Zentrale Flugblätter und Aufrufe der „Revolutionären Gewerkschafts-Opposition“ (RGO)

Materialien zur Analyse von Opposition

Von Dietmar Kesten, Gelsenkirchen, Juni 2012

Hier sollen einige der zentralen Flugblätter und Aufrufe der von der KPD/ML (Roter Morgen) initiierten „Revolutionären Gewerkschaftsopposition“ (RGO) aus den Jahren 1978 bis März 1983 vorgestellt werden. Sie wurden zu den verschiedensten Gelegenheiten veröffentlicht. Unklar muss zunächst noch bleiben, welches zentrale Material über diesen Zeitpunkt hinaus noch von der RGO herausgegeben wurde, ebenso, ob es im Zeitraum 1978 bis 1983 noch weitere zentrale Veröffentlichungen der RGO in Flugblattform gegeben hat.

Die Schwerpunktagitation der RGO im o. g. Zeitraum beschäftigt sich mit:

1979

Von der RGO werden zum neuen Mitgliedsbuch „Beitragsmarken“ mit einem monatlichen Wert von 5 DM herausgegeben. Zum 1. Mai 1979 erscheint der Aufruf der RGO: „Heraus zum 1. Mai 1979“. Ein Flyer der RGO fordert: „Die Aussperrung muss gesetzlich verboten werden“.

In zwei zentralen Flugblättern, von verschiedenen BG der RGO herausgegeben, wird zum Streik der Kollegen in Kammerich-Bielefeld Stellung bezogen (vgl. Februar 1979; 1. Mai 1979; Juli 1979; August 1979; 22. August 1979).

Von der RGO werden vermutlich erstmalig „Beitragsmarken“ für ein neues Mitgliederbuch herausgegeben (vgl. Februar 1979).

Ein Flyer zum 1. Mai 1979 ruft dazu auf, für die „Forderungen der Arbeiterschaft“ einzutreten. U. a. wird die „35-Stunden-Woche“ propagiert (vgl. 1. Mai 1979).

Gegen die Schließung des Mannesmann-Werkes in Bielefeld/Brackwende wenden sich zwei Flugblätter verschiedener RGO-Betriebsgruppen (vgl. August 1979; 22. August 1979).

Die „Kampagne für das „Verbot der Aussperrung“ dürfte in der Geschichte der RGO der KPD/ML eine wesentliche Bedeutung gehabt haben. Diese Forderung gehörte mit zu den drei zentralen Kettengliedern in der Propaganda der RGO: 1. Verbot der Aussperrung bzw. Für ein gesetzliches Verbot der Aussperrung, 2. Für die 35-Stundenwoche bei vollem Lohnausgleich, 3. Die Forderung nach einem allgemeinen und abgesicherten Streikrecht - bis hin zum Generalstreik. Die „Kampagne für das Verbot der Aussperrung“ hing sich allerdings auch stets an die Forderung der IG Metall an. Es ist nicht auszumachen, wo sie sich von ihr überhaupt abgrenzte. Ein erstes Flugblatt zum „Verbot der Aussperrung“ dürfte auf den Juli 1979 zu datieren sein (vgl. Juli 1979). Weitere im Jahr 1979 zwischen August und Dezember (vgl. 22. Oktober 1979; 16. November 1979; 19. November 1979; 1. Dezember 1979).

1980

Die Kampagne der RGO „Für das gesetzliche Verbot der Aussperrung” setzt sich auch in 1980 fort. Als einer der Scharfmacher für die Aussperrung wird Franz Josef Strauß ausgemacht, der als „Gewerkschaftsfeind Nr. 1“ tituliert wird. Zudem erscheint ein Flyer mit der Forderung: „Die Aussperrung muss gesetzlich verboten werden“ (vgl. Januar 1980; Februar 1980).

Die Zeitung der KPD/ML für Dortmund-Hörde „Rund um die Hörder Burg“ erscheint in ihrer Nr. 2/1980 mit der Schlagzeile: „Auseinandersetzung um den Sozialplan bei Hoesch. RGO-Betriebsräte Hartmut Siemon und Norbert Bömer fristlos entlassen.“ KPD/ML und RGO fordern die sofortige Wiedereinstellung und die Entfaltung der breiten Solidarität (vgl. Februar 1980).

