 22.10.1973) und weitere an den Schulen und im Jugendzentrum.
Q: KBW-OAG Wiesbaden:Verkaufsstatistik KVZ Nr.5,o.O. (Wiesbaden) o.J. (1973)

26.10.1973:
Der KBW OAG Wiesbaden führt eine Guinea Bissau Veranstaltung durch.

Von der 'KVZ' Nr.5 (vgl. 24.10.1973) werden dort 13 Exemplare verkauft.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.6,Mannheim 7.11.1973,S.12;
KBW-OAG Wiesbaden:Verkaufsstatistik KVZ Nr.5,o.O. (Wiesbaden) o.J. (1973)

07.11.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.6 verkauft die Kommunistische Jugendorganisation/Aufbaugruppe (KJO/AG) des KBW 7 Exemplare an die eigenen Mitglieder und 4 an Sympathisanten und interessierte Kollegen.
Q: KBW-OAG Wiesbaden:Verkaufsstatistik KVZ Nr.6,o.O. (Wiesbaden) o.J. (1973)

07.11.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.6 verkauft die KBW OAG Wiesbaden 43 Exemplare im Jugendzentrum (JZ).
Q: KBW-OAG Wiesbaden:Verkaufsstatistik KVZ Nr.6,o.O. (Wiesbaden) o.J. (1973)

07.11.1973:
Von der heutigen 'KVZ' Nr.6 verkauft die OAG Wiesbaden des KBW insgesamt 946 Exemplare, davon 285 in Betrieben des CPK-, DPG-, DruPa-, HBV-, IGM- und ÖTV-Bereiches sowie an die Arbeiterjugend, 57 im Stadtverkauf, 150 im Laden, 59 sonstwo, 96 auf der DPG-Demonstration (vgl. 5.11.1973) und der landesweiten GEW-Veranstaltung (vgl. 12.11.1973) und weitere an den Schulen und im Jugendzentrum.
Q: KBW-OAG Wiesbaden:Verkaufsstatistik KVZ Nr.6,o.O. (Wiesbaden) o.J. (1973)

23.11.1973:
In Wiesbaden führt die OAG des KBW in der Elly Heuß Schule eine Solidaritätsveranstaltung zur Unterstützung des Kampfes der arabischen Völker durch, deren Besucher u.a. von Kalle kommen.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.8,Mannheim 5.12.1973

24.11.1973:
In Wiesbaden beteiligen sich, laut und mit KBW, 350 an einer Griechenland Demonstration.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.8,Mannheim 5.12.1973

08.12.1973:
In Wiesbaden wird vom KBW vermutlich heute ein Informationsstand gegen die Notstandsmaßnahmen durchgeführt.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.9,Mannheim 19.12.1973

17.03.1974:
Laut KBW beginnt eine Internationale Kambodscha-Solidaritätswoche, die bis zum 23.3.1974 dauern soll. Zu der Solidaritätswoche wurde Anfang Dezember 1973 in Paris von über 300 Organisationen aus 54 Ländern aufgerufen. Mit Unterstützung des KBW und der Indochina-Komitees werden in der 'BRD' in nahezu 70 Orten Veranstaltungen und Aufklärungsaktionen durchgeführt, u.a. in Wiesbaden.
Die Woche wird durch die KPD unterstützt.
Q: Rote Fahne Nr.11 und 13,Dortmund 13.3.1974 bzw. 27.3.1974;
Kommunistische Volkszeitung Nr.6 und 7,Mannheim 20.3.1974 bzw. 3.4.1974,S.14 bzw. S.8

27.04.1974:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' Nr.17 (vgl. 20.4.1974, 4.5.1974) heraus. Für den Iraner Sascha Haschemi von der RG München wurden insgesamt 14 262 Unterschriften gesammelt, davon 18 in Wiesbaden.
Q: Roter Morgen Nr.17,Dortmund 27.4.1974

Mai 1974:
Der AB gibt die Nr.47 seiner 'Kommunistischen Arbeiter Zeitung' (KAZ) (vgl. Apr. 1974, Juni 1974) heraus. Aus Wiesbaden wird berichtet vom KBW und vom RJVD des KABD.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.47,München Mai 1974

01.05.1974:
In Wiesbaden nehmen, laut RJVD, 300 an der DGB Kundgebung teil. An der Mai-Veranstaltung der Ortsaufbaugruppe Wiesbaden des KBW nehmen, nach eigenen Angaben, rund 250 Menschen teil.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.10,Mannheim 15.5.1974,S.11ff;
Rebell Nr.5,Tübingen Mai 1974

