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MAN Gustavsburg und Ginsheim

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Jürgen Schröder, Berlin, Mai 2004


Materiallage

Aus Gustavsburg lag uns kein örtliches Material vor und auch die überörtlichen Materialien berichten ausschließlich aus dem Metallbereich (vgl. 24.8.1971) bzw. fast nur von MAN. Auch aus Ginsheim wird nur indirekt berichtet (vgl. 19.9.1970), außer über die KSG/ML des KAB/ML auch über die DKP (vgl. März 1972).

Die Organisationen

Bei MAN Gustavsburg bildet sich aus der Betriebsprojektgruppe (BPG) des SDS Mainz bzw. aus der SABG Mainz (vgl. Okt. 1969) die Betriebsgruppe MAN Gustavsburg der KPD/ML-ZB heraus (vgl. 15.3.1971), die auch eine Jugendbetriebsgruppe MAN Gustavsburg des KJVD bildet (vgl. Nov. 1972) und sich als eine der ganz wenigen Gruppen aus dem doch eher reichhaltigen ehemaligen Fundus der KPD/MLs (vgl. Jan. 1973) später dem sonst speziell südbayrischen AB anschließt (vgl. 26.5.1973, 1.5.1974) und für diesen gemeinsam mit vermutlich ebenfalls aus der KPD/ML-ZB stammenden Kräften aus Wiesbaden (vgl. 1.5.1975) dessen OG Mainz aufbaut. Über die Präsenz in Mörfelden-Walldorf (vgl. 19.9.1970) bzw. Frankfurt (vgl. März 1972) und Kontakte nach Ginsheim ist auch die RJ/ML des KAB/Ml informiert. Auch Spartacus B/L berichtet über MAN Gustavsburg (vgl. 14.4.1973).

Wichtige Ereignisse und Themen

Bei MAN Gustavsburg kommt es zu Akkorderhöhungen (vgl. 28.9.1970), in der MTR 1971 setzt sich die KPD/ML-ZB für die 15%-Forderung ein (vgl. 30.6.1971), statt tatsächlichen Tariflohnerhöhungen aber gibt es einen tödlichen Arbeitsunfall (vgl. 27.7.1971) und Entlassungen für einen Vertreter der KPD/ML-ZB, Jakob Klassen (vgl. 24.8.1971), sowie für zehn weitere Kollegen (vgl. 28.1.1972). Im Herbst 1972 finden wir mindestens einen Jugendvertreter in München, dem Hauptquartier des AB, auf der militanten bundesweiten Roten-Antikriegsdemonstration (RAKT – vgl. 2.9.1972) und anschließend in U-Haft (vgl. 25.9.1972). Ob dort die entscheidenden Kontakte der späteren Kommunistischen Gruppe (KG) 'Roter Niethammer' MAN Gustavsburg zum theoretisch-ideologisch ja eher äußerst wenig beeindruckenden AB geknüpft wurden ist derzeit nicht bekannt.


Auszug aus der Datenbank "Materialien zur Analyse von Opposition" (MAO)


Oktober 1969: 

In Mainz wird, laut AB, die Sozialistische Arbeiterbasisgruppe (SABG) Mainz

gegründet (vgl. 28.12.1969).

=Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.47,München Mai 1974



19.09.1970: 

In der RJ/ML Ortsgruppe Walldorf/Mörfelden (vgl. 17.9.1970, 26.9.1970)

wird ein Bericht an das ZK der RJ/ML (vgl. 23.8.1970, 8.10.1970) verfaßt. Zu

der Sozialistischen Arbeiterbasisgruppe (SABG) Mainz, heißt es,

daß man durch ein SABG-Mitglied aus Ginsheim von dem Anschluß der SABG an

den KJVD der KPD/ML-ZB unterrichtet worden sei.

=RJ/ML-Ortsgruppe Walldorf/Mörfelden:Bericht für die Zeit vom 22.8. bis

18.9.1970,Walldorf o.J. (1970)



28.09.1970: 

Die KPD/ML-ZB berichtet:"

Bei MAN in Gustavsburg ist der Akkordrichtsatz gleichzeitig mit der

Bekanntgabe des 10%-Abschlusses von 100% auf 98% gesenkt worden; d.h., um

tatsächlich 10% mehr Lohn zu erhalten, muß das Arbeitstempo um 2% gesteigert

werden.