Von der RGO erscheinen vermutlich zwei verschiedene Aufrufe zum 1. Mai 1980: „Arbeitereinheit gegen Bosse und Bonzen. Heraus zum Roten 1. Mai“ und „Heraus zum 1. Mai. Der 1. Mai gehört den Arbeitern, nicht den Bonzen und Ministern. Kollegen aus den Betrieben müssen sprechen.“ Zudem erscheint ein Flyer im DIN A3-Format: „Heraus zum 1. Mai 1980“ (vgl. 1. Mai 1980).

1981

Wie der DGB und seine Einzelgewerkschaften, so fordert auch die RGO die Erweiterung der „Rechte der Mitbestimmung”, so als konkrete Forderung: „Für die Erweiterung der Rechte der Betriebsräte und Gewerkschaften in den Betrieben.“ Es wird zu einem „Kampftag für die Mitbestimmung“ aufgerufen. Kritik wird aber auch an der „Sozialpartnerschaftsideologie“ geübt (vgl. 30. Januar 1981).

Zum 1. Mai 1981 erscheint, von der RGO herausgegeben, der Aufruf zum 1. Mai 1981: „1. Mai - Internationaler Kampftag der Arbeiterklasse“ (vgl. 1. Mai 1981).

1982

Zum 1. Mai 1982 erscheint das Flugblatt: „1. Mai 1982: Stoppt den Krisenkurs - Die Reichen sollen zahlen“ (vgl. 1. Mai 1982).

Die Krise des AEG-Konzerns, über die die „RGO-Nachrichten“ häufig berichtet haben, nimmt die RGO wahr, um ein zentrales Flugblatt zur Verbreitung zu bringen. Es soll an 37 AEG-Standorten verteilt worden sein. Eine zentrale Forderung ist: „Erhalt von AEG-Telefunken in seiner jetzigen Form“ (vgl. Juli 1982).

Vermutlich im November druckt der Vorstand der RGO ein Flugblatt der IG Metall, Bezirksleitung Stuttgart nach, das als „beispielhafte Initiative der IGM“ bezeichnet wird (vgl. 7. November 1982).

1983

Ein zentrales Flugblatt der RGO zu ARBED-Saarstahl erscheint mit dem Hinweis, dass die richtige Antwort auf den Krisenkurs „Betriebsbesetzung“ sei (vgl. März 1983).

Auszug aus der Datenbank „Materialien zur Analyse von Opposition“ (MAO)

Februar 1979:
Von der RGO herausgegeben, erscheinen vermutlich im Februar die ersten „Beitragsmarken”, die in ein Mitgliedsbuch der RGO eingeklebt werden können. Sie haben einen Wert von 5 DM.
Quelle: RGO: Beitragsmarkensatz, o. O., o. J. (1979).

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01.05.1979:
Von der RGO herausgegeben, erscheinen zum Ende April der 1.-Mai-Aufruf der RGO: „Heraus zum 1. Mai 79. Für die Forderungen der Arbeiterschaft“. Gefordert wird u. a.:
- 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich
- Verbot der Aussperrung.
Aufgerufen wird dazu: „Mit der RGO die Opposition zu organisieren“. Der 1. Mai „gehört den Arbeitern und nicht den Bonzen und Ministern“.
Q: RGO: Heraus zum 1. Mai 79. Für die Forderungen der Arbeiterschaft, Dortmund, o. J. (1979).

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Juli 1979:
Vermutlich erscheint, von der RGO herausgegeben, ein 4-seitiges Flugblatt mit dem Titel: „Die Aussperrung muss gesetzlich verboten werden.“ U. a. heißt es darin: „Das Recht zu streiken ist ein allgemein anerkanntes demokratisches Recht. Die Aussperrung dagegen ist eine Machtdemonstration der Unternehmer. Sie ist ein direkter Angriff auf dieses demokratische recht der Arbeiter und Angestellten. Wir fordern deshalb, dass das Parlament die Aussperrung endlich gesetzlich verbietet.“
Q: RGO: Die Aussperrung muss gesetzlich verboten werden, Hamburg, o. J. (1979).