31.05.1974:
In Wiesbaden nehmen ca. heute, laut und mit KBW, zur Solidarität mit dem Frankfurter Fahrpreiskampf ca. 250 an einer Kundgebung teil.
Q: KBW-OG FFM:Kampf gegen die Fahrpreiserhöhung und den Magistrat in Frankfurt Mai/Juni 1974,Plankstadt 1975,S.58

05.06.1974:
In der Nr.23 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 29.5.1974, 12.6.1974) berichtet die KPD über Spenden für den Parteitag (vgl. 26.6.1974) der KPD. Diese gingen u.a. ein aus Wiesbaden u.a. vom RFFK Wiesbaden sowie vom KSV Wiesbaden.
Q: Rote Fahne Nr.23,Dortmund 5.6.1974

08.06.1974:
Der KBW beteiligt sich aufgrund des heutigen Beschluß seines ZK an den Landtagswahlen in Hessen (vgl. 19.5.1974, 15.6.1974). U.a. wird ausgeführt:"
Der Kommunistische Bund Westdeutschland kann sich an den Wahlen zum Landtag in Hessen sowohl durch das Aufstellen einer Landesliste wie auch durch das Aufstellen von Direktkandidaten beteiligen. Kommunistische Kandidaten werden wir bislang an folgenden Orten aufstellen: Darmstadt, Frankfurt, Friedberg, Gießen, Kassel, Offenbach, Wetzlar und Wiesbaden."
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.12,Mannheim 12.6.1974,S.3

15.06.1974:
Der KBW beginnt seine zweitägigen Kandidatenwahlen für die Landtagswahlen (LTW - vgl. 26.10.1974) in Hessen (vgl. 8.6.1974, 26.6.1974) und berichtet:"
Am 15.Juni wurden auf örtlichen Versammlungen die Direktkandidaten des KBW für die Wahlkreise gewählt, am 16. Juni die Landesliste. In den 55 Wahlkreisen, in die Hessen eingeteilt ist, können wir in 17 kandidieren: in Darmstadt (2), Frankfurt (in sechs von acht), in Friedberg, Gießen, Kassel (2), Offenbach, Wetzlar und Wiesbaden (3)."
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.13,Mannheim 26.6.1974,S.8

26.06.1974:
In der Nr.26 ihrer 'Roten Fahne' (vgl. 19.6.1974, 3.7.1974) berichtet die KPD über Parteitagsspenden. Diese gingen u.a. ein vom RFFK Wiesbaden.
Q: Rote Fahne Nr.26,Dortmund 26.6.1974

29.06.1974:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr.26 (vgl. 22.6.1974, 6.7.1974)
heraus und berichtet u.a. aus Wiesbaden über Rentnerinnen.
Q: Roter Morgen Nr.26,Dortmund 29.6.1974

27.07.1974:
Die KPD/ML führt heute in Wiesbaden-Biebrich eine Veranstaltung gegen die verschärfte politische Unterdrückung durch.
Q: Roter Morgen Nr.29 und 33,Dortmund 20.7.1974 bzw. 17.8.1974

04.09.1974:
Der KBW gibt seine 'KVZ' Nr.18 (vgl. 21.8.1974, 18.9.1974) heraus. Bekanntgegeben wird die eigene Kandidatur zu den Landtagswahlen (LTW) u.a. in den Wahlkreisen 26, 27 und 28 in Wiesbaden.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.18,Mannheim 4.9.1974

04.09.1974:
Der KBW veröffentlicht in seiner heutigen 'KVZ' seine Landesliste zu den Landtagswahlen (LTW - vgl. 24.10.1974):
Ort Wahlkreis
...
3. Wiesbaden 26 Bernd Ohmer, Fernmeldehandwerker, E.-Ing., z.Zt. Student
...
28. Wiesbaden 26 Georg Mauer, Landarbeiter
29. Wiesbaden 27 Sigurd Würges, Verwaltungskaufmann, z.Zt. Student
30. Wiesbaden 27 Norbert Matthes, Bahnwerker, z.Zt. Student
31. Wiesbaden 28 Jürgen Zettlitz, Verwaltungsbeamter
32. Wiesbaden 28 Detlev Schmalzenbach, Student.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.18,Mannheim 4.9.1974

08.09.1974:
In Wiesbaden demonstrieren, laut und mit KPD, 200, später 300 gegen eine US-Schau auf der Airbase Erbenheim.
Q: Rote Fahne Nr.37,Dortmund 11.9.1974