Der Betriebsrat hat dieser Maßnahme, die für die Kapitalisten

'Kosteneinsparung', für die Arbeiter aber Verschärfung der Arbeitshetze

bedeutet, zugestimmt."

=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.46,Bochum 31.10.1970,S.4f



15.03.1971: 

Es erscheint die Nr.5 der 'Roten Fahne' der KPD/ML-ZB (vgl. 1.3.1971,

29.3.1971).

Berichtet wird auch von der eigenen Betriebsgruppen in Hessen bei MAN

Gustavsburg ('Roter Niethammer').

=Rote Fahne Nr.5,Bochum 15.3.1971



30.06.1971: 

Die KPD/ML-ZB berichtet von MAN Gustavsburg, wo eine Betriebsgruppe ihrer

OG Mainz tätig ist (vgl. 5.7.1971), über die MTR:"

IGM-FÜHRER - BREITE FRONT GEGEN 15%



Die Gewerkschaftsführer unterstützen die SPD-Regierung schon jetzt massiv bei

der Durchsetzung des Lohndiktats in der Tarifrunde mit der Verhinderung der

15%-Forderung: ...



BEI MAN IN MAINZ passierte auf der V-LEUTE-SITZUNG am 30.6. folgendes:

'Einige V-Leute forderten die Diskussion über die Forderungen zur Tarifrunde.

Doch IGM-Gewerkschaftssekretär Kron verhinderte dies erfolgreich; er meinte:

'DAS AUFSTELLEN VON FORDERUNGEN ÜBERLÄSST MAN BESSER DER TARIFKOMMISSION'.

SPD-Betriebsrat Schmidt unterstützt entschieden diese Manöver. Als ein

Kollege dennoch 15% forderte mit dem Hinweis auf die Forderung der Hoesch-V-

Leute von MFD (... (vgl. Dortmund 27.5.1971,d.Vf.)), antwortete ihm Schmidt:

'Das ist ja im Ruhrgebiet, da sind ja die Lebenshaltungskosten viel höher.'

Die Tarifkommission will am 26.August ihre Forderungen aufstellen. Zwischen

dem 20. und dem 28. sollen die V-Leute Gelegenheit haben, sich auch noch dazu

zu äußern.'

(KND-Korrespondentenbericht)"

=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.54,Bochum 17.7.1971,S.7



05.07.1971: 

Die KPD/ML-ZB Betriebsgruppe MAN Gustavsburg der OG Mainz gibt vermutlich

in dieser Woche ihren 'Roten Niethammer' (vgl. **.*.1971, **.*.1971) heraus,

in dem sie u.a. von der Vertrauensleutesitzung (vgl. 30.6.1971) und von Opel

Rüsselsheim (vgl. 28.6.1971) berichtet.

=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.54,Bochum 17.7.1971,S.7



27.07.1971: 

Die KPD/ML-ZB berichtet:"

ARBEITSUNFALL BEI DER MAN IN GUSTAVSBURG



Über die Folgen der Arbeitshetze schickte uns die KPD/ML-Betriebsgruppe bei

MAN in Gustavsburg (bei Mainz) folgenden Bericht:



'Am letzten Dienstag (27.7.) wurde ein 25jähriger Kollege bei der MAN von

einer herunterstürzenden Last tödlich getroffen.



Das geschah so: zwei Kollegen wollten eine Stütze transportieren; das ist

sehr schwerer, aus vier rechtwinkligen Platten zusammengeschweißter Kasten.

Die Stütze war kopf- und oberlastig, darum ist es schwer, beim Aufhängen mit

den Krampen die Mitte zu finden. Weil sie leicht in der Luft aus dem

Gleichgewicht kommen kann, muß so etwas eigentlich mit zwei Schlupps

transportiert werden. Aber weil die meistens woanders liegen und fast immer

die Krampen dranhängen, nehmen die meisten Kollegen auch für solche Arbeiten

die Krampen, um keine Zeit zu verlieren und ihren Akkord zu schaffen.



So machten es auch die beiden Kollegen. Als die Kranfahrerin, eine Griechin,

hochzog, merkten sie, daß sie nicht in der Mitte eingehängt hatten und daß

sich die Last nach unten neigte. Der eine Kollege rief ihr noch zu: 'Fahr

vorsichtig', aber das hörte sie nicht und zog weiter auf. Die Last neigte

sich schräg nach unten und rutschte aus den Krampen raus, donnerte zu Boden

und traf dabei den Kollegen Manfred, der hinter einem Vorhang stand und

schweißte und den die beiden anderen nicht gesehen hatten. Die Last traf ihn

von hinten ins Genick oder so; sein Bein soll ein paar mal gebrochen gewesen

sein, sein Brustkorb war zerquetscht. Er war bestimmt sofort tot.