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August 1979:
Von den RGO-Betriebsgruppen Klöcker/Bremen, Krupp/Bochum, Hoesch/Dortmund, Thyssen/Duisburg, Kupferhütte/Duisburg, Mannesmann/Duisburg, Mannesmann/Kammerich-Bielefeld, Böhler/Düsseldorf und Kollegen von P+S/Peine, Thyssen-Hensche/Kassel, Henrichshütte/Hattingen herausgegeben, erscheint ein Flugblatt zum Streik der Kollegen „gegen die geplante Stilllegung ihres Werkes“ (Kammerich): „Kammerich-Bielefeld: IGM-Ortsverwaltung zerschlägt Streik.“

Darin wird der IG Metall direkt der Vorwurf gemacht, sich als „Spalter“ in diesem Streik betätigt zu haben. Auch ein Betriebsrat sei auf Betreiben der IG Metall entlassen worden. Forderungen sind u. a.:
- Solidarisiert Euch mit den Kollegen von Kammerich gegen Stilllegungspläne der Mannesmann-Kapitalisten
- Protestiert in den Vertrauenskörpern gegen die Sabotage der Bielefelder Ortsverwaltung
- Protestiert gegen die Entlassung des Betriebsrats Norbert W.
- Das Gewerkschaftsausschlussverfahren gegen Norbert W. muss eingestellt werden.
Q: RGO Kammerich-Bielefeld: IGM Ortsverwaltung zerschlägt Streik, Dortmund, o. J. (1979).

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22.08.1979:
Von den RGO-Betriebsgruppen Klöcker/Bremen, Krupp/Bochum, Hoesch/Dortmund, Thyssen/Duisburg, Kupferhütte/Duisburg, Mannesmann/Duisburg, Mannesmann/Kammerich-Bielefeld, Böhler/Düsseldorf und RGO-Kollegen von P+S/Peine, Thyssen-Hensche/Kassel, Henrichshütte/Hattingen, Stahlwerke Südwestfalen/Hagen herausgegeben, erscheint das Flugblatt „Mannesmann plant Stilllegung in Bielefeld. Die Stahlarbeiter antworten mit Streik.”

Danach stehen „die Kollegen von Mannesmann-Kammerich in Bielefeld/Brackwede im Streik. Sie kämpfen erbittert und unbeirrt um die Erhaltung ihrer Arbeitsplätze“. Forderungen der RGO sind u. a.:
- Keine Stilllegung des Werkes in Brackwede
- Keine Entlassungen.
In den Stahlbetrieben soll die „Solidarität organisiert werden“. „Helft ihnen alle zu siegen! Fordern wir von der IG-Metall Führung die sofortige und bedingungslose Unterstützung des Streiks. Schlagen wir gemeinsam die Stilllegungspläne der Mannesmann-Kapitalisten zurück!“
Q: RGO: Mannesmann plant Stilllegung in Bielefeld. Die Stahlarbeiter antworten mit Streik, Dortmund, 22. August 1979.

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22.10.1979:
Vermutlich von der RGO oder einer „Vorbereitungsgruppe für das gesetzliche Verbot der Aussperrung“ herausgegeben, erscheint womöglich in Hamburg das Flugblatt: „Kampagne für das Verbot der Aussperrung“.

Danach muss die „Aussperrung verboten werden“. Überall „soll die Initiative außerordentlich begrüßt“ worden sein. Die „Kampagne wird vorbehaltlos alle Aktionen gegen Aussperrung, auch die für ein gesetzliches Verbot auf Landesebene unterstützen. Es ist an der Zeit, einen aktiven Kampf für die Durchsetzung des Verbots zu beginnen.“ Aufgerufen wird zu einer Veranstaltung: „Aussperrung muss verboten werden“. Sie soll in Hamburg am 22.10. Stattfinden.“
Q: RGO/Vorbereitungsgruppe für das gesetzliche Verbot der Aussperrung: Kampagne für das Verbot der Aussperrung, Hamburg, o. J. (1979).

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16.11.1979:
Vermutlich von der RGO oder ihrem „Zentralen Ausschuss der Kampagne für das Verbot der Aussperrung“ erscheint eine „Presseerklärung“, die sich gegen die „Willkürmaßnahmen der Stahlunternehmer“, die Aussperrung, richtet. Aufgerufen wird dazu, die Kampagne zu unterstützen.
Q: RGO/Zentraler Ausschuss der Kampagne für das Verbot der Aussperrung, Presseerklärung, Herne, 16. November 1979.

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16.11.1979:
Die RGO bzw. ihr Zentraler Ausschuss der Kampagne für das Verbot der Aussperrung gibt ein 12-seitiges „Info“ heraus. Es ist das „erste Info“ überhaupt. Es soll einen „Überblick über den Stand der Kampagne und deren Entwicklung geben“. Danach sind auch in den verschiedenen Städten „örtliche Ausschüsse gegründet worden“, fast „fünfzig“ ab August/September. Die Kampagne soll „ins Licht der Öffentlichkeit gerückt werden“ durch:
- Aktionstage gegen Aussperrung
- Informationsstände
- Flugblätter.
Q: RGO/Zentraler Ausschuss der Kampagne für das Verbot der Aussperrung: Info, Herne, 19. November 1979.