14.09.1974:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr.37 (vgl. 7.9.1974, 21.9.1974) heraus. Solidaritätsspenden kamen u.a. aus Wiesbaden.
Q: Roter Morgen Nr.37,Dortmund 14.9.1974

12.10.1974:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr.41 (vgl. 5.10.1974, 19.10.1974) heraus und berichtet u.a. aus Wiesbaden.
Q: Roter Morgen Nr.41,Dortmund 12.10.1974

26.10.1974:
Bei den Landtagswahlen (LTW - vgl. **.**.197*, **.**.197*) in Hessen erreicht der KBW in 19 Wahlkreisen 2734 Stimmen, die KPD, die ebenfalls kandidierte, in 22 Wahlkreisen 4 152 Stimmen. Die KPD und der KBW kandidierten in 17 Wahlkreisen gleichzeitig. Sie erreichen zusammen ca. 0,2% der Stimmen in ganz Hessen (55 Wahlkreise). In den Wahlkreisen, wo er kandidierte, erreicht der KBW durchschnittlich 0,3% der Stimmen.
Q: Rote Fahne Nr.44,Dortmund 30.10.1974;
Kommunistische Volkszeitung Nr.22 und 23,Mannheim 30.10.1974 bzw. 7.11.1974,S.1 bzw. S.8

26.10.1974:
In Wiesbaden-Biebrich will die KPD/ML eine Veranstaltung zu den Landtagswahlen durchführen.
Q: Roter Morgen Nr.42,Dortmund 19.10.1974

09.11.1974:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr.45 (vgl. 2.11.1974, 16.11.1974) heraus und berichtet u.a. aus Wiesbaden.
Q: Roter Morgen Nr.45,Dortmund 9.11.1974

19.12.1974:
Der KBW gibt seine 'Kommunistische Volkszeitung' (KVZ - vgl. 12.12.1974, 9.1.1975) Nr.29 heraus. Für die 'KVZ' wurde u.a. gespendet durch OG, KSG und SRK Wiesbaden.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.29,Mannheim 19.12.1974

23.12.1974:
In Wiesbaden-Biebrich wird, laut KPD, Ende des Monats also vermutlich in dieser Woche die Interessengemeinschaft der Viebig-Häuser gegründet, für die sich auch der RFFK der KPD interessiert.
Q: Rote Fahne Nr.3,Dortmund 22.1.1975

Januar 1975:
Der AB gibt die Nr.54 seiner 'Kommunistischen Arbeiter Zeitung' (KAZ) (vgl. Dez. 1974, Feb. 1975) heraus und berichtet u.a. vom Großhandel in Wiesbaden.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.55,München Jan. 1975

10.01.1975:
In Köln kommt, laut KBW, auf Initiative des Kölner Initiativkomitees für die Stärkung des vietnamesischen Film und Fernsehwesens e.V. ein Treffen der Vietnam-Solidaritätsorganisationen zustande. Eine Einigung über einheitliche Aktionen kommt nicht zustande. In einer Erklärung des Koordinationsausschuß der Indochina-Komitees Bochum, Freiburg, Frankfurt, Göttingen, Hamburg, Heidelberg, Kiel, Mannheim, Wiesbaden und Wuppertal heißt es dazu:"
Die in der IIVS vertretenen Organisationen weigerten sich, gemeinsam mit den Indochinakomitees öffentlich aufzutreten, da dies die Gefahr der Spaltung ihres Bündnisses beinhalte."
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.3,Mannheim 23.1.1975,S.15

08.03.1975:
Der KBW (vgl. 26.3.1975) berichtet, daß für eine heutige Gründungsversammlung des Verbandes Deutscher Studentenschaften (VDS) die nicht von MSB und SHB der DKP getragenen ASten eingetreten seien, u.a. von FHS Wiesbaden.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.12,Mannheim 26.3.1975,S.11

17.03.1975:
Der KBW (vgl. 26.3.1975) berichtet vermutlich aus dieser Woche von seiner Veranstaltung zum Paragraphen 218 in Wiesbaden-Biebrich, deren 70 Besucher u.a. beschlossen, auch an den Schulen zu kämpfen.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.12,Mannheim 26.3.1975