Sofort sammelten sich vielleicht 50 - 80 Leute herum auch aus den anliegenden

Hallen; wir waren alle tief betroffen, die Kranfahrerin weinte. Die beiden

Kollegen erzählten, wie es passiert war, doch keiner außer einem Vorarbeiter

machte ihnen Vorwürfe.



Es ist klar: wenn die beiden nicht so leichtsinnig gewesen wären und

vorschriftsmäßig angebunden hätten, wäre der Kollege noch am Leben. Aber es

passiert immer wieder, daß Kollegen die Krampen nehmen und auch, wenn die

Last schon schief hängt, trotzdem weiterfahren und dann kommt öfter mal was

runter. Aber auch wenn vorschriftsmäßig angehängt wird, ist es immer

gefährlich. Die Halle ist so voll mit Arbeitern, Maschinen, Kränen usw., daß

die Kranfahrer beim Vorwärtsfahren auch immerzu noch seitlich hin- und

herfahren müssen, damit die Kollegen nicht unter die schwebende Last kommen

oder nicht irgendwo anstoßen, dabei kann auch sehr leicht was runterkommen. An

sich müssen die Kranfahrer, wenn sie mit einer Last kommen, hupen, damit die

Kollegen aus dem Weg gehen. Weil aber so viele Arbeiter in der Halle sind,

kann man oft gar nicht ausweichen und wenn man mit seinem Akkord hinkommen

will, kann man sich auch nicht 30 mal am Tag von seiner Arbeit wegscheuchen

lassen, weil der Kran kommt. Darum ist es schon oft so, daß die Kräne über die

arbeitenden Kollegen hinwegfahren müssen. Was dabei passieren kann, sieht man

hieran: vor ein paar Monaten kam der ganz schwere Flaschenzug von einem Kran

runter und traf einen Jugoslawen ins Kreuz, der dafür für ein paar Monate mit

schweren Verletzungen ins Krankenhaus mußte. Die MAN-Bosse wissen das ganz

genau; sie wissen auch, daß sich die Kräne nicht auf der Stelle anhalten

lassen, sondern immer noch nachlaufen. Wenn jetzt ein Kranfahrer eine Last

anhebt, und nach einem halben Meter oder Meter merkt, daß die Last schief

hängt und jeden Moment rausrutschen und runterknallen kann, dann kann er den

Motor abschalten, aber der Seilzug läuft trotzdem noch einen halben Meter

weiter und zieht die Last nach oben. Dabei passiert es wie gesagt nicht

selten, daß dann der schwere Brocken einem vor die Füße knallt und die

Krampen, die ja noch gespannt sind, einem um die Ohren pfeifen. Wenn so eine

Krampe das Bein trifft, ist es gebrochen. Wenn die MAN-Herren das Geld sparen

können, eine Bremse in den Motor einzubauen, dann ist es ihnen egal, ob wir

uns die Füße zerquetschen oder nicht, und wenn sie sogar seit 6-7 Jahren das

Geld für die technische Untersuchung sparen können, bei der dann rauskommen

würde, daß demnächst wahrscheinlich der Flaschenzug runterkommt, dann sparen

sie auch das Geld noch, denn es ist ihnen egal, ob wir dabei draufgehen oder

nicht. Für sie sind wir nur eine Nummer, die, wenn sie ausfällt, gleich

wieder durch eine neue ersetzt wird. Das haben auch viele Kollegen zu mir

gesagt.



Um sich für alle Unfälle den Rücken freizuhalten und damit wir auch ja immer

den Schuldigen unter uns suchen, fordern sie uns auf ihren Plakaten immer

wieder auf, alle Unfallvorschriften zu beachten und, wenn dann was passiert

ist, dann können sie immer sagen: Prolet, du bist ja selbst schuld an deinem

Unglück, denn du warst es ja, der die und die Unfallvorschriften icht

beachtet hat, nicht wir!



Aber daß die meisten Kollegen bei der Akkordhetzerei gar nicht mehr alle

Vorschriften einhalten können und immer wieder die Sicherheit vernachlässigen

müssen, wenn sei einigermaßen was nach Hause bringen wollen, das verschweigen

uns die MAN-Herren und der Betriebsrat wohlweislich.