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01.12.1979:
Vermutlich von der RGO bzw. ihrem Zentralen Ausschuss der Kampagne für das Verbot der Aussperrung erscheint ein zwei-seitiges Flugblatt: „Aufruf zum Aktionstag!“

Danach wird dazu aufgerufen, sich am 1. Dezember, „an jenem Tag, an dem die Stahlunternehmer Zehntausende Stahlarbeiter ausgesperrt haben (gemeint ist der 1. Dezember 1978)“, zu einem „Aktionstag“ zusammenzufinden, um gegen die Aussperrung und „für das gesetzliche Verbot der Aussperrung“ zu demonstrieren.

Bekanntgegeben wird auch, dass sich am 7. Juli 1979 die „Kampagne für das Verbot der Aussperrung“ gegründet habe. Auch vom 11. Kongress des DGB sei ein Verbot gefordert worden.
Q: RGO/Zentraler Ausschuss der Kampagne für das Verbot der Aussperrung: Aufruf zum Aktionstag, Herne, o. J. 1979.

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Februar 1980:
Von der RGO bzw. ihrem Zentralen Ausschuss der Kampagne für das Verbot der Aussperrung herausgegeben, erscheint der Flyer: „Die Aussperrung muss gesetzlich verboten werden.“ Agitiert wird gegen die sog. „Notwehrlösung“ der Unternehmer und deren Willkür.
Q: RGO/Zentraler Ausschuss der Kampagne für das Verbot der Aussperrung: Die Aussperrung muss verboten werden, Herne, o. J. (1979).

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Februar 1980:
Es erscheint, von der KPD/ML herausgegeben, die Zeitung der KPD/ML für Hörde: „Rund um die Hörder Burg.“ Sie erscheint bereits im zweiten Jahr als Stadtteilzeitung. Der Aufmacher lautet: „Auseinandersetzung um den Sozialplan bei Hoesch: RGO-Betriebsräte Hartmut Siemon und Norbert Bömer fristlos entlassen.“ Die RGO und KPD/ML fordern deren Wiedereinstellung, da kein „Vertrauensbruch“ stattgefunden habe. Darauf hingewiesen wird, dass sich „bereits ein Solidaritätskomitee gebildet“ habe.
Q: KPD/ML: Rund um die Hörder Burg, Nr. 2, Dortmund 1980.

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01.05.1980:
Von der RGO herausgegeben, erscheinen Mai-Aufrufe: „Arbeitereinheit gegen Bosse und Bonzen. Heraus zum Roten 1. Mai“ und „Heraus zum 1. Mai. Der 1. Mai gehört den Arbeitern, nicht den Bonzen und Ministern. Kollegen aus den Betrieben müssen sprechen.“ Agitiert wird gegen den „Regierungsmai“. Forderungen sind:
- Wir brauchen starke Gewerkschaften
- Für uneingeschränktes Streikrecht
- Heraus zum 1. Mai
- Für die 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich
- Für das gesetzliche Verbot der Aussperrung
- Stopp der Arbeitsplatzvernichtung
- Stoppt Strauß, den Gewerkschaftsfeind Nr. 1
- Stopp den Scharfmachern
- Für Frieden und Völkerverständigung
- Heraus zum 1. Mai, dem internationalen Kampftag der Arbeiterklasse.
Q: RGO: Arbeitereinheit gegen Bosse und Bonzen. Heraus zum Roten 1. Mai; Heraus zum 1. Mai. Der 1. Mai gehört den Arbeitern, nicht den Bonzen und Ministern. Kollegen aus den Betrieben müssen sprechen, Dortmund/Essen, o. J. (1981).

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01.05.1980:
Von der RGO herausgegeben, erscheint ein zweiseitiges Flugblatt bzw. Plakat (40 cm x 28,5 cm) zum 1. Mai 1980. Gefordert wird:
- Für das gesetzliche Verbot der Aussperrung
- Stoppt Strauß, den Gewerkschaftsfeind Nr. 1
- Für die 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich
- Für Arbeiterinteressen. Gegen Bosse und Bonzen.
Q: RGO: Heraus zum 1. Mai 1980, o.O., o. J. (1980).