12.04.1975:
In Wiesbaden beteiligen sich, laut KBW, 500 an einer Demonstration gegen die Fahrpreiserhöhungen.
Aufgerufen hatte eine Aktionseinheit aus den 5 Stadtteilkomitees (130 Mitglieder), sowie von KBW und seiner Kommunistischen Schülergruppe (KSG), dem RFFK der KPD und der Sozialistischen Schülergruppe (SSG).
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.15,Mannheim 17.4.1975

19.04.1975:
In Frankfurt demonstrieren, laut KB, ca. 5 000 Jugendliche ab Opernplatz gegen Jugendarbeitslosigkeit und Lehrstellenverknappung (vgl. 22.2.1975). Das SRK Wiesbaden beteiligt sich u.a. mit Soldaten in Uniform. Deren Zahl wird zunächst mit 6 bzw. 7, später dann mit 5 angegeben.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.12, 16 und 17,Mannheim 26.3.1975, 24.4.1975 bzw. 30.4.1975;
Arbeiterkampf Nr.60,Hamburg 29.4.1975,S.35

21.04.1975:
Der KBW (vgl. 30.4.1975) berichtet vermutlich aus dieser Woche aus Wiesbaden, daß sich 30 Menschen an einer von lediglich zwei Zellen seiner Ortsgruppe organisierten Indochinademonstration beteiligen.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.17,Mannheim 30.4.1975

21.04.1975:
Der KBW (vgl. 30.4.1975) berichtet vermutlich aus dieser Woche aus Wiesbaden von der Existenz einer Arbeitsgruppe zum Paragraphen 218 im Jugendzentrum (JZ) PUB in Wiesbaden.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.17,Mannheim 30.4.1975

30.04.1975:
Heute will die KPD in Hanau ihre Maiveranstaltung im Altdeutschen Hof abhalten.
Q: Rote Fahne Nr.16,Dortmund 23.4.1975

30.04.1975:
Heute will die KPD in Wiesbaden ihre Maiveranstaltung in der Turnhalle Biebrich durchführen.
Q: Rote Fahne Nr.16,Dortmund 23.4.1975

30.04.1975:
In Wiesbaden-Biebrich will die KPD/ML eine Maiveranstaltung durchführen.
Q: Roter Morgen Nr.17,Dortmund 26.4.1975

01.05.1975:
In Wiesbaden führt der KBW, laut KPD/ML, nach der DGB-Kundgebung eine eigene Demonstration durch, was von der KPD/ML zunächst fälschlicherweise als Rote Maidemonstration gemeldet worden war. Laut KBW demonstrieren u.a. 8 Soldaten in Uniform mit seinem SRK. Laut AB besuchen 400 die Maiveranstaltung des DGB-Ortskartells, auf der u.a. die Schließung der MF Wiesbaden zu Sprache kommt und das DruPa- und DKP-Mitglied Balder auftritt.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.60,München 4.5.1975;
Kommunistische Volkszeitung Nr.18,Mannheim 7.5.1975;
Roter Morgen Nr.19 und 21,Dortmund 10.5.1975 bzw. 24.5.1975

03.05.1975:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr.18 (vgl. 26.4.1975, 10.5.1975) heraus und berichtet u.a. über Klassenjustiz in Wiesbaden.
Q: Roter Morgen Nr.18,Dortmund 3.5.1975

04.05.1975:
Der AB gibt die Nr.60 seiner 'Kommunistischen Arbeiter Zeitung' (KAZ) (vgl. 20.4.1975, 18.5.1975) heraus und berichtet vom 1.Mai u.a. aus Wiesbaden.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.60,München 4.5.1975

05.05.1975:
Der KBW (vgl. 15.5.1975) berichtet vermutlich aus dieser Woche aus Wiesbaden, daß seine Stadtteilzelle Biebrich eine Veranstaltung gegen den Paragraphen 218 mit 20 Teilnehmern durchführte, auf der ein Stadtteil-Komitee gegen den Paragraphen 218 gegründet wurde (vgl. 12.5.1975).
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.19,Mannheim 15.5.1975

05.05.1975:
Der KBW (vgl. 15.5.1975) berichtet vermutlich aus dieser Woche aus Wiesbaden, daß seine Stadtteilzelle Mitte im Schulzentrum Mitte eine Veranstaltung gegen den Paragraphen 218 mit 45 Teilnehmern durchführte, auf der dann von 33 der Anwesenden (darunter 5 Ausländer) ein Stadtteil-Komitee gegen den Paragraphen 218 gegründet wurde (vgl. 12.5.1975).
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.19,Mannheim 15.5.1975