Was haben die Kollegen zu dem Unfall gesagt? Viele haben es noch nicht gleich

begriffen, daß es die Akkordhetze der MAN-Bosse war, die die Kollegen dazu

trieb, die Sicherheit außer acht zu lassen; sie sagten: die zwei waren eben

leichtsinnig und verantwortungslos und da kann man nichts machen. Aber viele

sagten auch: das ist der Akkord, Akkord ist Mord, der treibt einen zum

Leichtsinn. Den MAN-Herren ist es egal, wenn einer von uns draufgeht, dann

wird gleich ein anderer an seinen Platz gestellt. Alle waren geschockt und

betroffen, und einer sagte: so was haben wir alle schon mal gemacht, das

hätte jedem von passieren können; und einer meinte sogar: im nächsten

Niethammer (der Zeitung der KPD/ML-Betriebsgruppe) wird's drinstehen.'"

=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.58,Bochum 4.8.1971,S.7ff



02.08.1971: 

Es erscheint die Nr.15 der 'Roten Fahne' der KPD/ML-ZB (vgl. 19.7.1971,

16.8.1971).

Es wird berichtet über die Betriebsgruppe MAN Gustavsburg.

=Rote Fahne Nr.15,Bochum 2.8.1971



24.08.1971: 

Laut KPD/ML-ZB findet wahrscheinlich heute bei MAN Gustavsburg eine IGM-

Versammlung statt, auf der auch über die Forderungen zur Metalltarifrunde

diskutiert werden soll. Die sozialdemokratischen Betriebsräte beginnen Tage

vorher damit, "gegen die KPD/ML zu hetzen. ... Die BG-MAN veröffentlicht

daraufhin im Roten Niethammer, der Betriebszeitung bei MAN-Gustavsburg, daß

Vertreter der KPD/ML zur IGM-Versammlung kommen werden, um sich vor den

Kollegen der Diskussion zu stellen. Viele Kollegen begrüßen das. Daraufhin

hatten die Betriebsräte nicht eiligeres zu tun, als durch die Hallen zu

laufen, um den Kollegen klar zu machen, daß ein Auftreten der KPD/ML auf der

Versammlung unmöglich sei, das passe nicht in die Tagesordnung und vieles

mehr. ... Für die IGM-Versammlung hatten sie sich dann auch allerhand

ausgedacht. Zuerst wies Betriebsrat Hans Schmitt, gleichzeitig Vorstand des

Ortskartells Gustavsburg, darauf hin, das Ganze sei eine geschlossene

Versammlung, an der lediglich die IGM-Mitglieder der drei Gustavsburger

Metallbetriebe teilnehmen dürfen. Jeder, der sich zu Wort melden wollte,

mußte außerdem seinen Namen, Betrieb und Abteilung aufschreiben, und bei der

Versammlungsleitung abgeben. Damit sollte von vornherein verhindert werden,

daß ein Vertreter der KPD/ML das Wort ergreift. ... Inzwischen hatte

Betriebsrat Hans Schmitt eine Vertreterin der KPD/ML entdeckt und verwies sie

des Saales. Da sie sich weigerte, drohte er mit der Polizei. ... Nachdem

Kollegen die 15% gefordert hatten und viel Beifall bekamen, wurde ein

Vertreter der KPD/ML erkannt, da er einen Zwischenruf machte. Die

Betriebsräte inszenierten einen Tumult, um die Sache möglichst

unübersichtlich zu machen und die Kollegen zu verwirren. Ein Kollege stellte

den Antrag, die im Saal Anwesenden sollten darüber entscheiden, ob die

Vertreter der KPD/ML bleiben könnten oder nicht, aber die Betriebsräte

unterschlugen diesen Antrag und setzten sich darüber hinweg. Unter der

Androhung von Polizeigewalt verließen die KPD/ML-Vertreter den Saal.

Kollegen, die dann gegen diese Maßnahme protestierten, wurden vom Vertreter

der IGM beschimpft. ... Der Betriebsrat hat sich durch sein Vorgehen auf der

IGM-Versammlung selbst entlarvt. ... Die politischen Fronten bei MAN in

Gustavsburg haben sich durch das Auftreten der KPD/ML auf der IGM-Versammlung

weiter verschärft. Die sozialdemokratischen Führer im Betrieb sind zum

offenen Angriff auf einzelne Kollegen übergegangen, die im Verlauf dieser

Auseinandersetzungen die Politik der SPD-Führer durchschaut haben."