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30.01.1981:
Vermutlich erscheint zum 30. Januar 1981, von der RGO herausgegeben, das 4-seitige Flugblatt: „Kampftag für die Mitbestimmung. Mehr Rechte für den Kampf durchsetzen.“

Aufgerufen wird: „Der Kampftag für die Mitbestimmung muss von den aktiven Gewerkschaftern genutzt werden sich mit diesen Fragen gründlich auseinanderzusetzen.“ Forderungen sind:
- Keine Friedens- und Schweigepflicht für Betriebs- und Personalräte
- Besonderer Kündigungsschutz für Vertrauensleute
- Weg mit der Pflicht der Betriebsräte zur vertrauensvollen Zusammenarbeit mit den Unternehmern, wie sie im Betriebsverfassungsgesetz vorgeschrieben wird
- Zugang des Betri8ebs- und Personalrats zu allen Informationen.
Q: RGO: Kampftag für die Mitbestimmung: Mehr Rechte für den Kampf durchsetzen, Vellmar, o. J. (1981).

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01.05.1981:
Von der RGO herausgegeben, erscheint der 4-seitige Aufruf zum 1. Mai 1981: „1. Mai - Internationaler Kampftag der Arbeiterklasse.“ Forderungen sind:
- Kompromisslose Verteidigung unserer Arbeitsplätze
- Für die 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich
- Für das gesetzliche Verbot der Aussperrung
- Für das Verbot aller faschistischen Organisationen und Propaganda
- Für klassenkämpferische Gewerkschaftseinheit
- Für Arbeitereinheit und klassenkämpferische Gewerkschaftseinheit.
Q: RGO: Aufruf zum 1. Mai 1981: 1. Mai - Internationaler Kampftag der Arbeiterklasse, Dortmund, o. J. (1981).

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24.04.1982:
Es erscheint als Plakat (ca. DIN A2), von der RGO herausgegeben, der Aufruf zu einer 1.-Mai-Veranstaltung in Dortmund Barop: „Stoppt den Krisenkurs - Die Reichen sollen zahlen.“ Die Veranstaltung steht unter dem Motto: „Deutsche und ausländische Arbeiter gemeinsam.“ Es sollen auftreten:
- Pfeffermühle, Bochum
- Türkische Tanzgruppe
- Türkische Volkssänger.
Q: RGO: Stoppt den Krisenkurs - Die Reichen sollen zahlen, o. O., o. J. (1982).

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01.05.1982:
Von der RGO herausgegeben, erscheint ein Flugblatt zum 1. Mai 1982: „Stoppt den Krisenkurs - Die Reichen sollen zahlen.“ Das Flugblatt fordert u. a., dass sich die gewerkschaftliche Opposition zusammenschließen muss. Dafür würde „die RGO kämpfen“. Es gilt, „die RGO jetzt zu stärken“. Aufgefordert wird dazu: „Werdet Mitglied in der RGO.“ Forderungen sind:
- Kompromisslose Verteidigung unserer Arbeitsplätze
- Arbeit für jeden
- Für die 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich
- Für ein gesetzliches Verbot der Aussperrung
- Schluss mit der Ausländerhetze.
Q: RGO: 1. Mai 1982. Stoppt den Krisenkurs - Die Reichen sollen zahlen, Dortmund, o. J. (1982).

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Juli 1982:
Von der RGO herausgegeben, erscheint im Juli vermutlich ein zentrales Flugblatt zu AEG-Telefunken: „AEG-Telefunken darf nicht sterben.“ Das Flugblatt richtet sich gegen den Wegfall von Arbeitsplätzen im AEG-Konzern. „Statt Sanierung - Ein weiterer Schritt zur Zerschlagung von AEG-Telefunken“, titelt das Flugblatt weiter. „Wir sind über 100.000 bei AEG, nutzen wir unser Macht. Dabei dürfen wir vor Streiks und Betriebsbesetzungen nicht zurückschrecken. Das Kapital und die Banken verstehen keine andere Sprache, und die Erfahrungen der Arbeiterbewegung haben gezeigt, dass man nur durch kompromisslosen Kampf Erfolge erzielen kann.”

Gefordert wird:
- Erhalt von AEG-Telefunken in seiner jetzigen Form
- Keine Aufteilung des Konzerns
- Keine weiteren Verkäufe und Kooperationen
- Zins- und Forderungsverzicht der Banken
- Arbeitsplatzgarantie bei Staatsbeteiligung.

Das Flugblatt soll an „37 wichtigen Betrieben des AEG-Konzerns verteilt“ worden sein.
Q: RGO: AEG-Telefunken darf nicht sterben, Dortmund, o. J. (1982).