07.05.1975:
Der KBW gibt seine 'KVZ' Nr.18 (vgl. 30.4.1975, 15.5.1975) heraus, in der er u.a. berichtet aus Wiesbaden von Soldaten am 1.Mai.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.18,Mannheim 7.5.1975

12.05.1975:
In Wiesbaden, wo es, laut KBW, schon Komitees gegen den Paragraphen 218 in Mitte (vgl. 5.5.1975) und Biebrich (vgl. 5.5.1975) gibt, wird heute auf Initiative der Stadtteilzelle des KBW auch in Klarenthal ein Komitee mit 15 Mitgliedern gegründet.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.20,Mannheim 22.5.1975

19.05.1975:
Der KBW (vgl. 29.5.1975) berichtet vermutlich aus dieser Woche, daß in Wiesbaden-Dotzheim ein Komitee gegen den Paragraphen 218 gegründet wird.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.21,Mannheim 29.5.1975

19.07.1975:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr.29 (vgl. 12.7.1975, 26.7.1975) heraus. Aus Wiesbaden wird berichtet über Klassenjustiz gegen eine Rentnerin.
Q: Roter Morgen Nr.29,Dortmund 19.7.1975

26.07.1975:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr.30 (vgl. 19.7.1975, 2.8.1975) heraus. Spenden für die KPD/ML gingen u.a. ein vom RMLK Wiesbaden. Solidaritätsspenden gingen u.a. ein aus Wiesbaden, u.a. von einer Albanienveranstaltung.
Q: Roter Morgen Nr.30,Dortmund 26.7.1975

16.08.1975:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr.33 (vgl. 9.8.1975, 23.8.1975) heraus und berichtet u.a. aus Wiesbaden, wo außer einem selber auch die KPD tätig ist.
Q: Roter Morgen Nr.33 und 44,Dortmund 16.8.1975 bzw. 1.11.1975

23.08.1975:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr.34 (vgl. 16.8.1975, 30.8.1975) heraus. Eingegangen wird auch auf die in Wiesbaden ansässige Europäische Arbeiterpartei (EAP), deren Wurzeln in den USA bei der Progressive Labour Party (PLP) USA und der, dem Vereinigten Sekretariat (VS) der Vierten Internationale freundschaftlich verbundenen, Socialist Workers Party (SWP) USA gesucht werden.
Q: Roter Morgen Nr.34,Dortmund 23.8.1975

20.09.1975:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr.38 (vgl. 13.9.1975, 27.9.1975) heraus. Spenden für den 'Roten Morgen' gingen u.a. ein von der RG Wiesbaden.
Q: Roter Morgen Nr.38,Dortmund 20.9.1975

23.10.1975:
An der Uni Frankfurt führt, laut KPD/ML, die College Association for the Research of Principles (CARP) eine Veranstaltung durch. Für die KPD/ML handelt es sich bei der CARP um einen ähnlich rechtsradikalen Club wie die EAP in Wiesbaden.
Q: Roter Morgen Nr.45,Dortmund 8.11.1975

08.11.1975:
Die KPD/ML gibt ihren 'Roten Morgen' (RM) Nr.45 (vgl. 1.11.1975, 15.11.1975) heraus. Spenden für den 'Roten Morgen' gingen u.a. ein von der RG Wiesbaden.
Q: Roter Morgen Nr.45,Dortmund 8.11.1975

16.11.1975:
Der AB gibt die Nr.74 seiner 'Kommunistischen Arbeiter Zeitung' (KAZ) (vgl. 2.11.1975, 30.11.1975) heraus und berichtet u.a. aus Wiesbaden.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.74,München 16.11.1975

06.01.1976:
Die KPD gibt ihren 'Roten Fahne Pressedienst' (RFPD) Nr.1 (vgl. 23.12.1975, 13.1.1976) heraus und berichtet von Preiserhöhungen u.a. in Wiesbaden.
Q: Rote Fahne Pressedienst Nr.1,Köln 6.1.1976

07.01.1976:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.1 (vgl. Jan. 1976, 14.1.1976) heraus. Propagandaspenden gingen u.a. ein aus Wiesbaden.
Q: Rote Fahne Nr.1,Köln 7.1.1976

16.01.1976:
In Wiesbaden dringen, laut KPD, Mitglieder des Komitees gegen die 13. Strafrechtsänderung in das Kultusministerium ein, um gegen deren heutige Verabschiedung im Bundestag zu protestieren.
Q: Rote Fahne Nr.3,Köln 21.1.1976