Das Auftreten eines Vertreters der KPD/ML-ZB auf der Gewerkschaftsversammlung

wird bei MAN zum Anlaß genommen, einen Kollegen der KPD/ML-ZB (Jakob Klassen)

in der Woche ab 31.8.1971 fristlos zu entlassen, er hatte dem

Betriebsratsvorsitzenden NS-Methoden vorgeworfen:"

Dieser Angriff des Betriebsrats Schmitt wird von Genossen der Betriebsgruppe

enthüllt als Mittel, um das Lohndiktat durchzusetzen und mit der

sozialfaschistischen Politik der SPD-Führer verbunden. ... Die KPD/ML

Betriebsgruppe hat damit in der richtigen Weise den Kampf gegen die übelsten

Spalter im Betrieb aufgenommen. Deshalb waren die SPD-Führer im Betrieb auch

gezwungen, darauf zu reagieren. Sie verteilten ein Flugblatt, in dem sie

gegen die KPD/ML hetzen und den entlassenen Kollegen in übelster Weise

verleumden."

=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.68 und 69,Bochum 8.9.1971 bzw.

11.9.1971,S.5ff bzw. S.11



11.09.1971: 

Die KPD/ML-ZB gibt ihren 'KND' Nr.69 (vgl. 8.9.1971, 15.9.1971) heraus.

Berichtet wird, daß seit Beginn der Metalltarifrunde (MTR) "schon an

vielen Orten SPD-Betriebsräte im Verein mit Polizisten gegen die KPD/ML

vorgegangen" sind. Bei MAN Gustavsburg (vgl. 24.8.1971) in Hessen "greifen

die sozialdemokratischen Führer jetzt auch zu solch üblen Methoden."

=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.69,Bochum 11.9.1971



Oktober 1971: 

Die Nr.10 des 'Der Kampf der Arbeiterjugend' (KDAJ) (vgl. Spet. 1971, Nov.

1971) des KJVD der KPD/ML-ZB berichtet von MAN Gustavsburg.

=Der Kampf der Arbeiterjugend Nr.10,Bochum Okt. 1971



28.01.1972: 

Laut KPD/ML-ZB werden bei MAN Gustavsburg 10 Kollegen entlassen. Dabei soll

es sich um politische Entlassungen gehandelt haben, da diese Kollegen den

Betriebsrat wegen seiner Zusammenarbeit mit der Direktion auf der letzten

Belegschaftsversammlung angegriffen hatten.

=Kommunistischer Nachrichtendienst Nr.11,Bochum 9.2.1972



März 1972: 

Die Ortsgruppe Groß Gerau der RJ/ML des KAB/ML berichtet ihrem ZK (vgl.

Feb. 1972, Mai 1972) über den März u.a., „daß ein Mitglied der KSG/ML Frankfurt

eine

Volkshochschulgruppe in Ginsheim leitet und an der Schülerpresse, einer Zeitung

für

Haupt- und Realschulen, mitarbeitet.“

=RJ/ML-Ortsgruppe Groß Gerau:Betrifft: Gruppenbericht der Ortsgruppe Groß

Gerau (März 1972),Groß Gerau o.J. (1972)



24.07.1972: 

Es erscheint die Nr.15 der 'Roten Fahne' der KPD/ML-ZB (vgl. 10.7.1972,

7.8.1972).

Betriebsgruppen bestehen u.a. bei: MAN Mainz bzw. Gustavsburg.

=Rote Fahne Nr.15,Bochum 24.7.1972.



25.09.1972: 

Von den Ortsverbänden Dortmund der KPD/ML-ZB und des KJVD herausgegeben

erscheint die Broschüre "Freiheit für den Roten Punkt" zum Prozeß gegen Klaus

Dillmann wegen der Fahrpreiskämpfe im März 1971:" ...

Dieser Friedensschutz bestand, wie schon beschrieben, im Knüppeln auf

Antikriegsdemonstranten, von denen 11 noch in U-Haft sind, darunter ...

ein Jugendvertreter bei MAN-Gustavsburg".