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07.11.1982:
Der RGO-Vorstand druckt ein Flugblatt der IG Metall mit dem Titel „Widerstand“ „auf eigene Kosten“ nach. „Eigentlicher Herausgeber ist die IG Metall, Bezirksleitung Stuttgart“. Der Inhalt des Flugblatts wird als „beispielhafte Initiative der IGM“ bezeichnet. Diese Initiative „muss überall aufgegriffen werden“.
Q: RGO: Widerstand, Kassel, o. J. (1982).

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Dezember 1982:
Vermutlich im November/Dezember erscheint ein Flugblatt der RGO, dass sich gegen die „Bonner Raubritter“ richtet: „Vor diesen Bonner Raubrittern ist jetzt nichts mehr sicher. Bereitet ihnen einen heißen Herbst.“ Einleitend heißt es:
„Mir ihrer derzeitigen Wunschregierung im Rücken gehen die Unternehmer endgültig zur offenen Konfrontation mit der Arbeiterschaft über. Für sie gibt es jetzt kein Tabu mehr: Kürzung der Renten und des Kindergeldes, Streichung der Unterstützung für Schüler und Studenten, Erhöhung der Mieten und der Mehrwertsteuer sind längst schon feste Beschlüsse der sozialreaktionären neuen Mehrheit im Bundestag. Und das Papier des Grafen Lambsdorff zeigt, wohin die Reise noch gehen soll: Kürzung der Lohnfortzahlung im Krankheitsfall durch Einführung unbezahlter Karenztage, Kürzung des Arbeitslosengeldes auf vorläufig 50 Prozent in den ersten drei Monaten, Streichung des Mutterschaftsgeldes …“

Parolen sind:
- Gegen Lohn- und Sozialabbau
- Kampf der Arbeitsplatz-Vernichtung
- Arbeitsplatze statt Rüstung
- Für die 35-Stunden-Woche bei vollem Lohn- und Personalausgleich
- Die Reichen sollen die Krise bezahlen.
Q: RGO: Vor diesen Bonner Raubrittern ist jetzt nichts mehr sicher. Bereitet ihnen einen heißen Herbst, Dortmund, o. J. (1982).

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März 1983:
Ein vermutlich zentrales Flugblatt zu ARBED-Saarstahl erscheint im Februar oder März von der RGO mit dem Titel: „Was bei Arbed-Saarstahl läuft, geht uns alle an: Heute die - morgen wir.“

Die Auseinandersetzung bei Arbed sei von „großer Bedeutung“, meint das Flugblatt. Es gehe darum, dass „Tarifverträge vom Tisch gefegt werden sollen“, dass ein Exempel in der „kommenden Lohnrunde“ statuiert werden solle. Jetzt gehe es darum, „organisierten Widerstand“ zu leisten. „Eine erfolgreiche Gegenwehr kann es nur geben“, heißt es weiter, „wenn die Gewerkschaften wieder zu echten Kampfverbänden für die Interessen der Arbeiter und kleinen Angestellten werden“. Gefordert wird:
- Stopp dem Angriff auf unsere Löhne
- Hände weg von den bestehenden Tarifverträgen
- Lohnverzicht? Mit uns nicht!
- Für die Sicherung unserer Reallöhne.
Q: RGO: Was bei Arbed-Saarstahl läuft, geht uns alle an: Heute die - morgen wir, Dortmund, o. J. (1983).

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April 1983:
Vermutlich erscheint im März oder April 1983 das 4-seitige Flugblatt der RGO: „Kahlschlag verhindern, Stahlindustrie verstaatlichen!“

Dabei wird davon ausgegangen, dass „ganze Branchen durchrationalisiert“ werden sollen. Genannt werden die Stahlstandorte: Bremen, Salzgitter, Dortmund, Duisburg und Arbeed (Saarstahl). „Ganze Stahlstandorte sollen verschwinden; Regionen veröden, bis zu 100.000 Arbeitsplätze“ seien in Gefahr. Aufgefordert wird dazu, sich zu „Kampfaktionen zur Verteidigung und Durchsetzung unserer Interessen“ zusammenzuschließen. Die „Verstaatlichung muss erkämpft“ werden. Gefordert wird ein „bundesweiter Aktions- und Streiktag aller Stahlarbeiter“. So könne man erfolgreich „den Kampf für die Verteidigung unserer Arbeitsplätze gegen die Pläne der Kapitalisten und der Regierung führen“.
Q: RGO: Kahlschlag verhindern! Stahlindustrie verstaatlichen, Dortmund, o. J. (1983).

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