10.03.1976:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.10 (vgl. 3.3.1976, 17.3.1976) heraus.
Spenden gingen u.a. ein aus Wiesbaden.
Q: Rote Fahne Nr.10,Köln 10.3.1976

11.03.1976:
Der KBW gibt seine 'KVZ' Nr.10 (vgl. 4.3.1976, 18.3.1976) heraus und berichtet u.a. vom SRK Wiesbaden.
Q: Kommunistische Volkszeitung Nr.10,Mannheim 11.3.1976

01.05.1976:
In Wiesbaden beteiligen sich, nach eigenen Angaben, 200 an Demonstration bzw. Kundgebung des KBW. Laut KB nehmen in Wiesbaden ca. 2 000 Menschen an einer DGB-Demonstration teil. Laut AB beteiligen sich 2 500 an der Demonstration des DGB, die sich u.a. gegen die Stillegung von Fairchild (350 Besch.) richtet. Es nehmen auch Mitglieder der DruPa teil.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.86,München 2.5.1976;
Arbeiterkampf Nr.80,Hamburg 14.5.1976,Beilage;
Kommunistische Volkszeitung Nr.18,Mannheim 6.5.1976,S.2

21.07.1976:
Die KPD gibt ihre 'Rote Fahne' (RF) Nr.29 (vgl. 14.7.1976, 28.7.1976) heraus. Für den Wahlfonds zu den Bundestagswahlen gingen Spenden ein aus Wiesbaden.
Q: Rote Fahne Nr.29,Köln 21.7.1976

01.10.1976:
Heute will die KPD/ML in Wiesbaden-Biebrich eine Veranstaltung zu ihrer eigenen Grundsatzerklärung (GSE) durchführen.
Q: Roter Morgen Nr.39 und 40,Dortmund 25.9.1976 bzw. 2.10.1976

26.10.1976:
In Wiesbaden soll, laut KPD, ein Prozeß gegen vier Mitglieder der OG der LgdI der KPD stattfinden, weil sich die Polizei durch Artikel in der 'Internationalen Solidarität' (IS) der LgdI beleidigt fühlt.
Q: Rote Fahne Nr.40,Köln 6.10.1976

13.11.1976:
Heute will die KPD/ML eine Albanienveranstaltung in Wiesbaden-Biebrich durchführen.
Q: Roter Morgen Nr.46,Dortmund 13.11.1976

02.01.1977:
In Wiesbaden besuchen, nach eigenen Angaben, über 80 Personen die Veranstaltung zum achtjährigen Bestehen der KPD/ML.
Q: Roter Morgen Nr.2,Dortmund 14.1.1977

12.02.1977:
Laut KPD (vgl. 16.2.1977) waren auf der zweitägigen Anti-AKW-Bundeskonferenz ca. 80 BI's aus ca. 50 Orten vertreten, u.a. aus Wiesbaden.
Q: Rote Fahne Nr.6 und 7,Köln 9.2.1977 bzw. 16.2.1977

18.02.1977:
Der KBW gibt, laut KPD (vgl. 23.2.1977) ein Extrablatt der 'KVZ' - Ausgabe Mitte (vgl. **.*.1977, **.*.1977) heraus und ruft darin für morgen statt zur bundesweiten Demonstration gegen das AKW Brokdorf zu Kundgebungen auf u.a. in Hessen in Darmstadt, Frankfurt, Kassel, Lahn und Wiesbaden und Rheinland-Pfalz in Mainz.
Q: Rote Fahne Nr.8,Köln 23.2.1977

19.02.1977:
In Wiesbaden führt der KBW, laut KPD (vgl. 23.2.1977), anstatt zur bundesweiten Demonstration nach Brokdorf zu fahren, eine Kundgebung gegen das AKW Brokdorf durch.
Q: Rote Fahne Nr.8,Köln 23.2.1977

01.05.1977:
In Wiesbaden beteiligen sich, laut und mit AB, ca. 600 an der DGB-Kundgebung. Die einzige Demonstration führen spontan 15 Türken durch, die gegen die rechtsradikale MHP protestieren.
Q: Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.111,München 3.5.1977