=KPD/ML-ZB und KJVD Dortmund:Freiheit für den Roten Punkt,Dortmund 25.9.1972



November 1972: 

Die Nr.10 des 'Der Kampf der Arbeiterjugend' (KDAJ) des KJVD der KPD/ML-ZB

(vgl. Okt. 1972, Dez. 1972) erscheint.

Es wird berichtet über die Jugendbetriebsgruppe MAN Gustavsburg.

=Der Kampf der Arbeiterjugend Nr.10,Bochum Nov. 1972.



Januar 1973: 

Beim Zerfall der KPD/ML-ZB wendet sich die Betriebsgruppe MAN Gustavsburg

('Roter Niethammer') der Ortsgruppe Mainz, nach eigenen Angaben, sowohl gegen

das Zentralbüro als auch gegen die Landesleitung Hessen.

=Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.47,München Mai 1974



14.04.1973: 

Spartacus Bolschewiki/Leninisten gibt seinen 'Spartacus' Nr.4 (vgl.

5.3.1973, Mai 1973) heraus.

Es wird berichtet von MAN Gustavsburg.

=Spartacus Nr.4,Mainz 14.4.1973



26.05.1973: 

Laut eigenen Angaben findet Ende Mai unter der Losung "Vorwärts mit dem

Arbeiterbund für der Wiederaufbau der KPD" der Kongreß zur Überführung der

Arbeiter-Basis-Gruppen (ABG) in den Arbeiterbund für den Wiederaufbau der

KPD (AB) statt.

Anwesend ist auch eine ehemalige KPD/ML-ZB Gruppe. Welche dies ist,

wird in der aktuellen Berichterstattung nicht verraten. Es handelt sich

hierbei um die ehemalige KPD/ML-ZB Betriebsgruppe MAN Gustavsburg der

Ortsgruppe Mainz, die sich selbst in der Folge nach ihrer Betriebszeitung

Kommunistische

Gruppe 'Roter Niethammer' nennt.

=AB:Programmentwurf und Statut,München 1973;

Kommunistische Arbeiter Zeitung Nr.36,München Juni 1973



Oktober 1973: 

In München gibt die Betriebsgruppe Zündapp des AB die Nr.22 ihres

'Zündfunken' (vgl. 17.9.1973, Nov. 1973) heraus. Berichtet wird u.a. über MAN

Mainz bzw. Gustavsburg.

=Zündfunke Nr.22,München Okt. 1973



Veröffentlicht wird ein gemeinsames Kommunique des AB und der Kommunistischen

Gruppe 'Roter Niethammer' Mainz, die bei MAN Gustavsburg tätig ist.

In dem Kommunique wird eingegangen auf die Geschichte der Gruppe (vgl. Okt.

1969, Jan. 1973), die aus der KPD/ML-ZB hervorging und nun

Sympathisantengruppe des AB ist.

=Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.47,München Mai 1974



01.05.1974: 

Laut AB wird mit der 1. Mai Veranstaltung der Kommunistischen Gruppe 'Roter

Niethammer' in Mainz, diese "zugleich als Sympathisantengruppe des

Arbeiterbundes für den Wiederaufbau der KPD" vorgestellt.

Weiter heißt es:"

Ihr Vorläufer wurde bereits 1969, 1 1/2 Jahre nach den Arbeiter-Basis-

Gruppen gegründet (vgl. Okt. 1969,d.Vf.), schloß sich dann aber zunächst

einer der beiden sich KPD/ML nennenden Gruppen (nämlich der Gruppe Rote

Fahne) (KPD/ML-ZB,d.Vf.) an, um schmerzlich und bis zum Zerfall dieser Gruppe

zu erfahren, daß dies kein Weg zur Partei der Arbeiterklasse ist."

=AB:10 Jahre Antwort auf die Frage Was Tun? - 10 Jahre Arbeiterbund für den

Wiederaufbau der KPD,München 1986,S.100;

Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.47,München Mai 1974



01.05.1975: 

In Mainz beteiligen sich, laut AB, 3 000 an der DGB-Demonstration.



Die Kommunistische Gruppe 'Roter Niethammer' - Sympathisantengruppe des AB

führt eine Maiveranstaltung mit, nach eigenen Angaben, 35 Personen (Schüler,

Studenten, Beschäftigte von MAN Gustavsburg, der Rheinhütte Wiesbaden-

Biebrich und aus der ÖTV) durch.

=Kommunistische Arbeiterzeitung Nr.59 und 60,München Apr. 1975 bzw. 4.5.1975

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