11.06.1977:
Laut KB fand "das zweite Treffen der Arbeitsgruppe Ausländer im Rahmen der Vorbereitung eines Russell-Tribunals über die Repression in der BRD statt. Im Vordergrund stand der Protest gegen die vom Provisorischen Sekretariat vorgelegte Themenliste, auf der die Repression gegen Ausländer in der BRD nicht mehr auftaucht. Bei Stimmenthaltung des GIM-Vertreters wurde ansonsten einstimmig eine Resolution angenommen, in der die inhaltliche Einengung der zu untersuchenden Themen durch das Provisorische Sekretariat bedauert wird und in der dann im Einzelnen die besondere Unterdrückung ausländischer Arbeiter dargestellt wird". Eine dazu erarbeitete Resolution ist u.a. unterzeichnet vom Iran Komitee Wiesbaden.
Q: Arbeiterkampf Nr.106,Hamburg 13.6.1977,S.25

25.06.1977:
In Göttingen beginnt, laut KB, eine zweitägige 2. Arbeitskonferenz von KB, Frankfurter Informationsdienst ('ID') und Westdeutschem Irland Solidaritätskomitee (WISK) Oberursel zum Russell-Tribunal. 200 Vertreter und Beobachter von 80 Gruppen waren erschienen. Diskutiert wird die Praxis der Berufsverbote (BV) sowie die Anwendung der Paragraphen 88a und 130a StGB. U.a. nimmt teil das Iran Komitee Wiesbaden.
Q: Anti-Repressions-Info Nr.3,Hamburg 1977,S.2ff

03.09.1977:
In Wiesbaden-Biebrich führt die KPD/ML eine Veranstaltung zum Antikriegstag (AKT) mit, nach eigenen Angaben, über 50 Personen (u.a. ausländische Arbeiter und Studenten sowie Klaus Singer) durch.
Q: Roter Morgen Nr.35 und 37,Dortmund 2.9.1977 bzw. 16.9.1977

16.12.1977:
In Wiesbaden-Biebrich will die GdFA Albaniens, laut und mit KPD/ML, eine Veranstaltung durchführen.
Q: Roter Morgen Nr.48,Dortmund 2.12.1977

01.05.1978:
In Wiesbaden beteiligen sich, laut KB, an einer Mai-Demonstration des DGB ca. 1 000 Menschen. Der KBW macht während der Abschlußkundgebung einen Info-Stand.
Q: Arbeiterkampf Nr.129,Hamburg 16.5.1978,S.13

08.01.1979:
Der KB gibt seinen 'Arbeiterkampf' (AK) Nr.145 (vgl. 11.12.1978, 22.1.1979) heraus. Berichtet wird vom Zensurprozeß gegen den Verlag Jürgen Reents des KB (vgl. 12.1.1979) und den Verantwortlichen des 'Arbeiterkampf', Kai Ehlers. Solidaritätsadressen dagegen gingen u.a. ein aus Wiesbaden von Der Buchladen.
Q: Arbeiterkampf Nr.145,Hamburg 8.1.1979

17.01.1981:
Laut KB demonstrieren heute mehrere Tausend Menschen "gegen die Folter in der Türkei und gegen die Unterstützung des Putsches durch die NATO und die BRD."
Demonstrationen finden statt in: Hamburg (ca. 3 - 4 000), Frankfurt (700), Nürnberg (200):"
Währenddessen hat sich der Hungerstreik noch auf andere Städte ausgeweitet: Er findet nun in Hamburg, Frankfurt, Westberlin, Nürnberg, München, Hannover, Köln, Bielefeld und Wiesbaden statt."
Q: Arbeiterkampf Nr.193,Hamburg 19.1.1981,S.4

Februar 1981:
Die RGO der KPD/ML gibt ihre 'Nachrichten' Nr.2 (vgl. Jan. 1981, März 1981) heraus. Berichtet wird u.a. von der Ortsgruppe Wiesbaden.
Q: RGO:Nachrichten Nr.2,Vellmar Feb. 1981

22.03.1981:
Laut KB kandieren in Wiesbaden zu den heutigen Kommunalwahlen (KW) u.a. die Wiesbadener Liste (WiLi), ein Personenbündnis aus Grünen, GLHlern, SBülern und Initiativen, und das Demokratische Aktionsbündnis (KBW-Liste).
Q: Arbeiterkampf Nr.197,Hamburg 16.3.1981,S.*

20.11.1981:
Die KPD berichtet:"
Bonner Regierung - Komplize der Mörder in Ankara
ES DARF GEFOLTERT WERDEN!

Die Bundesregierung in Bonn macht sich ganz offixziell zum Komplizen der von der türkischen Militärjunta beauftragten Folterknechte und Mörder. Sie sorgte für eine Entscheidung des Verwaltungsgerichtshofes, die einem – prinzipiell jedem - Staat das recht zuerkennt, seine Bürger zu foltern, um 'Straftaten aufzuklären'. Und wer in einem anderen Staat unter der Folter gequält wurde, der hat - auch wenn ihm erneute Folter oder der Tod drohen - kein Anrecht auf politisches Asyl in der Bundesrepublik.

Die Bundesregierung ließ durch ihren Bundesbeauftragten für Asylangelegenheiten Widerspruch gegen eine Entscheidung des Verwaltungsgerichtes Wiesbaden einlegen, die einem Kurden aus der Türkei politisches Asyl gewährt hatte, weil er in seiner Heimat aus politischen Gründen verfolgt wurde.

Dieser Mann war in der Türkei mehrmals verhaftet worden, weil er sich für die Sache der Kurden, die dort brutal unterdrückt werden, eingesetzt hatte. Weil er eine kurdische Zeitung verteilte, wurde er zweimal von Militär und Polizei schwer gefoltert. Er hatte dennoch in seinem Widerstand nicht nachgelassen, weil es, wie er erklärte, 'eine ehrenhafte Aufgabe ist, sich gegen die Ungerechtigkeit gegenüber den Kurden aufzulehnen.' Schließlich aber mußte er fliehen, um sein Leben zu retten.

Dennoch entschied der Verwaltungsgerichtshof nach dem Einschreiten der Regierung am 20. November auf Ablehnung des Asylantrags. Das Recht, Revision einzulegen, wurde verweigert, die Abschiebung angeordnet (Aktenzeichen XOE 6/676/81). Wörtliche Begründung des Gerichts: 'Die Militärs sorgen jetzt für Recht und Ordnung'!

Das Gericht führte in unübertreffbarem Zynismus weiter aus:
'Von einer Verfolgung kann keine Rede sein, denn es handelt sich dabei um Maßnahmen im Zusammenhang mit der Bekämpfung terroristischer und separatistischer Bestrebungen.' Wenn es zu Folterungen gekommen sei, 'geschah dies offenkundig ebenfalls in dem Bestreben der Polizisten und Gendarms, ein als strafbar angesehenes Verhalten des Klägers aufzuklären und einer Wiederholung, nämlich einer weiteren Verbreitung einer Zeitung, vorzubeugen.' Un dum jemanden daran zu hindern, seine Meinung zu sagen, darf man ihn natürlich auch foltern!

'Bezweckt die Strafandrohung, deretwegen Ermittlungsmaßnahmen gegen einen Verdächtigten aufgenommen werden, nicht eine Verfolgung aus politischen Gründen (!! - worum, wenn nicht darum, hat es sich dabei gehandelt?! - Red.), so können auch Beeinträchtigungen von Leib, Leben oder oder persönlicher Freiheit im allgemeinen nicht als politische Verfolgung gewertet werden.'

Wenn also ein faschistischer Staat - wie das faschistische Staaten immer zu tun pflegen - unliebsame politische Betätigung oder auch schlicht das Recht auf freie Meinungsäußerung, das alle westdeutschen Politiker theoretisch zu schützen verpflichtet sind (wobei bekannt ist, daß sie das auch bei uns nicht tun) als 'kriminelle Handlung' deklarieren, dann gilt das für die Bonner Machthaber. Und dann sprechen sie dem betreffenden Staat nicht nur das Recht auf Folter zu; sie 'erlauben' ihm auch ausdrücklich, seine Gegner gleich umzubringen. Womöglich wäre ihnen ein solches Vorgehen in dem genannten Fall noch lieber gewesen, hätte es ihnen doch Arbeit und Ärger erspart.

Das ist die wahre Natur der Ritter der freiheitlich-demokratischen Grundordnung (FdGO,d.Vf.), die Menschlichkeit heucheln, wenn es sie nichts kostet, die aber zur Wahrung ihrer wirtschaftlichen und Bündnisinteressen jedes Verbrechen, jede Bluttat absegnen."

Verbreitet wird dieser Artikel u.a. in:
- NRW bei Hoesch Dortmund (IGM-Bereich - vgl. 25.1.1982).
Q: Stählerne Faust Einmalige Zusammenarbeit!,Dortmund o.J. (1982),S.4;
Roter Morgen Nr.**,Dortmund **.**.198*,S.*

Text vom 18.12.2007; letzte Änderungen am 15.3.2008.

Valid HTML 4.01!   Valid CSS!


[ Zum Seitenanfang ]  [ Zur Hauptübersicht der Datenbank MAO ]